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Fri s chhal t e gerät
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Die Erfindung betrifft ein Frischhaltegerät für Lebensmittel.
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Zur Verbesserung der Haltbarkeit von Lebensmitteln ist es bekannt,
nachteilige Oxydationsprozesse durch luftdichten Abschluß der Lebensmittel zu verhindern
oder zumindest zu verzögern und dadurch die Haltbarkeit leichtverderblicher Waren
zu verlängern. Die Bedienung und der Aufbau sind aber umständlich. Darüberhinaus
ist es auch bekannt, eine Langzeithaltbarkeit, z.B. von Wurstwaren durch Verpackung
der Waren unter einem gegenüber der Außenatmosphäre herabgesetzten Druck zu erzielen.
Dabei werden die Waren in vakuumdichte Folienverpackungen eingeschweißt. Diese für
den Handel vorteilhafte und weitverbreitete Verpackungsform ist jedoch insofern
nachteilig, als sie beim Endverbraucher ihre Wirksamkeit schnell verliert. Nach
dem Öffnen der Einwegverpackung ist eine Wiederherstellung der Lagerbedingungen
unter Vakuum nicht mehr -möglich und der Zutritt der Außenatmosphäre fördert nunmehr
ungehemmt den Verderb der nicht sogleich vollständig verwendeten Waren.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Frischhaltegerät der hier
in Frage stehenden Art zu schaffen, daß eine ständig wiederholbare Aufbewahrung
von Lebensmitteln unter Vakuum auch im Haushaltsbereich ermöglicht, wirtschaftlich
herstellbar ist und darüberhinaus auch unkompliziert im Aufbau sowie in der Handhabung
ist.
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Die obige Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Grundplatte
eine glockenartige Abdeckung abhebbar oder abnehmbar trägt, die allseitig einen
Vorratsraum oberhalb der Grundplatte umschließt, wobei an der Berührungsfläche zwischen
der Abdeckung und der Grundplatte ein Dichtung element angeordnet ist, daß mit dem
Vorratsraum eine Vakuumpumpe verbunden ist, die in Abhängigkeit vom Schließzustand
der Abdeckung betätigbar ist, und daß mit dem Vorratsraum eine Druckausgleichsvorrichtung
gekoppelt ist.
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Diese Lösung ist insofern besonders vorteilhaft, als mit einem derartigen
Frischhaltegerät ein ständig reproduzierbarer Unterdruck hergestellt werden kann
und auf einfache Weise durch unterschiedliche Gestaltung der Abdeckung auch eine
an die konkreten Bedürfnisse angepasste Größe des Vorratsraumes geschaffen wird.
Gegebenenfalls sind als Abdeckung Aufsätze unterschiedlichen Rauminhaltes mit Formelementen
in der Grundplatte aufgenommen, wobei eine Randdichtung mit der Abdeckung verbunden
ist.
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Eine besonders günstige Steuerung der Unterdruckerzeugung wird durch
eine Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes gemäß Anspruch 2 gewährleistet.
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Eine sichere Abschaltung der Vakuumpumpe erfolgt gemäß dem Gegenstand
der Ansprüche 3 und 4 vorzugsweise durch mehrfache Impulsgabe, so daß eine Uberbeanspruchung
von Geräteteilen vermieden wird.
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Die Ausführung des Frischhaltegerätes nach Anspruch 5 fördert eine
einfache und kompakte Bauweise des Gerätes, während die Ansprüche 6 und 7 vorteilhafte
Möglichkeiten der Verbindung der Abdeckung mit der Grundplatte beinhalten.
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Eine wirtschaftliche Ausführungsform der Druckausgleichsvorrichtung
zur Entnahme und/oder zum Einbringen von Waren in das Frischhaltegerät ist in Anspruch
8 angegeben.
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Nachstehend wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles
und einer zugehörigen Zeichnung näher erläutert.
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Darin zeigen: Fig. 1 ein Frischhaltegerät gemäß der Erfindung in der
Draufsicht Fig. 2 einen Querschnitt des Frischhaltegerätes gemäß Schnitt I-I in
Fig. 1
Ein erfindungsgemäßes Frischhaltegerät 1 besteht aus einer
Grundplatte 2, über der eine glockenartige Abdeckung 3 angeordnet ist. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel hat die Abdeckung eine halbkugelförmige Außenkontur, diese kann
jedoch auch prismatisch oder mit einer von der gezeigten Form abweichenden Krümmung
ausgeführt sein. Die Abdeckung 3 umschließt einen Vorratsraum 4 zur Aufnahme von
Waren 5 (s.Fig.2), die bei ungehindertem Luftzutritt einem schnellen Verderb unterliegen.
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Die Abdeckung 3 besteht aus einem durchsichtigen Kunststoffmaterial,
die Grundplatte 2 kann ebenfalls aus einem schlagzähen Kunststoff bestehen, Jedoch
ist hierfür auch vorteilhaft Holz oder Leichtmetall verwendbar, sofern die im Vorratsraum
4 befindliche Oberfläche der Grundplatte 2 die im Frischhaltegerät 1 befindlichen
Waren 5 nicht nachteilig beeinflußt. Die Abdeckung 3 ist im Randbereich mit einer
elastischen Ringdichtung 6 versehen, die zumindest an zwei gegenüberliegenden Stellen
(s. Fig. 2, linke Hälfte) durch stiftartige Rastzungen 7 durchbrochen wird, die
in Ausnehmungen der Grundplatte 2 bzw. im Bereich eines Drucksensors 13 verrasten.
Durch leichten gegensinnigen seitlichen Druck auf die Abdeckung 3 können die Rastzungen
7 gelöst und die Abdeckung 3 abgenommen werden. Auch im Bereich der Rast zungen
7 ist die Abdichtung der Abdeckung 3 zur Grundplatte 2 durch die, in Fig. 1 der
besseren Ubersichtlichkeit wegen weggelassene, Ringdichtung 6 gewährleistet.
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Die Grundplatte 2 besteht aus einem Ober- bzw. Unterteil 8 bzw. 9,
die dicht durch hier nicht gezeigte Befestigungselemente miteinander verbunden sind.
Die Teilung der Grundplatte 2 erleichtert die Montage weiterer Funktionselemente
des Frischhaltegerätes 1, vor allem einer Vakuumpumpe 10, die mit einer Saugöffnung
11 mit dem Vorratsraum 4 in kommunizierender Verbindung steht. Da es sich bei der
Vakuumpumpe 10 um eine bekannte Vorrichtung handelt, ist diese hier nicht naher
dargestellt. Die Vakuumpumpe 10 ist in einer Ausnehmung des Grundplatten-Oberteils
8 aufgenommen und am Unterteil9 der Grundplatte 2 lagefixiert. Mit Ausnahme der
Saugöffnung 11 ist die Vakuumpumpe 10 zum Vorratsraum 4 durch eine bündig mit dem
Oberteil 8 abschließende Platte 12 abgedeckt. Die Saugöffnung 11 kann, ggf. leicht
erhöht, durch einen nicht gezeigten Siebkörper abgedeckt sein, um eine Abdeckung
durch die Waren 5 zu verhindern. In dem Unterteil 9 ist auch die Abluftöffnung der
Vakuumpumpe 10 sowie gegebenenfalls Kühl öffnungen zur Abführung der Verlustwärme
der Vakuumpumpe 10 bzw. ihres Antriebes vorgesehen.
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Ebenfalls in die Grundplatte 2 integriert und mit der Vakuumpumpe
10 elektrisch verbunden sind ein Drucksensor 13 und ein Impulsgeber 14. Die elektrische
Zuleitung 15 zu der Vakuumpumpe 10 sowie die elektrischen Verbindungen des Drucksensors
13 und des Impulsgebers 14 werden in Nuten, vorzugsweise in der Trennebene der Grundplatte
2 geführt. Der Drucksensor 13 ist im Berührungsbereich zwischen der Grundplatte
2
und der Abdeckung 3 angeordnet und besitzt seinerseits eine Aufnahme
für eine Rastzunge der Abdeckung 3, die zugleich einen elektrischen Schallkontakt
betätigt, bzw. schaltet beim Aufsetzen der Abdeckung 3 die Vakuumpumpe 10 ein.
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Ferner ist in die Abdeckung ein Belüftungsventil 16 integriert.
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Das Frischhaltegerät 1 arbeitet wie folgt: Zunächst wird bei abgenommener
Abdeckung 3 die aufzubewahrende Ware 5 auf die Grundplatte 2 gelegt und anschließend
durch Aufsetzen der Abdeckung 3 der Vorratsraum 4 geschlossen.
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Beim Aufsetzen wird z.B. durch ein Rastelement der Abdeckung 3 ein
Schließkontakt des Drucksensors 13 betätigt und ein Einschaltimpuls an die Vakuumpumpe
10 gegeben. Diese beginnt daraufhin mit der Evakuierung des Vorratsraumes 4. Die
Druckänderung im Vorratsraum 4 wird durch den Drucksensor 13 überwacht, der mit
dem Vorratsraum 4 in Verbindung steht und einen Abschaltimpuls an die Vakuumpumpe
10 gibt, wenn im Vorratsraum ein ausreichender, vorwählbarer Unterdruck erreicht
ist, der die Langlebigkeit der im Frischhaltegerät 1 befindlichen Waren 5 gewährleistet.
Der Abschaltimpuls löst zugleich einen Impulsgeber,z.B. einen monostabilen Multivibrator,
aus, der mit einer entsprechenden Zeitkonstante seinerseits einen zweiten Abschaltimpuls
an die Vakuumpumpe 10 bzw. den mit ihr vereinigten Antrieb gibt, so daß die Abschaltung
der Vakuumpumpe 10 mit doppelter Sicherheit erfolgt
und eine Uberbeanspruchung
insbesondere der Abdeckung 3 durch einen unbeabsichtigt übermäßigen Unterdruck mit
Sicherheit vermieden wird. Zugleich kann die Steuerung der Vakuumpumpe 10 als Zweipunktregler
wirksam sein, indem bei einem möglichen Druckanstieg im Vorratsraum 4 über längere
Zeiträume, mit dem Drucksensor 13 auch eine Einschaltung der Vakuumpumpe 10 vorgenommen
werden kann. Zur Entnahme von Waren 5 wird das in der Abdeckung 3 angeordnete Belüftungsventil
16 von Hand betätigt, so daß ein Druckausgleich zwischen dem Vorratsraum 4 und der
Umgebung des Frischhaltegerätes 1 erfolgt und die Abdeckung 3 abgenommen werden
kann.
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Gegebenenfalls wird vorher durch einen Ausschalter die Vakuumpumpe
10 außer Betrieb gesetzt bzw. die Verbindung zum Drucksensor 13 unterbrochen. Selbstverständlich
kann der Druckausgleich auch über eine Ventilöffnung in der Grundplatte 2 unter
Verzicht auf ein Belüftungsventil 16 in der Abdeckung 3 erfolgen.
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Mannigfaltige bauliche Abwandlungen des Frischhaltegerätes 1 sind
möglich. Z.B. können die Haltemittel für die Abdeckung 3 kerbstiftartige Ansätze
sein, die von Gummibuchsen in der Grundplatte 2 bei ihrem Einsetzen elastisch umschlossen
werden.
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Ferner kann das Frischhaltegerät 1 in besonders bedienungsgünstiger
Weise ständig mit der Abdeckung 3 eine bauliche Einheit bilden, indem die Abdeckung
3, u.U. bei Abweichung von der gezeigten kreisförmigen Grundform, einseitig schwenkbar
an der Grundplatte 2 gelagert ist. Der Drucksensor 13 kann
von
dem Schließkontakt räumlich getrennt sein; auch ist es möglich, die Ringdichtung
6 für die Abdeckung 3 an der Grundplatte 2 selbst aufzunehmen, z.B. durch Einsetzen
in eine Ringnut, und damit gleichzeitig auch die Lagefixierung der Abdeckung 3 zu
erreichen.
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Die Steuerungsfunktionen können, unter Verzicht auf elektronische
Mittel, auch durch elektromagnetisch betätigbare Relaiskontakte realisiert werden.
Andererseits kann in der Steuereinrichtung des Frischhaltegerätes 1 der Drucksensor
13 auch durch eine Zeitschaltung ersetzt werden, so daß in Abhängigkeit von der
Leistung der Vakuumpumpe 10 und des Volumens des Vorratsraumes 4 ein bestimmter
Zeitablauf für den Druckzustand innerhalb des Vorratsraumes 4 repräsentativ ist.
In diesem Falle kann beim Schließen der Abdeckung die Vakuumpumpe 10 eingeschaltet
und zugleich ein Impulsgeber gestartet werden, der mit einem Impulszähler verbunden
ist, in den eine bestimmte Anzahl von Impulsen eingezählt wird. Beim Erreichen eines
vorbestimmbaren Zählerstandes, der einem gewünschten Unterdruck im Vorratsraum 4
entspricht, werden sowohl der Impulszähler als auch die Vakuumpumpe 10 abgeschaltet.
Anschließend kann der Vakuumpumpe 10 noch ein weiterer Abschaltimpuls in der oben
beschriebenen Weise zur zuverlässigen Stillsetzung der Vakuumpumpe 10 zugeführt
sein.
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Schließlich kann die Mobilität des Frischhaltegerätes 1 wesentlich
dadurch erhöht werden, daß als Vakuumpumpe eine bekannte
handbetätigte
Saugpumpe zur Erzeugung eines Unterdruckes im Vorratsraum mit der Grundplatte des
Gerätes baulich verbunden ist. Damit ist das Frischhaltegerät auch dann verwendbar,
wenn keine elektrische Stromversorgungseinrichtung zur Verfügung steht, z.B. beim
Aufenthalt in wenig erschlossenen Gebieten. Die Steuereinrichtung vereinfacht sich
in diesem Falle zu einer Indikatoreinrichtung für den Unterdruck im Vorratsraum.
Eine derartige Indikation kann auch in Verbindung mit der aufzubringenden Betätigungskraft
für die Saugpumpe erfolgen.
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Zusammenfassend kann also das Wesen der Erfindung wie folgt charakterisiert
werden: Laut Statistik gehen jährlich ca. 4O%o aller Nahrungsmittel durch Verderb
kaputt. In vielen Fällen ist die Ursache eine frühzeitige Oxydation. Daher die Uberlegung,
die Oxydation zu verhindern durch eine zeitweise Aufbewahrung unter Vakuum, wobei
ein käseglocken-artiges Frischhaltegerät verwendet wird, das in seinem Boden eine
Vakuumpumpe integriert hat. Die Steuerung derselben erfolgt automatisch über einen
Sensor, der beim Schließen des Deckels die Vakuumpumpe einschaltet und nach Erreichen
des gewünschten Vakuum-Unterdruckes die Pumpe ausschaltet und zur doppelten Absicherung
nach einer eingestellten Zeit einen zweiten Abschaltimpuls erhält. Hiermit kann
das Verderben von angebrochenen Nahrungsmitteln, wie z.B. Brot, Backwaren, Gemüse,
wesentlich reduziert werden, und es ermöglicht dieses Gerät gegenüber dem konventionellen
Verpacken
in Plastikfolie einen sekundenschnellen Zugriff und auch
Wiedereinlagerung ohne zeitraubende Verpackungs-Erneuerung.
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Mit der Erfindung ist es also bei einem unkoziplizierten Grundaufbau
des Gerätes in vorteilhafter Weise möglich, ein Prischhaltegerät zu schaffen, das
zur Verlängerung der Haltbarkeit von leichtverderblichen Waren beim Endverbraucher
einsetzbar ist, zugleich wirtschaftlich herstellbar ist und eine hohe Wirksamkeit
besitzt.