DE3508797A1 - Ferroelektrische keramische zusammensetzung - Google Patents
Ferroelektrische keramische zusammensetzungInfo
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- H10N30/85—Piezoelectric or electrostrictive active materials
- H10N30/853—Ceramic compositions
Description
TDK Corporation
Tokyo-to, Japan
Tokyo-to, Japan
Ferroelektrisch keramische Zusammensetzung
Die Erfindung bezieht sich auf eine ferroelektrische keramische Zusammensetzung, die aus Bleititanat, Wismuttitanat und Kalziumtitanat
als den Hauptbestandteilen besteht, oder insbesondere auf ein ferroelektrisches keramisches Material mit ausgezeichneten
dielektrischen, piezoelektrischen und Temperatureigenschaften, das zur Herstellung von akustischen Oberflächenwelleneinrichtungen,
keramischen Filtern, keramischen Resonatoren, Ul traschall schwingern,
pyroelektrisehen Einrichtungen u. dgl. piezoelektrischen Schwingern
brauchbar ist, die insbesondere im Hochfrequenzbereich arbeiten.
Wie bekannt, werden piezoelektrische Elemente in neueren Jahren weithin als akustische Oberflächenwelleneinrichtung, keramischer
Filter, keramischer Resonator, Ultraschallschwinger, pyroelektrischer Sensor u. dgl. verwendet, und die Gebiete ihrer Anwendungen
dehnen sich rasch aus. Mit dieser Ausdehnung der Anwendungsgebiete wächst die Strenge der Anforderungen an die gute Funktion piezoelektrischer
Einrichtungen in verschiedenen Hinsichten, und es ist sehr stark erwünscht, ein piezoelektrisches Material mit weiter
verbesserten Eigenschaften zu entwickeln. Kürzlich sind insbesondere im Hochfrequenzbereich verwendbare piezoelektrische Einrichtungen
im Entwicklungsstadium, so daß es erwünscht ist, ein Material zu entwickeln, das nicht nur ausgezeichnete piezoelektrische Eigenschaften,
sondern auch ausgezeichnete dielektrische Eigenschaften aufweist. Beispielsweise umfassen die Anforderungen an die Materialien
von akustischen Oberflächenwelleneinrichtungen einen hohen elektromechanischen Kopplungsfaktor, einen niedrigen Temperaturkoeffizient
der Oberflächenwellengeschwindigkeiten oder der Verzögerungszeit und eine niedrige Dielektrizitätskonstante, wenn
das Material im Hochfrequenzbereich von 10 MHz oder höher zu verwenden ist.
Die nach dem Stand der Technik bekannten und verwendeten piezoelektrischen
Materialien für akustische Oberflächeneinrichtungen umfassen z. B. Einkristalle aus Lithiumniobat und Lithiumtantal at
und Dünnfilme aus Zinkoxid sowie verschiedene Arten von piezoelektrischen Keramiken. Die piezoelektrischen Keramikmaterialien
darunter haben große Vorteile im Vergleich mit anderen Arten piezoelektrischer Materialien bezüglich der Billigkeit und Vielseitigkeit
oder der Möglichkeit des Erhaltens unterschiedlicher
Eigenschaften durch eine geeignete Auswahl der chemischen Zusammensetzung, so daß umfangreiche Forschungen zur Entwicklung dieser
Materialien im Gange sind. Besonders konzentrieren sich die Anstrengungen auf die Entwicklung der sog. PZT-Basis-Keramiken,
da sich diese Materialien durch das ausgezeichnete piezoelektrische Verhalten und die Tempe^raturabhängigkeit der Eigenschaften
kennzeichnen.
Die vorstehend erwähnten PZT-Basis-Keramiken bestehen hauptsächlich
aus Bleizirkonattitanat, und die für die piezoelektrischen Anwendungen praktisch verwendeten Materialien werden durch die
Verbesserung des Bleizirkonattitanats mittels Zumischens eines oder
mehrerer der Oxide von Metallen, wie z. B. Mangan, Chrom, Kobalt,
Eisen u. dgl., oder durch Bilden einer festen Lösung davon mit einem
Komplexoxid, wie z. B. Pb(MgI Nb2)O, u. dgl., erhalten.
1 3 ό
Die PZT-Basis-Piezoelektrik-Keramiken eignen sich jedoch nicht
zur Verwendung im Hochfrequenzbereich, da die zum Aufweisen guter Temperatureigenschaften geeigneten Zusammensetzungen üblicherweise
Dielektrizitätskonstanten in einer Größenordnung von 500 bis 1200 haben. Demgemäß ist es schwierig, ein PZT-Basis-Keramiksubstrat für
akustische Oberflächenwelleneinrichtungen mit einer effektiven Dielektrizitätskonstante von 350 oder darunter zu erhalten, obwohl
Forschungsarbeiten hierzu fortgesetzt werden. Daher sind die herkömmlichen PZT-Basis-Keramikmaterialien bei Verwendung im Bereich
höherer Frequenzen nicht frei von den Problemen, die die Impedanzfehlanpassung mit der äußeren Schaltung aufgrund des Abfalls der
Eingangs- und Ausgangsimpedanzen der Einrichtung und Wellen umfassen, die in den Ausgangswellenformen aufgrund der kapazitiven Kopplung
zwischen dem Eingang und Ausgang erzeugt werden.
Andererseits sind Bleititanat-Basis-Keramiken mit gleichzeitiger
Zumischung oder Substitution von bzw. durch Oxide von Seltenerdelementen
und anderen Metallen bekannt. Diese Keramiken haben eine Dielektrizitätskonstante von etwa 150 bis 300, die bGträchtlich
geringer als bei den PZT-Basis-Keramiken ist, und aucn verhältnismäßig
gute piezoelektrische Eigenschaften, doch weisen sie ihnen eigene Nachteile dadurch auf, daß ihr
Sinterverhalten etwas schlecht ist und ein Keramikkörper großer Abmessungen kaum erhalten werden kann und daß das Polen des Materials
unter extremen Bedingungen von beispielsweise der Temperatur von 200 0C und dem Spannungsgradient von 60 kV/cm durchzuführen ist,
so daß die Ausbeute annehmbarer Produkte bei der industriellen Herstellung der Einrichtungen nicht stets hoch genug sein kann.
Auch wenn diese Probleme durch einige Maßnahmen, wie z. B. die Beimischung besonderer Zusätze, gelöst werden könnten, ist die Verwendung
der teuren Seltenerdverbindungen ein erhebliches Hindernis für eine wirtschaftliche Verwertung der Produkte.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine neue piezoelektrische Einrichtung mit ausgezeichneten Eigenschaften und
der Eignung für die Anwendungsfälle im Hochfrequenzbereich zu
entwickeln, mit dem die oben erläuterten Probleme der schwierigen Sinterbarkeit, der niedrigen Fertigungsausbeute und des hohen
Aufwandes überwunden sind. Dabei soll ein piezoelektrisches keramisches Material entwickelt werden, das hauptsächlich aus
Bleititanat, Wismuttitanat und Kalziumtitanat besteht, ausgezeichnete
dielektrische, piezoelektrische und Temperatureigenschaften aufweist und außerdem gut zu sintern und unter mäßigen Bedingungen zu polen
ist.
Gegenstand der Erfindung, womit diese Aufgabe gelöst wird, ist ein ferroelektrischer keramischer Körper auf Bleititanat-Basis
mit Zusätzen weiterer Oxide, mit dem Kennzeichen, daß er außer dem Bleititanat Wismuttitanat und Kalziumtitanat als wesentliche
Bestandteile enthält und eine der Formel
(I)
entsprechende Zusammensetzung hat, in der χ eine positive Zahl im
Bereich von 0,005)bis 0>30 ist, y eine positive Zahl im Bereich von
0,01 bis 0,35 ist, X eine positive Zahl im Bereich von 0,95 bis 1,02 ist und β eine positive Zahl im Bereich von 0,95 bis 1,05 ist
und in der 0,5 bis 5 Atomprozent der Titanatome durch Manganatome oder Niobatome oder 0,5 bis 5 Atomprozent der Titanatome durch Manganatome
und 0,5 bis 5 Atomprozent der Titanatome durch Niobatome ersetzt sind.
Die einzige Figur ist ein Dreistoffdiagram, das die chemische
Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Keramikmaterialien veranschaulicht.
Die erfindungsgemäße ferroelektrische Keramik hat eine chemische
(I) Zusammensetzung, die durch die oben angegebene Formel dargestellt
wird und die drei Grundbestandteile Bleititanat, Wismuttitanat
und Kalziumtitanat enthält. Das Anteilsverhältnis dieser drei
Bestandteile wird durch die Werte von χ und y in der Formel bestimmt. So soll der Wert von χ in der Formel, der den Anteil des Wismuttitanats
in der Zusammensetzung bestimmt, im Bereich von 0,005 bis 0,30 liegen. Wenn der Wert von χ kleiner als 0,005 ist, ist die
Sinterbarkeit der Keramikzusammensetzung schlecht, und der geformte Keramikkörper erleidet manchmal eine merkliche Verwerfung oder
Verformung im Lauf des Sinterns. Wenn der Wert von χ 0,30 übersteigt,
kann andererseits eine Ausscheidung einer Fremdphase an den Korngrenzen auftreten, so daß der erhaltene Keramikkörper
schlechtere piezoelektrische Eigenschaften aufweist. Weiter soll der Wertvy*nin der Formel, der den Anteil des Kalziumtitanats in der
Zusammensetzung bestimmt, im Bereich von 0,01 bis 0,35 liegen. Wenn der Wert von y kleiner als 0,01 ist, eignet sich das Keramikmaterial
nicht als ein piezoelektrisches Element, was auf die unterlegenen piezoelektrischen und Temperatureigenschaften zurückzuführen ist,
während, falls der Wert von y 0,35 übersteigt, die Dielektrizitätskonstante der Keramik 300 oder höher sein kann, so daß die Verwendbarkeit
des Keramikmaterials im Hochfrequenzbereich verlorengeht.
Der Wert von ^ , der das Atomverhältnis von Blei zu Titan
im Bleititanat ist, ist stöchiometrisch 1, obwohl er bis zu einem gewissen Grad Schwankungen in Abhängigkeit von der Menge des besonderen
Ausgangsmaterials als Bleiquelle in der Mischung, den Sinterbedingungen u. dgl. unterworfen ist. Erfindungsgemäß werden
keine besonderen ungünstigen Einflüsse durch die Schwankung des
Wertes von oC verursacht, sofern der Wert von 1^ im Bereich von
0,95 bis 1,02 liegt. Wenn der Wert von ■*- kleiner als 0,95 ist,
kann die Keramikzusammensetzung schlechte piezoelektrische Eigenschaften haben, wogegen die Sinterbarkeit der Keramikzusammensetzung
bei einem Wert von '<- oberhalb von 1,02 schlecht ist.
Ähnlich soll der Wert von ß in der Formel, der das Atomverhältnis
von Wismut zu Titan im Wismuttitanat definiert, im Bereich von 0,95 bis 1,05 liegen. Wenn der Wert von ß kleiner als 0,95 ist,
kann die Sinterbarkeit der Keramikzusammensetzung schlecht sein, so daß sich kaum Keramikkörper großer Abmessung aus der Zusammensetzung
erhalten lassen und außerdem der Nachteil schlechter piezoelektrischer Eigenschaften auftritt. Es sei darauf hingewiesen,
daß der Wert von oC- wegen geringerer merklicher Beeinträchtigung
der Keramik als sonst vorzugsweise kleiner als 1 ist.
Bei der Kennzeichnung der erfindungsgemäßen Keramikzusammsetzung ist es wesentlich, daß die Titanatome in der Zusammensetzung durch
0,5 bis 5 Atomprozent Manganatome, durch 0,5 bis 5 Atomprozent Niobatome oder eine Kombination davon ersetzt werden. Wenn dieser
Substitutionsanteil kleiner als 0,5 Atomprozent ist, kann manchmal ein dielektrischer/Durchschlag im gesinterten Keramikkörper im Lauf
der Polungsbehandlung auftreten, so daß Störungen beim Fertigungsverfahren unvermeidlich sind. Wenn der Ersatz 5 Atomprozent übersteigt,
kann andererseits die Keramikzusammensetzung eine schlechte Sinterbarkeit haben, und der gesinterte Keramikkörper hat einen
merklich verringerten elektrischen Widerstand, so daß die Polungsbehandlung kaum durchgeführt und der Keramikkörper nicht als
piezoelektrische Einrichtung verwendet werden kann. Die oben erwähnte Menge des Ersatzes durch Mangan- oder Niobatome bezieht sich auf die
Menge jedes dieser Elemente allein, und wenn die Titanatome beispielsweise durch eine Kombination dieser beiden Elemente ersetzt
werden, verdoppelt sich die Obergrenze des Ersatzes durch die substituierenden Atome auf insgesamt 10 Atomprozent.
Der Keramikkörper gemäß der Erfindung kann ohne weiteres nach einem herkömmlichen, in der Keramiktechnologie bekannten Verfahren
hergestellt werden. Beispielsweise können die Ausgangsmaterialien für die Metal!bestandteile diefclxide der einzelnen Elemente einschließlich
Bleioxid PbO, Titandioxid TiO2, Wismutoxid Bi2O3,
Kalziumoxid CaO, Mangandioxid MnO2 und Niobpentoxid Nb2Or oder
irgendwelche andere Arten der Verbindungen sein, die in die oben erwähnten Oxide durch Kalzinierung umwandelbar sind, wie z. B.
Hydroxide, Karbonate, Oxalate, Nitrate u. dgl. der Elemente. Diese Ausgangsmaterialien werden jeweils in Pulverform in berechneten
Mengen entsprechend der gewünschten Zusammensetzung des Keramikmaterials genommen und in einer geeigneten Mischeinrichtung, wie
z. B. einer Kugelmühle, vermischt, und die pulverförmige Mischung wird zunächst bei einer Temperatur im Bereich von 700 bis 900 0C
kalziniert, worauf eine Pulverisierung in einer geeigneten Pulverisiereinrichtung
folgt, die ebenfalls eine Kugelmühle sein kann. Das in dieser Weise erhaltene kalzinierte Pulver wird mit Wasser
und einer geringen Menge eines Bindemittels, wie z. B. Polyvinylalkohol
vermischt und zu einem "grünen" Körper durch Druckformen bei einem Druck von beispielsweise 0,5 bis 2 kbar geformt.
Der "grüne" Körper wird dann einem Sintern während 2 bis 4 h bei einer Temperatur im Bereich von 1150 bis 1250 0C unterworfen,
um einen Keramikkörper gemäß der Erfindung zu erhalten. Obwohl der Verdichtungsgrad des gesinterten Körpers auch bei Durchführung des
Sinterverfahrens in der atmosphärischen Luft gemäß dem bekannten Verfahren ausreichend sein kann, läßt sich eine vollständigere
Verdichtung bei Durchführung des Sinterverfahrens in einer Sauerstoffatmosphäre,
durch ein Heizpreßverfahren, ein isostatisches Preßverfahren u. dgl. erhalten.
Die chemische Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Keramikkörpers
wird im Dreistoffdiagramm der Zeichnung veranschaulicht, worin jede Spitze der Dreieckskoordinaten einer Zusammensetzung
der Formel Bi^ (Ti1^MeJO3, Pb00 (Ti1^1n)O3 oder
Ca(Ti1 Me JO, entspricht, worin Me Mn, Nb oder eine Kombination
I """ill IU O
dieser beiden Elemente und m eine positive Zahl im Bereich von 0,005 bis 0,05 bedeuten.
Der ferroelektrische Keramikkörper gemäß der Erfindung hat eine
so niedrige Dielektrizitätskonstante wie 100 bis 260 und einen so hohen elektromechanischen Kopplungsfaktor K. wie 40 bis 55 %
über einen weiten Zusammensetzungsbereich, so daß er in einem weiten Anwendungsgebiet im Hochfrequenzbereich sehr nützlich ist. Insbesondere
kann er ein ausgzeichnetes piezoelektrisches Keramiksubstrat für eine akustische Oberflächenwelleneinrichtung mit einem hohen
elektromechanischen Kopplungsfaktor K der akustischen Oberflächenwellen und einem sehr niedrigen Temperaturkoeffizient der Oberflächenwellengeschwindigkeiten
sein. Weiter hat die Keramikzusammensetzung nach der Erfindung eine gute Sinterbarkeit über einen weiten
Bereich der chemischen Zusammensetzung ohne Beeinträchtigung der oben erwähnten ausgezeichneten piezeoelektrischen, dielektrischen
und Temperatureigenschaften, die nach Wunsch beibehalten werden, so daß große Keramikkörper hoher Dichte ohne weiteres nach einem
herkömmlichen Verfahren herstellbar sind. Die Leichtigkeit der
Polung, die bei 80 bis 120 0C durch eine Spannungsaufprägung von
40 bis 60 kV/cm durchgeführt werden kann, ist ebenfalls ein Vorteil des erfindungsgemäßen Keramikkörpers zusätzlich zu den verhältnismäßig
geringen Herstellungskosten aufgrund der Abwesenheit der
teuren Seidenerdverbindungen in der Zusammensetzung der Ausgangsmaterialien. Diese Vorteile sichern einen sehr hohen industriellen
Wert der erfindungsgemäßen Keramikmaterialien.
Im folgenden werden Beispiele zur Veranschaulichung der Erfindung
im einzelnen gegeben, ohne den Bereich der Erfindung darauf zu beschränken. In diesen Beispielen wurden die charakteristischen Parameter
- ίο -
der piezeoelektrischen Keramikkörper nach den jeweiligen, im folgenden
beschriebenen Verfahren bestimmt.
(1) Dielektrische und piezoelektrische Eigenschaften
Eine Keramikscheibe mit einem Durchmesser von 20 mm und einer
Dicke von 1 mm wurde an beiden Oberflächen mit Silberelektroden durch Einbrennen versehen und der Polung unter den Bedingungen einer
Temperatur von 80 bis 120 C und einer Spannungseinprägung von 40 bis 60 kV/cm unterworfen. 24 h danach wurde die Dielektrizitätskonstante
ί 03T bei einer Frequenz von 1 kHz gemessen, und der
elektromechanische Kopplungsfaktor K, wurde in der Dickenrichtung
nach dem Bezugsschaltungsverfahren bestimmt, das in "I.R.E." festgelegt ist.
(2) Akustische Oberflächenwelleneigenschaften
Eine Keramikscheibe mit einem Durchmesser von 50 mm und einer Dicke
von 1 mm wurde, nachdem die Polung in der gleichen Weise, wie oben angegeben, durchgeführt war, auf einer der Oberflächen spiegelpolier^
und es wurde ein Paar von interdigitalen Elektroden auf der so polierten Oberfläche durch die Techniken der Dampfabscheidung
von Aluminium und des Ätzens gebildet, um als die Elektroden für die Messungen der akustischen Oberflächenwelleneigenschaften zu
dienen. Der elektromechanische akustische Oberflächenkopplungsfaktor
K wurde unter Verwendung der Smith-Äquivalentschaltung mit der Admittanz der interdigitalen Elektroden erhalten.
Der Temperaturkoeffizient der Mittenfrequenz TCF des Filters wurde ebenfalls zur Auswertung der Temperatureigenschaften bestimmt.
Beispiel 1 (Proben No. 1 bis No. 27) und Vergleichsbeispiel 1 (Proben No. 28 bis No. 35).
Pulver von Bleioxid PbO, Titandioxid TiOp, Wismutoxid Bi2O3,
Kalziumkarbonat CaCO3, Mangandioxid MnO2 und Niobpentoxid Nb2O5
wurden jeweils in einer berechneten Menge genommen und in einer
Kugelmühle sorgfältig vermischt, und die pulverförmige Mischung wurde 2 h bei 900 0C kalziniert, worauf die Pulverisierung des
kalzinierten Materials in einer Kugelmühle folgte. Das so erhaltene Pulver wurde mit einer geringen Menge von Polyvinylalkohol als dem
Bindemittel vermischt und durch Kompressionsformen bei einem Druck von 2 kbar zu einem "grünen" Körper geformt. Der "grüne"
Körper wurde einem Sintern bei einer Temperatur im Bereich von 1150 bis 1220 0C während 3 h unterworfen, um einen piezoelektrischen
Keramikkörper zu erhalten.
Einige charakteristische Parameter dieser piezoelektrischen
Keramikkörper, die in dieser Weise mit unterschiedlichen
Mischungsverhältnissen der Ausgangsmaterialien erhalten wurden, sind
in der Tabelle 1 für das Beispiel 1 und das Vergleichsbeispiel 1 zusammen mit dem Mischungsverhältnis für jede dieser Zusammensetzungen
aufgeführt.
In dieser Tabelle ist das Mischungsverhältnis jeder Keramikzusammensetzung
durch die Werte von x, y und m und die Art des Elements gegeben, das mit Me in der Formel (Pb1- Bi2 Ca )
ι —x~y -*fA y
(Ti-j_m Me m)°3 bezeichnet ist, die eine Umwandlung der im Patentanspruch
angegebenen Formel unter der Annahme ist, daß die Werte von <£■■ und ß in der Formel gleich 1 sind. Das Symbol Me bezeichnet
Mn, Nb oder beide.
T a b ell e
Probe No. |
X | y | Me | e | ε τ E33 |
Kt/ % | K3, % | TCF, p.p.m./°C |
1 | 0,005 | 0,05 | Mn Nb |
0,02 0,03 |
109 | 42;6 | 12 | -35 |
2 | 0,005 | 0,10 | Mn Nb |
0,02 0,03 |
120 | 44,3 | 13 | -24 |
3 | 0,005 | 0r20 | Mn Nb |
0,02 0,03 |
149 | 51; 2 | 17 | 19 |
4 | 0,005 | 0,30 | Mn Nb |
0,02 0,03 |
218 | 50,2 | 16 | -4 |
5 | 0,03 | 0,01 | Mn | 0,02 | 106 | 40,5 | 10 | -68 |
6 | 0,03 | 0,05 | Mn | 0;02 | 117 | 42,2 | 12 | -58 |
7 ' | 0,03 | 0,10 | Mn | 0,02 | 128 | 43,8 | 13 | -47 |
8 | 0,03 | 0,15 | Mn Nb |
0,02 0,02 |
140 | 48,9 | 16 | -32 |
9 | 0,03 | 0,20 | Mn Nb |
0,02 0,03 |
157 | 50,8 | 17 | -4 |
10 | 0,03 | 0,25 | Mn Nb |
0,02 0,02 |
187 | 54,2 | 19 | 19 |
11 | 0,03 | 0,30 | Mn Nb |
0,02 0,015 |
214 | 54;4 | 19 | 4 |
12 | 0,03 | 0,35 | Mn Nb |
0,02 0,015 |
259 | 54,8 | 19 | -21 |
13 | 0,10 | 0,10 | Mn | 0,02 | 153 | 42r5 | 12 | -21 |
14 | 0,10 | 0,20 | Mn Nb |
0,02 0,03 |
195 | 47,3 | 15 | 18 |
15 | 0,10 | 0,30 | Mn Nb |
0,02 0,03 |
242 | 51,5 | 17 | — 7 |
16 | 0,15 | 0,10 | Mn Nb |
0,02 0,02 |
141 | 44,6 | 13 | -33 |
17 | 0,15 | 0,20 | Mn Nb |
0,02 0,02 |
165 | 49,6 | 16 | 11 |
- 13 ; *
T a belle I' (Fortsetzung)
T a belle I' (Fortsetzung)
Probe No. |
X | y | Me | e | ε33 | Kt, % | K3, % | TCF, p.p.m./°C |
- |
18 | 0,15 | 0;30 | Mn Nb |
0,02 0,02 |
263 | 49,3 | 16 | -52 | - |
19 | 0,30 | 0,10 | Mn Nb |
0,02 0,03 |
154 | 41,3 | 11 | -58 | -128 |
20 | 0,30 | 0;20 | Mn Nb |
0,02 0,03 |
168 | 48,4 | 16 | -15 | -79 |
21 | 0,30 | 0,30 | Mn Nb |
0,02 0,02 |
236 | 47;7 | 15 | -52 | - |
22 | 0,03 | 0;30 | Mn | 0,005 | 192 | 52,0 | 17 | -5 | - |
23 | 0,03 | 0,30 | Nb | 0,005 | 204 | 53,1 | 18 | 20 | - |
24 | 0f03 | 0,30 | Nb | 0,03 | 248 | 54;2 | 19 | 14 | - |
25 | 0,03 | 0;30 | Mn Nb |
0.03 0,05 |
234 | 53;2 | 18 | -20 | |
26 | 0,10 | 0,20 | Mn Nb |
0,02 0,05 |
182 | 51,2 | 17 | -31 | |
27 | 0f03 | 0,30 | Mn Nb |
0,05 0,03 |
223 | 50,8 | 16 | 7 | |
28 | 0,001 | 0,30 | Mn | 0,02 | 184 | 28,4 | - | ||
29 | 0,40 | 0,20 | Mn Nb |
0,02 0,03 |
156 | 19,4 | - | ||
30 | 0,03 | 0,005 | Mn | 0,02 | 105 | 25,8 | -5 | ||
31 | 0,03 | 0,40 | Mn Nb |
0,02 0,015 |
463 | 55,1 | 20 | ||
32 | 0,03 | 0,30 | Mn | 0,001 | 198 | 28,5 | - | ||
33 | 0,03 | 0,30 | Nb | 0,001 | 202 | 34,4 | - | ||
34 | 0,10 | 0,20 | Mn | 0,07 | 162 | - | - | ||
35 | 0,10 | 0,20 | Nb | 0,07 | 192 | - | - | ||
Wie aus der Tabelle 1 ersichtlich ist, haben die ferroelektrischen
Keramikkörper gemäß der Erfindung eine niedrige Dielektrizitätskonstante von etwa 100 bis 260 über einen weiten Bereich
der verschiedenen Mischungsverhältnisse, und deren elektromechanischen Kopplungsfaktoren sind so hoch wie 40 bis 55 %. Die
diese ausgezeichneten Eigenschaften aufweisenden erfindungsgemäßen ferroelektrischen Keramikkörper können eine nach dem Stand der
Technik nicht erhaltene volle Brauchbarkeit entwickeln, wenn sie als im Hochfrequenzbereich einzusetzende piezoelektrische Einrichtung
verwendet werden.
Wenn die erfindungsgemäßen ferroelektrischen Keramikkörper insbesondere
als akustische Oberflächenwelleneinrichtung verwendet
werden, wird ein großer Vorteil dank des sehr hohen elektromechanischen akustischen Oberflächenwellen-Kopplungsfaktors K erhalten,
der manchmal, wie bei den Proben No. 10, 11, 12 und 24, 20 % nahekommt. Weiter versteht man ohne weiteres, daß Vorteile aufgrund
der äußerst niedrigen Werte der Temperaturcharkateristik TCF der
erfindungsgemäßen Keramikkörper allgemein erhalten werden, die in der Tabelle 1 angegebensind, wenn man sie mit dem Wert von -70 p.p.m/ 0C
bei den gegenwärtig verwendeten Lithiumniobateinkristallei vergleicht.
Der Wert bei den erfindungsgemäßen Keramikkörpern kann so niedrig wie -10 bis +10 p.p.m./0C sein, wenn ein geeignetes Mischungsverhältnis
bei den Ausgangsmaterialien verwendet wird, wie aus den Ergebnissen der Proben No. 4, 9, 11, 15 und 22 ersichtlich
ist.
Es ist bei der Massenherstellung von akustischen Oberflächen-
üblich
Welleneinrichtungen, daß das piezoelektrische Material zunächst in Form einer Scheibe oder Quadratplatte mit einem Durchmesser oder einer Länge einer Seite von 50 mm oder mehr geformt wird und man eine Anzahl der Einrichtungen gleichzeitig darauf ausbildet, worauf ein Durchschneiden in die einzelnen Einrichtungen folgt. Eine der
Welleneinrichtungen, daß das piezoelektrische Material zunächst in Form einer Scheibe oder Quadratplatte mit einem Durchmesser oder einer Länge einer Seite von 50 mm oder mehr geformt wird und man eine Anzahl der Einrichtungen gleichzeitig darauf ausbildet, worauf ein Durchschneiden in die einzelnen Einrichtungen folgt. Eine der
wesentlichen Bedingungen, ein solches Verfahren möglich zu machen,
ist die Herstellung großer Keramikplatten mit Stabilität. Außerdem sollten die Polungsbedingungen weitestmöglich mäßig sein, um den
Prozentsatz der Ausbeute an annehmbaren Erzeugnissen bei der Massenfertigung zu steigern. Die fefroelektrisehen Keramikkörper
gemäß der Erfindung sind hinsichtlich dieser Anforderungen besonders vorteilhaft, da, wie sich aus der obigen Beschreibung ergibt,
alle für die Messung der akustischen Oberflächenwelleneigenschaften
verwendeten Proben einen Durchmesser von 50 mm hatten, was die Leichtigkeit der Herstellung eines so großen Keramikkörpers
ohne besondere Probleme und die außergewöhnlich mäßigen Polungsbedingungen,
d. h. die Temperatur von 80 bis 120 0C und die Spannungsaufprägung von 40 bis 60 kV/cm, im Vergleich mit den
Bedingungen für die herkömmlichen Bleititanat-Basismaterialien
andeutet.
Beim Vergleichsbeispiel 1 wurde die Probe No. 28 mit einem Mischungsverhältnis hergestellt, bei dem der Wert von χ kleiner
als 0,005 war, so daß sich die Keramikzusammensetzung nicht zur Herstellung eines großen keramischen Körpers infolge der schlechten
Sinterbarkeit eignete, da sich eine merkliche Verwerfung des "grünen" Körpers im Lauf des Sinterns ergab. Andererseits wurde die
Probe No. 29 mit einem Wert von χ über 0,30 hergestellt, und die piezoelektrischen Eigenschaften waren aufgrund der Ausscheidung einer
Fremdphase an den Korngrenzen schlecht, wie die Tabelle 1 zeigt.
Wie aus der Tabelle 1 hervorgeht, ist weiter ein Wert von y unter 0,01 aufgrund der schlechten piezoelektrischen und Temperatureigenschaften
trotz einer vorteilhaft niedrigen Dielektrizitätskonstante nachteilig, während ein Wert von y über 0,35 wie bei der
Probe No. 31 einen merklichen Anstieg der Dielektrizitätskonstanten
bis zu 400 oder darüber und einen Anstieg des Temperaturkoeffizienten
bis zu -70 p.p.m./0C oder darüber verursacht. Wenn der Wert von m
wie bei den Proben No. 32 und 33 kleiner als 0,005 ist, tritt manchmal ein dielektrischer Durchschlag im Keramikkörper während
der Polung mit Rißbildung des Keramikkörpers in jedem Fall von
Mangan und Niob als Me-Element auf. Keine befriedigenden piezoelektrischen
Eigenschaften lassen sich, wie die Proben No. 32 und 33 zeigen, mittels Durchführung der Polungsbehandlung unter
verringerter Spannung zwecks Vermeidens eines dielektrischen Durchschlags erzielen. Wenn der Wert von m wie bei den Proben No.
und 35; 0,05 übersteigt, sinkt andererseits der elektrische Widerstand
des Keramikkörpers, so daß die Polung infolge des durch den Keramikkörper während der Behandlung abgeleiteten elektrischen
Stroms unvermeidlich unvollständig ist.
Beispiel 2 und Vergleichsbeispiel 2.
Das Verfahren zur Herstellung der ferroelektrisehen Keramikkörper
war im wesentlichen das gleiche wie im Beispiel 1 mit Ausnahme der Änderungen im Mischungsverhältnis der Ausgangsmaterialien entsprechend
der Formel von
(Pb0f77^Bi0,02ßCa0f20) (Ti0,95%,02Nb0,03)03
mit variierten Werten von cO und ß. Diese Formel entspricht
χ = 0,03, y = 0,20 und m = 0,05 als Summe der Teilwerte von 0,02 für Mangan und 0,03 für Niob in der allgemeinen Formel
^b(1-x-y)oCBi|ß(x)Cay](Ti1-m Mem)03 ·
und die charakteristischen Parameter der Keramikkörper wurden unter
Erzielung der in der Tabelle 2 aufgeführten Ergebnisse bestimmt.
Tabelle 2
Probe No. |
α | 3 | ε33 Τ | Kt, % | Ks, % | TCF, p.p.m./0C |
1 | 1,02 | 1,00 | 159 | 50,1 | 16 | 3 |
2 | lr00 | 1,00 | 157 | 50,8 | 17 | -4 |
3 | 0,98 | 1,00 | 156 | 50f8 | 17 | -5 |
4 | 0,95 | 1,00 | 153 | 51,2 | 17 | -8 |
5 | 1,00 | 1,05 | 155 | 51,0 | 17 | 7 |
6 | lf00 | 0,98 | 157 | 50,6 | 17 | -5 |
7 | iroo | 0,95 | 162 | 50,4 | 16 | -10 |
8 | 1,02 | 1,05 | 156 | 50j5 | 16 | 8 |
9 | 0,95 | 0,95 | 164 | 50,7 | 17 | -14 |
10 | 1,04 | 1,00 | - | - | - | - |
11 | 0,92 | 1,00 | 149 | 38,6 | 10 | -52 |
12 | 1,00 | lr08 | 147 | 44,2 | 13 | -76 |
13 | 1,00 | 0,92 | 166 | 42,3 | - | - |
Die in der Tabelle 2 aufgeführte Probe No. 10 konnte infolge des ungeeigneten Mischungsverhältnisses der Bestandteile nicht
gesintert werden, und die Probe No. 13 zeigte eine starke Verwerfung, so daß die Werte von K und TCF nicht erhalten werden
konnten.
Wie man aus der Tabelle 2 ersieht, ist die Sinterbarkeit der Keramikzusammensetzung schlecht, wenn der Wert von <&>
kleiner als 0,95 ist, während sich die piezoelektrischen Eigenschaften des
Keramikkörpers rasch.verschlechtern, wenn der Wert von 0^- über
1,02 steigt. Wenn der Wert von β kleiner als 0,95 ist, erleidet der Sinterkörper eine starke Verwerfung, so daß bei einem solchen
Mischungsverhältnis der Keramikzusammensetzung zusätzlich zum Nachteil verschlechteter piezoelektrischer Eigenschaften große
Keramikkörper kaum erhalten werden können, während die Keramikkörper, wenn der Wert von ß 1,05 übersteigt, verhältnismäßig
schlechte piezoelektrische und Temperatureigenschaften haben können.
Claims (1)
- PatentanspruchFerroelektrischer keramischer Körper auf Bleititanat-Basis mit Zusätzen weiterer Oxide, dadurch gekennzeichnet, daß er außer dem Bleititanat Wismuttitanat und Kalziumtitanat als wesentliche Bestandteile enthält und eine der Formel(1-x-.xBi2 TiO3.yCaTiO3entsprechende Zusammensetzung hat, in der χ eine positive Zahl im Bereich von 0,005 bis 0,30 ist, y eine positive Zahl im Bereich von 0,01 bis 0,35 ist, ^C eine positive Zahl im Bereich von 0,95 bis 1,02 ist und ß eine positive Zahl im Bereich von 0,95 bis 1,05 ist undin der 0,5 bis 5 Atomprozent der Titanatome durch Manganatome oder Niobatome ersetzt sind oder 0,5 bis 5 Atomprozent der Titanatome durch Manganatome und 0,5 bis 5 Atomprozent der Titanatome durch Niobatome ersetzt sind.024-(85-101)-TF
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