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Kabelschacht für einen Kabelpflug.
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Die Erfindung betrifft einen Kabelschacht für einen Kabelpflug mit
einer im oberen Bereich angeordneten Kabeleinführung, einer am unteren Ende angeordneten,
sich entgegen der Arbeitsrichtung des Kabelpflugs öffnenden Kabelausmündung und
einer zwischen der Kabeleinführung und der Kabelausmündung verlaufenden Kabelführung.
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Mit Kabelpflügen können Kabel kostengünstig und mit relativ geringen
Flurschäden verlegt werden, weshalb ihr Einsatz anderen Verfahren zur Verlegung
von Kabeln im Erdreich vorzuziehen ist.
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Als Hochspannungskabel sind Dreileiterkabel bekannt, bei welchen drei
Leiter in einem gemeinsamen Kabelmantel zusammengefaßt sind und die deshalb einen
verhältnismäßig großen Durchmesser aufweisen. Solche Kabel bereiten bei der Verlegung
Schwierigkeiten. Aufgrund ihres großen Durchmessers können geringe Biegeradien nur
schwer eingehalten werden; außerdem können sie bei Straßenunterquerungen oder bei
der Unterquerung von Flußläufen nur schwer eingezogen werden. Man ist deshalb dazu
übergegangen, statt eines Dreileiterkabels drei Einleiterkabel zu verlegen.
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Um Leistungsverluste zu vermeiden, muß auch bei der Verlegung von
Einleiterkabeln darauf geachtet werden, daß im Querschnitt die Achsen der drei Einleiterkabel
exakt die Ecken eines gleichseitigen Dreiecks bestimmen, wie dies beim Dreileiterkabel
durch die Einbettung der drei Leiter in einen gemeinsamen Kabelmantel problemlos
gewährleistet ist.
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Um dieser Forderung zu entsprechen, ist es bekannt, die drei Einleiterkabel
vor dem Verlegen im Erdreich
von Hand zu bündeln odesrin regelmäßigen
Abständen Abstandshalter zwischen die gebündelten Kabel einzuclipsen. Abgesehen
davon, daß es sich dabei um eine umständliche und damit auch kostenintensive Handarbeit
handelt, stören die Abstandshalter bei der Verwendung von Kabelpflügen, wenn die
so gebündelten Kabel den Kabelschacht durchlaufen, durch welchen die Kabel bis auf
die Sohle des vom Schwert des Kabelpflugs erzeugten Schlitzes im Erdreich geführt
werden.
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Es besteht außerdem die Gefahr, daß die Abstandshalter, die unter
Federspannung auf den Kabeln befestigt sind, entweder in Kabellängsrichtung verschoben
werden, wodurch ein stets gleichbleibender Abstand der Kabel nicht mehr gewährleistet
ist, oder vollständig von den Kabeln abgedrückt werden, so daß sie ihre Funktion
nicht mehr ausüben können.
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Es besteht deshalb die Aufgabe, das Verlegen von drei Einleiterkabeln
in einem exakten gleichseitigen Dreiecksquerschnitt mit der erforderlichen Zuverlässigkeit
und ohne zusätzlichen, kostensteigernden Aufwand unter Anwendung von Kabelpflügen
zu ermöglichen.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß zumindest
im Bereich der Kabelausmündung die seitlichen Begrenzungen des Kabelführungsquerschnitts
sich nach oben unter einem Winkel von 600 nähern und bezogen auf einen Durchmesser
D der zu verlegenden Kabel die Ränder dieser seitlichen Begrenzungen vom Scheitel
des Winkels einen Abstand A > 2D aufweisen, während die dem Scheitel benachbarte
Begrenzung des Kabelführungsquerschnitts vom Scheitel einen Abstand a< 0,5D aufweist.
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Damit kann sich durch die auf die Kabel beim Verlegen einwirkenden,
die Kabel in den kerbenförmigen Kabelführungsquerschnitt in Richtung auf den Winkelscheitel
hineinziehenden
Kräfte selbsttätig die gewünschte Kabelanordnung bilden, weil der gebildete Dreiecksquerschnitt
in einem solchen Abstand vom Winkelscheitel begrenzt wird, daß das dem Scheitel
benachbarte Kabel sich gegen beide seitliche Begrenzungen legen kann. Aufgrund des
Scheitelwinkels von 600 werden sich auch die beiden anderen Kabel jeweils gegen
die eine bzw. andere seitliche Begrenzung legen und sich zugleich gegenseitig berühren
und gegen das erstgenannte Kabel legen. Die Ränder der seitlichen Begrenzungen weisen
einen so ausreichenden Abstand vom Winkelscheitel auf, daß die Kabel sicher vom
Kabelführungsquerschnitt zusammengehalten werden.
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Vorzugsweise ist im Bereich der Kabelausmündung eine Kabelführungsrolle
in Doppelkonusform angeordnet, deren Rotationsfläche den Kabelführungsquerschnitt
begrenzt.
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Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung besteht darin, daß sich zwischen
Kabeleinführung und Kabelausmündung eine die Kabelführung bildende Reihe von Kabelführungsrollen
befindet und daß diese Kabelführungsrollen in Doppelkonusform entsprechend der im
Bereich der Kabelausmündung angeordneten Kabelführungsrolle ausgebildet sind.
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Eine andere, einfachere Ausführungsform besteht darin, daß zwischen
der Kabeleinführung und der Kabelausmündung getrennte Führungskanäle für das dem
Scheitel des Kabelführungsquerschnitts im Bereich der Kabelausmündung benachbarte
Kabel und die beiden anderen Kabel ausgebildet sind.
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Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung besteht darin, daß der Kabelschacht
mit einem austauschbaren, sich an die Kabeleinführung anschließenden, die Kabelausmündung
und die Kabelführungseinrichtungen zwischen
Kabeleinführung und
Kabelausmündung aufweisenden Einsat versehen ist, wobei vorzugsweise der Kabelschacht
eine zur gelenkigen Verbindung mit dem Schwert eines Kabel pflugs geeignete Flosse
umfaßt, welche zwischen zwei Seitenwänden einen entgegen der Arbeitsrichtung geöffneten
Raum zur Aufnahme des Einsatzes aufweist.
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Durch diese Ausbildung wird es möglich, auf einfache und zeitsparende
Weise eine Umrüstung entsprechend den Durchmessern der zu verlegenden Kabel durchzuführen.
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Anhand der nun folgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele der Erfindung wird diese näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 eine schematische, im Bereich des Kabelschachtes
teilweise geschnittene Seitenansicht ds hinteren Endes eines in Betrieb befindlichen
Kabelpfluges, Fig. 2 eine Draufsicht auf den im Kabelschacht angeordneten Einsatz
zur Kabelführung, Fig. 3 eine schematische Ansicht in Richtung des Pfeils III in
Fig. 1 Fig. 4 eine der Fig. 1 ähnliche Seitenansicht mit einer anderen Ausführungsform
des Kabelführungseinsatzes, Fig. 5 eine Draufsicht auf den im Kabelschacht bei der
Ausführungsform nach Fig. 4 angeordneten Kabelführungseinsatz und Fig. 6 eine schematische
Ansicht in Richtung des Pfeils VI in Fig. 4.
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In den Fig. 1 und 4 bezeichnet 10 die Bodenoberfläche, 12 den Rahmen
eines Kabelpflugs, der ein Schwert 14 zur Erzeugung eines Schlitzes im Erdreich
trägt, und 16 einen um eine vertikale Achse 18 verschwenkbar mit dem Schwert 14
verbundenen Kabelschacht.
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Der Kabelschacht 16 besitzt zwei Seitenwände 20a und 20b, die durch
eine Frontwand 22 verbunden sind, die parallel zur Achse 18 verläuft. Zur Aussteifung
können geeignete Querverbindungen vorgesehen sein, wobei jedoch die entgegen der
Arbeitsrichtung liegende Seite geöffnet ist, so daß von dort ein Kabelführungseinsatz
24 oder 26 in den durch die Seitenwände 20a und 20b und die Frontwand 22 gebildeten,
flossenartigen Grundkörper des Kabelschachtes 16 einsetzbar ist.
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Auf den Kabelschacht 16 ist um eine vertikale Achse drehbar eine Kabeleinführung
28 aufgesetzt, welche die von Kabeltrommeln abgezogenen Kabel zum Kabelschacht 18
leitet.
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Wie aus den Fig. 3 und 6 ersichtlich ist, werden drei Kabel 30a, 30b,
30c derart verlegt, daß sie aneinander anliegen und den Querschnitt eines gleichseitigen
Dreiecks ausfüllen, wobei nach dem Verlassen des Kabelschachtes 16 die Basis des
Dreiecks nach unten weist, so daß also auf zwei benachbarten, unten liegenden Kabeln
30b und 30c das drittes Kabel 30a liegt.
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Die Kabel 30a bis 30c durchlaufen den Kabelschacht 16 auf einer gerümmten
Bahn, wobei die beiden die Basis des Dreiecksverbandes bildenden Kabel 30b und 30c
im Kabelschacht 16 einen etwas größeren Bogen durchlaufen als das Kabel 30a. Da
somit in Kabellängsrichtung eine Relativbewegung zwischen dem Kabel 30a einerseits
und den Kabeln 30b und 30c andererseits stattfindet, werden die Kabel 30b und 30c
bis zur Kabelausmündung 32 getrennt vom Kabel 30a geführt. Zu diesem Zweck weist
die Kabeleinführung 28 eine erste Rollengruppe 34a für das Kabel 30a und eine zweite
Rollengruppe 34b für die Kabel 30b und 30c auf.
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Die auf den Kabelpflug einwirkende Zugkraft einerseits und der Widerstand
des bereits verlegten Kabels
anererseits ziehen die Kabel 30a,
30b und 30c im Kabelschacht 16 entgegen der Arbeitsrichtung gegen dort angeordnete,
die Kabel im Bogen zur Kabelausmündung 32 führende Leiteinrichtungen.
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Bei der in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungform dienen als Leiteinrichtung
zwei im Kabelführungseinsatz 24 durch Führungsschienen 36a und 36b gebildete Führungskanäle
38a bzw. 38b, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß die Führungsschiene 36a
bis an eine im Bereich der Kabelausmündung 32 angeordnete Kabelführungsrolle 40
in Doppelkonusform herangeführt ist.
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Diese Kabelführungsrolle 40 besitzt eine Kabelführungsrille 42, die
von zwei nach außen divergierenden, einen Winkel von 600 miteinander einschließenden
Kanusflächen 43 und 45 begrenzt wird. Um den Rollendurchmesser gering zu halten,
besitzt die Rille 42 einen flachen Grund 44, dessen Abstand a vom Scheitel dieses
Winkels von 600 bezogen auf den Durchmesser D der zu verlegenden Kabel kleiner ist
als 0,5D. Dadurch wird gewährleistet, daß sich das Kabel 30a gegen die beiden Konusflächen
legt und dadurch eine Zentrierung in der Mittelebene der Kabelführungsrille 42 erfährt.
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Damit sich auch die beiden Kabel 30b und 30c symmetrisch zu dieser
Mittelebene anordnen, müssen sie von den Konusflächen gestützt werden. Deren äußeres
Ende ist deshalb in einem Abstand A vom Scheitel des Winkels von 600 angeordnet,
der größer ist als 2D.
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Die Führungsschiene 36a ist in einem den flachen Grund 44 der Kabelführungsrille
42 tangierenden Bogen bis unmittelbar an die Kabelführungsrolle 40 herangeführt.
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Die Führungsschiene 36b endet mit einem gewissen Abstand von der Kabelführungsrolle
40, damit sich die Kabel 30b und 30c dem Kabel 30a nähern können.
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Der Kabelführungseinsatz 26 unterscheidet sich vom Kabelführungseinsatz
24 im wesentlichen dadurch, daß die Führungsschienen 36a und 36b und damit die Kabelführungskanäle
38a und 38b fehlen, in welchen die Kabel 30a bzw. 30b und 30c gleitend geführt werden,
und daß an ihrer Stelle zwischen der Kabeleinführung 28 und der im Bereich der Kabelausmündung
32 angeordneten Kabelführungsrolle 40 die Führung der Kabel 30a bis 30c durch eine
längs der bogenförmigen Führungsbahn innerhalb des Kabelführungseinsatzes 26 angeordnete
Gruppe von Kabelführungsrollen 46 übernommen wird. Diese Kabelführungsrollen 46
besitzen die gleiche Doppelkonusform wie die Kabelführungsrolle 40, so daß bereits
im Bereich dieser Gruppe von Kabelführungsrollen 46 die drei Kabel 30a bis 30c zu
dem gewünschten Dreiecksverband zusammengeführt werden, wobei eine gewisse Längsverschiebung
zwischen dem Kabel 30a einerseits und den Kabeln 30b und 30c infolge der unterschiedlichen
Bogenlänge in Kauf genommen wird.
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Die Kabelführungseinsätze 24 und 26 besitzen eine die Führungsschienen
36a und 36b bzw. die Kabelführungsrollen 46 und die Kabelführungsrolle 40 tragende,
rahmenartige Basis 48, die für eine leichte und schnelle Montage und Demontage im
Kabelschacht 16 vorbereitet ist.
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Oberhalb der im Bereich der Kabelausmündung 32 angeordneten Kabelführungsrolle
40 ist in den Seitenwänden 20a und 20b des Kabelschachtes 16 jeweils eine nach oben
offene Kerbe 50 ausgebildet, in die seitlich an der Basis 48 des Kabelführungseinsatzes
24 bzw. 26 angebrachte Bolzen eingreifen können, wodurch der Kabelführungseinsatz
24 bzw. 26 am Kabelschacht 16 abgestützt wird. Der Kabelführungseinsatz 24 bzw.
26 kann dann um die Achse der Bolzen ausgerichtet werden, bis Positionierungsbohrungen
52 (Fig. 4) in den Seitenwänden 20a und 20b mit entsprechenden Bohrungen in der
Basis 48 zur Deckung gelangen, so daß ein Arretierungsbolzen
in
diese Bohrungen eingesetzt werden kann. Nach dem Lösen dieses Arretierungsbolzen
kann der Kabelführungseinsatz 24 bzw. 26 aus dem Kabelschacht 16 herausgenommen
und durch einen einem anderen Kabeldurchmesser angepaßten Kabelführungseinsatz ersetzt
werden.
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Eine an sich bekannte Vorrichtung zum Verlegen eines Warnbandes, eines
Blitzschutzkabels oder dergl., die insgesamt mit 56 bezeichnet ist, kann entweder
fest mit jedem Kabelführungseinsatz 24 bzw. 26 verbunden sein, oder zur Einsparung
von Kosten mit einer ebenfallsschnell lösbaren Verbindung abnehmbar am Kabelführungseinsatz
24 bzw. 26 befestigt sein, so daß sie beim Austausch der Kabelführungseinsätze vom
einen Kabelführungseinsatz gelöst und mit dem einzusetzenden Kabelführungseinsatz
verbunden werden kann. Beispielsweise kann die Verbindung in gleicher Weise ausgebildet
sein, wie sie vorstehend für die Verbindung von Kabelschacht 1, und Kabelführungseinsatz
24 bzw. 26 beschrieben worden ist. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Vorrichtung
56 nicht lösbar am Kabelführungseinsatz 24 bzw. 26, sondern am Kabelschacht 16 anzuordnen.
Bei Anordnung am Kabelschacht 16 muß die Vorrichtung 56 lösbar sein, damit sie den
Austausch der Kabelführungseinsätze 24 bzw. 26 nicht behindert.