DE3507397A1 - Brillengestell zur verbesserung des natuerlichen hoerens - Google Patents
Brillengestell zur verbesserung des natuerlichen hoerensInfo
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Description
35Ü7397
Dr. Rudolf Görike, Sternwartestraße 57c, A-1180 Wien /
Österreich
Brillengestell zur Verbesserung des natürlichen Hörens
Die Erfindung betrifft ein Brillengestell zur Verbesserung des natürlichen Hörens, dessen Bügel elektronische
und elektroakustische Einrichtungen enthalten bzw. tragen.
Hörhiifegeräte für Schwerhörige, die in ein Brillengestell
eingebaut sind und im allgemeinen als Hörbrille bezeichnet werden, sind bereits in großer Anzahl bekannt.
Beispiele sind in den AT-PSen 245 647 und 318 033 scwie in
den DE-ASen. 1 168 140, 2 105 535, 2 236 968 und in den
DE-OSrn 23 30 073, 2 361 595, 2 337 078, 2 401 962 und
2 9üc 547 beuchrieben. Alle diese dem bekannten Stand der·
Technik angehörender: Hörbrillen sind mit hoher Verstärkung
ausgerüstet, um dem Schwerhörigen die Möglichkeit zu. geben,
sich rr.it soir.er Umwelt verständigen zu können. Der Frequenzgang
der bekannten Hörgeräte wird entsprechend dem Ergebnis einer audiome-trischen Messung des Hörverlustes ausgebildet
und der übertragene und verstärkte Frequenzbereich reicht
von den tiefen bis zu den hohen und höchsten Frequenzen.
Jm eine akustische Rückkopplung zwischen Schallempfänger
und Schallgeber weitgehend zu vermeiden, ist es erforderlich, den ins innere Ohr abgestrahlten Schall nicht nach
außen gelangen zu lassen, was im allgemeinen mitteis einem, dicht im Gehörgang sitzenden Stöpsel, der sogenannten Ohrolive,
erreicnj wird.
Nun gibt es aber außer jener Gruppe von Menschen, deren Hörverlust so groß ist, daß ein Verkehr mit ihnen o.-.ne
Hörhilfe nur mehr schwer oder gar nicht möglich ist, auch
COPY
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eine Gruppe von meist älteren Menschen, deren Hörvermögen für den alltäglichen Umgang durchaus ausreichend ist, aber
ein gewisses Unvermögen aufweist, hohe und höchste Frequenzen zu vernehmen, wenn diese unter einer jeweils individuellen
Schwelle liegen. Für solche Personen kommt ein Schwerhörigengerät im allgemeinen nicht in Frage, weil
das Hörvermögen, wie gesagt, für den Alltag noch durchaus ausreichend ist. Die Tatsache, daß der Genuß musikalischer
Darbietungen wegen der mangelnden Fähigkeit, die hohen Frequenzen ausreichend zu hören, geschmälert ist, wird als
gegeben hingenommen, insbesondere auch deswegen, weil die bekannten Hörhilfen im Vergleich zum natürlichen Hören ein
schlechteres Klangbild liefern. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, daß infolge des dichten Abschlusses
des Gehörganges nach außen die akustischen Eigenschaften der menschlichen Ohrmuschel, die für das Richtungs- und
Entfernungshören verantwortlich sind, nicht mehr wirksam werden können, abgesehen davon, daß infolge der Miniaturisierung
aller Bauteile, also auch der verwendeten elektroakustischen Wandler, insbesondere bei den tieferen Frequenzen,
keine zufriedenstellende Übertragungseigenschaften zu erzielen sind.
Die Erfindung zeigt nun einen Weg, der es Personen mit verringertem Hörvermögen bei den hohen und höchsten
Frequenzen ermöglicht, auch musikalische Darbietungen wieder in höchster Qualität zu hören und auch das Verstehen
leiser gesprochener Wörter oder die Unterscheidung von in Gruppen gleichzeitig sprechender Personen (des sogenannten
"Cocktail-Party-Effektes") sicherzustellen, wobei die Benützung der Erfindung nicht mehr Unannehmlichkeiten
bereitet, als sie beim Tragen einer gewöhnlicher, optischen Brille gegeben sind.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß jeder Bügel des Brillengestells in an sich bekannter
V/eise unmittelbar an seinem vorderen Ende ein Richtmikrophon aufweist, dessen Richtung maximaler Empfindlichkeit zweckmäßig
mit der durch die Mitte des Nasenbügels verlaufenden
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Symmetrieebene des Brillengestells einen nach vorne sich öffnenden spitzen Winkel einschließt, und der elektroakustische
Schallgeber in an sich bekannter Weise am hinteren Ende des Bügels, an einem vom Bügel ausgehenden Arm,
einem armartigen Gehäuse od.dgl., angeordnet ist, und, in der Gebrauchsstellung, höchstens sanft nur an Teilen der
Ohrmuschel, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Schaumstoffauflage anliegend, dem natürlichen Schall aus
der Umwelt des Benutzers den Zutritt zum Gehöreingang ermöglichend,
gegenüber diesem angeordnet ist, und der Frequenzbereich, den die gesamte elektroakustische Einrichtung
verstärkend überträgt, auf den Hörbereich über 1000 Hz beschränkt ist.
Die Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, daß durch die Beschränkung des zu verstärkenden Frequenzbereiches
auf Frequenzen über 1000 Hz die elektroakustischen Wandler trotz Miniaturisierung in der Lage sind, eine
qualitativ hochwertige Übertragung sicherzustellen. Dadurch, daß der Schallgeber gemäß der Erfindung der menschlichen
Ohrmuschel die Möglichkeit gibt, bei der Schallaufnahme akustisch mitzuwirken, wird ein durchaus natürliches Klangbild
aufgenommen. Der Benutzer eines erfindungsgemäßen
Brillengestells hört demnach die tiefen und mittleren Frequenzen auf natürlichem Weges die hohen und höchsten
Frequenzen hingegen verzerrungsfrei verstärkt aus dem in der Nähe des Gehöreinganges angeordneten Schallgeber.
Da die hohen Frequenzen bekanntlicherweise in relativ enger Bündelung von der Wandlermembran abgestrahlt werden,
das Richtmikrophon in Richtung zum Schallgeber kaum empfindlich ist und sich auch die Verstärkung in Grenzen hält,
kommt es zu keiner akustischen Rückkopplung, wie dies bei den Hörhilfen für Schwerhörige oft der Fall ist.
Da bei älteren Menschen der Hörverlust bei den höchsten Frequenzen allgemein größer ist als bei den
tiefer liegenden, ist vorgesehen, daß die Verstärkung der die Frequenzen des Hörbereiches über 1000 Hz verstärkenden
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elektroakustischen Einrichtung spiegelbildlich zum Hörverlust
mit steigender Frequenz zunimmt. Um den Verlauf der Hörverlustkurve individuell anpassen zu können, kann
überdies vorgesehen sein, daß die Steilheit des aus der mit steigender Frequenz zunehmenden Verstärkung resultierenden
Frequenzganges regelbar ist. Hier kann beispielsweise eine Schaltung verwendet werden, die der bei Hi-Fi-Verstärkern
meist vorgesehenen und als Fächerregler bezeichneten Schaltung entspricht. Bei dieser Schaltung wird
die den Frequenzgang darstellende Linie tatsächlich um einen beliebig wählbaren Punkt der Frequenzgangkurve geschwenkt,
der meist bei 1000 Hz liegt. Anordnungen, wie sie unter der Bezeichnung "Tonblende" bekannt sind, haben
für die Erfindung wenig Sinn, da sie je nach Einstellung nur mehr oder weniger die hohen Frequenzen von oben herab
abschneiden.
Um die Wiedergabe der Frequenzen im Bereich über 1000 Hz bezüglich Lautstärke den individuellen Bedürfnissen
des Benutzers des erfindungsgemäßen Brillengestells anpassen zu können, kann, wie allgemein üblich, innerhalb
der elektronischen Einrichtung ein sogenannter Lautstärkeregler vorgesehen sein, der den im Brillenbügel ohnehin
schon geringen Raum für die elektronischen und elektroakustischen Einrichtungen sowie für die Batterie einengt.
Bei der Erfindung kann gegebenenfalls auf einen solchen Lautstärkeregler verzichtet werden, wenn man dafür sorgt,
daß der Abstand des Schallgebers vom Ohr verändert werden kann. Da der vom Schallgeber ausgesendete Schalldruck
sehr rasch mit der Entfernung vom Ohr abnimmt, kann mit der Möglichkeit, den Schallgeber in einem Bereich von ein
bis zwei Zentimeter vom Ohr in der Gebrauchsstellung zu entfernen, bereits das Auslangen gefunden werden. Die Gefahr
einer akustischen Rückkopplung zwischen Mikrophon und Schallgeber ist, wie schon früher ausgeführt, inscferne
nicht allzugroß, da ja nur hohe Frequenzen übertragen werden, die vom Schallgeber stark gebündelt abgestrahlt
werden. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß in
Richtung Schallgeber das am vorderen Bügelende eingebaute
Richtmikrophon in Richtung zum Wandler die geringste Empfindlichkeit aufweist.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist daher vorgesehen, daß die die Schallgeber enthaltenden
Bügelenden, die die Schallgeber enthaltenden Gehäuse, die die Schallgeber tragenden Arme od.dgl. verstellbar bzw.
verschwenkbar sind. Zu diesem Zweck kann beispielsweise das jeweils den Schallgeber enthaltende Bügelende aus
schon bei geringer Temperatur verformbaren Material bestehen oder das einen Wandler enthaltende Gehäuse gelenkig
mit dem Brillenbügel verbunden sein, ebenso wie ein gegebenenfalls vorgesehener Tragarm für den Schallgeber.
Zweckmaßigerweise können zur gelenkigen Verbindung von im wesentlichen starren Teilen Kugelgelenke verwendet
werden, so daß die Richtung des abgestrahlten Schalles in der Gebrauchstellung des erfindungsgemäßen Brillengestells
stets zum Gehöreingang einstellbar ist.
Der Gefahr einer akustischen Rückkopplung kann überdies noch dadurch entgegengetreten werden, daß im Verstärkungsweg
zwischen Richtmikrophon und Schallgeber eine Einrichtung zur Verzögerung der Laufzeit vorgesehen
wird, die für im Bereich über 1000 Hz liegende Frequenzen eine Laufzeitverzögerung aufweist, die angenähert der
Laufzeit eines akustischen Signals im freien Schallfeld vom vorderen Bügelende bis zum Schallgeber im Bereich des
hinteren Bügelendes entspricht.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Laufzeit innerhalb der elektronischen Einrichtung
zwischen Mikrophon und Schallgeber mit etwa 0,3 ms festzulegen.
Als vorteilhaft hat es sich auch erwiesen, im Bereich des Gelenkes zwischen Bügel und Fassung einen mechanischen
Schalter einzubauen, der bewirkt, daß bei zusammengelegten bzw. eingeklappten Bügeln die den Betriebsstrom liefernden
Batterien abgeschaltet werden.
Es ist selbstverständlich, daß eine Hörhilfe, die
lediglich das natürliche Hören unterstützt, nur in Stereoausführung
sinnvoll ist. Infolge dessen ist auch das erfindungsgemäße Brillengestell beiderseits mit Bügeln ausgestattet,
deren elektronische und elektroakustischen Einrichtungen in der vorbeschriebenen Art ausgestattet
sind.
Weitere Einzelheiten der Erfindung können der folgenden Beschreibung an Hand der Zeichnung entnommen werden,
in der die Fig. 1 und 2 Hörverlustkurven für Männer und Frauen, abhängig vom Alter, zeigen, Fig. 3 eine perspektivische
Darstellung des erfindungsgemäßen Brillengestells ist, die Fig. 4 und 5 Einzelheiten eines solchen
Brillengestells darstellen, und die Fig. 6 und 7 das dem natürlichen Hören entsprechende Richtungshören mittels
des erfindungsgemaßen Brillengestells erläutern.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Hörverlustkurven für Männer (Fig. 1) und Frauen (Fig. 2) in Abhängigkeit
vom Alter lassen erkennen, daß der Hörverlust sowohl bei Männern als auch bei Frauen zwischen 50 und 60 Jahren
bei Frequenzen bis zu 1000 Hz praktisch konstant bleibt und durchschnittlich nur etwa 10 db beträgt. D.h., daß
der ältere Mensch in diesem Frequenzbereich nur mehr ein Drittel seiner Hörfähigkeit besitzt, die er in der Jugend
besessen hat. Da die Hörschwelle im jugendlichen Alter aber sehr nieder liegt, hat eine Erhöhung derselben auf
das Dreifache (soviel sind 10 db), keine allzugroßen Folgen. Man könnte immer noch recht gut hören, wenn sich
dieser Hörverlust gleichmäßig über den gesamten Hörbereich erstrecken würde. Leider ist dies jedoch nicht
der Fall, denn, wie die Fig. 1 und 2 zeigen, sinkt das Hörvermögen schon im mittleren Alter mit steigender
Frequenz über 1000 Hz rapide ab. So beträgt beispielsweise, wie aus den Fig. 1 und 2 zu entnehmen ist, der
durchschnittliche Horverlust bei 8 kHz für Menschen zwischen 50 und 60 Jahren etwa 30 db, was ungefähr eine
auf ein Dreißigstel reduzierte Hörfähigkeit gegenüber dem jugendlichen Gehör entspricht. Trotz dieses Umstandes
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reicht ein solcher Zustand des menschlichen Gehörs jedoch
noch immer weitgehend zur Verständigung im Alltag aus, so daß kein unbedingter Zwang zur Benützung einer
der üblichen Hörhilfen besteht. Allerdings kann der Betreffende kaum mehr in den vollen Genuß einer musikalischen
Darbietung kommen, da er die hohen Frequenzen, insbesondere die charakteristischen Obertöne z.B. von Streichinstrumenten,
kaum noch wahrnehmen kann. Schwierigkeiten kann ein 50 bis 60 Jähriger auch dann haben, wenn er sich
in einer Gruppe von Personen befindet, von denen zwei oder mehrere gleichzeitig sprechen. Um auch Menschen, die sich
in einer solchen Situation befinden, zu helfen, wurde die in Fig. 3 dargestellte Hörhilfe in Form eines Brillengestells
geschaffen, das in dieser Figur mit 1 bezeichnet ist. Es besitzt zwei Brillenbügel 2, in denen jeweils die
gesamte elektronische und elektroakustische Einrichtung 3»
4, 6 untergebracht ist. Da beide Bügel 2 diesbezüglich völlig gleich sind, wird im folgenden nur einer der Bügel 2
betrachtet. Im Prinzip weist die erfindungsgemäße Hörhilfe dieselben Einrichtungen auf, wie die bekannten Hörhilfen,
also Mikrophon, Verstärker, Schallgeber und Batterien. Die Unterschiede ergeben sich jedoch in der besonderen Anordnung
und Ausbildung bzw. Anordnung dieser Elemente. So ist beispielsweise das Mikrophon 3j das in an sich bekannter
Weise unmittelbar am vorderen Bügelende angeordnet ist, mit seiner Richtcharakteristik vorteilhafterweise nicht
parallel zur Symmetrieebene des Brillengestells ausgerichtet, sondern schließt mit dieser einen sich nach vorne
öffnenden spitzen Winkel ein. Zusammen mit dem in gleicher Weise am gegenüberliegenden Bügel 2 angeordneten
Mikrophon 3 ergeben beide Mikrophone zusammen einen stereophonischen Schallempfänger, wie er an sich auch bei
der stereophonischen Übertragung von Schallereignissen benützt wird. Der Unterschied besteht nur darin, daß sich
hier jeweils ein Mikrophon zusammen mit Verstärker und Schallgeber in einem Brillenbügel befindet, also keine
offen liegenden Leitungen vorhanden sind. Das hintere
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Bügelende trägt einen Portsatz 9>
mit dem der Brillenbügel an der Ohrmuschel eingehängt wird. Der eigentliche
Brillenbügel endet jedoch in einem Gehäuse, das den Schallgeber 6 enthält. Diese Bauweise ist für die Erfindung nicht
zwingend, es kann beispielsweise auch eine Anordnung vorgesehen werden, bei der sich der Brillenbügel in einer
Krümmung fortsetzt, und der elektroakustisch^ Wandler, der den Schall abgibt, kann in einem vom Bügel ausgehenden
Arm, einem armartigen Gehäuse od.dgl. untergebracht sein. Wesentlich ist, daß der den Wandler 6 tragende bzw. enthaltende
Teil des Bügels 2 in der Gebrauchstellung des erfindungsgemäßen Brillengestells den Gehöreingang nicht abschließt,
sondern höchstens leicht am Ohr anliegt, denn im Sinne der Erfindung soll ja auch der natürliche, unverstärkte
Schall aus der Umgebung des Benutzers freien Zugang zum Ohr ohne Störung der Ohrresonanzen haben. In
Fig. 3 ist mit 4 der Verstärker und mit 5 die zur Stromversorgung
erforderliche Batterie bezeichnet. Wie bereits eingangs erwähnt, ist es zur Verminderung der Neigung zur
akustischen Rückkopplung zwischen Mikrophon 3 und Schallgeber 6, insbesondere wenn eine höhere Verstärkung erforderlich
ist, zweckmäßig und vorteilhaft, die elektronische Einrichtung mit einer Vorrichtung zur Verzögerung
der Laufzeit zu versehen, so daß die von vorne kommenden und unmittelbar in das Ohr eintretenden natürlichen Schallwellen
etwa gleichzeitig eintreffen, wie die vom weiter vorne liegenden Mikrophon 3 aufgenommenen Schallsignale,
die vom Schallgeber 6 möglichst in derselben Phasenlage abgestrahlt werden sollen, wie die vom Ohr direkt aufgenommenen
Schallwellen.
Wie den Fig. 1 und 2 zu entnehmen ist, sinkt die Empfindlichkeit des Ohres beim älteren Menschen bei
Frequenzen über 1000 Hz angenähert kontinuierlich ab. Um dieser Tatsache Rechnung zu tragen, sind die elektronischen
Einrichtungen so ausgelegt, daß ihre Verstärkung mit steigender Frequenz in gleicher Weise zunimmt. Um die
Steilheit des aus der mit steigender Frequenz zunehmenden
Verstärkung resultierenden Frequenzganges den individuellai
Bedürfnissen des Benutzers anzupassen, ist es zweckmäßig, diesen Frequenzgang regelbar zu beeinflussen, und zwar
derart, daß er um einen Punkt im Bereich von 1000 Hz schwenkbar mehr oder weniger steil eingestellt werden kann.
Derartige Schaltungen sind unter der Bezeichnung Fächerregler bekannt und nicht Gegenstand der Erfindung.
Um Batteriestrom zu sparen, ist es vorteilhaft, bei den Gelenkenjrdes Brillengestells, die die Fassung mit den
Bügeln 2 verbinden, mechanische Schalter in Miniaturausführung vorzusehen, die den Batteriestrom bei eingeklappten
Bügeln unterbrechen. In den Fig. 4 und 5 ist die Anordnung eines solchen Schalters im Detail dargestellt. Betätigt
wird ein solcher Schalter durch einen Stift 8, der bei eingeklapptem Bügel aus diesem hervortritt und den Batteriestromkreis
innerhalb des Bügels unterbricht.
In den Fig. 6 und 7 ist das dem natürlichen Hören entsprechende Richtungshören mittels der erfindungsgemäß
im Brillengestell angeordneten Richtmikrophon dargestellt. Die einseitige Richtcharakteristik 11 der Mikrophone 3»
unterstützt durch die schallabschirmende Wirkung des Kopfes des Benutzers der Erfindung ermöglicht im Frequenzbereich
über 1000 Hz ein Hören, das, trotz eines gewissen Hörverlustes bei den hohen Frequenzen, dem Hören mit einem
vollkommen gesunden Ohr entspricht.
In Fig. 7 ist dargestellt, daß die von einer Schallquelle 12 ausgehenden Schallwellen sowohl an die Mikrophone
als auch an die Ohren des Benutzers gelangen, so daß zum natürlichen Richtungshören die Reflexionen des Raumes,
mit 13, lij, 15 und 16 bezeichnet, störungsfrei an die
Ohrmuschel gelangen und voll zur Wirkung kommen, als auch die an die Mikrophone gelangenden Schallwellen im hohen
Frequenzbereich verstärkt und richtig raumbezogen den in diesem Bereich vorhandenen Hörverlust korrigieren.
Infolge des technischen Fortschrittes in der Miniaturisierung elektronischer und elektroakustischer Einrichtungen,
z.B. von miniaturisierten Elektret-Kondensator-
mikrophonen, integrierten Verstärkerschaltungen mit minimalem Stromverbrauch und mit Kobalt/Samarium-Dauermagneten
ausgestatteten Miniaturschallgebern ist es möglich, die Brillenbügel gemäß der Erfindung als massearme,raumsparende
Konstruktion auszubilden. Für den Miniaturschallgeber können alle bekannten Wandlerprinzipe angewendet werden,
z.B. Elektret-Kondensatorsysteme.
Mit dem erfindungsgemäßen Brillengestell wurde demnach eine Hörhilfe geschaffen, die dem älteren, jedoch für den
Alltag noch kein Hörgerät benötigenden Menschen die Möglichkeit gibt, unter Ausnützung seines noch vorhandenen Hörvermögens
genußvoll musikalischen Darbietungen zu folgen und bei Konversationen, insbesondere bei denen mehrere Personen
beteiligt sind, die Aussagen einzelner Personen besser zu erfassen.
In den Bügel können auch Solarzellen zum Betrieb eingebaut sein.
- Leerseite -
Claims (1)
- ' Patentanwalt; Qr.-ing. R. Rüger Dipl.-Ing. H. P. Barthe·:3 5 0 7 3 97 zügel. Vertreter beim Europaischen PatentamtEuropean Patent AttorneysWebergasse 3 · Postfach 348 · D;730O Esslingen (NeckL1. März 1985 PA 3 hs'Qieion Stbtrja«Telex 7 256 610 smru T> egraoim Patentschutz . U !! ·Patentansprüche:1. Brillengestell zur Verbesserung des natürlichen Hörens, dessen 3ügel elektronische urtl elektroakustische Einrichtungen enthalten bzw. tragen, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Bügel (2) des Brillengestells in an sich bekannter Weise unmittelbar an seinem vorderen Ende ein Richtmikrophon (3) aufweist, dessen Richtung maximaler Empfindlichkeit zv/eekmä.äig mit der euren die Mitte des Nasen-"cügels verlaufenden Symmetrieebene des Brillengestells (1) einen nach vorne sich öffnenaen spitzen Winkel einschließt ur.d der elektroakustische Schallgeber (δ) in ar. sich bekannter Weise am hinteren Ende des Bügels (2) an einem von Bügel ausgehenden Arm, einem armartigen Gehäuse od.dgl. angeordnet ist und in der Gebrauchsstellung, höchstens sanft nur an Teilen der Ohrmuschel, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Schaumstofflage anliegend, dem natürlicher. Schall aus der Umwelt des Benutzers weitgehend den Zutritt zum Gehöreingang ermöglichend, gegenüber diesem angeordnet ist und der Frequenzbereich, den die gesamte eiektrrakustiöche Einrichtung verstärkend überträgt, auf den Hörbereich über 1000 Hz beschränkt ist.2. Brillengestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung der die Frequenzen des Hörbere-i-hes über 1000 Hz verstärkenden elektroakustischer. Einrichtung mit steigender Frequenz zunimmt.COPYKonten Qeutscpe 3ank AG rma'e Sssimgen Nr 304 014 (SLZ 611 700 76) Postscheck Stuttgart 624 51-/'X)(BLiToOOIOO 7Gi s.3· Brillengestell nach den Ansprüchen 1 'und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den Frequenzbereich über 1000 Kz verstärkend übertragende elektronische Einrichtung jedes 3ügels (2) eine Einrichtung zur Verzögerung der Laufzeit zwischen Mikrophon (3) und Schallgeber (5) aufweist, die für im Bereich über 1000 Hz liegende Frequenzen eine Laufzeitverzögerung aufweist, die angenähert der Laufzeit eines akustischen Signals im freien Schailfeld vom vorderen Bügelende bis zum Schallgeber (6) im Bereich des hinteren Bügelendes entspricht.h. Brillengestell nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzögerung der Laufzeit innerhalb der elektronischen Einrichtung zwischen Mikrophon (3) und Schallgeber (ό) etwa 0,3 ms beträgt.5. Brillengestell nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steilheit des aus der mit steigender Frequenz zunehmenden Verstärkung resultierenden Frequenzganges regelbar ist.6. Brillengestell nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5> dadurch gekennzeichnet, daß die die Schallgeber (6) enthaltenden Bügelenden, die Schallgeber(o) enthaltenden Gehäuse, die Schallgeber tragenden Arme od.dgl. verstellbar bzw. verschwenkbar am jeweiligen Brillenbügel ausgebildet sind.7.Brillengestell nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im vorderen 3ügeler.de jedes 3ügels (2) ein mit dem Fassurigsteil für die Glaser zusammenwirkender Schalter vorgesehen ist, wobei z.B. dessen Dewegliches Organ in Form eines Stiftes (8) aus dem Bügel (2) im Bereich des Gelenkes (7) vorsteht.BAD ORIGINAL COPV
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