DE3507882A1 - Verfahren zum loesen von salzkrusten in einem waermeaustauscher - Google Patents
Verfahren zum loesen von salzkrusten in einem waermeaustauscherInfo
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Description
SIGRI ELEKTROGRAPHIT GMBH Meitingen, den 4. MRl 1985
Verfahren zum Lösen von Salzkrusten in einem Wärmeaustauscher
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Lösen von Salzkrusten, die durch überschreiten der Sättigungsgrenze aus einem mit Wasserdampf gesättigten Gas auf
den wärmeaustauschenden Flächen eines Wärmeaustauschers abgeschieden werden.
Es sind Verfahren bekannt, bei welchem mit Wasserdampf gesättigte Gase durch Wärmeaustausch auf eine Temperatur
erwärmt werden, die für physikalische oder chemische Behandlungen des Gases förderlich ist. Besonders häufig
verwendet man für diesen Zweck rekuperative Wärmeaustauscher/ wie Block-, Platten-, oder besonders Rohrbündelwärmeaustauscher.
Enthält das Wasserdampf-Gas-Gemisch mineralische Salze, deren Löslichkeit mit steigender
Temperatur sinkt oder vermindert sich beim Wärmeaustausch die Menge des Lösungsmittels, läßt sich wegen
Erwärmung der Lösung oder Verdampfung des Lösungsmittels die Abscheidung der mineralischen Substanz auf der heißen
Oberfläche des Wärmeaustauschers in der Regel nicht vermeiden. Die mehr oder weniger harten Krusten bedingen
eine wesentliche Leistungsverschlechterung des Wärmeaustauschers und es ist daher üblich, die wärmeaustauschenden
Flächen periodisch zu reinigen, beispielsweise durch Auskochen mit sauren oder alkalischen Lösungen.
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Anlagen, z.B. Chemieanlagen, die derartige Wärmeaustauscher
enthalten, können entsprechend nur dann kontinuierlich betrieben werden, wenn für den Zeitraum der
Reinigung ein Ersatzwärmeaustauscher zugeschaltet wird. 5
Es ist auch bekannt, besonders zum Entfernen wasserlöslicher Salzkrusten, ohne Unterbrechung des Betriebs Wasser
oder gegebenenfalls auch wässerige Lösungen auf die Wärmeaustauscherflächen zu spritzen, wobei die Krusten durch die
Kraft des auftreffenden Fluids und dessen Lösefähigkeit
entfernt werden. Nachteile dieses Verfahrens sind die Kühlung des Gases, falls die Temperatur des Sprühwassers
kleiner als die normale Austrittstemperatur des Gases ist, und vor allem die Senkung des Taupunkts bzw. die über-Sättigung
des Gases mit dem Lösemittel. Die Korrosion von Apparaten, Rohrleitungen und dgl., die dem Wärmeaustauscher
nachgeschaltet sind, läßt sich dann häufig nur durch Ausbildung dieser Anlagenteile aus korrosionsfesten Werkstoffen
verhindern, eine technisch aufwendige Lösung. Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, Salzkrusten
ohne die beschriebenen Nachteile aus Wärmeaustauschern zu entfernen.
Die Aufgabe wird mit einem in mehrere Sektionen unterteilten Wärmeaustauscher gelöst, dessen Sektionen zu
einem überwiegenden Teil zur Erwärmung des mit Wasserdampf gesättigten Gases mit einem heißen Fluid und zu
einem kleineren Teil zur Kühlung des Gases unter den Taupunkt mit einem kalten Fluid beaufschlagt, die Salzkrusten
in den gekühlten Sektionen durch das ausgeschiedene Kondenswasser gelöst und die Salzlösungen aus dem Wärmeaustauscher
abgezogen werden und die gekühlten Sektionen nach der Entfernung der Salzkrusten mit dem heißen Fluid
und ein Teil der erwärmten Sektionen mit dem kalten Fluid beaufschlagt werden.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, das im Gasstrom enthaltene Wasser als Lösemittel für die störenden
Salzkrusten zu verwenden. Zu diesem Zweck wird ein Teil des zu erwärmenden Gasstroms unter den Taupunkt abgekühlt,
wobei Wassertropfen im direkten Kontakt mit den Salzkrusten an den wärmeentziehenden Flächen abgeschieden
werden und in kurzer Zeit eine konzentrierte, von den wärmeaustauschenden Flächen ablaufende Salzlösung
gebildet wird; Bei einem konstanten Gasstrom ist die verfügbare Wassermenge dem Feuchtigkeitsgehalt des eingespeisten
Gases, der Temperatursenkung und der Kühlzeit proportional. Durch Änderung dieser Parameter kann das
Verfahren in weiten Grenzen dem jeweiligen Betriebserfordernis angepaßt werden. Nach Lösen der Salzkrusten
wird ein anderer Teil des Wärmeaustauschers gekühlt und der gekühlte Teil wieder mit einem heißen Fluid beaufschlagt.
Durch die Unterteilung des Wärmeaustauschers in mehrere Sektionen und Erwärmung des größeren Teils und Kühlung
des kleineren Teils der Sektionen erhält man mehrere, der Zahl der Sektionen analoge Teilströme mit zwei verschiedenen
Temperaturen. Zweckmäßig werden die Teilströme miteinander zur Erzeugung eines homogenen Gasstroms
vermischt, beispielsweise durch turbulente Strömungen, dessen Temperatur man in bekannter Weise in guter Näherung
aus dem Mengenverhältnis der Teilströme und dem Verhältnis der Temperaturen berechnen kann. Jede Sektion des
Wärmeaustauschers ist mit einer eigenen Zu- und Ableitung für das heiße und das kalte Fluid ausgestattet und mit den
üblichen Mitteln zum Umschalten von dem einen zum anderen Fluid. Als heißes Fluid wird beispielsweise heißes Wasser,
Dampf oder ein Thermoöl als kaltes Fluid Kaltwasser oder eine Sole verwendet.
PA 85/6 Dr.We/Ma - 5 -
"— 5 -*
Die Anzahl der Sektionen eines Wärmeaustauschers, die jeweils zur vollständigen Entfernung der Salzkrusten
gekühlt werden müssen, hängt im einzelnen von der Löslichkeit des Salzes und der ausgeschiedenen Wassermenge
ab. Unter den üblichen Bedingungen reicht es aus, 5 bis 20 % der Sektionen zu kühlen. Das Verfahren kann
grundsätzlich auf alle mit Wasserdampf gesättigte Gase angewendet werden, deren Temperatur in einem Wärmeaustauscher
erhöht werden soll. Besonders vorteilhaft können Rauchgase behandelt werden, die beispielsweise nach
einer Entschwefelungsbehandlung wasserlösliche Salze enthalten. Die in den gekühlten Sektionen gebildeten
Salzlösungen wirken entsprechend mehr oder weniger stark korrosiv und es ist zweckmäßig, Wärmeaustauscher aus
korrosionsbeständigen Werkstoffen zu verwenden. Besonders vorteilhaft sind Wärmeaustauscher aus Graphit, die gegen
zahlreiche Lösungen beständig sind.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Beispiels und einer Zeichnung näher beschrieben:
Ein übliches Verfahren zur Entschwefelung von Rauchgasen —- ist das Verfahren nach Wellmann-Lord (Winnacker-Küchler,
Chemische Technologie, Bd. 2, 4. Aufl. München 1982, 15).
Bei diesem Verfahren wird aus dem Rauchgas in einem Absorber SO2 mit natriumsulfitreicher Lösung ausgewaschen.
In der Zeichnung durchströmt das Rauchgas den Vorwäscher und den Hauptwäscher 2, dem der Tropfenabscheider 4 nachgeschaltet
ist. Die natriumsulfithaltige Waschlösung durchströmt über Leitungen 3 den Hauptwäscher im Gegenstrom, die
S02~beladene Waschlösung wird abgezogen und nach dem zeichnerisch
nicht dargestellten Austreibendes S0„ in den Kreislauf
zurückgeführt. In Fließrichtung nach dem Tropfenabscheider ist ein Wärmeaustauscher angeordnet, von dem zeichnerisch
die Sektion 5 dargestellt ist. Zweck des Wärmeaustauschers ist die Aufheizung des entschwefelten Rauchgases
von etwa
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65° auf 90 °C. Da salzhaltige Flüssigkeitstropfen nur zu einem Teil im Abscheider 4 zurückgehalten werden,
gelangen Tropfen auch auf die heißen Flächen des Wärmeaustauschers, wenigstens ein Teil des Lösungsmittels
verdampft wegen Übersättigung, Salz scheidet sich aus und die wärmeaustauschende Fläche verkrustet. Zur Ablösung
der Salzkrusten wird durch Umstellen der Ventile die Zu- und Abfuhr des heißen Fluids durch die Rohrleitungen
6 unterbrochen und über die Leitungen 7 ein kaltes Fluid dem Wärmeaustauscher zugeführt. Dem gereinigten
Rauchgasstrom wird nun Wärme entzogen und seine Temperatur unter dem Taupunkt gesenkt. Das entstehende Kondensat löst
die Salzkrusten von den wärmeaustauschenden Flächen, die Lösung fließt ab und wird über die Leitung 9 abgezogen.
Die Sektion 5 des Wärmeaustauschers wird dann wieder mit dem heißen Fluid beaufschlagt und eine andere zeichnerisch
nicht dargestellte Sektion mit dem kalten Fluid. Insgesamt enthielt der aus Graphit ausgeführte Wärmeaustauscher
10 Sektionen, jeweils neun Sektionen wurden beheizt und eine Sektion gekühlt.
Die aus den Sektionen austretenden Teilströme werden zu einem Gasstrom mit einer Temperatur von etwa 85 bis
90 0C vereinigt. Der Gasstrom enthält keine aus der
Waschlösung mitgeschleppten Salze, vor allem Natriumsulfit und Natriumsulfat, und die weit oberhalb des
Taupunkts liegende Gastemperatur reicht zur Erzeugung des notwenigen Auftriebs in Kamin 10 aus. Eine Korrosion
des Kamins 10 und gegebenenfalls der Aggregate und Rohrleitungen, die zwischen dem Wärmeaustauscher 5 und dem
Kamin 10 angeordnet sind, kann ausgeschlossen werden.
PA 85/6 Dr.We/Ma
Claims (5)
1. Verfahren zum Lösen von Salzkrusten, die durch überschreiten der Sättigungsgrenze aus einem mit
Wasserdampf gesättigten Gas auf den wärmeaustauschenden Flächen eines Wärmeaustauschers abgeschieden
werden, dadurch gekennzeichnet , daß der Wärmeaustauscher in mehrere Sektionen unterteilt
ist/ der überwiegende Teil der Sektionen zur Erwärmung des mit Wasserdampf gesättigten Gases mit
einem heißen Fluid, der kleinere Teil der Sektionen zur Kühlung des Gases unter den Taupunkt mit einem
kalten Fluid beaufschlagt, in den gekühlten Sektionen die Salzkruste durch das ausgeschiedene Kondenswasser
gelöst und die Salzlösung aus dem Wärmeaustauscher abgezogen wird und nach Entfernung der Salzkruste die
gekühlten Sektionen mit dem heißen Fluid und Teile der erwärmten Sektionen mit dem kalten Fluid beaufschlagt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß 5 bis 20 % der Sektionen
gekühlt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß ein mit Wasserdampf
gesättigtes Rauchgas verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch g e -
kennzeichnet, daß ein Rohrbündelwärmeaustauscher verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß ein aus Graphit be-
stehender Wärmeaustauscher verwendet wird.
PA 85/6 Dr.We/Ma - 2 -
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