DE35262C - Gaserzeuger - Google Patents
GaserzeugerInfo
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C10J—PRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 24: Feuerungsanlagen.
FRANZ ZAHN in DRESDEN. Gaserzeuger.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. Mai 1885 ab.
Die Merkmale dieser Erfindung bestehen in folgendem:
1. Der eigenthümlichen Form des Gaserzeugers, welche in den senkrechten Querschnitt
unmittelbar über den Rosten senkrecht oder wenig schräg nach innen geneigt ist, in
einer gewissen Entfernung aber plötzlich sich verengt und dann schräg bis zu der Einfüllöffnung
sich nach oben zusammenzieht.
Diese plötzliche Verengung soll bei backender Steinkohle bewirken, dafs sich die gebildeten Koksbogen nicht festsetzen und leicht
hinabgestofsen werden können, weil dieselben begreiflicherweise an den nach unten sich erweiternden
Wänden nicht solchen Halt als an senkrechten oder nach unten zusammengehenden Wänden haben.
Je nach der Korngröfse der Kohle mufs diese Verengung mehr oder weniger vom Rost
entfernt angebracht werden.
Diese plötzliche Erweiterung des Gaserzeugers kann entweder recht- oder schiefwinklig, treppen-
oder bogenförmig geschehen, Fig. 2 bis 4 und 7 und 8.
2. Eine andere Eigenthümlichkeit der Erfindung besteht darin, dafs den Gaserzeugern
an zwei Stellen Luft zugeführt wird.
Bei der Vergasung von Kohlen gehen bekanntlich zwei Processe vor sich; zuerst ein
Destillationsprocefs, bei. welchem die in den Kohlen enthaltenen Kohlenwasserstoffe austreten,
und dann die Verwandlung der Kohle in Kohlensäure bezw. Kohlenoxyd.
Von diesen zwei Processen geht der erste,
wenn die genügende Temperatur vorhanden ist, schnell vor sich, während die vollständige
Verbrennung der Koks eine gewisse Zeit braucht.
Bei vielen Feuerungsanlagen kann aber aus Gründen, deren Erörterung hier zu weit führen
würde, den Gaserzeugern der bisherigen Bauart nicht so lange Zeit gelassen werden, bis
die Koks vollständig verbrannt sind, sondern es mufs in dem Gaserzeuger herumgerührt
werden, damit frische Kohle nachrollt, wobei ein grofser Theil unverbrannter Koks durch
den Rost fällt oder sonst nutzlos verloren geht.
Fast alle Gaserzeuger, die ohne Unterwindgebläse arbeiten, haben diesen Fehler in mehr
oder weniger grofsem Mafsstabe.
Durch die doppelte Luftzuführung sollen die beiden genannten Vorgänge theilweise getrennt
werden.
Die obere Luftzuführung bei A in den verschiedenen Zeichnungen soll nur dazu dienen,
so viel Hitze zu entwickeln, als noch nothwendig ist, um die Entgasung bezw. Destillation
der Kohlen zu bewirken, wobei zu berücksichtigen ist, dafs der gröfste Theil der
hierzu nöthigen Hitze durch die darunter liegenden Koks erzeugt wird.
Die entgasten Kohlen, die Koks, kommen dann in den unteren Theil des Generators,
welcher lediglich als Koksgenerator arbeitet und nur die Verwandlung der Koks in Kohlenoxydgas
bewirken soll, wodurch der Betrieb des unteren Theiles des Generators sehr vereinfacht
wird, weil die Schwierigkeiten, die das Backen der Steinkohlen verursacht, wegfallen.
Es kann daher mit hoher Schütthöhe gearbeitet werden, wodurch nicht unreducirfe
Kohlensäure oder überschüssiger Sauerstoff in
die Gase gelangt, was bei niedriger Schütthöhe leicht möglich ist.
Durch diese Trennung kann man die Vergasung beliebig schneller oder langsamer vor
sich gehen lassen, da der Rost des unteren Theiles des Gaserzeugers verhältnifsmäfsig grofs
ist und daher die Koks genügend Zeit haben, um gänzlich zu verbrennen.
Durch diese Anordnung wird ein weit gleichmäfsigeres Gas erzeugt als bei den gewöhnlichen
Gaserzeugern, ein heifseres Gas, und endlich werden die theerigen Bestandtheile
zum gröfsten Theil zersetzt, weil dieselben infolge der niederen Lage der Abzugsöffnungen
die glühenden Koksschichten passiren oder über dieselben streichen müssen, wodurch jene
bekannter Weise in permanente Gase zerlegt werden.
Die oberen Lufteinströmungsöffnungen A sind durch gut passende Schieber verschliefsbar,
damit nur die unbedingt nöthige Quantität Luft eingelassen werden kann; der untere
Theil des Generators kann eine beliebige Rostoder Schlitzconstruction erhalten oder auch
keinen Rost.
Die zweifache Luftzuführung, sowie die in dem ersten Absatz beregte Einschnürung kann
auch bei kreisrunden Gaserzeugern, wie Fig. 8 und 9 zeigen, angeordnet werden.
3. Eine weitere Neuerung an den Gaserzeugern besteht in einer eigenthümlichen Rostoder
Schlitzconstruction.
Viele Steinkohlen, z. B. westfälische, Saar-, sächsische, englische, österreichische, und auch
manche Braunkohlensorten haben sehr viel kalk- und eisenreiche Asche, welche bei nicht
allzu hoher Temperatur zum Schmelzen gebracht werden kann.
Bei solchen Kohlen kann mit Vortheil statt des üblichen Rostes eine Schlitzconstruction
angewendet werden, wodurch die Luft nicht so vertheilt ist wie bei den Roststäben, sondern
an wenigen Stellen in die Koks eintritt, wodurch bei sonst richtigen Zugverhältnissen
eine lebhafte Verbrennung der Koks unter grofser Hitzeentwickelung eintritt, welche die
Asche zum Schmelzen bringt.
Durch diese Anordnung findet ohne jede oder bei nur geringer Nachhülfe eine fortwährende
gleichmäfsige Entfernung der Schlacken statt, was wieder einen gleichmäfsigen Gang
des Vergasungsvorganges bedingt, während sonst die Roste in gröfseren oder kleineren
Zwischenräumen gänzlich abgeschlackt werden müssen, wodurch die Vergasung auf kürzere
oder längere Zeit unterbrochen und gestört wird.
Die Schlitze sind aus einer Eisenconstruction, die entsprechend geformte Chamottestücke trägt,
oder aber ganz aus Eisen gebildet.
Die Eisenconstruction ist frei aufgehängt, damit die Beobachtung der Schlitze behufs der
nöthigen Nachhülfe und Regelung des Zuges leicht vor sich gehen kann, und dafs oberhalb
der waagrechten Träger lose Platten α angebracht sind, um nötigenfalls auch leicht über
die Schlitze gelangen zu können, welche Anordnung sich auch vortheilhaft bei Gaserzeugern
mit Rosten anwenden läfst, Fig. 2, 5, 7, ι ο und 11.
4. Die Eisenconstruction der Schlitze zu beiden Seiten derselben hat waagrechte Falze, in
welche massive, durchbrochene und durchlöcherte Schieber eingeschoben werden, welch
letztere übrigens noch mit einem zweiten Schieber' versehen werden können, um die Oeffnungen
ganz oder theilweise zu schliefsen.
Diese Schieber haben zunächst den Zweck, bei der Inbetriebsetzung des Gaserzeugers das
Durchfallen der Kohlen durch die 50 bis 90 mm weiten Schlitze zu verhindern, bis sich
über den Schlitzen eine Schlackenkruste bildet, die das Durchfallen hindert und wonach die
Schieber entfernt werden können.
Endlich noch dienen die Schieber dazu, um schnell den Luftzutritt abzusperren, falls kürzere
Betriebsunterbrechungen eine Verringerung der Gaserzeugung nothwendig machen, was
sich bei den gewöhnlichen Gaserzeugern auch nicht gut machen läfst, Fig. 10 bis 13.
5. Wenn der Gaserzeuger bei gewissen Brennstoffen einen Rost erhalten soll, so wird
der nachfolgend beschriebene neue Rost, der auch für alle anderen Feuerungen von Vortheil
ist, angewendet.
Da nämlich die Brennmaterialien nicht immer gleichmäfsig zu haben sind, jede Aenderung
darin aber eine andere Rostanlage, wenigstens aber andere Spaltweiten des Rostes verlangt,
so bezweckt diese Einrichtung, dafs beliebig weite Rostspalten leicht und schnell hergestellt
werden können; ein weiterer Vortheil dieser Einrichtung besteht darin, dafs das Verschieben
der Roststäbe nach vor- oder rückwärts verhindert ist, und dafs weder die Hitze, noch
Schlacken oder Asche die Verwendbarkeit der Vorrichtung beeinträchtigen können. Es werden
zwischen die Roststäbe kleine Eisentheile lose eingelegt, deren Anzahl die Entfernung
der Roststäbe bedingt; dieselben umgreifen einfach den Rostträger auf beiden Seiten, oder
der Rostträger erhält kleine Löcher, in denen diese beweglichen Theile mit Stiften eingesetzt
werden, oder auch der Rostträger trägt eine Nuth oder Schlitze der Länge nach, in welcher
die Zapfen der beweglichen Theile sich hineinstellen; auch kann dieser Schlitz dadurch
gebildet sein, dafs statt eines Rostträgers deren zwei, aber in einer Entfernung von einander,
angebracht sind.
Diese losen Theile sind an der oberen Seite abgerundet oder abgeschrägt, damit die Asche
nicht darauf liegen bleibt, Fig. 14 und 15.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Gaserzeuger, der in senkrechtem Querschnitt sich nach oben plötzlich verengt und dem die Verbrennungsluft an zwei getrennten Stellen, nämlich in den oben engen und in den unten weiten Raum zugeführt wird, verbunden mit der Anordnung einer frei aufgehängten Schlitz- oder Rostconstruction unter Wegfall jedes darunter liegenden Trägers und bei Anwendung der Schlitzconstruction mit der Anordnung eines ganzen, durchbrochenen oder doppelten Schiebers zwischen den Schlitzen oder bei Anwendung der Rostconstruction mit der Anordnung von durchlöcherten Einlagestücken, Zapfen an den Roststäben und entsprechend geformten Rostträgern.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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