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Verfahren und Vorrichtung zum gleichzeitigen
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Mischen und Aufheizen von Gut Die Erfindung betrifft ein Verfahren
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1, ferner eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
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Ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art ist
durch die GB-A- 1 432 520 bekannt. Die beiden Rührwerke, deren Flügel bis dicht
an die Innenwand des Behälters reichen, werden hierbei im entgegengesetzten Drehsinn
angetrieben. Dabei dient das untere Rührwerk vor allem zur Freihaltung des Behälterbodens
von Gutanlagerungen und das obere Rührwerk zur Fluidisierung und Umwälzung. Die
zum Aufheizen des Gutes (beispielsweise rieselförmigen thermoplastischen Kunststoffmateriales)
erforderliche Heizenergie wird bei dem bekannten Verfahren über beide Rührwerke
in das Gut eingebracht.
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Zum Stand der Technik gehört weiterhin ein Mischverfahren (WO 84/02679)
unter Verwendung eines Behälters, in dem zwei gesondert angetriebene, übereinander
angeordnete Rührwerke vorgesehen sind. Hierbei dient das untere, sich über den Behälterboden
erstreckende und bis zur Umfangswand des Behälters reichende untere Rührwerk zur
Erzeugung der Umlaufbewegung des Gutes im Behälter, während das mit höherer Drehzahl
umlaufende obere Rührwerk flache, messerartige Flügel trägt und zur
Zerkleinerung
von Agglomeraten und Nestern des zu mischenden Gutes bestimmt ist. Das obere Rührwerk
ist hierbei so ausgestaltet, daß keine nennenswerte Erwärmung des Mischgutes durch
das obere Rührwerk erfolgt.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der im
Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art so auszubilden, daß das Mischen und Aufheizen
des Gutes mit einem wesentlich verringerten Energieverbrauch erfolgt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das kennzeichnende Merkmal
des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß sind die beiden Rührwerke so ausgestaltet und werden
mit einer solchen Drehzahl betrieben, daß zumindest der Hauptteil der Heizenergie
durch das schneller laufende obere Rührwerk in das Gut eingebracht wird, während
die für den Mischvorgang erforderliche Umlaufbewegung des Gutes im Behälter im wesentlichen
durch das untere, langsamer laufende Rührwerk bewirkt wird.
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Werden auf diese Weise die beiden Funktionen (Mischen und Aufheizen)
weitgehend unabhängig voneinander durch gesonderte Rührwerke erfüllt, so ergibt
sich überraschend eine wesentliche Verringerung des Energieverbrauches bei gleich
gutem Mischergebnis und bei insgesamt verbesserten Betriebsbedingungen. Durch das
schneller laufende obere Rührwerk wird die zum Aufheizen des Gutes
erforderliche
Reibung im Innenbereich des Behälters, nämlich im Eingriffsdurchmesser des oberen
Rührwerks, erzeugt. Dadurch treten die Spitzentemperaturen in einer nicht in unmittelbarem
Kontakt mit einer Behälterwand stehenden Teilmenge des Gutes auf. Die Durchschnittstemperaturen
des Gutes in der Nähe des Bodens und der Umfangswand des Behälters sind wesentlich
niedriger als die genannten Spitzentemperaturen im Wirkungsbereich des oberen Rührwerks.
Dadurch wird die Gefahr unerwünschter Anbackungen des Gutes am Boden und an der
Umfangswand des Behälters wesentlich herabgesetzt.
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Durch die Einbringung der Heizenergie im Innenbereich des Behälters
(über das schneller laufende obere Rührwerk) werden nicht nur lokale Oberhitzungen
des Gutes in der Nähe des Bodens und der Umfangswand des Behälters vermieden, sondern
es wird zugleich die Durchschnittstemperatur der Behälterwand herabgesetzt, was
zu einer deutlichen Verringerung der Abstrahlungsverluste beiträgt.
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Das untere Rührwerk ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren so ausgestaltet
und läuft mit einer so niedrigen Drehzahl um, daß es keine nennenswerte Heizenergie
in das Gut einbringt. Da die Leistungsaufnahme eines Rührwerkes erfahrungsgemäß
mit der Drehzahl rasch ansteigt, ermöglicht die erfindungsgemäß vorgesehene Wahl
einer niedrigen Drehzahl des unteren Rührwerks eine wesentliche Verringerung des
Energieverbrauches. Dabei erweist es sich als
besonders vorteilhaft,
daß die Zuweisung der beiden Funktionen des Mischens und Aufheizens zu gesonderten
Rührwerken eine zeitweise Abschaltung des oberen Rührwerkes ermöglicht, wenn das
Gut im Behälter nicht weiter aufgeheizt werden soll und wenn beide Rührwerke gesondert
angetrieben werden.
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Bei den der Erfindung zugrundeliegenden Versuchen hat sich überraschend
herausgestellt, daß es auch im Hinblick auf die bei der Umwälzung des Gutes an der
Behälterwand auftretende Wandreibung günstig ist, wenn der wesentliche Teil der
Heizenergie nicht durch das die Umwälzbewegung bewirkende untere Rührwerk, sondern
durch das im Innenbereich des Behälters wirkende obere Rührwerk eingeführt wird.
Indem nämlich auf diese Weise die mit der Einbringung der Heizenergie verbundenen
lokalen Temperaturspitzen im Innern des Behälters und nicht in der Nähe des Bodens
und der Umfangswand des Behälters auftreten, vermeidet man die zusätzliche Vergrößerung
der Reibung am Boden und Umfangswand durch örtliche Hitzenester des Gutes.
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Während bei den bisher bekannten Verfahren (unter Verwendung von verhältnismäßig
schnell laufenden Mischheizflügeln) das Gut von diesen Mischheizflügeln getragen
wird, weil seine Fallgeschwindigkeit im Verhältnis zur Umfangsgeschwindigkeit der
Flügel zu gering ist (was insbesondere im Bereich des Bodenrührwerks zu einem mischgutfreien
Raum und damit zur schlechten Ausnutzung des Be-
hälterinhalts
führt), ermöglicht die verhältnismäßig langsame Umlaufgeschwindigkeit des unteren
Rührwerks beim erfindungsgemäßen Verfahren eine gleichmäßige Erfassung des gesamten
Mischgutes und damit eine gute Ausnutzung des ganzen Behälterinhaltes. Günstig ist
bei dieser verhältnismäßig langsamen, energiesparenden Umwälzung auch, daß das Mischgut
während jedes Umlaufes eine definierte Zeitspanne in den Bereich des schneller laufenden
oberen Rührwerks kommt. Die Einbringung der Heizenergie in das Mischgut geschieht
infolgedessen sehr gleichmäßig und läßt sich g. über die Drehzahl des oberen Rührwerks
feinfühlig steuern.
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Zweckmäßig beträgt die Umfangsgeschwindigkeit des unteren Rührwerks
weniger als 20 m/s, vorzugsweise zwischen 2 und 5 m/s, während die Umfangsgeschwindigkeit
des oberen Rührwerks über 10 m/s, vorzugsweise zwischen 20 und 60 m/s, liegt.
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Wenngleich jeder drehende Mischflügel das Mischgut etwas erwärmt,
so ist doch praktisch eine nennenswerte Erwärmung innerhalb einer für die Benutzung
bedeutsamen Zeitspanne unter Berücksichtigung der Abstrahlung nur bei Umfangsgeschwindigkeiten
oberhalb 20 m/s festzustellen. Wählt man daher die Umfangsgeschwindigkeit des unteren
Rührwerks kleiner als 20 m/s, so wird praktisch keine nennenswerte Heizenergie über
dieses die Umlaufbewegung des Mischgutes bewirkende Rührwerk in das Gut eingebracht.
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Wird in diesem Sinne das untere Rührwerk für die Umwälzung des Mischgutes
bei verhältnismäßig niedriger Umfangsgeschwindigkeit und das obere Rührwerk auf
die Einbringung der erforderlichen Heizenergie (nicht jedoch zugleich auf die Umwälzung
der ganzen Mischgutmenge) ausgelegt, so ergibt sich insgesamt eine wesentliche Ersparnis
in der zu installierenden Antriebsleistung für beide Rührwerke.
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Die Drehzahl des oberen Rührwerks beträgt zweckmäßig mindestens das
3-fache, vorzugsweise das 4- bis 8-fache der Drehzahl des unteren Rührwerks.
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Dabei ist die Drehzahl des oberen Rührwerks zweckmäßig in Anpassung
an die gewünschte Heizleistung einstellbar.
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Bei einer zweckmäßig ausgestalteten Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens reicht das in Bodennähe des Behälters angeordnete untere
Rührwerk bis zur Behälterwand, während das darüber angeordnete obere Rührwerk -
vorzugsweise -einen Außendurchmesser aufweist, der wesentlich kleiner ist als der
Innendurchmesser des Behälters.
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Der Außendurchmesser des oberen Rührwerks kann zweckmäßig zwischen
dem 0,5- und 1,0-fachen, vorzugsweise zwischen dem 0,6- und 0,8-fachen des Außendurchmessers
des unteren Rührwerks liegen.
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In besonders gelagerten Einsatzfällen kann also der Außendurchmesser
des oberen Rührwerks auch nahezu gleich groß sein wie der Außendurchmesser
des
unteren Rührwerks; aus den weiter oben erläuterten Gründen wird es jedoch zweckmäßig
sein, den Außendurchmesser des oberen Rührwerks auch in diesen besonderen Anwendungsfällen
stets etwas kleiner zu halten als den Außendurchmesser des unteren Rührwerks.
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Das obere Rührwerk ist erfindungsgemäß zweckmäßig mit Flügeln versehen,
deren Oberfläche einen hohen Reibungskoeffizienten aufweist. Auch durch eine entsprechende
Formgebung der Flügel dieses oberen Rührwerks läßt es sich erreichen, daß die Heizenergie
im wesentlichen durch dieses obere Rührwerk in das Mischgut eingebracht wird.
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Zur Vergrößerung der Reibung zwischen dem oberen Rührwerk und dem
Mischgut ist es ferner zweckmäßig, wenn die Zahl der Flügel des oberen Rührwerks
größer ist als die der Flügel des unteren Rührwerks.
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Die Flügel des unteren Rührwerks werden erfindungsgemäß in Form und
Oberflächenbeschaffenheit so gestaltet, daß sie die Umwälzung des Mischgutes mit
möglichst geringer Reibung bewirken.
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Diese Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann gemäß einer Ausführungsform so konstruiert sein, daß den beiden übereinanderliegenden
Rührwerken gesonderte Antriebseinrichtungen zugeordnet sind.
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In diesem Falle können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Vorgänge
des Mischens und Aufheizens gesondert und in Anpassung an die jeweils vorliegenden
Bedingungen unterschiedlich betrieben werden. So kann insbesondere die Umwälzung
des Mischgutes langsam und die Aufheizung rasch erfolgen.
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Da zu Beginn der Behandlung einer Charge häufig ein Mischen ohne Erwärmung
erwünscht ist, um die Komponenten zu verteilen, kann hierzu beispiel weise das obere
Rührwerk bzw.dessen Antrieb abgeschaltet werden. Wenn es dann anschließend vor allem
um die Einbringung und Verteilung der Heizenergie geht, muß nur das obere Rührwerk
schnell laufen, während das untere Rührwerk langsam laufen oder eventuell auch abgeschaltet
werden kann.
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Beim Erreichen der Verfahrenstemperatur soll dann eine weitere Umwälzung
sowie das Austragen des Gutes ohne weitere Erwärmung geschehen, wozu nur das untere
Rührwerk zu laufen braucht, während das obere Rührwerk abgeschaltet werden kann.
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Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens kann für den Drehantrieb beider Rührwerke ein gemeinsamer
Antriebsmotor vorgesehen sein, der mit den Rührwerken über ein Differentialgetriebe
verbunden ist.
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Bei diesem Antrieb der beiden Rührwerke über ein einziges, gemeinsames
Differentialgetriebe und einen einzigen gemeinsamen Antriebsmotor wird die
Antriebsleistung
der Rührwerke dann über dieses Differentialgetriebe nach Maßgabe der an den Rührwerken
im Mischgut auftretenden Gegenmomente verzweigt. Da - wie weiter oben erläutert
- das obere Rührwerk deutlich kleinere Flügelquerschnitte und eine deutlich kleinere
Flügellänge (Rührwerksdurchmesser) besitzt als das untere Rührwerk, ergeben sich
bei konstantem Gegenmoment die gewünschten höheren Drehzahlen für das obere Rührwerk.
Bezogen auf die oben erläuterte unterschiedliche Ausbildung der beiden Rührwerke
wird demnach das untere Rührwerk zwangsläufig wesentlich langsamer laufen als das
obere Rührwerk. Die unterschiedlichen Drehzahlen der beiden Rührwerke lassen sich
somit einerseits durch die gewählte Getriebeuntersetzung und zum andern durch Querschnittsform
und -größe der Rührwerksflügel, d.h.
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insbesondere auch durch die gewählten Größenunterschiede der Flügel
beider Rührwerke, beeinflusen, wobei diese Rührwerke gegensinnig drehen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den übrigen Unteransprüchen.
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Die Erfindung sei im folgenden anhand einiger in der Zeichnung veranschaulichter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung zeigen Fig.1 eine weitgehend
schematisch gehaltene, teils im Schnitt, teils in der Ansicht gezeigte Seitenansicht
der Gesamtvorrichtung, zur Erläuterung einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
Fig.2
eine schematische Querschnittsansicht durch das Mischergehäuse, zur Erläuterung
eines zweiten Ausführungsbeispieles; Fig.3 eine schematische Teil-Ouerschnittsansicht
durch das Mischergehäuse, bei einer anderen Ausführungsvariante des oberen Rührwerks;
Fig.4 eine Teil-Querschnittsansicht im Bereich der Naben beider Rührwerke, die von
einem gemeinsamen Differentialgetriebe angetrieben werden.
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Bei dem in Fig.1 dargestellten ersten Ausführungsbei spiel enthält
die Mischvorrichtung einen Sockel 1, auf dem eine Tragsäule 2 angeordnet ist.
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Sie trägt einen Mischbehälter 3, der als zylindrischer Behälter mit
vertikaler Achse 3a ausgebildet ist. Der Boden 4 und die Umfangswand 5 des Mischbehälters
3 können doppelwandig ausgebildet sein und von einem Kühlmedium durchströmt werden.
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Ein Deckel 6 schließt den Mischbehälter 3 nach oben ab. Zum Austrag
dient eine Austragsvorrichtung 7.
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Innerhalb der Tragsäule 2 ist in Trag- und Führungslagern 8, 9 eine
als Hohlwelle ausgebildete äußere Rührwerkswelle 10 gelagert, die durch den Boden
4 in den Mischbehälter 3 eingeführt ist und an einer Nabe 11 ein unteres Rührwerk
12 mit beispielsweise zwei Flügeln trägt. Die
äußere Rührwerkswelle
10 wird von einem Antriebsmotor 13 über ein Kegelradgetriebe 14 angetrieben.
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Die Flügel des unteren Rührwerks 12 verlaufen im inneren Bereich im
wesentlichen radial und sind im äußeren Bereich entgegen der Drehrichtung gegenüber
der radialen Richtung geneigt. Das untere Rührwerk 12 überstreicht den Boden 4 des
Mischbehälters 3. Die axiale Höhe der Flügel des unteren Rührwerks 12 verringert
sich nach außen hin zum Flügelende.
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Das untere Rührwerk 12 dient zur gleichmäßigen Umwälzung des Mischgutes
im Mischgehälter 3. Die Bahn 15 des Mischgutes ist schematisch in strichpunktierten
Linien veranschaulicht. Dieser Bahn 15 überlagert sich selbstverständlich noch eine
Umfangskomponente.
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Innerhalb der äußeren Rührwerkswelle 10 ist eine innere Rührwerkswelle
16 gelagert, die von einem gesonderten zweiten Antriebsmotor 17 über einen Riementrieb
18 angetrieben wird. Die innere Rührwerkswelle 16 reicht durch die Nabe 11 hindurch
und trägt an einer Nabe 19 ein oberes Rührwerk 20, das mehrere Flügel aufweist.
Der Durchmesser des oberen Rührwerks 20 ist in diesem Ausführungsbeispiel wesentlich
kleiner als der des unteren Rührwerks 12. Die Flügel des oberen Rührwerks 20 sind
außerdem in der Form so gestaltet und in der Oberflächenbeschaffenheit so ausgebildet,
daß bei einer raschen Drehbewegung des oberen Rührwerks 20
eine
relativ große Reibung zwischen den Flügeln des Rührwerks 20 und dem Mischgut erzeugt
und damit Heizenergie in das Mischgut eingeleitet wird. Trotz dieser großen Reibung
haftet kein Mischgut am oberen Rührwerk 20 an, was durch die aerodynamisch günstige
Formgebung (z.B. auch durch einen tropfenförmigen Querschnitt) erreicht wird, wobei
die Größe der Reibung der Querschnittsprojektion der Flügel entsprechend angepaßt
bzw.
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variiert werden kann.
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Durch das untere Rührwerk 12 wird das Mischgut in eine gleichmäßige,
langsame Umwälzbewegung versetzt, ohne daß in praktisch nennenswertem Maße Heizenergie
über das Rührwerk in das Mischgut eingeleitet wird. Das mit wesentlich höherer Umfangsgeschwindigkeit
umlaufende obere Rührwerk 20 dient dagegen ausschließlich dazu, die notwendige Heizenergie
in das Mischgut einzuleiten.
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Grundsätzlich wird die Erwärmung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
durch hohe Differenzgeschwindigkeit zwischen den Mischflügeln (oberes Rührwerk)
und dem Mischgut angestrebt, wobei man eine zu hohe Reibung an der Oberfläche des
Mischflügels bewußt vermeidet, um lokale Oberhitzungen und ein Anbacken von thermoplastischem
Mischgut auszuschließen.
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Bei konstanter Drehzahl ist die Energieeinleitung von der Querschnittsprojektion
der Mischflügel (d.h. des oberen Rührwerks) abhängig; bei großem
rotierenden
Querschnitt erzielt man somit erhöhte Reibung und entsprechende Erwärmung und umgekehrt.
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Als günstig haben sich Flügel-Querschnitte mit stromlinienförmigem
Querschnitt herausgebildet, die dann noch zusätzlich schräg angestellt sind.
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Die Querschnitts-Projektion wird hierdurch vergrößert, und dem Mischgut
wird dadurch gleichzeitig eine vertikale Richtungskomponente mitgeteilt.
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So besitzen bei dem in Fig.1 dargestellten Ausführungsbeispiel die
Flügel des oberen Rührwerks 20 einen über die ganze radiale Erstreckung gleichbleibenden
stromlinienförmigen Querschnitt, der schräg angestellt ist. Bei einer Betrachtung
in Aufsicht läuft das obere Rührwerk 20 imGegenuhrzeigersinn um. Die Vorderkante
des Flügel-Querschnitts ist mit 20a, die rückwärtige Kante mit 20b bezeichnet.
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Die aus Fig.1 sichtbare schräge Anstellung des Flügel-Querschnitts
ist jedoch für die Erwärmung nicht unbedingt erforderlich. Im Rahmen der Erfindung
können daher für das obere Rührwerk 20 auch Flügel Verwendung finden, die einen
stromlinienförmigen Querschnitt mit parallel zum Boden verlaufender Querschnittsachse
aufweisen.
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Bei der Variante gemäß Fig.2 ist der Querschnitt der Flügel des oberen
Rührwerks 20 im radial inneren und radial äußeren Bereich unterschiedlich angestellt,
so daß dem Mischgut im radial äußeren Bereich eine nach oben gerichtete und im radial
inneren Bereich eine nach unten gerichtete Bewegungskomponente mitgeteilt wird.
Die Vorderkante der Querschnittsfläche im radial äußeren Bereich ist mit 20a, im
radial inneren Bereich mit 20'a bezeichnet, die rückwärtige Kante im radial äußeren
Bereich mit 20b und im radial inneren Bererich mit 20'b.
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Die in Fig.3 veranschaulichte Ausführungsform unterscheidet sich von
den beiden vorhergehenden Ausführungsbeispielen (Fig.1 und 2) nur dadurch, daß die
Flügel des oberen Rührwerks 20' eine größere radiale Länge aufweisen, so daß der
Außendurchmesser des oberen Rührwerks 20' nahezu gleich groß ist wie der Außendurchmesser
des unteren Rührwerks 12. Vorzugsweise liegt der Außendurchmesser dieses oberen
Rührwerks 20' - wie die zeichnerische Darstellung in Fig.3 deutlich erkennen läßt
- jedoch etwas unterhalb des 1,0-fachen vom Außendurchmesser des unteren Rührwerks
12. Ansonsten können die Antriebs- und Querschnittsverhältnisse in diesem Ausführungsbeispiel
genauso gewählt werden wie bei den Beispielen gemäß den Fig.1 und 2.
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Im Hinblick auf die zuvor erläuterten drei Ausführungsbeispiele (Fig.1
bis 3) sei noch betont, daß die beiden Antriebsmotoren 13 und 17 gesondert voneinander
ein- und ausgeschaltet werden können (wie eingangs angedeutet), wobei es zumindest
für den Antrieb des oberen Rührwerks 20 bzw. 20' vorteilhaft sein kann, wenn er
in seiner Drehzahl einstellbar ist.
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Anhand der Fig.4 sei noch eine weitere Ausführungsform der Mischvorrichtung
erläutert, bei der das untere Rührwerk 12 mit seinen Flügeln und das obere Rührwerk
20 mit seinen Flügeln wiederum entsprechend den Beispielen gemäß Fig.1 bis 3 ausgeführt
und im Mischbehälter 3 übereinander angeordnet sein können, so daß auf die Anordnung
und konstruktive Ausbildung dieser Teile hier nicht näher eingegangen werden muß.
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Während bei den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig.1 bis 3 beide
übereinanderliegenden Rührwerke 12, 20 von gesonderten Antriebseinrichtungen angetrieben
werden, liegt die Besonderheit dieses Ausführungsbeispieles (Fig.4) darin, daß für
den Drehantrieb beider Rührwerke 12, 20 ein gemeinsamer Antriebsmotor (der bekannter
Ausführung sein kann und daher nicht näher veranschaulicht ist) vorgesehen ist,
der sowohl mit dem unteren Rührwerk 12 als auch mit dem oberen Rührwerk 20 über
ein gemeinsames Differentialgetriebe 21 verbunden ist.
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Die koaxial zur vertikalen Achse 3a des Mischbehälters 3 angeordnete
und von dem Antriebsmotor mit gleichbleibender oder variabler Drehzahl angetriebene
Getriebe-Antriebswelle 22 ragt mit ihrem oberen freien Ende ausreichend weit durch
den Boden 4 in das Innere des Behälters 3 hinein.
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Die untere Nabe 11' des unteren Rührwerks 1 2 ist hohl ausgebildet.
In dieser unteren Nabe 11' ist die Getriebe-Antriebswelle 22 mittels Wälzlager 23,
24 frei drehbar gelagert. In das obere Ende dieser unteren Nabe 11 ist ferner ein
Innenzahnkranz 25 des Differentialgetriebes 21 eingearbeitet.
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Auf dem im Durchmesser verkleinerten oberen freien Ende 22a der Getriebe-Antriebswelle
22 ist - mit Hilfe eines Keiles oder einer Paßfeder 26 - ein Sonnenrad 27 des Differentialgetriebes
21 drehfest angebracht, und zwar in Höhe des Innenzahnkranzes 25. Zum Differentialqetriebe
21 gehören ferner - in diesem Beispiel - zwei sich diametral gegenüberliegende Planetenräder
28, die einerseits zwischen dem Sonnenrad 27 und dem Innenzahnkranz 25 kämmen und
andererseits durch Wälzlager 29 frei drehbar in der ebenfalls hohl ausgebildeten
oberen Nabe 19' des oberen Rührwerks 20 gelagert sind. Diese obere Nabe 19' ist
kappenartig (mit oberer Abschlußwand) sowie derart ausgebildet, daß sie mittels
zentral angeordneter weiterer Wälzlager 30 das äußerste obere Ende 22a der Getriebe-Antriebswelle
22 frei drehbar aufnimmt. Diese obere Nabe 19' bildet dabei eine obere, gerade,
etwa zylindrische Verlängerung
der ebenfalls etwa zylindrischen
unteren Nabe 11', wobei sie jedoch gegenüber der letzteren unabhängig drehbar ist.
Es läßt sich ferner erkennen, daß diese beiden Naben 11' und 19' gleichzeitig gewissermaßen
ein Gehäuse für das Differentialgetriebe 21 bilden.
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Dieses äußerst raumsparend, relativ einfach und robust konstruierte
gemeinsame Differentialgetriebe 21 für die beiden übereinanderliegenden Rührwerke
12 und 20'sorgt in zuverlässiger Weise (wie weiter oben erläutert) für eine relativ
schnelle Drehzahl des oberen Rührwerks 201 (Aufheizen) und die realtiv langsame
Drehzahl des unteren Rührwerks 12 (Mischbewegung). Da hierfür nur ein einziger -
nicht näher veranschaulichter -Antriebsmotor erforderlich ist, ergibt sich insgesamt
ein relativ einfacher, kostensparender und auch platzsparender Aufbau dieser Mischvorrichtung.
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Die in Fig.4 veranschaulichte Antriebsanordnung zum Drehantrieb der
beiden übereilanderliegenden Rührwerke mit Hilfe eines gemeinsamen Differentialgetriebes
stellt selbstverständlich nur eine Möglichkeit für die Verwendung eines solchen
(einzigen) Differentialgetriebes dar. Eine andere, abgewandelte Ausführungsform
kann beispielsweise auch darin bestehen, daß die Antriebswelle des Differentialgetriebes
nicht von unten her (durch den Behälterboden), sondern von oben her (durch den Behälterdeckel)
in den Behälterinnenraum hineinragt,
wobei das gemeinsame Differentialgetriebe
für die beiden übereinanderliegenden Rührwerke dann wiederum in der Weise angepaßt
ist, daß das obere Rührwerk in der erläuterten Weise schneller umläuft als das untere
Rührwerk.