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Vorrichtung zum Halten der Flügel eines Flugzeugs
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Halten der Flügel eines
Flugzeugs, insbesondere eines Motorsegelflugzeugs.
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Um die Flügel eines Motorseglers zu demontieren, waren bisher zwei
bis drei Personen erforderlich. Eine Person mußte das freie Ende des Flügels so
weit anheben, bis eine zweite Person im Rumpf des Flugzeugs den nunmehr entlasteten
Bolzen, der den Flügel befestigt, herausziehen konnte. Danach mußte die zweite Person
die Wurzel des Flügels unterstützen, während die erste Person den Flügel aus der
Holmbrücke zog. Danach wurde der Flügel um 90° nach vorne geschwenkt, wobei die
zweite Person den Flügel dauernd unterstützen mußte.
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Danach wurde der immer noch im Bereich der Wurzel am Rumpf angelenkte
Flügel um 900 um diese Anlenkstelle nach hinten geschwenkt, um sie in Schlaufen,
welche
am Höhenleitwerk befestigt waren, oder in einem verfahrbaren
Wagen abzulegen. Diese Arbeit war arbeitsaufwendig und Risikoreich, da der Flügel
leicht aus der Hand rutschen als auch eine der Personen stolpern konnte.
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Bei der Montage der Flügel geschah die Arbeit umgekehrt, wobei am
freien Flügelende eine Person die schwere Fläche oft lange halten mußte, bis die
Stelle gefunden war, bei der sich der Bolzen einschieben ließ.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, durch
die die Montage und Demontage der Flügel erleichtert wird und von einer Person bei
geringstem Risiko einer Beschädigung des Flugzeuges durchführbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein auf Rädern fahrbares
Gestell, auf dem eine senkrecht verschiebbare Hubeinrichtung befestigt ist, an der
oben ein Lagerelement angelenkt ist, das den Flügel quer zu seiner Längsachse umgreift
und von einer etwa waagerechten in eine senkrechte Stellung kippbar ist.
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Mit dieser Vorrichtung kann eine einzelne Person die Flügel eines
Flugzeuges, insbesondere eines Motorseglers oder Segelflugzeugesleicht und schnell
Demontieren als auch montieren. Das Beschädigungsrisiko ist minimal, da die Flügel
zu keinem Zeitpunkt von Hand unterstützt werden müssen. Auch werden die Konstruktionselemente
in den Flügeln, insbesondere die empfindlichen Zeleskoprohre, wesentlich weniger
belastet.
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Darüberhinaus sind diese Vorrichtungen geeignet, bei Waschen, Polieren
oder Inspektionsarbeiten am Flugzeug eingesetzt zu werden. Die Unterseite der Flügel
kann bequem erreicht werden.
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Ein besonders sicherer Halt der Flügel ist dann gegeben, wenn das
Lager mit seiner Aufnahmeöffnung die Oberseite, Unterseite und mindestens eine Längskante,
insbesondere die Vorderkante des Flügels, zumindest teilweise umgreift.
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Sehr schonend werden die Flügel dann gestützt, wenn die Aufnahmeöffnung
des Lagerelements dem Flügelquerprofil etwa angepaßt ist. Hierbei kann die Aufnahmeöffnung
von einem schalenförmigen Teil gebildet sein.
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Eine bessere Auflage der Unterseite des Flügels wird dadurch erreicht,
daß der untere Schenkel der etwa U-förmigen Aufnahmeöffnung länger ist als der obere.
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Vorzugsweise sollte das Lagerelement parallel zur Flügelachse eine
Breite von ca. 10 bis 50 cm aufweisen.
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Dies zeigt, daß die Vorrichtung verhältnismäßig klein bauen kann.
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Die unterschiedlichen Neigungen der Flügel an einem Flugzeug als auch
ein Abkippen der Flügel nach ihrem Lösen werden dadurch leicht erreicht, wenn das
Gelenk an der Hubeinrichtung ein Drehgelenk mit drei Freiheitsgraden ist.
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Eine konstruktiv einfache Vorrichtung bei hoher Funktionssicherheit
wird dann erreicht, wenn die Hubeinrichtung eine senkrechte Geradführung aufweist,
deren beweglicher, das Gelenk aufweisender Tragteil durch ein Getriebe oder eine
hydraulische Einrichtung auf- und abbewegbar ist.
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Hierbei kann das Getriebe eine Spindel zum Antrieb des Tragteils aufweisen.
Eine besonders einfache, robuste und preiswerte Konstruktion wird damit geschaffen,
daß die Hubeinrichtung einen Kraftfahrzeug-Wagenheber üblicher Bauart aufweist,
der unterhalb des das Gelenk aufweisenden Tragteils angeordnet ist.
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Von Vorteil ist es, wenn das das Gelenk aufweisende Tragteil ein Schlitten
oder Support ist, da hierdurch das Tragteil besonders leicht beweglich ist. Eine
sichere und stabile Führung wird erreicht, wenn das das Gelenk aufweisende Tragteil
zwei senkrechte Rohre hat, die in oder auf zwei senkrechten unbeweglichen Führungsrohren
gleiten. Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß unten am Gestell zwei Räder angelenkt
sind, deren Halterungen jeweils um eine senkrechte Achse drehbar sind. Dies führt
zu einer stets stabilen Lage der Vorrichtung und einer hohen Beweglichkeit.
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Werden zwei dieser Vorrichtungen zu beiden Seiten des Rumpfes für
die Flügel verwendet, so wird vorgeschlagen daß ein Verbindungselement an und zwischen
den das Gelenk aufweisenden Tragteilen zweier Vorrichtungen lösbar und etwa waagerecht
befestigbar ist, das mittig eine Auflagefläche für den Flugzeugrumpf aufweist. Dies
führt zu einer leicht beweglichen Einheit von Flugzeug und beiden Vorrichtungen,
wobei das Verbindungselement das Spornrad des Flugzeugs von Boden abhebt, so daß
dieses den Transport nicht behindert.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht mit
senkrecht gestelltem Lagerelement und strichpunktgezeichnet das Lagerelement in
waagerechter Stellung, Fig. 2 einen Schnitt nach A-A in Fig. 1 Fig. 3 eine Vorderansicht
der Vorrichtung bei senk-
recht gestelltem Lagerelement, Fig. 4
eine Seitenansicht des Verbindungselementes, Fig. 5 eine Draufsicht auf das Verbindungselement,
Fig. 6 zwei durch ein Verbindungselement miteinander verbundene Vorrichtungen, zwischen
denen das Flugzeug in Punktstrich-Zeichnungsweise angedeutet ist.
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Das Fahrgestell der Vorrichtung weist im Grundriß T-förmig aneinander
befestigte, im Querschnitt quadratische Rohre 1 auf, an deren drei freien Enden
je ein Rad 2 befestigt ist, wobei die Halterung 3 des jeweiligen Rades um eine senkrechte
Achse 4 um 360° drehbeweglich ist, wobei der obere Teil der Achse 4 an den Rohren
1 angeschraubt ist. Jeweils zwei zueinander parallel in derselben waagerechten Ebene
aneinander im Abstand befestigte Rohre 1 bilden den Stamm 5 und das rechtwinklig
dazu angeordnete Querstück 6 des T-förmigen Fahrgestells.
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Auf beiden waagerechten Rohren 1 des Stammes 5 sind in gleicher Höhe
nebeneinander und damit in gleichem Abstand zum Querstück 6 auf den Rohren 1 je
ein senkrechtes quadratisches Führungsrohr 7a und 7b befestigt, die ca. 40 cm über
der Oberseite des Fahrgestells nach oben ragen und dort frei enden. Über die Führungsrohre
7a, 7b ist jeweils ein senkrechtes Rohr 8a, 8b quadratischen Querschnitts geschoben,
wobei die Rohre 8a, 8b einen nur wenig größeren Innendurchmesser aufweisen als der
Außendurchmesser der Rohre 7a, 7b. Die Rohre 8a, 8b sind somit auf den Rohren 7a,
7b in Achsrichtung senkrecht verschieblich. Die oberen Enden der Rohre 8a, 8b sind
über einen waagerechten Quersteg 9 aus einem nach
unten offenen
U-Profil aneinandergeschweißt. Der Quersteg 9 trägt an seiner Oberseite ein Drehgelenk
10, das drei Freiheitsgrade besitzt und durch das ein Lagerelement 11 an dem Tragteil
12 angelenkt ist, das von den Rohren 8a, 8b und dem Quersteg 9 gebildet ist. Am
Quersteg 9 steht ferner ein kurzes Rohrstück 13 waagerecht vor, das am freien Ende
oben ein Auflager 14 für das Lagerelement 11 in dessen waagerechter Stellung besitzt.
Für die drei Freiheitsgrade kann das Drehgelenk 10 drei voneinander getrennte Achsen
oder eine Kugel aufweisen, die in einer entsprechend geformten Lagerung beweglich
ist.
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Das senkrechte Tragteil 12 wird durch eine Hebevorrichtung 15 senkrecht
auf- und abbewegt. Diese Hebevorrichtung kann in einer nicht dargestellten Ausführungsform
eine hydraulische Zylinder-Kolbeneinheit aufweisen, die insbesondere durch eine
Fußpumpe betätigt wird. Im Ausführungsbeispiel wird die Hebevorrichtung 15 von einem
üblichen Wagenheber gebildet, der rautenförmig miteinander verbundene Gelenkstäbe
aus Flacheisen aufweist, die durch eine waagerechte Spindel 16 betätigt wird, wobei
die in den mittleren Gelenken 17 angreifende Spindel 16 dort in Gewindebohrungen
einliegt, deren Gewinde wie auch die der Spindel gegenläufig sind. Ein Drehen der
Spindel 16 durch eine Kurbel 18 in einer Drehrichtung führt zu einem Sichnähern
der Gelenke 17 und in der entgegengesetzten Drehrichtung zu einem Sichentfernen.
Im ersteren Fall wird das obere Gelenk 19 der Hebevorrichtung angehoben, wobei das
in diesem Bereich aufliegende Tragteil 12 sich nach oben bewegt. Statt dieses Wagenhebertyps
können auch Wagenheber als auch Hebelvorrichtungen anderer Konstruktionsarten verwendet
werden. Allerdings ist die oben beschriebene Konstruktion besonderes exakt in beide
Richtungen betätigbar.
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In der in Fig. 1 strichpunktiert dargestellten Stellung des Lagerelementes
11 weist dieses einen unteren längeren Schenkel 20 und einen oberen kürzeren Schenkel
21 auf.
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Beide zueinander parallele Schenkel 20, 21 sind an einem Ende durch
ein Querstück 22 miteinander verbunden, so daß die beiden Schenkel und das Querstück
eine U-förmige Aufnahmeöffnung 23 bilden. Beide Schenkel und das Querstück werden
durch zueinander parallel befestigte Rohre quadratischen Querschnitts gebildet und
in der Öffnung liegt ein Blechteil 24 ein, das schalenförmig der äußeren Querschnittsform
eines.Flugzeugflügels im vorderen und mittleren Bereich nachgebildet ist. Das Drehgelenk
10 ist an der Außenseite des Schenkels 20 in einem Bereich befestigt, in dessen
waagerechter Höhe bei senkrechter Stellung des Lagerelements 11 etwa der Schenkel
21 endet und bei einliegendem Flügel etwa der Schwerpunkt des Flügels ist.
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Wird zu Beginn einer Demontage das Lagerelement 11 auf einen Flügel
geschoben, so liegt das Lagerelement 11 etwa waagerecht, d. h. die Schenkel 20,
21 sind waagerecht. Um den Flügel nicht zu beschädigen, kann das schalenförmige
Teil 24 innen von weichem Material, insbesondere Stoff-oder Teppichauslegeware,
ausgekleidet sein.
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Zur Demontage eines Flugzeuges, insbesondere eines Motorseglers werden
beide Vorrichtungen unter die Flügel so geschoben, daß die Aufnahmeöffnungen 23
die Flügel jeweils übergreifen. Hierbei wird darauf geachtet, daß die Vorrichtungen
etwa im Schwerpunkt die Flügel stützen. Hiernach werden durch die Hebelvorrichtungen
die waagerecht liegenden Lagerelemente 11 nach oben geschraubt und damit die Flügel
so weit angehoben, bis die Montagehebel aus dem Flächenbeschlag des Flügels sich
leicht herausziehen lassen.
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Jetzt kann der Flügel am äußeren Ende leicht aus dem Holm gezogen
werden, ohne daß die Konstruktion, d.h.
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die Teleskopstangen in den Flächen belastet werden. Ist
der
Flügel vollständig aus der Holmbrücke gezogen, so wird der Flügel um 90° um das
Drehgelenk 10 nach vorne geschwenkt. In dieser Stellung werden die Vorrichtungen
in der Weise teilkreisförmig verfahren, daß die Flügel waagerecht um die immer noch
mit dem Rumpf bestehende Anlenkstelle nach hinten verschwenkt werden, bis beide
Flügel mit ihren Achsen parallel zur Längsachse des Rumpfes sind (Fig. 6).
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In dieser Stellung, in der beide Vorrichtungen nahe beieinander in
entgegengesetzten Richtungen zueinander stehen, wird an beiden Vorrichtungen ein
trägerförmiges Verbindungselement 25 befestigt. Dieses waagerechte Verbindungselement
25 wird mit seinen beiden freien Enden an einem Teil 26 befestigt, das waagerecht
am Tragteil 12 unten vorspringt und eine senkrechte Öffnung 27 besitzt, in die von
oben ein Bolzen 28 einschiebbar ist, der zusätzlich in einer Bohrung am Ende des
Verbindungselements 25 einliegt. Hierdurch wird das Verbindungselement 25 zu beiden
Seiten von den Tragteilen 12 der Vorrichtungen gestützt und ist damit mit den Tragteilen
12 auf- und abfahrbar. Im mittleren Bereich weist das Verbindungselement 25 eine
nach unten sich wölbende Auflagefläche 29 auf, auf der der Rumpf des Flugzeugs im
hinteren Bereich liegt.
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Werden in der in Fig. 6 dargestellten Stellung beide Tragteile 12
der beiden Vorrichtungen hochgefahren, so wird der Rumpf 30 angehoben, so daß das
Spornrad 31 mit dem Boden keinen Kontakt mehr hat. Hierdurch wird das Flugzeug leicht
verfahrbar, da es nur noch von den Rädern der Vorrichtungen und vom Bugrad getragen
wird. Das Flugzeug kann in diesem Zustand in eine Halle gefahren werden und dort
auf den Vorrichtungen gelagert bleiben, bis es wieder benutzt werden soll.
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