DE3520473A1 - Implantationslegierung vom fe-cr-al-typ zur medizinischen behandlung und verfahren zur herstellung einer derartigen legierung - Google Patents
Implantationslegierung vom fe-cr-al-typ zur medizinischen behandlung und verfahren zur herstellung einer derartigen legierungInfo
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- C22C38/22—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium with molybdenum or tungsten
Description
Meissner, Bonre & Partner
Patentanwälte ■ European Patent Attorneys München - Bremen
Dr. Engen Popp Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-lng.
Wolf E. S«jdl Dipl.-Phys.
Dr. Ulrich Hrabal Dipi.-Chem.
Hans Meissner Dip).-ing.(bU 198O) Erich BolteDipi.-ing.
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BÜRO MÜNCHEN/MUNICH OFFICE: Widenmayerstraße 48 Postfach/P.O. Box 860624 D-8000 München 86 Telefon: (089) 222631 Telex :5 213 222 epod Telekopierer: (089) 221721 Datum Date |
M/HID-13-DE | 7. Juni 1985 Sj/gt |
|
Anmelder: | 3) Kyocera Corporation 5-22, Higashino Kita Inoue-cho Yamashina-ku Kyoto-shi Kyoto-fu JAPAN |
|
1) Osaka Prefecture 2, Otemaenocho Higashi-ku Osaka-shi Osaka-fu JAPAN |
||
2) Hironobu Oonishi 2-6-23, Fuminosato Abeno-ku Osaka-shi Osaka-fu JAPAN |
Implantationslegierung vom Fe-Cr-Al-Typ zur medizinischen Behandlung und Verfahren zur Herstellung
einer derartigen Legierung
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Implantationslegierung vom
Fe-Cr-Al-Typ zur medizinischen Behandlung sowie ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Legierung. Die
erfindungsgemäße Legierung läßt sich als Implantationsmaterial zur medizinischen Behandlung verwenden, bei-
spielsweise bei orthopädischen Operationen, Zahnoperationen oder dgl.
5
5
Ein Implantationsmaterial für orthopädische Operationen sollte die folgenden Eigenschaften haben:
Das Implantationsmaterial sollte frei von Auflösung bzw. Zersetzung und Absorption sein;
das Material soll eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit besitzen;
- das Material soll eine ausgezeichnete mechanische Festigkeit aufweisen und in seiner Eigenschaft über
eine lange Zeitdauer stabil sein;
das Material soll ungiftig und nicht-reizend sein; dies stellt ein wesentliches Problem dar, das nicht
nur als direktes und lokales Problem zu verstehen ist, sondern als umfassendes Problem;
das Material soll eine gute Biokompatibilität mit dem Gewebe eines lebenden Körpers um das Material
besitzen. Das Material sollte nämlich ausgezeichnet hinsichtlich seiner Anpassungsfähigkeit an das Gewebe
oder seiner Affinität gegenüber dem Körper eines Lebewesens sein. Wenn das Implantationsmaterial eine
geringe Biokompatibilität mit dem Gewebe besitzt, bildet sich ein faseriges Gewebe in dem lebenden Körper
bzw. dem Körper des Lebewesens in Kontakt mit dem Implantationsmaterial, welches das Material blokkiert
und isoliert und daran hindert, mit dem lebenden Körper in Kontakt zu kommen, mit dem Ergebnis,
daß die Verbindung zwischen dem Material und dem lebenden Körper sich löst, was zu verschiedenen Schwierigkeiten
und Beeinträchtigungen führt.
Rostfreier Austenitstahl vom Fe-Ni-Cr-Typ wird als herkömmliches
Implantationsmaterial verwendet. Dieser rostfreie Stahl ist ausgezeichnet hinsichtlich seiner mechanisehen
Eigenschaften, stellt jedoch ein noch ungelöstes Problem hinsichtlich der Affinität mit einem lebenden
Körper dar. Außerdem ist rostfreier Stahl nicht immer ausreichend und zufriedenstellend im Hinblick auf die
Spannungsriß-Korrosionsbeständigkeit, die punktförmige Korrosionsbeständigkeit, die Spalten-Korrosionsbeständigkeit
und andere Arten von Korrosionsbeständigkeiten, so daß die Verwendung von rostfreiem Stahl auf kurze Zeiträume
beschränkt ist. Außerdem stellen schädliche Wirkungen auf den menschlichen Körper von in Lösung gegangenen
Metallionen, insbesondere Nickel-Ionen oder dgl. ein Problem dar.
In den letzten Jahren hat man Erprobungsversuche mit einem keramischen Material unternommen. Dies hat viele
Vorteile, da es eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit besitzt, über einen langen Zeitraum stabil in einem
lebenden Körper ist, für den Körper nicht giftig ist und mit diesem eine hohe Biokompatibilität besitzt. Es hat
jedoch den großen Nachteil, daß es mangelhaft in seiner mechanischen Festigkeit, insbesondere hinsichtlich seiner
Biegefestigkeit ist.
In Anbetracht der vorstehend geschilderten Schwierigkeiten sind Untersuchungen angestellt worden, die schließlieh
zu einer völlig neuartigen Implantationslegierung
^ 8 ~
gemäß der Erfindung geführt haben, die in Kombination
die hervorragenden mechanischen Eigenschaften von rostfreiem Stahl, ausgezeichnete Biokompatibilität eines
Keramikmaterials mit dem menschlichen Körper sowie eine Korrosionsbeständigkeit besitzt; ferner ist gemäß der
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von einer derartigen Implantationslegierung gefunden worden.
Gemäß der Erfindung wird .als Legierung eine Implantationslegierung
vom Fe-Cr-Al-Typ zur medizinischen Anwendung angegeben, wobei die Legierung im wesentlichen aus
20 - 32 Gew.-% Chrom, 0,5 - 5 Gew.-% Aluminium, 0,5-4,0 Gew.-% Molybdän, 0,05 - 0,5 Gew.-% von M (wobei M mindestens
eine Art von Zirkonium und Hafnium bezeichnet, was nachstehend näher erläutert ist) sowie Eisen besteht,
das den Rest der Bestandteile bildet.
Da die Implantationslegierung gemäß der Erfindung Aluminium
und M in geeigneten Mengen enthält, bildet sie an der Oberfläche einen Oxidfilm, der im wesentlichen
aus 0C-Al2O3 besteht, das dicht und ausgezeichnet in seinem
Haftvermögen durch Aufheizen in Luft oder Sauerstoff ist. Dieser Oxidfilm hat die Eigenschaft einer ausgezeichneten
Biokompatibilität mit einem lebenden Körper und besitzt eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit.
Außerdem ist die Implantationslegierung gemäß der Erfindung nicht geringwertiger in ihrer praktischen Anwendung
als AISI 316 L, das herkömmlicherweise als Implantationsmaterial für einen lebenden Körper verwendet wird,
noch geringwertiger als eine Legierung vom Fe-30 Cr-Mo-Typ, die eine Basislegierung der erfindungsgemäßen Legierung
ist; außerdem besitzt die erfindungsgemäße Implantationslegierung eine ausgezeichnete Festigkeit, um
sie als Implantationsmaterial zu verwenden.
. θ-
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine graphische Darstellung zur Erläuterung des Zusammenhanges der
durch Oxidation erhöhten Masse und der Dicke des Oxidfilmes in bezug auf die Wärmebehandlung der erfindungsgemäßen
Legierung.
Die Erfindung wird nachstehend hinsichtlich der Gehalte und der Funktionen der Elemente näher erläutert, die in
der erfindungsgemäßen Legierung enthalten sind.
1) Chrom: 20 - 32 Gew.-%
Chrom ist ein unerläßliches Element zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit einer auf Eisen basierenden Legierung
als Bestandteil zur Bildung einer passiven Schicht. Bei einer Erhöhung der Menge an Chrom nimmt die
Korrosionsbeständigkeit zu. Da aber die Legierung in der kombinierten Anwesenheit von Elementen, wie Aluminium
und Molybdän synergetisch spröde wird, ist die obere
Grenze für den Chromgehalt 32 Gew.-% der Implantationslegierung. Die erfindungsgemäße Legierung kann Anwendung
finden als Implantat in vivo, dessen Verwendung sich über eine kurze Zeitspanne von etwa 2 bis 3 Monaten erstreckt.
In diesem Falle wird ein erforderliches Kriterium der Legierung für die Korrosionsbeständigkeit in
einem gewissen Grade modifiziert, aber es ist eine höhere Korrosionsbeständigkeit als die von rostfreiem Stahl
hoher Reinheit vom Ferrit-Typ in der Größenordnung von mindestens 18-Chrom erforderlich,so daß die untere Grenze
für den Chromgehalt der Legierung 20 Gew.-% beträgt.
2) Aluminium: 0,5 - 5,0 Gew.-%
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35
Aluminium ist ein wichtiges Element zur Bildung eines
Oxidfilmes bei der erfindungsgemäßen Legierung, aber zur Erhöhung oder Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit
der erfindungsgemäßen Legierung ist es erforderlich, mindestens 1,5 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr
3 Gew.-% Molybdän hinzuzufügen. Hinsichtlich der Hinzufügung von Molybdän wird der Gehalt an Aluminium auf
einen Maximalwert von 5,0 Gew.-% festgelegt.
Wenn andererseits der Aluminiumgehalt klein ist, wird der Gehalt an durch Wärmebehandlung erzeugtem 0C-Al2O3
verringert und der Gehalt an erzeugtem Cr3O3 erhöht.
Wenn der Anteil von Cr-O3 ansteigt, wird die Grenze
bzw. Grenzfläche zwischen zwei Arten von Oxiden erhöht, mit dem Ergebnis, daß die Sprödigkeit und Brüchigkeit
des Oxidfilmes auf der Oberfläche der Legierung schlechter wird, was die Funktion und Funktionstüchtigkeit des
Legierungsmaterials reduziert. Wenn dementsprechend eine Wärmebehandlung in der Atmosphäre oder Sauerstoff durchgeführt
wird, wird ein Gehalt von mehr als etwa einschließlich 2 Gew.-% Aluminium bevorzugt. Wenn ferner
die Wärmebehandlung des Materials durchgeführt wird, indem man die Atmosphäre auf einen niedrigeren Druck als
Atmosphärendruck reguliert, ist es möglich, den unteren Grenzwert des Aluminiumgehaltes von 0,5 Gew.-% zu nehmen.
Wenn der obere Grenzwert des Aluminiumgehaltes
5 Gew.-% überschreitet, wird die Legierung hinsichtlich der Zähigkeit und Bearbeitbarkeit schlechter.
3) Molybdän: 0,5 - 4,0 Gew.-%
Molybdän hat eine erhebliche Wirkung hinsichtlich der Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit, insbesondere
der punktförmigen oder Loch-Korrosionsbeständigkeit und
Spalten-Korrosionsbeständigkeit, und eine Menge von mehr als einschließlich 0,5 Gew.-% Molybdän ist erforderlieh,
um die Wirkung zu erzielen. Andererseits hat eine Erhöhung der Menge an Molybdän die Tendenz, die
Zähigkeit zu verringern, und begünstigt außerdem die Verschlechterung insbesondere der Bearbeitbarkeit in
der kombinierten Anwesenheit von Chrom und Aluminium. Aus diesem Grunde wird die obere Grenze des Molybdän-Gehaltes
auf 4,0 Gew.-% gesetzt.
4) M: 0,05 - 0,5 Gew.-%
(wobei M eine Art von Zirkonium und Hafnium repräsentiert)
In dem erfindungsgemäßen Implantationsmaterial dringt M in den Oxidfilm ein, der im wesentlichen aus oc-A^CK
besteht, und verleiht dem Oxidfilm, der ursprünglich recht spröde ist, hohe Zähigkeit und ist etwas höher in
der Affinität gegenüber Sauerstoff als Aluminium; dementsprechend wird die Schicht oder der Film innen oxidiert,
um feine Oxidteilchen zu bilden, so daß das Anhaften des oberflächenoxidierten Filmes an der Legierungsmatrix
verbessert wird. Wenn aber die Menge des M-Gehaltes vergrößert wird, wird der Grad von in den
Film gemischtem M vergrößert, was nicht nur den Film hinsichtlich der Dichte verschlechtert, sondern auch
schädliche Wirkungen auf die Korrosionsbeständigkeit der Legierungsmatrix, die kalte und warme Bearbeitbarkeit
und die Zähigkeit der Legierung hervorruft. Dementsprechend ist die obere Grenze des M-Gehaltes 0,5
Gew.-%. Wenn andererseits der M-Gehalt zu klein ist, kann die erhaltene Legierung nicht die Zähigkeit des
Filmes und sein Haftungsvermögen in vollem Umfang zur Wirkung bringen, so daß die untere Grenze des M-Gehaltes
auf 0,05 Gew.-% festgelegt wird.
5) Andere
Silizium ruft eine Sprödigkeit der Legierung hervor, und wenn eine Wärmebehandlung durchgeführt wird, wird Silizium
zu SiO2 oxidiert, das in den OC-Al2CU Film eingebaut
wird, mit dem Ergebnis, daß es wünschenswert ist, den Siliziumgehalt auf weniger als einschließlich 0,3 Gew.-%
zu reduzieren. Kohlenstoff und Stickstoff führen sehr leicht eine Reaktion mit Chrom bei der Wärmebehandlung
durch, um eine Chromverbindung zu bilden. Diese Chromverbindung hat die starke Tendenz, in der Korngrenze der
Legierung zu entstehen und bringt eine Reduzierung der Chromdichte in der Nähe der Grenze mit sich und ruft eine
Korrosion der Korngrenze hervor. Außerdem hat Kohlenstoff die Wirkung, daß es zu Kohlenmonoxid- und Kohlendioxidgasen
umgewandelt wird, welche den Oi-Al2Og Film
aufbrechen oder zerstören. Aufgrund der oben beschriebenen Umstände ist es somit wünschenswert, den Kohlenstoffgehalt
der Legierung auf weniger als einschließlich 0,008 Gew.-% und den Stickstoffgehalt auf weniger als
einschließlich 0,015 Gew.-% festzusetzen.
Da Phosphor und Schwefel ebenfalls die Zähigkeit von Stahl beeinträchtigen, ist es wünschenswert, ihre Mengenanteile
auf weniger als einschließlich 0,025 Gew.-% festzulegen.
6) Rest: im wesentlichen Eisen
35
35
Die Legierung im obigen Bereich der Zusammensetzungen be-
hält eine Ferrit-Struktur auch bei Aufheizen auf 1100
bis 1300° C bei, wie es nachstehend näher erläutert ist.
5
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Implantationslegierung
unterliegt keinen speziellen Beschränkungen, sondern ermöglicht es, die Legierung in
dem oben beschriebenen Bereidh mit herkömmlichen Verfahren herzustellen, nämlich durch Vakuumschmelzen und gegebenenfalls
durch Schmelzen in einer nicht-oxidierenden Atmosphäre.
Die erfindungsgemäße Legierung wird, nachdem sie einer Wärmebehandlung unterworfen worden ist, als Implantationsmaterial
verwendet. Diese Wärmebehandlung erzeugt einen Oxidfilm oder eine Oxidschicht, wobei diese Schicht
im wesentlichen aus Ot-Al2O3 besteht, das dicht in der
Struktur und ausgezeichnet in seinem Haftungsvermögen an einer Legierungsmatrix ist. Die Wärmebehandlung wird
in Luft oder Sauerstoff normalerweise bei Atmosphärendruck bei einer Temperatur von 1100 bis 1300° C durchgeführt.
Wenn aber der Al-Gehalt der Legierung in der Größenordnung von 0,5 - 2 Gew.-% liegt, ist es wünschenswert,
die Wärmebehandlung bei einem niedrigeren Druck als Atmosphärendruck durchzuführen.
Es ist nur erforderlich, eine geeignete Wahl der Wärmebehandlung in einem Zeitraum von ungefähr 0,5 bis 30
Stunden durchzuführen, und zwar in Abhängigkeit von der erforderlichen Dicke der Oxidschicht. Dabei kann die Zusammensetzung
des Oxidfilmes oder der Oxidschicht beispielsweise 90 Mol % 0C-Al2O3, 5 Mol % ZrO2, 3 Mol %
und 2 Mol % Cr3O3 enthalten.
-A-
Die erfindungsgemäße Implantationslegierung ist ausgezeichnet
in der Biokompatibilität mit dem lebenden Körper und hat eine hohe Korrosionsbeständigkeit wegen der
durch die Wärmebehandlung erzeugten Oxidschicht. Außerdem hat die Legierungsmatrix selbst eine überragende
Korrosionsbeständigkeit. Die erfindungsgemäße Implantationslegierung ist auch ausreichend in ihren mechanischen
Eigenschaften zur praktischen Verwendung als Implantationsmaterial. Dementsprechend erfüllt die erfindungsgemäße
Legierung die Anforderungen an ein Implantationsmaterial und kann in effektiver und wirkungsvoller
Weise verwendet werden. Die erfindungsgemäße Implantationslegierung
wird nachstehend unter Bezugnahme auf Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Die Implantationslegierung vom Fe-Cr-Al-Typ mit einer
Zusammensetzung gemäß Tabelle 1 wurde durch Vakuum-Schmelzen hergestellt.
Elemente | Cr | Al | Mo | Zr | Si | C | N | 0 | Fe |
Gew.-% | 30 | 3,2 | 2,0 | 0,2 | 0,15 | 0,004 | 0,007 | 0,001 | Rest |
Die Legierung wurde in Sauerstoff mit Wärme behandelt, um eine Oxidschicht zu bilden. Das beiliegende Diagramm
zeigt den Zusammenhang der durch Oxidation vergrößerten Masse mit der Dicke des Filmes oder der Schicht, die mit
3'5'2Ό473
der Wärmebehandlung erzeugt wurde. Eine Untersuchung einer Bereichsstruktur des Oxidfilmes zeigte, daß die
Grenze oder Grenzschicht zwischen der Legierungsmatrix und der Oberflächenoxidschicht in komplizierter Weise
in die Matrix verläuft und daß die Schicht ein ausgezeichnetes Haftungsvermögen besitzt. Bei der Wärmebehandlung
in Luft wurde das gleiche Ergebnis erhalten.
i) Mechanische Eigenschaften
Tabelle 2 zeigt die mechanischen Eigenschaften, welche die erfindungsgemäße Legierung vor der Wärmebehandlung
besaß. Zum Vergleich sind die mechanischen Eigenschaften von AISI 316 L, das herkömmlicherweise als Implantationsmaterial
in vivo verwendet wird, ebenfalls in der Tabelle dargestellt. Die Zugfestigkeit und Dehnung
wurden gemäß JIS-Z-2201 untersucht, und die Härte wurde
gemäß JIS-Z-2244 getestet.
Beispiel 1 | AISI 316 L | |
2 . Dichte (g/cm ) |
7,3 | 8,0 |
Magnetische Eigenschaft | ferromagnetisch | nichtmagnetisch |
Zugfestigkeit (kg/cm ) | 65 | 63 |
Härte (HV) | 250 | 170 |
Dehnung (%) | IS | 49 |
Aus den in Tabelle 2 eingetragenen Ergebnissen ergibt sich, daß die erfindungsgemäße Legierung hinsichtlich
der mechanischen Festigkeit in der gleichen Größenordnung liegt wie herkömmliche Produkte.
In Tabelle 3 sind die Änderungen der mechanischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Legierung eingetragen,
wenn eine Wärmebehandlung bei einer Temperatur von 125O0C
in Luft erfolgt.
Heiζdauer (h) |
Zuqfestigkeit . "(kg/cm"1) |
Härte . (HV) |
Dehnung (%) |
1 | 60 | 230 | 15 |
3 | 58 | 220 | 10 |
5 | 55 | 220 | 10 |
.20 | 51 | 210 | 10 |
Aus den in Tabelle 3 eingetragenen Ergebnissen ergibt sich, daß eine Verlängerung der Heizdauer geringe Änderungen
hinsichtlich der mechanischen Eigenschaften der Legierung hervorruft und in der praktischen Verwendung
keine Störungen mit sich bringt.
ii) Korrosionsbeständigkeitstest
Aus dem Experiment ergibt sich, daß die Legierung eine gute Korrosionsbeständigkeit in dem Zustand der Legierung
besitzt, die durch eine Wärmebehandlung mit einer Oxidschicht überzogen ist. Es war nämlich überhaupt kei-
ft"
ne Korrosion und auch kein Verschleiß beim Korrosionsbeständigkeitstest
zu beobachten, wie sich aus den nachstehenden Einzelheiten in Tabelle 4 und 5 ergibt.
Es wird hier der Fall angenommen, Wo die Oxidschicht
der erfindungsgemäßen Legierung durch einen mechanischen Schlag oder eine Schraubenbefestigung beschädigt
wird und die Legierungsmatrix der Korrosionsumgebung eines lebenden Körpers ausgesetzt wird. Dabei wurde eine
Untersuchung der Korrosion der Legierungsmatrix vorgenommen. Zunächst wurde ein Test der Spalten-Korrosionsbeständigkeit
bei der Legierung gemäß dem Beispiel 1 vor der Wärmebehandlung durchgeführt. Es wurde nämlich
ein flaches Teststück in eine wässerige Lösung von 10% FeCIg mit einem Glasstab mit 5 mm Durchmesser eingetaucht,
der auf dem Teststück angeordnet war, und die Korrosion des Teststückes unter dem Glasstab wurde nach
24 Stunden beobachtet. Die Ergebnisse sind in Tabelle dargestellt.
Flüssigkeitstemperatur (eC) | 20 | 40· | 50 | 60 |
Beispiel 1 | 0 | 0 | Δ | χ |
AISI 316 L | Δ | X | χ | χ |
O: keine Spalten-Korrosion zu beobachten χ: es trat schwere Spalten-Korrosion auf
^: Spuren von Spalten-Korrosion zu beobachten.
_ ß-
In Tabelle 5 sind die Ergebnisse der Untersuchungen dargestellt, die hinsichtlich der Alkalibeständigkeit,
der Korngrenzen-Korrosionsbeständigkeit, der Säurebeständigkeit und der Spannungs-Korrosionsbeständigkeit
durchgeführt werden. Diese Untersuchungen wurden gemäß JIS-G-0573 durchgeführt.
D | Beispiel 1 | 3 | AISI 316 | g/m2. | L | |
Alkali beständigkeit |
2) | 0,05 g/m2 h | 0, | ,39 | g/m2 | h |
Korngrenzen- Korrosions beständigkeit |
3) | 0,36 g/m2 h | Ii | 24 | g/m2 | h |
Säure- Be ständigke it |
0,005 g/ra2 h | UO | 10 h | h | ||
Spannungsriß- Korrosions beständigkeit |
■über 100 h | unter | ||||
1) Betrag des Gewichtsverlustes nach dem Eintauchen des
Teststückes in eine kochende wässerige Lösung von 50% NaOH +6% NaCl für 48 Stunden.
2) Betrag des Gewichtsverlustes nach dem Eintauchen des Teststückes in eine kochende wässerige Lösung von
65% NHO2 für 48 Stunden.
3) Betrag des Gewichtsverlustes nach dem Eintauchen des Teststückes in eine kochende wässerige Lösung von
1% HCl für 48 Stunden.
4) Erforderliche Zeitdauer für die Einleitung der Spannungsriß-Korrosion nach dem Eintauchen einer
U-förmig' gebogenen Probe in eine kochende wässerige Lösung von 48%
Außerdem wurde ein Test hinsichtlich der Elution des Teststückes in einer physiologischen Salzlösung (3 %
NaCl) durchgeführt, wobei gefunden wurde, daß die Elution von Pe, Cr und Al jeweils geringer war als 1 ppm/
200 cm2/Liter in 12 Tagen bei 20° C und daß beim Eintau
chen des Teststückes in eine kochende Flüssigkeit für 5 Stunden Fe einen Wert von 2 ppm und die anderen einen
Wert von weniger als 1 ppm ergaben.
Aus dem obigen Resultat ist offensichtlich, daß die erfindungsgemäße
Legierung hinsichtlich der Korrosionsbeständigkeit den herkömmlichen Legierungen überlegen
ist, auch wenn sie sich in dem Zustand befand, daß sie
von der Bildung einer Oxidschicht durch Wärmebehandlung abgehalten wurde. Ferner wurde festgestellt, daß die
Korrosionsbeständigkeit der Legierungsmatrix nach der Wärmebehandlung im wesentlichen die gleiche ist wie vor
der Wärmebehandlung. Nachdem die Legierung bemäß Beispiel
1 an der offenen Luft für 5 Stunden auf 1250° C aufgeheizt war, wurde beispielsweise die Oxidschicht
vollständig durch Schleifen entfernt, anschließend wurden dann Untersuchungen hinsichtlich der Einzelheiten
in Tabelle 4 und 5 durchgeführt. Es waren keine Unterschiede zwischen den erhaltenen Resultaten und den Ergebnissen
in Tabelle 4 und 5 festzustellen.
Es wurden die gleichen Untersuchungen wie in Tabelle
für das Beispiel 1 mit einer Legierung durchgeführt,
bei der Zirkonium durch Hafnium ersetzt war. Die durch Oxidation vergrößerte Masse, wenn die Wärmebehandlung
der Legierung gemäß Beispiel 2 durchgeführt wurde, war kleiner als beim Beispiel 1. Wenn beispielsweise die
Legierung für 20 Stunden auf 1200° C aufgeheizt wurde, betrug die durch Oxidation vergrößerte Masse ungefähr
2
1 mg/cm . Das Haftungsvermögen dieser Oxidschicht war ausgezeichnet in gleichem Maße wie bei der Legierung gemäß Beispiel 1.
1 mg/cm . Das Haftungsvermögen dieser Oxidschicht war ausgezeichnet in gleichem Maße wie bei der Legierung gemäß Beispiel 1.
Ferner wurde ein Test hinsichtlich der mechanischen Eigenschaften und der Korrosionsbeständigkeit der Legierung
in gleicher Weise wie beim Beispiel 1 durchgeführt, um im wesentlichen die gleichen Resultate mit
der Hf enthaltenden Legierung zu erhalten wie bei dem Resultat für das Beispiel 1.
Es wurden Versuchsplatten jeweils mit einer Größe von 20 mm Länge, 7 mm Breite und 1 mm Dicke aus der erfindungsgemäßen
Legierung einerseits und einer Legierung eines Gegenbeispiels AISI 316 L hergestellt. Die Platten
wurden in die Oberfläche von Schienenbeinknochen von ausgewachsenen Kaninchen implantiert. Die Ergebnisse
zeigen, daß in der erfindungsgemäßen Legierung mit Oxidschicht eine verbindende Gewebemembran, die zwischen der
Platte und dem Knochen liegt, im Laufe der Zeit dünner wird, so daß sie mit einem optischen Standardmikroskop
in 4 bis 6 Wochen schwer festzustellen ist. Außerdem ist die Entwicklung einer knochenähnlichen Substanz um
die transplantierte Platte mit dem Oberflächenoxid fest-
zustellen. An der Oberfläche der Platte werden Knorpel und Knochengewebe befestigt; und die Menge des befestigten
Gewebes nimmt ebenfalls zu und wird dicht im Verhältnis zur Länge der Transplantationszeit. Die Menge
des Gewebes, das an der Oberfläche von AISI 316 L befestigt wird, ist geringer als an der nackten Oberfläche
der erfindungsgemäßen Legierung. Die erfindungsgemäße Legierung ist nach der Wärmebehandlung vollständig frei
von der schädlichen Lösung von Metallionen in einem lebenden Körper und bietet außerdem keine Probleme unter
dem Gesichtspunkt der Festigkeit der Materialien.
- Leerseite -
Claims (6)
1) Osaka Prefecture
2, Otemaenocho Higashi-ku Osaka-shi Osaka-fu
JAPAN
JAPAN
2) Hironobu Oonishi
2-6-23, Fuminosato
Abeno-ku
Osaka-shi
Osaka-fu
JAPAN
2-6-23, Fuminosato
Abeno-ku
Osaka-shi
Osaka-fu
JAPAN
3) Kyocera Corporation 5-22, Higashino Kita Inoue-cho
Yamashina-ku Kyoto-shi Kyoto-fu JAPAN
Implantationslegierung vom Fe-Cr-Al-Typ zur medizinischen Behandlung und Verfahren zur Herstellung
einer derartigen Legierung
Patentansprüche
1. Implantationslegierung vom Fe-Cr-Al-Typ zur medizinischen
Behandlung,
dadurch gekennzeichnet , daß die Legierung im wesentlichen aus folgenden Substanzen zusammengesetzt
ist:
20 - 32 Gew.-% Chrom
0,5 - 5,0 Gew.-% Aluminium
0,5-4,0 Gew.-% Molybdän
0,5 - 5,0 Gew.-% Aluminium
0,5-4,0 Gew.-% Molybdän
0,05 - 0,5 Gew.-% M
(wobei M mindestens eine Art von Substanz repräsentiert, die aus Zirkonium und Hafnium
gewählt ist,
10
10
Rest ±m wesentlichen Eisen,
und daß die Legierung eine Oxidschicht an der Oberfläche
aufweist, die im wesentlichen aus oo-A^Og
besteht.
2. Implantationslegierung vom Fe-Cr-Al-Typ zur medizinischen
Behandlung,
dadurch gekennzeichnet , daß die Legierung im wesentlichen aus folgenden Substanzen
besteht:
20 - 32 Gew.-% Chrom
0,5 - 5,0 Gew.-% Aluminium
0,5-4,0 Gew.-% Molybdän
0,5 - 5,0 Gew.-% Aluminium
0,5-4,0 Gew.-% Molybdän
0,05 - 0,5 Gew.-% M
(wobei M mindestens eine Art von Substanz repräsentiert, die aus Zirkonium und Hafnium
gewählt ist),
30
30
< 0,3 Gew.-% Silizium
< 0,008 Gew.-% Kohlenstoff
< 0,015 Gew.-% Stickstoff
Rest im wesentlichen Eisen,
und daß die Legierung an der Oberfläche eine Oxidschicht aufweist, die im wesentlichen aus oc-Al^O.,
besteht.
3. Implantationslegierung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennze ichnet , daß die Legierung die Substanzen Phosphor und Schwefel in
folgenden Mengen enthält:
Phosphor < O1 025 Gew.-%
Schwefel < 0,025 Gew.-%.
Schwefel < 0,025 Gew.-%.
4. Verfahren zur Herstellung einer Fe-Cr-Al-Implantationslegierung#
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
Herstellen einer Legierung, die im wesentlichen aus 20 - 32 Gew.-% Chrom, 0,5 - 5,0 Gew.-% Aluminium,
0,5 - 4,0 Gew.-% Molybdän, 0,05 - 0,5 Gew.-% M (wobei
M mindestens eine Art von Substanz repräsentiert, die aus Zirkonium und Hafnium gewählt ist), und
einem im wesentlichen aus Eisen bestehenden Rest besteht; und
Durchführen einer Wärmebehandlung der Legierung in Luft oder in Sauerstoff bei einer Temperatur von
1100° C bis 1300° C zur Bildung einer Oxidschicht an
der Oberfläche der Legierung, wobei die Oxidschicht im wesentlichen aus e£-Al3O3 besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß bei
dadurch gekennzeichnet, daß bei
Verwendung einer Legierung mit einem Gehalt an 0,5 - 2,0 Gew.-% Aluminium ein Schmelzen bei einem
5 Druck erfolgt, der niedriger ist als Atmosphärendruck
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet , daß die 10 Heizdauer in der Größenordnung von 0,5 bis 30Stunden
liegt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP59118899A JPS60262943A (ja) | 1984-06-08 | 1984-06-08 | 鉄−クロム−アルミニウム系医療用インプラント合金 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3520473A1 true DE3520473A1 (de) | 1986-01-02 |
DE3520473C2 DE3520473C2 (de) | 1988-05-05 |
Family
ID=14747921
Family Applications (1)
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