DE1796190B1 - Verfahren zur Reinigung von mit Phosphor verunreinigten Apparateteilen - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von mit Phosphor verunreinigten ApparateteilenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F28—HEAT EXCHANGE IN GENERAL
- F28G—CLEANING OF INTERNAL OR EXTERNAL SURFACES OF HEAT-EXCHANGE OR HEAT-TRANSFER CONDUITS, e.g. WATER TUBES OR BOILERS
- F28G9/00—Cleaning by flushing or washing, e.g. with chemical solvents
Description
1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung nähme bei weitem nicht mehr erreicht werden. Zur
von Apparateteilen, insbesondere Rohrleitungen und Reinigung derart verschmutzter bzw. verkrusteter
Brüdenseiten von Oberfiächenkondensatoren, die mit Oberflächenkondensatoren hatte man auch bereits
Phosphor, der in Form von gelbem Phosphor, rotem mechanische Methoden versucht, dies war jedoch
Phosphor, Phosphorschlamm bzw. deren Gemischen 5 ebenfalls unbefriedigend, insbesondere deswegen, weil
vorliegt und der zusätzlich noch mit beispielsweise nur etwa 5% der gesamten zur Verfügung stehenden
Arsen, Antimon und/oder Verbindungen der genann- Kühlfläche von außen her zu erreichen waren,
ten Elemente verunreinigt sein kann, verschmutzt bzw. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ververkrustet
sind. fahren zur Reinigung von Apparateteilen, insbesondere Verschmutzungen und Verkrustungen der Brüden- io Rohrleitungen und Brüdenseiten von Oberflächenseiten
von Oberfiächenkondensatoren treten z. B. im kondensatoren von den genannten Verschmutzungen
Verlauf der Phosphorherstellung auf. Das bei der bzw. Verkrustungen zu schaffen, dem die vorerwähnten
Phosphorproduktion in elektrothermischen Reduk- Nachteile nicht anhaften, das vielmehr so ausgebildet
tionsöfen entstehende, etwa 3500C heiße Phosphor- ist, daß die genannten Verschmutzungen bzw. Verofengas,
bestehend aus Phosphordampf und Kohlen- 15 krustungen ohne weiteres zu entfernen sind. Das wird
oxyd, wird nach seiner Entstaubung in Elektrofiltern erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch erreicht,
im sogenannten Warmturm mit 50 bis 700C warmem, daß man auf die verschmutzten bzw. verkrusteten
zirkulierendem Wasser zur Gewinnung der Haupt- Apparateteile alkalisch und oxydierend wirkende wäßphosphormenge
bedüst, wobei der Phosphordampf rige Lösungen einwirken läßt. Auf diese Weise gelangt
kondensiert. Das Kohlenoxyd ist beim Verlassen des 20 man zu einem Reinigungsverfahren der einleitend ge-Warmturmes
bei einer Temperatur von 500C mit nannten Art, das die vorstehende Erfindungsaufgabe
mindestens noch 1,8 g Phosphor/m3 und bei einer voll erfüllt.
Temperatur von 700C mit mindestens noch 6,7 g Es empfiehlt sich, verdünnte Lösungen einzusetzen,
Phosphor/m3 beladen. Zur Gewinnung des größten damit Spontanreaktionen und Korrosionen nicht aufTeiles
dieses Phosphors wird das CO-Gas im söge- 25 treten können. Dabei kann man die wäßrigen Lösungen
nannten Kaltturm mit 10 bis 400C warmem, zirkulie- mit Natriumperoxyd oder mit Natriumcarbonat und
rendem Wasser gewaschen. Da dieses Wasser sich er- Wasserstoff peroxyd ansetzen.
wärmt, wird es in einer im Nebenschluß befindlichen Bei der Reinigung der Brüdenseiten von den geKälteanlage
bei einem Druck von etwa 40 Torr ent- nannten Verschmutzungen haben sich Lösungen bespannt,
dadurch gekühlt und anschließend wieder in 30 währt, die bis zu 20 Gewichtsprozent Natriumcarbonat
den Kaltturm gegeben. In dem sogenannten Ver- und Wasserstoffperoxyd, vorzugsweise bis zu 7 Gedampfer
bzw. Entspanner wird dem Wasser Wärme wichtsprozent Natriumcarbonat und bis zu 2 Gedurch
Verdampfung entzogen. Dieser phosphorhaltige wichtsprozent Wasserstoffperoxyd enthalten. Benutzt
Dampf wird mit Hilfe sogenannter Brüdenverdichter man eine Natriumperoxydlösung, so empfiehlt es sich,
aus dem Verdampfer gesaugt, verdichtet und in Ober- 35 eine Lösung einzusetzen, die bis zu 6 Gewichtsprozent
flächenkondensatoren (Röhrenwärmetauscher mit Natriumperoxyd enthält.
Kühlwasser in den Röhren) zusammen mit den Phos- Vorteilhafterweise läßt man die Lösungen durch
phoranteilen und anderen Verunreinigungen niederge- Eigenerwärmung oder Fremdbeheizung mit beispiels-
schlagen. weise Wasserdampf auf die zu reinigenden Apparate-Die vorstehend genannten Phosphoranteile und die 40 teile einwirken, wobei man die Lösungen auf eine
anderen Verunreinigungen lassen sich nur schwer auf- Temperatur innerhalb des Bereiches von 6O0C bis kurz
schmelzen, weil der aus einem so verdünnten Dampf- unterhalb der Siedetemperatur erhitzt. Erforderlichen-
Gas-Gemisch abgeschiedene Phosphor größere Men- falls kann man am Ende der Reinigung die Lösungen
gen von Oxydhäuten enthält, die das Zusammenlaufen sieden lassen.
des Phosphors bei dessen Erwärmung über den 45 Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung läßt
Schmelzpunkt verhindern. Die anderen Verunreinigun- man die Lösungen stehend oder zirkulierend fallweise
gen enthalten Arsen, Antimon und/oder deren Ver- bis zu 24 Stunden auf die zu reinigenden Apparateteile
bindungen, insbesondere aber deren Oxyde, die im einwirken.
wesentlichen nur in Spuren vorhanden sind, aber den- Der Vorteil dieser Methode liegt vor allem darin,
noch in erheblichem Maße für das feste Anhaften der 50 daß durch die alkalisch und oxydierend wirkende
Verkrustungen und Verschmutzungen mitverantwort- Reinigungslösung die Verschmutzungen bzw. Verlieh
sind. krustungen an den Wandungen von Apparateteilen, Nicht kondensierbare Gase werden mit Dampf- insbesondere Oberfiächenkondensatoren, auf einfache
Strahlvakuumpumpen aus dem Kühlsystem abgesaugt Weise gelöst bzw. suspendiert werden und die brenn-
und in die Atmosphäre gegeben. Hierdurch ver- 55 baren, übelriechenden und giftigen Wasserstoffverbinschmutzen
die Brüdenseiten der Oberflächenkonden- düngen der genannten Verschmutzungen bzw. Versatoren
nach einer bestimmten Betriebszeit, so daß die krustungen zu relativ ungefährlichen Substanzen aufentsprechende
Wärmedurchgangszahl zurückgeht. oxidiert werden. Man hat sich bisher immer damit beholfen, daß man _, . . . ...
die Brüdenseiten der Oberflächenkondensatoren in 60 B e 1 s ρ 1 e 1 1 (Vergleichsbeispiel)
einem Zeitabstand von etwa 2 bis 4 Wochen mit Heiß- In bestimmten Zeitabständen werden die mit verunwasser
ausgespült hat. Diese Verfahrensweise brachte reinigtem gelbem Phosphor, rotem Phosphor, Phosjedoch
nur einen unbefriedigenden und kurzfristigen phorschlamm, Arsen ,Antimon und/oder deren VerErfolg,
da nur ein Teil der Verschmutzungen bzw. Ver- bindungen verschmutzten bzw. verkrusteten Brüdenkrustungen
entfernt werden konnte. Die Wärme- 65 seiten der Oberflächenkondensatoren kurze Zeit außer
durchgangszahl von 900-^1- neuwertiger Ober- Bet'ieb ψ omme"' beispielsweise dadurch, daß die
m^ · C · h ° m Frage kommenden Zu- und Ablaufleitungen abge-
flächenkondensatoren konnte nach erneuter Inbetrieb- sperrt werden. Die entleerten Oberflächenkonden-
satoren werden auf ihren Brüdenseiten mit heißem Wasser durchgespült bzw. mit kochendem Wasser ausgekocht.
Anschließend läßt man das Wasser mit einem Teil der Verunreinigungen aus den Brüdenseiten ablaufen
und nimmt die Kondensatoren wieder in Betrieb. Der durch dieses Reinigungsverfahren erzielte
Reinigungseffekt ist äußerst unbefriedigend, was sich darin ausdrückt, daß das sogenannte Kaltkondensationswasser
nur noch auf eine vergleichsweise hohe Temperatur von etwa 4O0C zurückgekühlt werden
kann, weil die Wärmedurchgangszahl von ursprünglich
900 —£-— auf etwa ein Fünftel dieses Wertes gesunken
ist.
Beispiel 2 (erfindungsgemäßes Beispiel)
In bestimmten Zeitabständen werden die mit Phosphor, der in Form von gelbem Phosphor, rotem Phosphor,
Phosphorschlamm bzw. deren Gemischen vorliegt und zusätzlich noch mit beispielsweise Arsen,
Antimon und/oder deren Verbindungen verunreinigt sein kann, verschmutzten bzw. verkrusteten Brüdenseiten
der Oberflächenkondensatoren kurze Zeit außer Betrieb genommen, beispielsweise dadurch, daß die in
Frage kommenden Zu- und Ablaufleitungen abgesperrt werden. Die entleerten Oberflächenkondensatoren,
die mit einer 3 mm starken Verkrustung überzogen sind, werden auf ihren Brüdenseiten mit einer
wäßrigen Lösung gefüllt, die 7 Gewichtsprozent Natriumcarbonat und 2 Gewichtsprozent Wasserstoffperoxyd
enthält. Bei dem vorgenannten Verschmutzungsgrad von 3 mm Krustenstärke läßt man die
Lösung 24 Stunden bei einer Temperatur von 80° C auf die Brüdenseiten der Oberflächenkondensatoren einwirken.
Anschließend läßt man die Lösung ablaufen, die die Verunreinigungen des Oberflächenkondensators
gelöst bzw. suspendiert mitnimmt. Auf Grund des vorstehend beschriebenen Reinigungsverfahrens
wurde die ursprüngliche Wärmedurchgangszahl von 24 Stunden, bis die Wärmedurchgangszahl wieder den
Wert von 900-
kcal
2 · °c h" wiederhergestellt, so daß der Oberflächenkondensator
das Kaltkondensationswasser wieder auf 26° C zurückkühlen konnte.
Beispiel 3 (erfindungsgemäßes Beispiel)
45
Die Reinigung der Oberflächenkondensatoren wird wie im Beispiel 2 beschrieben vorgenommen, jedoch
mit dem Unterschied, daß man die Lösung nicht die ganze Reinigungszeit lang in dem Kondensator stehen
läßt, sondern sie kontinuierlich durch die Brüdenseiten des Kondensators umpumpt. Bei der gleichen Konzentration
wie im Beispiel 2 beschrieben gelangt man bereits nach 10 Stunden zu der gewünschten Reinigung
des Kondensators, so daß die Wärmedurchgangszahl
wieder auf 900— zurückkehrt. Dadurch m2 · C · η
wurde die ursprüngliche Leistung des gereinigten Kondensators derart wiederhergestellt, daß er das
Kaltkondensationswasser wieder auf 26° C zurückkühlen konnte.
Beispiel 4 (erfindungsgemäßes Beispiel)
Die Reinigung der Kondensatoren wird wie im Beispiel 3 beschrieben vorgenommen, jedoch mit dem
Unterschied, daß man eine Lösung einsetzt, die 4 Ge-Wichtsprozent Natriumcarbonat und 1,5 Gewichtsprozent
Wasserstoffperoxyd enthält. Bei einem Verschmutzungsgrad von 3 mm Krustenstärke dauert es
o„—τ- erreicht hat. Dabei ist es
m- · C · h
jedoch erforderlich, von Zeit zu Zeit die Konzentration der Lösung zu überprüfen und bei gesunkener Konzentration
der Lösung letztere wieder so aufzukonzentrieren, daß sie 4 Gewichtsprozent Natriumcarbonat
und 1,5 Gewichtsprozent Wasserstoffperoxyd enthält.
Beispiel 5 (erfindungsgemäßes Beispiel)
Zur Reinigung von Oberflächenkondensatoren wird verfahren wie im Beispiel 2 angegeben, wobei man zusätzlich
noch die Lösung erhitzt, und zwar bis auf eine Temperatur kurz unterhalb des Siedepunktes. Die
Erhitzung der Lösung kann auf verschiedene Weise erfolgen, beispielsweise dadurch, daß man die Kühlseite
der Oberflächenkondensatoren mit heißem Wasser oder mit Wasserdampf beaufschlagt, oder aber dadurch,
daß man die Lösungen durch Eigenerwärmung auf die zu reinigenden Flächen einwirken läßt. Nach
einer Zeit von 16 Stunden erreichte der so gereinigte Kondensator wieder eine Wärmedurchgangszahl von
kcal
so daß er das Kaltkondensations-
m2 ·0C · h
wasser wieder auf 26° C zurückkühlen konnte.
wasser wieder auf 26° C zurückkühlen konnte.
Beispiel 6 (erfindungsgemäßes Beispiel)
Zur Reinigung von Oberflächenkondensatoren wird verfahren wie im Beispiel 3 angegeben, wobei man zusätzlich
noch die Lösung erhitzt, und zwar auf eine Temperatur kurz unterhalb des Siedepunktes. Die
Erhitzung der Lösung kann dabei auf verschiedene Weise erfolgen, nämlich wie im Beispiel 5 beschrieben.
Nach 8 Stunden Reinigungszeit weist der mit einem Verschmutzungsgrad von 3 mm Krustenstärke verunreinigte
Kondensator wieder die ursprüngliche Wärme-
kcal
durchgangszahl von 900
auf, so daß er das
m2·0C · h
Kaltkondensationswasser wieder auf 26° C zurückkühlen
konnte.
Beispiel 7 (erfindungsgemäßes Beispiel)
Zusätzlich zu den Verfahren nach den Beispielen 2 bis 6 können die Brüdenseiten anschließend noch mit
80°C heißem klarem Wasser durchgespült werden, um auch noch die allerletzten, nicht mehr festanhaftenden
Verunreinigungen von den Kondensatoren zu entfernen.
Claims (8)
1. Verfahren zur Reinigung von Apparateteilen, insbesondere Rohrleitungen und Brüdenseiten von
Oberflächenkondensatoren, die mit Phosphor, der in Form von gelbem Phosphor, rotem Phosphor,
Phosphorschlamm bzw. deren Gemischen vorliegt, und der zusätzlich noch mit beispielsweise Arsen,
Antimon und/oder Verbindungen der genannten Elemente verunreinigt sein kann, verschmutzt bzw.
verkrustet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die verschmutzten bzw. verkrusteten
Apparateteile mit alkalisch und oxydierend wirkenden wäßrigen Lösungen geieinigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wäßrige Lösungen mit Natriumperoxid
verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß wäßrige Lösungen mit bis zu 6 Gewichtsprozent
Natriumperoxid verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wäßrige Lösungen mit Natriumcarbonat
und Wasserstoffperoxid verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß wäßrige Lösungen mit bis zu 20 Gewichtsprozent
Natriumcarbonat und Wasserstoffperoxid, vorzugsweise bis zu 7 Gewichtsprozent Natriumcarbonat und bis zu 2 Gewichtsprozent
Wasserstoffperoxid verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungen durch
Eigenerwärmung und/oder Fremdbeheizung mit beispielsweise Wasserdampf auf Temperaturen
zwischen 600C und kurz unterhalb des Siedepunktes
erhitzt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung am Ende der Reinigung
zum Sieden erhitzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungen fallweise
stehend oder zirkulierend während einer Dauer bis zu 24 Stunden auf die zu reinigenden
Apparateteile einwirken.
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