DE3512779A1 - Verfahren und geraet zum kontaminationssicheren mischen von fluessigkeiten - Google Patents
Verfahren und geraet zum kontaminationssicheren mischen von fluessigkeitenInfo
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Description
Verfahren und Gerät zum kontaminationssicheren Mischen von Flüssigkeiten
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zum kontaminationssicheren
Mischen von zwei in undeformierbaren Gefäßen enthaltenen Flüssigkeiten in einem vorbestimmten
Volumenverhältnis der Komponenten zur parenteralen Ernährung,
wobei beide Gefäßvolumina durch ein überfUhrungsgerät
miteinander verbunden werden.
Die parenterale Ernährung verlangt vielfach das Mischen von zwei oder mehreren Komponenten, die, da sie im allgemeinen
nicht miteinander sterilisierbar sind und aufbewahrt
werden können, unmittelbar vor Gebrauch miteinander vermischt werden müssen. Der Mischvorgang muß aus Gründen der
Praktikabilität möglichst schnell und zuverlässig erfolgen. Ziel ist das Erreichen einer weitgehend homogenen Mischung.
Bisher geht man so vor, daß die in verschiedenen Behältern vorhandenen und zur Verabreichung miteinander zu
mischenden Komponenten in einem Y-förmigen Stutzen zusammenlaufen. Da beispielsweise Aminosäurelösungen, die mit
Zuckerlösungen vermischt werden sollen, niedrigviskos sind,
die Zuckerlösung aber eine weit höhere Viskosität aufweist, läßt sich bei dieser Verfahrensweise kein auch nur annähernder
Gleichlauf beider Komponenten erreichen. Infolgedessen bleibt das erzielte Gemisch vielfach recht inhomogen. Man kann natürlich
auch zwei in je einem Gefäß enthaltene Flüssigkeits-
komponenten in ein gemeinsames drittes Gefäß überführen,
welches dann das Gemisch aufnimmt. Dieses Verfahren ist zeitraubend und umständlich sowie wegen der erforderlichen
Zahl von Gefäßen und Geräten auch kostenmäßig aufwendig. Es tritt weiter die Schwierigkeit hinzu, daß gewisse Komponenten
solcher Mischungen nur in undeformierbaren Gefäßen, also vorzugsweise Glasflaschen, aufbewahrt werden können,
nicht aber in aus Kunststoffolie bestehenden Beuteln, so daß die Vorteile dieser Verpackungsart nicht genutzt werden
können.
Es kommt beim Mischen derartiger Flüssigkeiten entscheidend
auf ein hohes Maß an Prakti kabi 1 itat in Betracht·, daß ein
schnelles Mischen gewährleistet und absolut kontaminationssicher
durchgeführt werden kann und zwar bevorzugt unmittelbar
vor dem Gebrauch, was bedeutet, daß das Gemisch nicht etwa in mehr oder weniger großen zeitlichen Abstand vorher,
beispielsweise in einer Apotheke, gefertigt werden kann. Dem kommt entgegen, daß die Gemischkomponenten in einem vorbestimmten
Volumenverhältnis vorliegen. Die Erfindung nimmt
sich dieser Problematik an und löst die gestellte Aufgabe bei dem eingangs bezeichneten Verfahren in besonders vorteilhafter
Weise dadurch, daß das die eine Komponente enthaltende Gefäß unter Belassung eines mindestens dem Volumen der anderen
Komponente entsprechenden Leerraums nur teilweise gefüllt und der Leerraum evakuiert wird, daß zum Gebrauch zuerst das
die andere Komponente enthaltende Gefäß, danach das den Leerraum enthaltende Gefäß mit dem Überführungsgerät verbunden
und daß das die andere Komponente enthaltende Gefäß über der ausströmenden Flüssigkeit belüftet wird.
Im allgemeinen sind beide die verschiedenen Flüssigkeitskomponenten enthaltenden Glasflaschen evakuiert. Das eine,
im allgemeinen größere Gefäß ist darüber hinaus nur teilweise gefüllt, wobei der Leerraum die in dem anderen Gefäß ent-
haltene Flüssigkeit insgesamt aufnehmen soll. Das in dem nur
teilweise gefüllten Gefäß gebildete Vakuum gewährleistet einen schnellen Übergang der Flüssigkeiten vom einen in den
anderen Behälter, nachdem die beiden Gefäßvolumina durch ein Überführungsgerät miteinander verbunden worden sind. Es ist
dabei Vorsorge dafür zu treffen, daß das Vakuum in dem teilweise gefüllten Behältnis nicht vorzeitig abgebaut wird. Der
schnelle Ablauf des Mischvorgangs wird durch die in üblicher Weise erfolgende Belüftung des beim Mischen zu entleerenden
Gefäßes sichergestellt. Die Kontaminationssicherheit dieses
Vorgangs wird in üblicher Weise durch einen entsprechenden Luftfilter in dem Belüftungselement gewährleistet.
Die Erfindung verfolgt den Grundgedanken der absoluten Kontaminationssicherheit
konsequent weiter, indem sie vorsieht, daß das Überführungsgerät an dem die Mischung enthaltenden
Gefäß belassen und an ein Infusionsbesteck unmittelbar angeschlossen
wird. Diese Maßnahme vereinfacht den apparativen Aufwand insofern erheblich, als das Überführungsgerät zugleich
in das Infusionsbesteck integriert werden kann.
Die Erfindung befaßt sich darüber hinaus mit der Ausbildung eines diesem Grundgedanken Rechnung tragenden speziellen
Überführungsgerätes. Dieses weist eine einkanalige Verbindungsleitung
auf, die an ihren beiden Enden mit je einem Einstechanschluß und einer verschließbaren Belüftungseinrichtung
versehen ist. Die einkanalige Verbindung vereinfacht ein solches Gerät erheblich. Weitere Kanäle, die beispielsweise
der Entlüftung od. dgl. dienen könnten, sind deshalb entbehrlich, weil die zweite Komponente des Gemisches aus
ihrem Gefäß unter Wirkung des im anderen Gefäß enthaltenden Vakuums gefördert wird. Es muß lediglich dafür Sorge getragen
werden, daß beim Mischvorgang das zu entleerende Gefäß belüftet werden kann. Die am anderen Ende des überführungsgerätes
vorhandene Belüftungseinrichtung bleibt zunächst unge-
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nutzt und tritt erst in Funktion, wenn die parenterale Ernährung aus dem die Mischung enthaltenden Gefäß verabfolgt
wird.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß die Verbindungsleitung des Überführungsgerätes eine lösbare Kupplung aufweist,
deren dem die Mischung enthaltenden Gefäß zugeordnete Kupplungshälfte mit dem Ansatzstück eines Infusionsbesteckes korrespondiert. Dieses weist also die andere
Kupplungshälfte auf, so daß das Überführungsgerät nach beendetem
Mischvorgang an dem nunmehr das Gemisch enthaltenden Gefäß belassen und unmittelbar an ein Infusionsbesteck
angekuppelt werden kann.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform des Verfahrens und der Vorrichtung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:
Fig. 1 die beiden Gefäße, die die getrennten Komponenten des späteren Gemisch enthalten;
Fig. 2 den Anschluß des Überführungsgerätes an das eine Gefäß
und
Fig. 3 an das andere Gefäß;
Fig. 4 den Ablauf des Mischvorganges; Fig. 5 den Anschluß des das Gemisch enthaltenden Gefäßes an ein Infusionsbesteck und
Fig. 4 den Ablauf des Mischvorganges; Fig. 5 den Anschluß des das Gemisch enthaltenden Gefäßes an ein Infusionsbesteck und
Fig. 6 in vergrößerter Darstellung ein für das Verfahren geeignetes
Überführungsgerät.
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Bei der in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsform
finden zwei Gefäße 1 und 2 von unterschiedlichem Volumen Verwendung.
Beispielsweise mag das größere Gefäß 1 die hochviskose Zuckerlösung enthalten, das kleinere Gefäß 2 hingegen
die niedrigviskose Aminosäurelösung. Beide Gefäße 1 und 2
sind steril verschlossen, und der Gasraum über den Flüssigkeiten ist evakuiert. Das größere Gefäß 1 ist, wie aus Fig.
ersichtlich, nur teilweise gefüllt, etwa zu 2/3. über dem Flüssigkeitsspiegel 3 verbleibt ein Leerraum 4. Das Volumen
dieses Leerraums 4 ist groß genug, um das Volumen der im kleineren Gefäß 2 enthaltenden Flüssigkeit insgesamt aufnehmen
zu können. Zur Durchführung des Mischvorgangs dient ein Überführungsgerät 5, welches an beiden Enden einen Einstechanschluß
6 bzw. 7 aufweist. Zum Durchführen des Mischens beider Flüssigkeiten wird zunächst der Einstechanschluß 7 in den
Verschluß 8 des Gefäßes 2 eingeführt, danach der Einstechanschluß 6 in den entsprechenden Verschluß 8 des Gefäßes 1.
Fig. 3 läßt erkennen, daß die Volumina der beiden Gefäße 1 und 2 nunmehr durch das Überführungsgerät 5 miteinander verbunden
sind. Die im Gefäß 2 enthaltene Flüssigkeit läßt sich aber erst dann in den Leerraum 4 des anderen Gefäßes 1 überführen,
wenn, wie Fig. 4 erkennen läßt, die Belüftungseinrichtung 10 des dem Gefäß 2 zugeordneten Einstechanschlusses 7
geöffnet wird. In diesem Zustand gelangt die Flüssigkeit 11 aus dem Gefäß 2 in kürzester Zeit in das Gefäß 1 und kann sich
dort mit der Flüssigkeit 12 vermischen.
Das in Fig. 6 wiedergegebene Überführungsgerät besteht aus
einer einkanaligen Verbindungsleitung 13, deren jedes Ende einen Einstechanschluß 6 bzw. 7 trägt, die in üblicher Weise
eine mit einem Verschluß 14 versehene Belüftungseinrichtung
tragen. In bekannter Weise ist die Belüftungseinrichtung 10 mit einem Filter versehen, was jedoch, da an sich bekannt, im
einzelnen nicht dargestellt ist. In der Kanüle 15 der Einstechvorrichtungen 6 bzw. 7 befindet sich, was wiederum bekannt
ist, ein an die Verbindungslei-tung 13 angeschlossener Kanal
und ein mit der Belüftungseinrichtung 10 in Verbindung stehender
weiterer Belüftungskanal. Vor Gebrauch sind diese Kanülen 15
durch eine Kappe 16 verschlossen.
Die Verbindungsleitung 13 weist eine Kupplung 17 auf, die
aus den beiden Kupplungshälften 18 und 19 besteht und innerhalb
der Kupplungsmuffe 20 eine Verschraubung besitzt, was
in Fig. 6 angedeutet ist. Diese Kupplungshälften 18 und 19
können durch Lösen der Verschraubung voneinander getrennt werden, wobei die eine Kupplungshälfte, beispielsweise die
die Kupplungsmuffe 20 aufweisende Kupplungshälfte 18, an dem
die Mischung enthaltenden Gefäß 1 verbleibt. Mit der Kupplungsmuffe 20 der Kupplungshälfte 18 wird dann ein in üblicherweise
ausgebildetes Infusionsbesteck 21 verbunden,
dessen Ende eine mit der Kupplungshälfte 18 korrespondierende
Kupplungshälfte 19 trägt. Auf diese Weise kann das Infusionsbesteck
21 unmittelbar an die Flasche 1 angeschlossen werden, ohne daß zuvor das Überführungsgerät 5 von dieser
abgenommen werden müßte.
Claims (4)
1. Verfahren zum kontannnationssicheren Mischen von zwei in undeformierbaren Gefäßen enthaltenen Flüssigkeiten
in einem vorbestimmten Volumenverhältnis der Komponenten
zur parenteralen Ernährung, wobei beide Gefäßvolumina durch ein Überführungsgerät miteinander verbunden
werden, dadurch gekennzeichnet, daß das die eine Komponente enthaltende Gefäß (1) unter Belassung eines
mindestens dem Volumen der anderen Komponente entsprechenden Leerraums (4) nur teilweise gefüllt und der
Leerraum (4) evakuiert wird, daß zum Gebrauch zuerst das die andere Komponente enthaltende Gefäß (2), danach
das den Leerraum (4) enthaltende Gefäß (1) mit dem überführungsgerät (5) verbunden und daß das die andere Komponente
enthaltende Gefäß (2) über der ausströmenden Flüssigkeit belüftet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Überführungsgerät (5) an dem die Mischung enthaltenden
Gefäß (1) belassen und an ein Infusionsbesteck (21) angeschlossen wird.
3. Überführungsgerät zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es eine einkanalige Verbindungsleitung (13) aufweist, die an
beiden Enden mit je einem Einstechanschluß (6,7) und einer
verschließbaren Belüftungseinrichtung (10) versehen ist.
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung (13) eine lösbare Kupplung (17) aufweist,
deren dem die Mischung enthaltenden Gefäß (1) zugeordnete Kupplungshälfte (18) mit dem Ansatzstück (19)
eines Infusionsbesteckes (21) korrespondiert.
Priority Applications (3)
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