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Sicherheitsgurtbandaufrollvorrichtung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufrollen des
Gurtbandes von Sicherheitsgurten, insbesondere für Kraftfahrzeuge, der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung.
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Derartige Vorrichtungen sind in vielfachen Ausgestaltungen bekannt
(vgl.
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beispielsweise DE-OS 28 21 152, DE-PS 31 29 669 und DE-OS 32 07 727).
Sie kommen bei sogenannten Dreipunktsicherheitsgurten für Kraftfahrzeuge zum Einsatz,
um das Gurtband aufzunehmen, wenn der Sicherheitsgurt unbenutzt ist. Beim Anlegen
des Sicherheitsgurtes wird das Gurtband vom Benutzer aus der Vorrichtung entgegen
der Wirkung mindestens einer die Aufrollwelle belastenden Spiralfeder abgezogen,
welche beim Ablegen des Sicherheitsgurtes die Aufrollwelle in umgekehrter Richtung
dreht, so daß das Gurtband sich wieder um dieselbe herumwickelt und in die Vorrichtung
zurücklauft.
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Die Aufrollwelle ist bei angelegtem Sicherheitsgurt normalerweise
drehbar, um dem den Sicherheitsgurt tragenden Kraftfahrzeuginsassen eine gewisse
Bewegungsfreiheit zu lassen. Erst dann, wenn das Kraftfahrzeug eine bestimmte Verzögerung
erfährt, wird die Aufrollwelle gesperrt, so daß sie sich nicht mehr in derjenigen
Richtung drehen kann, wie für den Gurtbandabzug aus der Vorrichtung erforderlich.
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Bekannt ist es ferner, solchen Vorrichtungen zum Aufrollen des Gurtbandes
eine Klemmvorrichtung zuzuordnen, welche dazu dient, nach dem Sperren der Aufrollwelle
der Vorrichtung das sich von derselben weg erstreckende Gurtband zusätzlich festzuklemmen,
um die weitere Bewegung des Gurtbandes in Abzugsrichtung aufgrund des sogenannten
Filmspuleneffektes, nämlich des Zusammenziehens des Gurtbandwickels auf der blockierten
Aufrollwelle, zu verhindern. Es wurden bereits derartige Klemmvorrichtungen vorgeschlagen,
welche außergewöhnlich hohe Gurtbandklemmkräfte hervorbringen und schnell ansprechen,
so daß die Vorrichtung zum Aufrollen des Gurtbandes nach dem Sperren der Aufrollwelle
kaum belastet wird und im wesentlichen nur als Auslöser für die Betätigung der Klemmvorrichtung
zu dienen braucht (Patentanmeldungen P 34 23 260.1-22 und P 34 25 199.5-22). Diese
Klemmvorrichtun-
gen können in einen Umlenkbeschlag für das Gurtband
des jeweiligen Sicherheitsgurtes integriert sein, welcher bei Dreipunktsicherheitsgurten
für Kraftfahrzeugvordersitze in der Regel an der dem betreffenden Kraftfahrzeugvordersitz
benachbarten B-Säule der Karosserie oberhalb der Vorrichtung zum Aufrollen des Gurtbandes
befestigt wird, welche ebenfalls an dieser B-Säule befestigt sein kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Aufrollen
des Gurtbandes von Sicherheitsgurten, insbesondere für Kraftfahrzeuge, der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung zu schaffen, welche mit einer solchen
Klemmvorrichtung für das Gurtband zusammenwirkt und besonders leicht sowie kompakt
ist, eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Verzögerungen des jeweiligen Kraftfahrzeugs
aufweist und dabei schnell blockiert, nicht klappert, gegenüber Uberlastungen unempfindlich
ist und einfach sowie billig hergestellt werden kann.
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Diese Aufgabe ist durch die im Patenbegehren angegebenen, die erfindungsgemäße
Vorrichtung kennzeichnenden Merkmale gelöst.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufrollen des Gurtbandes
von Sicherheitsgurten, insbesondere für Kraftfahrzeuge, der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Art ist eine Kupplung zwischen dem Sperrelement des fahrzeugsensitiven
Sperrmechanismus und der Aufrollwelle wesentlich, welche bei Überschreiten eines
bestimmten Drehmomentes der Aufrollwelle wirkungslos wird, also dann, wenn bei betätigtem
Sperrmechanismus die Zugspannung in dem von der Aufrollwelle weg laufenden Gurtband
aufgrund irgendwelcher Störungen bei der der Gurtbandaufrollvorrichtung nachgeschalteten
und durch dieselbe ausgelösten Klemmvorrichtung für das Gurtband einen entsprechend
hohen Wert überschreitet, ein Weiterdrehen der Aufrollwelle in Gurtbandabrollrichtung
erlaubt, so daß die Gurtbandaufrollvorrichtung und insbesondere die Sperrklinke
des fahrzeugsensitiven Sperrmechanismus derselben nicht entsprechend hoch belastet
wird und somit außerordentlich leicht gebaut werden kann. Vorzugsweise wird die
Kupplung als Ratschenkupplung ausgebildet. Jedoch kann zwischen dem Sperrelement
des fahrzeugsensitiven Sperrmechanismus und der Aufrollwelle auch eine Rei-
bungskupplung
vorgesehen werden, wenn die Gurtbandaufrollvorrichtung mit einer Klemmvorrichtung
für das Gurtband zusammenwirkt, welche schon bei verhältnismäßig geringem Zug am
Gurtband anspricht und das Gurtband festklemmt, wie bei der Klemmvorrichtung nach
Patentanmeldung P 34 23 260.1-22 und insbesondere derjenigen nach Patentanmeldung
P 34 25 199.5-22 der Fall.
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Vorzugsweise ist der fahrzeugsensitive Sperrmechnismus innerhalb der
hohl ausgebildeten Aufrollwelle angeordnet, was eine außerordentlich kompakte Bauweise
ermöglicht und einen bestmöglichen Schutz für die empfindlichen Bauteile des fahrzeugsensitiven
Sperrmechanismus gewährleistet, einschließlich eines Arms, welcher bei schwenkbar
gelagerter Sperrklinkc und frei bcweglich abgestütztem, kugelförmigem Trägheitskörper
des Sperrrnechanismus zur Halterung der Sperrklinke auf dem Trägheitskörper vorgesehen
sein kann, um ein Klappern der Sperrklinke bei unbetätigtem Sperrmechanisrrlus zu
vcrmeiden, und welcher zur Freigabe der Sperrklinke durch Drehen der Aufrollwelle
in Gurtbandabrollrichtung von der Sperrklinke weg bewegbar ist.
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Die Anordnung des fahrzeugsensitiven Sperrmechanismus innerhalb der
hohlen Aufrollwelle eröffnet ferner die Möglichkeit, die Aufrollwelle am Träger
des fahrzeugsensitiven Sperrmechanismus drehbar zu lagern, beispielsweise an einem
den Sperrmechanismus tragenden Gehäusedeckel, so daß die Sperrklinke des Sperrmechanismus
sehr dicht an der zugehörigen Verzahnung des Sperrelements des Sperrmechanismus
angeordnet werden kann und der fahrzeugsensitive Sperrmechanismus entsprechend schnell
wirksam wird, weil sich addierende Toleranzen wegfallen, welche bei gesonderter
Lagerung der Aufrollwelle und Anbringung des fahrzeugsensitiven Sperrmechanismus
am Gehäuse einer Gurtbandaufrollvorrichtung unvermeidlich sind. Vorteilhafterweise
wird die hohle Aufrollwelle an zwei seitlichen Gehäusedeckeln drehbar gelagert,
welche dazu jeweils mit einem in das benachbarte offene Ende der hohlen Aufrollwelle
ragenden, ringförmigen Innenvorsprung versehen, ferner mit dem Gehäuse verrastet
sein können. Vorzugsweise weist der fahrzeugsensitive Sperrmechanismus einen Rahmen
auf, welcher mit dem zugehörigen Gehäusedeckel verrastet ist und dann, wenn der
Trägheitskörper des Sperrmechanismus kugelförmig ausgebildet ist, einen Boden aufweist,
auf dem der kugclförrnil:c
Trägheitskörper frei beweglich gelagert
ist, wobei die Sperrklinke des Sperrmechanismus am Rahmen schwenkbar gelagert ist.
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Die Anordnung des fahrzeugsensitiven Sperrmechanismus innerhalb der
hohlen Aufrollwelle kann grunsätzlich auch ohne das Vorsehen einer Kupplung zwischen
dem Sperrelement des Sperrmechanismus und der Aufrollwelle verwirklicht werden,
um einen kompakten Aufbau der Gurtbandaufrollvorrichtung zu erzielen, und ist nicht
auf einen fahrzeugsensitiven Sperrmechanismus für die Aufrollwelle beschränkt, welcher
ein mit der Aufrollwelle verbundenes, verzahntes Sperrelement, eine am Gehäuse bewegliche
Sperrklinke und einen am Gehäuse beweglichen, vorzugsweise kugelförmigen Trägheitskörper
zur Bewegung der Sperrklinke in Eingriff mit der Verzahnung des Sperrelements aufweist.
Grundsätzlich kann auch ein sogenannter gurtbandsensitiver Sperrmechanismus, welcher
die Aufrollwelle bei Überschreiten einer bestimmten Gurtbandbeschleunigung in Abzugsrichtung
gegen Drehen in Gurtbandabrollrichtung blockiert, innerhalb einer hohl ausgebildeten
Aufrollwelle angeordnet werden.
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Vorzugsweise wird dann, wenn der Trägheitskörper des fahrzeugsensitiven
Sperrmechanismus kugelförmig ausgebildet und am Gehäuse der Gurtbandaufrollvorrichtung
frei beweglich abgestützt und die Sperrklinke des Sperrmechanismus am Gehäuse schwenkbar
gelagert ist, die Sperrklinke zur Verhinderung von Klappern so lange auf den Trägheitskörper
gehalten, wie der fahrzeugsensitive Sperrmechanismus nicht betätigt wird, und zwar
reibschlüssig mittels eines beweglichen Armes, welcher an einer zur Schwenkachse
der Sperrklinke konzentrischen Fläche der Sperrklinke anliegt. Damit wird erreicht,
daß die Sperrklinke schon bei der geringsten Bewegung des Armes von der besagten
Fläche der Sperrklinke weg freigegeben wird, um durch den Trägheitskörper in Eingriff
mit der zugehörigen Verzahnung des Sperrelements des fahrzeugsensitiven Sperrmechanismus
verschwenkt zu werden. Der Arm ist mit der Aufrollwelle der Gurtbandaufrollvorrichtung
so gekoppelt, daß er beim Drehen der Aufrollwelle in Gurtbandabrollrichtung mitgenommen
und von der Sperrklinke weg bewegt wird. Er liegt also normalerweise an der Sperrklinke
bzw.
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der zu deren Schwenkachse konzentrischen Fläche derselben an, um die
verschwenkbare Sperrklinke auf dem kugelförmigen Trägheitskörper zu hal-
ten.
Dennoch kann der fahrzeugsensitive Sperrmechanismus im Bedarfsfall sofort ansprechen,
weil dann der an der Sperrklinke anliegende Arm die Sperrklinke augenblicklich freigibt,
und zwar aufgrund der geringfügigen Drehung der Aufrollwelle in Gurtbandabrollrichtung,
welche der Kraftfahrzeuginsasse, der den Sicherheitsgurt angelegt hat, bereits bei
einer entsprechend geringfügigen Vorwärtsbewegung seincs Oberkörpers bewirkt.
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Diese reibschlüssige Halterung der Sperrklinke kann auch bei Gurtbandaufrollvorrichtungen
verwirklicht werden, welche keine Kupplung zwischen dem Sperrelement des fahrzeugsensitiven
Sperrmechanismus und der Aufrollwelle für das Gurtband aufweisen, ebenso wie bei
solchen, bei denen der fahrzeugsensitive Sperrmechanismus nicht innerhalb der hohl
ausgebildeten Aufrollwelle angeordnet ist.
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Vorzugsweise ist ein weiterer Sperrmechanismus für die Aufrollwelle
vorgesehen, welcher vor dem vollständigen Abrollen des Gurtbandes von der Aufrollwelle
wirksam wird und eine am Gehäuse der Gurtbandaufrollvorrichtung bewegliche Sperrklinke
sowie einen in der Aufrollwelle beweglichen, federnd gegen den Gurtbandwickel auf
der Aufrollwelle belasteten Taster zur Bewegung der Sperrklinke entgegen der Wirkung
einer Federbelastung in Eingriff mit einer Verzahnung der Aufrollwelle bei Freigabe
des Tasters durch den Gurtbandwickel aufweist. Damit ist ermöglicht, daß das Gurtband
außen an der hohlen, den fahrzeugsensitiven Sperrmechanismus aufnehmenden Aufrollwelle
auf verhältnismäßig einfache und leichte Art und Weise befestigt werden kann, ohne
daß diese Befestigung übermäßigen Beanspruchungen ausgesetzt wäre, weil das Gurtband
nicht vollständig von der Auf rollwelle abgewickelt werden kann und stets ein solcher
Umschlingungswinkel für das Gurtband auf der Aufrollwelle gewährleistet ist, welcher
einen ausreichenden Reibschluß zwischen Gurtband und Aufrollwelle hervorbringt.
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Dieser vom Gurtbandwickel auf der Aufrollwelle gesteuerte Sperrmechanismus
kann grundsätzlich bei jeder Gurtbandaufrollvorrichtung mit einer in einem Gehäuse
drehbar gelagerten Aufrollwelle für das Gurtband vorgesehen werden, also auch bei
solchen, welche keine hohle Aufrollwelle aufweisen. ikuch dort vermittelt er die
erwähnten Vorteile.
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Nachstehend ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Aufrollen des Gurtbandes von Sicherheitsgurten, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
anhand von Zeichnungen beispielsweise beschrieben. Darin zeigt: Fig. 1 einen senkrechten
Längsschnitt; Fig. 2 den Schnitt entlang der Linie Il-II in Fig. 1; Fig. 3 den Schnitt
entlang der Linie III-III in Fig. 1; Fig. 4 den Schnitt entlang der Linie IV-IV
in Fig. 1 in größerem Maßstab; Fig. 5 den Schnitt entlang der Linie V-V in Fig.
1 in größerem Maßstab; und Fig. 6 den Schnitt entlang der Linie VI-VI in Fig. 1
in größerem Maßstab.
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Die dargestellte Vorrichtung dient zum Aufrollen des Gurtbandes 1
eines Dreipunktsicherheitsgurtes für Kraftfahrzeuge und wirkt mit einer Klemmvorrichtung
für das Gurtband 1 zusammen, beispielsweise der Klemmvorrichtung nach Patentanmeldung
P 34 23 360.1-22 oder P 34 25 199.5-22. Die Gurtbandaufrollvorrichtung weist ein
Gehäuse 2 mit einer ebenen Rückfläche 3 zur Anlage an der Karosserie des jeweiligen
Kraftfahrzeugs, einer unteren Bohrung 4 zur Befestigung an der Karosserie, einem
oberen Querschlitz 5 für den Durchlauf des Gurtbands 1 und zwei seitlichen Gehäusedeckeln
6 sowie 7 mit Rastzapfen 6' bzw. 7' auf, welche jeweils eine kreisrunde Öffnung
des Gehäuses 2 verschließen und durch die Rastzapfen 6' bzw. 7' mit demselben verrastet
sind.
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Im Gehäuse 2 ist eine Aufrollwelle 8 für das Gurtband 1 drehbar gelagert,
und zwar auf zwei ringförmigen Innenvorsprüngen 9 und 10 der beiden Gehäusedeckel
6 und 7, welche in die beiden offenen Enden der hohl ausgebildeten
Aufrollwelle
8 ragen. An dem in Fig. 1 rechten Ende der Aufrollwelle 8 greift eine Spiralfeder
11 mit einem Ende an, deren anderes Ende an einem Federgehäuse 12 befestigt ist,
welches mit einer federnden Zunge 12' versehen, durch einen verrasteten Deckel 13
verschlossen und mittels der Zunge 12' im Gehäuse 2 rastend befestigt ist. Beim
Abzug des Gurtbands 1 aus der Gurtbandaufrollvorrichtung in Richtung des Pfeils
14 (Gurtbandabzugsrichtung) zu der nicht dargestellten, oberhalb der Gurtbandaufrollvorrichtung
an der Karosserie des Kraftfahrzeugs befestigten Klemmvorrichtung hin dreht sich
die Aufrollwelle 8 in Richtung des Pfeils 15 (Gurtbandabrollrichtung) und wird die
Spiralfeder 11 gespannt, um die Aufrollwelle 8 in entgegengesetzter Richtung zu
drehen, wenn das Gurtband 1 wieder auf die Aufrollwelle 8 aufgerollt werden soll.
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Es sind ein fahrzeugsensitiver Sperrmechanismus 16 und ein vom Gurtbandwickel
17 auf der Aufrollwelle 8 gesteuerter Sperrmechanismus 18 für die Aufrollwelle 8
vorgesehen, welche beide innerhalb derselben angeordnet sind und dieselbe im Betätigungsfall
gegen Drehen in der Gurtbandabrollrichtung 15 blockieren. Der fahrzeugsensitive
Sperrmechanismus 16 ist über eine Kupplung 19 mit der Aufrollwelle 8 verbunden,
welche bei Überschreiten eines bestimmten Drehmomentes der Aufrollwelle 8 wirkungslos
wird, während der vom Gurtbandwickel 17 gesteuerte Sperrmechanismus 18 unmittelbar
mit der Aufrollwelle 8 zusammenwirkt.
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Der fahrzeugsensitive Sperrmechanismus 16 weist ein verzahntes Sperrelement
20, eine Sperrklinke 21 und einen Trägheitskörper 22 zur Bewegung der Sperrklinke
21 in Eingriff mit der Verzahnung 23 des Sperrelements 20 auf.
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Die Sperrklinke 21 und der Trägheitskörper 22 sind an dem in Fig.
1 linken Gehäusedeckel 6 beweglich angeordnet.
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Das Sperrelement 20 ist als topfförmige Hülse 24 mit einem Boden 25
ausgebildet, welche in der hohlen Auf rollwelle 8 drehbar gelagert und an dem dem
Boden 25 abgewandten Ende innen mit der Verzahnung 23 für die Sperrklinke 21 versehen
ist. Der Boden 25 weist einen äußeren, im Querschnitt U-förmigen Quersteg 26 auf,
welcher einen Querkanal 27 mit verengten Enden 27' bildet. In letzterem sind zwei
kugelförmige Ratschenglieder 28
und 29 sowie eine Schraubenfeder
30 untergebracht, welche von zwei einander gegenüber liegenden LängswuSsten 26'
des Querstegs 26 übergriffen und zwischen den beiden Ratschengliedern 28 und 29
angeordnet ist, um dieselben auseinanderzudrücken, und zwar in Eingriff mit einer
entsprechenden Ratschenverzahnung 31, welche innerhalb der hohlen Aufrollwelle 8
im Bereich der mittleren Qucrebenc 32 derselben ausgebildet ist, die in der Mitte
zwischen zwei äußeren Seitenflanschen 33 und 34 der Aufrollwelle 8 verläuft, zwischen
denen das Gurtband 1 auf die Aufrollwelle 8 aufgespult wird, um den Gurtbandwickel
17 zu bilden. Der in Fig. 1 rechte Seitenflansch 34 bildet mit dem benachbarten
Boden des Federgehäuses 12 eine Labyrinthdichtung, welche das Austreten von Fett
aus dem Federgehäuse 12 verhindert.
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Die beiden durch die Schraubenfeder 30 belasteten Ratschenglieder
28 und 29 an der Hülse 24 und die Ratschenverzahnung 31 an der Aufrollwelle 8 bilden
die Kupplung 19, durch welche der fahrzeugsensitive Sperrmechanismus 16 bzw. dessen
von der Hülse 24 gebildetes Sperrelement 20 mit der Aufrollwelle 8 verbunden ist.
Statt einer solchen Ratschenkupplung kann auch eine Reibungskupplung vorgesehen
werden, wenn nur die der Gurtbandaufrollvorrichtung nachgeschaltete Klemmvorrichtung
für das Gurtband 1 auf Zug an demselben empfindlich genug reagiert, wie insbesondere
bei der Klemmvorrichtung nach Patentanmeldung P 34 25 199.5-22 der Fall.
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Der fahrzeugsensitive Sperrmechanismus 16 weist ferner einen Rahmen
35 mit Rastzapfen 35' auf, an welchem die Sperrklinke 21 um eine zur Drehachse 36
der Aufrollwelle 8 parallele Achse 37 schwenkbar gelagert ist und welcher mit einem
Boden 38 versehen ist, auf dem der von einer Kugel gebildete Trägheitskörper 22
ruht, also frei beweglich abgestützt ist. Der Rahmen 35 ist durch die Rastzapfen
35' mit dem in Fig. 1 linken Gehäuse deckel 6 verrastet und ragt in die hohle Aufroliwelle
8 sowie die in derselben angcordnete Hülse 24, so daß die Sperrklinke 21 sich innerhalb
der zugehörigen Verzahnung 23 des Sperrelements 20 des fahrzeugsensitiven Sperrmechanismus
16 befindet, welche an dem dem Gehäusedeckel 6 benachbarten Ende der Hülse 24 innen
ausgebildet ist, während am anderen, der mittleren Querebene 32 der Aufrollwelle
8 benachbarten Ende der Hülse 24 die Kupplung 19 vorgesehen ist.
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Um ein schnelles und empfindliches Ansprechen des fahrzeugsensitiven
Sperrmechanismus 16 zu erzielen, ist die Sperrklinke 21 sehr leicht ausgebildet.
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Um ein Klappern der Sperrklinke 21 und auch des kugelförmigen Trägheitskörpers
22 während der Fahrt des mit der Gurtbandaufrollvorrichtung versehenen Kraftfahrzeugs
zu verhindern, ist ein Arm 39 zur Halterung der Sperrklinke 21 auf dem Trägheitskörper
22 vorgesehen, welcher seitlich von einem in der Hülse 24 angeordneten Schleppring
40 absteht, welcher einen Längsschlitz 4Q aufweist und mit geringer Vorspannung
innen an der Hülse 24 anliegt, um den erforderlichen Reibschluß zu gewährleisten.
Der Schleppring 40 wird beim Drehen der Aufrollwelle 8 in der Gurtbandabrollrichtung
15 von der mit der Aufrollwelle 8 ratschenartig gekuppelten Hülse 24 mitgenommen,
urn den Arm 39 von der Sperrklinke 21 weg A.tl bewegen, so dal3 letztere freigegeben
ist und durch den Trägheitskörper 22 um die Achse 37 verschwenkt werden kann. Um
eine sofortigc Freigabe der Sperrklinke 21 schon bei der geringsten Bewegung des
Arms 39 von der Sperrklinke 21 weg zu erzielen, kann die Sperrklinke 21 mit einer
zu ihrcr Schwenkachse 37 konzentrischen Fläche versehen werden, an welcher der Arm
39 zur reibschlüssigen Halterung der Sperrklinke 21 auf dem kugelförmigen Trägheitskörper
22 anliegt, was nicht dargestellt ist.
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Der vom Gurtbandwickel 17 gesteuerte Sperrmechanismus 18 für die Aufrollwelle
8 weist eine Sperrklinke 41 und einen Taster 42 zur Bewegung der Sperrklinke 41
in Eingriff mit einer Verzahnung 43 der Aufrollwelle 8 auf.
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Die Sperrklinke 41 ist an dem in Fig. 1 rechten Gehäusedeckel 7 beweglich
angeordnet, der Taster 42 in der Aufrollwelle 8. Die Sperrklinke 41 ist federnd
außer Eingriff mit der Verzahnung 43 gehalten, der Taster 42 federnd gegen den Gurtbandwickel
17 auf der Aufrollwelle 8 belastet, um sich dann unter der Wirkung dieser Federbelastung
zu verlagern und die Sperrklinke 41 entgegen der Wirkung ihrer Federbelastung in
Eingriff mit der Verzahnung 43 der Aufrollwelle 8 zu bewegen, wenn der Gurtbandwickel
17 den Taster 42 freigibt, also die letzte Windung des Gurtbands 1 auf der Aufrollwelle
8 an derjenigen Stelle von letzterer abhebt, an welcher der Taster 42 aus der Aufrollwelle
8 austreten kann.
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Die Sperrklinke 41 ist am Gehäusedeckel 7 um eine zur Drehachse 36
der Aufrollwelle 8 paralleleAchse 44 schwenkbar gelagert und weist einen angeformten,
elastischen Arm 45 auf, welcher an einem Widerlager 46 des Gehäusedeckels 7 anliegt,
um die Sperrklinke 41 federnd außer Eingriff mit der zugehörigen Verzahnung 43 der
Aufrollwelle 8 zu halten, die an dem dem Gehäusedeckel 7 benachbarten Ende der hohlen
Aufrollwelle 8 innerhalb derselben ausgebildet ist. Gegen die Federwirkung dieses
elastischen Arms 45 wird die Sperrklinke 41 durch den Taster 42 in Eingriff mit
der Verzahnung 43 X erschwenkt.
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Der Taster 42 ist stangenförmig ausgebildet und mit einer seitlichen
Nase 47 zur Betätigung der Sperrklinke 41 versehen, wobei die Nase 47 mit einem
plattenförmigen Vorsprung 48 der Sperrklinke 41 zusammenwirkt, welcher seitlich
von derselben abstcht. Der Taster 42 ist in einer entsprechenden, zur I Drehachse
36 der Aufrollwelle 8 senkrechten Bohrung 49 der Aufrollwelle 8 aufgenommen und
darin durch eine vorgespannte Schraubenfeder 50 axial verschiebbar, welche in der
Bohrung 49 zwischen dem Taster 42 und einem mit der Aufrollwelle 8 verrasteten Deckel
51 für die Bohrung 49 angeordnet ist. In unbetätigtem Zustand des Tasters 42, solange
also der Taster 42 innen am Gurtbandwickel 17 anliegt und noch von mindestens einer
Windung des Gurtbands 1 auf der Aufrollwelle 8 entgegen der Wirkung der Schraubenfeder
50 gehalten wird, fluchtet die in einem mit der Bohrung 49 kommunizierenden Querschlitz
52 der Aufrollwelle 8 aufgenommene Nase 47 des Tasters 42 mit der Drehachse 36 der
Aufrollwelle 8 und bleibt die Sperrklinke 41 außer Eingriff mit der zugehörigen
Verzahnung 43 der Aufrollwelle 8, gehalten durch den am Widerlager 46 des Gehäusedeckels
7 anliegenden, elastischen Arm 45.
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Das Gurtband 1 ist außen an der Aufrollwelle 8 befestigt, welche mit
einer Abflachung 53 zur Aufnahme des betreffenden Gurtbandendes versehen ist, die
etwa elliptisch ausgewölbt ist. Weiterhin weist die Aufrollwelle 8 im Bereich der
Abflachung 53 eine Reihe von äußeren Hohlstutzen 54 auf, welche eine entsprechende
Querreihe von Löchern 55 im besagten Gurtbandende durchsetzen und hohlnietartig
verformt sind. Das derart an der Aufrollwelle 8 befestigte Gurtbandende ist durch
eine die Abflachung 53 der Aufroll-
welle 8 überbrückende Kappe
56 mit Rastzapfen 56' abgedeckt, welche durch die in die hohlnietartig verformten
Hohlstutzen 54 eingesteckten Rastzapfen 56' mit der Aufrollwelle 8 verrastet ist
und eine entsprechend der zylindrischen Mantelfläche 57 der Aufrollwelle 8 zylindrisch
ausgewölbte Außenfläche 58 aufweist, um eine im ganzen zylindrische Umfangsfläche
der Aufrollwelle 8 zwischen deren beiden Seitenflanschen 33 und 34 zu gewährleisten.
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Der vom Gurtbandwickel 17 gesteuerte Sperrmechanismus 18 für die Aufrollwelle
8 wird vor dem vollständigen Abrollen des Gurtbandes 1 von der Aufrollwelle 8 wirksam
und verhindert, daß die Aufrollwelle 8 so weit in der Gurtbandabrollrichtung 15
gedreht werden kann, bis das auf der Aufrollwelle 8 befestigte Gurtbandende dem
Querschlitz 5 des Gehäuses 2 gegenüber liegt. Er gewährleistet also1 daß die nufrollwellc
8 vorn Gurtband 1 stets rnit einem verhältnismäßig großen Urosc hlingungswinkel
umgriffen bleibt, auch dann, wenn fast das gesamte Gurtband 1 von der Aufrollwelle
8 abgerollt worden ist, so daß ein ausreichende Reibschluß zwischen dem Gurtband
1 und der Aufrollwelle 8 aufrecht erhalten bleibt, um übermäßige Belastungen der
Befestigung des Gurtbandendes auf der Aufrollwelle 8 zu vermeiden. Um einen möglichst
großen Umschlingungswinkel des Gurtbandes 1 urn die Aufrollwelle 8 herum im Anschluß
an das auf der Aufrollwelle 8 befestigte Gurtbandende zu erzielen, wird die Austrittsstelle
des Tasters 42 des vom Gurtbandwickel 17 gesteuerten Sperrmechanismus 18 für die
Aufrollwelle 8 aus der Aufrollwelle 8 in der Gurtbandabrollrichtung 15 möglichst
weit entfernt vom besagten Gurtbandende angeordnet.
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Alle geschilderten Bauteile bestehen aus Kunststoff, abgesehen vom
kugelförmigen Trägheitskörper 22 und von der Spiralfeder 11 sowie den beiden Schraubenfedern
30 und 50, welche aus Mctall bestehen. /\u( h die beiden kugelförmigen Ratschenglieder
28 und 29 bestehen in der Regel aus Metall, können jedoch auch aus Kunststoff hergestellt
werden.
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Die geschilderte Vorrichtung funktioniert folgendermaßen. Beim Anlegen
des zugehörigen Dreipunktsicherheitsgurts im jeweiligen Kraftfahrzeug, wenn also
das Gurtband 1 aus dem Gehäuse 2 in Richtung des Pfeils 14 abgezogen
wird,
dreht sich die Aufrollwelle 8 in Richtung des Pfeils 15, und zwar unter Mitnahme
der Hülse 24 und des Schlepprings 40, so daß sich dessen seitlicher Arm 39 von der
Sperrklinke 21 des fahrzeugsensitiven Sperrmechanismus 16 weg bewegt und letzterer
betriebsbereit ist. Wenn nun das Kraftfahrzcug eine entsprechende Verzögerung erfährt,
beispielsweise infolge eines Unfalls, dann bewegt sich der kugelförmige Trägheitskörper
22 auf dem Boden 38 des Rahmcns 35, was zur Folge hat, daß die Sperrklinke 21 um
die Achse 37 verschwenkt und mit der zugehörigen Verzahnung 23 der Hülse 24 in Eingriff
kommt, welche also an jeglicher weiteren Drehung in der Gurtbandabrollrichtung 15
blockiert ist, desgleichen die Aufrollwelle 8 über die Kupplung 19. Dieses wiederum
hat zur Folge, daß sich in dem von der Aufrollwelle 8 weg laufenden Gurtband 1 schon
bei der geringsten Vorwärtsbewegung des Oberkörpers des Kraftfahrzeuginsassen, welcher
den Sicherheitsgurt angelegt hat, ein Zug am Gurtband 1 ergibt, welcher die der
Gurtbandaufrollvorrichtung nachgeschaltete Klemmvorrichtung für das Gurtband 1 wirksam
werden läßt, um das Gurtband 1 festztiklemmen und den Kraftfahrzeuginsassen zurückzuhalten.
Sollte bei der besagten Kraftfahrzeugverzögerung der Arm 39 des Schlepprings 40
an der Sperrklinke 41 des fahrzeugsensitiven Sperrmechanismus 16 anliegen, dann
spricht letzterer dennoch unverzüglich an, weil der Arm 39 infolge der erwähnten
Vorwärtsbewegung des Oberkörpers des Kraftfahrzeuginsassen augenblicklich bewegt
wird und die Sperrklinke 21 freigibt.
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Sollte im geschilderten Blockierfall das Drehmoment der Aufrollwelle
8 aufgrund eines entsprechend starken Zuges am Gurtband 1 infolge einer Störung
bei der der Gurtbandaufrollvorrichtung nachgeschalteten Klemmvorrichtung für das
Gurtband 1 oder aus irgendwelchen anderen Gründen einen bestimmten, im Hinblick
auf die Festigkeit der Gurtbandatifrollvorrichtung und insbesondere der Sperrklinke
21 des fahrzeugsensitiven Sperrmechanismus 16 derselben geradc noch zulässigen Wert
überschreiten, dann wird die Kupplung 19 wirkungslos und dreht sich die Aufrollwelle
8 gegenüber dem blockierten Sperrelement 20 bzw. der dasselbe bildenden, gesperrten
Hülse 24, ohne daß das zu große Drehmoment weitergeleitet werden würde.
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Der vom Gurtbandwickel 17 gesteuerte Sperrmechanismus 18 für die Aufrollwelle
8 wird dann und nur dann wirksam, wenn das Gurtband 1 fast vollständig, beispielsweise
bis auf etwa eine Dreiviertelwindung, von der Aufrollwelle 8 abgespult sein sollte,
um zu gewährleisten, daß die Aufrollwelle 8 auch in diesem Fall noch mit einem verhältnismäßig
großen Umscl)lingtlngswinkel vom Gurtband 1 umschlungen wird, und aufgrund dessen
zu verhindern daß die verhältnismäßig schwache Befestigung des Gurtbandendes auf
der Aufrollwelle 8 beschädigt wird, wenn größere Zugkräfte irn Gurtband 1 auftreten.
Sobald der Taster 42 nicht mehr von der auf der Aufrollwelle 8 aufliegenden Gurtbandwindung
abgedeckt wird, schiebt die Schraubenfeder 50 ihn aus der Aufrollwelle 8 heraus,
so daß die Nase 47 des Tasters 42 arn Vorsprung 48 der Sperrklinke 41 zur Anlage
kommt und dieselbe entgegen der Federwirkung des elastischen Arms 45 urn die Achse
44 in ringriff rriit der zugellörigen Verzahnung 43 in der Aufrollwelle 8 v(rs(hwenkt,
welche darnit gegen jegliches weitere Drehen in der Gurtbandabrollrichtung 1 5 blockiert
ist. Der Sperrmechanisrnus 18 ist verhältnismäßig st&ibil ausgebildet1 einschließlich
der Sperrklinke 41.