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Heizbarer Mischer für aus verschiedenen Kupolöfen abgestochenes Metall.
Es ist bekannt, in Gießereien Sammler aufzustellen, um aus Schmelzöfen kommendes
Metall zu sammeln, einige Geit aufzubewahren und alsdann an Gießpfannen oder an
andere Bedarfsorte abzugeben. Solche Sammler werden insbesondere da angewendet,
wo z. B. Gußeisen aus verschiedenen Kupölöfen zusammenkommen soll, um eine gute
und gleichmäßige Mischung zu erhalten und alsdann ein großes Stück gießen zu können
für welches der in einem einzigen Kupolofen zu einer gegebenen Zeit verfügBare Vorrat
an geschmolzenem Eisen nicht
genügen würde. Solche Sammler bieten
ferner die Möglichkeit, Metall in flussigem Zustand für längere Zeit aufzubewahren,
wag insbesondere in der Neuzeit, wo die Arbeitszeit stur eine kurze ist und wo lie
Arbeiter verlangen, daß ihnen eine länger(' Mittagszeit gegeben wird, von Wichtigkeit
ist. Durch das Sammeln des geschmolzenen Metalls in besonderen Mischern kann Ien
ganzen Tag hindurch geformt und gewfinschtenfalls alles Gießen auf die letzten Arbeitsstunden
aufgespart und alsdann hintereinander vorgenommen werden.
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Das in Mischer gesammlte Metall muß aber flüssige erhalten werden.
Zu dieseln Zwecke ist der Mischer zu heizen, und es weisen nun die bis jetzt bekanntgewordenen
Vorrichtungen dieser Art den großen Nachteil anf daß bei denselben die hierbei entstehencen
Brenngaue mur zu einem verhältnismäßig geringen Teil ausgenutzt werden. Ein großer
Teil der in diesen Gasen enthaltenen Wärme gellt durch einen Abzugskanal ins Freie,
so daß sie nutzlos verloren ist und infolgedessen große Wärmeverluste entstehen.
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Zweckvorliegender Erfindung ist, diesen Übelstand zu beseitigen. Zu
diesem Behuf wird gemäß vorliegender Erfindung ein heizbarer Mischraum zum Sammeln
des den Schmelzöfen abgezapften Gutes mit einem von dessen Abgasen durchströmten
Raum in Verbindung gebracht, welcher zum Schmelzen von dem im Mischrauen enthaltenen
Gut beizumischenden Zusätzen dient. Dadurch wird die durch das Beheizen des Mischers
verfügbare Abwärme nutzbringend verwertet und ferner die Möglichkeit geschaffen,
rasch und billig Speziallegierungen herzustellen. Letzteres ist in all den Fällen
von besonderer Wichtigkeit, wo Speziallegierungen von ganz bestimmter Zusammensetzung
zu verwenden sind, und welche sich daher sonst mir in Tiegel-oder Kleinkupolöfen
herstellen lassen und infolgedessen in den meisten Fällen zu teuer sind.
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Für den Fall daß die vom Mischraum in den zum Schmelzen von Zusätzen
dienenden Raum eines solchen Mischers überströmenden Gase zur Erwärmung der in jenem
Schmelzraum befindlichen Einsätze nicht ausreichen. kann der Schmelzraum ebenfalls
mit einem Brenner ausgestattet sein. Um diesen Brenner möglichst wirksam zu machen,
muß er über der Mündung des Verbindungskanals zwischen Schmelz- und Mischraum angeordnet
sein, so Maß das vom Scmnerz- in den Mischraten fließende Metall durch die Brennerflammc
hindurchströmen muß. Zweckmäßig kann die Gasaustrittsmündung des Mischraumes des
in bekannter Weise uni eine wagerechte Achse drehbaren Mischers gegenüber de r Gaseintrittmündang
des Schmelzraumes schwenkbar sein.
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Die Zeichnung zeigt Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
wobei vorau gesetzt wird, daß in du 1l Mischräumen flüssiges Gußeisen angesammelt
werde und in den Schmelzräumen weiteres Gutßeisen geschmolzen werden soll.
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abe. I zeigzt einen senkrechten Schnitt durch einen nach vcnliegenclcr
Erfindung aus gebildeten Mischur, und Abb. 2 bis 4 zeigen in Vorderansicht und im
Schnitt Ausführungsformen für den Anschluß des Mischraumes an den Raum zum Schmelzen
der Zusätze.
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Gemäß Abb. I ist der einen Mischraum S enthaltende Mischerteil I um
eine wagerechte Achse a-b schwenkbar. Zu diesem Behuf ist der Körper I mittels einer
vorderen Endplatte 2 auf Rollen 4 und mittels einer hinteren Endplatte auf Rollen
5 gelagert. Die vordere Endplatte 2 trägt ein Zahnradsegmeut 6, in welches ein Schneckenrad
7 eingreift. Mittels dieses Getriebes und des Handrades S (Abb. z) kann der Körper
z imt einen oder andern Sinn um die Achse a-b verdreht werden. Der Körper I besitzt
oben eine Einfüllöffnung, welche durch einen Deckel q abgeschlossen werden kann.
In der Vorderplatte' 2 ist ein Bretner Io befestigt, durch welchen brennende Gase
in den Mischraum S eingeführt und dadurch die dort bereits im geschmolzenen Zustand
befindliche Eisenmasse flüssig erhalten wird. Die Abgase gehen aus dem Mischraum
S durch den Kanal II in die Höhe, Statt daß nun diese Gase ins Freie abgefWirt werden,
gelangen sie durch die Kanalfortsetzung I2 in einen feststehenden Schmelzraum I3.
Derselbe hat einen nach hinten ansteigenden Bode I4. Aus, dein Schmelzraum gehen
die Abgase durch (einen schief gestellten Kanal entweder ins Freie oder nach einem
anlern Ort, wo die in den Abgasen befindliche Wärme weiter ausgenutzt werden kann.
An der vordern Stirnwand I6 des Schmelzraumes I3 ist ein Zusatzbrenner I7 altgebracht,
durch welchen die im Schmelzraum I,3 befindlichen Einsätze zum Schmelzen gebracht
werden. Diese Einsätze werden durch den Schacht I5 von oben eingesetzt. Die im Raum
I3 befindlichen Einsätze erhalten nunmehr Wärme von zwei Orten einmal von den aus
den Mischraum S des Mischers durch die Kanäle II und I2 aufsteigenden Abgasen und
sodann aus den durch den Brenner I7 eingeführten Brenngasen. Das im Raum I3 geschmolzene
Metall fließt durch die Kanäle I2 und eI in dun Mischraum S hinunter und vereinigt
sich dort mit den bereit daselbst befindlichen geschmolzenen Eisen. Auf dies(".
'Weise: können die aus dein Mischraum S aufsteigenden Abgase zur Schmelzung weiterer
ini Rauen 13 befindlicher Einsä tze nutzbar verwendet werden, welche es ermöglichen,
ini lIischraum rasch eine Leg ierung von ganz bestimmter Bc@@haff@nhr#it zu erhalten.
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1Vic# Abb. 2 a1" Vorderansicht des du=n Mischraune
S
enthaltenden Körpers I und dus daran gebauten Schmelzraumes zeit, sind die Anschlußflächen
c-d der Wände, welche den Kanal Il und den Fortsetzungskanal r2 nach oben bzw. nach
unten begrenzen, schief gestellt. Dur Körper r kann durch das Handrad 8 und (las
Schneckenrad 7 nur in dem dem Lauf dos Uhrzeigers entgegengerichteten Sinn abgedreht
werden wenn man den Mischraum entleeren will. Für das Schließen und Wiederdichtmachen
der Übergangsstelle braucht man nur den Körper I mittels des Getriebes ß-7 im Sinne
des Uhrzeigers so lange zu verdrehen, bis die schiefen Begrenzungsflächen in c-d
gegeneinanderpassen.
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In Abb. 3 ist ein in abb. I bei e-f durchgelegt Bedachter Vertikalschnitt
durch den etwas anders geformten Körper I, von links gesehen, dargestellt. In diesem
Fall sind die Berührungs-oder Trennungsflächen g-h zwischen Misch- und Schmelzraum
als Teile von Zylinderflächen ausgebildet, welche zur Achse a-b des Mischraumes
deichachsig angeordnet sind. Um den Mischraum zwecks Entleerung vom Schmelzraum
abzuschwenken, wird seine hintere Stirnfläche 3 vorerst dadurch etwas gesenkt, daß
man die hinteren Stützrollen 3I und ,2 mittels gegenläufiger Schrauben 33 und 34
und mittels eines von Hand betätigten Schneckengetriebes 35 voneinander entfernt.
Ist diese Entfernung groß genug und hat sich dadurch der hintere Teil des Körpers
I und damit die obere Begrenzungsfläche der Wandung vom Kanal I2 hinreichend gesenkt,
so kann der Körper I um seine wagerechte Achse a-b geschwenkt werden, ohne daß man
Gefahr läuft, daß an der Ausmauerung oder der Ummantelung des Mischraumes oder des
Schmelzraumes eine Beschädigung eintritt. Will man den Mischraum wiederan den Schmelzraum
anschließen, so schwenkt man ersteren wieder in seine aufrechte Lage zurück und
spannt die Rollen 3I und 32 gegeneinander, bis das hintere Ende des Körpers I so
hoch gehoben ist, daß die Anschlußflächen der Kanäle Il und I2 aneinanderliegen
und mittels besonderen Materials gedichtet werden können.
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Bei der in Abb. 4 nur im Querschnitt dargestellten Einrichtung ist
der Schmelzraum 43 um 90° gedreht zu denken gegenüber den in den Abb. r. 2 und 3
dargestellten Teilen. Die Mittelachse des aus dem Mischraum S4 des Körpers 4I aufsteigenden
Kanals 42 erscheint gegen oben hin abgebogen, so daß die Kanalmündung in der Richtung
von links nach rechts an die Auslaufmin(hing les Schmelzraumes angepreßt werden
kann. Es braucht nun nur einer Schwenkung des Körpers 4I um seine Mittelachse, um
die Verbindung mit dem Schmelzraum 43 zu lösen und alsdann len Inhalt zu entleeren.