DE3527701A1 - Kunststoffhalm fuer eine reet-dacheindeckung sowie verfahren zur herstellung des halmes - Google Patents

Kunststoffhalm fuer eine reet-dacheindeckung sowie verfahren zur herstellung des halmes

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    • E04BUILDING
    • E04DROOF COVERINGS; SKY-LIGHTS; GUTTERS; ROOF-WORKING TOOLS
    • E04D9/00Roof covering by using straw, thatch, or like materials
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29CSHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
    • B29C51/00Shaping by thermoforming, i.e. shaping sheets or sheet like preforms after heating, e.g. shaping sheets in matched moulds or by deep-drawing; Apparatus therefor
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Description

Die Erfindung betrifft einen Kunststoffhalm für eine Reet-Dacheindeckung, dessen Querschnitt im wesentlichen die Form einer Spirale hat.
Ein Halm der eingangs genannten Art ist aus der DE-PS 33 11 366 bekannt. Außer seinem spiralförmigen Querschnitt weist der Halm zur Oberflächenvergrößerung zwecks besserer Regenwasseraufnahme eine Riffelung in Längsrichtung auf seiner Außenseite auf. Dieser Halm erfüllt zwar seinen Zweck als Ausgangsmaterial für Reet- Dacheindeckungen nach traditioneller Herstellungsart, weist jedoch einige Nachteile auf.
Ein erster Nachteil des Halmes liegt darin, daß er wegen seiner Gestaltung ganz offensichtlich nur durch Extrudieren herzustellen ist. Dieses Verfahren ist technisch aufwendig und damit teuer. Ein weiterer Nachteil ist das hohe Gewicht des Halmes, das auf die relativ große Wandungsdicke zurückzuführen ist, die einerseits für die Ausformung der Riffelung erforderlich ist und die andererseits auf dem Herstellungsverfahren, dem Extrudieren, beruht, das keine sehr dünnen Wandungsstärken zuläßt. Das hohe Gewicht bedingt entweder eine Verstärkung und damit Verteuerung der Dachunterkonstruktion, auf die die Reet-Dacheindeckung aufzubringen ist, oder eine für die Regenwasseraufnahme und -ableitung nachteilige dünnere Halmauflage. Gleichzeitig sind auch die Materialkosten relativ hoch, da für die Halme mit ihren dicken Wandungen eine große Menge an Kunststoffmaterial bei der Herstellung verbraucht wird. Schließlich sind die Halme entgegen der natürlichen Wuchsform durchgehend von gleichem Durchmesser, was das Aussehen einer Reet-Dacheindeckung beeinträchtigt.
Es stellt sich daher die Aufgabe, einen Kunststoffhalm der eingangs genannten Art zu schaffen, der die aufgeführten Nachteile vermeidet und insbesondere auf einfache und kostengünstige Weise herstellbar ist, der ein niedriges Gewicht und einen geringen Materialverbrauch aufweist, der zugleich stabil ist, eine gute Wasseraufnahmefähigkeit bietet und in seinem äußeren Aussehen einem natürlichen Reethalm möglichst ähnlich ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Kunststoffhalmes anzugeben.
Die Lösung des ersten Teils dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch einen Kunststoffhalm der eingangs genannten Art, der aus einer tiefziehfähigen Kunststoffolie besteht. Eine derartige Folie ist mit sehr geringen Wandungsstärken herstellbar und bietet gleichzeitig eine hohe Stabilität. Die Einfärbung des Folienmaterials ist in weiten Grenzen frei wählbar und kann entsprechend der natürlichen Farbtonskala von Reethalmen eingestellt werden. Die geringe Wandungsstärke ergibt ein geringes Gewicht der Reet-Dacheindeckung und zugleich einen niedrigen Materialverbrauch bei der Herstellung, was deutliche Kostenvorteile ergibt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Halmes sieht vor, daß dieser in seiner Längsrichtung gesehen konisch ist. Dieser konische Verlauf des Halmdurchmessers entspricht dem natürlichen Wuchs und bietet Vorteile für die Verlegung und Befestigung auf Dachflächen, insbesondere wenn diese auf traditionelle Art durch Bindungen erfolgt.
Eine weitere Annäherung an ein naturgetreues Aussehen des Kunststoffhalmes ergibt sich dadurch, daß wenigstens ein auf der Außenseite des Halmes umlaufender erhabener Wulst vorgesehen ist. Dieser ähnelt in seiner äußeren Erscheinung einem Wachstumsknoten, wie er bei natürlichem Reet in gewissen Abständen im Halm auftritt und fördert zugleich die Stabilität des Kunststoffhalmes und seine Widerstandsfähigkeit gegen Windknickung. Außerdem kann der Wulst dazu verwendet werden, ein Herausrutschen des Halmes aus der Bindung zu verhindern.
Zur Verbesserung der Wasseraufnahmefähigkeit des Halmes ist vorgesehen, daß dieser im Bereich des äußeren Endes der Spirale entgegengesetzt zu deren Krümmungsrichtung gebogen ist. Hierdurch ergibt sich unabhängig von der Lage des Halmes in der Dacheindeckung eine große Fläche, auf der Wasser angesammelt bzw. abgeleitet werden kann. Hierdurch wird weitgehend vermieden, daß Regenwasser durch die Dacheindeckung hindurch bis auf die Dachunterkonstruktion sickert und dort zu Feuchtigkeitsschäden führt.
Die Lösung des zweiten Teils der Aufgabenstellung gelingt erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung eines Halmes der vorangehend beschriebenen Art, das folgende Verfahrensschritte aufweist:
a) Auflegen eines Kuststoff-Folienstückes auf eine Tiefziehform mit auf einem Träger parallel liegend angeordneten Formkörpern mit etwa kreisförmigem Querschnitt,
b) Erwärmen des Folienstückes und Anpassen an die Tiefziehform durch Vakuum,
c) Abkühlen des Folienstückes derart, daß eine formkörpereinwärts gerichtete Vorspannung erzeugt wird,
d) Abheben des Folienstückes unter elastischer Aufweitung von der Tiefziehform und
e) Auftrennen des Folienstückes zu einzelnen Halmen entlang der zwischen je zwei Formkörpern gelegenen Folienbereiche.
Durch dieses Verfahren wird die Herstellung des erfindungsgemäßen Kunststoffhalmes überraschend einfach. Als Ausgangsmaterial werden lediglich etwa rechteckige Stücke der Bahnen-Rollen von tiefziehfähiger Kunststoffolie benötigt, die relativ kostengünstig ist. Ein wesentlicher Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß es gelingt, mit einer Tiefziehform mit nebeneinanderliegenden länglichen Formkörpern etwa kreisförmigen Querschnitts, d. h. mit einer Form mit Hinterschneidungen, eine Folie zu nebeneinanderliegenden, im Querschnitt annähernd einen Vollkreis beschreibenden Bögen in -Form zu verformen und auch zu entformen. Letzteres gelingt ohne Beschädigung der Folie, weil diese elastisch ist und weil die Hinterschneidungen der Tiefziehform parallel verlaufen. Ein weiterer erfindungswesentlicher Schritt ist das kontrollierte Abkühlen der Folie vor dem Abheben von der Form zur Erzeugung einer auf den Formkörper zu gerichteten Vorspannung in jedem der Bögen der geformten Folie. Diese Vorspannung sorgt nach dem Abheben und Auftrennen der Folie in den Zwischenbereichen zwischen den Bögen dafür, daß sich die Bogenenden eines Bogens der Vorspannung folgend aufeinander zu und ein Stück weit aneinander vorbei bewegen, wodurch die im Querschnitt spiralige Form mit überlappenden Enden und damit der Halm entsteht. Zur Erleichterung des Abhebens der Folie von der Tiefziehform kann diese auch zuerst aufgetrennt und dann abgehoben werden. Auch kann die Folie im Zwischenbereich zwischen zwei Bögen sowohl entlang einer einzelnen Trennlinie als auch entlang zweier Linien aufgetrennt werden. Im ersteren Fall verläuft die Trennlinie vorzugsweise in einem der spitzen Winkel am Fuß des Bogens, um ein unbehindertes Ineinanderbewegen der Enden zur Spiralform zu gewährleisten. Bei zwei Trennlinien können beiden in je einem der spitzen Winkel liegen oder eine davon kann aus dem Winkel heraus in den Zwischenbereich verlegt sein, wodurch sich ein Halm mit einem abgebogenen äußeren Spiralende ergibt.
Eine vorteilhafte Verwendung des erfindungsgemäßen Halmes liegt darin, daß eine Vielzahl von Halmen mit einer Länge von bis zu 50 cm auf einem plattenförmigen Kunststoffträger aufgebracht werden. Hiermit erhält man ein Reet-Dacheindeckungselement, mit welchem eine Reet- Dacheindeckung mit ähnlich guten Eingenschaften wie bei einer Handeindeckung nach traditioneller Art ermöglicht wird.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Halmes gemäß der Erfindung sowie das erfindungsgemäße Verfahren werden im folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen im einzelnen:
Fig. 1 einen Halm gemäß der Erfindung in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 a eine Tiefziehform für das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffhalmes mit einem aufgelegten Stück einer tiefziehfähigen Folie im Querschnitt und
Fig. 2 b die Tiefziehform aus Fig. 2 a mit einem daran angeformten Folienstück.
Wie Fig. 1 zeigt, hat das dargestellte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kunststoffhalmes 1 im Querschnitt, wie am Ende 10 des Halmes 1 erkennbar, die Form einer Spirale 2. Das äußere Ende 2′ der Spriale 2 ist gegen die Krümmungsrichtung der Spirale 2 abgebogen. In Längsrichtung gesehen ist der Halm 1 konisch mit einem Ende 10 kleineren Durchmessers und einem Ende 11 größeren Durchmessers. Weiterhin weist das dargestellte Ausführungsbeispiel des Halmes 1 einen auf seiner Außenseite 12 umlaufenden Wulst 3 auf, der nach außen erhaben ist und in seinem Aussehen einen Wachstumsknoten eines natürlichen Reethalmes gleicht. Selbstverständlich können mehrere solcher Wülste 3 im Verlauf eines Halmes 1 angeordnet sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des Halmes soll im folgenden anhand der Fig. 2a und 2b kurz erläutert werden. Fig. 2a zeigt einen Querschnitt durch eine Tiefziehform 5 in der Nähe eines ihrer Enden. Die Tiefziehform 5 besteht aus einem Träger 6 mit auf diesem angeordneten Formkörpern 7, deren Querschnitt abwechselnd eine größere und kleinere -Form darstellt. In Längsrichtung gesehen sind die Formkörper 7 jeweils abwechselnd entgegengesetzt konisch ausgebildet, so daß deren Abstand jeweils konstant bleibt. Selbstverständlich können die Formkörper 7 auch einen in Längsrichtung konstanten Durchmesser aufweisen oder jeweils unterschiedliche Durchmesser haben, was dann entsprechende Halmformen ergibt. Der Träger 6 und die Formkörper 7 sind innen hohl und weisen eine Vielzahl von Bohrungen oder Öffnungen 8 auf, die zum Ansaugen eines Folienstückes 4 durch Erzeugung eines Vakuums über einen Absaugstutzen 9 dienen. Fig. 2a zeigt das Folienstück 4 in seiner ursprünglichen glatten Form nach dem Auflegen auf die Tiefziehform 5.
Fig. 2b zeigt die Tiefziehform 5 aus Fig. 2a mit nunmehr an die Form 5 bzw. die Formkörper 7 angepaßter Folie 4. Diese Anpassung erfolgt durch Erwärmung der Folie 4, wodurch diese dehnbar wird, und durch Erzeugung eines Vakuums in der Tiefziehform 5. Hierdurch wird auch die Luft in den Zwischenräumen zwischen den Formkörpern 7 abgesaugt, so daß der äußere Luftdruck die Folie 4 in die Zwischenräume hineindrückt und exakt an die Formkörper 7 anpaßt. Durch die Abkühlung der Folie insbesondere an den Formkörpern 7 wird eine Vorspannung in den -förmigen Bögen der Folie 4 erzeugt, die auf die Formkörper 7 zu gerichtet ist. Das Auftrennen des geformten Folienstückes 4 erfolgt entlang von Trennlinien, die beispielsweise in spitzen Winkeln 14 oder -förmigen Bögen verlaufen. Diese Auftrennung kann dabei sowohl vor als auch nach dem Abheben der Folie 4 von der Tiefziehform 5 erfolgen. Zur Erzeugung von Wülsten 3 im Halm 1 sind lediglich entsprechende Erhebungen auf den Formkörpern 7 der Tiefziehform 5 anzuordnen.

Claims (6)

1. Kunststoffhalm für eine Reet-Dacheindeckung, dessen Querschnitt im wesentlichen die Form einer Spirale hat, dadurch gekennzeichnet, daß der Halm (1) aus einer tiefziehfähigen Kunststoffolie besteht.
2. Halm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halm (1) in seiner Längsrichtung gesehen konisch ist.
3. Halm nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch wenigstens einen auf seiner Außenseite (12) umlaufenden erhabenen Wulst (3).
4. Halm nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Halm (1) im Bereich des äußeren Endes (2′) der Spirale (2) entgegengesetzt zu deren Krümmungsrichtung gebogen ist.
5. Halm nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Halm (1) eine maximale Länge von 50 cm hat und daß eine Vielzahle von Halmen (1) an ihrem einen Ende mit einem plattenförmigen Kunststoffträger verbunden sind.
6. Verfahren zur Herstellung des Halmes nach den Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) Auflegen eines Kunststoff-Folienstückes (4) bzw. einer Folienbahn auf eine Tiefziehform (5) mit auf einem Träger (6) parallel liegend angeordneten Formkörpern (7) mit etwa kreisförmigem Querschnitt,
b) Erwärmen des Folienstückes (4) und Anpassen an die Tiefziehform (5) durch Vakuum,
c) Abkühlen des Folienstückes (4) derart, daß eine formkörpereinwärts gerichtete Vorspannung erzeugt wird,
d) Abheben des Folienstückes (4) unter elastischer Aufweitung von der Tiefziehform (5) und
e) Auftrennen des Folienstückes (4) zu einzelnen Halmen entlang der zwischen je zwei Formkörpern (7) gelegenen Folienbereiche (14).
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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3311366C1 (de) * 1983-03-29 1984-06-07 Jan M. 2000 Hamburg Chrzescinski Kunststoffhalm zum Herstellen einer Dacheindeckung

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3311366C1 (de) * 1983-03-29 1984-06-07 Jan M. 2000 Hamburg Chrzescinski Kunststoffhalm zum Herstellen einer Dacheindeckung

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