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Ausziehsicherung für Netzsteckverbindungen
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Die Erfindung betrifft eine Ausziehsicherung für Netzsteckverbindungen
laut Oberbegriff des Hauptanspruches.
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Bei elektrischen und elektronischen Geräten werden für das Netzanschlusskabel
Netzsteckverbindungen benutzt, die aus einem in das Gerät meist auf der Rückseite
eingebauten Einbaustecker besteht, in dessen die eigentlichen elektrischen Anschluß
stifte aufweisenden Steckdose eine am Anschlusskabel befestigte Kabelbuchse einsteckbar
ist, die am vorderen Ende eines Anschlussgehäuses ein Einsteckteil aufweist, in
welchem die auf die Steckerstifte passenden Anschlussbuchsen eingebaut sind und
die einen im Querschnitt der Steckdose des Einbausteckers entsprechenden Querschnitt
besitzt und nur in einer vorbestimmten Stellung in die Steckdose passt. Solche Netzsteckverbindungen
sind beispielsweise als Europa-Netzstecker bekannt. Die zwischen den Steckerstiften
des Einbau steckers und den Buchsen der Kabelbuchse wirkenden Federkräfte reichen
in den meisten Fällen nicht aus, um einen sicheren Sitz der Kabelbuchse im Einbaustecker
zu gewährleisten, vor allem nicht bei elektrischen Geräten, die starken Erschütterungen
ausgesetzt sind und beispielsweise in Fahrzeugen aufgestellt sind oder bei denen
das eigentliche Anschlusskabel einem starken Zug ausgesetzt ist. Um ein ungewolltes
Herausziehen
der Kabelbuchse aus dem Einbaustecker zu verhindern,
ist es bekannt, an dem Einbaustecker einen Drahtbügel anzubringen, der bei eingesteckter
Kabelbuchse mit Schnappwirkung über das Gehäuse der Kabelbuchse gedrückt werden
kann und dann die Kabelbuchse im Einbaustecker sichert. Es ist auch schon bekannt,
am Einbaustecker einen Kabelbinder aus einem elastischen Material anzubringen, der
bei eingesteckter Kabelbuchse um diese herum geschlungen werden kann. Diese bekannten
Ausziehsicherungen für Netzsteckverbindungen haben den Nachteil gemeinsam, dass
an dem im Gerät montierten Einbau stecker entsprechende Vorrichtungen vorgesehen
oder nachträglich angebracht werden müssen, was bei den meisten Geräten nachträglich
nicht möglich oder nicht zulässig ist.
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Für die Befestigung des Sicherungsbügels müssen am Einbaustecker bzw.
an der diesen aufnehmenden Gerätewand entsprechende Ausnehmungen angebracht werden,
an denen der Bügel dann eingehängt werden kann, was bei bestehenden empfindlichen
elektronischen Geräten nachträglich nicht möglich ist, Entsprechendes gilt für die
Kabelbinder, die noch dazu den Nachteil besitzen, dass sie elastisch nachgiebig
sind und bei starken Zugkräften sich dehnen.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine einfache billig herstellbare
Ausziehsicherung für Netzsteckverbindungen, insbesondere Europa-Netzsteckverbindungen,
zu schaffen, die ohne Abänderungen am Einbaustecker bzw. an der Kabelbuchse auch
noch nachträglich von Laien angebracht werden kann.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Ausziehsicherung laut Oberbegriff
des Hauptanspruches durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Eine erfindungsgemässe Ausziehsicherung besteht aus einem einfachen,
billig in Massenproduktion als Stanzteil herstellbaren Blechteil, das einfach bei
Bedarf auf die Kabelbuchse beispielsweise eines Europa-Steckers aufgesteckt wird,
ohne dass hierzu an der Kabelbuchse Abänderungen nötig sind. Die so mit dem Blechteil
versehene Kabelbuchse wird dann wie üblich in die Steckdose des Einbausteckers eingesteckt,
an der ebenfalls keinerlei Abänderungen nötig sind.
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In Einsteckrichtung sind die nach aussen vom Blechteil abstehenden
Krallen wieder nachgiebig, so dass das Einstecken der Kabelbuchse in die Steckdose
durch die Krallen nicht behindert wird. Die Enden der Krallen gleiten beim Einstecken
der Kabelbuchse längs der glatten Innenwände der Steckdose nach unten, bis die volle
Einsteckstellung erreicht ist.
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Wird dagegen auf die Kabelbuchse eine Zugkraft nach aussen in Ausziehrichtung
ausgeübt, so verkrallen sich die Enden der Krallen des Blechteiles in dem Kunststoffmaterial
der Innenwand der Steckdose und verhindern so ein Herausziehen der Kabelbuchse aus
der Steckdose. Da der die Krallen aufweisende Abschnitt des aufgesetzten Blechteiles
flach auf der Aussenseite des Einsteckteiles der Kabelbuchse aufliegt, können die
Krallen auch nicht radial nach innen ausweichen.
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Erst wenn die Haltevorrichtung, mit welcher das Blechteil an der Kabelbuchse
gehalten ist, gelöst wird und die Kabelbuchse zusammen mit ihrem Einsteckteil aus
dem innerhalb der Steckdose verkrallten Blechteil herausgezogen wird, kann der die
Krallen aufweisende Abschnitt des Blechteiles in der Steckdose nach innen ausweichen,
die Krallen können damit durch nach innen federn des sie tragenden Abschnittes von
der Innenwand der Steckdose gelöst werden und dann kann auch das ganze Blechteil
aus der Steckdose wieder herausgezogen und schliesslich erneut auf die Kabelbuchse
aufgesetzt werden. Die erfindungsgemässe Ausziehsicherung kann also bei allen herkömmlichen
Netzsteckverbindungen auch noch nach-
träglich sehr einfach angebracht
werden, ohne dass hierzu an dem im Gerät eingebauten Einbau stecker Änderungen vorgenommen
werden müssen. Die erfindungsgemässe Ausziehsicherung kann ausserdem sehr einfach
und billig in Massenproduktion als Blechteil hergestellt werden und ist für alle
gängigen Kabelbuchsenformen geeignet. Die Krallen werden vorzugsweise einfach als
Blechlappen aus entsprechenden Blechschenkeln des Blechteiles ausgestanzt und abgebogen,
es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, zwei gegenüberliegende Blechschenkel
vorzusehen, an denen jeweils ein entsprechender Krallenlappen abgebogen ist und
die bei aufgesetztem Blechteil an den gegenüberliegenden Längsseiten des Einsteckteiles
der Kabelbuchse flach anliegen. Die Befestigung des Blechteiles an der Kabelbuchse
kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen, im einfachsten Fall wird das Blechteil
einfach über einen geeigneten Kabelbinder lösbar am Gehäuse der Kabelbuchse angebunden.
Es ist auch möglich, an dem Blechteil über Gelenke einen schwenkbaren Bügel anzubringen,
der bei aufgesetztem Blechteil über den hinteren Rand des Kabelbuchsengehäuses schnappt
und so das Blechteil hält. Als besonders vorteilhaft hat sich jedoch erwiesen, diese
lösbare Haltevorrichtung als Blechbügel auszubilden, der mit federnden Enden den
hinteren Rand des Kabelbuchsengehäuses federn übergreift und auf einfache Weise
vom Benutzer von diesem Rand zum Lösen des Blechteiles abgedrückt werden kann. Diese
Ausbildung der Haltevorrichtung besitzt den Vorteil, dass die gesamte Ausziehsicherung
aus einem einzigen flachen Blechzuschnitt gebogen werden kann.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand einer schematischen Zeichnung
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Die Figur zeigt in perspektivischer Darstellung eine Europa-Netzsteckverbindung
bestehend aus einer Kabelbuchse 1 und
einem dazu passenden Einbaustecker
2. Der Einbaustecker ist in dem gezeigten Beispiel als einfacher Einzelstecker ausgebildet,
er ist im allgemeinen jedoch als Kombinations-Einbaustecker ausgeführt, an ihm können
seitlich noch entsprechende Spannungswähleinrichtungen angebracht sein, auch zusätzliche
Filter können an dem Einbaustecker 2 angebaut sein. Der Einbaustecker 2 ist in bekannter
Weise in einer entsprechenden Ausnehmung eines elektronischen Gerätes eingebaut
und liegt mit seinem Flansch 3 flach auf der Aussenseite des Gerätegehäuses auf.
Innerhalb der nach oben offenen Steckdose, die von dem Flanschrand 3 umgeben ist,
sind die nach hinten abstehenden Anschluß stifte 4 angeordnet, in dem gezeigten
Beispiel stehen nach innen hin die Steckdosenöffnung 5 drei Anschlußstifte 4 ab,
die mit ihren Enden am Boden der Steckdose eingegossen sind. Der Einbaustecker 2
besteht aus einem relativ weichen Kunststoffmaterial, beispielsweise aus glasfaserverstärktem
Polycarbonat.
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Die Kabelbuchse 1 besteht aus einem Anschlussgehäuse 6 und endet in
einem Einsteckteil 7, das Einsteckteil 7 besitzt den gleichen unsymmetrischen Querschnitt
wie die Öffnung 5 der Steckdose, so dass die Kabelbuchse 1 nur in der dargestellten
Stellung in den Einbaustecker 2 eingesteckt werden kann (Schutzkontakt nach oben).
Das Ende des Kabels 8 ist im Gehäuse 6 mit den Anschlussbuchsen 9 des Einsteckteiles
7 elektrisch verbunden. Das im Querschnitt unsymmetrische Einsteckteil 7 ist im
Querschnitt etwas kleiner als der rechteckige Querschnitt des Gehäuses 6 und zwischen
Einsteckteil 7 und Gehäuse 6 besteht eine umlaufende Ringschulter 10. Das Einsteckteil
7 passt mit relativ engem Spiel in die Öffnung 5 der Steckdose, zwischen den beiden
gegenüberliegenden Längsseiten 11 und 12 des Einsteckteiles 7, die parallel zueinander
verlaufen, und den beiden gegenüberliegenden parallelen Innenwänden 13 und 14 des
Einbausteckers 2 besteht
nur ein relativ geringer Spalt von höchstens
0,5 mm. An der Ober- und Unterseite des Einbausteckers sind meist Schnappvorrichtungen
in Form von nicht dargestellten Lappen ausgebildet,über welche der Einbaustecker
in der Ausnehmung des Gehäuses selbsttätig gehalten ist. In dieser Richtung besteht
ein etwas grösseres Spiel zwischen Einsteckteil 7 und Steckdose 5.
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Auf die Kabelbuchse 1 ist ein Blechteil 20 aufgesetzt, das aus einem
dünnen Federblechzuschnitt, beispielsweise gehärtetem Kupfer-Beryliumbronze gebogen
ist. Das Blech ist sehr dünn und besitzt nur eine Blechstärke von einigen Zehntel
Millimeter. Das Blechteil 20 besteht aus einem Bund 21, der eng auf der Aussenseite
des Gehäuses 6 aufgesetzt ist. Der Bund umschliesst das Gehäuse 6 nicht vollständig
sondern die Unterseite des Gehäuses 6 werden nur durch zwei kurze Lappen 22 umschlossen,
der Bund ist also unten offen und kann federnd aufgebogen von unten leicht auf das
Gehäuse 6 aufgeschoben werden. Von diesem Bund 21 stehen in Einsteckrichtung E auf
beiden Seiten zwei Blech schenkel 23 und 24 ab, deren Breite nicht grösser ist als
die Breite der Seitenflächen 11 und 12 des Einsteckteiles 7. Diese Blechschenkel
23 und 24 gehen über eine Abbiegung 25, 26 jeweils einstückig in den Bund 21 über.
An den Enden der Schenkel 23, 24 sind durch U-förmige Ausstanzungen zwei Blechlappen
27, 28 ausgestanzt und schräg nach aussen entgegen der Einsteckrichtung E abgebogen,
die beiden federnden Blechlappen 27, 28 besitzen scharfe Ränder und Ecken.
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Auf der anderen Seite des Bundes 21 stehen zwei parallele Schenkel
30, 31 ab, die am oberen Ende über einen Quersteg 32 miteinander verbunden sind
und die in abgebogenen Haken 33, 34 enden. In dem dargestellten aufgesetzten Zustand
liegen die Blechschenkel 30, 31 flach auf der Oberseite des Gehäuses 6 auf und ihre
Haken 33, 34 hintergreifen den hinten
ren Rand 35 der Oberseite
des Gehäuses 6. Durch Druck in Richtung des Pfeiles D auf die Hakenenden können
die beiden federnden Blechschenkel 30, 31 nach oben von dem Gehäuse 6 abgebogen
werden. Im aufgesetzten Zustand wird das Blechteil 20 einerseits durch die Abbiegungen
25, 26, die mit der umlaufenden Schulter 10 zusammenwirken, in Einsteckrichtung
und durch die den Rand 35 hintergreifenden Haken 33, 34 in Ausziehrichtung gehalten,
durch Aufbiegen der Haken 33, 34 kann das ganze Blechteil 20 nach vorne über das
Einsteckteil 7 von der Kabelbuchse 1 abgezogen werden.
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Wenn für eine Netzsteckverbindung eine Ausziehsicherung gewünscht
wird, wird das Blechteil 20 von unten in Ausziehrichtung Z über das Einsteckteil
7 auf das Gehäuse 6 aufgesteckt, bis die in der Figur dargestellte Stellung erreicht
ist, in welcher der Bund 21 am unteren Rand des Gehäuses anliegt, die Abbiegungen
25, 26 an der Schulter 10 zum Anschlag kommen, die Schenkel 23, 24 flach an den
Seitenwänden 11, 12 anliegen und nur die Krallenlappen 27, 28 schräg nach hinten
von den Schenkeln 23, 24 nach aussen abstehen und die Haken 33, 34 über den hinteren
Rand 35 des Gehäuses 6 schnappen und so das Blechteil 20 unverschiebbar auf der
Kabelbuchse 6 halten. Wird nun die Kabelbuchse 1 mit dem aufgesetzten Blechteil
20 in Einsteckrichtung E in die Steckdosenöffnung 5 des Einbausteckers 2 eingesteckt,
so gleiten die scharfen Ränder der Krallenlappen 27, 28 längs der Stekkerinnenwände
13, 14 zusammen mit dem.Einsteckteil 7 in Einsteckrichtung E. Die schräg nach hinten
abstehenden Lappen 27, 28 werden dabei nach innen federnd eingebogen. Das Einsteckteil
7 kann also ungehindert in üblicher Weise in die Steckdose 5 eingesteckt werden,
bis die StirnfLäche der Kabelbuchse am Boden des Einbausteckers zur Anlage kommt.Wird
dagegen auf die Kabelbuchse 1 eine Zugkraft nach aussen aufgebracht, spreizen sich
die gestrichelt angedeuteten Lappen
27', 28' innerhalb des Spaltes
zwischen Einsteckteil 7 und Innenwand der Steckdose 5 auf und verhaken sich widerhakenartig
mit ihren scharfen Rändern und Ecken in der etwas nachgiebigen Innenwand der Steckdose,
so dass die Kabelbuchse 1 nicht mehr aus der Steckdose 5 herausgezogen werden kann.
Erst nach Hochbiegen der Haken 33, 34 durch Fingerdruck in Richtung D auf die Hakenenden
kann die ganze Kabelbuchse 1 in Ausziehrichtung Z aus dem Blechteil herausgezogen
werden, da die Blechlappen 27, 28 ja nur nach aussen wirken und sich auf der Innenseite
der Steckdose 5 verhaken während die Schenkel 23, 24 flach auf den glatten Seitenteilen
des Einsteckteiles 7 aufliegen, so dass das Einsteckteil 7 leicht zwischen den innerhalb
der Steckdose 5 verhakten Blechschenkeln 23, 24 in Richtung Z herausgezogen werden
kann, wobei auch das Gehäuse 6 aus dem federnd nachgiebigen Bund 21 herausgezogen
wird. Ist so die Kabelbuchse 1 vollständig aus der Steckdose und dem dort verhakten
Blechteil 20 herausgezogen, können die federnden Blechschenkel 23, 24 nach innen
von der Doseninnenwand weg federnd abgebogen werden, dadurch kann die Verhakung
der Blechlappen 27', 28' mit der Innenwand 13, 14 der Steckdose gelöst werden und
es kann somit auch das ganze Blechteil 20 aus dem Einbaustecker 2 herausgenommen
werden. Das Blechteil kann dann erneut wie beschrieben auf die Kabelbuchse 1 aufgesetzt
werden und dann erneut ausziehsicher in den Einbaustecker 2 eingesetzt werden, dies
kann ohne Beschädigung des Blechteiles und ohne Beeinträchtigung der Ausziehsicherung
mehrfach geschehen, und zwar ohne Werkzeug auch von ungeübten Personen.
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Die erfindungsgemässe Ausziehsicherung ist für alle Netzsteckverbindungen
geeignet, bei denen das Einsteckteil der Kabelbuchse mit relativ engem Spiel in
einer entsprechenden Steckdose eines Einbausteckerseingesetzt wird und bei denen
zwischen diesen Teilen noch ein dünnes Blechteil mit Wider-
hakenkrallen
angebingbar ist. Dies gilt für alle üblichen Europa-Steckerkonstruktionen mit gerader
Kabelausführung, die erfindungsgemässe Ausziehsicherung ist natürlich auch für Winkelkabelbuchsen
geeignet, da die Ausziehsicherung nur aus einem einfachen und billig herstellbaren
Blechteil besteht, können für die verschiedenartigsten Steckerformen geeignete Blechteile
hergestellt und unmittelbar von den Steckerherstellern als Zubehör mitvertrieben
werden. Da alle handelsüblichen Einbaustecker zwischenzeitlich aus einem Kunststoffmaterial
bestehen, das nicht allzu hart sondern in sich etwas federnd nachgiebig ist, eignet
sich die erfindungsgemässe Ausziehsicherung für all diese handelsüblichen Einbau
stecker.