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Die Erfindung betrifft einen Sonnenschutz.
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Ein derartiger Sonnenschutz wird angeordnet, um direktes, blendendes
Sonnenlicht und die mit der Lichtstrahlung verbundene Wärmestrahlung an dem Eintritt
in das Innere eines Gebäudes zu hindern. Die stärkste Wärmestrahlung geht Hand in
Hand mit dem stärksten Lichteinstrahl, so i daß die absurde Situation eintritt,
daß an hellen Tagen bei strahlendem Sonnenschein im Inneren eines Gebäudes Kunstlicht
eingeschaltet werden muß, weil durch den Sonnenschutz zu viel Helligkeit abgehalten
wird. Bei einem bekannten Sonnenschutz mit Lamellen kann es vorkommen, daß die Lamellen
insbesondere an Süd fenstern in der Mittagszeit parallel zur Fensterfläche gestellt
werden müssen, so daß überhaupt kein Tageslicht oder nur noch eine sehr geringere
Menge in das Innere des Gebäudes treten kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sonnenschutz derart
auszugestalten, daß die direkte Sonneneinstrahlung zwar daran gehindert wird, in
das Gebäudeinnere zu treten, daß aber der Eintritt einer großen diffusen Lichtmenge
gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein im Abstand vor
einer Verglasung angeordnetes, lichtundurchlässiges oder lichtdurchlaßhemmendes
Element, derart,daß die direkte Sonneneinstrahlung abgeschirmt wird und Zenitlicht
und diffuse Strahlung durch die Verglasung eindringen kann.
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Durch dieses Element wird gewährleistet, daß zwar die direkte Sonneneinstrahlung
abgehalten wird, daß aber ausreichend diffuses Licht und Zenitlicht zwischen dem
Element und der Verglasung in das Gebäudeinnere eintreten kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Element als Klappe
ausgebildet, die senkrecht zu der einfallenden Sonnenstrahlung einstellbar ist.
Damit kann die Klappe mit einer optimalen Länge ausgebildet werden, um eine relativ
große Fensterfläche gegen die direkte Sonneneinstrah-
lung abzuschirmen,
wogegen Zenitlicht in ausreichender Menge zwischen der Klappe und der Gebäudeaußenseite
hindurchtreten kann. Als weiterer Vorteil ergibt sich, daß der Ausblick aus dem
Fenster möglich ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der untere Bereich
einer parallel zur Fensterfläche angeordneten Klappe nach außen abgewinkelt, so
daß die Bauhöhe der Klappe bei gleichem Abdeckungsverhalten geringer gehalten werden
kann.
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Ferner kann die Klappe parallel zur Fläche der Verglasung verschiebbar
sein, so daß durch Nachstellung dem sich verändernden Sonnenstand Rechnung getragen
werden kann.
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Vorzugsweise ist die Klappe bis vor ein über der Verglasung angeordnetes
Paneel anhebbar, so daß an bedeckten Tagen die Fensterfläche völlig freigelegt werden
kann.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist die Klappe über Lenker gelagert.
Die Lenker können vorzugsweise Parallelogrammlenker sein.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Element als
Lamellenanordnung mit waagrechten, voneinander beabstandeten Lamellen ausgebildet,
wobei der jeweils obere Bereich jeder Lamelle einen größeren Abstand zu der Fensterfläche
aufweist als der jeweils untere Bereich. Diese Lamellen schirmen die direkte Sonneneinstrahlung
ab, lassen aber durch ihre Zwischenräume diffuses Licht und durch den freien Raum
bis zur Fensterfläche ausreichend Zenitlicht hindurch, so daß die Beleuchtung des
Gebäudeinneren mit Tageslicht gewährleistet ist.
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Um die Lamellen so schmal wie möglich zu halten, ist vorzugsweise
die Unterkante der Lamellen nach außen abgewinkelt. Damit werden Sonnenstrahlen
bei hohem Sonnenstand daran gehindert, durch Reflektion an der Rückseite der Lamellen
in das Gebäudeinnere einzutreten.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung kann der Sonnenschutz
insbesondere nachts als temporärer Wärmeschutz abgedichtet vor der Verglasung angeordnet
werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 bis 3 verschiedene Ausführungsformen eines Sonnenschutzes,
Fig. 4 eine Ausführung eines Sonnenschutzes in Lamellenanordnung und Fig. 5 ein
Detail in vergrößertem Maßstab der Anordnung nach Fig. 4.
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Fig. 1 zeigt im Vertikalschnitt ein in einer Gebäudeaußenwand 10
angeordnetes Fenster 12. Vor dem Fenster oder der Verglasung 12 ist im Abstand eine
Klappe 14 angeordnet, die über Parallelogrammlenker 16 und 18 parallel zu dem Fenster
1'2 in Vertikalrichtung verschiebbar ist. Während unter einem Winkel X zur Vertikalen
gerichtete direkte Sonneneinstrahlung 20 von der Klappe vor dem Auftreffen auf das
Fenster 12 abgehalten wird, kann diffuses Licht 23 unter der Klappe 14 oder Zenitlicht
22 durch den Raum zwischen der Innenseite der Klappe 1 4 und der Außenseite des
Fensters 12 treten, um in den Raum hinter dem Fenster 12 zu gelangen. Die Klappe
14 kann an ihrer Außenseite eine matte Oberfläche aufweisen. Bei Veränderung des
Sonnenstandes, d.h. bei größer werdendem Winkel 4 kann die Klappe 14 über die Parallelogrammlenker
16 und 18 nach unten verschwenkt werden, bis sie mit der Fensterfläche deckungsgleich
ist. Während des Schwenkweges vergrößert sich der Abstand zwischen der Innenseite
der Klappe 14 und der Außenseite des Fensters 12, so daß beispielsweise bei tiefem
Sonnenstand ein Maximum an Zenitlicht an das Fenster 12 gelangen kann.
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Fig. 2 zeigt eine Fensterfläche 30, vor welcher über Lenker 32 und
34 eine relativ kurze Klappe 36 angelenkt ist. Diese Klappe hindert direkte Sonneneinstrahlung
38 an dem Zugang zu der Fensterfläche 30, während Zenitlicht 40 hinter der Klappe
und diffuses Licht 41 unter der Klappe an das Fenster 30 und damit in den Raum hinter
dem Fenster gelangen kann. Die Mechanik der Klappe 36 und der Lenker 32 und 34 ist
derart ausgebildet, daß die Klappe 36 jeweils eine Stellung etwa senkrecht zur direkten
Sonneneinstrahlung einnehmen kann.
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Damit ist es möglich, die Abmessung der Klappe gering zu halten bei
gleichzeitiger, völliger Abschirmung der Fensterfläche vor direkter Sonneneinstrahlung.-Wenn
keine direkte Sonnenstrahlung vorhanden ist, kann die Klappe 36 bis vor das Paneel
31 über der Verglasung 30 angehoben und dort belassen werden.
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Fig. 3 zeigt ein Fenster 50, vor welchem eine Klappe 52 über Lenker
54 und 56 angeordnet ist. Die Klappe 52 ist, wie die Klappe 14 nach Fig. 1, parallel
zur Fensterfläche 50 verschiebbar. Um die Vertikalerstreckung der Klappe 52 aber
zu verringern, ist ein unterer Bereich 58 nach außen abgewinkelt, so daß die direkte
Sonneneinstrahlung 60, die auf die Fensterfläche 50 auftreffen könnte, von der Klappe
52, 58 abgehalten wird. Zenitlicht 62 kann hinter der Klappe 52 und diffuses Licht
63 unter der Klappe an die Fensterfläche 50 strahlen. Der Lenker 56 ist vorzugsweise
derart ausgebildet, daß er bei einem Schwenken gegen Uhrzeigerrichtung eine Verkürzung
erfährt, so daß der Klappenbereich 52 parallel zu der Fensterfläche 50 verbleibt.
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Insbesondere ein Sonnenschutz in Form einer Klappe nach den Fig. 2
und 3 ermöglicht bei ständig maximaler Abschirmung der direkten Sonnenstrahlung
einen freien Ausblick aus dem Gebäudeinneren durch das Fenster 30 bzw.
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50 nach außen.
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Fig. 4 zeigt im Vertikalschnitt eine Gebäudeöffnung mit einem Fenster
oder einer Verglasung 70, vor welcher ein Sonnenschutz in Form einer Lamellenanordnung
mit waagrecht angeordneten Lamellen 72 angeordnet ist. Die Lamellen 7 sind unter
einem Winkel ß zur Vertikalen angeordnet, so daß direkte Sonnenstrahlung, die auf
die Fensterfläche 70 auftreffen könnte, abgehalten wird, während Zenitlicht durch
den Raum hinter den Lamellen und diffuses Licht zwischen den Lamellen hindurch an
die Fensterfläche 70 und damit in das Gebäudeinnere gelangen kann.
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Aus Fig. 5 ist ein Detail der Sonnenschutzanordnung aus Lamellen 72
ersichtlich. Jede Lamelle 72 ist unter einem Winkel ß zur Vertikalen geneigt, so
daß der obere Bereich 84 der Lamelle 72 einen größeren Abstand von der Verglasung
70 aufweist als der untere Bereich 86. Diese Neigung ist derart gewählt, daß unter
einem Winkel ozauftreffende, direkte Sonnenstrahlung 74 an der Vorderseite einer
Lamelle 72 reflektiert und dann auf dem Strahlenweg 76 abgelenkt wird, so daß diese
direkten Sonnenstrahlen nicht auf die dahinter angeordnete Fensterfläche auftreffen.
Bei einer Veränderung des Sonnenstandes unter einem anderen Winkel einfallende Strahlung
wird entweder von dem oberen Bereich einer benachbarten Lamelle 80 oder von einem
horizontal an der Unterkante der Lamelle 72 angeordneten Bereich 82 davon abgehalten,
durch die Lamellen hindurch auf die Fensterfläche auf zutreffen. Die Lamellenanordnung
nach Fig. 4 und 5 gewährleistet bei maximaler Abschirmung gegen direkte Sonnenstrahlung
den Durchgang einer ausreichenden diffusen Lichtmenge oder von Zenitlicht, so daß
das Gebäudeinnere mit Tageslicht gut ausgeleuchtet werden kann. Eine Blendung oder
ein Aufheizen hinter der abzuschirmenden Fensterfläche wird dadurch zuverlässig
verhindert.
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