DE2450236C3 - Baggerfahrzeug - Google Patents
BaggerfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Baggerfahrzeug mit einem um eine vertikale Gelenkachse schwenkbaren, mit einer
Vorderachse versehenen Vorderwagen und einem mit einer Hinterachse versehenen Hinterwagen, mit einer
am Vorderwagen angeordneten Schaufelladereinrichtung und mit einer Tieflöffelbaggerausrüstung, die am
Hinterwagen angeordnet ist, der um eine horizontale Längsachse pendelnd gelagert ist.
Bei einem bekannten derartigen Schaufellader mit Knicklenkung (DT-OS 17 59 912) ist die Hinterachse im
Hinterwagen um eine horizontale Längsachse pendelnd gelagert. Die Vorderachse ist im Vorderwagen starr
gelagert. Solange nur mit der am Vorderwagen angeordneten Schaufelladereinrichtung gearbeitet wird,
wird infolge dieser Anordnung der Achslagerung sowohl bei geknicktem als auch bei gestrecktem
Fahrzeug ein befriedigendes Standverhalten beim Laden und beim Fahren erreicht Wird jedoch zur
Baggerarbeit der Hecktieflöffel eingesetzt, so verlagert sich der Schwerpunkt in Richtung Hinterachse, d. h. in
die Nähe der Kipplinie, so daß das Standmoment nicht mehr die für die Sicherheit gegen Umkippen erforderliche Höhe hat. Bei geknicktem Fahrzeug liegt der
Schwerpunkt so nahe der entsprechenden Kipplinie, daß schon bei geringen Unebenheiten des Geländes der
Fahrzeugrahmen mit Arbeitswerkzeug bis zum Pendelachsanschlag ausschwenkt; beim Fahren auftretende
S Massenkräfte entlasten die bei Kurvenfahrt außenliegenden Räder so stark, daß der Bodenkontakt verloren
geht Die für die Standsicherheit des Baggerfahrzeugs maßgebende Kipplinienfläche ist für die beiden
Arbeitsausrüstungen unterschiedlich groß, so daß für
einen der Einsätze der Arbeitsausrüstungen wesentlich
ungünstige Stand- oder Fahrbedingungen vorhanden sind. Zur Erhaltung der Standfestigkeit des Baggers bei
Betrieb mit dem Tieflöffel ist eine aufwendige Gegengewichtsanordnung getroffen, die außerdem eine
ungünstige Lage des Schwerpunkts des Fahrzeugs zur Folge hat, was sich besonders beim Fahren im Gelände
auswirkt Außerdem sind für den Tieflöffelbetrieb eigens Abstützbeine am Hinterwagen angeordnet, um
die Funktion der Pendellagerung der Hinterachse zu
unterbinden.
Bekannt sind auch Schaufellader mit Pendelgelenk, wobei einerseits die Pendellagerung im Vorderwagen
angeordnet ist, wodurch Nachteile beim Betrieb mit der Schaufelladerausrüstung entstehen und andererseits,
wenn die Pendellagerung im Hinterwagen angeordnet ist, Nachteile beim Fahren mit Heckbaggerausrüstung
entstehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Baggerfahrzüugen der eingangs genannten Art im
Stand- und Fahrbetrieb gleich günstige Abstützverhältnisse gegenüber dem Gelände beim Schaufelladereinsatz und beim Tieflöffelbaggereinsatz zu erreichen.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß der Vorderwagen um eine horizontale Längsachse pen
delnd gelagert ist, daß beim Schaufelladerbetrieb der
Vorderwagen gegenüber seiner horizontalen Längsachse verriegelt ist und der Hinterwagen an seiner
horizontalen Längsachse frei pendelnd abgestützt ist und daß beim Tieflöffelbaggerbetrieb der Hinterwagen
gegenüber seiner horizontalen Längsachse verriegelt ist und der Vorderwagen um seine horizontale Längsachse
frei pendelnd abgestützt ist.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß nur die Vorderachse entriegelt und die
Hinterachse verriegelt zu werden braucht, um zu erreichen, daß bei verändertem Einsatz des Schaufelladers bzw. des Tieflöffelbaggers der Hinterwagen
ausreichend innerhalb der Kipplinienfläche liegt, so daß sich das Fahrzeug auch in schwierigem Gelände mit
aufgenommener Hecklast sicher bewegen läßt. Bei Einsatz als Frontlader wird das erforderliche Standverhalten für das Laden und das Fahren durch einfache
Verriegelung der Vorderachse und Entriegelung der Hinterachse schnell erreicht
SS Ein Ausführungsbeispiel eines Baggerfahrzeugs nach der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt Es
zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht des mit Knicklenkung ausgestatteten Baggerfahrzeugs,
F i g. 2 eine rückwärtige Teilansicht auf das Baggerfahrzeug, woraus eine pendelnd gelagerte Hinterachse
mit Ver- und Entriegelungseinrichtung ersichtlich ist,
F i g. 3 eine rückwärtige Teilansicht mit einer anderen Ausführungsform der Ver- und Entriegelungseinrich
tung,
F i g. 4 eine Draufsicht eines Fahrwerks des Baggerfahrzeugs mit einem Gelenkstück,
F i g. 5 eine Ansicht nach Linie A-Bder F i g. 4,
F i g. 6 eine schematische Draufsicht auf ein Baggerfahrzeug herkömmlicher Bauart mit Darstellung der
Schwerpunktlagen bei Geradeausfahrt und bei Kurvenfahrt,
F i g. 7 eine schematische Draufsicht auf das Baggerfahrzeug nach F i g. 1 bis 5 mit Darstellung der
Schwerpunktlagen bei Geradeausfahrt und bei Kurvenfahrt und
F i g. 8 die Heckansicht auf das am Hang arbeitende Baggerfahrzeug mit horizontal ausgerichtetem Oberwagen
im Tieflöffelbetrieb
Ein Baggerfahrzeug, das aus Vorderwagen 1 und Hinterwagen 2 besteht, ist mittels eines Knickgelenks 3
um eine vertikale Gelenkachse X-X schwenkbar. Der Vorderwagen 1 ist mittels gummibereifter Räder 4
fahrbar, die auf einer pendelnd gelagerten Vorderachse 5 befestigt sind. An dem Vorderwagen 1 ist eine
Ladeschaufel 6 mittels eines Auslegers 7 schwenkbar angeordnet, vom Fahrerhaus 8 aus betätigbar. Eine
abnehmbare Tieflöffelbaggerausrüstung mit einem Hecktieflöffel 9 ist an dem mittels der Räder 4a
fahrbaren Hinterwagen 2 schwenkbar befestigt und von einem Bedienungssitz 10 aus betätigbar. Die Vorderachse
5 ist mittels einer Traverse 12 in einem Drehpunkt 13 pendelnd gelagert (F i g. 3). Mittels eine Hydraulikzylinders
14 kann die Hinterachse U parallel oder in beliebiger Schräglage zum Fahrzeugrahmen eingestellt
werden (Fig. 2). Die Steuerung des Hydraulikzylinders
14 erfolgt über einen Dreiwegeschieber 15, der mittels eines Handhebels 16 gesteuert wird. Der Dreiwegeschieber
15 ist durch Leitungen 17 und 18 mit dem Hydraulikzylinder 14 und durch Leitungen 19 und 20 mit
einer Pumpe 22 bzw. einem Sammelbehälter 23 verbunden. Der Hydraulikzylinder 14 ist an dem
Fahrzeugrahmen in einem Drehpunkt 21 gelagert, die Kolbenstange 14a greift mit ihrem freien Ende an dem
einen Ende der Traverse 12 in einem Drehpunkt 24 an.
Bei einer anderen Ausführungsform der Einrichtung zur Verriegelung und Entriegelung der Vorderachse 5
und der Hinterachse 11 nach F i g. 3 sind für jede Achse
zwei Hydraulikzylinder 27 und 28 bzw. 27a und 28a vorgesehen. In dem dargestellten Zustand ist die
Vorderachse 5 über die Hydraulikzylinder 27 und 28 verriegelt, die mittels einer Leitung 29 miteinander und
mittels einer Leitung 30 mit einem Vierwegeschieber 31 verbunden sind. Die Hinterachse 11 (nicht dargestellt)
ist entriegelt, wenn die Hydraulikzylinder 27 und 28 über eine Leitung 32 und einen Vierwegeschieber 31 drucklos
mit dem Sammelbehälter 23 verbunden sind.
Bei der Ausführungsform nach den Fig.4 und 5
verbindet ein Gelenkstück 33 den Vorderwagen 34 und den Hinterwagen 35, mit denen die Vorderachse 36 und
die Hinterachse 37 starr verbunden sind. Das Lenken des Schaufelladers erfolgt durch Knicken des Fahrzeugs
um die vertikale Gelenkachse X-X. Der Vorderwagen 34 kann mittels eines Pendelgelenks 38 um eine
horizontale Längsachse Y-Y pendeln, während der Hinterwagen 35 mittels eines Pendelgelenks 39 um eine
horizontale Längsachse Y'- Y' pendeln kann. In dem in
Fig.4 dargestellten Zustand ist der Vorderwagen 34 über Hydraulikzylinder 40 und 41 verriegelt, die mittels
ίο einer Leitung 42 miteinander und mittels einer Leitung
43 mit einem Vierwegeschieber 44 verbunden sind. Der Hinterwagen 35 ist entriegelt, wenn die Hydraulikzylinder
40a und 41a über eine Leitung 45 und den Vierwegeschieber 44 drucklos mit einem Tank 46
verbunden sind.
In den F i g. 6 und 7 ist die Lage des Schwerpunkts in
einer Kipplinienfläche, die für die Standfestigkeit und damit die Geländegängigkeit des Schaufelladers maßgebend
ist, bei einer bekannten Anordnung bzw. bei dem hier beschriebenen Gegenstand dargestellt. In Fig.6
sind die Kipplinien des Fahrzeugs mit den Ziffern 101, 102 und 103 und die Lage des Schwerpunkts bei
gestrecktem Fahrzeug mit 104 bezeichnet. Bei geknicktem Fahrzeug liegt der Schwerpunkt 104a einseitig an
einer Kipplinie 101a. Hieraus folgt, daß das Standmoment bei Geländeunebenheiten gering ist. Aus Fig. 7
geht hervor, daß infolge Verriegelung der Hinterachse U die Lage des Schwerpunkts 108 bzw. 108a bei
gestrecktem bzw. geknicktem Fahrzeug wesentlich günstiger innerhalb der durch Kipplinien 105, 106, 107
bzw. 105a, 106a, 107a gebildeten Kipplinienflächen liegt, so daß das Fahrzeug auch in schwierigem Gelände
gegen Umkippen gesichert ist.
Die Arbeitsweise ist wie folgt:
Die Arbeitsweise ist wie folgt:
Arbeitet das Baggerfahrzeug nur mit der am Vorderwagen 1 angebrachten Ladeschaufel 6, so wird
die Vorderachse 5 verriegelt. Die Hinterachse 11 ist
entriegelt, indem der diese betätigende Hydraulikzylinder 14 drucklos gemacht wird, so daß die Hinterachse 11
sich allen Unebenheiten im Gelände anpassen kann. Soll nun der Schaufellader auch mit dem H eck tief löffel 9
fahren, so genügt die bisher bekannte, an Hand der Fig.6 beschriebene Anordnung nicht mehr den an ein
geländegängiges Fahrzeug zu stellenden Anforderungen. Erst indem die Vorderachse 5 entriegelt und die
Hinterachse U verriegelt wird, besitzt das Baggerfahrzeug mit aufgenommener Hecklast auch in voll
eingeknicktem Zustand die alle Anforderungen erfüllende Geländegängigkeit. Dies wird dadurch ermöglicht,
daß die Lage der Kipplinie derart verändert wird, daß diese den größtmöglichen Abstand zum Schwerpunkt
erreicht.
Hierzu 8 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Baggerfahrzeug mit einem um eine vertikale Gelenkachse schwenkbaren, mit einer Vorderachse
versehenen Vorderwagen und einem mit einer Hinterachse versehenen Hinterwagen, mit einer am
Vorderwagen angeordneten Schaufelladereinrichtung und mit einer Tieflöffelbaggerausrüstung, die
am Hinterwagen angeordnet ist, der um eine horizontale Längsachse pendelnd gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vorderwagen (1, 34) um eine horizontale Längsachse
pendelnd gelagert ist, daß beim Schaufelladerbetrieb der Vorderwagen (1,34) gegenüber seiner horizontalen Längsachse verriegelt ist und der Hinterwagen
(2, 35) an seiner horizontalen Längsachse frei pendelnd abgestützt ist und daß beim Tieflöffelbaggerbetrieb der Hinterwagen (2, 35) gegenüber
seiner horizontalen Längsachse verriegelt ist und der Vorderwagen (1, 34) um seine horizontale
Längsachse frei pendelnd abgestützt ist.
2. Baggerfahrzeug nach Anspruch 1, mit einer pendelnd am Hinterwagen angeordneten Hinterachse, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderachse (5,
36) am Vorderwagen (1,34) pendelnd gelagert ist.
3. Baggerfahrzeug nach Anspruch 1, mit einer am Vorderwagen starr angeschlossenen Vorderachse,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hinterachse (11,
37) am Hinterwagen (2, 35) starr angschlossen ist und daß der Vorderwagen (1, 34) und der
Hinterwagen (2, 35) mittels eines Gelenkstücks (33) verbunden sind, das die vertikale Gelenkachse und
die horizontalen Längsachsen des Vorderwagens (1, 34) und des Hinterwagens (2,35) aufweist.
4. Baggerfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung in
beliebigen Pendelstellungen mittels am Vorderwagen (1,34) bzw. am Hinterwagen (2,35) abgestützter
Hydraulikzylinder (14, 27, 27a, 28, 28a, 40, 40a, 41, 4IaJ erfolgt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742450236 DE2450236C3 (de) | 1974-10-23 | Baggerfahrzeug | |
JP12696175A JPS5164707A (ja) | 1974-10-23 | 1975-10-23 | Shooberurooda |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742450236 DE2450236C3 (de) | 1974-10-23 | Baggerfahrzeug |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2450236A1 DE2450236A1 (de) | 1976-04-29 |
DE2450236B2 DE2450236B2 (de) | 1977-06-08 |
DE2450236C3 true DE2450236C3 (de) | 1978-01-26 |
Family
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