DE473487C

DE473487C - Kniegelenk fuer kuenstliche Beine mit zweifacher Kurvengleitfuehrung

Info

Publication number: DE473487C
Application number: DESCH82904D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1927-06-04
Filing date: 1927-06-04
Publication date: 1929-03-16

Description

Kniegelenk für künstliche Beine mit zweifacher Kurvengleitführung Die Erfindung betrifft ein Kniegelenk für künstliche Beine mit zweifacher Kurvengleitfübrung und besteht darin, daß zwei Führungsstifte des einen Gelenkteiles in zwei zugehörigen, einander mit ihren rückwärtigen Enden überschneidenden Führungsnuten des anderen Gelenkteiles derart geführt sind, daß bei der Bewegung des Knies die entsprechend gekrümmte Stützkante am unteren Ende der Oberschenkelschiene -auf einer Stützrolle der Unterschenkelschiene entlangzugleiten vermag.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 eine Seitenansicht, Abb. a die obere Gelenkschiene in Vorderansicht, Abb. 3 dieselbe Schiene in Seitenansicht. Abb. q. die untere Schiene, Abb. 5 den Verschlußdeckel und Abb. 6 eine Einzelheit.
Das neue künstliche Gelenk besteht, wie aus den Abbildungen hervorgeht, aus der Oberschenkelschiene a, der Unterschenkelschiene b und dem Verschlußdeckel c. Die Gelenkteile selbst werden unter Vermittlung von Schrauben e und e' zusammengehalten, wobei die beiden Gelenkteile a und b um zwei Führungsstifte f, f' schwingen, und zwar in dem Sinne, daß der Führungsstift f von der Längsachse der Unterschiene b sich bogenförmig entfernt, während der Führungsstift f' ebenfalls bogenförmig sich der Längsachse nähert. Infolge des Wechsellaufes der beiden Führungsstifte wird die Evolute g fortwährend an der Längsachse der Unterschenkelschiene entlanggeführt. Die Führungsstifte selbst tragen bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiele zweckmäßig Rollen h, die auf ihnen drehbar und- auswechselbar angeordnet sind und in Kurvennuten i und k gleiten. Die Führungsstifte f, f' für die vorliegende Rollenanordnung sind zu beiden Seiten des Gelenkteiles der Oberschenkelschiene a befestigt, während die zugehörigen Kurvennuten i und k einerseits in dem ausgefrästen Gelenkteile der unteren Schiene b und anderseits auf der Innenfläche der Deckplatte c eingefräst sind. Wird der Führungsstift f nach oben oder nach unten auf der Senkrechten verlegt und entfernt oder nähert sich Punkt f' der Senkrechten, so läßt sich eine beliebig größere oder kleinere Evolute umschreiben.
Die äußere Stützkante l des oberen Gelenkteiles d, welche genau der Profilkurve l' (Evolvente) des Oberschenkelkopfes entspricht, gleitet auf einer Rolle m, durch deren zentrische Bohrung die Verschlußschraube e für den Deckel c geführt wird. Damit diese Verschlußschraube bei senkrechter Druckwirkung des Gelenkes auch entlastet wird, ist Rolle m in einer ringförmigen Ausfräsung n des Deckels c gelagert. Letztere ruht dabei in einer entsprechenden Höhlung o des Gelenkkopfes der Schiene b, derart, daß ein Drittel vom Rollenumfang über die abgeschnittene Rollenfassung hinausragt.
Zwecks Sicherung des Deckels gegen seitliche Verschiebung ist der Gelenkkopf auf seiner Innenseite mit einem Führungsstift p ausgerüstet, der in eine entsprechende Bohrung p' des Deckels c eingreift.
Die Bewegung des Gelenkes a, b wird noch durch. eine zweite Halteschraube e' begrenzt. Zu diesem Zwecke ist an dem Gelenkteil des oberen Gliedes a an der Durchtrittsstelle der Schraube e' ein geeigneter Ausschnitt q vorgesehen, dessen Form und Größe der Bewegung des Gelenkes angepaßt wird. Letztere selbst ist, wie aus der Zeichnung deutlich hervorgeht, merklich der Bewegung eines natürlichen Kniegelenkes nachgeahmt, wobei die Stützkante L der Oberschenkelschiene eine genaue Verkleinerung eines mittleren Oberschenkelkopfes (Profil) ist, auf welcher sich die Gleitrolle nz, des Gelenkkopfes der Unterschenkelschiene b abwälzt. Da beim dargestellten Ausführungsbeispiel auch die Gelenkpfanne des Unterschenkels mit stets demselben Punkte die Profilkurve des Oberschenkelkopfes berührt und die Gleitrolle m genannten Berührungspunkt bildet, führt das neue -Gelenk eine entsprechend natürliche Kniegelenkbewegung aus. Hierdurch ist der Prothesenträger in der Lage, mit seinem Stumpfende in jeder Stellung festen Halt in der Prothesenhülse zu finden.
Selbstverständlich kann das beschriebene Gelenk auch als Ellbogengelenk o. dgl. benutzt werden, wobei die Ausführung der Gelenkteile in mancher Hinsicht geändert werden kann, ohne .daß das Wesen und die Wirkungsweise des Gelenkes an sich geändert würde.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Kniegelenk für künstliche Beine mit zweifacher Kurvengleitführung, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Führungsstifte ( f, f') des einen Gelenkteiles (d) in zwei zugehörigen, einander mit ihren rückwärtigen Enden überschneidenden Führungsnuten (i, k) des anderen Gelenkteiles derart geführt sind, daß, bei der Bewegung des Knies die entsprechend gekrümmte Stützkante (L) am unteren Ende der Oberschenkelschiene auf einer Stützrolle (in) der Unterschenkelschiene (b) entlangzugleiten vermag. a. Ausführungsform nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kurvennuten (i, k) am Kopf der Unterschenkelschiene (b) in der Weise angeordnet sind, daß die eine Führungsnut (i) im Gelenkteil der Schiene (b) selbst, die andere im zugehörigen, den Gelenkteil der Oberschenkelschiene- einschließenden Deckel (c) eingelassen ist. 3. Ausführungsform nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß die beiderseitigen Führungsstifte (f, f') am Gelenkteil der Oberschenkelschiene (a) als Achsen von auswechselbaren Führungsrollen (h) o. dgl. eingerichtet sind. q.. Ausführungsform. nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützrolle (m) für die Gleitkante der Oberschenkelschiene in einer nach dieser Gleitkante hin etwas geöffneten ringförmigen Ausfräsung (n, o) derart gelagert ist, daß die beiderseitigen Öffnungsränder dieser Ringkanten ebenfalls als Stützpunkte für die Gleitkante (l) .dienen und somit die Achsschraube (e) der Stützrolle entsprechend entlasten. 5. Ausführungsform nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkdeckel (c) je eine Durchbohrung für die Verschlußschraube (e) und einen Führungsstift (p) hat, und ferner eine ringförmige Ausnehmung (n) für die Stützrolle (m) sowie die Führungsnut (k) enthält. 6. Ausführungsform nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkteil der Oberschenkelschiene (a) einen nahezu herzförmigen Ausschnitt (q) für den Durchtritt des Gelenkverschlußstiftes (e') hat, welcher diesem die nötige Bewegungsfreiheit bei der Beugung oder Streckung des Knies gewährt.