DE1298466B

DE1298466B - Knet- und Mischmaschine

Info

Publication number: DE1298466B
Application number: DEK61696A
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1967-03-11
Filing date: 1967-03-11
Publication date: 1969-07-03

Description

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Die Erfindung betrifft eine Knet- und Mischma- Hohe Geschwindigkeiten des Knetwerkzeuges im schine mit in beiden Richtungen und mit verschiede- Zusammenwirken mit einem großen Radius desselnen Geschwindigkeiten rotierbarem Trog und einem ben führen jedoch zu einer unzulässig hohen Erwärin den Trog hineinragenden Knetwerkzeug, das mit mung der Teige. Um ein Überschreiten der zulässigen verschiedenen Geschwindigkeiten betrieben werden 5 Teigtemperaturen und damit ein Schädigen der Triebkann, kräfte des Teiges zu verhindern, werden bei bekann-

Es sind Knet- und Mischmaschinen mit rotieren- ten Anlagen die Kessel durch Wasserschlangen umdem Trog und einem in den Trog hineinragenden geben und so auf die gewünschte Temperatur abgedrehbaren Knetarm bekannt. Trog und Knetarm kühlt. Weiter ist auch bekannt, daß dem Mehl als können über einen gemeinsamen Motor oder einzeln io Schüttung Eiswasser zugeführt wird. Diese Verfahren über getrennte Motoren angetrieben sein. Der Knet- sind jedoch relativ aufwendig und umständlich,
arm weist normalerweise runden Querschnitt auf, und Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die der in den Trog hineinragende Teil ist spiralförmig Mängel der oben aufgeführten bekannten Maschinen gewunden. Der Knetarm überstreicht bei diesen Ma- zu beseitigen. Die Lösung dieser Aufgabe besteht schinen die Mittelachse des Troges, schon um zu ver- 15 darin, daß bei einer Knet- und Mischmaschine mit hindern, daß sich im mittleren Teil des Troges Knet- in beiden Richtungen und mit verschiedenen Gegut ansammelt, das nicht von dem Werkzeug erfaßt schwindigkeiten rotierbarem Trog und einem in den und somit nicht aufgeschlossen wird. Durch den run- Trog hineinragenden Knetwerkzeug, das ebenfalls den Querschnitt des Knetarmes im Zusammenwirken mit verschiedenen Geschwindigkeiten betrieben wermit dem Radius des Knetwerkzeuges ergibt sich wäh- 20 den kann und zur Trogachse exzentrisch angeordnet rend der Drehbewegung beim Anstehen am Teig ein ist, und daß das rotierende Knetwerkzeug die Trogsehr großer Widerstand, der an sich bei einer entspre- achse nicht überschneidet, erfindungsgemäß sich eine chenden Drehzahl zur Verbesserung der Knetarbeit Leitschar in den Trog bis zum Boden hineinragend wünschenswert ist. Dies aber erfordert eine sehr hohe zwischen dem Knetwerkzeug und der Trogachse beMotorleistung, so daß das Arbeiten mit solchen 25 findet, wobei die dem Knetwerkzeug abgewandte Misch- und Knetmaschinen unwirtschaftlich ist. So Seite bis zur oder geringfügig über die Trogachse müßten beispielsweise hohe elektrische Anschluß- reicht. Hierbei ist die Leitschar so ausgebildet, daß werte gegeben sein. Um hier einen Ausweg zu finden, das zu knetende Gut bei gleicher Drehrichtung des ist es bekannt, die vorlaufende Kante des Knetarmes Troges und des Knetwerkzeugs dem Knetwerkzeug in dem Bereich zwischen der Trogoberkante und dem 30 mit einer nach unten gerichteten Komponente zuge-Trogboden schneidenförmig auszubilden. Hierdurch führt wird. Um das Teiggut in günstiger Weise dem wird jedoch die Knetarbeit verringert, so daß die Knetwerkzeug zuzuführen, ist es vorteilhaft, die Leit-Aufbereitung des Teiges eine längere Zeit in An- schar am unteren Ende mit einer vergrößerten Leitspruch nimmt. fläche auszustatten. Um den Umlauf des Teiggutes

Durch wissenschaftliche Untersuchungen wurde 35 und dessen Zuführung zum Knetwerkzeug zu steifestgestellt, daß mit langsam laufenden Knetmaschi- gern, ist die Leitfläche der Leitschar schraubenförmig nen kein so gutes Ergebnis erzielt werden kann wie ausgebildet. Das Knetwerkzeug besteht in vorteilhafmit Schnellknetern, und zwar auch dann nicht, wenn ter Weise aus schraubenförmig geformtem Rundmatezum Ausgleich dafür mit dem Langsamläufer länger rial. Für besondere Teigarten oder auch Knetgeknetet wird. Der Knetprozeß hat ja nicht allein die 40 geschwindigkeiten kann es auch vorteilhaft sein, das Aufgabe, Mehl und Backzutaten zu mischen, sondern Knetwerkzeug aus schraubenförmig geformtem Vieres soll auch eine gewisse Quellung der Mehlsubstanz kantmaterial herzustellen. Um die Knet- und Mischdurch eine Bearbeitung des Teiges eintreten. In der maschine universell einsetzen zu können, ist es günreinen Bäckertechnik ist man im Laufe der letzten stig, das Knetwerkzeug und die Leitschar auswechsel-Jahre zu Änderungen im Knetprozeß übergegangen 45 bar zu gestalten. Die Knet- und Mischmaschine kann in der Richtung, daß nicht nur für automatische Be- so ausgebildet werden, daß der Trog von dem übritriebe kontinuierliche Knetverfahren entwickelt wur- gen Teil der Maschine gelöst werden kann, um das den, sondern daneben sind auch bei der Chargenkne- Teiggut beispielsweise einer weiteren Bearbeitung rung neue Wege beschriften worden. Wissenschaft- oder einer anderen Maschine zuzuführen. Durch die liehe Versuche neuesten Datums haben gezeigt, daß 50 leichte Auswechselbarkeit der Leitschar und des sich durch eine Steigerung der Knetgeschwindigkeit Knetwerkzeuges wird das Herausnehmen des Troges und Knetintensität eine noch bessere Gebäckqualität ermöglicht. Die Maschine kann aber auch so ausgeerzielen läßt. Vergrößerte Knetintensität ergibt bes- ₌ bildet "werden, daß das Knetwerkzeug und die Leitsere und schnellere Aufschließung der Mehle; hierbei ' schar aus dem Trog ausschwenkbar ist.
spielt die Durchlüftung des Teiges, also eine gewisse 55 Gemäß der Erfindung ist der Trogradius r größer Sauerstoffzufuhr, bei der Hefevermehrung, und damit als der Durchmesser d der vom Knetwerkzeug überbei dem Garverlauf eine entscheidende Rolle. Eine strichenen Fläche. Hierdurch wird erreicht, daß etwa optimale Teigausbeute bei kürzeren Produktionszei- nur ein Fünftel des im Trog befindlichen Knetgutes ten (Knet- und Teigruhezeiten) sind weitere Vorteile vom Knetwerkzeug erfaßt wird. Auf diese Weise der Intensivknetung. Neben der schnelleren Errei- 60 wird mit einer relativ geringen Motorleistung eine chung der optimalen Teigreife ist auch die Aufarbei- schnelle und intensive Bearbeitung des Knetgutes tungsfähigkeit der Teige verbessert. ermöglicht.

Die Knetintensität einer Maschine ist von 3 Fak- Gemäß der Erfindung ist ferner die mittlere Quertoren im wesentlichen abhängig ausdehnung α der Leitschar kleiner als der halbe

\ TT α u μ α ν _a+~ 1 ⁶5 Durchmesser der vom Knetwerkzeug überstrichenen

a) Umdrehungszahl des Knetwerkzeuges, _{piäche Diege Maßnahme ges}t_attet eine besonders

b) Knetwiderstand des Knetwerkzeuges, günstige Zuführung des Knetgutes zum Knetwerk-

c) die Formgebung des Knetkessels. zeug. Durch die Rotation des Troges verhindert die

Leitschar, daß sich in der Mitte des Troges ein unbearbeiteter Teil des Knetgutes aufhält. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Drehgeschwindigkeit V₁ des Knetwerkzeuges für Mischarbeiten etwa 150 U/min beträgt. Für Knet- oder Schlagarbeiten ist es vorteilhaft, das Knetwerkzeug mit einer Drehgeschwindigkeit V₁ von etwa 300 U/min zu versehen. Die verschiedenen Drehgeschwindigkeiten v₂ des Troges betragen in beiden Richtungen zwischen 10 und 30 U/min.

Die Erfindung wird an Hand der F i g. 1 und 2 näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 einen Längsschnitt der Knet- und Mischmaschine,

F i g. 2 einen Querschnitt derselben.

Innerhalb des Troges 1 befindet sich das Knetwerkzeug 2 und die Leitschar 3. Mit 4 ist das Gehäuse der Knet- und Mischmaschine bezeichnet, das die Antriebsmotoren, Getriebeschalter und Schaltungen enthält. Die in den Trog hineinragende Leitschar 3 befindet sich ao zwischen dem Knetwerkzeug 2 und der Trogachse 5. Die dem Knetwerkzeug 2 abgewandte Seite 6 der Leitschar reicht bis oder geringfügig über die Trogachse. Die Leitschar 3 besitzt am unteren Ende eine vergrößerte Leitfläche 7. Mit r ist der Trogradius, mit d der Durchmesser des Knetwerkzeuges und mit a die mittlere Querausdehnung der Leitschar bezeichnet. Unter V₁ wird die Drehgeschwindigkeit des Knetwerkzeuges und unter V₂ die Drehgeschwindigkeit des Troges angegeben. Für den Antrieb des Troges und des Knetwerkzeuges ist jeweils ein Elektromotor vorgesehen, der nicht näher dargestellt ist. Die Anordnung des Knetwerkzeuges innerhalb des Troges gemäß der Erfindung in Verbindung mit der Leitschar ermöglicht eine intensive Knetung im Bereich des Werkzeuges sowie eine gute Luftzuführung. Durch die Ausbildung der Leitschar gemäß der Erfindung und der entsprechenden Drehrichtung des Troges kann das Knetgut bei Bearbeitung durch das Knetwerkzeug nicht ausweichen. Durch die Ausbildung der Knet- und Mischmaschine gemäß der Erfindung ergibt sich darüber hinaus noch ein weiterer erheblicher Vorteil. Dadurch, daß die Leitschar nur bis zur Achse des Troges reicht, steht ein relativ großer Raum des Troges für die Beschickung und Entnahme des Knetgutes zur Verfügung. Besonders vorteilhaft ist jedoch, daß durch die Geometrie des Knetwerkzeuges eine hohe Umdrehungszahl bei einer relativ geringen Motorleistung ermöglicht wird. Hierdurch werden Drehgeschwindigkeiten bis zu 300 U/min möglich. Bei solchen Umdrehungen handelt es sich mehr um ein Schlagen als um ein Kneten, das besonders die Luftzufuhr in den Teig begünstigt. Hierdurch wird besonders der Gärprozeß beschleunigt, darüber hinaus eine bessere Aufarbeitungsfähigkeit der Teige gewährleistet und das Volumen erheblich gesteigert.

Claims

Patentansprüche:

1. Knet- und Mischmaschine mit in beiden Richtungen und mit verschiedenen Geschwindigkeiten rotierbarem Trog und einem in den Trog hineinragenden Knetwerkzeug, das ebenfalls mit verschiedenen Geschwindigkeiten betrieben werden kann und zur Trogachse exzentrisch angeordnet ist, und daß das rotierende Knetwerkzeug die Trogachse nicht überschneidet, dadurch gekennzeichnet, daß sich eine Leitschar (3) in den Trog (1) bis zum Boden hineinragend zwischen dem Knetwerkzeug (2) und der Trogachse (5) befindet, wobei die dem Knetwerkzeug (2) abgewandte Seite (6) der Leitschar (3) bis zur oder geringfügig über die Trogachse reicht.

2. Knet- oder Mischmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitschar (3) so ausgebildet ist, daß das zu knetende Gut bei gleicher Drehrichtung des Troges (1) und des Knetwerkzeugs dem Knetwerkzeug mit einer nach unten gerichteten Komponente zugeführt wird.

3. Knet- oder Mischmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitschar (3) am unteren Ende eine vergrößerte Leitfläche (7) besitzt.

4. Knet- oder Mischmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitschar (3) eine schraubenförmig ausgebildete Leitfläche besitzt.

5. Knet- oder Mischmaschine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Knetwerkzeug (2) aus schraubenförmig geformtem Rundmaterial besteht.

6. Knet- oder Mischmaschine nach Anspruch 1, 2,3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Knetwerkzeug (2) aus schraubenförmig geformtem Vierkantmaterial besteht.

7. Knet- oder Mischmaschine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Knetwerkzeug (2) und die Leitschar (3) auswechselbar sind.

8. Knet- oder Mischmaschine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Knetwerkzeug und die Leitschar aus dem Trog ausschwenkbar sind.

9. Knet- oder Mischmaschine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Trogradius (r) größer ist als der Durchmesser (d) der vom Knetwerkzeug (2) überstrichenen Fläche.

10. Knet- oder Mischmaschine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Querausdehnung (ä) der Leitschar kleiner ist als der halbe Durchmesser der vom Knetwerkzeug (2) überstrichenen Fläche.

11. Knet- oder Mischmaschine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehgeschwindigkeit (V₁) des Knetwerkzeugs etwa 300 U/min für Knetoder Schlagarbeiten beträgt.

12. Knet- oder Mischmaschine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehgeschwindigkeit (V₁) des Knetwerkzeugs etwa 150 U/min für Mischarbeiten beträgt.

13. Knet- oder Mischmaschine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Drehgeschwindigkeiten (v₂) des Troges (1) in beiden Richtungen zwischen 10 und 30 U/min betragen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen