DE3522571A1 - Gelaendeanpassungsfaehiges fahrwerk - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein geländeanpassungsfähiges Fahrwerk (GFW) nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Das GFW soll langsamfahrenden Radfahrzeuge, wie z. B. Bagger und Radlader, die sich oft in unebenem Gelände bewegen und durch Arbeitsbewegungen ständig ihren Schwerpunkt verlagern, eine bessere Stand- und Fahrsicher­ heit geben.

Bei den bisher bekannten langsamfahrenden Radfahrzeugen wird die Geländeanpassung durch eine pendelnd aufgehängte Achse erreicht, während die andere Achse starr mit dem Fahrzeugrahmen verbunden ist.

Dieser Aufbau hat den Nachteil, daß die Standsdicherheit eingeschränkt wird, wenn der Schwerpunkt des Fahrzeuges durch Arbeitsbewegungen näher zu der pendelnd aufgehängten Achse rückt.

Ferner wird die Seitenneigung des Fahrzeuges zur Längsachse (gedachte Linie horizontal in Fahrtrichtung) immer von dem Standpunkt der starren Achse bestimmt. Beim Radbagger wird zur Erhöhung der Standsicherheit die pendelnde Achse verriegelt. Diese Verriegelung muß aber vor jeder Weiterfahrt wieder entriegelt werden. Beim Radlader (mit Achsschenkellenkung) ist eine Verriegelung der Achse nicht möglich.

Der Erfindung liegt das Ziel zugrunde, alle Räder eines Fahrzeuges, entsprechend dem Eigengewicht, Ballast und den äußeren Kräften, optimal zur Erbringung der Standsicherheit zu nutzen.

Diese Aufgabe wird erfindungsmäßig dadurch gelöst, daß beide Achsen am Rahmen des Fahrzeuges pendelnd aufgehängt sind und durch ein Übertragungselement, z. B. ein waagebalken-ähnliches Gestänge an einer Fahrzeugseite zwischen den Achsen, nur gegenläufig pendeln können. d. h. z. B.: das Fahrzeug fährt mit dem rechten Vorderrad auf eine Bodenerhebung, die bei einer starr angebrachten Achse das Fahrzeug um 20 Grad zur linken Seite neigen würde. Beim GFW pendelt die Vorderachse nur um 10 Grad zum Fahrzeugrahmen, gegenläufig pendelt die Hinterachse um 10 Grad.

Das Fahrzeug hat sich aber nur um 10 Grad geneigt.

Die Auslegung des GFW mit zwei pendelnden Achsen ermöglicht über eine Verstellung des Übertragungselementes für die Achsen, die Neigung des Fahrzeuges um die Längs­ achse zu verstellen, wenn die Achsen nicht mehr gegen­ läufig pendeln, sondern in einem Drehsinn pendeln.

Hiermit kann bei Querfahrt an Hanglagen das Fahrzeug weitgehend waagerecht gehalten werden.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die bei den bisherigen Fahrzeugen frei pendelnde Achse hier mit dem Rahmen und weitgehend mit der anderen Achse durch das Übertragungselement gekoppelt ist und somit nicht ohne Widerstand in die jeweils ungünstige Richtung pendeln kann, was die Kippgefahr erheblich herabsetzt.

Ferner kann der Fahrzeugunterbau - Rahmen - in seiner Bauhöhe niedriger gehalten werden, weil der Gesamt­ pendelweg sich auf zwei Achsen verteilt.

Eine Verriegelung der Achsen erübrigt sich.

Die Neigeeinrichtung durch die Verstellung des Über­ tragungselementes ist beim Vorhandensein von zwei pendelnden Achsen eine kostengünstige Zusatzeinrichtung, die der Sicherheit, der Arbeitseffektivität und dem Fahrkomfort dient.

Einsatzbeispiele sind nachfolgend beschrieben und in den beigefügten Zeichnungen dargestellt.

Fig. 1 Fahrzeug mit herkömmlichem Fahrwerk in unebenem Gelände. Die Seitenneigung des Fahrzeuges wird nur vom Standpunkt der starren Achse bestimmt.

Fig. 2 Fahrzeug mit GFW befindet sich auf ebenem Boden. Übertragungselement und Achsen sind in Mittellage.

Fig. 3 Fahrzeug mit GFW steht mit einer Achse auf 20 Grad zur Ebene geneigten Schräge, hat aber nur eine Schräglage von 10 Grad eingenommen.

Fig. 4 Fahrzeug mit GFW und Neigeeinrichtung in Querfahrt am 10 Grad schrägen Hang. Die Neigungseinrichtung hat den Ausgleich geschaffen. Der Fahrzeugaufbau steht gerade.

Claims (3)

1. Geländeanpassungsfähiges Fahrwerk dadurch gekennzeichnet, daß sich vordere und hintere Achse eine Fahrzeuges in dem Fahrzeugrahmen zwangs­ geführt gegenläufig zueinander in der Längsachse pendeln. Unteranspruch
2. Neigeeinrichtung
3. dadurch gekennzeichnet, daß über das Übertragungs­ element für die gegenläufige pendelnde Bewegung der Achsen, das Fahrzeug in der Längsachse nach beiden Seiten geneigt werden kann