DE3429956C2 - - Google Patents
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- DE3429956C2 DE3429956C2 DE3429956A DE3429956A DE3429956C2 DE 3429956 C2 DE3429956 C2 DE 3429956C2 DE 3429956 A DE3429956 A DE 3429956A DE 3429956 A DE3429956 A DE 3429956A DE 3429956 C2 DE3429956 C2 DE 3429956C2
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/46—Removing components of defined structure
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung
einer Waschflüssigkeit aus einer
Abgasbehandlungsanlage gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-OS 29 28 526
bekannt, wobei es hier insbesondere um die Entfernung
saurer Komponenten oder ähnlicher Schadstoffe aus den
Abgasen von kohle- und ölgefeuerten Kraftwerken geht.
Ein kleiner Teil der Abgase wird vor dem Luftvorwärmer
entnommen, einem Sprühverdampfer und dann einem
Abscheider zugeführt und schließlich dem Hauptstrom
wieder zugeführt. Eine Steuerung oder Kontrolle der
Lösung ist nicht vorgesehen.
Zum allgemeinen, aus der Praxis bekannten Stand der
Technik läßt sich noch folgendes ausführen:
Zur Vermeidung der Luftverschmutzung in einem geeigneten
Verfahren mit einer Anlage zum Entfernen von
Schwefeloxid wird weitgehend ein Naßkalk-Gipsver
fahren zur Behandlung der Abgase aus Kesseln, in
denen Schweröl oder Kohle verbrannt wird, oder aus
Anlagen zum Sintern oder Raffinieren von Metall und
dgl. verwendet. Als Vorrichtung zum Entfernen von
Staub aus den Ofenabgängen oder Abgasen wird häufig
ein Trockenstaubsammler verwendet. Bei den verschiedenen
Gasen weist das aus dem mit Kohle beheizten Kessel
stammende Gas Staub, Halogengas und NO x zusammen
mit Schwefeldioxid auf. Deshalb bedingt die Behandlung
von Abgasen aus diesen Kesseln eine weiterent
wickelte Technik. Es läßt sich demnach auch über
zeugend darlegen, daß mit der zur Behandlung aus kohle
beheizten Kesseln stammende Abgase angewandte Technik
und Verfahrensweise leicht auch die Behandlung der
anderen Abgase in den meisten Fällen bewältigt werden
kann.
Demzufolge wird hier Bezug genommen auf die Behandlung
eines abströmenden Mediums aus der Abgasbear
beitungsvorrichtung, durch die das aus kohlebeheizten
Kesseln stammende Abgas behandelt wird.
In der Beschreibung sollen unter Halogen
bzw. Halogenverbindung Halogenide ver
standen werden.
Zur Beschreibung der bekannten Verfahrensweise zeigt
die Fig. 1 der Zeichnungen ein Arbeitsablaufdiagramm,
das den Verlauf einer Durchführungsform zur Behand
lung eines abströmenden Mediums aus einer her
kömmlichen Vorrichtung zur Behandlung von aus
kohlebeheizten Kesseln stammenden Abgasen wieder
gibt; die Fig. 2 zeigt das Arbeitsablaufdiagramm
nach der Erfindung.
In der Fig. 1 wird ein Abgas 2 aus einem mit Kohle
beheizten Kessel 1 abgegeben und in einen Trocken
staubsammler 3 gegeben. Der größere Teil des im Ab
gas enthaltenen Staubs wird von der Anlage als Fest
stoff 4 entfernt. Hiernach wird das Abgas 5 an einen
mit Gas-Gasheizer (gas-gas heater) 33 geleitet; es
wird dann mit einem gereinigten Abgas 9 aus dem Ab
sorptionsturm 8 ausgetauscht und dann an den Kühl
turm 6 weitergeleitet, in dem die meisten im Ab
gas enthaltenen Staub- und Halogenverbindungsanteile
aus dem Abgas entfernt werden, wonach das Abgas über
eine Abgasleitung 7 einem Absorptionsturm 8 zugeleitet
wird, in dem das Schwefelsäuregas (SO₂) entfernt
wird.
Das gereinigte Abgas 9 wird vom Absorptionsturm 8
an den mit Gas beheizten Gasheizer 33 geleitet und
wird in diesem nochmals aufgeheizt. Hiernach wird
es in den Zwischenüberhitzer eingeleitet und dort er
wärmt, wonach es schließlich über die Leitung 29 aus
einem Schornstein 30 an die Atmosphäre abgegeben wird.
Im Kühlturm 6 läuft eine Reinigungsflüssigkeit um,
und zwar durch eine von einer Pumpe 10 betriebene
Umlaufleitung 11. Die Reinigungsflüssigkeit wird in
das Abgas gesprüht, wodurch letzteres gereinigt, der
Staub und die Halogenverbindung gesammelt und das Ab
gas sowohl befeuchtet als auch gekühlt werden.
Um einen Wasserabgang durch Verdampfen auszugleichen,
wird zusätzliches Wasser 12 in den Kühlturm
6 eingespeist.
Eine Umlauflösung des Kühlturms einschließlich Staub
und Halogenverbindung, die aus dem Abgas 5 gesammelt
wurden, wird zum Teil aus der Umlaufleitung 11 abge
zweigt und Neutralisierungstanks 25 über eine Leitung
13 dem zugeführt.
Im Absorptionsturm 8 wird SO₂, das im Abgas enthalten
ist, mit einer Aufschlämmungslösung, die Kalkstein
oder Löschkalk enthält, in Kontakt gebracht und diese
wird über die Umlaufleitung 17 zurückgeführt, und
in den Turm 8 eingesprüht, so daß SO₂ in Kalziumsulfit
umgewandelt wird.
Die Aufschlämmungslösung mit dem so entstandenen
Kalziumsulfit wird über eine Pumpe 14 erneut in Um
lauf gebracht, wobei ein Teil der Lösung über die
Leitung 15 an den Oxidationsturm 16 geleitet wird,
in dem sie dann auf Grund der Oxidation durch Luft
sauerstoff in eine Gipstrübe umgewandelt wird.
Die Gipsaufschlämmungslösung oder -trübe aus dem
Oxidationsturm 16 durchläuft eine Leitung 18 und ge
langt zu einem Fest-Flüssigabscheider 19, in dem sie
in ein Nebenprodukt Gips 20 und ein Filtrat 21 geschieden
wird. Der größte Teil des Filtrats 21 wird mit
Kalkstein oder Löschkalk 22 gemischt und dann an den
Absorptionsturm 8 zurückgeführt.
Andererseits wird ein Teil des Filtrats 21 über eine
Leitung 23 einem Neutralisierungstank 25 zugeführt,
um zu verhindern, daß sich lösliche Verunreinigungen,
in der Anlage ansammeln. Über die Leitung 24
wird Kalkstein oder Löschkalk in den Neutralisierungs
tank 25 eingeführt, wo Gips und ein Hydroxid eines ge
lösten Metalls gebildet werden, das in einem Teil
der Umlaufflüssigkeit, die aus dem Kühlturm 6 über
eine Leitung 13 abgeleitet wird, und in einem Teil
des über die Leitung 23 eingespeisten Filtrats 21
enthalten ist.
Die das oben erwähnte Hydroxid, Gips und aus dem
Abgas gesammelten Staub enthaltende Aufschlämmungs
lösung wird insgesamt über eine Leitung 26 aus dem
Neutralisierungstank 25 in einen über dem Trocken
staubsammler 3 liegenden Verdampfer 27 gegeben, in
dem die Lösung, die durch die Leitung 26 läuft, durch
eine Zweistoffdüse versprüht wird, um winzige Tröpfchen
zu bilden. Diese Tröpfchen werden dann mit dem
Abgas im Verdampfer 27 gemischt und dann verdampft.
Ein Feststoff in den Tröpfchen, der noch nicht ge
trocknet wurde, setzt sich dann als Ablagerung ab,
wird jedoch als Ablagerung 32 durch eine Vorrichtung
31 entfernt, die eine Ansammlung derartiger Ablagerungen
verhindert. Getrocknete Feststoffe werden ge
sammelt und als Feststoff 4 zusammen mit dem Staub
im Abgas 2 mittels eines Trockenstaubsammlers 3 ab
geführt.
Bei einem derartigen Behandlungsverfahren bekannter
Ausführung ergeben sich folgende Nachteile:
- (1) Da das abströmende Medium aus dem Absorptions system zusammen mit dem abströmenden Medium aus dem Kühlturm einer Neutralisierungsbehandlung unter worfen wird und da diese abströmenden Medien dann im Gasstrom vor dem Trockenstaubsammler ver sprüht werden, sind die Mengen der versprühten Ab strömungsmittel größer als eine Menge des abströmenden Mediums aus dem Kühlturm. Demzufolge fällt die Temperatur des Abgases beträchtlich ab. Deshalb sinkt, wenn eine Neuerwärmung nach einer Wärmerückge winnung durch den Gas-Gasheizer nicht durchgeführt wird, die Temperatur des Abgases beträchtlich ab, so daß weißer Rauch entsteht, wodurch die unmittel bare Abführung des Abgases durch den Schornstein an die Atmosphäre unmöglich wird.
- (2) Wenn das abströmende Medium aus dem Absorptions system und das abströmende Medium aus dem Kühlturm als Ganzes als Aufschlämmungslösung durch die Zwei stoffdüse versprüht wird, sammelt sich die Ablagerung nach dem Verdampfen der Tröpfchen an. Somit ist die Vorrichtung zur Verhinderung von sich ansammelnden Ablagerungen unerläßlich.
- (3) Es ist hierbei notwendig, eine große Menge Zusatz wasser für den Kühlturm vorzusehen.
- (4) Es kommt auch zur Korrosion (an der Düse, dem Kühlturm, Leitungen und dgl.), und zwar auf Grund des Halogens. Auch treten Verschleiß und Verstopfungen der Düse sowie der Leitungen auf, die auf die Schweb stoffe zurückzuführen sind.
Angesichts dieser Sachlage wurden von den Erfindern
dieser Anmeldung weitgehende Forschungsarbeiten
mit folgendem Ziel betrieben:
- (1) Die Temperatur des Abgases am Schornsteinein tritt soll eine vorbestimmte Höhe erreichen, ohne daß hierzu ein weiteres Mittel außer dem Gas-Gas heizer erforderlich ist.
- (2) Vor dem Trockenstaubsammler soll das in das Abgas versprühte abströmende Medium mit hohem Wirkungsgrad verdampft und getrocknet werden.
- (3) Das abströmende Medium aus dem Absorptionssystem soll als Zusatzwasser für den Kühlturm genutzt werden.
- (4) Auf die Vorrichtung zur Verhinderung von sich ansammelnden Ablagerungen soll völlig verzichtet wer den.
- (5) Die auf das Halogen zurückgehende Korrosion sowie die Abnutzung und das Verstopfen auf Grund von Schwebe teilchen soll unter Kontrolle gebracht werden.
Es hat sich gezeigt, daß diese Aufgaben gelöst werden,
indem ein Teil des abströmenden Mediums, das in den Gas
strom vor den Trockenstaubsammler eingeführt wird, über
Konzentration eines Halogens
oder eines Schwebestoffes geregelt oder eingestellt
wird, das bzw. der in dem aus der Naßabgasbehandlungs
vorrichtung abströmenden Medium vorhanden ist.
Nach diesem Grundgedanken richtet sich die Erfindung
auf ein Verfahren zur Behandlung eines abströmenden
Mediums in einer Abgasbearbeitungsanlage, wobei die
Verfahrensschritte darin bestehen: das Abgas in
einen Trockenstaubsammler einzuführen, in dem der im
Abgas enthaltender Staub entfernt wird; das Abgas
einer Naßabgasbearbeitungsanlage zuzuleiten, in der
das Abgas gereinigt wird, und das aus dieser Anlage
abgegebene Abströmungsmedium in den Gasstrom vor
den Trockenstaubsammler, wo der
trockene Feststoff gesammelt wird, einzuführen, und das Verfahren
dadurch gekennzeichnet ist, daß
der Durchfluß des aus der Naßbehand
lungseinrichtung abströmenden Waschflüssig
keitsanteils über die Halogenidkonzentration
in der Waschflüssigkeit oder die Konzentration des
suspendierten Materials eingestellt wird.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in
Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiels der Er
findung näher erläutert:
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird der Durchfluß des
abströmenden Mediums aus der Naßbearbeitungsanlage
für Abgase über die Konzentration
des Halogens oder des im abströmenden Medium ent
haltenen Schwebestoffs eingestellt, wobei ein Bei
spiel so eines abströmenden Mediums die Abgänge aus
dem Kühlturm sind. Falls die Abgänge vom Kühlturm abge
zogen werden, so daß die Konzentration des Halogens
oder des in den Abgängen vorhandenen Schwebestoffs
beispielshalber von Chlor Cl im Bereich von 5000 bis
20 000 ppm liegt kann die Konzentration von Fluor F
im Bereich von 1000 bis 5000 ppm liegen, oder die
Konzentration des Schwebestoffes kann zwischen 1 bis
5 Gewichtsprozent betragen, wobei die sich bildende
Gipsablagerung durch die Wirkung der Halogenverbin
dung oder des in der Rückführungslösung im Kühlturm
enthaltenen Staubes auch dann verzögert, wenn die
aus dem Absorptionssystem stammenden Abgänge in
den Kühlturm eingeleitet werden. Somit treten die
nachteiligen Auswirkungen nicht mehr auf, die auf
die Gipsablagerung zurückzuführen sind, da es nicht
mehr dazu kommt, weshalb es auch nunmehr möglich ist,
die aus dem Absorptionssystem stammenden Abgäge als
Zusatzwasser für den Kühlturm zu nutzen. Folglich
läßt sich ein Teil des sonst von außen zugeleiteten
Wassers einsparen.
Wenn die aus dem Kühlturm abgezogene Ofenabgänge, die
im Neutralisierungstank neutralisiert werden, in das
Abgas verstäubt werden, daß die Konzentration des
Halogens oder des in den Abgängen aus dem Kühlturm
enthaltenen Schwebestoffs, in denen beispielshalber
die Cl-Konzentration im Bereich von 5000 bis 20 000 ppm,
die F-Konzentration zwischen 1000 bis 5000 ppm
oder die Konzentration des Schwebestoffs zwischen 1 bis
5 Gewichtsprozent liegen kann, wird die Versprühung
mit einem Anteil der Abgänge in einem Verhältnis zum
Durchfluß des Abgases (wobei der Anteil der Ofenabgänge
zunimmt, wenn der Durchfluß des Abgases sich erhöht)
durchgeführt, wodurch die Tröpfchen verdampft werden
und eine wirksame Trocknung erreicht wird. Dement
sprechend verringert sich der Anteil der Ablagerung,
weshalb die Vorrichtung zur Verhinderung von sich an
sammelnden Ablagerungen entfallen kann.
Da der Betrag des abströmenden Mediums, das in das
Abgas versprüht wird, in Übereinstimmung mit dem
Durchfluß des Abgases, wie vorstehend beschrieben,
zu- bzw. abnimmt, bleibt ein Temperaturabfall des Ab
gases, der sich aus dem Versprühen des abströmenden
Mediums ergibt, konstant. Da das abströmende
Medium aus dem Absorptionssystem dem Kühlturm zu
geführt werden, kann, läßt sich der Anteil des in
das Abgas versprühten abströmenden Mediums verringern,
wobei auch der sich aus dem Versprühen des
abströmenden Mediums ergebende Temperaturabfall
gleichfalls klein sein wird. Somit läßt sich die
Temperatur des durch den Schornstein an die Atmosphäre
abzugebenden Gases nur durch die Wärmerückgewinnung
mittels des Gas-Gasheizers auf konstanter Höhe
halten, so daß es fortan keines Rückerwärmers mehr
bedarf. Da die Konzentration an Cl oder die von F
auf einem konstanten Wert gehalten wird, kommt es
zu keiner Korrosion und die Konzentration des Schwebe
stoffs bleibt bei konstanter Höhe, weshalb es weder
zum Verschleiß noch zu einer Verstopfung der Düse und
der Rohrleitung kommt.
Nachstehend wird im einzelnen auf das Ausführungsbeispiel
der Fig. 2 eingegangen, in der die Bezugszeichen
1 bis 27 und 30 denen der Fig. 1 entsprechen.
Nach Fig. 2 sind Schlammabscheider 35, Schlamm 36
und Leitungen 37 und 38 zwischen den Neutralisierungs
tank 25 und dem Verdampfer 27 geschaltet. Darüber
hinaus liegt zwischen dem Absorptionsturm 8 und dem
Schornstein 30 die Leitung 9; wogegen die dem Rücker
wärmer 28 und der Leitung 29 entsprechende Bauteile
der Fig. 1 in Fig. 2 nicht mehr anzutreffen sind. Des
weiteren kommt hier zwischen dem Verdampfer 27 und
dem Trockenstaubsammler 3 in Fig. 2 keine Vorrichtung
zur Verhinderung von Ablagerungsansammlungen vor.
In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
wird die Gipsaufschlämmungslösung in das Nebenpro
dukt Gips 20 und das Filtrat 21 geschieden, wobei
letzteres über die Leitung 23 dem Absorptionsturm
8 und dem Neutralisierungsturm 25 zugeführt wird,
wogegen jedoch in der Ausgestaltung der Fig. 2 das
Filtrat 21 dem Neutralisierungsturm 25 nicht einge
speist wird.
In Fig. 2 wird das Abgas 2 aus dem kohlebeheizten
Kessel 1 einem Trockenstaubsammler 3 eingespeist,
in dem der im Abgas enthaltene Staub in Feststoff 4
umgewandelt wird, der dann aus der Anlage austritt.
Hiernach wird das Abgas 5, das zum großen Teil vom
Staub befreit wurde, in einen Gas-Gasheizer 33 ge
leitet, mit dem gereinigten Abgas 9 aus dem Ab
sorptionsturm wärmegetauscht, an den Kühlturm 6
geleitet, in dem der größte Anteil Staub und Halo
genverbindung entfernt wurde, und über die Leitung
7 in den Absorptionsturm 8 eingespeist, in dem SO₂
eliminiert wird. Das gereinigte Abgas 9 wird aus
dem Absorptionsturm 8 an den Gas-Gasheizer 33 zu
rückgeführt und dort nochmals erwärmt, wonach es über
den Schornstein 30 an die Atmosphäre abgegeben
wird. Im Kühlturm 6 wird das Reinigungsmittel, das
mittels der Pumpe 10 über die Rückführungsleitung
11 eingespeist wird, in das Abgas 5 versprüht, wodurch
das Abgas 5 gereinigt, Staub und Halogenverbindung
gesammelt und die Befeuchtung und die Abkühlung
des Abgases durchgeführt werden. Für den Ausgleich
des verdampften Wassers werden das Ergänzungs
wasser 12 und das Filtrat (die Abgänge aus dem
Absorptionssystem), in dem der Gipsschlamm durch
ein Fest-Flüssigabscheidungsverfahren abgeschieden
worden ist, über die Leitung 34 dem Kühlturm
zugeführt. Darüber hinaus wird die Rückführungs
flüssigkeit des Kühlturms, in der aus dem Abgas
5 gesammelter Staub und die Halogenverbindung ent
halten ist, zum Teil aus der Rückführungsleitung
11 abgezweigt und dann über die Leitung 13 an
den Neutralisierungstank 25 geliefert.
Im Absorptionsturm 8 wird die im Abgas enthaltene
Verbindung SO₂ mit der Schlammlösung, in der Kalk
stein oder Löschkalk enthalten ist, der über die
Leitung 17 rückgeführt und im Absorptionsturm
versprüht wird, so daß SO₂ in Kalziumsulfit um
gewandelt wird, in Kontakt gebracht und von ihr
absorbiert. Die Schlammlösung, die das so ge
bildete Kalziumsulfit enthält, wird über die
Pumpe 14 rückgeführt und ein Teil der Schlammlösung
wird über die Leitung 15 an den Oxidations
turm 16 geleitet, in dem sie durch Oxidation durch
Luftsauerstoff zu Gipsschlamm verändert wird.
Die Gipsschlammlösung aus dem Oxidationsturm 16
wird über die Leitung 18 an den Fest-Flüssigab
scheider 19 geleitet, in dem sie in das Neben
produkt Gips 20 und das Filtrat 21 geschieden wird.
Der größte Teil des Filtrats 21 wird mit Kalkstein
oder Löschkalk vermischt und an den Absorptions
turm 8 zurückgeleitet. Andererseits wird ein Teil
des Filtrats 21 über die Leitung 34 an den Kühl
turm 6 geliefert, um die Ansammlung von löslichen
Verunreinigungen zu verhindern.
Die Konzentration an Cl läßt sich durch den De
tektor 39 erfassen, durch den ein Signal erzeugt
wird, das dann von einem Einstellmesser 40 in ein
Außensignal ausgetauscht wird. Der Durchfluß der
aus dem Kühlturm extrahierten Lösung wird dann
durch ein Regelventil 41 auf der Basis dieses
Außensignals eingestellt, so daß die Cl-Konzentration,
die im Neutralisierungstank 25 in der
Aufschlämmung enthalten ist, bei 10 000 ppm
liegt und ein Teil der Umlauflösung des Kühl
turms über die Leitung 13 an den Neutralisierungs
tank 25 gegeben wird. Darüber hinaus wird Kalkstein
oder Löschkalk über die Leitung 24 dem Neutrali
sierungstank 25 zugeführt, in dem ein Hydroxid
eines gelösten Metalls in der Umlauflösung aus
dem Kühlturm und ein Gips gebildet werden.
Die das Hydroxid, Gips und aus dem Abgas gesammelten
Staub enthaltene Aufschlämmung wird über die
Leitung 26 dem Abscheider 35 zugeführt, in dem die
Aufschlämmung in einen Schlamm 36 und ein Filtrat
37 geschieden wird. Das Filtrat 37 wird als Ganzes
dem Verdampfer 27 zugeführt, der im Stromfluß vor
dem Trockenstaubsammler 3 liegt. Darüber
hinaus wird ein Teil des Filtrats 37 gelegentlich
über die Leitung 38 aus der Anlage ausgeschieden.
Im Verdampfer 27 wird das in der Leitung 37 weiter
beförderte Filtrat duch eine Zweistoffdüse ver
sprüht, um winzige Tröpfchen zu bilden, die dann
mit dem Abgas 2 vermischt und verdampft werden,
um einen Feststoff zu bilden, der dann mit Staub
im Abgas 2 im nachgeschalteten Trockenstaub
sammler 3 zusammen eingesammelt, und als feste
Masse 4 ausgeschieden wird. Ein Teil der Umlauf
lösung im Kühlturm 6 wird dem Neutralisierungs
tank 25 zugeführt, so daß die Cl-Konzentration,
die in der Aufschlämmung im Neutralisierungstank
25 enthalten ist, bie 10 000 ppm liegen kann.
Sie kann jedoch an den Neutralisierungstank 25
geleitet werden, so daß die F-Konzentration in
der Aufschlämmung oder der Schwebstoff bei einer
konstanten Höhe liegt.
Nach der Erfindung, wie sie vorstehend beschrieben
wurde, lassen sich die folgenden funktionellen
Wirkungen erzielen:
- (1) Durch Einstellen des Anteils der Lösung, die in das Abgas versprüht wird, läßt sich der Temperturabfall des Abgases steuern. Somit kann man die Temperatur des Gases am Eingang des Schorn steins allein durch die Wärmerückgewinnung mittels des Gas-Gasheizers auf vorbestimmte Höhe halten, so daß kein Rückerwärmer erforderlich ist.
- (2) Die Abgänge aus dem Absorptionssystem können als Ergänzungswasser für den Kühlturm genutzt werden, so daß die Menge an zusätzlich von außen zugeführtem Wasser verringert werden kann.
- (3) Die Tröpfchen werden wirksam verdampft, weshalb die Menge der gebildeten Ablagerung abnehmen kann. Folglich ist auch keine Vorrichtung zur Ver hinderung von sich ansammelnden Ablagerungen mehr erforderlich.
- (4) Dadurch, daß die Halogenkonzentration gleich förmig gemacht wird, läßt sich die Korrosion inhibieren.
- (5) Dadurch, daß die Schwebstoffkonzentration gleich förmig gestaltet wird, läßt sich der Verschleiß und die Verstopfung der Düse und der Leitungen verhindern.
Nachstehend wird ein Vergleichsbeispiel und ein
erfindungsgemäßes Beispiel beschrieben:
Zur Bestätigung der herkömmlichen Funktionsweise
wurde eine Pilotanlage nach Fig. 1 verwendet, in
der 4000 Nm³/h eines abströmenden Mediums aus
einem kohlebeheizten Kessel behandelt werden
konnten. Die Beschaffenheit des Abgases 2 ist
nachstehend in Tabelle 1 angeführt:
Menge des zu behandelnden Gases4000 bis 2000 Nm³/h SO₂-Konzentration1200 ppm HCl-Konzentration30 ppm HF-Konzentration7 ppm Staubkonzentration300 mg/Nm³ H₂O im Abgas7,8% Gastemperatur150°C
Menge des zu behandelnden Gases4000 bis 2000 Nm³/h SO₂-Konzentration1200 ppm HCl-Konzentration30 ppm HF-Konzentration7 ppm Staubkonzentration300 mg/Nm³ H₂O im Abgas7,8% Gastemperatur150°C
Über die Leitung 13 wurde mit einem Durchsatz von
20 l/h eine Reinigungslösung 11 beständig aus dem Kühl
turm 6 an den Neutralisierungstank 25 gegeben.
Die Beschaffenheit der Reinigungslösung ist in
Tabelle 2 aufgeführt:
pH0,5 bis 2,0
pH0,5 bis 2,0
Konzentration an gelöstem Cl-8000 bis 4000 ppm
Konzentration an gelöstem F-900 bis 400 ppm
Konzentration an Schwebstoffen2,0 bis 0,5 Gew.-%
Konzentration an gelöstem Al3+900 bis 400 ppm
Konzentration an gelöstem Ca2+600 bis 200 ppm
Konzentration an gelöstem Mg2+300 bis 100 ppm
Das Filtrat 21, von dem Gips abgeschieden worden ist,
wurde über die Leitung 23 mit einem Durchsatz von
12 l/h zum Teil dem Neutralisierungstank 25 zugeführt.
Die Beschaffenheit des Filtrats ist dabei wie folgt:
pH4,5
pH4,5
Schwebstoff-Konzentration0,5 Gew.-%
Konzentration an gelöstem Cl-600 bis 300 ppm
Konzentration an gelöstem Mg2+1200 ppm
Konzentration an gelöstem SO₄5760 ppm
Konzentration an gelöstem Ca2+720 ppm
Dem Neutralisierungtank 25 wurde ein Pulver 24 aus
Ca (OH)₂ beigegeben, während im Tank 25 die Reinigungs
lösung 13 aus dem Kühlraum 6 mit dem Filtrat 23 ge
mischt wurde, von dem Gips ausgeschieden worden war,
um den pH-Wert der sich ergebenden neutralisierten
Aufschlämmung bei 7 bis 12 mit einem Durchschnittswert
bei 11 einzustellen. Die durchschnittliche
Zuführrate des Ca(OH)₂-Pulvers lag bei 600 g/h.
Die neutralisierte Aufschlämmung wurde über die
Leitung 26 dem Neutralisierungstank 25 entnommen
und im Verdampfer 27 in das Abgas 2 versprüht, während
Luft in ihn mit einer Zuführmenge von etwa 8 Nm³/h
durch eine Luft verwendende Zweistoffdüse ge
blasen wurde, die in einer kreisförmigen Leitung einge
setzt ist, die in der Nähe der mittigen Stellung
einen Innendurchmesser von 350 mm aufweist. Das Ab
gas 2 war ungesättigtes Gas mit einer Temperatur von
150°C und einem Feuchtigkeitsgehalt von 7,8 Vol.-%.
Die neutralisierte Aufschlämmung 26, die mit einem
Durchsatz von 32 l/h eingespritzt wurde, wurde ver
dampft, wobei die Temperatur des Abgases zwischen
120°C und 135°C und der Feuchtigkeitsgehalt zwischen
8,8 und 9,8 Vol.-% lag.
Das Abgas wurde in den Trockenstaubsammler 3 gegeben
und dann an den Gas-Gasheizer weitergeleitet. In
diesem Falle lagen die Gastemperaturen an einigen
Stellen wie folgt:
80 bis 90°Cam Ausgang des Gas-Gasheizers;
48 bis 50°Cam Ausgang des Kühlturms;
48 bis 50°Cam Ausgang des Absorptionsturms;
83 bis 90°C (die Temperatur des vom Absorptionsturm
an den Gas-Gasheizer geleiteten Gases) an einem Aus
gang des Gas-Gasheizers.
Der Kühlturm wurde durch
schnittlich mit etwa 188 l/h Zusatzwasser beliefert.
Darüber hinaus wurden Ablagerungen aus der Vorrichtung
zur Verhinderung von sich ansammelnden Ablagerungen
mit durchschnittlich 4 Kg/h ausgeschieden. Das
vom Gas-Gasheizer auf 95°C erwärmte Gas wurde
von hier an die Atmosphäre abgegeben.
Es wurde eine Pilotanlage nach Fig. 2 verwendet,
in der 4000 Nm³/h eines abströmenden Mediums aus
einem kohlebeheizten Kessel behandelt werden konnten.
Die Beschaffenheit des Abgases 2 entspricht
den in der obigen Tabelle 1 gemachten Angaben. Das
abströmende Medium aus dem Absorptionssystem wurde
über eine Leitung 34 mit einem Durchsatz von 12 l/h
dem Kühlturm zugeführt. Die Zusammensetzung des ab
strömenden Mediums im Kühlturm entspricht den Angaben
der Tabelle 3. Die Reinigungsflüssigkeit im
Kühlraum 6 wurde über die Leitung 13 dem Neutrali
sierungstank kontinuierlich zugeführt, so daß die
Konzentration an Cl, die die Aufschlämmung im Neu
tralisierungstank 25 enthielt, etwa bei 10 000 ppm
lag. Der durchschnittliche Durchsatz der Reinigungs
flüssigkeit lag bei 20 l/h. Die Beschaffenheit der
Reinigungsflüssigkeit war hier wie folgt:
pH-Wert0,5
pH-Wert0,5
Konzentration an gelöstem Cl-10 000 ppm
Konzentration an gelöstem F-1100 ppm
Konzentration an Schwebstoffen5 Gew.-%
Konzentration an gelöstem Al3+980 ppm
Konzentration an gelöstem Ca2+600 ppm
Konzentration an gelöstem Mg2+580 ppm
Dem Neutralisierungstank 25 wurde ein Ca(OH)₂-
Pulver 24 unter Rühren beigemengt, um den
pH-Wert für die sich ergebende neutralisierte
Aufschlämmung auf 8,0 einzustellen. Die durch
schnittliche Eintragsmenge des Ca(OH)₂-Pulvers lag
bei 480 g/h. Die neutralisierte Aufschlämmung
im Tank 25 wurde über die Leitung 26 dem Schlamm
abscheider 35 eingespeist, in dem Schlamm 36
in einer Menge von 2,6 Kg/h abgeschieden wurde.
Die Gesamtmenge des abgeschiedenen Filtrats 37
wurde mit 18 l/h dem Verdampfer 27 zugeführt
und in ihm versprüht. Das Abgas war ein unge
sättigtes Gas mit einer Temperatur von 150°C
und einem Feuchtigkeitsgehalt von 7,8 Vol.-%.
Das Abgas, das mit dem Filtrat zusammen mit
18 l/h versprüht wurde, wies eine Temperatur
von 143°C und einen Feuchtigkeitsgehalt von
8,3% auf.
Das Abgas wurde dann über den Trockenstaubsammler
3 in den Gas-Gasheizer 33 eingeleitet. Hier lagen
die Temperaturen an einigen Stellen wie
folgt:
90°Can einem Ausgang des Gas-Gasheizers
50°Can einem Ausgang des Kühlturms
50°Can einem Ausgang des Absorptionsturms und
95°Can einem Ausgang des Gas-Gasheizers (die Tem
peratur des vom Absorptionsturm zum Gas-
Gasheizer geführten Gases).
Der Kühlturm wurde mit Zusatzwasser mit durch
schnittlich 176 l/h beschickt. Am Verdampfer setzten
sich keine Ablagerungen ab. Das Gas, das aus dem
Gas-Gasheizer austrat, wurde ohne Rückerwärmen
über den Schornstein an die Atmosphäre abgegeben.
Claims (1)
- Verfahren zur Behandlung einer Waschflüssigkeit aus einer Abgasbehandlungsanlage, wobei das Abgas einem Trockenstaubsammler (3) und anschließend einer Naßgasbehandlungseinrichtung (6) zugeführt wird, wobei die Waschflüssigkeit der Einrichtung (6) stromaufwärts vom Trockenstaubsammler eingespeist und der entstehende trockene Feststoff im Trockenstaubsammler (3) abgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchfluß des aus der Naßbehand lungseinrichtung (6) abströmenden Waschflüssigkeits anteils über die Halogenidkonzentration in der Waschflüssigkeit oder die Konzentration des suspendierten Materials eingestellt wird.
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