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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Bohrerführungseinrichtung zur Verwendung
beim Bohren von Löchern, deren Achsen spitzwinklig zur Längsrichtung von länglichen
Werkstücken, insbesondere Wangen und Handläufen von Treppengeländern liegen.
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Die vertikalen Sprossen von hölzernen Treppengeländern haben an ihren
Enden zylindrische Steckzapfen von bis zu 40 mm Durchmesser. Die Treppenwangen und
die Treppenhandläufe müssen mit entsprechenden Bohrungen zur Aufnahme dieser Sprossenzapfen
versehen werden. Bei gekrümmten oder gewinkelten Treppen ist die Neigung der Wangen
und Handläufe nicht konstant. Gleichwohl müssen die Bohrungen exakt vertikal eingebracht
werden. Hier bestehen für den Handwerker erhebliche Schwierigkeiten, nicht zuletzt
deswegen, weil beim Schrägbohren von Werkstücken nicht zuerst die Zentrierspitze
des Bohrers, sondern die Schneidkante am Werkstück zur Anlage kommt, wodurch der
Bohrer verläuft.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache Bohrerführungseinrichtung
zu schaffen, mittels deren die Vertikalbohrungen bei schrägen Werkstücken sicher
und mit hoher Genauigkeit erzeugt werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf einer
Seite einer Halteplatte drei im Längsabstand angeordnete Spannorgane vorgesehen
sind, von denen mindestens eines an einer, in der Halteplatte verschraubbaren Spindel
um die Spindelachse drehbar angeordnet ist, von denen die beiden äußeren identisch
ausgebildet und im selben Abstand von der Halteplatte angeordnet sind, während das
mittlere Spannorgan einen,sich um die Werkstückbreite unterscheidenden Abstand von
der Halteplatte hat und von denen das oder die Spannorgane mit größerem Abstand
von der Halteplatte winkelförmig mit je einem sich auf das Werkstück auflegenden
Auflageschenkel sowie einem rechtwinklig anschließenden Halteschenkel ausgebildet
sind, und daß im Bereich zwischen den beiden äußeren Spannorganen ein Bohrbuchsenhalter
auf derselben Seite der Halteplatte wie die drei Spannorgane an einer Schwenkvorrichtung
mit rechtwinklig zur Halteplattenebene liegender Schwenkachse befestigt ist, die
an der Halteplatte
gehaltert ist.
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Dank der drei Spannorgane wird eine Dreipunktklemmung der Halteplatte
erreicht, die eine sichere Befestigung auch an gekrümmten Werkstücken, wie bogenförmigen
Handläufen und Wangen ermöglicht. Der Bohrbuchsenhalter wird nach Befestigung der
Halteplatte am schrägliegenden Werkstück mit seiner oberen Stirnfläche mittels Wasserwaage
in eine Horizontalstellung gebracht und in dieser festgelegt. Die Bohrbuchse gewährleistet
nun eine sicheres Bohren auch von flachen Winkeln zum Werkstück bis herab zu etwa
20°, was einer sehr steilen Treppe entspricht. Obwohl der Bohrer zuerst mit der
Schneidkante am Werkstück einsetzt, ist er in der Bohrbuchse sicher geführt. Ein
Verlaufen des Bohrers am Werkstück ist ausgeschlossen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die beiden äußeren
Spannorgane den größeren Abstand von der Halteplatte aufweisen und daß der Bohrbuchsenhalter
an einer Schraubspindel befestigt ist, die in einem Gewindeloch der Halteplatte
verschraubbar gelagert ist und auf der eine an der Halteplatte zur Anlage bringbare
Kontermutter verschraubbar ist. Obwohl die Einstellung der Achse des Bohrbuchsenhalters
auf die Mitte der Werkstückbreite auch allein durch die Betätigung der Spannorgane
jedenfalls dann möglich wäre, wenn die Abstände aller drei Spannorgane von der Halteplatte
einstellbar sind, so wird mit der Abstandsverstellung des Bohrbuchsenhalters von
der Halteplatte die Handhabung erleichtert.
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Eine alternative Lösung im Rahmen des Erfindungsgedankens besteht
darin, daß die beiden äußeren Spannorgane den geringeren Abstand von der Halteplatte
aufweisen und das mittlere Spannorgan das Werkstück übergreift und sich außen an
das Werkstück anlegt. In diesem Fall muß jedoch der Halter für das mittlere Spannorgan
gekröpft oder rahmenartig ausgebildet sein, um Freiraum für den Bohrer zu schaffen.
Die erste Alternative ist demgegenüber einfacher und wird daher vorgezogen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht dann darin, daß die Auflageschenkel
der beiden äußeren Spannorgane Gewindeenden tragen, mittels deren sie jeweils in
einem Schraubloch der Halteplatte verschraubbar aufgenommen sind und daß die Gewindeenden
jeweils eine Kontermutter tragen. Grundsätzlich würde es zwar ausreichen, die gewinkelten
Spannorgane in vorgegebenem unveränderbarem Abstand an der Halteplatte zu befestigen,
wenn das mittlere Spannorgan und der Bohrbuchsenhalter bezüglich ihres Abstandes
von der Halteplatte verstellbar sind, jedoch erlaubt eine Abstandsverstellung der
äußeren Spannorgane eine schnellere und universellere Anpassung. Die damit verbundene
Schwenkbarkeit der Halteschenkel bringt den weiteren Vorteil, daß diese spitzwinklig
zum Werkstück eingestellt werden können, sodaß die Anlagefläche verlängert wird,
was insbesondere bei Werkstückanlageflächen von niedriger Höhe vorteilhaft ist.
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Sowohl die Halteschenkel des das Werkstück übergreifenden Spannorgans
bzw. der Spannorgane als auch das mittlere Spannorgan bestehen jeweils aus einem
länglichen Stück Rundmaterial und dieses Rundmaterial ist vorzugsweise jeweils mit
einem Kunststoffschlauchstück überzogen. Die Ausbildung der Spannorgane in dieser
Form führt zu einer präzisen Dreipunktanlage der Bohrerführungseinrichtung am Werkstück
sogar dann, wenn dieses mit relativ geringem Krümmungsradius gekrümmt ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung und den übrigen Unteransprüchen.
Es zeigt Fig. 1 eine Frontansicht der Bohrerführungseinrichtung und Fig. 2 eine
Draufsicht auf die Bohrerführungseinrichtung gemäß Fig. 1.
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Eine Bohrerführungseinrichtung 10 weist eine Halteplatte 12 auf,
an deren einer Seite zwei äußere Spannorgane 14 von identischer Form und in gleicher
Höhe sowie ein mittleres Spannorgan 16 angeordnet sind. Die drei Spannorgane 14,
16 befinden sich im wesentlichen in der unteren Hälfte der Halteplatte 12, in deren
oberer Hälfte oberhalb des mittleren Spannorgans 16 ein Bohrbuchsenhalter 18 schwenkbar
gelagert ist. Letzterer trägt einen auswechselbaren Bohrbuchseneinsatz 20, welcher
mittels einer in ein Gewindeloch 22 des Bohrbuchsenhalters 18 einschraubbaren Schraube
gesichert werden kann. Die Bohrbuchsen 20 bestehen aus gehärtetem Stahl und dienen
zur sicheren Führung eines Bohrers 24 entsprechender Größe.
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Jedes der beiden äußeren Halteorgane 14 besteht aus einem rechtwinklig
gebogenen Rundmaterial, wobei ein Werkstückauflageschenkel 26 und ein sich parallel
zur Halteplatte 12 erstreckender Halteschenkel 28 gebildet werden. Das freie Ende
des Auflageschenkels 26 ist mit einem Gewinde 30 versehen, das in einem Gewindeloch
32 der Halteplatte 12 verschraubbar ist. Eine Kontermutter 34 sichert das Spannorgan
14 in der gewünschten Lage. Der Halteschenkel 28 kann somit bezüglich seines Abstandes
von der Halteplatte 12 als auch bezüglich seiner Richtung zur Bodenkante der Halteplatte
12 eingestellt werden.
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Das mittlere Spannorgan 16 besteht aus einem Rundmaterialstück 36,
das an einem Zapfen 38 einer Gewindespindel 40 um die Spindelachse schwenkbar gelagert
ist. Die Gewindespindel hat an ihrem hinteren Ende einen Handgriff 42. Die Spindel
40 ist in einem Gewindeloch 44 der Halteplatte 12 verschraubbar gelagert.
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Das Gewindeloch 44 liegt in der Mitte zwischen den beiden Gewindelöchern
32 der äußeren Spannorgane 14 und um mindestens den Durchmesser der Auflageschenkel
26 der Spannorgane 14 tiefer als die Gewindelöcher 32. Mit dieser Anordnung des
mittleren Spannorgans 16 kann die Bohrerführungseinrichtung 10 auch an sehr niedrigen
Handlaufabschnitten festgeklemmt werden, indem das Druckstück 36 wie in den Zeichnungen
dargestellt, horizontal gestellt wird. Soll dagegen an einem gebogenen Werkstück
gearbeitet werden, wird das Druckstück 36 parallel zu den Halteschenkeln 28 eingestellt.
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Unterhalb des Gewindeloches 44 in der Halteplatte 12 ist in vertikaler
Ausrichtung ein zweites Gewindeloch 46 vorgesehen, in das die Schraubspindel 40
eingeführt werden kann, wenn an höheren nicht profilierten Werkstücken gearbeitet
werden soll.
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Der Bohrbuchsenhalter 18 ist an einer Gewindespindel 48 mit zur Bohrbuchsenachse
rechtwinkliger Spindelachse angeschweißt. Die Spindel 48 ist in einem Gewindeloch
50 der Halteplatte 12 verschraubbar, sodaß der Achsabstand des Bohrbuchsenhalters
18 von der Halteplatte 12 schnell auf die Mitte des Werkstückes eingestellt werden
kann. Nachdem die Bohrerführungseinrichtung 10 an dem geneigt verlaufenden Werkstück
also insbesondere Treppenwange bzw. Handlauf befestigt worden ist, indem die Auflageschenkel
26 der äußeren Halteorgane 14 auf das Werkstück aufgelegt bzw.
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an der Unterseite des Werkstückes angelegt worden
sind
und anschließend der Handgriff 42 betätigt worden ist, um das Werkstück zwischen
den beiden Halteschenkeln 28 der äußeren Spannorgane 14 und dem Druckstück 36 des
inneren Spannorganes 16 festzuklemmen, wird die Schraubspindel 48 des Bohrbuchsenhalters
18 im Gewindeloch 50 soweit verschraubt, daß die Bohrbuchsenachse in der Mittelebene
zwischen mittlerem Spannorgan 16 und äußerem Spannorgan 14 und damit auf Werkstückmitte
liegt. Dann wird der Bohrbuchsenhalter 18 vertikal gestellt, indem an eine der Frontflächen
der Bohrbuchse 20 eine Wasserwaage angelegt wird. In der Vertikalstellung wird dann
die auf der Schraubspindel 48 sitzende Mutter 52 festgezogen. Anschließend kann
das Loch in das Werkstück gebohrt werden.
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Bei sehr flach verlaufenden Bohrungen bis herab auf etwa 200 zur
Werkstückoberfläche muß die Schraubspindel 48 für den Bohrbuchsenhalter 18 seitlich
versetzt werden, damit der Bohrer 24 nicht mit dem äußeren Spannorgan 14 kollidiert.
Zu diesem Zweck sind beidseitig des Gewindeloches 50 auf gleicher Höhe noch Hilfsgewindelöcher
54, 56 vorgesehen. Durch Umstekken der Gewindespindel 48 des Bohrbuchsenhalters
18 in eines der Löcher 54, 56 können Vertikallöcher in Wangen und Handläufen gebohrt
werden, die bis zu etwa 70e Steilheit angeordnet sind.