DE103532C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 34·: Hatjswrithschaftliche Geräthe.

GUSTAV BAUER in ERFURT. Sonnenschützer für Fenster.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. September 1898 ab.

Die bisher gebräuchlichen Sonnenschützer an Fenstern haben den Nachtheil, dafs sie bei vollständigem Abhalten der blendenden Sonnenstrahlen zu wenig Luft und Licht in das Innere gelangen lassen, was beispielsweise in Schul-, Wohn- oder Arbeitsräumen von grofsem Nachtheil ist.

Diesen Mangel zu beseitigen und einen Sonnenschützer zu scharfen, der es ermöglicht, viel sonnenloses directes Licht und reine Luft in das Innere gelangen zu lassen, die blendenden Sonnenstrahlen aber unter allen Umständen "vollständig fern zu halten, ist der Zweck vorliegender Erfindung.

Das Wesen derselben besteht darin, die bisher gebräuchlichen Sonnenschützer, gleich welcher Art, so anzubringen, dafs sie in allen Fällen genau nach dem Stande der Sonne gestellt und dabei behufs guter Luftcirculation möglichst weit vom Fenster entfernt werden können.

In der beiliegenden Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des dargelegten Erfindungsgedankens zur Veranschaulichung gebracht, und zwar zeigen die Fig. 1 bis 3 die verschiedenen Stellungen eines solchen Sonnenschützers im Grundrifs und die Fig. 4 und 5 im Höhenschnitt.

Die Einrichtung ist folgende:

Die am besten an einem Rahmen oder dergl. angeordneten Jalousien oder Sonnenschützer können mittelst am Mauerwerk 2 befestigter Gelenkstücke 3 und 4 in jede beliebige Lage gebracht werden, welche Gelenkstücke in ihrer jeweiligen Lage durch im Mauerwerk sitzende Stützen 5 oder 6 gesichert werden.

Die geraden Gelenkstücke 3 können auch ausziehbar eingerichtet sein und sind mit dem Rahmen 1 entweder durch ein gewöhnliches Gelenk oder, wie gezeichnet, durch Hakengelenke 7 verbunden, so dafs der Rahmen 1 bezw. die Jalousie oder der Sonnenschützer auch der Höhe nach verstellt werden kann

(Fig· 5)· Je nach Gröfse und Schwere der Jalousie

werden der Höhe nach zwei oder mehrere stärkere oder schwächere Gelenkpaare nach Fig. ι bis 3 angeordnet. Die Fig. 4 und 5 zeigen die Anordnung von drei Gelenkpaaren.

Um das Hochstellen des Rahmens 1 nach Fig. 5 zu ermöglichen, müssen auch die inneren, zweckmäfsig geschweiften Gelenkstücke 4 am Mauerwerk der Höhe nach drehbar sein; dies geschieht bei vorliegender Construction dadurch, dafs die Gelenköse 8 der Gelenkstücke 4 mittelst Gewinde drehbar in den Mauereisen 9 sitzt.

Zur leichten Handhabung des Rahmens 1 beim Verstellen desselben bezw. der Jalousie oder des Sonnenschützers dient ein Handgriff 10, der bei weiterem Abstande mit einer Stellstange versehen wird.

Für gewöhnlich nimmt der Rahmen 1 bezw. die Vorrichtung für den im Aufsenabstand anzubringenden Sonhenschützer die aus Fig. 3 ersichtliche Stellung ein.

Selbstverständlich können je nach Anlage der Fenster oder je nach Form oder Tiefe der Fensteranschläge die Gelenkstücke entsprechend abgeändert und angepafst werden, was jedoch an dem Wesen der beschriebenen Einrichtung nichts ändert.

Das hierbei zur Verwendung gelangende Material kann beliebig sein.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Sonnenschützer für Fenster, welcher zum Zwecke, die blendenden Sonnenstrahlen abzuhalten, dagegen möglichst viel zerstreutes Licht und Luft in das Zimmer einzuführen, nach dem jeweiligen Stande der Sonne gestellt und genügend weit vom Fenster entfernt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dafs der den Sonnenschützer, die Jalousie oder dergl. tragende Rahmen ι mittelst geeignet geformter, eventuell ausziehbarer und in ihrer jeweiligen Lage festlegbarer Gelenkstücke 3 und 4 oder auf beliebige andere Weise am Mauerwerk angeordnet ist.

   Hierzu ( Blatt Zeichnungen.