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HCΗTLENKSYSTEM FÜR DIE BELEUCHTUNG EINES INNENRAUMS
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Lichtlenksy stem nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Im Zuge des erhöhten Einsatzes der Sonnenenergie für die Bewältigung der Energieproble¬ me haben passive Lichüenksysteme immer mehr an Bedeutung gewonnen. Mit derartigen passiven Systemen wird z. B. das Sonnenlicht derart gesteuert, daß es im Winter durchge- lassen und im Sommer reflektiert wird. Hierdurch können im Winter aktive Heizelemente und im Sommer aktive Kühlelemente entfallen oder doch stark reduziert' werden.
Bei einer bekannten Vorrichtung zur automatischen Steuerung des Lichteinfalls mit lichtundurchlässigen Wandteilen, die parallel übereinander und im Abstand voneinander angeordnet sind, wird der Energiedurchgang in der jahreszeitlichen Übergangsperiode bzw. das Abschattungsverhalten genau bestimmt (EP-C-0029442). Diese Vorrichtung ist jedcoh nur für die Regulierung von Tageslicht bestimmt.
Es ist indessen auch eine Einrichtung zur Raumbeleuchtung mit Tages- und künstlichem Licht bekannt, bei welcher ein erster Reflektor Tageslicht und dn zweiter Reflektor Kunst¬ licht an die Decke eines Raums werfen, so daß sich in beiden Fällen eine indirekte Be¬ leuchtung ergibt (DE-B-631 798). Nachteilig ist hierbd, daß der erste Reflektor wie eine verlängerte Fenstertrank nach außen ragt, während der zweite Reflektor nach Art eines nach oben reflektierenden I^mpenschirms an einer Decke befestigt ist
Bei einer anderen Schaufensterbeleuchtungseinrichtung ist oberhalb des Schaufensters ein durchsichtiges Schutzdach aus Prismenglas angeordnet, dem ein schräggestellter Spiegel gegenüberliegt (DE-B-517 827). Das durch das Schutzdach fallende Licht wird dabei auf die Ausstellungsstücke im Schaufenster gelenkt. An der Decke des Schaufensterraums be- findet sich außerdem eine Lampe, deren Licht direkt und über den Spiegel auf die Ausstel¬ lungsstücke fällt. Obwohl dar Spiegel sowohl künstliches als auch natürliches Licht reflek¬ tiert, ist die ganze Beleuchtungseinrichtung sehr aufwendig, weil sie ein unförmiges Schutzdach benötigt
Weiterhin ist ein Verfahren zur Lichtverteilung in einem geschlossenen Raum mit minde¬ stens einer Fensterfassade als Raumbegrenzung bekannt bei dem das Fenster der Fenster¬ fassade horizontal in zwei ungleiche Teile, und zw.ar in ein durchscheinendes Oberfenster und in ein durchsichtiges Aussichtsfenster geteilt ist (DE-A-37 29 553). Hierbei wird das Licht durch das Oberfenster annähernd horizontal oder leicht gegen eine Reflektions- deckenfläche gerichtet geführt, während das durch das Aussichtsfenster einströmende Licht hinter diesem Fenster eine Ablenkung nach oben gegen die Reflektionsdeckenfläche erfährt Nachteilig ist bei diesem bekannten Verfahren die Aufteilung in zwei Fensterteile, weil diese Aufteilung horizontal ausgerichtete und überkragende Balken und Lamellen er¬ fordert
Ebenfalls bekannt ist eine Vorrichtung zur Beleuchtung von Innenräumen mit natürlichem Tageslicht die einen Lichtkanal zwischen einer Gebäudedecke und einer abgehängten Decke aufweist (DE-A-35 45 419). Hierbei sind ein Lichtkollektor an der Gebäudeaußen¬ seite vor dem Lichtkanal und eine sich an den Lichtkanal anschließende bandförmige Lichtverteüungseinrichtung zum Veitdien und Leiten des Tageslichts in das Rauminnere vorgesehen. Diese l chtverteüungseirmchtung kann zusätzlich mit einem Kunstlichtband versehen sein. Nachteilig ist bei dieser Vorrichtung, daß der Raum durch die abgehängte Decke verkleinert wird und ein außen vorstehender Lichtkollektor erforderlich ist Dersel¬ be Nachteil trifft auch auf eine andere bekannte Vorrichtung zur Beleuchtung von Innen- xaum zu, bei der eine transparente Decke unter der Gebäudedecke untergehängt ist (DE-A- 3523523).
Mit dnem wdteren bekannten Verfahren zur Steuerung der Strahlungsenergie im gesam¬ ten spektralen Bereich in Räumen sollen ohne Einsatz von Fremdenergie im gesamten Raum möglichst vorteilhafte Bedingungen bezüglich Licht, Wärme und Schall geschaffen werden (EP-B-0 020 296). Um dieses Ziel zu erreichen, werden sowohl einerseits im Raum selbst erzeugte Strahlen als auch anderersdts durch das Fenster eingestrahlte, durch Reflektoren in Richtung der Raumdecke umgelenkte Strahlen im Bereich der Raumdecke durch als Pyramiden mit dreieckiger Basis und mit abwechselnd als nebeneinander erhabe¬ ne und vertiefte Spitzen ausgebildete Reflektoren vorwiegend nach hinten in die Tiefe des Raumes und seitwärts in die Raumbreite umgelenkt Nachteilig ist hierbei, daß die Raum- decke mit prismaähnlichen Gebilden ausgeblendet werden muß.
Bei einer anderen bekannten Einrichtung zum Erhellen schlecht beleuchteter Arbeitsstellen in Räumen durch Zenitlicht werden optische Mittel eingesetzt, die geeignet sind, vom Ze¬ nit einfallendes Licht durch Ablenkung nach der Arbeitsstelle hin zu richten (CH-A-194 867). Diese optischen Mittel bestehen aus zwei übereinander angeordneten Reflektoren, wobei der untere das Zenitlicht auffängt und nach dem oberen Reflektor ablenkt, welcher es unter dem benötigten Winkel in den Arbeitsraum wirft Für die Lenkung von Kunstlicht, das im Raum selbst erzeugt wird, ist diese Einrichtung nicht geeignet
Weiterhin ist eine Vorrichtung für die Erzeugung von indirektem Licht bekannt, die U-för- mige Reflektorelemente aufweist, in denen Leuchtstoffröhren angeordnet sind (US-A- 4 388 675). Diese Vorrichtung kann jedoch nicht anstelle einer herkömmliςhen Fenster¬ scheibe eingesetzt werden.
Schließlich ist auch noch eine Vorrichtung zur Steigerung der Bdeuchtung mit natürli¬ chem Licht bekannt bei der eine Reihe vollständig oder zum Teil reflektierender Jalousien oder Lamellen derart angeordnet sind, daß sie das natürliche Licht nach unten von ihrer Untersdte reflektieren (DE-A-34 21 063). Diese Vorrichtung ist indessen nicht geeignet, künstliches Licht auf vorbestimmte Weise in einen Raum zu reflektieren.
Ausgehend von der DE-B-517 827 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Licht- lenkvorrichtung zu »schaffen, welche sowohl Tages- als auch Kunstlicht gleichzeitig derart lenkt, daß sich stets eine indirekte Beleuchtung ergibt
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß sowohl tagsüber als auch abends und nachts eine gleichmäßige und indirekte Ausleuchtung eines Raums mög- lieh ist ohne sperrige Lichtumlenksysteme einsetzen zu müssen.
Ausführungsbdspiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im fol¬ genden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Innenraums, der im oberen Bereich einer Fensterwand eine erfindungsgemäße lichüenkvσrrichtung aufweist; Fig. 2 einen Schnitt durch einen Dachraum mit einem leicht geneigten Glasdach, wel¬ ches eine erfindungsgemäße Lichtumlenkvorrichtung aufweist; Fig. 3 einen Schnitt durch einen Dachraum mit einem steil geneigten Glasdach, wel- ches eine erfindungsgemäße Lichtumlenkvorrichtung aufweist;
Fig.4 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Lichtumlenkvorrichtung mit mehre¬ ren Reflektorprofilen für die Umlenkung von Kunstlicht; Fig.5 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Lichtumlenkvorrichtung mit einem speziellen Reflektor für die Kunstlichtquelle; Fig. 6 einen Schnitt durch eine Fensterrahmen-Rügelkonslruktion mit einer Kunst¬ lichtquelle; Fig. 7 einen Querschnitt durch eine Kunstlichtquelle mit zwei Leuchtstoffröhren.
In der Fig. 1 ist ein Schnitt durch dnen Innenraum 1 mit einer Decke 2, zwei ersten Seiten- wänden 3, 4 und zwei zweiten Seitenwänden, von denen nur die eine Seitenwand 5 sicht¬ bar ist sowie mit einem Fußboden 6 dargestellt Im oberen Berdch der Seitenwand 4 be¬ findet sich ein erfindungsgemäßes Lichüenksystem 7, das mehrere Reflektoren 8 bis 13 aufweist die parallel zueinander und übereinander und innerhalb einer Doppelverglasung mit den bdden Schdben 14, 15 angeordnet sind. Im Bereich des unteren Reflektors 8 und in einem Abstand von weniger als 70 cm befindet sich eine Kunstlichtbeleuchtung 16, die einen gekrümmten Reflektor 17 und eine linienförmige Lichtquelle, z. B. eine Leuchtstoff¬ lampe 18, enthält
Der Reflektor 17 ist auf seiner Oberseite weiß oder spiegelnd. Beispielsweise besteht er aus Aluminium mit einer metallisch glänzenden Oberfläche oder einem vergleichbaren Material. Das Licht der Leuchtstofflampe 18 gelangt auf raumseitige Reflektorflächen 19 bis 23 der Reflektoren 8 bis 13 und wird von dort in den Raum 1 zurückreflektiert, was durch die Lichtstrahlen 24, 25, 26 angedeutet ist Das von der Sonne 27 kommende Licht 28 wird ebenfalls von dem Lichtlenksystem 7 umgelenkt, und zwar in Abhängigkeit vom Einfallwinkel entweder an die Decke 2 oder wieder nach außen.
Die Funktion des Lichüenksystems 7 besteht somit darin, z. B. einen Fensterarbeitsplatz zu verschatten und das Licht - gleichgültig ob Kunst- oder Tageslicht - an die Decke 2 bzw. in die Tiefe des Raums zu führen. Aufgrund der Doppelfunktion des lichüenksystems 7 läßt sich auch ldcht eine konstante Beleuchtung herstellen. Hierzu braucht lediglich die Kunst¬ lichtquelle 18 in Abhängigkeit von der Außenhelligkeit gesteuert werden. In dem Maße wie das Tageslicht stärker oder schwächer wird, kann das Kunstlicht Sch cher oder stärker werden. Statt einer Regelung einer Einzelröhre, die bei Glühdrahtröhren einfach, bei Leuchtstofflampen aber schwierig ist, können auch mehrere Röhre stufenweise zugeschal¬ tet werden. Unabhängig von der Tageslichtintensität kann damit dn Tageslichtzustand er¬ halten werden, ohne daß sofort auf eine Nachtsituation umgeschaltet werden muß, die mehr Energie verbraucht, als für eine Ausleuchtung tagsüber tatsächlich erforderlich ist Die tageslichtabhängige Regelung kann von Hand erfolgen. Sinnvoll ist jedoch eine Rege¬ lung über eine Photozelle 29, die z. B. im Innenraum am raumtiefsten Punkt angeordnet ist
Ein wesentliches Merkm.al der Erfindung besteht in dem engen räumlich-optischen Zusam- menhang zwischen der Kunstlichtbeleuchtung 16 und der Fensterzone mit dem Lichtlenk¬ system 7. Im allgemeinen werden Fensterflächen, vom Innenraum aus betrachtet, als schwarze Flächen angesehen, d. h. sie sind als Reflektoren praktisch unwirksam, weil das auf sie treffende Licht nach außen verlorengeht Bei der Erfindung wird jedoch gerade die Fensterfläche von unten mit Kunstlicht angestrahlt Die Anstrahlung erfolgt dabei unter einem möglichst kleinen Winkel, damit kein Kunstlicht nach außen dringt
Die Fig. 2 stellt einen Vertikalschnitt durch dnen Dachraum 30 dar, von dem drei Wände 31, 32, 33 und als Dachschräge ein Lichtlenksystem 34 zu erkennen sind. Das Lichtlenksy¬ stem 34 ist wiederum zwischen zwei Scheiben 35, 36 eingebaut und enthält mehrere Re¬ flektoren 37 bis 51, die als Reflektorprofile mit wenigstens einer nach außen gerichteten Reflektorfläche 52 und einer nach innen gerichteten Reflektorfläche 53 ausgebildet sind. Unterhalb des Lichüenksystems 34 ist in einem Abstand von maximal einem Meter eine Kunstlichtbeleuchtung 54 angeordnet, die aus einer Lampe 55 und einem Reflektor 56 nach Art eines Reflexionsschirms besteht Die Kunstlichtbeleuchtung 54 strahlt wieder von unten bzw. schräg auf das Lichüenksystem 34. Würde die Kunstlichtbeleuchtung 54 in den Innenraum in die gestrichelte Position 54', 55', 56' verschoben, wäre die vorteilhafte Wir¬ kung nicht mehr gegeben, weil das Kunstlicht durch das Lichüenksystem 34 nach außen dringen und verlorengehen würde, was durch den Lichtstrahl 257 angedeutet ist
In der Fig. 3 ist ein Schnitt durch einen Innenraum 57 dargestellt bei dem ein Lichüenksy- stem 58 so konstruiert ist daß es für die hohe Himmelstrahlimg 59, 60 durchlässig ist In diesem Fall ist die Kunstlichtbeleuchtung 61 oben installiert, d. h. das Kunstlicht wird von oben schräg auf das Lichüenksystem 58 gestrahlt und von dort in den Innenraum 57 re¬ flektiert was durch die Lichtstrahlen 62 bis 64 angedeutet ist Die schräge Beaufschlagung des Lichüenksystems 58 erfolgt somit aus einer Richtung, aus der der Himmel bzw. der Außenraum nicht sichtbar sind.
Die Lichtienksysteme bestehen in den Figuren stets aus einzelnen reflektierenden Profilen. Diese sind vollständig oder teilweise verspiegelt, je nachdem, ob eine diffuse Lichtstreu¬ ung oder eine exakte Lichüenkung erfolgt So sind z. B. die durch die Sonne 27 direkt be- aufschlagten Reflektorteile sinnvollerweise spiegelnd auszubilden, um eine exakte Kon¬ trolle auf den Lichtdurchgang ausüben zu können, während die durch das Kunstlicht be¬ aufschlagten Reflektorteile 53 z. B. weiß reflektierend ausgebildet sein können, wodurch eine diffuse Lichtverteilung zum Innenraum erreicht wird. Anstelle der Reflektoren 37 bis 51 könnten in dem Lichüenksystem auch Prismen vorgesehen werden, wobei jedoch min- destens die durch das Kunstlicht beaufschlagte Prismenseite reflektierend ausgebildet sein muß. Als Prismen könnten vorzugsweise Prismenstäbe oder Prismenplatten dienen. Eine Prismenplatte besteht hierbei aus einer lichtdurchlässigen Platte, die mindestens auf einer Sdte prismatische Ausformungen aufwdst
Unter Umständen ist es nicht zu vermeiden, daß geringe Anteüe des Kunstlichts nach außen entweichen, da sich der Winkel der Kunstlichtbeaufschlagimg von innen mit der Distanz der einzelnen Reflektoren des Lichüenksystems von der Kunstlichtquelle verän¬ dert Es genügt indessen, wenn der größte Teil des Kunstlichts in den Innenraum zurückre- flektiert wird.
Die Fig. 4 zeigt den Querschnitt durch ein Lichüenksystem 65 im iΛiftzwischenraum einer Isolierverglasung mit zwei Scheiben 66, 67. Dieses Lichüenksystem 65 besteht wieder aus mehreren Reflektoren 68 bis 78, die im wesentlichen aus drei Reflektorteüen 79, 80, 81 bestehen. Das Reflektorteil 79 ist parabolisch gekrümmt und erstreckt sich von der Innen¬ wand der Glasschdbe 66 bis zur Innenwand der Glasschdbe 67. An das eine Ende des Re¬ flektorteils 79 schließt der Reflektorteil 80 an, der etwa nur halb so groß ist wie der Re¬ flektorteil 79. Er verläuft in einem Winkel von ca.25 Grad nach unten und ist mit seinem Ende mit dem dritten Refiektorteü 81 verbunden, der senkrecht auf dem Reflektorteil 79 steht.
Etwas unterhalb des untersten Reflektors 68 und in einem Abstand von der Scheibe 67 be¬ findet sich eine Leuchtröhre 82, die zu beiden Seiten von jeweils dnem Reflektor 83, 84 flankiert wird, der ebenso ausgebüdet ist wie die Reflektoren 68 bis 78. Rechts neben dem Reflektor 84 und etwa auf gleicher Höhe befinden sich zwei weitere Reflektoren 85, 86, die in gleicher Weise aufgebaut sind.
Die Lampe 82 ist ein beliebiger Strahler wie z. B. eine HQI-Lampe, eine Neonröhre oder auch eine Glühbirne. Der Strahler kann aus einer Vielzahl einzelner Lichtquellen oder, im Fall einer Neonröhre, auch aus einem langgestreckten Strahler bestehen. Es wäre auch denkbar, mehrere Lichtquellen neben- oder übereinander anzuordnen.
Die Reflektoren 83 bis 86 weisen mindestens eine reflektierende Oberfläche 87 bis 90 auf, die in optischer Verbindung zur Lampe 82 steht Hierbd sind die reflektierenden Oberflä- chen 87 bis 90 so positioniert daß das auf sie treffende Licht der Lampe 82 entweder auf das Lichüenksystem 65 und/oder an eine Decke 91 reflektiert oder gespiegelt wird. Die Reflektoren 83 bis 86 weisen dne Profilform auf und dienen auch der LichÜenkung gewis¬ ser Strahlen 92 durch das Reflektorsystem 65 hindurch auf die Bodenebene.
Die Reflektorteüe 79 des Lichüenksystems 65 sind Spiegel, die niedrig einfallende Son¬ nenstrahlung 93 in den Innenraum und hoch einfallende Sonnenstrahlung 94 nicht in den Innenraum reflektieren. Die Reflektorteile 80 sind ebenfalls verspiegelt, aber zum Innen¬ raum ausgerichtet so daß sie die von der Lampe 82 kommenden Strahlen 95 bis 100 in den Innenraum zurückreflektieren. Die reflektierten Strahlen 101 bis 103, 92, 104 können, in Abhängigkeit von der Orientierung, der Ausformung, der Lage und der Oberfläche der Re¬ flektoren 78 zum Beispiel an die Decke oder auf die Bodenebene im Innenraum treffen. Die Reflektoren 68 bis 78 des Lichüenksystems 65 sind bezüglich ihrer Ausformung und Orientierung in der Fig.4 alle identisch dargestellt Es wäre jedoch auch durchaus denkbar, die Reflektoren unterschiedlich auszuformen und/oder auch unterschiedlich zu orientieren, um weitere lichttechnische Effekte zu erzielen.
Die durch das Lichüenksystem 65 dringende Lichtstrahlung 105 wird von einem Reflektor 84 der Kunstiichtbeleuchtung 106 aufgefangen und auf das Lichüenksystem 65 oder an die Decke 91 umgeleitet Der Vorteil dieser Konstruktion liegt darin, daß die Lichtstrahlung nicht bis auf den Arbeitsplatz durchdringt und damit auch keine störenden Blendeffekte hervorrufen kann. Die optische Kopplung des Lichüenksystems 65 mit den Reflektoren 83 bis 86 der Kunstiichtbeleuchtung 106 erlaubt es, die Reflektoren 68 bis 78 des Lichüenk¬ systems mit größerer Distanz zueinander anzuordnen, um einen besseren Ausblick nach draußen zu haben, ohne jedoch unerwünschte Blendeffekte hinnehmen zu müssen. Die Re¬ flektoren 83 bis 86 der Kunstiichtbeleuchtung 106 werden damit zu einem Teil des Licht- lenksystems 65. Es ist daher auch wichtig, daß die Reflektoren 83 bis 86 unter Umständen über die Lampe 82 hinaus verlängert werden und als Band vor dem Lichüenksystem 65 liegen, um diese Dcppelfunktion wahrnehmen zu können.
In der Fig.5 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt bei welcher ein Lichüenk¬ system 107 als Oberlichrfensterzone dient Das Lichüenksystem 107 wdst wiederum eine Reihe von Reflektoren 108 bis 112 auf, die sich zwischen zwei Glasscheiben 113, 114 be¬ finden. Das gesamte System 107 ist in einen Fensterrahmen 115, 116 eingepaßt der an ei- nen An^hlag 117 stößt Oberhalb des Rahmens 115 befindet sich eine Wohnraumdecke 118, die hier nur schematisch angedeutet ist. Am Rahmen 116 ist eine Kunstlichtquelle 218 angeflanscht die aus einem Reflektor 119 und einer Lampe 120 besteht Unterhalb des Anschlags 117 ist eine herkömmliche Isolierverglastung 121 vorgesehen. Wichtig ist in diesem Ausfuhrungsbeispiel die Ausbildung des Reflektors 119, der ein Teil des Lichts
123, 124 der Lampe 120 auf das Lichüenksystem 107 lenkt Das Kunsüicht wird also ganz bewußt in die Tageslichtemtrittsöffhung gestrahlt - ein Vorgang, da- üblicherweise soweit wie möglich vermieden wird. Ein anderer Teil 125, 126 des Lichts wird direkt in den In¬ nenraum in Richtung auf die Decke 118 gestrahlt
In der Fig. 6 ist die Kunstlichtquelle 218 mit einem Fensterrahmen 129 näher dargestellt An dem Fensterrahmen 129 stößt auf der Unterseite ein Fensterflügd 130 mit einer her¬ kömmlichen Isolierverglastung 131 und auf der Oberseite ein Fensterflügd 132, der das Lichtienksytem 107 trägt Die Kunstiichtquelle 218 ist mittels dnes Kastens 134 an einem Vorsprung 133 des Fensterrahmens 129 angeflanscht Der Reflektor 119 der Kunstiicht¬ quelle 218 ist als Involute/Evolvente 135 um die Lampe 120 gelegt und erstreckt sich so¬ dann bis zu einem Punkt 136. Von diesem Punkt 136 an wird das erste Reflektorteüstück 137 durch ein zwdtes Reflektorteüstück 138 verlängert, das eben ausgeführt ist Dieses Teüstück 138 könnte, je nach Anforderung, auch kreisbogen- oder parabelformig ausgebil- det sein. Durch die Ausbüdung des ersten Teüstücks als Involute bzw. Evolvente wird das Licht 139, 140 der Lampe 120 zum Fenster gestrahlt, während die Bodenebene verschattet wird.
In dem Kasten 134 ist auch ein Vorschaltgerät 141 für die Steuerung der Lampe 120, so- fern es sich hierbei um eine Leuchtstofflampe handelt, untergebracht
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 6 macht den Vorteü des erfindungsgemäßen Reflexions¬ systems deutlich. Die Kunstiichtquelle 218 kann so flach ausgebildet werden, daß diese auf den Vorsprung 133 geschraubt werden kann, so daß es möglich ist, den oberen und oder unteren Fensterflügel 132, 130 zu öffnen und zu schließen. Bei den bekannten Lichtquellen, wie z. B. einer Neonröhre, ist die Höhe des Kastens 134 kleiner als 5,5 cm, d. h. die Kunstiichtquelle 218 kann auf jeder üblichen Rahmenriegelkonstruktion aufge¬ schraubt werden. Ein Teü 142, 143, 144 des Lichts wird von dem Reflektor 119 direkt in den Raum gestrahlt
In der Fig.7 ist eine weitere Ausführungsform einer Kunstiichtquelle 145 dargestellt Hier¬ bei ist eine Zwillingsröhre 146, 147 von einem Reflektorteüstück 148 umhüllt das sich von der Zwillingsröhre 146, 147 bis zu einem Punkt 149 erstreckt Dieses Reflektorteil¬ stück 148 ist nicht als Involute bzw. Evolvente konstruiert, weist aber dennoch eine invo-
luten- bzw. evolventenähnliche Form auf. Ein zwdtes Reflektorteüstück 150, das sich vom Punkt 149 bis zum Endpunkt 151 erstreckt, istparabelförmig ausgebüdet
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 kommt es lediglich darauf an, daß das Licht- lenksystem voUständig angestrahlt wird. Dabei ist es weniger entscheidend, ob man die Refiektorelemente im mathematischen Sinne exakt als Involute, d. h. eine projektive Ab- büdung eines Punkt-, Geraden-, Ebenen- oder Hyperebenenbüschels in sich, oder als Evol¬ vente, d. h. als ebene Kurve, die man erhält wenn man in sämtlichen Punkten einer gege¬ benen Kurve die T.angenten konstruiert und auf ihnen die Länge des Bogens vom Berüh- rungspunkt bis zu dnem bestimmten festen Punkt der Kurve abträgt bezeichnen kann.
Das erfindungsgemäße Lichüenksystem ist nicht auf spezieüe Dimensionierungen be¬ schränkt Wird es jedoch für übliche Wohn- oder Büroräume verwendet, so werden seine Abmessungen durch die übliche Raumgröße bestimmt In diesem Fall ist es vorteilhaft, die Kunstlichtquelle in einem Abstand von weniger als 0,5 m vom Fensterbereich (Fig. 1) bzw. von weniger als 1 m im Dachbereich (Fig.2, Fig.3) anzuordnen.
In den Ausführungsbeispielen, die in den beschriebenen Figuren gezeigt werden, sind die lichtreflektierenden Elemente stets als starr angeordnete Profile dargestellt, die mit zwei Glasscheiben eine feste Baueinheit büden. Obwohl tiiese Ausführungsform besonders vor¬ teilhaft ist - vgl. zum Beispiel die Herstellung solcher Profile gemäß deutscher Patentan¬ meldung P 40 01 471.1 -, ist die Erfindung dennoch nicht hierauf beschränkt. Erfaßt wer¬ den vielmehr auch steuerbare Lameüen, deren relative WinkelsteUung z. B. durch Seüzug oder dergleichen verändert werden kann. Wesentlich ist hierbei nur, daß die Lameüen in eine solche Winkellage gebracht werden können, daß sie das anstrahlende Kunsüicht in den Raum reflektieren, ohne gleichzeitig das Tageslicht abzusperren.
Es ist auch nicht unbedingt erforderlich, daß die lichtrefiektierenden Elemente in einer ver¬ tikalen Achse angeordnet sind, die parallel zu zwei ebenen Glasscheiben verläuft. Viel- mehr wäre es auch mögüch, die Achse der lichtreflektierenden Elemente schräg zu den ebenen Glasschdben verlaufen zu lassen. In diesem Fall wären die einzelnen Elemente dachziegelartig übereinander angeordnet, wobei jedoch im Gegensatz zu den herkömmli¬ chen Dachziegeln ein Zwischenraum zwischen den Elementen vorgesehen wäre, der den
Durchtritt des natürlichen Außenlichts gestattet Durch die seitliche Versetzung in paraUe- ler Ebene entstünde bei jedem Element ein das darunter angeordnete Element überragen¬ des TeüstücL Dieses Teüstück könnte vertikal von unten nach oben scheinendes Kunst¬ licht in den Innenraum abstrahlen, d. h. es wäre möglich, die Kunsüichtqudle selbst in den durch die beiden Glasschdben gebüdeten Raum einzubauen.