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Steuerung für im Zweitakt arbeitende Kraftmaschinen. Bei Dampfmaschinen,
Zweitakt-Verbrennungskraftmaschinen und anderen Zweitaktmaschilien ist insbesondere
zur Bewältigung der Füllung wie des Auslasses innerhalb der sehr kurzen durch Schlitzauslässe
und Schlitzeinlässe gegebenen Zeiten eine Steuerung möglich, bei der die steuernden
Exzenter oder Kurven mit dem Doppelten oder Mehrfachen der Maschinenumlaufzahl angetrieben
werden, üm ein schnelleres Öffnen und Schließen der Ventile oder Schieber zu ergeben.
Die zur Unzeit erfolgenden Exzenter- oder Kurvenhübe werden dabei durch ein Ausschaltewerk
in irgendeiner Weise, beispielsweise durch Einlmickung von Ventilhebestangen oder
Verlegung der Schwingungspunkte von Hebeln, unwirksam gemacht.
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Das Wesen der Erfindung liegt zuvörderst darin, daß die Vorteile,
die, durch die vergrößerte Umlaufzahl sich für die zur Ventileröffnung dienenden
Exzenter oder Kurven ergeben, auch für die übrigen Steuerungsteile in dem Sinne
ausgebaut sind, daß eine mit doppelter Umlaufzahl laufende vollständige Steuerwelle
geschaffen ist, die auch zum Antrieb der Regelung, der Deckungsverstellung und der
Ausschaltebewegungen für die unwirksam zu machenden Exzenter- oder Kurvenhübe dient.
Durch diese Ausbildung einer förmlichen Steuerwelle von verdoppelter Umlaufzahl
lassen sich die .gesamten Bewegungen b sonders einfach, schnell und genau durchführen.
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Bei der Verwendung der Erfindung an Dampfmaschinen, die meist Exzentersteuerung
der Einlaßglieder besitzen, kann bei der neuen Anordnung vorteilhaft die Einregelung
verschieden großer Füllungen durch bloßes Verdrehen der mit mehrfacher Drehzahl
der Maschinenwelle umlaufenden Steuerexzenter erfolgen, indem die Deckungsverstellung
dabei durch zusätzliche Glieder erfolgt, ohne daß eine Verstellung der Exzenter
auch in der Hubgröße vorgenommen wird. Hiermit ist eine unge-wöhnlich geringe Größe
der Exzenter erreichbar, die einen wichtigen Vorteil hinsichtlich Kleinhaltung der
bewegten Massen, des Rückdrucks des Kraftverbrauchs der Steuerung und ihrer Herstellungskosten
bedeutet. Außerdem ergibt der sehr große Ventileröffnungsbogen beispielsweise für
Dampfmaschineneinlaßventile im Gegensatz zu der normalerweise verwendeten Verstellung
eines Antriebsexzenters nach Hub und Voreilung auch bei kleinen Füllungen in einem
großen Gesamtfüllungsbereich reichlich große Hübe. Demgemäß besteht eine besonders
vorteilhafte Ausgestaltung darin, daß an Stelle des sonst erforderlichen entlasteten
Doppelsitzventils ein Tellerventil in Verbindung mit einem Antriebsglied von vergrößerter
Umlaufzahl zur Verwendung kommt. Hiermit ist ein kleiner schädlicher Raum und ein
mit Sicherheit dichtschließendes Ventil auch bei Dampfmaschinen mit großem Füllungsbereich
ermöglicht.
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Die geringe Größe der Steuerexzenter und die Gleichlage der Exzenter
beider Zylinderseiten ermöglicht ferner eine besonders einfache und widerstandsfähige
Ausgestaltung in der Art, daß beide Exzenter, vorzugsweise in einstückiger Herstellung,
auf einer gemeinsamen Welle sitzen, die von der Steuerwelle angetrieben und zusätzlich
von Hand oder vom Regler verdrehbar ist.* Hierbei ist weiter die Einrichtung so
möglich, daß der Regler als Fliehkraftachscnregler auf der Steuerwelle angebracht
ist und unmittelbar an den Exzentern oder ihrer Welle angreift. Der Regler erhält
so eine erhöhte Verstellkraft, beispielsweise bei verdoppelter Drehzahl der Steuerwelle
eine vervierfachte, und dadurch wird die ganze Regelung sehr genau und sicherwirkend.
Außerdem wird das ganze Getriebe besonders einfach, starr und unnachgiebig gegenüber
den Steuerungsrückdrucken und frei von schädlichem toten Gange.
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Eine wichtige weitere Einzelheit besteht in der Übertragung der Regelungsverdrehung
auf die Exzenter durch ein Planetengetriebe, dessen ein Hauptrad mit den Exzentern
verbunden ist, während das andere Hauptrad und das Planetengehäuse mit der Maschinenwelle
und der Regelungseinrichtung in Verbindung stehen. Hiermit ist beispielsweise Handregelung,
wie sie bei Schiffsmaschinen üblich ist, oder ein gesondert vorgesehener Fliehkraftregler,
oder etwa ein Druckregler, wie er bei Kompressorbetrieb oder Heizdampfentnahme üblich
ist, anwendbar.
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Das Planetengetriebe kann in weiterer Ausgestaltung neben der Verdrehung
der Exzenterwelle auch deren Antrieb mit der erhöhten Drehzahl mitübernehmen, indem
das Gehäuse oder ein Hauptrad des Planetengetriebes feststeht bzw. regelnd verstellt
wird und die beiden anderen Teile so mit einer Maschinenwelle und mit den Exzentern
verbunden ' sind, daß die im Planetengetriebe, beispielsweise in der üblichen Ausführung
als Kegelräderplanetengetriebe, vorhandene Räderübersetzung z zu 2 den Antrieb
der
Exzenterwelle mit dem doppelten der Maschinenumlaufzahl von einer nur mit einfacher
Maschinenumlaufzahl laufenden Welle aus bewirkt; die Vermittlung des Reglereingriffs
bleibt dabei unbehindert.
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Zur Konstanthaltung des Einströmungsbeginns bei verschiedenen Füllungen
können weiter mit Vorteil außer den die Einlaßglieder steuernden Exzentern als Schwinglager
der Steuerhebel weitere Exzenter vorgesehen sein, und zwar stehen diese Deckungsexzenter
für beide Zylinderseiten unter sich und mit den Hauptexzentern alle vier in gleicher
Richtung im Augenblick des Einlaßbeginns ; die Einstellung der Maschine bei Zusammenbau
wie auch die Nachprüfung der Steuerung wird dadurch besonders übersichtlich. Die
Deckungsexzenter laufen nicht üm, sondern werden nur regelnd verstellt, und zwar
mit besonderem .Vorteil um genau den gleichen Winkel wie die Hauptexzenter, so daß
eine völlige Konstanthaltung des Einströmungsbeginns möglich ist. Zu dieser Verbindung
zwischen den Hauptexzentern mid den Deckungsexzentern kann wiederum ein Planetengetriebe
dienen.
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Da die Deckungsexzenter ebenso wie die Hauptexzenter sehr klein ausfallen
und für beide Seiten eines Arbeitszylinders die gleiche Richtung erhalten, können
weiter mit Vorteil ebenso wie die Hauptexzenter auch diese Deckungsexzenter als
starres Stück auf einer gemeinsamen Welle vereinigt und sogar ohne Schwierigkeit
mit ihr aus einem einzigen Stück hergestellt sein.
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Zur Ausschaltung der unwirksam zu machenden Exzenterbewegungen erweist
sich als besonders vorteilhaft die Anordnung einer Schwingwelle, die mittels einer
mit der Maschinendrehzahl umlaufenden Schubkurve hin und her geschwungen wird; hierbei
können die beiden Schwingungsendlagen ohne weiteres für die Ausschaltung an beiden
Seiten eines doppelt wirkenden Zylinders Verwendung finden; es können aber auch
für zwei Zylinder mit um :[8o' versetzten Kurbeln bei mehrzylindrigen Maschinen
solche gemeinsamen - Ausschaltewellen vorgesehen - sein, die dann als Hohlwellen
von solcher Zahl, wie Zylinderpaare vorhanden sind, ineinander gelagert sind und
so ein besonders einfaches Getriebe ergeben. In ähnlicher Weise ist endlich die
Benutzung der Ausschaltungswelle zur Lagerung einer Schwingwelle.vorteilhaft, die
durch Hebelgestänge mit den Deckungsexzentern in Verbindung steht und so zur gemeinsamen
Einstellung beider Deckungsexzenter dient, ohne daß für dieses Getriebe besonders
Raum beansprucht wird.
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Die Zeichnung zeigt einige Ausführungsbeispiele derneuen Einlaßsteuerung,
und zwar sind Abb. i ein Diagramm der an sich bekannten Bewegungsarten bei einer
Steuerung mit einfacher und mit mehrfacher Maschinendrehzahl der Steuerwelle, Abb.2
bis 7 ein Anwendungsbeispiel der neuen Steuerung an einer liegenden EiDzylindermaschine,
_ Abb.8 eine etwas abgeänderte Einzelheit dieser Steuerung, Abb. 9 und io eine ähnliche
Ausführung der Steuerung für eine liegende Maschine, Abb. ii bis 13 ein Anwendungsbeispiel
der neuen Steuerung an einer Schiffsmaschine mit vier stehenden einfachwirkenden
Zylindern.
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In allen Ausführungsbeispielen ist das Verhältnis der Steuerwellendrehzahl
zur Maschinendrehzahl 2 zu i, weil dieses genügend große Ventilöffnung bei kleinen
Füllungen mit großen Füllungsbereich zu vereinigen erlaubt.
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Die Wirkungsweise ist zunächst an Hard des Diagramms Abb. i betrachtet
die folgende Der Einlaßeröffnungswinkel u der normalen Steuerung ist durch die Verdopplung
der Exzenterd.rehzahl auf den Winkel 2a vergrößert. Wird eine unendlich lange Exzenterstange
vorausgesetzt, so ergibt sich damit die eingezeichnete Vergrößerung der für die
Öffnungsbewegung des Einlaßgliedes maßgebenden Bogenpfeilhöhen a, b, die
bei dem gewählten Winkel a= 40' ein Verhältnis i zu 4 annimmt. Durch Anwendung einer
verkürzten Exzenterstange läßt sich die große Pfeilhöhe b noch vergrößern.
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Für die Anwendung der Erfindung auf liegende Maschinen ist in Abb.
a bis 7 ein Ausführungsbeispiel gegeben. Die mit doppelter Umlaufzahl laufentl.e
Steuerwelle i (Abb. 2) trägt einen Achsenregler 2, der starr mit zwei gleichgerichteten
Hauptexzentern 3 verbunden ist, die er gegenüber der Welle i reg,-lnd verdreht.
Zur Ausschaltung der unwirksam zu machenden Exzenterhübe ist wieder eine mit Maschinenumlaufzahl
laufende Schubkurve 22 (Abb. $) vorgesehen,- und auf ihr läuft eine Rolle 21, die
in einem Winkelhebel 42 läuft, der in einem Gelenk 43 am Lagerarm schwingt und mittels
einer Schubstange 44 an einer Kurbel 45 einer Ausschaltewelle 46 angreift, so daß
diese im Takt der Maschine hin und her geschwungen wird.
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Die Exzenterstangen der Hauptexzenter 3 sind zur Form runder Exzenterbügel
8 (Abb. 3) verkürzt und. greifen .an Schwinghebeln 47 an, von denen die Bewegung
durch Verbindungsstangen 9 zu den Ventilhebeln ii weitergeleitet wird. Zur Beeinflussung
durch die Ausschaltewelle 46 sind die Ventilhebel 47 auf Exzentern 48, 481 gelagert,
die mittels Lenkern 49, 491 von Hebeln 50, 501 (Abb. 6 und 7) so hin und
her geschwungen werden, daß die Schwingungsmittelpunkte der Ventilhebel abwechselnd.
um Wirksam- und Unwirksammachen des Vcntilhebelhubes verlegt werden.
Zur
Einwirkung des Reglers 2 sind ferner die Exzenter 48 weiter auf Exzentern 5i einer
durch den Regler verstellten Regelwelle 52 gelagert. An dieser Welle greift der
Regler durch aufgekeilte Scheiben 53 mit einem Hebelwerk 54, 55, 56 an, das am Gehäuse
57 eines Planetengetriebes angebaut ist. Dieses Gehäuse 57 dient zur Lagerung eines
Planetenrades 58, das mit zwei Haupträdern 59, 6o in der üblichen Art von Kegelräder-Planetengetrieben
in Eingriff steht. Das eine Hauptrad 59 ist starr mit den Hauptexzentern 3 verbunden,
während das zweite Hauptrad 6o starr mit einem kleinen Zahnrade 61 verbunden ist.
Dieses Zahnrad 61 greift im großen Hauptrade 5 der Steuerung unmittelbar ein, während
das zweite Hauptrad4 mit dem großen Rade 5 durch Vermittelung eines die Bewegungsrichtung
umkehrenden Zwischenrades 62 in Eingriff steht.
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Die Wirkung ist hier so, daß der Regler das Hauptrad 59 des Planetengetriebes
gegenüber der Welle i regelnd verdreht, während das zweite Hauptrad6o gleich schnellwiedieWellei
aber in entgegengesetztem Drehsinne umläuft. Der Planet 58 und mit ihm das Gehäuse
57 steht somit still bzw. führt die Reglerbewegung in halber Größe des vom Regler
erzeugten Schwingungsbogens aus. Das Getriebe 56, 55. 54 (Abb. 4.) überträgt diesen
Schwingungsbogen in verdoppelter Größe, also in der wirklichen Größe der Reglerschwingung
auf die Reglerwelle 52 und die auf ihr sitzenden gleichgerichteten Reglerexzenter
51, 5i'. Dadurch kommt die Reglereinwirkung auf die beiden Steuerhebel 47 und damit
auch auf die Ventile in genau gleicher Weise zur Wirkung.
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Bei der abgeänderten Ausführung nach Abb.8 ist das eine Hauptrad des
Planetengetriebes genau wie bei der vorigen Ausführung mit den Hauptexzentern 3
verbunden. Das Planetengehäuse 57 aber besitzt eine Verzahnung 63, die in einem
gleich großen Zahnrade 64 in Eingriff steht, und dieses Zahnrad 64 ist durch umlaufende
Ausschaltewellen 6 mit dem großen Zahnrade 5 verbunden, das hier unmittelbar mit
dem kleinen Zahnrade 4. in Eingriff steht. Das zweite Planetenhauptrad 6o trägt
einen Hebel 65, der ähnlich wie der Hebel 56 der Abb. 4 auf die Regelwelle
5a einwirkt, nur mit dem Unterschiede, daß er nicht einen halb so großen sondern
einen doppelt so großen Schwingungsbogen ausführt wie der Regler, und daß daher
das Getriebe 56, 55, 54 bei dieser Ausführung ein anderes Übersetzungsverhältnis
erhalten muß.
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Das Getriebe in dieser Ausführung besitzt den Vorteil, daß der Planet
58 und das zweite Hauptrad 6o sehr viel langsamer umlaufen als bei der Anordnung
nach Abb. 2 bis 7 und dadurch weniger der Abnutzung unterworfen sind.
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Bei der Ausführung nach Abb. 9 und =o ist die gebogene Regelungswelle
52 der Abb. T2 vermieden, indem sie durch kurze feststehende Zapfen 52 ersetzt ist.
Zu diesem Zwecke ist durch das hier flach unten gerichtete Hebelgetriebe 56, 55,
54 des Planetengetriebes das eine Regelexzenter 51 angefaßt, und von diesem Regelexzenter
wird durch ein Hebelwerk 66, 67, 68 die Bewegung auf eine durch Ausschaltewelle
46 umschließende Hohlwelle 69 weitergeleitet, von der die Bewegung durch ein genau
entsprechendes Hebelwerk 68', 67', 66' auf das zweite Regelexzenter 51 übertragen
wird.. Die beiden Exzenter 5i, 5i' führen hier genau wie bei der Verbindung durch
eine starre Welle zwangläufig gleiche Bewegungen aus.
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Die Hohlwelle 69 wie auch die Ausschaltewelle 46 werden bei dieser
Maschine in Kugellagern gelagert, so daß Beeinflussungen des Reglers durch Reibung
der Ausschaltewelle verhütet sind. Im übrigen ist die Ausführung genau entsprechend
der Ausführung nach Abb. 2 bis 7.
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Bei der Anwendung der Erfindung auf eine Schiffsmaschine nach Abb.
=i bis =3 besitzt die Maschine im dargestellten Beispiele vier einfach wirkende
Zylinder 7o mit vom Arbeitskolben 71 am Hubende freigelegten Auslaßschlitzen 72,
durch die der Abdampf in den unmittelbar herumgebauten Kondensator 73 strömt. Die
Zylinder 7o besitzen -daher nur je ein einziges in ihrem Deckel eingebautes Einlaßventil
13, und diesen Ventilen strömt der Dampf durch eine gemeinsame Zulaßleitung 74 mit
Absperreinrichtung 75 zu.
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-Die Steuerung weist dementsprechend nur eine Exzenteranordnung für
jeden Zylinder auf, jedoch arbeiten die Steuerungen je zweier benachbarter Zylinder
infolge des gewählten 18o'-Kurbelversatzes genau so wie die Steuerungen eines doppelt
wirkenden Zylindes.
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Die Steuerwelle i ist von der Hauptwelle 76 der Maschine durch eine
Zwischenwelle 77 mit Schraubenrädern wiederum mit der doppelten Maschinendrehzahl
angetrieben. Von der Steuerwelle i aus ist durch ein kleines Zahnrad 4 und ein größeres
Zahnrad 5 wiederum eine Ausschalteeinrichtung mit einfacher Maschinendrehzahl angetrieben,
und diese Ausschalteeinrichtung besteht aus einem doppelten Kurvennocken 22, der
für jedes Zylinderpaar eine Schubkurve besitzt und mit dem großen Zahnrade 5 fest
verbunden ist; diese Schubkurven versetzen über je einen winkelförmig ausgebildeten
Schwinghebel 42, 43 (vgl. Abb. 5), der durch eine Feder 23 am Nocken 2z angelegt
erhalten wird, je eine Ausschaltewelle 46 in schwingende Bewegung. Diese ineinander
gelagerten Ausschaltewellen 46 (vgl. Abb. 6 und 7) greifen mit Hebeln 5o und Lenkern
49 an Exzentern 48 an, auf denen die Steuerhebel 47 gelagert sind, die einerseits
an den Hauptexzentern
3 bzw. deren kurzen Exzenterstangen 8 angreifen
und anderseits mit Hubstangen 9 an Kurvenhebeln i1 der Ventile 13 angelenkt sind..
Die Wirkung ist hierbei wieder die, daß bei jeder zweiten Umdrehung durch die Nockenscheiben
22 und die Ausschaltewellen 46 die Ausschalteexzenter 48 in eine solche Stellung
gebracht werden, daß sie die Schwingungsmittelpunkte der Steuerhebel 47 verlegen
und dadurch den Kurvenhebel ii des Ventiles 13 an dessen Rolle außer Eingriff halten.
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Zur Füllungsveränderung ist hier eine Handregelungsvorrichtung 78
vorgesehen. Die Spindel des Handrades 78 greift mit einer Schnecke 79 in einem Schneckenzahnbogen
8o ein, der am Planetengehäuse 57 eines Planetengetriebes befestigt isl. Der als
Kegelrad ausgebildete Planet 58 greift in den zwei Haupträdern 59, 6o des Planetengetriebes
ein, und vön diesen ist das erste Hauptrad 59 auf der Steuerwelle i aufgekeilt,
während das zweite Hauptrad 6o auf einem selbständigen Wellenteile 81 aufgekeilt
ist, der auch das Ausschaltewellenantriebsrad 4 trägt, und die ihm vom Vorgelegewerk
77 übermittelte Bewegung weiter über das Planetengetriebe 6o, 58, 59 auf die Steuerwelle
i überleitet.
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Durch Drehen am Handrade 78 wird, unabhängig davon, ob die Maschine
läuft oder stillsteht, die Steuerwelle i gegenüber der Antriebswelle 81 verdreht,
und damit werden auch die auf ihr festgekeilten Hauptexzenter 3 im Sinne einer Füllungsänderung
verdreht, und zwar wiederum nur im Sinne einer Voreilungsänderung ohne Hubänderung.
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Zur Konstanthaltung des Einströmungsbeginnes trotz der Verdrehung
der Hauptexzenter 3 ist weiter eine Deckungsverstellung vorgesehen, die gleichfalls
vom Regelrade 78 beeinflußt wird. Diese Deckungsverstelleinrichtung besteht wiederum
darin, daß die Steuerhebel 47 bzw. die sie tragenden Ausschalteexzenter 48 nicht
auf festen Zapfen gelagert sind sondern Kauf Exzentern 5i einer Deckungsverstellwelle
52 und diese Deckungsverstellwelle 52 wird vom Gehäuse 57 des Planeten 58 (Abb.
4) mittels eines Getriebes 56, 55, 54 regelnd verstellt. Die Wirkung ist so, daß
beim Verdrehen des Handrades 78 nicht nur wie oben beschrieben die Hauptexzenter
3 verdreht werden sondern auch- die Welle 52 mit den Deckungsexzentern 51; da beim
Einströmungsbeginne für jeden Zylinder und bei dem gewählten 18o °-Kurbelversatze
und der Steuerivellendrehzahl gleich dem doppelten der Maschinendrehzahl sämtliche
Hauptexzenter 3 und sämtliche Deckungsexzenter 51 parallel gerichtet sind, so hat
auch die Verstellung der Welle 52 zur Konstanthaltung des Einströmungsbeginnes um
genau denselben Winkel zu erfolgen wie die Verstellung der Welle i gegenüber ihrer
Antriebswelle 81. Dies ergibt sich durch das Planetengetriebe, da der Gehäusezahnbogen
60 den halben Winkelweg wie das Hauptiad 63 beschreibt, wiederum mit einer Übersetzung
von 2 zu i in dem Hebelgetriebe 54, 55, 56.
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Für die zwei weiteren Zylinder der Maschine und für gegebenenfalls
noch vorhandene weitere Zylinderpaare sind die Getriebe 3, 8, 47, 9, 11, 22, 46,
5o und 52 in entsprechender Weise vorhanden, während das Planetengetriebe 57 durch
die Haupträder .4, 5 für alle Zylinder gemeinsam sind.
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Genau die gleiche Anordnung des Planetengetriebes kann auch Verwendung
finden, wern die Hauptexzenter unmittelbar durch einen auf ihrer Welle sitzenden
Achsenregler verstellt werden. Die Hauptexzenter sind dann wieder mit einem Hauptrade
verbunden, das zweite Hauptrad läuft mit der Steuerw ellendrehzahl um, je nach der
Konstruktion der Zahnräder in gleicher oder entgegengesetzter Richtung, und das
Planetengehäuse, das die wirksamen Reglerschwingungen mitmacht, steht mit den Deckungsexzentern
so in Verbindung, daß auf diese die Reglerstellungen übertragen werden.
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Die Steuerwelle i ist mit den Hauptexzentern 3 aus einem einzigen
Stücke geschnitten und. ebenso die Deckungsv erstellwelle 52 mit den Dekkungsverstellexzentern
51.
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Die Anordnung der Deckungsvcrstellexzenter 51, der darauf sitzenden
Ausschaltexzentcr 48 und der auf 'diesen sitzenden Steuerhebel 47 weist genau die
Anordnung und die Einzelheiten auf wie bei sonstigen Anordnungen mit übereinander
gelagertem Grundexzenter und Außenexzenter. Die geringe Größe sämtlicher Exzenter,
die durch die mit erhöhter Drehzahl laufende Steuerwelle gegeben ist, ermöglicht
hier, diese ganze Anordnung wie ersichtlich außerordentlich gedrängt zusammenzubauen.
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Das Zwischenrad 5o ist hier erforderlich, um die. Drehsinnumkehrung,
die das Kegcfräderplanetengetriebe 61, 62, 63 ergibt, wieder auszugleichen und kann
unter Umständen fortfallen.
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Das Planetengetriebe kann ferner unmittelbar den Antrieb der Steuerwelle
i von ihrer Antriebswelle 65 vermitteln, indem sein eines Hauptrad 62 mit der Antriebswelle
65 verbunden ist. Die Anordnung kann auch so getroffen sein, daß der Träger des
Planeten 61 auf der Antriebswelle 65 aufgekeiit ist, während das Handrad 58 mit
dem einen Hauptrade 62 des Planetengetriebes verbunden ist und auch das Getriebe
68 zur Deckungsverstellung an diesem angreift; das Planetengetriebe bewirkt dann
zugleich die Übersetzung 2 zu i, so daß das Steuerwellengetriebe 49 als bloßes Zwischengetriebe
ohne Übersetzung auszuführen ist.
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Die neue Anordnung mit regelnd gegenüber ihrer Antriebswelle .65 verdrehter
Steuerwelle i
und mit demgemäß starr auf der Steuerwelle i sitzenden
Hauptexzentern 3 ermöglicht es auch, ohne Schwierigkeit mehrere nebeneinanderliegend
angeordnete Zylinder von einer einzigen parallel zu ihnen liegenden Steuerwelle
zu steuern, und diese Anordnung ist besonders für Maschinen ohne Auslaßventile einfach
und sicher durchführbar. Hierdurch sind vor allem Drillingswalzenzug-Gleichstrommaschinen
vorzüglich betriebssicher und einfach ausführbar.