DE3526056A1 - Verfahren zum kleben chemisch inerter kunststoffe - Google Patents
Verfahren zum kleben chemisch inerter kunststoffeInfo
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Description
Bei dieser Erfindung handelt es sich um ein Verfahren zum Kleben
chemisch inerter Kunststoffe, sowohl untereinander als auch mit
anderen Materialien wie Holz, Metall, Glas, Keramik, Kautschuk
etc.. Chemisch inerte Kunststoffe sind z.B. Polyäthylen, poly
tetrafluoräthylen, Polypropylen, Polymethylpenten, Polyisobutylen
etc. und zeichnen sich durch ihre ausgesprochene Beständigkeit
gegenüber organischen Lösungsmitteln aus.
All diesen Kunststoffen ist gemein, daß ihre Oberflächen keine
reagiblen Gruppen wie Hydroxyl-, Carboxyl-, Amin-, Amid-, Chlor-,
Thiol-, Sulfon-, ... Gruppen aufweisen.
Ziel dieser Erfindung ist es, Kunststoffe mit o.g. Eigenschaften
klebbar zu machen. Im wesentlichen bedeutet dies, daß auf ihre
Oberflächen reagible Gruppen derart aufgebracht werden, so daß
diese auf der Materialoberfläche fest haften und mit dem Kleb
stoff die für den Klebevorgang notwendigen Bindungen eingehen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man amphiphile Substanzen in
einem im wesentlichen unpolaren Lösungsmittel(gemisch) suspen
diert oder löst und anschließend die Suspension bzw. Lösung mit
dem Kunststoff in innigen Kontakt bringt und anschließend das
Lösungsmittel(gemisch) wieder vollständig entfernt und dann mit
bekannten Klebstoffen den Klebevorgang in bekannter Art und Weise
durchführt.
Amphiphile Substanzen weisen sowohl einen hydrophoben als auch
hydrophilen Molekülanteil auf (hydrophober Schwanz bzw. hydro
philer Kopf). Bei dem hydrophohen Schwanz handelt es sich in der
Regel um eine Kohlenwasserstoffkette mit einer Kettenlänge von 4
bis ca. 25 C-Atomen, wobei aber deren hydrophober Charakter
wichtiger als die chemische Uniformität ist. - Weiterhin kommen
auch hydrophobe Aminosäuren, bzw. Peptide, die aus mindestens
zwei hydrophoben Aminosäure, wie Leucin, Isoleucin, Valin, Alanin
etc., aufgebaut sind, in Frage. - Am vorteilhaftesten setzt man
amphiphile Substanzen mit Kohlenwasserstoffketten als hydrophoben
Schwanz ein, da diese als Fette bzw. als fettähnliche Substanzen
leicht erhältlich sind.
Der hydrophile Kopf stellt das andere Molekülende der amphiphilen
Substanzen dar. Hierbei handelt es sich um reagible Gruppen, wie
Hydroxyl-, Carboxyl-, Thiol-, Amid-, Amin-, quarternäres Ammonium,
Halogen- ... Gruppen, aber auch (Poly-) Saccharide können Be
standteil derartiger Verbindungen sein. - Bei der Wahl der hydro
philen Köpfen und somit bei den reagiblen Gruppen hat man große
Freiheit und kann sie passend zum einzusetzenden Klebstoff aus
wählen.
Einsetzbare amphiphile Substanzen sind somit Alkylcarboxylsäuren,
Alkylamine, längerkettige Alkohole und Thiole, Acylglyceride,
Alkylsaccharide etc., als Reinsubstanzen oder als Mischungen.
Meist ist es aber ausreichend, Fette und Lipoide einzusetzen.
Als Lösungsmittel kommen unpolare Lösungsmittel wie Chloroform,
Methylenchlorid, Heptan, Hexan, Petroläther, Tetrahydrofuran etc.
sowie hydrophile organische Lösungsmittel wie Methanol, Butanol,
Aceton, n-Butanol etc. ebenso in Frage, wie Mischungen aus diesen
Flüssigkeiten. Bevorzugt werden Lösungsmittel mit niedrigem Siede
punkt, so daß nach deren Verdunsten relativ rasch mit dem eigent
lichen Klebevorgang begonnen werden kann.
Bei der oben beschriebenen Vorgehensweise - man suspendiert bzw.
löst amphiphile Substanzen in einem Lösungsmittel(gemisch),
bringt diese Suspension bzw. Lösung mit dem Kunststoff in innigen
Kontakt und entfernt anschließend das Lösungsmittel(gemisch)
wieder vollständig - lagern sich die amphiphilen Substanzen,
idealerweise unter Ausbildung einer monomolekularen Schicht, mit
den hydrophoben Schwänzen über van der Waals′sche und hydrophobe
Kräfte fest an die Kunststoffoberfläche an, wobei die hydrophilen
Köpfe mit dem dann aufzubringenden Klebstoff die für eine Klebung
erforderlichen Bindungen eingehen.
Handelsübliche Polytetrafluoräthylen-Folie (Dicke 0,3 mm) soll
klebbar gemacht werden. Als amphiphile Substanzen wird ein mit
Chloroform/Methanol (2 : 1 v/v) extrahierbares Lipoidgemisch aus
handelsüblicher Vollmilch gewonnen: 1 Teil Vollmilch und 10 Teile
Lösungsmittel. Die Chloroform/Methanol-Phase wird mehrmals mit
tels einer Sprayvorrichtung auf die Kunststoffoberfläche auf
gebracht und jedesmal so lange gewartet, bis das Lösungsmittel
bei guter Belüftung (!) vollständig verdunstet ist. Die derartig
behandelte Folie wird dann in üblicherweise mit handelsüblichen
Klebern nach entsprechender Vorschrift bestrichen und mit anderen
nicht-Kunststoffteilen verklebt. Auch die Verklebung zweier der
artig behandelter Kunststoffteile miteinander ist möglich.
Claims (6)
1. Verfahren zum Kleben von chemisch inerten Kunststoffen, da
durch gekennzeichnet, daß man amphiphile Substanzen in einem
unpolaren Lösungsmittel oder -gemisch suspendiert oder löst, die
erhaltene Suspension oder Lösung mit den Kunststoffen in innigen
Kontakt bringt und anschließend das Lösungsmittel oder -gemisch
wieder vollständig entfernt und dann die derart behandelten Mate
rialien mit bekannten Mitteln und in bekannter Art und Weise
klebt.
2. Verfahren zum Kleben von chemisch inerten Kunststoffen nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als amphiphile Sub
stanzen Alkylcarboxylsäuren, Alkylamine, längerkettige Alkohole
und Thiole, Mono-, Di-, Triacylglyceride, Alkylsaccharide etc.,
als Reinsubstanzen oder als Gemische, und/oder Lipoide einsetzt.
3. Verfahren zum Kleben von chemisch inerten Kunststoffen nach
Anspruch 2, daß man als Lipoide Lipoidextrakte aus tierischen
und/oder pflanzlichen Materialien einsetzt.
4. Verfahren zum Kleben von chemisch inerten Kunststoffen nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als amphiphile Sub
stanzen hydrophobe Aminosäuren und/oder daraus bestehende Peptide
einsetzt.
5. Verfahren zum Kleben von chemisch inerten Kunststoffen nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das unpolaren Lösungs
mittel oder -gemisch einen niedrigen Siedepunkt besitzt.
6. Verfahren zum Kleben von chemisch inerten Kunststoffen nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Lösungsungsmittel oder
-gemisch durch Verdunsten entfernt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853526056 DE3526056A1 (de) | 1985-07-20 | 1985-07-20 | Verfahren zum kleben chemisch inerter kunststoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853526056 DE3526056A1 (de) | 1985-07-20 | 1985-07-20 | Verfahren zum kleben chemisch inerter kunststoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3526056A1 true DE3526056A1 (de) | 1987-01-22 |
Family
ID=6276343
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853526056 Ceased DE3526056A1 (de) | 1985-07-20 | 1985-07-20 | Verfahren zum kleben chemisch inerter kunststoffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3526056A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4133634A1 (de) * | 1991-10-10 | 1993-04-15 | Wahl Bernd | Verfahren zur herstellung von kunststoffverbundplatten |
US6911512B2 (en) | 2003-10-10 | 2005-06-28 | 3M Innovative Properties Company | Powder coating fluoropolymer compositions with aromatic materials |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1719119A1 (de) * | 1966-08-18 | 1971-07-15 | Fuji Electric Co Ltd | Verfahren zum Verkleben von Polyaethylenteilen,insbesondere zum Verkleben mit Metall |
-
1985
- 1985-07-20 DE DE19853526056 patent/DE3526056A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1719119A1 (de) * | 1966-08-18 | 1971-07-15 | Fuji Electric Co Ltd | Verfahren zum Verkleben von Polyaethylenteilen,insbesondere zum Verkleben mit Metall |
Non-Patent Citations (1)
Title |
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HADERT: Verwendung oberflächenaktiver Stoffe in Klebstoffen in: Seifen-Öle- Fette 93, S.139-143, 1967 * |
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US6911512B2 (en) | 2003-10-10 | 2005-06-28 | 3M Innovative Properties Company | Powder coating fluoropolymer compositions with aromatic materials |
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