DE3524881A1

DE3524881A1 - Behaelter fuer fluessigkeiten, insbesondere kraftstofftank aus thermoplastischem kunststoff und verfahren zu dessen herstellung

Info

Publication number: DE3524881A1
Application number: DE19853524881
Authority: DE
Inventors: Wilfried Grau
Original assignee: ELKAMET WERK
Current assignee: ELKAMET WERK
Priority date: 1985-07-12
Filing date: 1985-07-12
Publication date: 1987-01-22

Description

Die Erfindung betrifft einen im Rotationsgießverfahren hergestellten Behälter für Flüssigkeiten, insbesondere einen Kraftstofftank aus thermoplastischem Kunststoff mit mehrschichtiger Wandung und ein Verfahren zu dessen Herstellung.

Bei Behältern aus thermoplastischem Kunststoff für ge mischte Kraftstoffe besteht das Problem, daß - je nach Art des Kraftstoffes - bestimmte Bestandteile des Kraft stoffgemisches durch die Behälterwand diffundieren. Ein Behälter aus Polyäthylen z. B. weist eine stärkere Permeation von Kohlenwasserstoffen aus dem Gemisch auf; er ist jedoch nahezu dicht gegen Alkoholbestandteile. Ein Behälter aus Polyamid 6 hingegen ist gegen Kohlen wasserstoffe nahezu dicht, läßt aber Alkoholbestandteile diffundieren.

Für Kraftstoffe, die aus Mischungen derart verschiedener Bestandteile bestehen, wäre also ein Tank mit einer mehrschichtigen Wandung erforderlich.

Kraftstoffbehälter mit mehrschichtiger Wandung sind be reits bekannt. Durch die EPS 0 069 303 ist ein doppel wandiger Tank, insbesondere zur Lagerung von Benzin, Lösungsmitteln, Säuren, Laugen und Ölen bekannt gewor den, bei welchem zwischen Außenwand und Innenwand ein Distanzhalter in Form einer gewellten Metallfolie vor gesehen ist, wobei die Innenwandung aus einer auf die Metallfolie gespritzten, mit Fasern verstärkten und auf Porenfreiheit geprüften Epoxid-Schicht und einer auf dieser aufgespritzten elektrisch leitenden Epoxid- Schicht besteht.

Solche Behälter sind zwar praktisch undurchlässig für alle Bestandteile der genannten Flüssigkeiten. Jedoch ist die Herstellung außerordentlich aufwendig. Ein wei terer Nachteil besteht darin, daß mit diesen Merkmalen praktisch nur größere Tanks mit einfachen geometrischen Formen herstellbar sind.

Kraftstofftanks in Fahrzeugen oder dergleichen kleinere Behälter in eventuell komplizierten Formen mit den Merkmalen gemäß der EPS 0 069 303 können praktisch gar nicht hergestellt werden.

Nach dem Rotationsgießverfahren lassen sich hingegen mit verhältnismäßig billigen Formwerkzeugen praktisch alle gewünschten Formen von Kraftstofftanks herstellen. Da bei ist die Fabrikation auch von Serien mit geringeren Stückzahlen noch wirtschaftlich, jedenfalls sehr viel wirtschaftlicher als nach anderen Verfahren, z. B. nach einem Blasverfahren.

Indessen lassen sich nach diesem Verfahren auch Hohlkör per mit mehrschichtiger Wandung herstellen.

Bisher sind jedoch keine im Rotationsgießverfahren her gestellte Kraftstoffbehälter bekannt, deren Wandung derart mehrschichtig ist, daß die verschiedenen Schich ten für verschiedene Flüssigkeiten bzw. deren Dämpfe un durchlässig sind. Man konnte z. B. bisher nach dem Rotationsgießverfahren keine Behälter herstellen, deren Außenschicht aus Polyäthylen und deren Innenschicht aus einem Polyamid besteht, da sich diese beiden Materialien nicht ohne weiteres haltbar miteinander verbinden las sen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen im Rotationsgießverfahren herstellbaren Flüssigkeitsbe hälter, insbesondere Kraftstofftank, zu offenbaren, des sen Wandung mehrschichtig ist, derart, daß die verschie denen Wandschichten für die verschiedenen Bestandteile, z. B. Kohlenwasserstoffe und Alkohole, einer gemischten Flüssigkeit, z. B. eines Kraftstoffgemisches bzw. deren Dämpfe undurchlässig sind, wobei die verschienenen Wand schichten fest und unlösbar miteinander verbunden sind.

Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, Verfah rensmerkmale aufzuzeigen, wonach solche Behälter wirt schaftlich und einfach herstellbar sind.

Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge löst, daß die Behälterwand wenigstens zwei Schichten aus verschiedenen, nicht unmittelbar fest und unlösbar miteinander verbindbaren thermoplastischen Kunststoffen aufweist, wobei zwischen diesen Schichten wenigstens eine Haftvermittlerschicht aus dem mittels beigegebenen Treibmittels einen Schaum bildenden Kunststoff der Außen schicht und/oder der Innenschicht angeordnet ist.

Weitere Merkmale eines solchen Behälters gehen aus den Patentansprüchen 2 bis 5 hervor.

Die Verfahrensmerkmale zur Herstellung eines solchen Be hälters bestehen nach der Erfindung darin, daß man

a) zunächst in der Rotationsform die Außenschicht formt,
b) das mit einem Treibmittel versehene Material für die Haftvermittlerschicht bzw. -schichten in die Form gibt und durch Rotieren der heißen Form auf die Innen fläche der Außenschicht gießt und
c) das Material für die Innenschicht des Behälters in die Form gibt und durch Rotieren der heißen Form auf die Haftvermittlerschicht bzw. die innere Haftver mittlerschicht gießt.

Der erfindungsgemäße Behälter wird im Folgenden anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen Kraftstofftank für Krafträder in Draufsicht,

Fig. 2 einen stark vergrößerten Querschnitt durch einen Abschnitt der Tankwand.

Der Kraftstofftank ist im Rotationsgießverfahren aus thermoplastischem Kunststoff hergestellt. Nach diesem Verfahren ist praktisch jede Formanpassung ergonometri scher Art und an die übrigen Bauteile des Fahrzeuges möglich. Der Tank ist dabei doppelwandig derart, daß er eine Außenschicht 1 aus Polyäthylen und eine Innen schicht 2 aus Polyamid 6 hat. Diese beiden Schichten sind durch eine Haftvermittlerschicht 3 fest und unlös bar miteinander verbunden. Die Haftvermittlerschicht 3 besteht aus geschäumtem Polyäthylen. Es handelt sich da bei um einen geschlossenporigen Schaum aus dem gleichen Material wie die Außenschicht 1, jedoch mit einem Zu satz von Treibmittel.

Die Haftvermittlerschicht 3 und die Außenschicht 1 bil den also vom Material her gesehen eine Schicht mit heterogenem Querschnitt derart, daß eine kompakte Außen schicht 1 auf der Innenseite mit einer schaumigen Ober fläche versehen ist, auf die eine Innenschicht 2 aus einem anderen Material aufgeformt ist.

Die Außenschicht 1 und die Haftvermittlerschicht 3 sind undurchlässig für Alkoholbestandteile eines Kraftstoff gemisches. Die Innenschicht 2 aus Polyamid 6 hingegen ist für Kohlenwasserstoffe undurchlässig.

In der gleichen Weise sind natürlich auch andere Kombi nationen von Kunststoffen möglich. Die Haftvermittler schicht 3 kann z. B. auch aus dem Material der Innen schicht 2 bestehen, dem ein Treibmittel zur Schaumbil dung zugegeben worden ist. Sie kann auch als Doppel schicht ausgebildet sein, derart, daß die äußere Hälfte aus geschäumtem Material der Außenschicht und die innere Hälfte aus geschäumtem Material der Innenschicht besteht.

Ferner ist die Mehrschichtigkeit der Wandung nicht auf die Kombination von Polyäthylen und Polyamid 6 be schränkt.

Claims

1. Im Rotationsgießverfahren hergestellter Behälter für Flüssigkeiten, insbesondere Kraftstofftank aus ther moplastischem Kunststoff mit mehrschichtiger Wandung, dadurch gekennzeichnet, daß die Be hälterwandung wenigstens zwei Schichten (1, 2) aus verschiedenen, nicht unmittelbar fest und unlösbar miteinander verbindbaren thermoplastischen Kunststof fen aufweist, wobei zwischen diesen Schichten wenigstens eine Haftvermittlerschicht (3) aus dem durch ein beigegebenes Treibmittel einen Schaum bil denden Kunststoff der Außenschicht (1) und/oder der Innenschicht (2) angeordnet ist.

2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß seine Wandung eine Außenschicht (1) aus Polyäthylen und eine Innenschicht (2) aus Polyamid aufweist.

3. Behälter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen der Außen schicht (1) aus Polyäthylen und der Innenschicht (2) aus Polyamid befindliche Haftvermittlerschicht (3) aus geschäumtem Polyäthylen besteht.

4. Behälter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen der Außen schicht (1) aus Polyäthylen und der Innenschicht (2) aus Polyamid befindliche Haftvermittlerschicht (3) aus geschäumtem Polyamid besteht.

5. Behälter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Außen schicht (1) aus Polyäthylen und der Innenschicht (2) aus Polyamid zwei Haftvermittlerschichten angeordnet sind, wobei die äußere Haftvermittlerschicht aus ge schäumtem Polyäthylen und die innere Haftvermittler schicht aus geschäumtem Polyamid besteht.

6. Verfahren zur Herstellung eines Behälters nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, daß man

a) zunächst in der Rotationsform die Außenschicht formt,
b) das mit einem Treibmittel versehene Material für die Haftvermittlerschicht bzw. -schichten in die Form gibt und durch Rotieren der heißen Form auf die Innenfläche der Außenschicht gießt und
c) das Material für die Innenschicht des Behälters in die Form gibt und durch Rotieren der heißen Form auf die Haftvermittlerschicht bzw. die innere Haftvermittlerschicht gießt.