DE3504633A1 - Vorrichtung zur orthotischen kniebehandlung und gelenkkonstruktion dafuer - Google Patents
Vorrichtung zur orthotischen kniebehandlung und gelenkkonstruktion dafuerInfo
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Description
Vorrichtung zur orthotischen Kniebehandlung und Gelenkkonstruktion dafür
Beschreibung
Das US-Patent Nr. 4 361 142 offenbart eine Vorrichtung
zur orthotischen Kniebehandlung mit einem Paar von Kniegelenkanordnungen 13 und 14, die an entgegengesetzten
Seiten des Knies eines Patienten angeordnet sind. Jede Anordnung umfaßt eine Femur-Seitenschiene 15 und eine
Tibia-Seitenschiene 16, die sich entlang des oberen bzw. des unteren Beines erstrecken. Die oberen Femur-Seitenschienen
sind durch Aufhängemittel in der Form eines Zwischenteils 17, Riemen 20, 21 und eines Kissens 26
entlang dem oberen Bein gehalten. In ähnlicher Weise sind die unteren Tibia-Seitenschienen mittels Aufhänge-Elementen
in Form von Zwischenteilen 18 und 19 sowie Riemen 22 bis 24 entlang entgegengesetzten Seiten des
unteren Beines unbeweglich gehalten.
Am oberen Ende jeder Tibia-Seitenschiene befindet sich ein Hauptteil 40 mit einem Paar von ebenflächigen Seitenwänden,
die mit gegenseitigem Abstand angeordnet sind, um eine schmale, sich nach oben öffnende Pfanne
38 zu definieren, welche den Kopfteil 34 eines Femur-Teils
30 gleitbar aufnimmt (Fig. 2). Die obere Femur-Seitenschniene 15 ist ein integraler Teil des Femur-Teils
30. Innerhalb der Pfanne befindet sich eine schmale, gekrümmte Führungsfläche 39, die zwecks Führung der Bewegung
der Teile zwischen Beugung und Streckung entlang sich fortwährend ändernder momentanen Rotationsachsen
mit einer Lagerfläche 35 des Femur-Teils im Eingriff
steht. Wenn das Gelenk sich im Zustand der Beugung, wie in Fig. 8 gezeigt, befindet, kann der Kopf 34 begrenzte
Gleitbewegungen nach hinten und nach vorne
BAD ORIGINAL
? - ■ ■
entlang der Führungsfläche 39 in der Abwesenheit einer
zusätzlichen Zwangskraft ausführen. Die ineinanderpassende Anordnung gewährleistet deshalb Stabilität
bei jedem Beugungsgrad, jedoch weist das mechanische Gelenk ausreichende Schlaffheit auf, um eine normale
Funktion des Knies des Patienten zu ermöglichen. Gesunde Bänder können die natürliche Bewegung des Knies
steuern. Gleichzeitig übernimmt wenigstens ein an ausgewählten Stellen an den jeweiligen Teilen des orthotischen
Gelenks befestigter flexibler, doch nicht dehnbarer Riemen 33, üblicherweise eine Mehrzahl derartiger
Riemen (drei.sind in Fig. 2 gezeigt) wichtige, normalerweise von dem verletzten oder chronisch schwachen Band
zu leistende Funktionen, wodurch dieses Band ohne Beeinträchtigung der Funktionen der gesunden Bänder geschützt
ist. Die Positionen und Verbindungen der Riemen sind abhängig von dem Band oder den Bändern, die
Schutz benötigen, oder von der geforderten Stabilität, falls ein derartiges Band oder derartige Bänder fehlen.
In jedem Fall ist für jede Gruppierung der Riemen ein aufeinanderfolgendes Anspannen und Entspannen derartiger
Riemen während des Beugens und Streckens mit dem Ergebnis vorhanden, daß das verletzte oder schwache Band
bei jedem Grad der Beugung geschützt ist. 25
Die Anordnung und Positionierung der Riemen 33 ist abhängig von dem einzelnen Band oder den Bändern, die Schutz
benötigen. Die Fig. 1 bis 8 zeigen die Anbringung und Positionierung von Riemen für einen Patienten mit einer
Verletzung oder einer chronischen Schwäche des hinteren Ligamentum cruciatum (hinteres Kreuzband). Eine Hauptfunktion
dieses Bandes in einem normalen Kniegelenk besteht darin, den Kopf des Femurs während des Beugens in eine rückwärtige
Richtung über die tibiale gekrümmte Fläche zu ziehen und ihn bei völlig gebeugtem Knie in einer rückwärtigen
Position zu halten. Die Verbindung des Femur-Teils 30
und des Tibia-Teils 31 des orthotischen Gelenks ahmt die
Verbindung des natürlichen Gelenks nach. Die Anordnung der Riemen 33 ist angebracht, um Kräfte während des Beugens
ebenso wie während des Streckens und bei 90 °-Beugung auszuüben, die den Kräften gleichen, die normalerweise von
einem natürlichen hinteren Ligamentum cruciatum ausgehen. Für einen Patienten, dessen Zustand den Schutz anderer
großer Bänder erfordert, werden andere Riemen mit anderen IQ Anbringungsstellen verwendet. Beispielsweise zeigt Fig. 9
ein orthotisches Gelenk für einen Patienten mit einem verletzten oder chronisch schwachen vorderen Ligamentum
cruciatum. Fig. 10 zeigt ein Gelenk mit Riemen-Anbringungsstellen zum Schütze eines Ligamentum collaterale (Seitenband).
Obwohl die vorstehend kurz beschriebene und detailliert im US-Patent Nr. 4 361 142 offenbarte orthotische Vorrichtung
unter anderem wegen der ausreichenden Schlaffheit in dem mechanischen Gelenk, die es den gesunden
2Q Bändern ermöglicht, die natürlichen Kniebewegungen zu
steuern, als besser im Vergleich zu vorhergehenden orthotischen Vorrichtungen angesehen wird, erfordert das richtige
Funktionieren des orthotischen Gelenks hinsichtlich des Schützens der verletzten oder schwachen Bänder präzise
Einstellung der Länge und der Anbringungsstelle der Riemen 33. Die schützende Funktion der orthotischen Vorrichtung
wird durch geringe Dehnung der Riemen während längerer Benutzungsdauer reduziert. Während die Dehnungsprobleme durch Ausbildung der Riemen oder Kabel aus Metall
2Q (wie im Patent angegeben) überwunden werden können, kann
nichtsdestoweniger das fortwährende Beugen und Spannen dieser Riemen oder Kabel Abmessungsänderungen hervorrufen,
die periodische Überprüfung und möglicherweise Regulierung oder Ersatz erfordern. Verschleiß dieser
oc Riemen oder Kabel und ihrer Verbindungsstellen ist unvermeidbar,
insbesondere im Hinblick auf den exponierten Zustand dieser Elemente. Da derartige Riemen exponiert
BAD ORiQiNAL
sind und im ungespannten Zustand nach außen ausbauchen, sind sie auch empfindlich gegenüber der Berührung mit
Gegenständen oder Kleidung, die ihr ordnungsgemäßes Funktionieren beeinträchtigen könnten.
Die Erfindung betrifft deshalb eine Vorrichtung zur orthotischen Kniebehandlung und die Gelenkkonstruktion für eine
solche orthotische Vorrichtung, die die Vorteile der im US-Patent Nr. 4 361 142 offenbarten Konstruktion ohne die
vorstehend beschriebenen Nachteile aufweist. Insbesondere ist die Erfindung auf ein orthotisches Gelenk (und die
orthotische Vorrichtung, mit welcher es benutzt wird) gerichtet, das ausreichende Schlaffheit aufweist, so daß es
-^c normale Bewegungen des Knies eines Patienten nicht einengt,
mit dem es aber trotzdem möglich ist, ohne Verwendung äußerer flexibler Riemen oder Kabel anomale Kniebewegungen
zu unterdrücken (oder im Fall prothetischen Gelenkersatzes Bewegungen zu verhindern, die nicht mit
Λ« der vorgeschriebenen Wirkungsweise des Ersatzgelenks übereinstimmen)
.
Die Gelenkanordnung umfaßt wie in der vorpatentierten Konstruktion einen starren, ebenflächigen Femur-Teil,
_g dereinen Kopfteil mit einer schmalen, gekrümmten Lagerfläche
mit sich ändernden Kurvenradien und eine Femur-Seitenschiene aufweist, die von dem Kopfteil vorspringt
und ausgebildet ist, sich entlang des oberen Beines eines Trägers nach oben zu erstrecken. Die Anordnung umfaßt
„-. auch einen starren Tibia-Teil mit einem Hauptteil und
einer Tibia-Seitenschiene, die ausgebildet ist, sich entlang des unteren Beines eines Trägers nach unten
zu erstrecken. Der Hauptteil ist mit einem Paar ebenflächiger Seitenwände versehen, die mit gegenseitigem
Abstand angeordnet sind, um eine schmale, sich nach oben öffnende Pfanne zu definieren, die den Kopfteil
des Femur-Teils gleitbar aufnimmt. Die Pfanne umfaßt
BAD OBIG'NAL
eine gekrümmte Führungsfläche, die in Eingriff bringbar
ist mit der Lagerfläche des Femur-Teils zwecks Führung
der Bewegung der zwei Teile zwischen Beugen und Strecken
um sich fortwährend ändernde momentane Rotationsachsen. 5
In der erfindungsgemäßen Gelenkanordnung weist der Kopfteil
an seinen entgegengesetzten Seiten ebene Flächen auf, die sich innerhalb der Pfanne im Gleiteingriff
mit den Seitenwänden des Hauptteils befinden. Somit ist an jeder Seite des Kopfteils ein Paar von
gegenüberliegenden und im Gleiteingriff befindlichen
Flächen vorhanden, deren eine am Kopfteil und deren andere am Hauptteil ausgebildet ist. Eine dieser Flächen
jedes Paares ist mit einer Einsenkung versehen, 15
deren Hauptabmessungen sich in der Ebene der Fläche erstrecken und die mit einer schmalen Kurvenfläche
oder -bahn versehen ist, die am Umfang der Einsenkung verläuft. Die äußere der gegenüberliegenden Flächen
jedes Paares weist wenigstens einen Vorsprung auf, 20
der auf wenigstens einem Teil des gesamten Bewegungsbereiches zwischen Beugung und Streckung mit Abschnitten
der schmalen Kurvenbahn der gegenüberliegenden Fläche eingreifbar ist, um Zwangskräfte auszuüben, die ähnlich
denjenigen sind, die von bestimmten Bändern des Knies 25
des Patienten ausgeübt würden, falls diese Bänder gesund und richtig funktionsfähig wären.
Die Vorsprünge, Kurvenbahnen und Einsenkungen sind so
dimensioniert und geformt, daß in dem orthotischen Ge-30
lenk Schlaffheit oder Spiel vorhanden ist, welches es den gesunden, d. h. den nicht mittels der orthotischen
Vorrichtung geschützten Bändern des Knies ermöglicht, in normaler Weise ohne Beeinträchtigung durch die ortho-
tische Vorrichtung zu funktionieren. 35
Die orthotische Vorrichtung umfaßt außerdem einstellbare
BAD ORIGINAL
Anschlageinrichtungen zur Begrenzung des Streckungsgrades des orthotischen Gelenks und somit des Streckungsgrades
des Beines des Trägers. Die Einstellung des Anschlages erlaubt es nicht nur, die orthotische Vorrichtung an die
besonderen Bedürfnisse eines Patienten anzupassen, sondern ermöglicht auch ein progressives Nachstellen des Anschlags
während des Heilungsprozesses nach einer Verletzung oder einer Operation.
Andere Merkmale, Vorteile und Ziele der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Figurenbeschreibung und der
Zeichnung mit den Fig. 1 bis 16B.
Es zeigen:
15
15
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer
Vorrichtung zur orthotischen Kniebehandlung als Ausführungsbeispiel der
Erfindung,
20
20
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer
der orthotischen Gelenke dieser orthotischen Vorrichtung,
Fig. 3 eine in Einzelteile aufgelöste perspek
tivische Darstellung eines orthotischen Gelenks der in Fig. 2 gezeigten Art,
wobei die Einzelteile dieses Gelenks
für die Behandlung eines Patienten mit 30
einer Verletzung oder Schwäche des Li-
gamentum collaterale ausgelegt sind,
Fig. UA und 4 B schematische Seitenansichten von entgegengesetzten
Seiten des Gelenks nach 35
Fig. 3 mit völlig gestreckten Teilen,
BAD ORiGiNAL
Fig. 5A und 5B ähnliche Darstellungen wie in den Fig.
4A und 4B, wobei jedoch der Femur-Teil
sich in einer Beugungsstellung von etwa 45 ° befindet,
Fig. 6a und 6B den Feraur-Teil in einer Beugungsstellung
von etwa 90 °,
1(~, Fig. 7A und 7B den Femur-Teil in maximaler Beugungsstellung ,
Fig. 8 eine in Einzelteile aufgelöste perspektivische Darstellung eines orthotischen
j_g Gelenks als Ausführungsbeispiel der Er
findung, das zur Behandlung einer Verletzung oder einer Schwäche des hinteren
Ligamentum cruciatum ausgelegt ist,
2Q Fig. 9A und 9B schematische Seitenansichten des in
Fig. 8 gezeigten Gelenks in voller Streckung bei Betrachtung von entgegengesetzten
Seiten,
Fi-S- 1OA und 1OB das gleiche Gelenk in einer 45 °-Beu-
gungssteilung,
Fig. 11A und 11B in einer 90 °-Beugungsstellung,
Fig. 12A und 12B in maximaler Beugungsstellung,
Fig. 13 eine in Einzelteile aufgelöste perspektivische Darstellung eines orthotischen
Gelenks, das für die Behandlung einer Verletzung oder Schwäche des vorderen Ligamentum cruciatum konstruiert ist,
BAD ORfG
Fig. 14A und 14B schematische Seitenansichten entgegengesetzter Seiten des Gelenks nach Fig. 13,
die die Teile in einer Beugungsstellung von etwa 90 ° zeigen,
Fig. 15A und 15B das gleiche Gelenk in einer Beugungsstellung von etwa 45 , und
Fig. 16A und 16B die Teile in völlig gestreckter Stellung.
Fig. 1 zeigt eine allgemein mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnete Vorrichtung zur orthotischen Kniebehandlung als
Ausführungsbeispiel der Erfindung, die so dargestellt ist,
jr als würde sie am linken Bein 11 eines Patienten getragen.
Die orthotische Vorrichtung weist im wesentlichen ein Paar Kniegelenkanordnungen 13 und 14 auf, die an entgegengesetzten
Seiten des Knies 11a des Patienten angeordnet sind. Jede Anordnung umfaßt entlang dem oberen
2Q Bein 11b bzw. unteren Bein 11c verlaufende Seitenschienen
15 und 16 und Einrichtungen, um die Anordnungen in ihren Positionen zu halten. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind diese Einrichtungen als starre oder halbstarre Zwischenteile oder Platten 17, 18 und 19 sowie als Aufhängemittel
oder Riemen 20, 21, 22, 23 und 24 ausgebildet.
Die obere oder körpernahe Platte 17 ist so geformt, daß sie mit der Kontur des vorderen oberen Beines 11b übereinstimmt.
Sie ist mittels Nieten 17a oder anderen ge-
OQ eigneten Verbindungsmitteln mit den oberen Enden der
Femur-Seitenschienen 15 sicher verbunden. Der Aufhängeriemen 20 ist mit einem Ende permanent mit einer der
Seitenschienen (oder mit einem Ende der Platte 17) und mit seinem anderen Ende lösbar mit der anderen Seiten-
gg schiene oder mit der Außenfläche der an die andere Seitenschiene
angrenzenden Platte 17 verbunden. Eine derartige lösbare Anbringung kann erzielt werden durch Be-
/ψ
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festigen von Velcro-Pflästern 17b an den Überlappungsbereichen
des Riemens 20 und des Zwischenteils oder der Platte 17.
Der Aufhängeriemen 21 ist in ähnlicher Weise an den Femur-Seitenschienen
15 der orthotischen Vorrichtung befestigt. Eine der Seitenschienen kann mit einer Verbreiterungsplatte
25 versehen sein, die, falls gewünscht, vergrößert ist, um sich quer über das vordere obere Bein 11b bis
zur anderen Femur-Seitenschiene zu erstrecken. Ein elastisches Mittelkissen 26 kann zum Zweck des Erzielens einer
korrekten Positionierung und Sitzes der orthotischen Vorrichtung und zur Vergrößerung des Komforts des Trägers
an der entgegengesetzten Seitenschiene befestigt sein. Der Aufhängeriemen 21 arbeitet zusammen mit dem Kissen 26
und der Verbreiterungsplatte 25 zwecks Unterstützung der Festlegung der Femur-Seitenschienen 15 der orthotischen
Vorrichtung bezüglich des Femurs, wodurch der Zwischen-
teil 17 und der Aufhängeriemen 20 ergänzt werden. In 20
diesem Zusammenhang wird auf die gleichzeitig anhängige und vom gleichen Inhaber eingereichte Patentanmeldung
verwiesen, welche Einzelheiten von Verbesserungen in Femur-Aufhängungskonstruktionen zeigt.
Der untere oder körperferne Zwischenteil oder die Platte 18 ist geformt, um mit der Kontur des vorderen unteren
Beins übereinzustimmen und ist in ähnlicher Weise mittels Nieten 18a an den körperfernen Enden der Tibia-Seiten-
schienen 16 befestigt. Derartige Nieten verbinden auch 3Ü
permanent ein Ende des Aufhängeriemens 22 mit einer der
Seitenschienen 16. Velcro-Pflaster 18b verbinden das
entgegengesetzte Ende des Riemens lösbar mit dem starren Teil 18. Der Zweck der Zwischenteile und der Riemen besteht
darin, die Femur- und die Tibia-Seitenschienen re-35
lativ zum oberen bzw. unteren Bein des Trägers festzulegen
BAD
und die orthotischen Gelenke in korrekter Ausrichtung mit dem Knie des Trägers zu halten.
._ Um diese Ziele zu erreichen, können verschiedene Abo
änderungen im Aufhängungssystem vorgenommen und andere Einrichtungen zum Festlegen der Seitenschienen und
Positionieren der Gelenkanordnungen vorgesehen werden. Beispielsweise können die Seitenschienen 15 und 16 in
Gipsabdrücke eingebettet sein, die um das Bein des Trägers oberhalb und unterhalb des Knies geformt sind,
wie in dem Fall, in dem eine fast-anatomische Gelenkbewegung erforderlich ist, um Knieverletzungen während
der Genesung eines Patienten von einem Femur-Bruch zu
vermeiden.
15
15
Da die Erfindung sich nicht mit der Konstruktion des Aufhängungssystems oder mit irgendeiner besonderen Einrichtung
zur Erzielung der Festlegung der Femur- und
der Tibia-Seitenschienen sowie der Gelenkanordnungen 20
der orthotischen Vorrichtung beschäftigt, erscheint eine weitere detaillierte Beschreibung derartiger
Aufhängungseinrichtungen unnötig.
Die Gelenkanordnungen 13 und 14 an entgegengesetzten 25
Seiten des Beins des Trägers sind grundsätzlich von gleicher Konstruktion mit dem Hauptunterschied,
daß sie umgekehrt oder spiegelbildlich zueinander sind, wobei die Seitenschienen 15 und 16 eine
etwas unterschiedliche Länge und Gestalt aufweisen, um 30
den unterschiedlichen Konturen des Beins des Trägers
zu folgen. Auch können Unterschiede in der Konstruktion der Einsenkung und des Vorsprunges (wie nachstehend beschrieben)
zwischen den Gelenkanordnungen an entgegengesetzten Seiten des Knies in Abhängigkeit von der in
35
Behandlung befindlichen besonderen Bänderverletzung bestehen, obwohl im allgemeinen derartige Anordnungen
BAD ORIGINAL
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üblicherweise gleich sind. Während die Einzelheiten der linken Anordnung 13 in der Zeichnung dargestellt und
nachfolgend beschrieben sind, versteht es sich, daß
diese Offenbarung auch auf die rechte Anordnung 14 ο
zutrifft.
Jede orthotische Gelenkanordnung umfaßt zwei grundsätzliche Bestandteile: einen Femur-Teil 30 und einen Tibia-
Teil 31- Der Femur-Teil 30 ist ebenflächig und umfaßt
j. O
als integralen Bestandteil die aufrechtstehende, langgestreckte
Femur-Seitenschiene 15. Zusätzlich weist der Femur-Teil an seinem unteren Ende einen vergrößerten
ebenflächigen Kopfteil 34 auf. Der Kopfteil ist mit
einer gekrümmten Lagerfläche 35 mit sich ändernden Krümmungs-15
radien versehen. Der rückwärtige Abschnitt 35a dieser Fläche hat kleinere Krümmungsradien als deren körperferner
Abschnitt 35b. Die Krümmung der Lagerfläche 35 ahmt allgemein die Krümmung eines Femur-Kondylus bei
Betrachtung im sagittalen Schnitt nach oder stimmt mit 20
ihr überein. Es ist jedoch festzustellen, daß der vordere Abschnitt 35c der Lagerfläche im wesentlichen gerade
ist und eine Verlängerung der Vorderkante der Femur-Seitenschiene 15 darstellt. Obwohl der Femur-Teil 30 aus
irgendeinem festen, steifen und dauerhaften Material be-25
stehen kann, wird ein leichtes Metall, wie Aluminium, für besonders wirksam gehalten.
Der Kopfteil 34 des Femur-Teils ist in einer nach oben
gerichteten Pfanne 36, die am Hauptteil 37 des Tibia-30
Teils 31 ausgebildet ist, aufgenommen. Der Tibia-Teil
umfaßt den Hauptteil 37 mit der Pfanne 36 und die angehängte
Tibia-Seitenschiene 16. Die zwei Teile können einteilig aus demselben starren Material geformt sein,
doch wird es für vorteilhaft gehalten, den Hauptteil
aus einem steifen Polymer-Material, wie z. B. Polypropylen oder einem Polypropylen-Polyäthylen-Copolymer (eine
90/10 % Formel wurde als wirksam gefunden) herzustellen
BAD ORIGINAL
und das obere Ende der aus Aluminium oder einem anderen Material mit ähnlichen Eigenschaften bestehenden Tibia-Seitenschiene
16 innerhalb des Hauptteils einzubetten.
Der Hauptteil 37 ist aus zwei Abschnitten gebildet, nämlich einem Seitenabschnitt 37a und einem Mittelabschnitt
37b. Idealerweise ist die Pfanne 36 durch Formen, Gießen
oder spanende Formung der beiden Abschnitte hergestellt, so daß der Seitenabschnitt 37a des Hauptteils eine Hälfte
36a und der andere Abschnitt 37b die andere Hälfte 36b der Pfanne 36 definiert (Fig. 3). Jedoch kann, falls
gewünscht, die Pfanne vollständig in einem der Abschnitte ausgeformt oder in anderer Weise ausgebildet sein. In
jedem Fall umfaßt der Hauptteil 37 ein Paar gegenüberliegender, paralleler, ebenflächiger Seitenwandflachen 38,
die zusammen mit einer schmalen, gekrümmten Führungsfläche 39 (welche gemeinsam von den zwei Abschnitten 37a und 37b
gestellt ist) die Pfanne 36 bilden. Die Führungsfläche
korrespondiert bei Betrachtung des Umrisses eng mit der 20
Krümmung der Lagerfläche 35 des Femur-Teils 30. Größter
Kontakt zwischen diesen Flächen besteht, wenn die Teile sich im gestreckten Zustand befinden (Fig. 4A und 4B).
In diesem Zustand enger Übereinstimmung, in welchem die
im wesentlichen gerade Vorderfläche 35c des Femur-Kopfteils
25
an den im wesentlichen geraden vorderen Abschnitt der Führungsfläche 39 anstößt, sind der Femur- und der Tibia-Teil
sowohl an einer Überstreckung als auch an einer Gleitverschiebung nach rückwärts und nach vorwärts gehindert.
Da die Krümmung des rückwärtigen Abschnitts 35a der ge-30
krümmten Femur-Lagerflache 35 kleinere Radien aufweist
als deren körperferner Abschnitt 35b, verringert sich das Maß der Berührung zwischen der Lagerfläche 35 und
der Führungsfläche 39 während der Beugung (Fig. 5A, 5B,
6A, 6b, 7A, 7B). Mit größer werdender Beugung ermöglichen
35
der begrenztere Kontakt zwischen der Lager- und der Führungsfläche
und die geringeren vorderen und rückwärtigen
BAD ORIG'NAL
Abmessungen des Kopfteils 34 relativ zu denen der Pfanne
36 eine begrenzte, nach vorwärts und nach rückwärts gerichtete Gleitbewegung des Kopfteils innerhalb der Pfanne,
zumindest in Abwesenheit einer natürlichen oder künstlichen Zwangseinrichtung. Somit kann in der Abwesenheit einer
Zwangseinrichtung der Kopfteil 34 um ein begrenztes Maß
frei nach vorwärts innerhalb der Pfanne 36 gleiten, bis
seine gekrümmte körperferne Fläche in Eingriff kommt mit J1Q der geraden Vorderfläche der Pfanne (Fig. 5A bis 7B).
Die Abschnitte 37a und 37b des Hauptteils 37 sind in der fertigen Vorrichtung verschmolzen oder in anderer Weise
permanent zusammengefügt. Der Abstand zwischen den entgegengesetzten Flächen 36a und 36b der Pfanne ist gleich
dem oder lediglich etwas größer als der Abstand zwischen den seitlichen und mittleren ebenen Flächen 34a
und 34b des Kopfteils 34 des Femur-Teils. Deshalb wird
bei zusammengesetzten Teilen ein koplanares Verhältnis mit den ebenen Flächen an entgegengesetzten Seiten des
im Gleiteingriff mit den ebenen Flächen 38 innerhalb
der Pfanne stehenden Kopfteils 34 aufrechterhalten.
Anders ausgedrückt, in dem zusammengesetzten Gelenk befindet sich ein Paar gegenüberliegender und in Gleit-
2g eingriff bringbarer Flächen entlang jeder Seite des
Kopfteils, wobei ein Paar die seitliche Fläche 34a des Kopfteils und die Innenfläche 38 des Abschnittes
37a. des Hauptteils darstellt und das andere Paar die mittlere Fläche 34b des Kopfteils und die Fläche 38
OQ des Mittelabschnitts 37b des Hauptteils 37 umfaßt.
Eine gekrümmte oder halbmondförmige Einsenkung 40 ist in der die Pfanne definierenden Fläche 38 des Seitenabschnitts
37a des tibialen Hauptteils 37 ausgebildet. O5 Die Form der Einsenkung ist entwickelt, um eine Steuerfunktion
aufzuweisen, und eine schmale Kurvenfläche oder -bahn 40a bildet den Umfang dieser Einsenkung.
BAD ORiGiNAL
Die Hauptabmessungen der Einsenkung erstrecken sich in
einer zur Fläche 38 parallelen Ebene. Die Einsenkung UO
nimmt Vorsprünge 41 und 42 auf, die seitlich vom Kopfteil
einer zur Fläche 38 parallelen Ebene. Die Einsenkung UO
nimmt Vorsprünge 41 und 42 auf, die seitlich vom Kopfteil
des Femur-Teils 30 vorspringen. Zwei solcher Vorsprünge
5
5
sind zwecks klarer Darstellung und einfacher Herstellung gezeigt, jedoch versteht es sich von selbst, daß derartige
Vorsprünge vereinigt werden können, um einen einzigen
Vorsprung zu bilden, der Bereiche aufweist, die zur
aufeinanderfolgenden Kontaktaufnahme mit der Kurvenbahn
40a während der Beugung und Streckung in der nachfolgend beschriebenen Weise geeignet sind.
Vorsprung zu bilden, der Bereiche aufweist, die zur
aufeinanderfolgenden Kontaktaufnahme mit der Kurvenbahn
40a während der Beugung und Streckung in der nachfolgend beschriebenen Weise geeignet sind.
Eine ähnliche Einsenkung 43, jedoch von anderer Form,
ist in der Fläche 38 des Mittelabschnitts 37b des Hauptteils 37 ausgebildet. Die Hauptabmessungen der Einsenkung 43 erstrecken sich wie im Falle der Einsenkung 40 in der Ebene der Fläche 38. Ihre Peripherie ist durch eine schmale Lagerfläche oder -bahn 43a gebildet. Diese Bahn ist in
ist in der Fläche 38 des Mittelabschnitts 37b des Hauptteils 37 ausgebildet. Die Hauptabmessungen der Einsenkung 43 erstrecken sich wie im Falle der Einsenkung 40 in der Ebene der Fläche 38. Ihre Peripherie ist durch eine schmale Lagerfläche oder -bahn 43a gebildet. Diese Bahn ist in
Eingriff bringbar mit einem oder mehreren mittleren Vor-
Sprüngen 44, die von der Fläche 34b des Kopfteils 34 des
Femur-Teils in Richtung zur Mitte vorspringen.
Ein einstellbares Anschlagglied 50 ist an dem Femur-Teil
30 recht nahe dem Kopfteil 34 befestigt. Das Anschlag-
glied ist bei Betrachtung des Horizontalschnittes allgemein U-förmig und weist seitliche Teile 50a auf, die nahe
dem Kopfteil 34 mit den seitlichen und mittleren Flächen der Femur-Seitenschiene 15 im Eingriff stehen. Schrauben
oder Bolzen 51 erstrecken sich durch Schlitze 52 und
Öffnungen 53 und können angezogen werden, um die seitlichen
Wände 50a bis zum festen Sperr-Eingriff mit den
seitlichen und mittleren Flächen der Seitenschiene 15
zu spannen.
seitlichen und mittleren Flächen der Seitenschiene 15
zu spannen.
Die Arbeitsweise der Gelenkanordnung ist etwas schematisiert in den Fig. 4A bis 7B gezeigt, wobei Figuren mit
Bezugszeichen, die die gleichen Zahlen, jedoch verschiedene
Bezugszeichen, die die gleichen Zahlen, jedoch verschiedene
BAD ORIGiNAL
Buchstaben aufweisen, die Anordnung im gleichen Zustand
der Beugung von entgegengesetzten Seiten darstellen. Somit zeigen die Fig. UA und 4B die Anordnung im Zustand
völliger Streckung von entgegengesetzten Seiten, und die Fig. 7A und 7B zeigen die gleiche Anordnung im Zustand
maximaler Beugung. Lediglich die dem Betrachter zugewandten Einsenkungen und Vorsprünge sind in jeder Darstellung
gezeigt, wobei der bei jedem dargestellten Beugungsgrad in Funktion befindliche Vorsprung dunkel und
die nicht in Funktion befindlichen Vorsprünge mit durchgezogenen Linien (zur deutlichen Darstellung), jedoch
nicht dunkel, gezeichnet sind.
Die orthotische Gelenkanordnung nach den Fig. 3 bis 7B ist zur Verwendung bei einem Patienten mit einer Verletzung
oder Schwäche der Seitenbänder vorgesehen. In einem normalen Kniegelenk arbeiten die Seitenbänder in
der Hauptsache zur Verhinderung einer vertikalen Trennung
(z. B. körpernahe-körperferne Trennung oder obere-untere Trennung) zwischen den Femur- und den Tibia-Teilen. Sie
tun dies, ohne gleichzeitig eine begrenzte vordere-rückwärtige Verschiebung derartiger Teile beim Beugen des
Beines zu verhindern. Die Vorwärts-Rückwärts-Bewegung des Femurkopfes relativ zu den Gelenkhöckern der Tibia
wird hauptsächlich durch die vorderen und rückwärtigen Kreuzbänder gesteuert. Das orthotische Gelenk nach den
Fig. 3 bis 8b schützt ohne Beeinträchtigung der normalen Funktion der gesunden Kreuzbänder des Patienten vor
gO anomaler Funktion des Kniegelenks, die aus einer Schwäche
der Seitenbänder des Patienten als Ergebnis einer Verletzung, Operation oder anderer möglicher Gründe resultieren
kann. Die natürliche Bewegung des Kniegelenks ist deshalb möglich, wobei die Funktion der orthotischen
Vorrichtung darin besteht, das Knie gegenüber anomaler Betätigung aufgrund der schwachen oder möglicherweise
BAD ORJGjmAl
nicht vorhandenen Seitenbänder zu verstärken oder zu schützen.
Im Zustand vollständiger Streckung sitzt der Kopfteil des Femur-Teils 30 innerhalb der Pfanne 36, wobei seine
Lagerflächen im vollständigen Eingriff mit den diese Pfanne definierenden, korrespondierenden Führungsflächen
sind. Eine vertikale Trennung zwischen den Teilen des orthotischen Gelenks ist aufgrund des Eingriffs zwischen
dem Vorsprung 41 und einem oberen Abschnitt der Kurvenbahn am äußersten rechten Ende der Einsenkung 40,
wie in Fig. 4A dargestellt, verhindert. Der Vorsprung 41 ist in dieser Figur dunkel gezeichnet, um darauf
,g hinzuweisen, daß er von den drei Vorsprüngen 41, 42 und
44 der einzige ist, der zu dieser Zeit in Tätigkeit ist, um eine derartige Trennung zu vermeiden. Es ist in den
Fig. 4A und 4B zu erkennen, daß die Vorsprünge 42 und 44 nicht mit Abschnitten der Kurvenbahnen der Einsenkungen,
in denen sie angeordnet sind, im Eingriff stehen. Deshalb könnte ohne den Vorsprung 41 der Femur-Teil 30
um ein begrenztes Maß relativ zum Tibia-Teil 31 nach oben bewegt werden.
2g Im Zustand teilweiser Beugung des orthotischen Gelenks,
insbesondere in einer solchen, in der sich der Femur-Teil in einem Winkel von etwa 45 ° gegenüber der Vertikalen
befindet, verbleibt der Vorsprung 41 im Eingriff mit der oberen Kurvenbahn der Einsenkung 40 und
3q verhindert weiterhin eine relative Verschiebung des
Femur-Teils 30 nach oben. Jedoch verhindern weder der Vorsprung 41 noch die anderen Vorsprünge 42, 44 eine
begrenzte Bewegung des Femur-Teils 30 nach vorwärts und rückwärts bezüglich der Pfanne 36. Eine derartige
Bewegung des Femur-Teils ist auch bei einer 90 °-Beugung (Fig. 6a und 6B), wie mit dem Pfeil 61 angedeutet, und
sogar dann möglich, wenn das Gelenk, wie durch den Pfeil 62 (Fig. 7a, 7b) dargestellt, vollständig gebeugt ist.
Wenn das Gelenk sich jedoch im Zustand der Beugung von etwa 90 befindet, werden der Vorsprung 44 und die
obere Kurvenbahn der Einsenkung 43 wirksam, um eine
vertikale Bewegung des Femurkopfes 3^ innerhalb seiner
5
Pfanne 36 zu verhindern. Die schmale obere Kurvenbahn
der Einsenkung 43 dient dazu, den Kopf zu führen, falls nach vor- und rückwärts gerichtete Kräfte in Richtung
des Pfeils 61 ausgeübt werden sollten. Wenn das Gelenk
vollständig gebeugt ist (Fig. 7A und 7B), bleiben der 10
Vorsprung 44 und die obere Kurvenbahn der Einsenkung in Funktion, und der Vorsprung 42 sowie die Kurvenbahn
der Einsenkung 40 treten in Funktion, um eine relative Bewegung des Femurkopfes nach oben zu verhindern, ohne
gleichzeitig begrenzte Bewegungen nach vor- und rück-15
wärts zu unterbinden.
Da das orthotische Gelenk begrenzte Bewegungen des Femurkopfes innerhalb seiner Pfanne relativ nach vor- und rück
wärts in jedem Stadium teilweiser bis vollständiger Beu-
gung (Fig. 5A bis 7B) des Gelenks nicht verhindert, und da ferner derartige Bewegungen des natürlichen Gelenks
von den Kreuzbändern gesteuert werden, können die Kreuzbänder des Patienten normal arbeiten, ohne durch das
orthotische Gelenk unter Zwang gehalten zu sein. 25
Das orthotische Gelenk nach den Fig. 3 bis 7B imitiert lediglich diejenigen Kräfte, die normalerweise von normalen,
gesunden Seitenbändern ausgeübt werden. Deshalb kann die orthotische Vorrichtung als zeitlich begrenzter
Schutz für die geschwächten Seitenbänder während ihrer Heilung nach einer Verletzung oder nach einer Operation
oder als eine dauerndere Unterstützung für unwiderruflich beschädigte oder geschwächte Seitenbänder oder sogar als
funktioneller Ersatz in dem Fall getragen werden, in
welchem die Seitenbänder eines Patienten völlig unwirksam sind.
-♦fr-
den Fig. 4A und 4B ist zu erkennen, daß die vordere Unterkante des Anschlags 50 bei vollständig gestrecktem
Gelenk mit der oberen Fläche des Tibia-Teils 31 im Eingriff ist. Unter diesen Umständen funktioniert der Anschlag
50 einfach als Verstärkung gegenüber möglicher Überstreckung mit der gleichen Wirkung, wie sie bereits
in Verbindung mit dem Vorsprung 41 und der Einsenkung 40 beschrieben wurde. Jedoch muß sogar in manchen Fällen die
vollständige Streckung, wie in diesen Figuren dargestellt ist, während eines Behandlungs- oder Genesungszeitraumes
vermieden werden. In diesen Fällen kann ein orthopädischer Spezialist den Anschlag 50 etwas nach unten verschieben
und mittels der Schrauben 51 in der eingestellten Position
^g festklemmen, so daß das untere Ende des Anschlags mit dem
Tibia-Teil 31 gerade vor dem Eintreten des Zustandes vollständiger
Streckung in Eingriff kommt. Die Strecke, um die der Anschlag 50 abgesenkt ist, hängt selbstverständlich
von dem Befinden des Patienten und der erforderlichen Behandlung ab. Unter diesen Umständen kann es als wünschenswert
erachtet werden, während des Genesungszeitraumes den Anschlag periodisch in Richtung nach oben neu einzustellen.
Auf diese Weise können verletzte Bänder mit fortschreitender Genesung eine zunehmend größere Rolle in der Verhinderung
der Überstreckung übernehmen.
Die Fig. 8 bis 12B zeigen eine Gelenkanordnung 13', die
mit Ausnahme von Unterschieden in den Einsenkungen, deren Kurvenflächen oder -bahnen und den mit diesen Bahnen in
QO Eingriff stehenden Vorsprüngen identisch ist mit der Anordnung
nach den Fig. 3 bis 7b. Das orthotische Gelenk nach Fig. 8 ist vorgesehen für einen Patienten mit einem
beschädigten oder schwachen rückwärtigen Ligamentum cruciatum (Kreuzband) und anderen Kniebändern, die
funktionsfähig sind und keine Schutzbehandlung erfordern. Eine Hauptfunktion des rückwärtigen Kreuzbandes
besteht darin, den Femur während ier Beugung
BAD
in eine rückwärtige Richtung zu ziehen und bei dem so
gebeugten Knie in einer rückwärtigen Stellung zurückzuhalten. Das orthotische Gelenk 13' imitiert die Funktion
eines normalen rückwärtigen Kreuzbandes in dieser Hinsicht, ohne Funktionen anderer Bänder, wie z. B. der Seitenbänder,
zu übernehmen. Somit ergibt sich aus den Fig. 1OA, 10B, 11A und 11B, daß eine geringe Bewegung des Femur-Teils
bezüglich des Tibia-Teils 31 nach oben ohne irgendwelche
2Q beschränkende Wirkung durch das orthotische Gelenk möglich
ist. Die Größe einer solchen Bewegung ist in diesen Figuren mit unterbrochenen Linien dargestellt. Da eine
derartige relative Bewegung des Femurs nach oben im natürlichen Gelenk durch die Seitenbänder verhindert und
2g weil angenommen wird, daß die Seitenbänder des Patienten
gesund und funktionsfähig sind, beeinträchtigt das orthotische Gelenk 13' nicht die normale Tätigkeit dieser Seitenbänder
.
„p. Die Größe, Positionen und Formen der Einsenkungen 40'
und 43' unterscheiden sich von denen der Einsenkungen
40 und 43. Außerdem sind anstelle von drei Vorsprüngen nur zwei Vorsprünge 42', 44' vorgesehen, deren Positionen
unterschiedlich sind gegenüber denen jener Vorsprünge
2g 42, 44. Bei vollständig gestrecktem Bein sind der Vorsprung
42' und die periphere Kurvenbahn der Einsenkung 40' nicht in Funktion (während der Vorsprung 42' gemäß
Fig. 9A sich in Kontakt mit der unteren Bahn der Einsenkung 40' befindet, sitzt der Kopfteil des Femurs
oQ bereits vollständig innerhalb seiner Pfanne). Jedoch
wirkt die periphere Kurvenbahn der Einsenkung 43' mit dem Vorsprung 44' zusammen, um eine relative Verschiebung des Femur-Kopfteils 34 bezüglich des Tibia-Teils
31 nach oben zu verhindern. Wenn der Femur-Teil 30 in
eine gebeugte Stellung schwingt (Fig. 1OA bis 11B), gleitet der Vorsprung 42' entlang der gekrümmten unteren
Kurvenbahn der Einsenkung 40' nach vorwärts und aufwärts (in Richtung zum Körper), um den Femur-Kopfteil
nach rückwärts zu drücken. Während einer derartigen Beugung sind der Vorsprung 44' und die Kurvenbahn der Einsenkung
43' allgemein nicht in Funktion. Im Zustand der maximalen Beugung befinden sich jedoch die Vorsprünge
42', 44' mit den Kurvenbahnen der jeweiligen Einsenkungen 40', 43' im Eingriff, um eine Bewegung des Femur-Kopfteils
34 innerhalb der Pfanne 36 nach oben zu verhindern.
Die Fig. 13 bis 16B zeigen ein orthotisches Gelenk 13'',
das abgesehen von weiteren Abänderungen in Größe, Form und Position der Einsenkungen 40·', 43'· und der Anzahl
und Position der Vorsprünge 41'·, 42'' und 44'' gleich den vorstehend beschriebenen Gelenken 13 und 13' ist.
,g Die Gelenkanordnung 13'' ist zur Verwendung in einer
orthotischen Vorrichtung für einen Patienten mit einem verletzten oder geschwächten vorderen Kreuzband vorgesehen.
Dieses Band drängt beim Strecken des Beines normalerweise den Kopf des Femurs des Kniegelenks nach vor-
P« wärts. Bei Bewegung des orthotischen Gelenks von einer
Stellung mit 90 °-Beugung in eine solche mit 45 °-Beugung und weiter bis zur Streckung drängen deshalb die Kurvenflächen
der Einsenkungen und die als Kurvenreiter oder -abfolgeelemente dienenden Vorsprünge den Kopfteil 34
in eine Richtung nach vorwärts, ohne gleichzeitig die Wirkungsweise der Kniegelenkbänder des Patienten mit
Ausnahme des vorderen Kreuzbandes zu beeinträchtigen.
Bei 90 ° ist der Vorsprung 42·' mit der Kurvenbahn der 3q Einsenkung 43'' im Eingriff, um eine Verschiebung des
Kopfes des Femur-Teils 30 innerhalb seiner Pfanne 36
(Fig. 14B) nach rückwärts zu begrenzen. Mit fortschreitender
Streckung tritt der Vorsprung 44·· in Funktion, um den Femur-Kopfteil nach vorwärts (Fig. 15B) zu führen.
op- Bei Erreichen der völligen Streckung wirkt der Vorsprung
41'· mit der peripheren Kurvenbahn der Einsenkung 40'·
zusammen, um den Kopfteil in seiner vorderen Stellung
zu halten (Fig. 16a).
,_ In jeder Konstruktion funktionieren die Vorsprünge als
b
Kurvenreiter oder -stößel und wirken mit den schmalen Kurvenflächen oder -bahnen der Einsenkungen zusammen,
um anomale Bewegungen des Knies da zu verhindern, wo die Bändergruppe, die normalerweise zur Verhinderung
derartiger anomaler Bewegungen in Tätigkeit ist, fehlt oder geschwächt ist. Gleichzeitig beeinträchtigt das
orthotische Gelenk nicht die Punktion der normalen oder gesunden Bänder des Knies des Patienten. Um eine solche
Stabilität zu erzielen und gleichzeitig die gewünschte
Schlaffheit in der Betätigung des Gelenkes zu schaffen, 15
sind mehr als ein Bereich des Kurvenmechanismus als notwendig angesehen. Wo mehr als ein einziger Vorsprung
an einer Seite des Femur-Kopfteils vorgesehen ist, können diese Vorsprünge selbstverständlich zu einem
einzigen Vorsprung mit Mehrfach-Zonen aufeinander-
folgenden Kontakts mit der zugeordneten Kurvenfläche oder -bahn vereinigt werden.
Obgleich die Verwendung von zwei Einsenkungen mit Kurvenflächen als wichtig zur Erzielung der erforderlichen
25
Mehrfach-Funktionen angesehen ist, wird es auch als
offensichtlich erachtet, daß die Anordnung der Kurvenbahn-Einsenkungen
und der Vorsprünge umgekehrt sein kann, so daß das, was an der mittleren Seite des Femur-Kopfteils
gezeigt ist, auch an der lateralen Seite und umgekehrt
30
angeordnet sein kann. Ferner können die Vorsprünge auch an den Wandungen der Pfanne ausgebildet sein, wobei
solche Vorsprünge dann in die Kurvenbahnen definierenden Einsenkungen, die an entgegengesetzten Seiten des
Femur-Kopfteils ausgebildet sind, hineinragen.
Obgleich vorstehende Ausführungsbeispiele der Erfindung
zum Zweck der Erläuterung mit einer Vielzahl von Details
BAD
dargestellt sind, versteht es sich für den Fachmann von selbst, daß derartige Details variiert werden können, ohne
von dem Erfindungsgedanken und dem Schutzbereich der Erfindung abzuweichen.
Claims (11)
1. Orthotische Kniegelenkanordnung mit einem starren
ebenflächigen Femur-Teil, der einen Kopfteil mit einer schmalen gekrümmten Lagerfläche sich ändernder Krümmungsradien
und eine Femur-Seitenschiene aufweist, die an dem Kopfteil hervorragt und derart ausgebildet ist, daß sie
sich entlang dem oberen Bein des Trägers nach oben erstreckt; weiterhin mit einem starren Tibia-Teil, der
einen Hauptteil und eine Tibia-Seitenschiene aufweist, die derart ausgebildet ist, daß sie sich entlang dem
35 unteren Bein des Trägers nach unten erstreckt, wobei der Hauptteil ein Paar ebenflächiger Seitenwandungen
und eine gekrümmte Führungsfläche umfaßt, welche Seiten-
BAD ORIGINAL
wandungen mit gegenseitigem Abstand angeordnet sind, um eine schmale, sich nach oben öffnende Pfanne zu definieren,
die den Kopfteil gleitbar aufnimmt, und welche Führungsfläche mit der Lagerfläche in Eingriff bringbar ist zwecks
5
Führung der Bewegung der vorgenannten Teile zwischen Beugung und Streckung entlang sich fortlaufend ändernder
Momentanachsen der Rotation, und wobei ferner die Lagerfläche bei den im Zustand der Beugung befindlichen vorgenannten
Teilen entlang der Führungsfläche nach rückwärts und nach vorwärts gleitbar ist; und ferner mit
einer von den vorgenannten Teilen bereitgestellten Einrichtung zum Führen der Lagerfläche bezüglich der Führungsfläche
während der Bewegung des Knies eines Patienten, dadurch gekennzeichnet , daß 15
der Kopfteil (34) an seinen entgegengesetzten Seiten ebene Flächen (34a, 3Ub) aufweist, die im Gleiteingriff
mit den Seitenwandungen (38) des Hauptteils (37) innerhalb der Pfanne (36) stehen, wodurch an jeder Seite
des Kopfteils (34) ein Paar gegenüberliegender und im
20
Gleiteingriff befindlicher Flächen (34a, 38; 34b, 38) vorhanden ist, deren eine vom Kopfteil (34) und deren
andere vom Hauptteil (37) bereitgestellt ist, wobei eine der gegenüberliegenden Flächen (38) eines der Paare
mit einer Einsenkung (40 bzw. 43; 40' bzw. 43'; 40'' bzw.
25
43'') versehen ist, deren Hauptabmessungen sich in der
Ebene dieser Fläche (38) erstrecken und die eine schmale Kurvenbahn (40a bzw. 43a) entlang ihres Umfanges aufweist,
und wobei die andere der gegenüberliegenden Flächen (34a bzw. 34b) mit wenigstens einem Vorsprung (41,
30
42 bzw. 44; 42· bzw. 44'; 41", 42" bzw. 44") versehen
ist, der während der Beugung und Streckung mit Abschnitten der Kurvenbahn (40a bzw. 43a) zum Ausüben
von Zwangskräften in Eingriff bringbar ist, welche Zwangskräfte ähnlich denjenigen sind, die von bestimmten
Bändern des Knies (11a) des Trägers ausgeübt würden,
falls diese Bänder vorhanden und gesund wären sowie korrekt funktionieren würden.
8AO ORiGiNAL
350A633
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Vorsprung (41, 42, 44; 42',
44' ; 41'·, 42'', 44'·) am Kopfteil (34) vorspringt und
die Einsenkung (40, 43; 40', 43'; 40", 43' ') in einer
Wandung des die Pfanne (36) definierenden Hauptteils (37)
vorgesehen ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß eine Mehrzahl von Vor-
Sprüngen (41, 42, 44; 42', 44'; 41", 42", 44") vorgesehen ist.
4. Anordnung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Vorsprünge
(41, 42, 44; 42', 44'; 41", 42", 44") derart angeordnet sind, daß sie während der Beugung und Streckung
aufeinanderfolgend mit Abschnitten der Kurvenbahn (40a, 43a) der Einsenkung (40, 43; 40', 43'; 40", 43") in
Eingriff sind.
5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß eine der gegenüberliegenden Flächen
(38) des anderen der Paare mit einer Einsenkung (43 bzw. 40; 43' bzw. 40'; 43" bzw. 40") versehen ist,
deren Hauptabmessungen sich in der Ebene dieser Fläche (38) erstrecken und die eine schmale Kurvenbahn (43a
bzw. 40a) entlang ihrer Peripherie aufweist, und wobei die andere der gegenüberliegenden Flächen (34b bzw. 34a)
des anderen Paares mit wenigstens einem Vorsprung (44 bzw. 41, 42; 44' bzw. 42'; 44" bzw. 41", 42") versehen
ist, der während der Beugung und Streckung mit Abschnitten der Kurvenbahn (43a bzw. 40a) zum Ausüben
von Zwangskräften in Eingriff bringbar ist, welche Zwangskräfte ähnlich denjenigen sind, die von bestimmten Bän-
dern des Knies (11a) des Trägers ausgeübt würden, falls diese Bänder vorhanden und gesund wären sowie korrekt
funktionieren würden.
BAD ORIGINAL ^
6. Anordnung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Vorsprünge
(44, 41, 42; 44', 42'; 44'», 41", 42") am
Kopfteil (34) vorspringen und die Einsenkungen (43, 40; 5
43', 40'; 43", 40") in den Wandungen des die Pfanne
(36) definierenden Hauptteils (37) vorgesehen sind.
7. Anordnung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Vorsprünge
(44, 41,42, 44', 42', 44", 41", 42") derart angeordnet sind, daß sie während der Beugung und Streckung
aufeinanderfolgend mit Abschnitten der Kurvenbahnen (40a, 43a) der Einsenkungen (40, 43, 40', 43', 40", 43") in
Eingriff sind.
8. Anordnung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß eine Anschlageinrichtung
(50) entlang der Vorderseite der Femur-Seiten-
schiene (15) benachbart dem Kopfteil (34) vorgesehen ist, 20
welche Anschlageinrichtung (50) mit der Vorderseite des Hauptteils (37) zur Begrenzung des maximalen Streckungsgrades der Gelenkanordnung (13, 14) in Eingriff bringbar
ist.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Anschlageinrichtung (50) entlang
der Femur-Seitenschiene (15) zum wahlweisen Variieren des maximalen Streckungsgrades der Gelenkanordnung (13,
14) verstellbar ist.
30
30
10. Anordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet , daß die Anschlageinrichtung
(50) ein mit den seitlichen, mittleren und vorderen Flächen der Femur-Seitenschiene (15) im Eingriff befind-
liches Glied (50) mit U-förmigem Querschnitt und Sperrmittel (51) zum Verankern des U-förmigen Gliedes (50)
BAD ORIGINAL
in gewählten Einstellpositionen entlang der Femur-Seitenschiene
(15) umfaßt.
11. Anordnung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet , daß die Anordnung (13, 14) ein Bestandteil einer vollständigen
Vorrichtung (10) zur orthotischen Kniebehandlung ist, welche eine der ersterwähnten Anordnung (13 bzw. 14)
ähnliche zweite Anordnung (14 bzw. 13), Sicherungsmittel (17, 17a, 17b, 17e; 20; 21; 25, 25a; 26) zum Sichern
der Femur-Seitenschienen (15) entlang entgegengesetzten Seiten des oberen Beines (11b) eines Patienten und
Sicherungsmittel (18, I8a, 18b; 19; 22; 23; 24) zum Sichern
._ der Tibia-Seitenschienen (16) entlang entgegengesetzten
Ib
Seiten des unteren Beines (11c) des Patienten umfaßt.
BAD ORIGINAL
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