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Wäschepresse
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Die Erfindung betrifft eine Wäschepresse zur Entwässerung eines auf
einem perforierten Preßboden liegenden, von einem in vertikaler Richtung anhebbaren
und absenkbaren Einfüllrahmen umgebenen Wäschepostens, mit einem mittels mindestens
eines druckmittelbetätigten Zylinders gegen den Wäscheposten preßbaren Preßstempel,
welcher einen Membranträger aufweist, der auf seiner Unterseite mit einem durch
eine Abschlußmembran verschlossenen Hohlraum versehen ist, welcher nach Absenken
des Preßstempels in seine untere Endstellung, in der er bezüglich des Preßbodens
mittels steuerbarer Verriegelungweinrichtungen verriegelbar ist, mit einem Druckmittel
beaufschlagbar ist.
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Eine derartige Wäschepresse ist aus der DE-PS 28 32 923 bekannt. Bei
der bekannten Wäschepresse besteht der Preßstempel im wesentlichen allein aus dem
Membranträger, welcher direkt mit dem Zylinder bzw. mit der Kolbenstange des Zylinders
verbunden ist, so daß beim
Absenken des Preßstempels bzw. des Membranträgers
der volle Zylinderdruck im wesentlichen schlagartig an dem Wäscheposten wirksam
wird. Dies bringt den Nachteil mit sich, daß die Luft, welche in einzelnen, von
den Wäschestücken gebildeten Taschen eingeschlossen ist, nicht schnell genug durch
das mehr oder weniger poröse Gewebe entweichen kann. Die Luft in den Gewebetaschen
wird also stark komprimiert, was bei empfindlichen, relativ dichten Geweben zur
Folge hat, daß einzelne Gewebetaschen platzen bzw. aufreißen. Die auszupressende
Wäsche wird also letztlich beschädigt bzw. unbrauchbar, was mit der Zeit erhebliche
Kosten zur Folge hat, insbesondere wenn man an die Wäschereien von Krankenhäusern,
Hotels und dergleichen denkt, wo die einzelnen Wäschestücke, besonders Bettwäsche,
die besonders stark zur Bildung von Lufteinschlüssen neigt, in kürzesten Abständen,
beispielsweise täglich, gewaschen werden muß.
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Ausgehend vom Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Wäschepresse der eingangs angegebenen Art dahingehend zu verbessern, daß der
beim Absenken des Preßstempels auf den Wäscheposten einwirkende Druck allmählich
und ausreichend langsam ansteigt, um das Entweichen eingeschlossener Luftblasen
aus beim Waschen entstandenen Taschen der einzelnen Wäschestücke ohne die Gefahr
eines Reißens derselben zu ermöglichen. Diese Aufgabe wird bei einer
Wäschepresse
der eingangs angegebenen Gattung gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Zylinder
in Wirkverbindung mit einem einen Bestandteil des Preßstempels bildenden Preßstempelträger
steht, welcher mit dem Membranträger über in vertikaler Richtung elastisch verformbare
Federmittel verbunden ist.
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Die erfindungsgemäße Konstruktion hat den wichtigen Vorteil, daß der
Zylinder, welcher der Betätigung des Preßstempels dient, nicht direkt auf den Membranträger
einwirkt, sondern über einen Preßstempelträger und elastisch verformbare Federmittel,
so daß die Kraft, welche auf den zu entwässernden Wäscheposten ausgeübt wird, zunächst
nicht von der Druckkraft des Zylinders abhängig ist, sondern von der allmählich
zunehmenden Kraft, die für das Zusammenpressen der Federmittel erforderlich ist,
wobei der vertikale Hub der Federmittel entsprechend den jeweiligen Erfordernissen
so gewählt werden kann, daß bis zum Erreichen des vollen Preßstempeldruckes eine
ausreichende Zeit zur Verfügung steht, in der die Luft bei allmählich ansteigendem
Druck durch das poröse Wäschegewebe in die Umgebung entweichen kann. Hierdurch wird
das Platzen und Aufreißen des Gewebes im Bereich von Lufttaschen zumindest weitgehend
vermieden, so daß insgesamt eine schonendere Behandlung der Wäsche erreicht wird.
Dementsprechend verringern sich dann auch die Kosten für Ersatzbeschaffungen.
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Vorzugsweise umfassen die Federmittel, welche im Prinzip auch elastisch
verformbare Gummi- bzw. Kunststoffkörper sein könnten, mindestens eine Schraubenfeder,
insbesondere mehrere gleichmäßig auf den Umfang des Preßstempels verteilte Schraubenfedern,
da die Federkonstante und die wirksame Länge von Schraubenfedern optimal an die
jeweiligen Erfordernisse angepasst werden können. Dabei hat es sich auch als vorteilhaft
erwiesen, wenn im Inneren jeder Schraubenfeder ein Führungskörper angeordnet ist,
welcher bei einem starken Zusammenpressen der zugeordneten Schraubenfeder ein Knicken
derselben verhindert.
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Günstig ist es in diesem Fall, wenn jeder der Führungskörper von einer
Führungsstange durchgriffen wird und wenn diese Führungsstangen den Preßstempelträger
und den Membranträger nach Art einer Schleppverbindung miteinander verbinden. Eine
solche Konstruktion ist relativ einfach und robust und wegen der Doppelfunktion
der Führungsstangen auch entsprechend kostengünstig.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es ferner vorteilhaft,
wenn die Einfüllrahmen mittels weiterer steuerbarer Verriegelungseinrichtungen mit
dem Preßstempel verriegelbar und - zum Entfernen eines ausgepressten Wäschepostens
von dem perforierten Pressboden im Bereich des Preßstempels - in eine oberhalb
des
Preßbodens befindliche Position anhebbar ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform einer Wäschepresse gemäß der
Erfindung bleibt der Einfüllrahmen während des Preßvorganges normalerweise auf dem
perforierten Preßboden stehen. Im Prinzip kann der Einfüllrahmen aber gemäß den
Lehren der eingangs bereits erwähnten DE-PS 28 52 932 während des Preßvorganges
auch durch einen Spalt im Pressboden nach unten abgesenkt werden.
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Vorzugsweise umfassen die ersten Verriegelungseinrichtungen und die
weiteren Verriegelungseinrichtungen einer Wäschepresse gemäß der Erfindung jeweils
ein oder mehrere Hilfszylinder, die dem Ausfahren bzw.
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Zurückziehen entsprechender Riegelelemente dienen, wcbei die dem Einfüllrahmen
zugeordneten Verriegelungseinrichtungen vorzugsweise schwenkbare Verriegelungselemente
aufweisen, welche unter einen radial nach außen abstehenden oberen Rand des Einfüllrahmens
schwenkbar sind.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachstehend
anhand von Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische
Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer Wäschepresse gemäß der Erfindung,
teilweise im Schnitt;
Fig. 2 eine Teil-Seitenansicht der Wäschepresse
gemäß Fig. 1, wobei einzelne Teile weggebrochen und andere im Schnitt dargestellt
sind und Fig. 3 einen Querschnitt durch die Wäschepresse gemäß Fig. 1 längs der
Linie 3-3 in dieser Figur.
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Im einzelnen zeigt Fig. 1 eine Wäschepresse mit einer Basisplatte
10, an der zwei Seitenwände 12 montiert sind, deren obere Enden über eine Quertraverse
14 miteinander verbunden sind, welche beispielsweise aus einer durchgehenden Platte
oder auch aus einzelnen Querträgern bestehen kann.
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Auf der Basisplatte 10 ist ein perforierter Preßboden 16 angeordnet,
auf welchem ein nach oben und unten offener Einfüllrahmen 18 steht. An der Außenwand
des Einfüllrahmens 18 sind seitlich abstehende Flansche 18a mit Führungsrollen 18b
vorgesehen, welche auf vertikalen Führungsschienen 12a laufen, die auf der Innenseite
der Seitenwände vorgesehen sind.
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Auf der Quertraverse 14 ist der Zylinder 20a eines Hydraulikzylinders
20 montiert, dessen Kolbenstange 20b mit einem Preßstempel 22 verbunden ist. Der
Preßstempel
22, der in Fig. 1 in ausgezogenen Linien in seiner unteren Endstellung gezeigt ist
- die obere Endstellung des Preßstempels 22 ist in Fig. 1 mit strichpunktierten
Linien angedeutet - umfasst als Hauptelemente einen Preßstempelträger in Form einer
Trägerplatte 24 sowie einen Membranträger 26. An der Oberseite des Membranträgers
26 sind Führungsstangen 28 befestigt, welche zugeordnete Führungsbuchsen der Trägerplatte
24 durchgreifen und an ihrem freien oberen Ende mit einem verbreiterten Kopf 28a
versehen sind.
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Die Führungsstangen 28 bilden somit eine Art Schleppverbindung, welche
eine vertikale Relativbewegung zwischen der Trägerplatte 24 und dem Membranträger
26 gestattet. Auf jeder der Führungsstangen 28 sitzt gleitverschieblich ein Führungskörper
30, beispielsweise aus einem geeigneten Kunststoffmaterial. Der Führungskörper 30
ist von einer Schraubenfeder 32 umgeben, welcher auf der flachen Oberseite des Membranträgers
eine angeschweißte Buchse 34 zugeordnet ist, welche die Schraubenfeder 32 auf ihrer
Außenseite umgibt. Der Membranträger 26 besitzt an seiner Unterseite einen Hohlraum
36, welcher durch eine Abschlußmembran 38 verschlossen ist. Die Membran, welche
aus einem kräftigen gummielastischen Material besteht, ist mit einem nach oben gerichteten,
umlaufenden Ringflansch versehen, welcher eine radial nach innen vorspringende Rippe
aufweist, die formschlüssig in eine zugeordnete Ringnut des Membranträgers 26 eingreift.
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Ein Anschluß 40 des Hohlraumes 36 ist über einen flexiblen Druckschlauch
42 mit einer Pumpe 44 verbunden, die mit einem Hydrauliktank 46 in Verbindung steht.
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Auf der Oberseite der Trägerplatte 24 ist eine Stützkonstruktion 48
zur Halterung des freien Endes der Kolbenstange 20b vorgesehen. Ferner sind auf
der Oberseite der Trägerplatte 24 zwei zu den ersten Verriegelungseinrichtungen
gehörige Zylinder 50 sowie zwei weitere zu den weiteren Verriegelungseinrichtungen
gehörige Zylinder 52 montiert, die jeweils horizontal angeordnet sind. Die Kolbenstangen
der Zylinder 50 sind unmittelbar mit balkenförmigen Riegelelementen 54 verbunden,
welche - in Fig. 1 seitlich - unter zugeordnete Anschläge 56 der Seitenwände 12
ausfahrbar sind, wenn sich der Preßstempel 22 in seiner unteren Endstellung befindet,
so daß der Preßstempel 22 in dieser Stellung gegenüber dem Preßboden verriegelbar
ist. Die Zylinder 22 sind so montiert, daß der Zylindermantel einerseits und die
Kolbenstange andererseits jeweils mit dem einen Ende eines Schwenkhebels 58 verbunden
ist, dessen anderes Ende drehfest mit einem drehbar in der Trägerplatte 24 gelagerten
Schwenkzapfen 60 verbunden ist, auf dem drehfest ein sektorförmiges Riegelelement
62 sitzt. Bei ausgefahrener Kolbenstange (oberes Zylinderaggregat in Fig. 3) sind
die Riegelelemente 62 in ihre neutrale Stellung
geschwenkt, in
der sie außerhalb des Umfangs eines radial abstehenden Flansches am oberen Ende
des Einzelrahmens 18 liegen. Beim Zurückfahren der Kolbenstange in den Zylindermantel
werden die Riegelelemente in die in Fig. 3 für das unten befindliche Aggregat gezeigte
Stellung geschwenkt und untergreifen nunmehr den Rand bzw. Flansch des Einfüllrahmens
18. Diese Situation ist in Fig. 2 detailliert dargestellt, wo der Einfüllrahmen
18 vom Preßboden 16 so weit abgehoben ist, daß der ausgepresste Wäscheposten mit
Hilfe eines Schiebers oder dergleichen (nicht dargestellt) von dem Preßboden 16
herabgeschoben werden kann.
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Die erfindungsgemäße Presse arbeitet wie folgt: Während sich der Preßstempel
22 in seiner oberen Endstellung befindet, die in Fig. 1 mit strichpunktierten Linien
eingezeichnet ist, wird der auf dem Preßboden 16 stehende Einfüllrahmen 18 mit einem
Posten nasser Wäsche gefüllt, beispielsweise über eine Rutsche aus einer unmittelbar
vor der Presse stehenden Waschmaschine (nicht dargestellt). Nunmehr wird der Zylinder
20 mit Druckmittel beaufschlagt und bewegt sich nach unten, wobei sich schließlich
die Abschlußmembran 38 im Bereich des oberen Endes des Einfüllrahmens 18 an die
Oberseite des Wäschepostens anlegt und dabei etwas nach innen in Richtung auf den
Hohlraum 36 eingedrückt wird. Während der Preßstempel 22 weiter abgesenkt
wird,
werden die Schraubenfedern 32 zwischen der Trägerplatte 24 und dem Membranträger
26 zunehmend stärker zusammengepresst, wobei die durch die Schraubenfedern auf den
Wäscheposten ausgeübte Kraft P0 allmählich ansteigt, wobei eingeschlossene Luft
aus den durch die Wäschestücke gebildeten Taschen allmählich entweicht. Das Zusammenpressen
der Schraubenfedern 32 endet, wenn der obere Rand der Buchsen 34 an der Unterseite
der Trägerplatte 24 anliegt. Nunmehr wirkt auf den Wäscheposten die volle, mit Hilfe
des Zylinders 20 erzeugte Kraft P1. Sobald der Preßstempel 22 nunmehr seine untere
Endstellung erreicht, in der der Membranträger 26 in den Einfüllrahmen 18 eintaucht
und in der der obere Rand des Einfüllrahmens 18 an der Unterseite der Trägerplatte
24 anliegt, werden die Zylinder 50 derart betätigt, daß die Riegelelemente 54 nach
außen unter die Gegenelemente 56 an den Seitenwänden 12 gefahren werden. Anschließend
wird die Pumpe 44 eingeschaltet und fördert Hydraulikflüssigkeit in den Hohlraum
36, wobei die Abschlußmembran, die zuvor nach oben gewölbt war, nach unten bzw.
bezüglich des Hohlraums 36 nach außen gedrückt wird, wobei auf den Wäscheposten
eine Kraft P2 einwirkt, die größer ist als die Kraft P1 und die ein weiteres Auspressen
von Wasser aus dem Wäscheposten zur Folge hat. Während der vorstehend beschriebenen
Vorgänge läuft das aus dem Wäscheposten ausgepresste Wasser durch den perforierten
Preßboden 16 zu einer geeigneten Sammeleinrichtung
(nicht dargestellt)
ab. Anschließend werden die Zylinder 52 so beaufschlagt, daß ihr Kolben nach innen
zurückgefahren wird, wobei die Riegelelemente 62 unter den oberen Rand des Einfüllrahmens
18 schwenken. Danach werden die Zylinder 50 derart beaufschlagt, daß die Riegelelemente
54 gegenüber den Gegenelementen 56 nach innen zurückgefahren werden. Vorzugsweise
wird dabei zuvor eine Druckentlastung des Hohlraums 36 vorgenommen.
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Nach dem Entriegeln des Preßkopfes 22 wird dieser durch entsprechende
Ansteuerung des Zylinders 20 nach oben zurückgefahren, wobei der Einfüllrahmen 18
gleichzeitig vom Preßboden 16 abgehoben wird, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist.
Der entwässerte Wäscheposten kann nunmehr von dem Preßboden 16 herabgeschoben werden,
womit die Presse, sobald der Preßstempel 22 seine obere Endstellung erreicht hat,
in der der Einfüllrahmen entriegelt wird und nunmehr wieder auf den Preßboden 26
zurückfallen kann, für einen neuen Preßzyklus zur Verfügung steht.
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- L e e r s e i t e -