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Testkonfiguration zur Funktionsprüfung von aktivierten
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und nicht aktivierten Leistungsmerkmalen rechnergesteuerter Nachrichtenvermittlungsanlaqen
Die Erfindung betrifft eine Prüfeinrichtung zur Funktionsprüfung aktivierter und
nicht aktivierter Leistungsmerkmale von rechnergesteuerten Nachrichtenvermittlungsanlagen,
insbesondere von Fernsprechnebenstellenanlagen, mit in Art und Umfang unterschiedlich
vorhandenen Endgeräten (Fernsprechstationen, Vermittlungsplätze, Textendgeräte etc.).
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Nachrichtenvermittlungsanlagen sind wegen der erforderlichen Betriebssicherheit
vor der Inbetriebnahme beim Hersteller bzw. im Strörungsfall auch am Einsatzort
beim Kunden auf Funktionsfähigkeit zu prüfen. Die dazu notwendigen Prüfeinrichtungen
sind dabei apparativ an die Funktionsweise derartiger Nachrichtenvermittlungsanlagen
und an den erforderlichen Prüfumfang angepaßt. Im allgemeinen sind die Prüfvorgänge
vor der Inbetriebnahme im Vergleich zu den Prüfvorgängen am Einsatzort erheblich
umfangreicher und komplexer, da nicht nur einzelne Schaltaggregate bzw. Funktionsbaugruppen
geprüft werden müssen, sondern die Nachrichtenvermittlungsanlage insgesamt, d. h.
sämtliche kundenspezifischen Anlagenteile in Verbindung mit den entsprechenden zentralen
Steuerteilen sowie allen Schaltvarianten der peripheren Einrichtungen.
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Aus der deutschen Patentanmeldung P 33 30 689.6 ist in diesem Zusammenhang
eine Schaltungsanordnung zur Überprüfung der Funktionstüchtigkeit von rechnergesteuerten
Fernsprechvermittlungsanlagen bekannt, bei der die verschiedenartigen Endgeräte
wie Teilnehmerstationen, Vermittlungsplätze, Textendgeräte etc., durch entsprechende
Nachbildungs-Baugruppen
ersetzt werden. Die Nachbildungs-Baugruppen werden hier jeweils mit einem der dem
nachzubildenden Endgerät zugeordneten Verbindungssatz entsprechend gekoppelt und
zur Fernsprechvermittlungsanlage hin in die Einschubplätze freier Verbindungssätze
eingeschoben, so daß sämtliche elektrische Verbindungen zwischen der zentralen Steuerung
und dem normalen Verbindungssatz der jeweiligen Nachbildungseinrichtung zur Übertragung
der Schalt- und Steuerbefehle zur Verfügung stehen.
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Ein derartiges Prüfkonzept eignet sich in besonderer Weise für den
Einsatz einer Prüfeinrichtung am Aufstellungsort der Anlagen, da der apparative
Aufwand für die Prüfeinrichtung relativ gering gehalten werden kann. Allerdings
sind hier die Prüfmöglichkeiten weitestgehend auf die Funktionsweise der Endgeräte
beschränkt, da mit Verwendung der Steuerroutienen von der zu prüfenden Fernsprechvermitt
lungsanlage, in der eine solche Prüfanlage praktisch intregiert ist, die zentralablaufenden
Steuerungsvorgänge beim Prüfvorgang nicht ohne weiteres erfaßbar sind.
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Außerdem können nur die aktivierten, beim Kunden tatsächlich benutzten
Leistungsmerkmale in Verbindung mit den Endgeräten überprüft werden, während die
nicht aktivierten, jedoch durch die Anlagenkonfiguration bereits vorgeleisteten
Merkmale nicht ohne größeren zusätzlichen Aufwand zu erfassen sind.
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Ein weitergehendes Prüfkonzept ist aus der deutschen PRtentanmeldung
P 32 15 663.4 bekannt, bei dem die Prüfeinrichtung durch Nachbildungseinrichtungen
annähernd ein Abbild der Konfiguration der zu prüfenden Fernspechnebenstellenanlage
enthält, so daß über die entsprechend vorgeleistenden Prüfpunkte der Fernsprechnebenstellenanlage
auch sehr detaillierte Schaltvorgänge sowohl in den teilnehmerseitigen als auch
in den verbindungseinrichtungsseitigen Nachbildungen mittels der Prüfeinrichtung
überwacht und nachvollzogen werden können.
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Mit diesem Prüfkonzept lassen sich zwar annähernd sämtliche Schaltvorgänge
auch in Fernsprechanlagen verschiedener Größenordnungen mit unterschiedlichem Aufbau
und variantenreichen Funktionsmöglichkeiten prüfen, allerdings sind derartige Prüfeinrichtungen
schon im Hinblick auf den wirtschaftlichen Einsatz nur für kleinere Fernsprechanlagen
sinnvoll zu verwenden.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, das Konzept
einer Prüfeinrichtung anzugeben, die mit vertretbarem Aufwand unabhängig von der
Größenordnung der jeweils zu prüfenden Nachrichtenvermittlungsanlage außerdem die
Variantenvielfalt der unterschiedlichen Endgeräten erfaßt und sowohl die aktivierten
bzw. die tatsächlich beim Kunden benutzten als auch die nicht aktivierten, von der
Anlagenkonfiguration her aber bereits vorgeleisteten Leistungsmerkmale beim Prüfvorgang
mit einschließt. Erfindungsgemäß wird dies durch die Kombination der Merkmale 1.1
bis 1.3 erreicht.
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Als wesentlich für die Erfindung ist das wahlweise Anschalten einiger
weniger Endgeräte-Simulationseinrichtungen an tatsächlich benutzte und/oder vorgeleistete
Anschlüsse anzusehen. Dabei richtet sich die Zahl der Endgeräte-Simulationseinrichtungen
ausschließlich nach funktionsbedingten Prüfvorgängen und nicht nach der Größenordnung
der zu prüfenden Nachrichtenvermittlungsanlagen. Daraus ergeben sich für die erfindungsgemäße
Prüfeinrichtung gegenüber bekannten Prüfeinrichtungen ähnlicher Leistungsmerkmale
erhebliche Einsparungen im Hardware-Bereich. Stattet man die Endgeräte-Simulationseinrichtungen
so aus, daß auch die verschiedenen Schaltvarianten der Endgeräte beliebig eingestellt
und während des Prüfvorganges beibehalten werden können, so lassen sich in einfacher
Weise beliebige Leistungsmerkmale gleicher und/oder unterschiedlicher Endgeräte
im Betriebszustand kombinieren und
gegebenenfalls vorhandene Unverträglichkeiten
leicht feststellen und beheben. Insbesondere bei automatisch gesteuerten Testabläufen
sind auch im Software-Bereich erhebliche Einsparrungen zu erzielen, da die Testvorgaben
lediglich auf einige wenige Endgeräte-Simulationseinrichtungen beschränkt sind.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Endgeräte-Simulationseinrichtunen mit einer von der Programmsteuereinrichtung
einstellbaren Anschalteeinrichtung derart in Verbindung stehen, daß zur Prüfung
sämtlicher Leistungsmerkmale der Nachrichtenvermittlungsanlage die Endgeräte-Simulationseinrichtungen
jeweils mit beliebigen Anschlüssen von entsprechenden Teilnehmerschaltungen verbindbar
sind und die Programmsteuereinrichtung und die Zentralsteuerung über normierte Schnittstellen
miteinander verbunden sind. Durch die beliebig einstellbare Anschalteeinrichtung
sind zeitraubende manuelle Umschaltungen vermieden, so daß sich neben der Verkürzung
der eigentlichen Prüfzeit auch entsprechende Prüfvorbereitungszeiten verringern
bzw. ganz entfallen.
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Dies wirkt sich besonders bei vollautomatisch ablaufenden Prüfvorgängen
positiv aus, da hier im Zusammenhang mit ausdruckbaren Prüfprotokollen jeder manuelle
Eingriff durch entsprechendes Umrüsten der Nachrichtenvermittlungsanlage entfallen
kann, Die Erfindung wird in einem figürlich dargestellten Ausführungsbeispiel näher
erläuter wobei in der Figur 1 auszugsweise bekannte Prüfeinrichtungen und deren
Prüfkonzept dargestellt ist, während die Figur 2 nähere Einzelheiten der erfindungsgemäßen
Prüfeinrichtung erkennen läßt.
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In der Figur 1 ist auszugsweise eine Nachrichtenvermittlungsanlage
FVA dargestellt, die mittels der Prüfeinrichtung
PRE funktionsgeprüft
werden soll. Innerhalb der Nachrichtenvermittlungsanlage FVA sind an dem Koppelnetz
KN sowohl die Teilnehmerschaltungen TS1, TSX als auch die entsprechenden Leitungssätze
LS1, LSX und der Vermittlungssatz VS angeschaltet. Die Zentralsteuerung ZST steuert
in bekannter Weise das Koppelnetz KN, so daß die Teilnehmerschaltungen TS1 bis TSX,
die mit den entsprechenden Endgeräten TL1, TLX in Verbindung stehen, je nach Verbindungswunsch
mit den entsprechenden Leitungssätzen LS1, LSX, die ihrerseits mit den entsprechenden
Leitungen L1, LX in Verbindung stehend, verbunden werden können.
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Weiterhin ist der Vermittlungsplatz VPL andeutungsweise dargestellt,
dessen Vermittlungsplatzschaltung VP, wie unter anderem die Leitungssätze LS1, LSX
und der Vermittlungssatz VS,i-vDn der Zentralsteuerung ZST gesteuert werden. Zur
Überprüfung sowohl der teilnehmerseitigen als auch der verbindungseinrichtungsseitigen
Schalteinrichtungen (TS...; LS...) ist die Prüfeinrichtung PRE mit entsprechenden
Teilnehmernachbildungen TN1, TNX und Leitungsnachbildungen LN1, LNX ausgestattet,
die ihrerseits mit den entsprechenden Schalteinrichtungen der Nachrichtenvermittlungsanlage
FVA über Steuerleitungen direkt miteinander verbunden sind. Außerdem weist die Prüfeinrichtung
PRE den Prüfkoppler PK auf, mit dem die Verbindungen zwischen den einzelnen Nachbildungen
(Teilnehmernachbildungen TN... und Leitungsnachbildungen LN...) mittels der in der
Prüfeinrichtung PRE vorhandenen Programmsteuereinrichtungen PST verbunden werden
können.
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Für die Vermittlungsplatzschaltung VP der Nachrichtenvermittlungsanlage
FVA ist in der Prüfeinrichtung PRE ebenfalls eine Vermittlungsnachbildung VN vorgesehen,
die in gleicher Weise wie die anderen Nachbildunqen von der Programmsteuereinrichtung
PST beeinflußt wird. Zur Eingabe der entsprechenden Steuerdaten ist die Programmsteuereinrichtung
PST mit dem Betriebsterminal BT versehen, so daß die Prüfvorgänge entweder manuell
eingegeben werden können oder beim
Vorhandensein entsprechender
Speichereinrichtungen innerhalb der Programmsteuereinrichtung PST zur vollautomatischen
Prüfung eingegeben werden können. Weiterhin sind die Zentralsteuerung ZST der Nachrichtenvermittlungsanlage
FVA und die Programmsteuereinrichtung PST der Prüfeinrichtung PRE über nicht näher
bezeichnete Steuerleitungen miteinander verbunden.
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Das Prüfkonzept dieser bekannten Prüfeinrichtung beruht auf der Erkenntnis,
daß mit Nachbildungseinrichtungen, die praktisch ein Abbild der zu prüfenden Nachrichtenvermittlungsanlage
FVA darstellen, in einfacher Weise sämtliche teilnehmerseitigen und leitungsverbindungsseitigen
Schalteinrichtungen in der zu prüfenden Nachrichtenvermittlungs anlage FVA überwacht
und mit den innerhalb der Prüfeinrichtung PRE analog ablaufenden Schaltfolgen verglichen
werden können.
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Vor Beginn des eigentlichen Prüfvorganges, der sowohl manuell als
auch vollautomatisch ablaufen kann, werden über das Betriebsterminal BT in Verbindung
mit der Programmsteuereinrichtung PST die Leistungsmerkmale der Teilnehmerschaltungen
TS1, TSX der zu prüfenden Nachrichtenvermittlungsanlage FVA eingegeben, so daß diese
Leistungsmerkmale den entsprechenden Teilnehmernachbildungen TN1, TNX der Prüfeinrichtung
PRE entsprechen.
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In bekannter Weise können nun in Verbindung mit gewünschten Programmabläufen,
die innerhalb der Programmsteuereinrichtung PST in nicht dargestellten Speichern
abspeichert werden können, die zu überprüfenden Betriebszustände innerhalb der Nachrichtenvermittlungsanlage
FVA hergestellt und mit den analogen Schaltfolgen innerhalb der Prüfeinrichtungen
PRE verglichen werden.
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Da hier die Nachbildungseinrichtungen TN...; LN... entsprechend den
vorhandenen Teilnehmerschaltungen TS...
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und den Leitungsschaltungen LS... entsprechen, werden derartige Prüfeinrichtungen
PRE wegen des erforderlichen hohen Aufwandes im allgemeinen beim Hersteller der
Nachrichtenvermittlunganlage eingesetzt.
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Die Figur 2 zeigt die Nachrichtenvermittlungsanlage FVA, die zum besseren
Verständnis des erfindungsgemäßen Prüfkonzeptes mit der in Figur 1 dargestellten
und beschriebenen Nachrichtenvermittlungsanlage FVA identisch ist.
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Des weiteren ist die erfindungsgemäße Prüfeinrichtung PRE dargestellt,
die unter anderem die von der Programmsteuereinrichtung PST gesteuerten Endgeräte-Simulationseinrich
tungen ST1, STX enthält. Die Endgeräte-Simulationseinrichtungen STI, STX können
mittels der einstellbaren Anschalteeinrichtung AN an beliebige Anschlüsse von Teilnehmerschaltungen
TS1, TSX - tatsächlich benutzte und/oder vorgeleistete - der Nachrichtenvermittlungseinrichtung
FVA angeschaltet werden. Die eigentliche Prüffolge wird in bekannter Weise durch
die Programmsteuereinrichtung PST der Prüfeinrichtung PRE vorgegeben, die zu diesem
Zweck direkt über eine normierte Schnittstelle - üblicherweise die V24-Schnittstelle
- mit der Zentralsteuerung ZST der Nachrichtenvermittlungsanlage FVA verbunden ist.
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Weiterhin enthält die Prüfeinrichtung PRE die Platzsimulationseinrichtung
PS, die mit der Vermittlungsplatzschaltung VP der Nachrichtenvermittlungsanlage
FVA korrespondiert.
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Sämtliche Prüfschritte können auch hier in bekannter Weise in entsprechende,
nicht dargestellte Speicher der Programmsteuereinrichtung PST eingegeben werden,
so daß mit der einstellbaren Anschalteeinrichtung AN die entsprechenden Endgeräte-Sißulationseinrichtungen
ST1, STX mit den unterschiedlichen Schaltvarianten in allen denkbaren Kombinationen
untereinander mit den frei wählbaren Anschlüssen der Teilnehmerschaltungen TS1,
TSX verbunden werden können. Dies ermöglicht in einfacher Weise die Erfassung sämtlicher
in den Nachrichtenvermittlungsanlagen FVA unterschiedlicher Ausbaustufen vorhandener
Leistungsmerkmale sowie die Prüfung deren Verträglichkeit untereinander unabhängig
von dem tatsächlich vorgenommenen Anlagenausbau.
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2 Ansprüche 2 Figuren
- L e e r s e i t e -