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Originalitätsverschluß für Behälter und dgl.
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Die Erfindung betrifft einen Originalitätsverschluß für Behälter und
dgl. mit einer auf den Behälterhals aufschraubbaren Kappe, an deren Rand ein Kragen
über eine Vielzahl umfänglich verteilter unter einer Relativbewegung zwischen Kappe
und Kragen reißbarer Stege angebunden ist.
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Bei einem aus der DE-B-29 10 178 bekannten Originalitätsverschluß
trägt der mittels Scherstege an der Kappe angebundene Kragen eine Vielzahl federnder
Zungen, von denen nach unten jeweils ein Rastzahn absteht, und sind am Behälterhals
umfänglich verteilt mehrere Rastnocken ausgebildet. Beim Aufschrauben der Veschlusses
auf den Behälterhals gleiten die Rastzähne über die Rastnocken, während sie beim
Abschrauben gegen die Sperrflächen der Nocken stoßen und eine weitere Drehbewegung
der Verschlußkappe in Abschraubrichtung verhindern. Das Abschrauben der Kappe kann
daher nur nach Abscheren der die Kappe mit dem Kragen verbindenden Stege erfolgen.
Intakte Stege sind somit eine Gewähr dafür, daß sich der Behälterinhalt im Originalzustand
befindet. Damit die Stege unter vertretbarem Kraftaufwand beim Abschrauben der Kappe
reißen, müssen sie relativ schwach dimensioniert werden. Dies hat andererseits zur
Folge, daß insbesondere beim automatischen Aufschrauben solcher Originalitätsverschlüsse
auf Behälter aber auch während des Transportes der Verschlüsse zum Verwender die
auf die Stege einwirkenden Belastungen ggf. ausreichen, daß die Stege vorzeitig
reißen und damit Kragen und Kappe vorzeitig voneinander getrennt werden. Der bekannte
Originalitätsverschluß erfordert die fertigungstechnisch aufwendige Ausbildung einzelner
Rast-oder Auflaufnocken am Behälterhals, was mit entsprechend höheren
Kosten
für die Verpackung verbunden ist. Wegen der für die Funktion des bekannten Originalitätsverschlusses
einzuhaltenden relativ engen Toleranzen ergeben sich darüber hinaus fertigungstechnische
Schwierigkeiten, wenn der Verschluß für die Verwendung an Behälterhälsen mit großer
Nennweite ausgelegt werden soll.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Originalitätsveschluß
der eingangs erwähnten Gattung zu schaffen, der das Vorsehen von einzelnen Auflaufnocken
am Behälterhals erübrigt und mangels Abhängigkeit von engen Toleranzen für den Einsatz
an Behälterhälsen beliebiger Nennweite geeignet ist.
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Darüber hinaus soll der Verschluß die Möglichkeit bieten, ihn ohne
weiteres so ausbilden zu können, daß ein vorzeitiges Reißen der Stege beim Transport
oder beim automatischen Aufschrauben weitestgehend verhindert wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch Vorsehen eines im
Kragen durch Schnappsitz gehaltenen Sicherungsringes mit einem nach innen und zum
Kappenboden gerichteten in untergreifende Beziehung zu einem ringförmigen Vor sprung
am Behälterhals bringbaren Schenkel. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung
ist der Sicherungsring so im Kragen gehalten, daß er axial gegen den Kappenrand
bzw. dessen Stirnkante unter einer auf den Sicherungsring einwirkenden äußeren Kraft
bewegbar ist, wie sie beim Transport und automatischen Aufschrauben auftritt. Dadurch
wird die äußere Kraft im wesentlichen direkt auf den Kappenrand übertragen, ohne
die Stege in einem Umfang zu belasten, daß ein vorzeitiges Reißen eintritt. Der
Sicherungsring ist jedoch durch den Schnappsitz an einem Herausfallen aus dem Kragen
gehindert.
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Wenn daher der Verschluß auf den Behälterhals vollständig aufgeschraubt
ist, so daß der nach innen ragende Schenkel des Sicherungsringes den ringförmigen
Vorsprung oder eine Ringwulst am Behälterhals untergreift, entsteht eine Relativbewegung
zwischen der durch den Sicherungsring gegenüber dem Behälterhals fixierten Kappe
und dem Kragen, welche zu einem Reißen der Stege führen kann, wenn der Verschluß
in Abschraubrichtung betätigt wird.
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Unter solchen Umständen verbleibt der Kragen mit dem Sicherungsring
im
allgemeinen am Behälterhals als visuelles Anzeichen für einen nicht mehr im Originalzustand
befindlichen Verschluß.
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Anders als der eingangs erwähnte bekannte Originalitätsverschluß erfordert
der erfindungsgemäße Verschluß nur einen Ringwulst bzw.
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einen umlaufenden Vorsprung am Behälterhals, was gegenüber separaten
Auflaufnocken eine wesentliche Vereinfachung darstellt.
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Auch ist man wegen des Vorsehens einer Sperreinrichtung in Gestalt
des Sicherungsringes nicht mehr von der Einhaltung enger Fertigungstoleranzen abhängig,
so daß der erfindungsgemäße Originalitätsverschluß insbesondere auch für den Einsatz
bei Behälterhälsen mit großer Nennweite geeignet ist. Eine andere bevorzugte Weiterbildung
der Erfindung sieht vor, daß der Sicherungsring einen im wesentlichen radial nach
außen vorstehenden Flansch hat, der von einer Schulter des Kragens untergriffen
wird.
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Vorzugsweise ist die Schulter der Boden einer zum Kappenrand hin im
wesentlichen offenen umfänglichen Ausnehmung im Kragen, die kappenseitig nur von
den durch axiale Rippen unterstützten Stegen überspannt ist, wodurch nicht nur die
Entformung von Kragen und Kappe infolge des Fehlens von Hinterschneidungen erleichtert,
sondern auch die Beweglichkeit des Sicherungsringes in Richtung auf den Kappenrand
begünstigt wird. Der Sicherungsring kann relativ zum Kragen verdrehbar oder an einer
Drehbewegung mittels der im Unteranspruch 6 aufgeführten Maßnahmen gehindert sein.
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Zwar ist aus der DE-A-27 32 523 ein Verschluß mit einem eingesetzten
U-förmigen Ring bekannt, dessen innerer Schenkel eine ringförmige Vorsprungsfläche
am Behälterhals untergreift, doch wird dieser Ring beim Abschrauben entweder aus
der Verschlußkappe herausgezogen oder er zerfällt unter den dabei auf ihn einwirkenden
Kräften in zwei Teile.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsformen und der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 in teilweiser geschnittener Seitenansicht
einen Originalitätsverschluß nach der Erfindung, aufgeschraubt auf den Hals eines
nicht näher gezeigten Behälters, Fig. 2 eine Draufsicht auf den Originalitätsverschluß
nach Fig. 1, Fig. 3 eine perspektivische auseinandergezogene fragmentarische Ansicht
eines Kragens und Sicherungsringes gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, Fig.
4 -eine perspektivische fragmentarische Ansicht nur des Kragens gemäß einer modifizierten
Ausführungsform der Erfindung (der zugehörige Sicherungsring ist weggelassen).
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In der nachfolgenden Beschreibung beziehen sich die Ausdrücke "oben"
und "unten" sowie "innen" und "außen" auf die in der Zeichnung wiedergegebene Lage
der Teile.
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Nach Fig. 1 umfaßt der Originalitätsverschluß nach der Erfindung eine
allgemein mit 1 bezeichnete Kappe, bestehend aus einem die (nicht dargestellte)
Mündungsöffnung des Behälterhalses 30 überspannenden Boden 2 und einem sich davon
nach unten erstreckenden Rand 3. Längs der inneren Uinfangsfläche des Kappenrandes
3 ist ein Gewinde 5 ausgebildet, dem ein Gewinde 31 am Behälterhals 30 entspricht.
An der äußeren Umfangsfläche des Kappenrandes 3 kann zur besseren Betätigung der
Kappe eine axiale Riffelung 4 angeformt sein. Der Kappenrand 3 ist nach unten hin
durch einen gewindelosen im wesentlichen zylindrischen Abschnitt 6 verlängert, der
gegenüber dem Rand 3 etwas radial nach außen vorsteht und an einer unteren Stirnkante
7 endet.
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Über eine Vielzahl von Stegen 8, auf die nachfolgend noch näher
eingegangen
wird, ist am unteren zylindrischen Abschnitt 6 des Kappenrandes 3 ein Kragen 10
angebunden, der etwas über den äußeren Umfang des zylindrischen Abschnittes 6 radial
nach außen heraussteht und vorzugsweise eine axiale Verlängerung des Kappenrandes
3,6 bildet. Die Stege 8 erstrecken sich vorzugsweise im wesentlichen radial zwischen
der Oberkante des Kragens 10 und dem äußeren unteren Umfangsbereich des zylindrischen
Abschnittes 6 des Kappenrandes 3. Die Stege können gemäß Fig. 2 in Draufsicht eine
im wesentlichen dreieckförmige Konfiguration haben, so daß ihre Anbindungsfläche
am Kragen 10 wesentlich größer als am Kappenrandabschnitt 6 ist. Wichtig ist, daß
die Stege 8 oder ihre Anbindungen am Kappenrand 3 so bemessen sind, daß sie unter
vertretbarer manueller Kraft bei einer Relativbewegung zwischen Kragen und Kappe
zum Reißen gebracht werden können.
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Erfindungsgemäß nimmt der Kragen 10 einen Sicherungsring 20 auf, der
im Kragen 10 durch einen Schnappsitz gehalten ist. Der Sicherungsring 20 hat eine
im wesentlichen V-förmige Querschnittskonfiguration mit einem inneren Schenkel 21
und einem äußeren Schenkel 22, die durch einen kurzen nicht näher bezeichneten Bereich
miteinander verbunden sind. Der äußere Schenkel 22 des Sicherungsringes erstreckt
sich vorzugsweise im wesentlichen parallel zur Mittellängsachse des Verschlusses.
Anstelle der V-förmigen Konfiguration des Sicherungsringes können auch andere geeignet
Querschnittskonfigurationen vorgesehen werden.
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Der innere Schenkel 21 des Sicherungsringes 20 erstreckt sich, wie
dargestellt, nach innen und nach oben und definiert dabei eine sich konisch nach
unten erweiternde Einführöffnung für den Behälterhals 30. Der Behälterhals 30 hat,
wie in Fig. 1 dargestellt, einen ringförmigen Vorsprung oder Ringwulst 32 mit einem
größeren Außendurchmesser als der minimale Durchmesser des inneren Schenkels 21
des Sicherungsringes, so daß, wenn die Kappe 1 auf den Behälterhals 30 aufgesetzt
wird, der innere Schenkel 21 des Sicherungsringes etwas gedehnt werden muß, um den
Ringwulst 32 am Behälterhals in die in Fig. 1 gezeigte Lage zu bringen, bei der
der Ringwulst 32 von der freien nach oben weisenden Stirnfläche
des
inneren Schenkels 21 des Sicherungsringes 20 untergriffen wird.
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Am oberen der Stirnkante 7 des zylindrischen Abschnittes 6 des Kappenrandes
3 zugewandten Umfangsbereich des äußeren Schenkels 22 des Sicherungsringes ist ein
nach außen radial abstehender Flansch oder Umfangsbund 23 ausgebildet, der in eine
Ausnehmung 11 im Kragen 10 eingreift. Die Ausnehmung 11 bildet eine Schulter oder
Absatzfläche 13, auf der der Flansch 23 aufliegt, d.h. der Flansch 23 wird von der
Schulter oder Absatzfläche 13 untergriffen, was bewirkt, daß der Sicherungsring
20 gegen eine axiale Bewegung weg vom Kappenrand 3 gehindert ist. Die den Flansch
23 aufnehmende Ausnehmung 11 des Kragens 10 ist andererseits nach oben hin gemäß
Fig. 3 offen und nur von den sich zwischen Oberkante des Kragens 10 und Kappenrandabschnitt
6 erstreckenden Stegen 8 überspannt. Der Sicherungsring 20 kann daher eine axiale
Bewegung relativ zum Kragen 10 in Richtung auf den Kappenrandabschnitt 6 vornehmen,
wenn auf ihn eine axiale Kraft in Richtung von unten nach oben einwirkt. Diese axiale
Kraft entsteht beispielsweise, wenn der innere Schenkel 21 beim erstmaligen Aufschrauben
des Verschlusses in Eingriff mit der Ringwulst 32 des Behälterhalses 30 kommt.
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Besagte axiale Kraft auf den Sicherungsring 20 bewirkt, daß die obere
Stirnfläche 24 des äußeren Schenkels 22 in Anlage mit der Stirnkante 7 des zylindrischen
Kappenrandabschnittes 6 treten kann, was eine weitere axiale Bewegung des Sicherungsringes
verhindert. Die axiale Kraft auf den Sicherungsring 20 wird unter diesen Umständen
nicht über die Stege 8, sondern direkt auf den Kappenrandabschnitt 6 übertragen,
so daß die Stege 8 weitestgend entlastet sind. Auf diese Weise wird zuverlässig
verhindert, daß die Stege 8 unter den beim erstmaligen automatischen Aufschrauben
der Verschlüsse auf Behälter auftretenden Kräften vorzeitig reißen.
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Zum leichteren Einsetzen des Sicherungsringes 20 in den Kragen 10
kann der Kragen unterhalb der Schulter oder Absatz fläche 13 der
Ausnehmung
11 eine konisch sich zum unteren Ende hin nach außen verlaufende innere Umfangsfläche
12 haben, längs der der Flansch 23 des Sicherungsringes 20 nach oben zum Einschnappen
in die Ausnehmung 11 gleiten kann.
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Gemäß Fig. 3 kann jeder sich zwischen Oberkante des Kragens 10 und
unterem äußeren Umfangsbereich des Kappenrandabschnittes 6 erstreckende Steg 8 von
einer angeformten Rippe 9 untersetzt oder abgestützt sein, die sich längs der Ausnehmung
11 des Kragens 10 axial bis zum Boden oder der Absatz fläche 13 der Ausnehmung erstreckt.
Da somit jeder Steg 8 bis auf den kleinen Spalt zwischen Kragen 10 und äußerem Umfang
des Kappenrandabschnittes 6 Teil einer axialen Rippe 9 ist, kann die Ausbildung
der Ausnehmung 11 bzw. Formung der Anordnung aus Kappe 1 und Kragen 10 in Werkzeugen
-erfolgen, die keine komplizierten radial beweglichen Schieber aufweisen brauchen.
Vielmehr kann die Entformung der Anordnung durch im wesentlichen alleinige axiale
Bewegung der Werkzeughälften erfolgen.
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Die Rippen 9 ermöglichen ferner eine Fixierung des Sicherungsringes
20 gegen Verdrehung relativ zum Kragen 10, wozu der Flansch 23 des Sicherungsringes
gemäß Fig. 3 mit einer Vielzahl von Aussparungen 25 versehen sein kann, die eine
zahnkranzähnliche Konfiguration schaffen. Wenn der Sicherungsring 20 in den Kragen
10 eingesetzt ist, gelangen die Rippen 9 in die betreffenden Aussparungen 25 am
Sicherungsring und fixieren diesen gegen Drehbewegung, ohne daß die erwünschte Axialbewegung
des Sicherungsringes in Richtung auf den Kappenrand 3 behindert wird.
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Eine in Fig. 4 gezeigte modifizierte Ausführung des Kragens 10 sieht
dagegen vergleichsweise flache biegsame Stege 8 vor, die sich zwischen der Oberkante
des Kragens 10 und dem äußeren Umfang des Kappenrandabschnittes 6 erstrecken. Um
eine solche Ausbildung der Stege ohne Vorsehen von Schieberwerkzeugen zu ermöglichen,
kann der Bereich des Kragens 10, der sich unterhalb des Bodens 13 der Ausnehmung
11 ersreckt, durch axial zu den Stegen 8 ausgerichtete
Nuten 14
durchbrochen sein, längs denen beim Entformen ein Werkzeugteil nach unten herausgezogen
werden kann. Bei der Ausführung des Kragens 10 gemäß Fig. 4 können die Aussparungen
25 am Flansch 23 weggelassen werden, so daß der Flansch 23 eine kontinuierliche
ringförmige Gestalt haben kann. Der Sicherungsring 10 kann dann relativ zum Kragen
10 gedreht werden. Wenn eine solche Drehbewegung unerwünscht ist, könnte sie durch
in die Nuten 14 eingreifende Ansätze (nicht gezeigt) oder dgl. verhindert werden.
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Wie in Fig. 1 angedeutet, kann zwischen Unterseite des Kappenbodens
2 und Mündungsrand des Behälterhalses 30 eine Dichtscheibe 40 angeordnet. Anstelle
davon könnte am Kappenboden 2 auch ein in die Mündungsöffnung eingreifender Dichtkonus
angeformt sein. Obschon die Erfindung vorausgehend anhand eines auf den Behälterhal
aufschraubbaren Verschlusses beschrieben wurde, versteht es sich, daß der Begriff
"aufschraubbar" auch andere geeignete Mittel zwischen Verschlußkappe und Behälterhals
umfaßt, die eine axiale Bewegung des Verschlusses beim Öffnen bewirken.
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- Leerselte -