DE3521016A1 - Verschiebewagen fuer ein schraubendrehgeraet an einem reaktordeckelverschluss - Google Patents
Verschiebewagen fuer ein schraubendrehgeraet an einem reaktordeckelverschlussInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Verschiebewagen für ein
auf einer Fahrbahn an der Oberseite eines Reaktor
druckgefäßes verfahrbares Schraubendrehgerät zum ge
wichtsentlasteten Ein- und Ausdrehen der Schrauben
des Reaktordeckelverschlusses, mit einem auf der Fahr
bahn verfahrbaren Räderfahrwerk und einer Tragplatte,
auf welcher das Schraubendrehgerät gelagert ist, wo
bei die Tragplatte relativ zu dem Räderfahrwerk der
art beweglich ist, daß die Drehachse des Schrauben
drehgerätes genau in der Flucht der Achsen der Schrau
benbolzen positionierbar ist.
Bei einem nach dem Stande der Technik bekannten Ver
schiebewagen der genannten Art ist die Tragplatte mit
tels allseitig verfahrbarer Kugelstützfüße an hori
zontalen Stützflächen des Fahrwerkes abgestützt. Auf
diese Weise kann die Tragplatte mit dem daran befe
stigten Schraubendrehgerät so verschoben werden, daß
dessen Drehachse genau in der Flucht der zu lösenden
oder einzudrehenden Schraube liegt. Diese genaue Po
sitionierung des Schraubendrehgerätes ist wichtig,
damit beim Eindrehen und Ausdrehen der bis zu mehrere
hundert Kilo schweren Schrauben Zwängungen am Gewinde
vermieden werden. Solche Zwängungen beim Ein- und
Ausdrehen können zu Schäden an den Gewinden der
Schraube bzw. des Deckels oder der Mutter führen und
sind später nur mit hohem Kostenaufwand zu beseiti
gen. Reparaturen an den Gewinden können nämlich nach
Inbetriebnahme des Kernreaktors nur von Tauchern bei
unter Wasser gesetztem Druckgefäß durchgeführt werden.
Der nach dem Stande der Technik bekannte Verschiebewa
gen der eingangs genannten Art hat den Nachteil, daß
wegen des unvermeidbaren Reibungswiderstandes bei der
Bewegung der Kugelstützfüße für die Positionierung
der Tragplatte in horizontaler Ebene erhebliche Kräf
te benötigt werden. Die Reibungswiderstände sind auf
jeden Fall so groß, daß die bei nicht genauer Positio
nierung entstehenden, auf das Schraubendrehgerät ein
wirkenden Rückstellkräfte die Tragplatte und das da
rauf montierte Schraubendrehgerät nicht in die richti
ge Position oberhalb der Schraube verschieben können.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß während der
Arbeit des Schraubendrehgerätes die Tragplatte an dem
Räderfahrwerk fixiert werden muß, weil die bei der
Arbeit des Schraubendrehgerätes erzeugten Drehmomente
über die Kugelstützfüße nicht an dem Räderfahrwerk
abgestützt werden können.
Es ist Aufgabe der Erfindung, den Verschiebewagen der
eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden,
daß bei der Verschiebung der Tragplatte relativ zu
dem Räderfahrwerk in horizontaler Ebene Reibungswider
stände vollständig vermieden werden und gleichzeitig
eine robuste Drehmomentabstützung gewährleistet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausge
hend von einem Verschiebewagen der eingangs genannten
Art vor, daß die Tragplatte und das Räderfahrwerk
durch einen in horizontaler Ebene allseitig verschieb
baren Kreuzschlitten mit runden Führungsstangen ver
bunden sind, wobei die Führungsstangen oder deren La
gerbüchsen um ihre Längsachse verdrehbar gelagert
sind und mit Drehantrieben verbunden sind, welche ei
ne relative Drehbewegung zwischen den Führungsstangen
und den Lagerbüchsen erzeugen.
Durch die Anordnung eines in horizontaler Ebene all
seitig verschiebbaren Kreuzschlittens zwischen der
Tragplatte und dem Räderfahrwerk ergibt sich eine ein
wandfreie und robuste Abstützung der beim Betrieb des
Schraubendrehgerätes erzeugten Momente. Der Kreuz
schlitten gestattet nämlich nur Translationsbewegun
gen in horizontaler Ebene, nicht aber Drehbewegungen
in horizontaler Ebene. Dadurch, daß zusätzlich die
runden Führungsstangen oder deren Lagerbüchsen um
ihre Längsachse verdrehbar gelagert sind und mit Dreh
antrieben verbunden sind, welche eine relative Drehbe
wegung zwischen den Führungsstangen und den Lagerbüch
sen erzeugen, wird erreicht, daß gegen Verschiebungen
des Kreuzschlittens in horizontaler Ebene praktisch
kein Reibungswiderstand vorhanden ist. Aufgrund der
kontinuierlich erzeugten relativen Drehbewegung zwi
schen den Führungsstangen und den Lagerbüchsen können
in Längsrichtung der Führungsstangen keine Kräfte von
den Führungsstangen auf die Lagerbüchsen übertragen
werden. Da die Führungsstangenpaare eines Kreuzschlit
tens sich rechtwinkelig kreuzen, können in der hori
zontalen Ebene in jeder beliebigen Richtung keine Rei
bungskräfte übertragen werden. Die Tragplatte ist al
so in horizontaler Ebene weitestgehend kräftefrei
schwimmend auf dem Räderfahrwerk gelagert. Aufgrund
dieser besonderen Lagerung können schon verhältnismä
ßig geringe Rückstell- und Führungskräfte, die auf
das Schraubendrehgerät einwirken, das schwere Schrau
bendrehgerät mitsamt der Tragplatte in die richtige
Position oberhalb der Längsachse der Schraube verbrin
gen.
Um mit wenigen Drehantrieben für den Kreuzschlitten
auszukommen, ist weiterhin vorgesehen, daß jeweils
ein Drehantrieb mit zwei parallel verlaufenden Füh
rungsstangen oder Lagerbüchsen in Antriebsverbindung
steht. Auf diese Weise kommt man mit insgesamt zwei
Drehantrieben aus.
Schließlich ist vorgesehen, daß die Lagerbüchsen als
Gleitlager ausgebildet sind. Solche Gleitlager sind
einfach und robust im Aufbau und billig in der An
schaffung. Sie haben darüberhinaus den Vorteil, daß
sich im Vergleich zu Kugel- oder Rollenlagern geringe
re Passungschwierigkeiten ergeben. Da durch die rela
tive Drehbewegung zwischen den Führungsstangen und
den Lagerbüchsen der Gleitlager die negativen Auswir
kungen der bei Gleitlagern höheren Reibung eliminiert
werden, kann man auch den im Vergleich zu Kugel- oder
Rollenlagern verhältnismäßig großen Reibungswider
stand bei Gleitlagern in Kauf nehmen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgen
den anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt
des Verschiebewagens gemäß der Erfindung;
Fig. 2 in perspektivischer Ansicht den Verschie
bewagen ohne das aufgesetzte Schrauben
drehgerät;
Fig. 3 in gleicher Darstellung wie Fig. 2 eine
alternative Ausführungsform des Ver
schiebewagens gemäß der Erfindung.
In Fig. 1 ist die Fahrbahn an der Oberseite des nicht
dargestellten Reaktordruckgefäßes mit dem Bezugszei
chen 1 bezeichnet. Unterhalb der Fahrbahn 1 befinden
sich die Schrauben 2 des Reaktordeckelverschlusses.
Von den Schrauben 2 ist in der Zeichnung nur eine dar
gestellt. In der Längsrichtung der Fahrbahn 1 ist der
Verschiebewagen gemäß der Erfindung verfahrbar.
Der Verschiebewagen weist ein auf der Fahrbahn 1 ver
fahrbares Räderfahrwerk 3 auf, welches aus einer Fahr
werksplatte 4 besteht, die an der Unterseite mit Rä
dern 5 versehen ist. Angetrieben wird das Räderfahr
werk 3 von einem Antriebsmotor 6, der auf der Fahr
werksplatte 4 montiert ist und mit einem Antriebsrit
zel 7 versehen ist, welches in eine der Fahrbahn 1
zugeordnete Zahnstange 8 eingreift. In der Mitte ist
die Fahrwerksplatte 4 mit einer Öffnung 9 versehen,
durch welche die Drehspindel des Schraubendrehgerätes
hindurchgreift, wie später noch im einzelnen erläu
tert wird.
An der Oberseite der Fahrwerksplatte 4 befindet sich
ein Kreuzschlitten, der in seiner Gesamtheit mit dem
Bezugszeichen 10 bezeichnet ist. Dieser Kreuzschlit
ten 10 weist zwei in horizontaler Ebene parallel zu
einander verlaufende runde Führungsstangen 11 auf,
die beim Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 und 2
an Lagerböcken 12 an der Oberseite der Fahrwerksplat
te 4 um ihre Längsachse verdrehbar gelagert sind. An
den Führungsstangen 11 ist ein Führungsblock 13 ge
führt. Hierzu ist der Führungsblock 13 mit zwei paral
lel zueinander verlaufenden Gleitlagern mit Lagerbüch
sen 14 versehen, durch welche sich die Führungsstan
gen 11 mit geringem Spiel erstrecken. Oberhalb der
Lagerbüchsen 14 sind in dem Führungsblock 13 weitere
Gleitlager mit Lagerbüchsen 15 angeordnet, die recht
winkelig zu den Führungsbüchsen verlaufen. Durch die
se Führungsbüchsen 15 erstrecken sich zwei parallel
zueinander verlaufende weitere Führungsstangen 16,
die an ihren Enden in Lagerböcken 17 an der Untersei
te einer Tragplatte 18 um ihre Längsachse verdrehbar
gelagert sind. Die Tragplatte 18 liegt mit Abstand
oberhalb des Führungsblockes 13.
Die runden, drehbar gelagerten Führungsstangen 11
und 16 sind mit Drehantrieben 19 und 20 verbunden.
Der Drehantrieb 19 ist an einem Ende der beiden Füh
rungsstangen 11 auf der Fahrwerksplatte 4 befestigt
und treibt mit seinen Zahnrädern 21 die beiden Füh
rungsstangen 11 derart an, daß sich relative Verdreh
bewegungen zwischen den Führungsstangen 11 und den
zugehörigen Lagerbüchsen 14 des Führungsblockes 13
ergeben. Der Drehantrieb 20 für die Führungsstangen
16 ist an einem Ende der beiden Führungsstangen 16 an
der Tragplatte 18 befestigt und treibt über Zahnräder
22 die beiden Führungsstangen 16 derart an, daß sich
relative Verdrehbewegungen zwischen diesen Füh
rungsstangen 16 und den zugehörigen Lagerbüchsen 15
im Führungsblock 13 ergeben. Der zwischen der Fahr
werksplatte 4 und der Tragplatte 18 befindliche Kreuz
schlitten 10 ermöglicht es, die Tragplatte 18 in ho
rizontaler Ebene in beliebige Richtungen zu verschie
ben. Wegen der relativen Drehbewegungen zwischen den
Führungsstangen 11 und 16 einerseits und den zugehöri
gen Lagerbüchsen 14 und 15 andererseits können in
Längsrichtung der Führungsstangen keine Reibungswider
stände auftreten. Diese normalerweise unvermeidlichen
Reibungswiderstände werden durch die ständig stattfin
denden relativen Drehbewegungen zwischen den Führungs
stangen 11 bzw. 16 und den Lagerbüchsen 14 bzw. 15
aufgehoben.
Auf der Oberseite der Tragplatte 18 ist ein in seiner
Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 23 bezeichnetes
Schraubendrehgerät befestigt. Es ist an zwei Hubzylin
dern 24 mit feststehenden Kolbenstangen 25 befestigt
und weist eine Drehspindel 26 auf, die an ihrem obe
ren Ende pendelnd aufgehängt ist und in einer Füh
rungshülse 27 geführt ist, die durch Federzylinder 28
zwischen den beiden Hubzylindern 24 zentriert ist.
Die Drehspindel 26 und die zugehörige Führungsspindel
27 erstrecken sich durch Öffnungen 29 und 30 in der
Tragplatte 18 und dem Führungsblock 13 sowie durch
die Öffnung 9 in der Fahrwerksplatte 4 und können mit
ihren unteren Enden die Köpfe der Schrauben 2 greifen
und festhalten. Beim Gebrauch der Vorrichtung gemäß
der Erfindung wird zunächst der Verschiebewagen unge
fähr in die richtige Position oberhalb der Schraube 2
verfahren. Dann werden die Drehantriebe 19 und 20 für
die Führungsstangen 11 und 16 in Betrieb gesetzt und
das Schraubendrehgerät 23 durch entsprechende Be
tätigung der Hubzylinder 24 abgesenkt. Falls sich die
Achse der Drehspindel 26 nicht genau in der Flucht
der Achse der Schraube 2 befindet und beim Aufsetzen
auf den Schraubenkopf eine seitliche Auslenkung er
fährt, werden die Federzylinder 28 entsprechend ver
formt. Die Rückstellkraft der Federzylinder 28 ver
schiebt jedoch sofort die Tragplatte 18 in eine sol
che Position, daß sich die Achse der Drehspindel ge
nau in der Flucht der Achse der Schraube befindet.
Anschließend wird die Drehspindel 26 des Schrauben
drehgerätes 23 in Drehbewegungen versetzt; gleichzei
tig werden die beiden Hubzylinder 24 derart beauf
schlagt, daß das Herausdrehen der Schraube 2 unter
vollständiger Gewichtsentlastung erfolgt. Die bei der
Arbeit des Schraubendrehgerätes 23 entstehenden Dreh
momente können über den Kreuzschlitten 10 und das Rä
derfahrwerk 3 an der Fahrbahn 1 abgestützt werden,
ohne daß es einer besonderen Fixierung der Tragplatte
18 an dem Räderfahrwerk 3 bedarf.
Für die leichtgängige Bewegung des Kreuzschlittens
10 kommt es im wesentlichen auf die relativen Dreh
bewegungen zwischen den Führungsstangen 11 bzw. 16
und den zugehörigen Lagerbüchsen 14 bzw. 15 an. Man
kann deshalb den gleichen Erfolg erzielen, wenn man
anstelle der Führungsstangen 11 bzw. 16 die Lagerbüch
sen 14 bzw. 15 drehbar lagert und mit einem Drehan
trieb versieht. Eine solche Ausführungsform des Ver
schiebewagens gemäß der Erfindung ist in Fig. 3 veran
schaulicht. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die
Lagerbüchsen 14 und 15 im Lagerblock 13 drehbar gela
gert und mit Drehantrieben 31 bzw. 32 verbunden, die
eine relative Drehbewegung zwischen diesen Lagerbüch
sen 14 bzw. 15 und den zugehörigen Führungsstangen
11 bzw. 16 erzeugen.
Claims (3)
1. Verschiebewagen für ein auf einer
Fahrbahn an der Oberseite eines Reaktordruckgefäßes
verfahrbares Schraubendrehgerät zum gewichtsentlaste
ten Ein- und Ausdrehen der Schrauben des Reaktordek
kelverschlusses, mit einem auf der Fahrbahn verfahr
baren Räderfahrwerk und einer Tragplatte, auf welcher
das Schraubendrehgerät gelagert ist, wobei die Trag
platte relativ zu dem Räderfahrwerk derart beweglich
ist, daß die Drehachse des Schraubendrehgerätes genau
in der Flucht der Achsen der Schraubenbolzen positio
nierbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragplatte (18) und das Räderfahrwerk (3)
durch einen in horizontaler Ebene allseitig verschieb
baren Kreuzschlitten (10) mit runden Führungsstangen
(11, 16) verbunden sind, wobei die Führungsstangen
(11, 16) oder deren Lagerbüchsen (14, 15) um ihre
Längsachse verdrehbar gelagert sind und mit Drehan
trieben (19, 20; 31, 32) verbunden sind, welche eine
relative Drehbewegung zwischen den Führungsstangen
(11, 16) und den Lagerbüchsen (14, 15) erzeugen.
2. Verschiebewagen nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß jeweils ein Drehantrieb (19,
20; 31, 32) mit zwei parallel verlaufenden Führungs
stangen (11, 16) oder Lagerbüchsen (14, 15) in An
triebsverbindung steht.
3. Verschiebewagen nach den Ansprüchen
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerbüchsen
(14, 15) als Gleitlager ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853521016 DE3521016A1 (de) | 1985-06-12 | 1985-06-12 | Verschiebewagen fuer ein schraubendrehgeraet an einem reaktordeckelverschluss |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853521016 DE3521016A1 (de) | 1985-06-12 | 1985-06-12 | Verschiebewagen fuer ein schraubendrehgeraet an einem reaktordeckelverschluss |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3521016A1 true DE3521016A1 (de) | 1987-01-15 |
Family
ID=6273052
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853521016 Withdrawn DE3521016A1 (de) | 1985-06-12 | 1985-06-12 | Verschiebewagen fuer ein schraubendrehgeraet an einem reaktordeckelverschluss |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3521016A1 (de) |
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1985
- 1985-06-12 DE DE19853521016 patent/DE3521016A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |