DE3509787C2 - Chirurgisches Instrument zum Spreizen von Wundrändern - Google Patents
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Abstract
Um bei einem chirurgischen Instrument zum Spreizen von Wundrändern mit mindestens einer Valve zur Anlage an den Wundrändern, die jeweils ein schaufelförmiges Mittelteil und einen gegenüber diesem etwa rechtwinklig abstehenden Rand aufweist, und mit einem Gestell, an dem die Valve an dem dem abstehenden Rand gegenüberliegenden Ende des Mittelteils gehalten ist, unterschiedliche Abstände des Randes von der Befestigung am Gestell zu ermöglichen, ohne einen ganzen Satz unterschiedlich langer Valven zu benötigen, wird vorgeschlagen, daß das Mittelteil zwei gegeneinander verschiebliche Teile umfaßt, deren eines am Gestell gehalten ist und deren anderes den abstehenden Rand trägt, und daß die beiden Teile in verschiedenen Relativpositionen zueinander fixierbar sind, so daß sich verschiedene Längen des von beiden Teilen gebildeten Mittelteils und damit verschiedene Abstände des abstehenden Randes von dem Gestell ergeben.
Description
- Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Instrument zum Spreizen von Wundrändern mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.
- Derartige Instrumente mit schaufelförmigen Valven werden verwendet, um die Ränder von Wunden zu spreizen, beispielsweise um den Zugang zu einem Operationsbereich freizugeben. Bei solchen Instrumenten kann das Gestell beispielsweise nur eine einzige Valve tragen, häufig sind an einem Gestell zwei Valven befestigt, die in unterschiedlichem Abstand voneinander an dem Gestell festgelegt werden können, so daß gegenüberliegende Wundränder gespreizt werden.
- Aus der FR-PS 6 90 530 ist ein chirurgisches Instrument mit einstückig ausgebildeten Valven bekannt. Diese sind in zwei zueinander senkrecht stehende Verstellrichtungen verschiebbar an einem Gestell gehalten. Die erste Verstellrichtung ermöglicht ein Spreizen der Wundränder, die zweite eine Anpassung des Gestells an die Größe eines zu operierenden Körperteils, der dadurch von dem valventragenden Gestell umfaßt werden kann. Nachteilig ist bei dieser Konstruktion der unveränderliche Greifbereich der einzelnen Valven.
- Entsprechend dem jeweiligen Einsatz muß die Länge der Valven unterschiedlich gewählt werden. Die Länge der Valven hängt beispielsweise ab von der Position des Operationsbereiches oder von der Dicke der zurückzuhaltenden Gewebeschichten. Deswegen umfaßt ein solches chirurgisches Spreizinstrument in der Regel einen Satz von unterschiedlich langen Valven, die je nach Bedarf mit dem Gestell verbunden werden. Dies bedeutet nicht nur einen erheblichen Aufwand bei der Anschaffung und bei der Lagerhaltung, in vielen Fällen läßt sich auch erst während der Operation feststellen, welche Valvengröße benötigt wird, so daß dann noch während der Operation die Valven ausgetauscht werden müssen. Dies ist umständlich und zeitraubend.
- Es sind auch chirurgische Instrumente bekannt, bei denen die Länge der Valven selbst verstellbar ist (US-PS 33 84 078). Die Verstellbarkeit des Greifbereiches der Valve ergibt sich dabei dadurch, daß zwei gegeneinander verschiebliche Teile des Mittelteils aus einem festen und federnden Material hergestellt werden, wobei das eine Teil quer zur Verschieberichtung verlaufende Rippen und das andere Teil dazu komplementäre Rücksprünge aufweist. Dadurch lassen sich die beiden Teile des Mittelteils in einer Vielzahl von verschiedenen Positionen zueinander fixieren. Nachteilig bei dieser Konstruktion ist allerdings, daß die Haltekräfte, die die beiden Teile zusammenhalten, bei einer weit ausgezogenen Valve relativ klein sind, so daß die Fixierung der beiden Teile des Mittelteils gegeneinander nicht mehr absolut sicher ist.
- Dagegen sind bei einem chirurgischen Instrument, bei dem ein kleiner Greifbereich eingestellt ist, verhältnismäßig große Kräfte notwendig, um die beiden Teile des Mittelteils der Valve gegeneinander zu verstellen. Nachteilig ist außerdem, daß der Griffbereich der Valve nicht mehr verstellt werden kann, wenn diese bereits in die Wunde eingesetzt ist.
- Es ist Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes chirurgisches Instrument derart zu verbessern, daß bei ihm eine Anpassung des Greifbereichs der Valve selbst dann noch problemlos möglich ist, wenn das Instrument bereits in die Wunde eingesetzt ist.
- Diese Aufgabe wird bei einem chirurgischen Instrument der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
- Vorteilhaft ist es, wenn die beiden Teile des Mittelteils flächig aneinander liegen; dadurch ergibt sich eine sichere Führung der beiden Teile zueinander. Verbessert wird dies noch, wenn die beiden Teile des Mittelteils quer zu ihrer Verschieberichtung gewölbt sind.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß in einem der beiden Teile mindestens ein Längsschlitz angeordnet ist, in welchen mindestens ein am anderen Teil gehaltenes Führungselement hineinragt.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt der Antrieb einen drehbaren Zapfen mit einem Gewindeabschnitt, ein Führungsteil mit einem zum Gewinde des Zapfens komplementären Innengewinde und ein Widerlager, wobei das Führungsteil und das Widerlager an verschiedenen Teilen des Mittelteils angebracht sind und den Zapfen parallel zur Verschieberichtung führen und halten.
- Es kann dabei vorgesehen sein, daß das Führungsteil an dem den vorstehenden Rand tragenden Teil gehalten und das Widerlager an dem am Gestell fixierten Teil des Mittelteils angeordnet ist.
- Vorteilhaft ist es, wenn der Zapfen durch eine Abdeckung geschützt ist. Dadurch wird der Antrieb der verstellbaren Valve vor Verschmutzung geschützt. Dies ist auch unter Hygienegesichtspunkten ein Vorteil, da durch die Abdeckung Nieschen für Schmutzablagerungen vermieden werden können.
- Für die Handhabung des Instrumentes ist es weiterhin vorteilhaft, wenn der Zapfen an seinem gestellseitigen Ende einen Innensechskant aufweist. Dadurch wird ein Abrutschen des zur Verstellung der Valve benötigten Werkzeugs beim Justieren des Greifbereichs der Valve vermieden.
- Zweckmäßigerweise wird das Mittelteil durch einen Stift gegen eine Drehung bezüglich des Gestells gesichert.
- Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigt
- Fig. 1: eine Schnittansicht durch eine Valve;
- Fig. 2: eine Draufsicht auf die Valve der Fig. 1;
- Fig. 3: eine Stirnansicht der Valve der Fig. 1;
- Fig. 4: eine Schnittansicht längs Linie 4-4 in Fig. 2 und
- Fig. 5: zwei in eine Wunde eingesetzte längsverstellbare Valven.
- Eine in den Fig. 1 bis 5 dargestellte Valve 20 weist ein Befestigungsteil 22 auf, das im wesentlichen aus einer Platte besteht, die in Längsrichtung L-förmig gebogen ist, wobei ein kürzerer Schenkel 24 an seiner Außenseite einen Befestigungszapfen 5 mit einer umlaufenden Ringnut 6 trägt. Ist eine Drehbarkeit der Valve 20 bezüglich des sie haltenden Gestells unerwünscht, ist es zweckmäßig, einen Stift 42, der in ein komplementäres Sackloch im Gestell eingreift, benachbart zum Befestigungszapfen 5 am kürzeren Schenkel 24 vorzusehen. Der andere Schenkel 27 weist im Gegensatz zum ersten Schenkel 24 an beiden Seiten U-förmig umgebogene Bereiche auf, die als Führungselemente 44 für das Randteil 23 dienen (siehe Fig. 4).
- Das Randteil ist als einfache Platte ausgebildet und trägt an seinem vom Schenkel 24 des Befestigungsteils 22 entfernten Ende im wesentlichen rechtwinklig abgebogene Zinken 8, die vom Randteil 23 in derselben Richtung abstehen wie der Schenkel 24 vom Befestigungsteil 22.
- Der Schenkel 27 und das Randteil 23 bilden im wesentlichen ein Mittelteil 29 der Valve 20, welches den der Befestigung dienenden Schenkel 24 und die abgebogenen Zinken 8 miteinander verbindet.
- Das Randteil 23 wird von den Führungselementen 44 des Befestigungsteils 22 so geführt, daß es flächig an der Unterseite des Schenkels 27 anliegt. Eine weitere Führung erhält das Randteil 23 durch ein Teil 34, das in Form eines Halbzylinders auf der Innenseite des Randteils 23 angeordnet und in einen Zwischenraum zwischen Längskanten 45 und der Führungselemente 44 eingepaßt ist. In Längsrichtung erstreckt sich das Teil 34 bis zu den Zinken 8 des Randteils und dient dadurch für den Zapfen 30 gleichzeitig als Abdeckung 38.
- Das Teil 34 weist parallel zur Längsrichtung eine Bohrung 46 mit Innengewinde auf, in das ein Zapfen 30 mit einem komplementären Gewindeabschnitt 36 eingeschraubt werden kann. Der Zapfen 30 ist weiterhin am Schenkel 24 durch ein Widerlager 32 gehalten. An seinem gestellseitigen Ende trägt der Zapfen 30 ein Kopfteil 48, das mit einem Innensechskant 40 versehen ist.
- Das Widerlager 32 wird gestellseitig durch einen Anschlag 31 im Schenkel 24 für das Kopfteil 48 und auf der gegenüberliegenden Seite durch eine Ringnut 33 am Zapfen 30 mit einem in die Nut eingreifenden Sprengring gebildet, der an der dem Gestell abgewandten Oberfläche des Schenkels 24 anliegt.
- Der Zapfen 30 wird durch das Widerlager 32 in seiner Lage bezüglich des Schenkels 24 derart fixiert, daß eine Verschiebung des Randteils 23 gegenüber dem Befestigungsteil 22 nur durch eine Drehung des Zapfens 30 erreicht werden kann. Die Funktion des Widerlagers 32 besteht darin, den Zapfen 30 im Befestigungsteil 22 zu fixieren und die beim Verstellen des Greifbereichs auf den Zapfen 30 wirkenden Axialkräfte aufzunehmen. Ein einmal eingestellter Greifbereich der Valve kann sich deshalb nicht unbeabsichtigt ändern. Die Konstruktion des Widerlagers ist natürlich keinesfalls auf die oben angegebene Lösung beschränkt, sondern kann selbstverständlich auf jede andere, dem Fachmann geläufige Weise erfolgen. Durch die Drehung des Zapfens 30 schraubt sich der Gewindeabschnitt 36 in das komplementäre Innengewinde der Bohrung 46 hinein oder aus diesem heraus, wobei durch die Halterung des Zapfens 30 im Widerlager eine Bewegung des Randteils 23 relativ zum Befestigungsteil 22 erzwungen wird, mit der die Längsausdehnung der Valve und damit ihr Greifbereich eingestellt werden kann.
- Fig. 5 zeigt in eine Operationswunde eingesetzte Valven 20, die eng an den Wundrändern 50 anliegen. Die strichpunktierten Darstellungen der Randteile 23 sowie die Doppelpfeile veranschaulichen die Anpassungsmöglichkeit der Valvenlänge an die Tiefe des zu haltenden Gewebes 52. Mit Hilfe der Valven kann die Operationswunde so weit geöffnet werden, daß ein Zugang - durch einen weiteren Pfeil angedeutet - zum Operationsfeld entsteht.
- Fig. 5 verdeutlicht vor allem auch die Erleichterung der Einstellung der Längsausdehnung der Valve bei schon in die Wunde eingesetzten Valven, wenn dies von außerhalb der Operationswunde durchgeführt werden kann. Da die eigentliche Tiefe der Operationswunde erst bei eröffnetem Operationsfeld und eingesetzten Valven feststellbar ist, ist die Einstellbarkeit von in die Wunden bereits eingesetzten Valven von besonderem Interesse.
- Die in der Zeichnung dargestellten Valven können mittels des Befestigungszapfens in eine Halterung an einem in der Zeichnung nicht dargestellten Gestell eingesetzt werden, wobei ein Federelement in die Nut 6 eingreift und die Valve gegen Herausziehen sichert. Die Valve ist dann um die Längsachse des Befestigungszapfens 5 verdrehbar an dem Gestell gehalten.
- Ist die Drehbarkeit der Valve bezüglich des Gestells unerwünscht, so kann dies durch die Verwendung des Stifts 42, der in eine komplementäre Ausnehmung in der Halterung am Gestell eingreift, ausgeschlossen werden.
Claims (9)
1. Chirurgisches Instrument zum Spreizen von Wundrändern mit mindestens einer Valve zur Anlage an den Wundrändern, die jeweils ein schaufelförmiges Mittelteil und einen gegenüber diesem etwa rechtwinklig abstehenden Rand aufweist, und mit einem Gestell, an dem die Valve an dem dem abstehenden Rand gegenüberliegenden Ende des Mittelteils gehalten ist, wobei das Mittelteil zwei gegeneinander verschiebliche Teile umfaßt, deren eines am Gestell gehalten ist und deren anderes den abstehenden Rand trägt, und wobei die beiden Teile in verschiedenen Relativpositionen zueinander fixierbar sind, so daß sich verschiedene Längen des von beiden Teilen gebildeten Mittelteils und damit verschiedene Abstände des abstehenden Randes von dem Gestell ergeben, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei gegeneinander verschieblichen Teile (Schenkel 27 und Randteil 23) des Mittelteils (29) durch einen Antrieb (Zapfen 30, Widerlager 32, Führungsteil 34) relativ zueinander in Verschieberichtung verstellbar sind, wobei der Antrieb bei dem in die Wunde eingesetzten Instrument außerhalb der Wunde betätigbar ist.
2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile (Schenkel 7, Randteil 3; Schenkel 27, Randteil 23) des Mittelteils (9; 29) flächig aneinander liegen.
3. Instrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile (Schenkel 7, Randteil 3; Schenkel 27, Randteil 23) des Mittelteils (9; 29) quer zu ihrer Verschieberichtung gewölbt sind.
4. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in einem der beiden Teile (Schenkel 7) mindestens ein Längsschlitz (10, 11) angeordnet ist, in welchen mindestens ein am anderen Teil (Randteil 3) gehaltenes Führungselement (Schrauben 12, 13, 14, 15) hineinragt.
5. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb einen drehbaren Zapfen (30) mit einem Gewindeabschnitt (36), ein Führungsteil (34) mit einem zum Gewinde des Zapfens komplementären Innengewinde und ein Widerlager (32) umfaßt, wobei das Führungsteil (34) und das Widerlager (32) an verschiedenen Teilen des Mittelteils (29) angebracht sind und den Zapfen (30) parallel zur Verschieberichtung führen und halten.
6. Instrument nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsteil (34) an dem den abstehenden Rand (Zinken 8) tragenden Teil (Randteil 23) gehalten und das Widerlager (32) an dem am Gestell fixierten Teil (Befestigungsteil 22) des Mittelteils ( 29) angeordnet ist.
7. Instrument nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (30) durch eine Abdeckung (38) geschützt ist.
8. Instrument nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (30) an seinem gestellseitigen Ende einen Innensechskant (40) aufweist.
9. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil durch einen Stift (42) gegen eine Drehung bezüglich des Gestells gesichert ist.
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