DE3509892A1 - Verfahren zum nachklaeren und stabilisieren von polyphenole und/oder eiweissstoffe enthaltenden fluessigkeiten, vor allem von getraenken und insbesondere von bier - Google Patents
Verfahren zum nachklaeren und stabilisieren von polyphenole und/oder eiweissstoffe enthaltenden fluessigkeiten, vor allem von getraenken und insbesondere von bierInfo
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Description
Ι Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Nachklären
und Stabilisieren von Polyphenole und/oder Eiweißstoffe enthaltenden Flüssigkeiten, vor allem von Getränken und
insbesondere von Bier.
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Das Zentrifugieren von Flüssigkeiten, insbesondere von Getränken ist bekannt und wird im großen Umfang durchgeführt,
um die während des Prozesses unlöslich gewordenen Bestandteile aus der Flüssigkeit abzutrennen. Diese Art
der Fest-Flüssig-Trennung ist jedoch nur dann anwendbar, wenn der Dichteunterschied zwischen Flüssigkeit und Feststoff
genügend groß ist und der abzutrennende Stoff vom Gefüge her so stabil ist, daß er durch die beim Zentrifugieren
auftretenden hohen Scherkräfte nicht zerfällt, also z.B. Teilchen mit kolloiden Strukturen entstehen.
Die beim Bier als Polyphenol-Eiweißstoff-Agglomerate vorliegenden
Trubstoffe haben jedoch die Eigenschaft, beim Zentrifugieren leicht zu Teilchen mit kolloider Struktur
auseinanderzufallen, so daß sie nur in ungenügendem Maß durch Zentrifugieren entfernt werden können. Bei der Lagerung
des Biers nach dem Zentrifugieren bilden sich diese zerfallenen Agglomerate wieder zurück und trüben das Bier
erneut ein.
Da sie eine sehr wirtschaftliche Klärung ermöglichen
würde, ist die Verwendung einer Zentrifuge zur Bierklärung zwar erprobt worden, sie hat sich aus den genannten
Gründen jedoch in der Praxis nie durchsetzen können.
Eine andere Art der Vorklärung des Bieres, die in der Regel durchgeführt wird, besteht darin, das trübe, abfüllfertige
Bier mit Filterhilfsmitteln, wie Kieselgur, Perliten,
Cellulose und, dergleichen kontinuierlich zu versetzen und die Filterhilfsmittel in einem Filtriergerät,
indem sie einen entsprechenden Kuchen aufbauen, abzutrennen. Nachteilig dabei ist, daß die Filterhilfsmittel
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nicht regeneriert werden können, als Abfall anfallen und Deponien in hohem Maße belasten. Nicht unwesentlich ist
ferner, daß verschiedene Kieselgursorten hohe Anteile an Christobalit enthalten, welches gesundheitsschädlich ist.
Kieselgurfilter (Anschwemmfilter) benötigen also für ihre
Funktion Wegwerf-Filterhilfsmittel. Sie haben einen relativ
hohen Wasserbedarf, belasten zusätzlich das Abwasser durch Bier-Wasservermischungen und Kieselgurreste. Die
verbrauchten Kieselgurschlämme stellen durch Geruchsbelästigung bei Transport und Ablagerung auf den Deponien
ein weiteres Problem dar. Man ist daher schon seit Jahren bestrebt, eine Lösung zu finden, um von der Kieselgurfiltration
möglichst wegzukommen. All bisherigen Bemühungen blieben jedoch ohne Erfolg.
Weiterhin ist es bekannt, nach dem Vorklären eine Stabilisierung des Bieres durchzuführen, indem Polyphenole adsorbierende
Stabilisierungsmittel, wie Polyvinylpolypyrrolidon (PVPP) z.B. "Polyclar AT" (vgl. DE-OS 15 17 874) in
Kombination mit Eiweißstoffe adsorbierenden Stabilisierungsmitteln, wie Hydrogel, zugegeben werden. Insbesondere
das kostenaufwendige PVPP kann dabei regeneriert werden, indem temperierte Laugen zugegeben werden, die sowohl
Hydrogele als auchdie adsorbierten Eiweißstoffe und Polyphenole lösen, die dadurch selektiv entfernt werden
können (DE-OS 26 48 978, H. Schafft, in "Brauindustrie", Heft 4, 1979, Dr. Hums "Monatsschrift für Brauerei", Nr.
34, S. 83-85, 1981). Ferner ist es üblich (vgl. z.B. DE-OS
19 07 610) Filterhilfsmittel und Stabilisierungsmittel gemeinsam im Wegwerfverfahren zu verwenden.
Erfindungsgemäß ist nun überraschenderweise herausgefunden
worden, daß der wirtschaftliche Einsatz einer Zentrifuge 3g für die Bierklärung dann möglich ist, wenn das mit der
Zentrifuge vorgeklärte Bier anschließend mit Stabilisierungsmitteln und Filterhilfsmitteln behandelt wird.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum kombinierten
Nach-klären und Stabilisieren von Polyphenole und/oder Eiweißstoffe enthaltenden Flüssigkeiten, insbesondere
Bier, Wein oder ähnlichen Getränken, im Recycling wird also die zu behandelnde Flüssigkeit zunächst mit einer
Zentrifuge vorgeklärt. Das mit einem Gemisch aus Polyphenole und Eiweißstoffe adsorbierenden Stabilisierungsmitteln
und Feinsttrubstoffe retendierenden Filterhilfsmitteln vermischte Zentrifugat wird anschließend als
Suspension in eine für die Retention von Feststoffen geeignete Vorrichtung übergeführt. Der sich in der
Feststoffretentionsvorrichtung aufbauende Feststoffkuchen
wird nach Beendigung der Behandlung der Flüssigkeit regeneriert, um die Filterhilfsmittel und das regenerierbare
Stabilisierungsmittel zurückzugewinnen. Diese werden dann zur erneuten Flüssigkeitsbehandlung eingesetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt damit erstmalig in
der Praxis den vollwertigen Einsatz einer Zentrifuge anstelle einer für die Bierklärung üblichen Filtriereinrichtung,
da die durch Zentrifugieren nicht trennbaren Trubstoffe je nach Teilchengröße in der Feststoffretentionsvorrichtung
entweder mechanisch oder adsorptiv zurückgehalten werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es also möglich,
anstelle der abwasser- und deponiebelastenden Kieselgurfiltration eine weitgehend verlustfrei arbeitende Separation
der Biere in wirtschaftlicher und qualitätsgerechter Weise durchzuführen.
Bei der Umstellung einer herkömmlichen Klärkette auf das
erfindungsgemäße Verfahren wird zum einen eine Zentrifuge
und zum anderen eine Stabilisier- und Regenerier-Anlage benötigt. Die letztere Anlage ist in den meisten Brauereien
jedoch schon vorhanden. Unter Umständen kann auch eine vorhandene Kieselgurfiltriervorrichtung (Horizontal-Kesselfilter)
in eine solche Stabilisier- und Regenerieranlage umgebaut werden. Wesentlich bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist, daß der überwiegende und vor allem kostenaufwendigere Anteil der Stabilisierungsmittel, wie
Polyvinylpolypryrrolidon (PVPP) und die Filterhilfsmittel regeneriert und unbegrenzt wiederverwendet werden können.
Die zweite Komponente des Stabilisierungsmittels, nämlich das Kieselgel ist zum einen wesentlich kostengünstiger und
kann zum anderen viel sparsamer eingesetzt werden, als bei den herkömmlichen Verfahren, weil es dem mit der Zentrifuge
bereits vorgeklärten Bier zugesetzt wird. Vor allem aber ist die Wirkung des Kieselgels in Verbindung mit PVPP
zur Beseitigung der Eiweißstoffe ungleich grosser, als wenn es ohne PVPP zur Beseitigung von Eiweißstoffen
eingesetzt wird. D.h. der Verbrauch an Kieselgel geht gegenüber den bekannten Verfahren bis zu 70% und mehr zurück.
Die größten Einsparungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
resultieren aber aus dem Ersatz der Kieselgurfiltration durch die Zentrifuge. Die Zentrifuge ist nämlich ein nahezu
verlustfrei arbeitendes Trenn- und Klärgerät.
Das Problem bei der Klärung von Bieren mit einer Zentri-3Q
fuge bestand bisher darin, daß man sich mit einem weitgespannten Kolloidbereich auseinanderzusetzen hatte, der von
Partikelgrößen von mehr als 1 μνα bis zu echten Lösungen
(ca. 10 μπι) reichte. Wird der Unterschied zwischen Dichte und Feststoffteilchen sehr kein oder gleich, dann
ist an sich mit einer Zentrifuge eine Trennung kaum mehr oder überhaupt nicht möglich.
Dieses Problem der Zentrifuge stand bisher dem Ersatz der
der Kieselgurfiltration entgegen, zumal gerade dieser nicht trennbare Kolloidbereich für die chemisch-physikalische
oder kolloidale Stabilität und für die erforderliche Glanzfeinheit des Bieres entscheidend ist. Mit
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Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird also dieser
Kolloidbereich klärmäßig einwandfrei mit erfaßt.
Durch den Wegfall der Kieselgurfiltration beim erfindungsgemäßen
Verfahren werden im übrigen auch ganz erhebliche Mengen an Spülwässern und Bier eingespart. Bei der Kieselgurfiltration
treten nämlich sogenannte Übergangsverluste (Bier-Wasser-Gemische) auf. Weiterhin ist gegenüber einer
Kieselgurfilteranlage die erfindungsgemäß verwendete Zentrifuge
bedienungsfreundlicher und betriebssicherer.
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Die erfindungsgemäß eingesetzte Zentrifuge ist vorzugsweise
mit einer Steuerung für die automatische Austragung der Trübungsstoffe ausgerüstet. Auch kann sie für einen
zweiten Einsatzbereich in der Brauerie z.B. nachts für ^ eine Zwischenklärung vom Lager- zum Reifetank eingesetzt
werden. Im Verbund in einer Klärkette bedarf die Automation der 'Zentrifuge nur noch der Ansteuerung des Antriebs
und zweier Stellglieder (Zu- und Ablauf).
Im übrigen sind die aus der Zentrifuge ausgetragenen Trübungsstoffe
ein wertvolles und vitaminreiches Futtermittel, da sie sich überwiegend aus Hefen und Eiweißen zusammensetzen.
Die ausgetragenen Trübstoffe können in einem Sammelbehälter aufgefangen werden. Sie sind pumpbar und
damit leicht zu transportieren.
Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
Figur 1 schematisch eine Ausführungsform einer Anlage zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Nachklären und Stabilisieren von Bier;
Figur 2 schematisch eine Ausführungsform des Puffertanks
Figur 2 schematisch eine Ausführungsform des Puffertanks
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-11-der Anlage; und
Figur 3 eine Ausführungsform der Flüssigkeitsmischvorrichtung
der Anlage.
Gemäß Figur 1 wird das nachzuklärende und zu stabilisierende Bier über den Zulauf 1 einer Zentrifuge 2 zugeführt,
die intermittierend angehalten wird, um den Rückstand (Trübungsstoffe) zu entfernen.
Das Zentrifugat fließt von der Zentrifuge 2 über eine Leitung 3 zu einem Puffergefäß 4. Über eine erste Dosiervorrichtung
5 wird der Leitung 3 zwischen Zentrifuge 2 und Puffertank 4 Kieselgel als erstes Stabilisierungsmittel
zugeführt, das zur Adsorption der Eiweißstoffe dient.
Von dem Puffertank 4 fließt das mit Kieselgel versetzte Zentrifugat über eine Leitung 6 zu einer Flüssigkeitsmischvorrichtung
7. Zwischen dem Puffertank 4 und der Flüssigkeitsmischvorrichtung 7 wird dem Bier aus einer
zweiten Dosiervorrichtung 8 ein Gemisch aus Filterhilf smitteln (z.B. Cellulose und Kunststoffasern) und
einem oder mehreren Polyphenol adsorbierenden Stabilisierungsmittel, z.B. PVPP zur kombinierten Filtration und
chemisch-physikalischen Stabilisierung zugeführt.
Von der Flüssigkeitsmischvorrichtung 7 wird das Bier über eine Leitung 9 einer Anschwemmfiltriervorrichtung 10 zugeführt.
Von der Anschwemmfiltriervorrichtung 10 geht dann das Bier über den Ablauf 11 oder 11' zur biologi-
3Q sehen Nachbehandlung mittels einer Entkeimungsfiltriervorrichtung
12 bzw. einer Pasteurisiervorrichtung 13. Die Filterhilfsstoffe und die Stabilisierungsmittel mit den
daran haftenden kolloidalen und adsorbierten Polyphenolen und Eiweißstoffen werden hingegen von der Anschwemmfiltriervorrichtung
10 zurückgehalten. Um den schnellen ungestörten Aufbau eines Filterkuchens zu ermöglichen, soll
dabei das mit den Stabilisierungsmitteln und Filterhilfs-
mitteln versetzte Bier in der Anschwemmfiltriervorrichtung
10 in eine laminare Strömung übergeführt werden.
Zur Regenerierung der Filterhilfsmittel und der ' regenerierbaren
Stabilisierungsmittel, wie dem PVPP, wird der Anschwemmfiltriervorrichtung 10 über eine nicht dargestellte
Leitung eine 1 bis 2 Gew.-%ige wässrige NaOH-Lösung mit einer Temperatur von 50 bis 600C zugeführt. Dadurch
gehen die Eiweißstoffe und Polyphenole des Filterkuchens in Lösung. Sie werden über eine inFigur 1 nicht
dargestellte Leitung abgelassen. Die Entkeimungsfiltriervorrichtung
12 bzw. die Pasteurisiervorrichtung 13 werden während der Regenerierung selbstverständlich von der Anschwemmfiltriervorrichtung
10 getrennt.
Desgleichen geht beim Regenerieren das Kieselgel in Lösung und damit ebenfalls ab. Die in der Anschwemmfiltriervorrichtung
10 zurückgehaltenen Filterhilfsmittel und das PVPP bleiben bei der NaOH-Behandlung jedoch in der Anschwemmfiltriervorrichtung
10 zurück. Sie werden mit Wasser gewaschen und dann über eine in Figur 1 nicht dargestellte Leitung der zweiten Dosiervorrichtung 8
wieder zugeführt. Weiterhin kann über die in Figur 1 gestrichelt dargestellte Leitung 15 ein Teilstrom von der
Vorrichtung 8 der ersten Dosiervorrichtung 5 zugeführt werden. Der Puffertank 4 und die Flüssigkeitsmischvorrichtung
7 sind ferner über eine Leitung 16 bzw. 17 mit Kohlendioxid vorgespannt.
QQ Der Puffertank 4 wird, wie insbesondere aus Figur 2 ersichtlich
ist, durcheinen zylindrischen Druckbehälter gebildet, dessen unterer Abschnitt sich nach unten konisch
zu einer Auslauföffnung 18' verjüngt, an der die Leitung 6
angeschlossen ist. Im Bereich des konischen, unteren Abschnitts des Druckbehälters ist eine an die Leitung 3
angeschlossene tangential gerichtete Einlauföffnung 19 vorgesehen, derart, daß in diesem Abschnitt eine zyklonartige
Strömung entsteht. Auf diese Weise wird das über
die Dosiervorrichtung 5 zugeführte Stabilisierungsmittel bzw. der über die Dosiervorrichtung 8 zugeführte Stabilisierungsmittel
und Filterhilfsmittel enthaltende Teilstrom der Leitung 15 mit dem Zentrifugat im Puffertank 4
innig verwirbelt und über die darüber angesetzte Auslauföffnung 18" weitergeführt. Die Flüssigkeitsmenge im
Puffertank 4 wird dabei so angesteuert, daß die einge-Stabilisierungsmittel und/oder Filterhilfsmittel hinreichend
mit dem in dem Bier enthaltenen Eiweißstoffen, PoIyphenolen,
Eiweiß-Polyphenol-Verbindungen und anderen zu Agglomeraten reagieren und diese weitestgehend adsorbieren
können. Die Füllhöhe im Puffertank 4 wird im Minimum so angesteuert, daß die kurzzeitige Austragszyklen der
Zentrifuge 2 abgefangen werden und ein kontinuierlicher Durchfluß erhalten bleibt. Das Restvolumen im Puffertank 4
wird über die Leitung 16 mit CO- im Hinblick auf die im Bier enthaltende Kohlensäure unter Spanndruck gehalten.
Über die untere Auslauf öffnung 18' ist im Abstand eine
Vorrichtung 20 zur Verhinderung des Einschnüffeins von Gas in die Auslauföffnung 18' beim Entleeren des Puffertanks 4
vorgesehen. Diese Vorrichtung kann aus'einer kegelstumpfförmigen,
mit ihrer Öffnung nach unten gerichteten Haube 21 gebildet sein, die über Abstandshalter 22 am Druckbehälter
befestigt ist.
Die Flüssigkeitsmischvorrichtung 7 wird, wie insbesondere aus Figur 3 ersichtlich ist, durch ein zylindrisches Gefäß
gebildet, in dessen unteren Boden 23 ein Einlaufstutzen 24
und ein Auslaufstutzen 25 münden, an denen die Leitung 6 bzw. 9 angeschlossen ist.
Ferner sind zwei Schaugläser 26 und 27 in der zylindrischen Umfangswand der Flüssigkeitsvorrichtung 7 vorgesehen.
Der Einlauf stutzen 24 ist dabei zu dem Schauglas 26 3g hin gekrümmt. Dem Schauglas 26 liegt in gleicher Höhe das
Schauglas 27 gegenüber. Das Schauglas 26 und das Schauglas 27 können auch in ein Trübungsmeßgerät integriert
sein. Durch das Schauglas 26 bzw. ein derartiges Trübungs-
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-14-
meßgerät ist eine Kontrolle der Durchmischung in der Flüssigkeitsmischvorrichtung
7 gewährleistet. Weiterhin kann das Trübungsmeßgerät so ausgebildet werden, daß die Dosiervorrichtung
5 und/oder die Dosiervorrichtung 8 automatisch gesteuert werden.
Die Flüssigkeitsmischvorrichtung 7 stellt also zugleich
ein Reaktor- und Puffergefäß dar. Dabei wird der mit einem Gemisch aus Stabilisierungsmitteln und Filterhilfsmitteln
versetzte Bierstrom in der Flüssigkeitsmischvorrichtung 7 derart verwirbelt, daß die Reaktion der Stabilisierungsmittel
und der Filterhilfsmittel mit den trübungsrelevanten Stoffen und den Feintrubstoffen um ein
Mehrfaches beschleunigt wird. Die obere Hälfte der Flüssigkeitsmischvorrichtung
7 ist mit C0„ vorgespannt, das über die mit einem Absperrorgan 28 versehene Leitung 17
zugeführt wird, die am Deckel der Vorrichtung 7 angeschlossen ist. Durch die CO„-Vorspannung werden Druckstöße
beim Eindosieren abgepuffert.
Das Gemisch aus Stabilisierungsmitteln und Filterhilfsmitteln wird zweckmäßigerweise vor der Anwendung festgelegt,
worauf diese Stoffe im trockenen Zustand homogenisiert werden. Zweckmäßigerweise werden die so homogenisierten
Gemische den Betrieben geliefert, um Mischfehler dort auszuschließen.
Claims (24)
1. Verfahren zum Nachklären und Stabilisieren von Polyphenole
und/oder Eiweißstoffe enthaltenden Flüssigkeiten,
vor allem von Getränken und insbesondere von Bier,
dadurch gekennzeichnet, daß die nachzuklärende und zu
stabilisierende Flüssigkeit mittels einer Zentrifuge vorgeklärt, mit Polyphenole und Eiweißstoffe adsorbie- J renden Stabilisierungsmitteln und Feinsttrubstoffe retendierenden Filterhilfsmitteln vermischt und dann in eine Vorrichtung zur Retention von Feststoffen übergeführt wird, wobei das oder die Adsorbenzien und die Filterhilfsmittel des sich in der Retentionsvorrichtung aufbauenden Feststoffkuchens regeneriert und im Recycling wieder zugeführt werden.
vor allem von Getränken und insbesondere von Bier,
dadurch gekennzeichnet, daß die nachzuklärende und zu
stabilisierende Flüssigkeit mittels einer Zentrifuge vorgeklärt, mit Polyphenole und Eiweißstoffe adsorbie- J renden Stabilisierungsmitteln und Feinsttrubstoffe retendierenden Filterhilfsmitteln vermischt und dann in eine Vorrichtung zur Retention von Feststoffen übergeführt wird, wobei das oder die Adsorbenzien und die Filterhilfsmittel des sich in der Retentionsvorrichtung aufbauenden Feststoffkuchens regeneriert und im Recycling wieder zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Zentrifuge vorgeklärte Flüssigkeit unter
Turbulenz mit einem Gemisch aus Stabilisierungsmitteln und Filterhilfsmitteln vermischt wird und vor dem Aufbau
des Feststoffkuchens in der Retentionsvorrichtung in eine laminare Strömung übergeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Filterhilfsmittel Kieselguren, Perlite,
Cellulosefasern und/oder Kunststoffasern und/oder -granulate verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffasern aus Polyamiden und gegebenenfalls
halogeniertem Polyethylen und/oder aus Polypropylen, insbesondere fluoriertem Polyethylen, wie PTFE, bestehen.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Cellulosefasern eine Faserlänge von 1 bis 5000 μΐη,
vorzugsweise 10 bis 200 μπι und eine Faserdicke von 17
bis 40 μπι, vorzugsweise etwa 20 μπι aufweisen.
6. Verfahren nach Anspruch 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Cellulosefasern aus hochreiner Alpha-Cellulose
bestehen.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als regenerierbares, PoIyphenole
adsorbierendes Stabilisierungsmittel Polyamide, vorzugsweise Polyvinylpolypyrrolidon (PVPP) verwendet
wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Eiweißstoffe adsorbierende
bzw. ausfällende Stabilisierungsmittel Kieselgel, Kieselsol, Gelatine oder Bentonit verwendet werden.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeit folgende
Stabilisierungs- und Filterhilfsmittel in folgenden Gewichtsanteilen zugesetzt werden:
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PVPP höchstens 50 %, vorzugsweise 20 bis 40 %,
Kieselgel höchstens 50 %, vorzugsweise 10 bis 30 %, Cellulose höchstens 75 %, vorzugsweise 40 bis 60 %, Kunststoffasern höchstens 40%, vorzugsweise 2 bis 10%, Kieselgure höchstens 75%.
Kieselgel höchstens 50 %, vorzugsweise 10 bis 30 %, Cellulose höchstens 75 %, vorzugsweise 40 bis 60 %, Kunststoffasern höchstens 40%, vorzugsweise 2 bis 10%, Kieselgure höchstens 75%.
10.Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das oder die Eiweißstoffe adsorbierenden Stabilisierungsmittel gesondert zudosiert
werdeji.
11.Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das oder die Eiweißstoffe adsorbierenden Stabilisierungsmittel vor den übrigen Stabilisierungsmitteln
und Filterhilfsmitteln der Flüssigkeit zugesetzt einem
Puffertank zugeführt werden, der zur kontinuierlichen Verfahrensführung der intermittierend betriebenen Zentrifuge
nachgeschaltet ist.
12.Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Puffertank ein Teilstrom und/oder Gesamtstrom der suspendierten Stabilisierungsmittel und Filterhilfsmittel
zugeführt wird.
13.Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Regenerieren des oder der Polyphenole und Eiweißstoffe adsorbierenden Stabilisierungsmittel
und der Filterhilfsmittel der Feststoffkuchen in der Retentionsvorrichtung mit einer alkalischen
Flüssigkeit gegebenenfalls unter Wärmeeinwirkung behandelt und darauf das oder die Stabilisierungsmittel
und die Filterhilfsmittel abgetrennt und mit Wasser gewaschen werden.
—4 —
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als alkalische Flüssigkeit eine 0,3 bis 5 Gew.-%ige,
vorzugsweise 1 bis 2 Gew.-%ige wässrige Natriumhydroxyd- und/oder Soda-Lösung bei einer Temperatur
bis 900C, vorzugsweise 40 bis 700C, verwendet wird.
15. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung der regenerierbaren
Stabilisierungs- und Filterhilfsmittelmischung vor der Anwendung festgelegt und diese im
trockenen Zustand homogenisiert wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, ι
daß die Stabilisierungs- und Filterhilfsmittelmischung
in Wasser oder in der Flüssigkeit im Gewichtsverhältnis von 1:5 bis 1:40, vorzugsweise 1:10 bis
1:30 suspendiert wird.
17. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 16, gekennzeichnet durch eine Klärkette folgender Reihenfolge: eine Zentrifuge (2),
eine erste Dosiervorrichtung (5) zur Zufuhr eines oder mehrerer Stabilisierungsmittel, insbesondere
Kieselgel, einem Puffertank (4), einer zweiten Dosiervorrichtung (8) zur Zufuhr des oder der regenerierbaren
Stabilisierungsmittel und der Filterhilfsmittel, eine Flüssigkeitsmischvorrichtung (7), eine Feststoffretentionsvorrichtung
und eine Entkeimungsvorrichtung .
18. Anlage nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Feststoffretentionsvorrichtung durch eine Anschwemmfiltriervorrichtung
(10) gebildet wird.
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-5-
19. Anlage nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Puffertank (4) durch einen zylindrischen
sich nach unten zu einer ersten AuslaufÖffnung (18')
konisch verjüngenden Druckbehälter gebildet wird, der eine tangential gerichtete EinlaufÖffnung (19) und
eine darüber angeordnete zweite AuslaufÖffnung (18")
aufweist.
20. Anlage nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das über der Flüssigkeit befindliche Volumen im Puffertank
(4) unter dem Druck eines inerten Gases, vorzugsweise Kohlendioxid steht.
21. Anlage nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsmischvorrichtung
(7) durch ein Gefäß gebildet wird, das an seinem unteren Boden (23) einen FlüssigkeitseinLaufstutzen (24)
und einen Flüssigkeitsauslaufstutzen (25) aufweist und
dessen zylindrische Umfangswand mit zwei gegenüberliegenden Schaugläsern (26, 27) versehen ist.
22. Anlage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaufstutzen (24) auf eines der beiden Schaugläser
(26, 27) gerichtet ist.
23. Anlage nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß an den Schaugläsern (26, 27) eine Trübungsmeßvorrichtung
angeordnet ist, welche die Gesamtdosierung überwacht und steuert.
24. Anlage nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß das über der Flüssigkeit stehende Volumen der Flüssigkeitsmischvorrichtung (7) zur Pufferung
von Druckstößen der Dosierpumpe der Dosiereinrichtung (8) unter dem Druck eines inerten Gases, vorzugsweise
Kohlendioxid, steht.
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