DE3505435C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Vorrichtung zum Abziehen von Rohren von einer rohrherstellenden Kunststoff-Schnecken­ presse mit mehreren über den Rohrumfang verteilten Abzugraupen mit Raupenträger und Raupenkette, wobei die Abzugraupen Abzugreaktions­ kräfte, bezogen auf die Abzugrichtung, Quer-, Längs- und An­ drückgegenkräfte aufzunehmen haben, und mit den einzelnen Abzug­ raupen zugeordneten Einrichtungen zur Einleitung der an den Abzug­ raupen auftretenden Abzugreaktionskräfte in ein Vorrichtungsgestell, wobei Pneumatikzylinder zur Erzeugung der Andrückkräfte sowie zur Aufnahme der Andrückgegenkräfte vorgesehen sind, die über gestell­ fest gelagerte Lenker in Richtung der Ebenen wirken, in denen in den Abzugraupen die Raupenketten umlaufen. - Im allgemeinen sind die Abzugraupen äquidistant über den Rohrumfang verteilt. Abzug­ raupe steht als pars pro toto für das gesamte Aggregat.

Bei einer bekannten gattungsgemäßen Vorrichtung (DE-OS 29 47 816) ist die obere Abzugraupe an zwei doppelarmigen Lenkern so geführt, daß sie Bewegungen lediglich in derjenigen Ebene ausführen kann, in der die Raupenketten umlaufen. Die Lenker sind einerseits mit einfachen Gelenken an die Pneumatikzylinder und andererseits an die Abzugraupe gelenkig angeschlossen, wobei ein Gelenk ein Mehrfach­ gelenk, insbes. eine Zapfen-Schlitz-Führung ist. Die andere Abzug­ raupe ist mehr oder weniger gestellfest gelagert. Die Abzugraupe und das Vorrichtungsgestell erfahren folglich sehr komplexe, weitgehend statisch unbestimmte, aus Kräften und Momenten superponierte Bean­ spruchungen, die der Analyse, auch mit den modernen Hilfsmitteln der Finite-Elemente-Methode, nicht zugänglich sind. Folglich können die genannten Bauteile bzw. Aggregate nicht ohne weiteres in bezug auf definierte mechanische Beanspruchungen optimiert wer­ den.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vor­ richtung so weiter auszubilden, daß weitgehend statisch bestimmte Verhältnisse erreicht werden und die genannten Bauteile bzw. Aggre­ gate in bezug auf definierte mechanische Beanspruchungen optimiert werden können.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Einrich­ tungen zur Einleitung der Abzugreaktionskräfte in das Vorrichtungs­ gestell aus mit den einzelnen Abzugraupen verbundenen Querlenkern zur Aufnahme der Querkräfte, zumindest einer Schub- oder Zugstange zur Aufnahme der Längskräfte und Pneumatikzylindern aufgebaut sind, daß die Querlenker an das Vorrichtungsgestell sowie an die einzelnen Abzugraupen mittels sphärischer Gelenke angelenkt sind und mit den einzelnen Abzugraupen ein Gelenkparallelogramm bilden, daß die Schub- oder Zugstangen an das Vorrichtungsgestell sowie an die einzelnen Abzugraupen ebenfalls mittels sphärischer Gelenke an­ gelenkt und lediglich auf Schub oder Zug beansprucht sind, und daß außerdem die Pneumatikzylinder an das Vorrichtungsgestell so­ wie an die einzelnen Abzugraupen mittels sphärischer Gelenke ange­ lenkt sind. Wenn die Abzugraupen nicht mit einem vollständigen An­ trieb ausgerüstet sind, lehrt die Erfindung, daß die Abzugraupen ein Schneckengetriebe tragen, welches an dem Raupenträger befestigt ist, und daß die Schneckengetriebe über Gelenkwellen angetrieben sind, die zu einem zugeordneten Antriebsmotor geführt sind. Die sphärischen Gelenke können als Kugelgelenke und/oder als Kardan­ gelenke ausgeführt sein.

Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei der erfindungs­ gemäßen Vorrichtung sowohl in den Abzugraupen als auch in dem Vorrichtungsgestell weitgehend statisch bestimmte Verhältnisse er­ reicht werden, so daß die beschriebenen Bauteile definierte me­ chanische Beanspruchungen aufzunehmen haben und entsprechend optimiert ausgeführt werden können.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Aus­ führungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 perspektivisch das Schema einer erfindungsgemäßen Vorrich­ tung,

Fig. 2 eine Ansicht des Gegenstandes der Fig. 1 aus Richtung des Pfeiles A mit konstruktiven Einzelheiten und

Fig. 3 eine Ansicht des Gegenstandes der Fig. 1 aus Richtung des Pfeiles B, ebenfalls mit konstruktiven Einzelheiten.

Die in den Figuren schematisch dargestellte Vorrichtung ist zum Ab­ ziehen von Rohren 1 von einer nicht gezeichneten rohrherstellenden Kunststoff-Schneckenpresse bestimmt. Zum grundsätzlichen Aufbau ge­ hören mehrere über den Rohrumfang verteilte Abzugraupen 2 mit Raupenträger 3 und Raupenkette 4. - In der Fig. 1 ist aus Gründen der Deutlichkeit nur eine dieser Abzugraupen 2 dargestellt. Die drei oder im Ausführungsbeispiel vier Abzugraupen 2 sind äquidistant über den Rohrumfang verteilt. Die Abzugraupen 2 haben Abzug­ reaktionskräfte, bezogen auf die Abzugrichtung, Quer-, Längs- und Andrückgegenkräfte aufzunehmen. Sie sind mit den einzelnen Abzug­ raupen 2 zugeordneten Einrichtungen zur Einleitung der an den Ab­ zugraupen 2 auftretenden Abzugreaktionskräfte in das Vorrichtungs­ gestell 5 ausgerüstet.

Die Einrichtungen zur Einleitung der Abzugreaktionskräfte in das Vorrichtungsgestell bestehen aus mit den einzelnen Abzugraupen 2 verbundenen als Querlenker 6, 7, 8 ausgebildeten Lenkern zur Auf­ nahme der Querkräfte, im Ausführungsbeispiel einer Zug- oder Schub­ stange 9 zur Aufnahme der Längskräfte, an jeder Abzugraupe 2 zwei Pneumatikzylinder 10 zur Erzeugung der Andrückkräfte sowie zur Aufnahme der Andrückgegenkräfte. Die Querlenker 6, 7, 8 sind, wie sich aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1, 2 und 3 er­ gibt, an das Vorrichtungsgestell 5 sowie an die einzelnen Abzug­ raupen 2 mittels sphärischer Gelenke 11, 12, 13, 14, 15, 16 angelenkt und bilden mit den einzelnen Abzugraupen 2 ein Gelenkparallelo­ gramm. Die Schub- oder Zugstangen 9 sind an das Vorrichtungsge­ stell 5 sowie an die einzelnen Abzugraupen 2 ebenfalls mittels sphärischer Gelenke 17, 18 angelenkt und lediglich auf Zug, nicht aber auf Biegung beansprucht. Außerdem sind die Pneumatikzylinder 10 an das Vorrichtungsgestell 5 sowie an die einzelnen Abzugraupen 2 mittels sphärischer Gelenke 19, 20 angeschlossen. Sie wirken in den Ebenen, in denen in den Abzugraupen 2 die Raupenketten 4 um­ laufen. Die Abzugraupen 2 tragen im Ausführungsbeispiel ein Schnek­ kengetriebe 21, welches an dem Raupenträger 3 befestigt ist. Die Schneckengetriebe 21 sind über Gelenkwellen 22 angetrieben. Die sphärischen Gelenke sind als Kugelgelenke 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 29 oder Kardangelenke 20 ausgeführt. Die Gelenkwellen 22 sind mit Kardangelenken 23 versehen.

In den Fig. 2 und 3 sind Bauteile des Vorrichtungsgestells 5 ange­ deutet. In Fig. 1 ist das Vorrichtungsgestell 5 aus Gründen der Deutlichkeit weggelassen worden. Die Gelenke 11, 13, 15, 17, 19 sind mit dem Vorrichtungsgestell 5 verbunden. Ihre Gelenkpunkte gehören gleichsam dem Vorrichtungsgestell 5 an. - In bezug auf die weiteren Funktionen ist folgendes beachtenswert:

Die Querlenker 6 und 7 bilden in ihrer Anordnung ein Gelenk­ parallelogramm und verhindern dadurch ein Drehen des Raupenträgers 3 um seine Längsachse. Die Querlenker 6 und 8 bilden in ihrer An­ ordnung ebenfalls ein Gelenkparallelogramm und ermöglichen eine spielfreie Bewegung des Raupenträgers 3 in Richtung seiner Längs­ achse, hervorgerufen durch den Anlenkpunkt 18, der sich auf einem Kreisbogen um den Anlenkpunkt 17 bewegt, wenn die Pneumatik­ zylinder 10 den Raupenträger 3 in der vertikalen Achse bewegen. Die Anlenkpunkte 20 sollten kardanisch sein, damit die Pneumatikzy­ linder 10 nicht um ihre Längsachse rotieren können und dadurch die Druckluftanschlußleitungen beschädigt werden.

Claims (3)

1. Vorrichtung zum Abziehen von Rohren von einer rohrherstellenden Kunststoff-Schneckenpresse mit mehreren über den Rohrumfang ver­ teilten Abzugraupen mit Raupenträger und Raupenkette, wobei die Ab­ zugraupen Abzugreaktionskräfte, bezogen auf die Abzugrichtung, Quer-, Längs- und Andrückgegenkräfte aufzunehmen haben, und mit den einzelnen Abzugraupen zugeordneten Einrichtungen zur Einleitung der an den Abzugraupen auftretenden Abzugreaktionskräfte in ein Vorrichtungsgestell, wobei Pneumatikzylinder zur Erzeugung der An­ drückkräfte sowie zur Aufnahme der Andrückgegenkräfte vorgesehen sind, die über gestellfest gelagerte Lenker in Richtung der Ebenen wirken, in denen in den Abzugraupen die Raupenketten umlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrich­ tungen zur Einleitung der Abzugreaktionskräfte in das Vorrichtungs­ gestell (5) aus mit den einzelnen Abzugraupen (2) verbundenen Quer­ lenkern (6, 7, 8) zur Aufnahme der Querkräfte, zumindest einer Schub- oder Zugstange (9) zur Aufnahme der Längskräfte und Pneu­ matikzylindern (10) aufgebaut sind, daß die Querlenker (6, 7, 8) an das Vorrichtungsgestell (5) sowie an die einzelnen Abzugraupen (2) mittels sphärischer Gelenke (11, 12, 13, 14, 15, 16) angelenkt sind und mit den einzelnen Abzugraupen (2) ein Gelenkparallelogramm bilden, daß die Schub- oder Zugstangen (9) an das Vorrichtungsge­ stell (5) sowie an die einzelnen Abzugraupen (2) ebenfalls mittels sphärischer Gelenke (17, 18) angelenkt und lediglich auf Schub oder Zug beansprucht sind, und daß außerdem die Pneumatikzylinder (10) an das Vorrichtungsgestell (5) sowie an die einzelnen Abzugraupen (2) mittels sphärischer Gelenke (19, 20) angelenkt sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugraupen (2) ein Schneckengetriebe (21) tragen, welches an dem Raupenträger (3) befestigt ist, und daß die Schneckengetriebe (21) über Gelenkwellen (22) angetrieben sind.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die sphärischen Gelenke als Kugelgelenke (11-19) und/oder Kardangelenke (20) ausgeführt sind.