DE3506232C1 - Verfahren zur Herstellung eines Sitz- oder Rückenlehnenpolsters - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Sitz- oder RückenlehnenpolstersInfo
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Description
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor dem Aufspannen des dehnbaren Bezugs in die Form in einen durch einen schmalen Ansatz begrenzten Einsatzbereich ein an einer Rückseite mit einer Kleberschicht versehenes Einsatzteil eingelegt wird, das einen über den Einsatzbereich der Form überstehenden Rand aufweist, daß anschließend der über den Einsatzbereich der Form überstehende Rand des Einsatzteiles am Ansatz aufgebördelt wird, und daß danach der über der Form aufgespannte Bezug an die Form angesaugt wird, wobei der Bezug mittels der Kleberschicht mit der Rückseite und gleichzeitig mit dem umgebördelten Rand des Einsatzteiles derart verbunden wird, daß der umgebördelte Rand nach dem Hinterschäumen der Form in das Innere des Polsters weist.
- Durch den erfindungsgemäßen Verfahrensablauf ist es in einfacher Weise möglich, den über der offenen Form aufgespannten dehnbaren Bezug und das Einsatzteil, das beim fertigen Polster einen Teil des Bezuges bildet, aus voneinander verschiedenen Materialien-auszubilden, so daß sich ein Polster mit einem mehrteiligen Bezug ergibt. Dabei ist es in vorteilhafter Weise weder notwendig, die Teile des Bezuges aus den unterschiedlichen Materialien miteinander durch Nähte zu verbinden, so daß der Arbeitsaufwand zur Herstellung des einen mehrteiligen Bezug aufweisenden Polsters relativ gering ist, noch ist es erforderlich, Verbindungsnähte zwischen den Teilen des Bezuges abzudichten, um den Bezug an die offene Form ansaugen zu können.
- Ein erheblicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht auch darin, daß die durch den aufgebördelten Rand des Einsatzteiles scheinbar gegebenen Nähte zwischen dem dehnbaren Bezug und dem Einsatzteil nach dem Hinterschäumen der Form in das Innere des fertigen Polsters weisen und somit gegen Beschädigung von außen gut geschützt sind. Auf diese Weise ist es also nicht nur möglich, Polster mit mehrteiligen Bezügen einfach herzustellen, sondern es ergeben sich auch Polster mit mehrteiligen Bezügen, die eine sehr gute Standzeit aufweisen, weil eine Beschädigung der scheinbaren Nähte ausgeschlossen ist.
- Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ergibt sich erstmals die Möglichkeit, Polster mit mehrteiligen Bezügen herzustellen, wobei der an sich bekannte dehnbare Bezug nur den einen Teil des Bezuges des Polsters bildet, während das einen umgebördelten Rand aufweisende Einsatzteil den zweiten Teil des Bezuges bildet, wobei der umgebördelte Rand nach dem Hinterschäumen der Form, das heißt am fertigen Polster in das Innere des Polsters weist und auf diese Weise gut gegen Beschädigungen geschützt ist.
- Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, in den Einsatzbereich der Form ein auf seiner Rückseite mit einem luftdurchlässigen Material versehens, nicht dehnbares Einsatzteil zu legen. Bei diesem Material kann es sich beispielsweise um Baumwolle handeln, die auf der Rückseite des Einsatzteiles aufkaschiert ist.
- Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sind Polster herstellbar, die beispielsweise in ihrem mittleren Bereich mit einem besonders klimafreundlichen Einsatzteil versehen sind, das unter seiner Oberfläche eine luftdurchlässige Schicht beliebiger Wandstärke aufweist.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer in der Figur schematisch dargestellten Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bzw. eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellen Sitz- oder Rückenlehnenpolsters. Es zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vor dem Ansaugen des über der Form aufgespannten Bezuges.
- F i g. 2 eine der F i g. 1 entsprechende Darstellung der Vorrichtung nach dem Ansaugen des Bezuges an die Form, F i g. 3 einen Schnitt durch einen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Polster und F i g. 4 eine vergrößerte Darstellung des strichpunktiert eingerahmten Details IV aus Fig. 3.
- Die Fig. 1 und 2 zeigen ein Formunterteil 10 mit einer dem in F i g. 3 dargestellten Polster 12 formmäßig entsprechenden offenen Form 14. Das Formunterteil 10 weist Saugkanäle 16 auf, die in die Form 14 einmünden und die auf der der Form 14 gegenüberliegenden Seite in einen Verbindungsraum 18 einmünden, der an eine Einrichtung zur Erzeugung eines Unterdruckes anschließbar ist.
- Wie aus F i g. 1 ersichtlich ist, ist über der Form 14 ein Bezug 20 aufgespannt, der rückseitig, das heißt auf der der Form 14 abgewandten Seite mit einer luftundurchlässigen Schicht versehen ist. Der mit der luftundurchlässigen Schicht versehene Bezug ist unter Wärmeeinwirkung dehnbar.
- Erfindungsgemäß wird vor dem Aufspannen des dehnbaren Bezuges 20 in die Form 14 an einem dafür vorgesehenen Einsatzbereich 22 ein Einsatzteil 24 eingelegt. Das Einsatzteil 24 ist an seiner Rückseite 26, die der Form 14 zugewandt ist, mit einer Kleberschicht versehen.
- Der Einsatzbereich 22 der Form 14 ist durch einen schmalen Ansatz 28 begrenzt. Das Einsatzteil 24 weist eine größere Flächenausdehnung auf als der durch den schmalen Ansatz 28 begrenzte Einsatzbereich 22, so daß das Einsatzteil 24 mit einem aufgebördelten Rand 30 am Ansatz 28 anliegt.
- Nach dem Einlegen des Einsatzteiles 24 in den durch den Ansatz 28 begrenzten Einsatzbereich 22 der Form und nach dem Aufspannen des unter Wärmeeinwirkung dehnbaren Bezuges 20 wird eine über der Form 14 angeordnete Wärmestrahlenquelle 32 wirksam, mit welcher der mit einer luftundurchlässigen Schicht versehene Bezug 20 erwärmt und dabei dehnbar wird. In diesem Zustand wird der dehnbare Bezug 20 gemeinsam mit der luftundurchlässigen Schicht durch Anlegen eines Unterdruckes an die Saugkanäle 16 an die Form 14 angesaugt, wie aus F i g. 2 ersichtlich ist. Dadurch daß die Rückseite 26 des Einsatzteiles 24 mit einer Kleberschicht versehen ist, wird der an die Kontur der Form 14 angesaugte Bezug 20 gleichzeitig mit dem Einsatzteil 24 verklebt. Dabei umgibt der an die Form 14 angesaugte Bezug 20 den umgebördelten Rand 30 des Einsatzteiles 24 sowie den schmalen Ansatz 28 eng anliegend.
- Im Anschluß an diese Verfahrensschritte wird die Form 14 mit einem Kunststoffhartschaum, beispielsweise mit einem Polyurethanhartschaum ausgeschäumt und das Polster nach der Aushärtung des Kunststoffhartschaumes aus dem Formunterteil 10 entnommen.
- Die Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch ein Polster 12, das nach einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt worden ist. Aus dieser Figur ist der mit dem Bezug 20 versehene Kern 34 aus ausgehärtetem Kunststoffhartschaum sowie das im Mittelbereich des Polsters 12 mit dem Bezug 20 durch eine Kleberschicht fest verbundene Einsatzteil 24 ersichtlich. Der umgebördelte Rand 30 des Einsatzteiles 24 weist in eine Rille 36, die dem weiter oben beschriebenen Ansatz 28 entspricht. Dadurch, daß der umgebördelte Rand 30 des Einsatzteiles 24 in das Innere der Rille 36 hineinweist, ist der Rand 30 des Einsatzteiles 24 in vorteilhafter Weise nach außen hin nicht sichtbar.
- Die F i g. 4 zeigt den in die Rille 36 hinein umgebördelten Rand 30 des Einsatzteiles 24 noch deutlicher in einem größeren Maßstab. Aus dieser Figur ist auch der mit einer luftundurchlässigen Schicht versehene Bezug 20 sowie der Kern 34 aus ausgehärtetem Kunststoffhartschaum ersichtlich.
- - Leerseite -
Claims (2)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung eines Sitz- oder Rükkenlehnenpolsters, bei dem über einer dem Polster (12) formmäßig entsprechenden offenen und mit Saugkanälen (16) versehenen Form (14) ein wärmedehnbarer Bezug (20) aufgespannt wird, auf dessen Rückseite eine luftundurchlässige Schicht vorgesehen ist, der Bezug (20) dann gemeinsam mit der luftundurchlässigen Schicht durch Anlegen eines Unterdruckes an die Saugkanäle (16) an die Form (14) angesaugt wird, und die Form (14) anschließend hinterschäumt wird, d a d u r c h gekennzeichnet, daß vor dem Aufspannen des dehnbaren Bezuges (20) in die Form (14) in einen durch einen schmalen Ansatz (28) begrenzte Einsatzbereich (22) ein an seiner Rückseite (26) mit einer Kleberschicht versehenes Einsatzteil (24) eingelegt wird, das einen über den Einsatzbereich (22) überstehenden Rand aufweist, daß anschließend der über den Einsatzbereich (22) der Form (14) überstehende Rand des Einsatzteiles (24) am Ansatz (28) aufgebördelt wird, und daß danach der über der Form (14) aufgespannte Bezug (20) an die Form (14) angesaugt wird, wobei der Bezug (20) mittels der Kleberschicht mit der Rückseite und gleichzeitig mit dem umgebördelten Rand (30) des Einsatzteiles (24) derart verbunden wird, daß der umgebördelte Rand (30) nach dem Hinterschäumen der Form (14) in das Innere des Polsters weist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Einsatzbereich (22) der Form (14) ein auf seiner Rückseite mit einem luftdurchlässigen Material versehenes, nicht dehnbares Einsatzteil (24) eingelegt wird.Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Sitz- oder Rückenlehnenpolsters, bei dem über einer dem Polster formmäßig entsprechenden offenen und mit Saugkanälen versehenen Form ein wärmedehnbarer Bezug aufgespannt wird, auf dessen Rückseite eine luftundurchlässige Schicht vorgesehen ist, der Bezug dann gemeinsam mit der luftundurchlässigen Schicht durch Anlegen eines Unterdruckes an die Saugkanäle an die Form angesaugt wird, und die Form anschließend hinterschäumt wird.Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der Zeitschrift »Gummi-Asbest-Kunststoffe«, Nr. 10,1972, Seiten 923 bis 926 unter dem Titel: »Tiefgezogene Bezüge mit hinterschäumten Polstern« bekannt. Bei diesem Verfahren wird über der offenen Form ein einstückig ausgebildeter Bezug aufgespannt. Der Bezug muß deshalb einstückig ausgebildet sein, weil ein mehrteiliger zusammengenähter Bezug an den Nahtstellen luftdurchlässig ist, so daß eine Ansaugung eines derartigen mehrteiligen Bezuges an die Form Probleme aufwirft, bzw. es ist eine Abdichtung der Nahtstellen erforderlich, was bei der Herstellung eines Sitz- oder Rückenlehnenpolsters einen zusätzlichen Arbeitsaufwand darstellt.Außerdem müßten die Nähte solcher mehrteiliger Bezugsstoffe eine ausgezeichnete Reißfestigkeit aufweisen, wenn man berücksichtigt, welche mechanischen Kräfte beim Vakuumformen von derartigen Bezügen wirksam werden.Mit einem derartigen Verfahren ist es möglich. Polster mit einer ausgezeichneten Konturtreue, das heißt mit einer gleichbleibend guten Anpassung an die Form in einfacher Weise herzustellen. Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung eines Polsters wird über der dem Polster formmäßig entsprechenden offenen Form ein Bezug aufgespannt, der einstückig ausgebildet ist und auf dessen Rückseite eine luftundurchlässige Schicht aufkaschiert ist. Mit einem derartigen einteiligen Bezug ist es jedoch nicht möglich, Polster mit unterschiedlichen Farbeindrücken herzustellen. Außerdem ist es mit einem derartigen bekannten Verfahren nicht möglich, Polster mit einem Bezug aus unterschiedlichen Materialien herzustellen. Ein weiterer Mangel der nach einem solchen Verfahren hergestellten Polster besteht in ihrem in Abhängigkeit vom verwendeten Bezug noch Wünsche offenlassenden Sitz- bzw. Klimakomfort.Aus der DE-AS 20 17 442 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffgegenstandes mit einem Zierprofil bekannt. Bei dem Kunststoffgegenstand kann es sich beispielsweise um eine Armlehne eines Fahrzeuges handeln. Bei diesem bekannten Verfahren wird in einem ersten Arbeitsgang in die Form eine eine Forminnenwand bildende Folie eingelegt. Diese Folie kann einen Steg aufweisen. Die Zierleiste wird an dem Steg beispielsweise mittels eines Klebestreifens befestigt. Das Zierprofil muß dabei in nachteiliger Weise formmäßig an den Steg derart angepaßt sein, daß beim anschließenden Füllen der folienförmigen Forminnenwand mit Kunststoff der Kunststoff nicht zwischen dem Klebestreifen und dem Zierprofil eindringen kann.Nach dem Ausfüllen der Form mit Kunststoff wird der Kunststoffgegenstand aus der Forminnenwand herausgenommen und der Klebestreifen vom Zierprofil entfernt, wenn er nicht an der Forminnenwand haften geblieben ist. Bei diesem bekannten Verfahren wird also kein Bezug über die offene Form gespannt, sondern eine folienförmige Forminnenwand verwendet, die nach der Herstellung des Kunststoffgegenstandes vom Kunststoffgegenstand entfernt wird. Dieses bekannte Verfahren ist mit dem an sich bekannten Verfahren der eingangs genannten Art zur Herstellung sogenannter tiefgezogener Gegenstände überhaupt nicht vergleichbar, weil mit ihm ein Kunststoffgegenstand ohne einen den Gegenstand bedeckenden Bezug hergestellt wird.Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß mit ihm Polster mit mehrteiligen Bezügen hergestellt werden können, wobei die Nahtstellen zwischen benachbarten Bezugteilen keine Probleme aufwerfen und die Nahtstellen gegen Beschädigungen während der Benutzung des Polsters gut geschützt sind.
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DE3506232A DE3506232C1 (de) | 1985-02-22 | 1985-02-22 | Verfahren zur Herstellung eines Sitz- oder Rückenlehnenpolsters |
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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