-
Verfahren zum Binden von Buchblocks und Broschuren Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Binden von Buchblocks und Broschuren, mit dem die Teile von aus
einem Falzaggregat kontinuierlich geförderten Falzbogen ähnlich dem Padensiegeln
in ihrer Lage zueinander fixiert und darüber hinaus die Falzbogen miteinander verbunden
werden.
-
Mit dem DDlPatent 95.830 sind die Vorrichtung sowie das Verfahren
zum Fadensiegeln kontinuierlich geförderter Falzbogen bekannt geworden, mit der
bzw. bei dem Siegelfadenstücke von Padenklammerlänge mittels Druckelemente an den
Jeweiligen Falzbogen gedrückt, durch eine Einstechvorrichtung an den Enden eingestochen
und durch eine stillstehende Siegel schiene mit den umgelegten Fadenklammerenden
an die Falzbogen angesiegelt werden. Dies geschieht derart, daß die Falzbogen transporteinrichtung
und eine endlose Siegelfadentransporteinrichtung, insbesondere eine mit Andruckfedern
versehene Kette, mit einer funktionell zugeordneten Padenzuführscheibe, sowie die
Siegelfadenstücke bzw. die Siegelfadenklammern mit den senkrecht durch die Palzbogen
ragenden Klammerschenkeln und die Falzbogen über alle Bearbeitungsstationen, insbesondere
eine stationäre Fadeneinstechvorrichtung und die Siegelschiene lagegerecht zueinander
geführt werden. Durch die mit dem Gegenstand dieser Erfindung geschaffene Funktionseinheit
von
Palzbogen- und Siegelfadentransporteinrichtung sowie durch ein
taktfreies Zuführen und Padensiegeln der Falzbogen wird zwar eine Steigerung der
Arbeitsproduktivität bei guter Qualität der gesiegelten Falzbogen erzielt, jedoch
ist auf Grund der Bildung von Siegelfadenstücken eine dem Padenheften entsprechende
Straffung des Siegelfadens nicht ganz erreichbar, so da.ß die Rücksteigung des Buchblockes
und das Bogenschießen, d. h. das Lockern der Innenlagen der einzelnen Bogen und
deren Sichtbarwerden an den Beschnittkanten des Erzeugnisses, noch zu groß ist.
Des weiteren werden die Fadenklammerenden zwar am Bogenangesiegelt, åedoch sowohl
nicht miteinander zu einer geschlossenen Fadenklammer, als auch nicht miteinander
über die Breite des jeweiligen Buchblocks hinweg verbunden, so daß nur eine annähernd
der Qualität des Fadenheftens entsprechend BlockSestigkeit erzielt wird. Der geringe
formschlüssige Bindeanteil kann nur teilweise durch die Rückbeleimung kompensiert
werden. Diese Beleimung sowie die fehlende Verbindung der Bogen kann darüber hinaus
noch zu einem die Qualität minderenden Aufweiten des Buchblockrückens führen.
-
Zwar ist es möglich, die Einstechvorrichtung für das Bilden der Fadenklammern
auf Grund des Bestehens der Nadel träger mit in Funktionsverbindung stehenden Koppeln
sowie entsprechenden Getrieben für relativ hohe Geschwindigkeiten einzusetzen, jedoch
bestehen mechanische Grenzen dergestalt, daß beispielsweise die Einstechtiefe der
Nadeln zum Zweck des Druchsteijhens der Fadenklammerenden durch den Jeweiligen Bogen
realtiv groß sein muß und damit die erforderliche Dauer des Gleichlaufes von Bogenbewegung
und Nadelführung so groß ist, daß eine Anpassung der Verarbeitungsgeschwindigkeit
der Einstechvorrichtung an die Beistungsparameter von Rollenrotationsdruckmaschinen
nicht möglich ist. Des weiteren ist die bekannte Fadensiegelvorrichtung für derart
hohe Verarabeitungsgeschwindigkeiten nicht geeignet, da das an der Siegelschiene
aufzubringende Wärmepotential, was wiederum eine wesentlich höhere Energiezufuhr
erfordert, sowie der Anpreßdruck entsprechend hoch bemessen sein müßte, so daß
infolge
der zu großen Kontaktwärme die Qualität der Bogen beispielsweise durch Braunfärbung
ihrer Oberfläche erheblich beeinträchtigt werden würde.
-
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, mit dem das
Fadensiegelverfahren dahingehend weiterentwickelt wird, indem die Qualität der Verbindung
sowohl der gefalzten Bogen in sich als auch des jeweiligen Buchblocks der Qualität
des Fadenheftens entspricht, wobei der mechanische Aufwand an der Vorrichtung sowie
deren Energiebedarf erheblich reduziert werden und sich die Beistungsparameter der
Vorrichtung derart verbessern, daß diese in eine Rollenrotationsdruckmaschine integriert
werden kann.
-
Der Erfindung liegt darum die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren des
Verbindens sowohl der gefalzten Bogen in sich, als auch der Bogen miteinander zum
Buchblock mittels berührungsloser Wärmeübertragung zu entwickeln, mit dem der forschlüssige
Bindeanteil derart erhöht wird, daß sowohl die Straffung der Siegelnaht Jedes Bogens,
als auch die Blockfestigkeit der daraus gebildeten Buchblocks der Qualität des Fadenheftens
entspricht.
-
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß den auf beiden
Seiten der mittels der Falzbogentransporteinrichtung kontinuierlich geförderten
Falzbogen entlang des Bundsteges von der endlosen Siegelfadentransporteinrichtung
ein unendlicher Ober- und Untersiegelfaden zugeführt, daß der Obersiegelfaden einer
an sich bekannten, mit der Falzbogentransporteinrich rung synchron umlaufenden,
endlosen Einstechvorrichtung durch die Falzbogen gestochen und an den Untersiegelfaden
herangeführt wird, daß die aus dem Obersiegelfaden gebildeten Siegelfadenschlaufen
und der Untersiegelfaden zum Zeitpunkt ihrer Berührung mittels der von einer der
Einstechvorrichtung funktionell zugeordneten Energiequelle ausgehenden gerichteten
elektromagnetischen
Strahlung unlösbar miteinander verbunden und
im Bereich der Einstiche an den Falzbogen gesiegelt werden und daß nach Zusammentragen
dsr nahtfadengesiegelten Falzbogen die gebildeten Buchblocks über ibre Länge und
Breite mit einen aus siegelfähigem Material bestehendem Streifen, insbesondere einem
Gazestreifen, hinterlegt und diese mittels der von einer weiteren, der ersten Energiequelle
äquivalenten Energiequelle ausgehenden Strahlung mit den Siegelfadennähten der Palzbogen
unlösbar verbunden wird, Zweckmäßig ist es dabei, die durch die Trennung der Siegelfäden
zwischen den Falzbogen entstandenen freien Enden von einer stationären Einstechvorrichtung
im jeweiligen Falzbogen zu verstechen.
-
Des weiteren ist es vorteilhaft, die unlösbare Verbindung der Siegelfäden
mit dem siegelfähigen Materialstraifen mittels Hochfrequenz-, Laserstrahlung oder
dgl, herzustellen.
-
hSIit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird infolge des hohen foraschlüssigen
Bindeanteiles eine Qualität der hergestellten Buchblocks hinsichtlich ihrer Festigkeit
sowieder Straffung des Padens in jedem Bogen durch Fadennachzug unter Spannung,
der durch die Zufuhrung von geschlossenem Unter- und Oberfaden beim Nahtfadensiegeln
möglich ist, erreicht, die der des Fadenheftens entspricht. Dadurch wird gegenüber
dem Faden siegeln sowohl die Rückensteigung reduziert, als auch das Bogenschießen
völlig ausgeschlossen. Dabei wird darüber hinaus im Vergleich sowohl zum Padenheften,
als auch zum Fadensiegeln der mechanische Aufwand der verwendeten Vorrichtung dahingehend
wesentlich verkleinert, indem bisher notwendige Funktionsgruppen zum neigten der
Palzbogen für sich und miteinander bzw, zum Bilden, Transportieren und Verarbeiten
der Fadenklammern derart wegfallen bzw. vereinfacht werden, daß beispielsweise auf
Grund
der Zuführung von geschlossenen Siegelfäden keine Fadenklemmvorrichtung sowie auf
Grund der berührungslosen Wärmeübertragung keine Anpreßelemente für den Fadentransport
und für den Siegelvorgang mehr erforderlich sind und daß die notwendige Einstechtiefe
der Nadeln wesentlich reduziert wird, also die Leistungsparameter derartiger Vorrichtungen
ohne weiteres an die einer Rollenrotationsdruckmaschine angepaßt werden können,
also ein Integrieren solcher Vorrichtungen in Hochleistungsmaschinen nunmehr möglich
ist.
-
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert werden. In der zugehdigen Zeichnung zeigen: Fig, 1: die schematische Darstellung
der technologischen Kette einschließlich der schematisch-perspektivischen Darstellung
der Stufenprodukte, Fig, 2: die schematische Darstellung der Nahtfadensiegelvorrichtung
zur Einzelbogenbindung, Fig. 3: die Einzelheit Z nach Fig. 2, Fig. 4: die schematische
Darstellung der Nahtfadensiegelvorrichtung zur Buchblockbindung, Wie in Figur 1
ersichtlich ist, besteht die vollständige technologische Kette zum Binden von Buchblocks
und Broschuren aus den Prozeßabschnitten Falzen, insbesondere Falzen und Nahtfadensiegeln
innerhalb der Falzbogen, Zusammentragen von nahtfadengesiegelten Falzbogen sowie
Binden, insbesondere Siegeln der Falzbogen miteinander zum Buchblock und Beleimen
des Buchblockrückens.
-
Den vom Falzaggregat 1 zur Nahtfadensiegelvorrichtung 2 geförderten
Palzbogen 3 werden auf beiden Seiten entlang des Bundsteges der Ober- und Untersiegelfaden
4, 5 zugeführt. Die an der synchron mit den Falzbogen über die Kurve 6 laufenden
Kette 7 ver-
tikal verschiebbar gehaltenen Einstechnadeln 8 werden
sowohl in ihrem Abstand zueinander, als auch in ihrer Einstechtiefe definiert in
den Falzbogen 3 gestochen und führen den Obersiegelfaden 4 an den Untersiegelfaden
5 heran, wobei Siegelfadenschlaufen gebildet werden. In der Berührungsphase, in
der die Einstechnadeln 8 von der Kurve 6 parallel zur Falzbogenlaufbahn 9 geführt
werden, wird fortlaufend der Obersiegelfaden 4 und damit der entsprechende Teil
des Falzbogens 3 in sich gestrafft gehalten. In dieser Berührungsphase wird von
der der Einstechvorrichtung gegenüberliegenden Energiequelle 10 die auf die Berührungsstellen
der Siegelfäden gerichtete Hochfrequenzstrahlung abgegeben und die Siegelfäden unlösbar
miteinander zur Siegelnaht verbunden. Nachdem die Siegelnaht für einen Falzbogen
3 gebildet worden ist, erfolgt mittels der Schneidvorrichtung 11 bzw. der stationaren
Einstechvorrichtung 12 das Trennen der Siegelfäden von den endlosen Rollen bzw.
das Verstechen der Siegelfadenenden in dem jeweiligen Falzbogen 3. Die nahtfadengesiegelten
Falzbogen 3 werden in der Zusammentragmaschine 13 zum Buchblock 14 zusammengestellt
und in der Gazestreifenzufuhr 15 über inre Länge und Breite mit einem siegelfähigen
Gazestreifen 15 hinterlegt. DurchvDn der zweiten der Energiequelle 10 äquivalenten
und funktionell zur Nahtfadensiegelvorrichtung 2 gehörenden Energiequelle 17 abgegebenen,
auf den Blockrücken, insbesondere den Gazestreifen 16, gerichteten Hochfrequenzstrahlung,
werden die Siegelfäden des Gazestreifens 16 mit den Siegelnähten der Falzbogen 3
unlösbar verbunden. Fertiggestellt werden die Buchblocks 14 noch durch das Beleimen
des Blockrückens mittels des Leimwerkes 18,
Bezugszeichen 1 Falzaggregat
2 Nahtfadensiegelvorrichtung 3 Falzbogen 4 Obersiegelfaden 5 Untersiegelfaden 6
Kurve 7 Kette 8 Einstechnadeln 9 Falzbogenlaufbahn 10 Energiequelle 11 Schneidvorrichtung
12 Einstechvorrichtung 13 Zusammentragmschine 14 Buchblock 15 Gazestreifenzufuhr
16 Gazestreifen 17 Energiequelle 18 Leimwerk