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Schaltungsanordnung zur Herstellung von Sonderverbin-
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dungen, insbesondere von Prüfverbindungen in einer rechnergesteuerten
Nachrichtenvermittlungsanlage, insbesondere in einer programmgesteuerten FernsprechwAhlanlae.
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Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Herstellung von
Sonderverbindungen, insbesondere von Prüfverbindungen, in einer rechnergesteuerten
Nachrichtenvermittlungsanlage, insbesondere in einer programmgesteuerten Fernsprechwählanlage.
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Bekanntlich werden die Einrichtungen von Vermittlungsanlagen zur Sicherung
der Betriebsbereitschaft regelmäßig auf mögliche Fehler und Unregelmäßigkeiten geprüft.
Das Ziel dieser Prüfungen ist es, Schäden an den Einrichtungen so frühzeitig erkennen
und beseitigen zu können, daß sie keine Beeinträchtigungen beim Verbindungsaufbau
und im Gesprächszustand herbeiführen können.
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Für herkömmliche Vermittlungsanlagen sind sowohl handbediente Prüfgeräte
als auch automatische Prüfeinrichtungen im Einsatz.
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In sogenannten zentralen Entstörungsstellen sind Prüftische vorgesehen,
mittels derer das Bedienungspersonal über ein eigenes sogenanntes Wählprüfnetz mit
eigenen Wahlstufen die zu überprüfenden Anschlußleitungen ansteuern kann.
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In rechnergesteuerten Vermittlungsanlagen gestaltet sich der Einsatz
automatischer Prüfeinrichtungen vergleichsweise einfach, insbesondere erübrigt sich
im allgemeinen der Aufwand eines Wählprüfnetzes, da den betreffenden Einrichtungen
in ähnlicher Weise Zugang zu den Bestandteilen der Anlage verschafft werden kann,
wie den regulären für den Verbindungsaufbau erforderlichen Einrichtungen, beispielsweise
den an die zentralgesteuerten Koppelanordnungen angeschlossenen peripheren Einrichtungen
wie Verbindungssätzen. Rechnergesteuerte Vermittlungsanlagen besitzen ein Zentralsteuerwerk.
Zur Entlastung dieses Zentralsteuerwerkes sind außerdem dezentrale sogenannte Satzsteuerwerke
vorgesehen, die einer Gruppe von (z.B. 60) Sätzen , das sind die an die Sprechadernzugänge
der Koppelanordnungen unmittelbar angeschlossenen Einrichtungen, fest zugeordnet
sind. In diesen Satzsteuerwerken werden Steuereinrichtungen, z.B. Mikroprozessoren,
für die teilzentrale Vorverarbeitung eingesetzt.
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Die Behandlung von Sonderverbindungen bereitet zwar - wie erwähnt
- keine grundsätzlichen Schwierigkeiten.
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Da sie jedoch keinen nennenswerten Anteil am Gesamtverkehr einer Vermittlungsanlage
haben, ist man bestrebt, den Programmaufwand für diese seltenen Fälle möglichst
niedrig zu halten. Zur Herstellung von Sonderverbindun-
(9 P 6 1
4 @ gen sind verschiedene Möglichkeiten denkbar: - Im Steuerungsablauf zur Herstellung
einer Verbindung können an bestimmten Punkten des Prozeßberlaufes Verzweigungen
vorgesehen sein, die beispielsweise im Fall einer Prüfverbindung einen entsprechenden
"TochterprozeBW aufrufen, der Besonderheiten der Prüfverbindung bearbeitet und anschließend
wieder in den Hauptprozeß rückführt. Ein Nahcteil dieser Möglichkeit ist die dynamische
Belastung des normalen Steuerungsablaufes mit Abfragen, die nur sehr selten tatsächlich
zu einem "Aussprung" führen. Durch diese Belastung wird die Leistungsfähigkeit der
Steuerwerke beeinträchtigt.
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- Es ist auch denkbar, die Sondersätze, über die die Sonderverbindungen
aufgebaut werden, durch Schaltungseinrichtungen in der Weise zu erweitern, daß für
das Zentralsteuerwerk und die betroffenen dezentralen Satzsteuerwerke eine Normalverbindung
simuliert wird und die Informationen die während des Steuerungsablaufes in den peripheren
Einrichtungen auftreten, die besonderen Maßnahmen veranlassen, die für die betreffende
Sonderverbindung erforderlich sind.
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Ein Nachteil dieser Möglichkeit besteht darin, daß selbst bei sehr
großem schaltungstechnischem Aufwand nicht alle Prozeduren lösbar sind, die für
Sonderverbindungen erforderlich werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sohaltungsanordnung
der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß die Nachteile einer ständigen dynamischen
Mehrbelastung des normalen Steuerungsablaufes vermieden wird und trotzdem die notwendigen
Sonderprozeduren durch die Steuerwerke gesteuert werden können.
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Die Erfindung geht aus von einer Schaltungsanordnung zur Herstellung
von Sonderverbindungen, insbesondere von Prüfverbindungen, in einer rechnergesteuerten
Nachrichtenvermittlungsanlage, insbesondere in einer Fernsprechanlage, - mit Koppelanordnungen,
mittels derer die Sprechadern eines Nachrichtenkanais nach Maßgabe einer Wegesuche
oder -bestimmung durchschaltbar sind, - mit einem Zentralsteuerwerk zur Steuerung
des Verbindungsaufbaues durch die Koppelanordnungen, - mit an die Koppelanordnungen
angeschlossenen regulären Sätzen (z.B. Extern- und Internverbindungssätzen), denen
einzelne Zugänge der Koppelanordnungen fest zugeordnet sind, - mit Sondersätzen
(z.B. Prüfsätzen), die in gleicher Weise wie die genannten regulären Sätze an Zugänge
der Koppelanordnungen angeschlossen sind, - mit dezentralen Satzsteuerwerken, die
jeweils einer Gruppe von Sätzen fest zugeordnet und über Adressen-und/oder Datenleitungen
mit ihnen verdrahtet sind, wobei der Informationsaustausch zwischen Sätzen, die
mit ihren Sprechadern über einen durch die Koppelanordnungen durchgeschalteten Weg
miteinander in Verbindung stehen, über die ihnen zugeordneten dezentralen Satzsteuerwerke
und/oder das Zentral steuerwerk und deren Leitungssysteme erfolgt, zu welchem Zweck
die die Anschiußlage der betroffenen Sätze kennzeichnenden Adressen während der
Dauer der Verbindung in einem Speicher des Zentralsteuerwerkes oder des bzw.
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der betreffenden dezentralen Satzsteuerwerke abgespeichert sind.
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Die obengenannte Aufgabe wird dadurch gelöst, - daß Einrichtungen
zur Durchführung von Sonderfunktionen in Abhängigkeit von deren Komplexität und/oder
der Häufigkeit ihrer Inanspruchnahme unterteilt sind
in solche,
die individuell in den genannten Sondersätzen angeordnet sind, und solche, die teilzentral
in den Satzsteuerwerken angeordnet oder über diese erreichbar sind, - daß zumindest
einem Teil der genannten Sondersätze außer der ihre Anschlußlage kennzeichnenden
Adresse eine weitere Adresse innerhalb des Steuerbereiches des zugeordneten dezentralen
Satzsteuerwerkes zugeteilt ist, - und daß das Satzsteuerwerk über diese weitere
Adresse zur Durchführung derjenigen Sonderf tionen (z.
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B. selbsttätige Ansteuerung von Anschlüssen im Rahmen einer Regelprüfung)
aktivierbar ist, die mit den vorgegebenen Schaltungseinrichtungen der Sondersätze
nicht durchführbar sind.
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Erfindungsgemäß sind also jedem Sondersatz eine rechte Adresse sowie
eine "Pseudoadresse" zugeordnet. über die echte Adresse erfolgt die normale Steuerung
des Sondersatzes, während er über die Pseudoadresse Anreize abgibt, wenn irgendeine
der Sonderprozeduren in den Steuerwerken aufgerufen werden soll. Auf diese Weise
erfolgt die Verzweigung in betriebstechnische Sonderprozeduren im Bedarfsfall unmittelbar
an der Bedarfsquelle. Alle vermittlungstechnischen Normalprozeduren sind weder programmtechnisch
noch dynamisch belastet Im folgenden sei die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert: Die Zeichnung zeigt als Ausführungsbeispiel der Erfindung den groben
Übersichtsplan einer rechnergesteuerten Ortsvermittlungsstelle. Sie besitzt eine
Konzentrationswahlstufe TW und eine Verteilwahlstufe RW. Die an die Wahlstufen angeschlossenen
Sätze sind zu Gruppen von beispielsweise je 60 Exemplaren zusammengefaßt
und
werden gruppenweise von je einem dezentralen Satzsteuerwerk SGST gesteuert.
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An dem in der Zeichnung dargestellten Satzsteuerwerk SGST ist anstelle
eines normalen Verbindungssatzes KS für ankommende Verbindungen ein Sonder satz
KSP auf einem dafür vorbereiteten Einbauplatz vorgesehen. über diesen Sondersatz
KSP erhält ein Prüftisch PrT im Wählbetrieb Zugang zu den Teilnehmerleitungen der
Vermittlungsstelle. Der Sondersatz KSP ist über zwei Anschlüsse n und s mit der
Schnittstelle IF des Satzsteuerwerkes SGST verbunden. Der mit n bezeichnete Anschluß
ist der normalen, d.h. der die Anschlußlage des Sondersatzes kennzeichnenden Adresse
zugeordnet,während der mit s bezeichnete Anschluß die weitere Adresse des Sondersatzes
darstellt. Zwischen den beiden Adressen besteht eine feste Zuordnung in dem dezentralen
Satzsteuerwerk SGST.
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Vom Prüftisch PrT her kann das Bedienungspersonal über den Sondersatz
KSP durch Wahl der entsprechenden Rufnummer zu jedem beliebigen Teilnehmeranschluß
Tln eine Pritfverbindung herstellen. Dabei verläuft der Informationsfluß ausschließlich
über die erste Adresse des Sondersatzes KSP. Die Besonderheiten der Prüfverbindung,
z.B. das galvanische Durchschalten für Meßzwecke, steuert der Sondersatz KSP nach
Herstellung der Verbindung mit seinen individuellen Schaltungseinrichtungen. Die
Funktion der Steuerwerke bleibt hiervon unberührt.
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Als Beispiel für eine Sonderfunktion, die mit den eigenen Schaltungseinrichtungen
des Sondersatzes KSP nicht mehr lösbar ist, sei die sogenannte Regelprüfung erwähnt:
Bei dieser werden die Schaltglieder einer zuvor festgelegten Gruppe der Reihe nach
automatisch angesteuert und geprüft. Um dem Bedienungspersonal die damit verbundene
Wählarbeit zu ersparen, ist in konventionellen
Prüfsystemen ein
sogenannter Prüf-Leitungswähler vorgesehen, der sich nach Abschluß einer Prüfung
durch Nachwahl einer entsprechenden Wählinformation, z.B. der Ziffer "1" schrittweise
fortschalten läßt Da ein solcher Prüf-Leitungswähler oder eine ähnliche Einrichtung
bei der dargestellten Vermittlungsanlage nicht vorgeschen ist und auch mit dem Systemkonzept
nicht vereinbar ist, erfolgt die beschriebene Regelprüfung in folgender Weise: Der
Sondesatz KSP ist in der Weise ausgebildet, daß er die Wählinformation, beispielsweise
die Ziffer "1" als speziellen Anreiz über die mit s bezeichnete weitere Adresse
an das dezentrale Satzsteuerwerk SGST übergibt. Der mit BP bezeichnete Betriebsprogrammteil
des Satzsteuerwerkes SGST löst daraufhin die bestehende Verbindung aus und ist infolge
der festen Zuordnung zwischen den beiden Adressen des Sondersatzes ohns schaltungstechnischen
Mehraufwand in der Lage, die im Speicher für den Sondersatz KSP eingeschriebene
(gerufene) Rufnummer (z.B. 4711) beispielsweise um die Zahl "1" zu erhöhen und den
Aufbau einer neuen Prüfverbindung zu der nächsthöheren Rufnummer (4712) in der Weise
zu veranlassenS als sei diese Rufnummer von dem Prüftisch PrT aus vollständig gewählt
worden.
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Ein weiteres Beispiel für die Vorteile der dargestellten Schaltungsanordnung
ist die sogenannte Innenleitungsprüfung, bei der nach Prüfung einer Teilnehmerleitung
festgestellt werden soll, ob die betreffende Teilnehmerstelle eine abgehende Verbindung
herstellen kann: Vermittlungsanlagen der dargestellten Art besitzen im allgemeinenkeine
durch die Koppelanordnungen RW und TW
durchgekoppelte Steuerader,
über die mit TS bezeichnete Teilnehmerschaltung des betreffenden Anschlusses von
dem mit dem Prüftisch PrT verbundenen Sondersatz KSP her in die Ruhelage zurückversetzen
läßt. Wenn in diesem Fall vom Prüftisch PrT her ein die Funktion "Innenleitungsprüfung"
kennzeichnendes Steuerzeichen an den Sondersatz KSP abgegeben wird, liefert dieser
über seine mit s bezeichnete zweite Adresse einen entsprechenden Anreiz an den Betriebsprogrammteil
BP des dezentralen Satzsteuerwerkes SGST. Der Betriebsprogrammteil BP veranlaßt
über das mit ZST bezeichnete Zentralsteuerwerk die Steuerung TWST der Konzentrationswahlstufe
TW, die zu prüfende Teilnehmerschaltung TS in die Ruhelage zu bringen. Die betreffende
Rufnummer ergibt sich für den Betriebsprogrammteil BP durch die feste Zuordnung
zu der in dem Datenspeicher niedergelegten Normaladresse. Der erwähnte Auftrag,
die zu prüfende Teilnehmerschaltung TS in die Ruhelage zu bringen, gehört an sich
zu denRoutineverrichtungen der Steuerwerke. Falls dies nicht der Fall ist, sind
zweckmäßiger-weise entsprechende Anweisungen in dem ebenfalls mit BP beschriebenen
Betriebsprogrammteil der Steuereinrichtung TWST niedergelegt, damit die üblichen
vermittlungstechnischen Vorgänge unberührt bleiben.
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Nach-dem die zu prüfende Teilnehmerschaltung TS in die Ruhelage gebracht
ist, kann das Bedienungspersonal über den galvanisch durchgeschalteten Sondersatz
KSP einen Schleifenschluß herstellen, so daß die zu prüfende Teilnehmerschaltung
einen dem Abheben des Handapparates an der Teilnehmerstelle entsprechenden Anreiz
an die Steuerung TWST der Konzentrationswahlstufe TW abgibt. Daraufhin wird der
Anschluß zu einem mit US bezeichneten Ursprungssatz durchgeschaltet, so daß aus
diesem (bei erfolgreicher Prüfung) der übliche Wählton zu dem Prüftisch PrT übertragen
wird.