DE377061C

DE377061C - Steuervorrichtung fuer Verbrennungskraftmaschinen

Info

Publication number: DE377061C
Application number: DEF48955D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1921-03-25
Filing date: 1921-03-25
Publication date: 1923-06-09

Description

Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Regelvorrichtung für Verbrennungskraftmaschinen, insbesondere von Zweitaktmotoren, bei welchen der Kompressionsraum mehreren Zylindern gemeinsam und bei welchen das luftdicht abgeschlossene Kurbelgehäuse durch Zuströmkanäle mit dem Zylinderinnern verbunden ist.

Der Erfindungsgegenstand gestattet, durch ίο einfache Betätigung eines Hebels das Einströmen des Gasgemisches in den Zylinderraum sowie das Ausströmen der Abgase aus demselben entweder zusammen oder einzeln zu regeln und ferner das Kompressionsverhältnis in gewollten Grenzen zu ändern.

Der Erfindungsgegenstand ist in der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht, und es stellt dar:

Abb. ι eine beispielsweise schematische Darstellung der Regelvorrichtung, an einer Verbrennungskraftmaschine angebracht (Regelung der Einströmung),

Abb. 2 eine schematische Darstellung der Regelvorrichtung (Regelung von Einströmung und Ausströmung sowie Änderung des Kompressionsverhältnisses),

Abb. 3 eine andere Ausführungsform der Regelvorrichtung (Regelung der Aus- Tind Einströmung sowie des Kompressionsverhältnisses) und .

Abb. 4 die Seitenansicht dazu.

Gemäß vorliegender Erfindung ist in dem Kurbelgehäuse ι oder neben demselben die Kurbelwelle 2 in einer Buchse 3 exzentrisch gelagert. Das gleiche gilt für die andere Zylinderseite, wo die Kurbelwelle 4 in oder an dem Kurbelgehäuse 5 ebenfalls in einer Buchse 6 exzentrisch gelagert ist. Auf den Kurbelwellen 2 und 4 sind Kettenräder o. dgl. y und 8 aufgesetzt, welche mittels einer Kette 9 oder einem ähnlichen Übertragungsmittel die Hauptwelle 10 des Motors antreiben.

In der einen Stellung der Buchse 3 befindet sich die Kurbelwelle 2 und demgemäß auch der zugehörige Kolben, angedeutet durch den Kolbenbolzen 11, in der tiefsten Lage.'Wird nun die Buchse 3 mittels eines Hebels 12 verschwenkt, so wird dadurch auch die Stellung des Kolbens im Zylinder verändert und der Kolben höher in demselben eingestellt (höchste Stellung 1 i^a entsprechend der Stellung 2" der Kurbelwelle). Durch dieses Heben oder Senken der Kurbelwelle wird aber

auch die Stellung der Kettenscheibe 7 gegenüber der Hauptwelle 10 verändert, so daß die Kette 9 ihre Spannung verlieren würde. Aus diesem Grunde ist eine Spannscheibe 13 in einer Buchse 14 ebenfalls, und zwar in umgekehrtem Richtungssinn, exzentrisch gelagert und diese Buchse durch einen Hebel 15 und eine Stange 16 mit dem Hebel 12 verbunden. Wird nun mittels des Hebels 12 die Lage der Kurbelwelle und dadurch die Lage der Kettenscheibe 7 verändert, z. B. letztere der Hauptwelle 10 genähert, so wird gleichzeitig durch Hebel 15 die Spannscheibe 13 um den gleichen Betrag in ihrer [.age verändert, und zwar in diesem Fall von der Hauptwelle entfernt, so daß stets die gleiche Spannung in dem Übertragungsmittel 9 erhalten bleibt (vgl. gestrichelte Linie 9", 7" und 13"). Auf diese Weise hat man es in der Hand, während des Ganges des Motors die Kolbenlage im Zylinder und damit die Einströmung durch die Schlitze des Zylinders zu verändern. .Man kann z. B. bei gleicher Lage der Ein- und Ausströmschlitze in den beiden zusammenarbeitenden, einen gemeinsamen Kompressionsratim aufweisenden Zylindern durch eine Regelvorrichtung die Einströmschlitze früher schließen als die Ausström- ! schlitze oder umgekehrt.

Bei der Ausführungsform nach Abb. 1 ist nur die Kolbenstellung auf der Einströmseite während des Ganges veränderbar, der Kolben in dem anderen Zylinder dagegen auf der Ausströmseite mittels der Buchse 6 in einer ! bestimmten Stellung fest eingestellt, welche natürlich auch nach Belieben, nur nicht während des Ganges des Motors, verändert werden kann.

Bei der Ausführtmgsform nach Abb. 2 ist auch die Buchse 6' mittels eines Hebels 17 während des Ganges der Maschine verstellbar. Da dabei auch die Scheibe 8' ihre Lage verändert, ist der Hebel 17 mittels einer Stange 18 und einem Hebel 19 mit einer exzentrischen Buchse verbunden, welche mit der Buchse 14 zusammenarbeitet und durch die Spannscheibe 13 die .Spannung in dem übertragungsmittel aufrechterhält.

Durch diese beiderseitige \*erstellung der Kolben in den beiden Zylindern kann während des Ganges des Motors das Kompressionsverhältnis verändert werden.

Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 wird die Umdrehung der Kurbelwellen 20 und 2 r durch Zahnräder 22 und 23 auf ein Zahnrad der Hauptwelle 25 übertragen. Die Kurbel- 1 wellen sind dabei in je einem auf der Hauptwelle 25 drehbaren Arm 26 und 27 gelagert, und die Stellung dieser Arme kann durch eine in einen Zahnsektor 28 bzw. 29 eingreifende Schnecke 30 bzw. 31 verändert werden, indem diese Arme in Richtung der Pfeile 32 und 33 gehoben oder gesenkt werden. Die Schnecken und 31 können dabei entweder für sich allein gedreht werden, oder sie sind durch eine Stange 34 zwangläufig miteinander verbunden.

Die vorbeschriebene Anordnung kann natürlich nicht nur an einer Zweitaktmaschine, sondern an jeglicher Art von Verbrennungskraftmaschinen Anwendung finden, wo eine Änderung der Kolbenstellung im Zylinder aus beliebigen Gründen erwünscht ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Steuervorrichtung für Yerbrennungskraftmaschinen, bei denen je zwei Zylinder einen gemeinsamen Kompressionsraum besitzen, jedoch auf verschiedene Kurbelwellen arbeiten und von den Kolben Ein- und Auslaßschlitze gesteuert werden, dadurch gekennzeichnet, daß beide Kurbelwellen (2 und 4) exzentrisch in an sich bekannten, einstellbaren, aber bezüglich des Exzentermittelpunktes phasenverschobenen Lagerbuchsen (3 und 6) geführt sind, wobei die Lagerbuchsen durch Verbindungsmittel (Ketten, Hebel o. dgl.) gleichzeitig verstellt werden können, so daß die in dem einen Zylinder vorgesehenen Einströmschlitze bald früher, bald später als die in dem anderen Zylinder angeordneten Ausströmschlitze geschlossen werden.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer übertragung des Drehmomentes der Kurbelwellen auf die Hauptwelle mittels einer Kette o. dgl. eine mit den drehbaren Buchsen der Kurbelwelle verbundene Buchse (14) mit exzentrisch gelagerter Spannscheibe (13) zur Aufrechterhaltung der Spannung des Übertragungsmittels vorgesehen ist.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurbelwellen (20,21) in um die Achse (25) der Hauptwelle drehbar gelagerten Armen (26, 27) gelagert sind und in ihrer Höhenlage verändert werden können (Abb. 3).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.