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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Art.
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Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-PS 15 66 691 bekannt. Bei
dieser Vorrichtung besteht der Nachteil, daß sie nicht nur relativ voluminös ist,
sondern daß das die Medikamente aufnehmende Bauteil an die übrige Vorrichtung angepaßt
sein muß und insofern meist ein Umfüllen vorgenommen werden muß. Selbst wenn die
Medikamente bereits in Packungen verkauft würden, welche sich in die bekannte Vorrichtung
(DE-PS 15 66 691) einfügen ließe, so könnte diese nicht mit den Entnahmebehältern
üblicher Verpackungen identisch sein. Diese müßten zur Anwendung mit der bekannten
Vorrichtung zusätzliche Bauteile wie Gleitstücke, Nocken oder Schaltbolzen aufweisen,
welche bei üblichen Verpackungen nicht benötigt werden und dann zusätzliche Produktionskosten
verursachen würden, wenn sie einheitlich an allen Medikamentenverpackungen mit dem
Ziel vorgesehen würden, die Verwendung mit einer Vorrichtung zur Zeitkontrolle zu
ermöglichen.
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Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche mit den bekannten
Aufnahmebehältern für Medikamente in jeglicher Darreichungsform ohne weiteres kombinierbar
ist, so daß sich damit die Möglichkeit ergibt, die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit einer handelsüblichen Verpackung zu benutzen, wobei die erfindungsgemä-
ße
Vorrichtung in den verschiedenen Standardmaßen für Deckel vorrätig gehalten wird.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß bei einer im wesentlichen
die Entnahmeöffnung einer Medikamentenpackung bedeckenden Kontrolleinrichtung diese
relativ klein gehalten werden kann, wobei in der Abdeckfläche für die Öffnung eine
elektronische Miniaturuhr enthalten ist.
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Im Bereich dieses "Deckels" lassen sich alle für die Einnahmekontrolle
erforderlichen Teile unterbringen. Die Kontrolle der Medikamenteneinnahme umfaßt
die Terminerinnerung, das sowie das Verhindern einer vorzeitigen oder Doppeleinnahme.
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Besonders günstig bei der Erfindung ist, daß sie sich auch bei handelsüblichen
Tropfflaschen - und damit flüssige Arzneimittel - verwenden läßt. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung wird bevorzugt als kompletter Behälter angeboten, wobei, falls einmal
ein Medikament nicht in einem passenden Entnahmebhälter verkauft wird, die Betriebsbereitschaft
durch einfaches Umfüllen hergestellt werden kann.
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Im übrigen bietet die Erfindung auch in diesem Fall den beträchtlichen
Vorteil, daß zur Veränderung der Aufnahmekapazität lediglich die Größe des Entnahmebehälters
bei gleichbleibender Deckelgröße verändert werden muß, was bei röhrchen- oder quaderförmigen
Behältern ohne weiteres durch Vergrößerung der Röhrchenlänge bzw. der Behältertiefe
vorgenommen werden kann.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zeichnen sich dadurch aus,
daß der elektroakustische Wandler, welcher
zur Abgabe des Alarmsignals
zum Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme dient, gleichzeitig einen druckempfindlichen
Sensor bildet, um abzufragen, ob sich der Aufnahmebehälter am mit dem erfindungsgemäßen
Meldesystem versehenen Deckel befindet. Dabei ergibt sich zusätzlich der Vorteil,
daß der elektroakustische Wandler mit der Wandung des Entnahmebehälters in Wechselwirkung
tritt und dieser als Resonanzboden für die Abgabe des Schallsignals dienen kann.
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Bei der bevorzugten Ausführung mit der Verwendung eines piezokeramischen
Elementes als Schallwandler und Druckaufnehmer läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit den Bauteilen, wie sie zur Herstellung einer Digitaluhr mit Alarmsignalgeber
verwendet werden, kostengünstig und in großen Stückzahlen herstellen.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten
Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen: Figur
1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Draufsicht, Figur
2 dasselbe Ausführungsbeispiel in Seitenansicht im Schnitt mit einem Tablettenröhrchen
sowie Figur 3 ein elektrisches Blockschaltbild des zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiels.
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Es handelt sich dabei von den verwendeten elektronischen Bauteilen
und Funktionsgruppen her um eine quarzgesteuerte
Digitaluhr mit
zwei Zeit- bzw. Funktionsdisplays, so daß nur begrenzte konstruktive und schaltungstechnische
Änderungen notwendig sind, um die hier beschriebene funktionskontrollierte Erinnerung
an die regelmäßige Medikamenteneingabe zu realisieren.
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In ein Gehäuse 1, welches beim dargestellten Ausführungsbeispiel dem
Deckel einer runden Tablettendose größenmäßig entspricht und auch im übrigen angepaßt
ist, ist eine Zeit-/Datums-Anzeige 2 eingebaut, welche über Momentdrucktasten als
Stellelemente 3 und 4 in ihrer verschiedenen Funktion setz- und einstellbar ist.
Die Funktion dieser Baugruppe entspricht identisch einer Digital-Armband-Uhr mit
Zeit- und Datumsangabe. Zusätzlich vorgesehen ist ein zweites Anzeigedisplay 5,
welches ebenfalls zwei Stellelemente 6 und 7 in Form von Momenttastern aufweist.
Die Stellelemente 3, 4, 6 und 7 sind bevorzugt in die Deckeloberfläche versenkt
eingelassen, um ein unbeabsichtigtes Verstellen bei Aufbewahrung innerhalb einer
Tasche zu vermeiden. Zur Veränderung der Einstellung ist dabei ein spitzer Gegenstand
zu verwenden. Während das Display 2 in Normalbetrieb die Zeit nach Stunde und Minute
anzeigt, gibt das Display 5 den nächsten Eingabezeitpunkt für ein Medikament, d.h.
den Tag nach seiner Datumsbenennung innerhalb des Monats und die Zeit der Einnahme
in Stunden wieder.
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Die Funktion der Stellelemente 6 und 7 entspricht denjenigen für die
Uhrzeiteinstellung 3 und 4, wobei das Element 4 die Zeitanzeige in eine Datumsanzeige
umwandelt, dient das Element 3 als Selektionselement, welches nach
Betätigung
nacheinander den Monat, den Tag, die Stunde und die Minute einzeln als Anzeige erscheinen
läßt, wobei die Anzeige zum Stellen in Einer-Schritten vorangesetzt werden kann.
Entsprechend läßt ein einmaliges Betätigen des Elementes 7 die Anzeige 5 vom Zeitpunkt
der nächsten Einnahme in einer Anzeige des Modus des Einnahmezyklus umspringen,
wobei die gewählte Darstellung sowohl den Zyklus erkennen läßt als auch den Zeitpunkt
innerhalb dieses Zyklus, der die nächste Medikamenteneinnahmeanzeige bildet.
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Der gewählte Zyklus läßt sich zusätzlich verändern, wenn bei gehaltenem
Element 6 das Element 7 jeweils kurz betätigt wird, wobei nach einem internen Programm
verschiedene Einnahme zyklen nacheinander dargestellt werden und beispielsweise
fünf verschiedene Moden nacheinander im Display erscheinen. Zwischen den Elementen
4 und 7 ist eine Schallaustrittsöffnung vorgesehen. Zusätzlich zu dem akustischen
Alarm ist eine optische Signalisierung (gegebenenfalls auch getrennt) möglich.
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Die verschiedenen Eingabezyklen und Moden sind nachfolgend beispielhaft
dargestellt. Die erste Ziffer - versehen mit einem Dezimalpunkt - gibt die tägliche
Wiederholfrequenz an: 1. = täglich; 2. = zweitäglich; 3. = alle drei Tage, etc.
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Nach der Tagesfrequenz sind Uhrzeitangaben vorgesehen, wobei der Anzeige
"0" keine Medikamenteneinnahmezeit zugeordnet ist, während die Zahlen 1 bis 24 jeweils
die Stunde der Einnahme markieren. Bei diesem Einnahmeschema, bei dem
die
erste Ziffer mit einem Dezimalpunkt versehen ist, lassen sich also Medikamenteneinnahmezeitpunkte
in täglichem Rhythmus zu verschiedenen Zeiten festlegen, wobei die Anzeige 1. 8
11 16 21 beispielsweise bedeutet, daß täglich ein Medikament um 8 Uhr, um 11 Uhr,
um 16 Uhr und um 19 Uhr einzunehmen ist.
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Der nächste Eingabezeitpunkt, welcher bei Anzeige des Einnahmezyklus
nicht ablesbar ist, d.h. die Stundenanzeige, blinkt bei einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung. Es sind - je nach Bedarf - auch Ausführungen mit weiteren innerhalb
eines 24-Stunden-Rhythmus programmierbaren Einnahmezeitpunkten möglich.
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Der Zyklus läßt sich entsprechend dem Stellen einer Uhr verändern,
wobei ein einmaliges Betätigen des Elementes 6 alle Ziffernanzeigen bis auf eine
verlöschen läßt, welche dann durch momentanes Betätigen der Taste 7 jeweils um einen
Schritt voransetzbar ist. Auf diese Weise läßt sich ein nahezu beliebiges regelmäßiges
Einnahmeschema auf einfache Weise mit wenigen Elementen einstellen.
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Ein weiteres Eingabeschema wird durch drei nachfolgende Ziffern ohne
Dezimalpunkt in der Anzeige gekennzeichnet, wobei die erste (zweistellige) Ziffer(nfolge)
den Zyklus der Einnahme angibt, die nächste Ziffer eventuelle medikamentenfreie
Tage in der nächsten Position die Ziffer des Tags innerhalb des Zyklus und als letzte
Ziffer die tägliche Einnahmestunde des Medikaments. Die Anzeige würde sich
im
unteren Display für einen wöchentlichen Einnahmezyklus in etwa wie folgt -darstellen:
7. 2 5 6 Die Veränderung der einzelnen Ziffern erfolgt wieder wie zuvor beschrieben.
Ein monatliches Einnahmeschema (erste Ziffen "28.") würde sich beispielsweise zur
Kontrolle der Einnahme von Antibabypillen eignen.
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Ein weiteres Einnahmeschema zeigt in der Reihenfolge die Ziffern 1
bis 6, wobei eine der Ziffern durch den Dezimalpunkt gekennzeichnet ist: 1 2. 3
4 5 6 Über dieses Schema lassen sich zusätzlich sechs feste Termine eingeben, wobei
durch das Stellelement 6 und Versetzen des Dezimalpunktes zu einer der Ziffern die
Zeitanzeige im oberen Display 2 auf den jeweiligen Termin gesetzt wird, wobei ein
Einstellen des Termins wie eine Uhrzeitanzeige vorgenommen werden kann. Wird zu
einer derartigen Terminzeit die Datumsanzeige "0" eingegeben, so erfolgt die Terminerinnerung
täglich. Auf diese Weise lassen sich auch komplizierte Einnahmeschemata, welche
sonst an die Gedächtnisleistung des Patienten hohe Anforderungen stellen würden,
auf einfache Weise programmieren. Gegebenenfalls ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch als schlichter Wecker verwendbar.
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In Figur 2 ist in der Schnittdarstellung wiedergegeben, wie ein zweiteiliges
Medikamentenbehältnis mit der erfin-
dungsgemäßen Vorrichtung in
Form eines Tablettenröhrchen gestaltet ist, wobei die Vorrichtung 1 den Deckel bildet,
der mit einem Stopfenansatz 8 in ein Röhrchen 9 eingesetzt ist. Das Deckelteil weist
die notwendigen Dichtelemente in Form von Rillen 10 auf. Während die Stopfen von
Tablettenröhrchen normalerweise hohl oder mit Schaumstoff oder sonstigem flexiblem
Material ausgefüllt sind, ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ein druckempfindliches
Element 11 mit einem mechanischen Druckfühler 11' in dem Teil des Stopfens vorgesehen,
der mit Wandung des Tablettenröhrchens 9 im geschlossenen Zustand in Berührung kommt.
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Der von der Seitenwandung ausgeübte Druck wird durch den nach außen
verrundeten Druckfühler 11' auf den Wandler 11 übertragen, in eine elektrische Größe
umgewandelt und der elektronischen Schaltung mitgeteilt.
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Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung stellt das druckempfindliche
Element 11 einen elektromechanischen Wandler dar, welcher in Schwingungen versetzt
werden kann, die der Außenwelt in Form eines akustischen Signals mitgeteilt werden.
Als Resonanzkörper dient dabei bevorzugt entweder das Tablettenröhrchen oder eine
innerhalb der Frontfläche befindliche Membrane 12. Auf diese Weise läßt sich die
erfindungsgemäße Vorrichtung mit bekannten Bauelementen ohne Schwierigkeiten realisieren.
In einer Baugruppe 18 sind elektrische Schaltung einschließlich Quarz und die Batterie
zusammengefaßt.
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In Figur 3 ist die elektrische Schaltung in Form eines Blockschaltbilds
schematisch wiedergegeben.
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Ein Steuerteil 13 für die Uhrenanzeige 2 wird von einem Quarz 14 über
einen Frequenzteiler 15 in üblicher Weise angesteuert. Und bildet eine Digitaluhr
mit Datumsanzeige.
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Die Zeitdaten werden abwechselnd zur Anzeige 2 geleitet, während Datum
und Stunde simultan zu einem Komparator 16 geleitet werden, dessen weitere Eingänge
mit dem Programmgeber für die Medikamenteneinnahme 17 verbunden sind, welcher über
die Betätigungselemente 6 und 7 in der zuvor beschriebenen Weise einstellbar ist.
Der nächste bevorstehende Einnahmezeitpunkt wird permanent mit der aktuellen Zeit
verglichen, wobei bei Übereinstimmung von + 1 Stunde ein Ausgangssignal am Ausgang
"N - 1 bis N + 1" abgegeben wird. Der Piezokeramikwandler 11 arbeitet in der dargestellten
Schaltung in zwei Richtungen, wobei er immer als Druckempfänger auf eine von der
Wandung des Tablettenröhrchens 9 ausgeübte Druckkraft anspricht, welche in der dargestellten
Position des Schalters 19 zu einem Verstärker 20 geleitet wird, der ein digitales
Ausgangssignal abgibt, wenn der Druck einen vorgegebenen Wert überschreitet. Wird
der Druckempfänger entlastet, gelangt also ein logischer "LOW"-Zustand zum einen
invertierenden Eingang eines UND-Gatters 21, an dessen anderem invertierenden Eingang
das vorgenannte Ausgangssignal des Komparators 16 ansteht.
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Wird damit der Druckempfänger 11 innerhalb eines Zeitraums von einer
Stunde vor bis zu einer Stunde nach dem vorgegebenen Medikamenten-Einnahmezeitpunkt
entlastet, so wird der im Programmgeber 17 festgehaltene nächste Eingabezeitpunkt
mittels eines Signals auf seinem entsprechenden Eingang um eine Position weitergerückt
und im Anzeigefeld 5 dargestellt.
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Ist Übereinstimmung zwischen der Zeitanzeige 2 und dem nächsten Medikamenteneingabezeitpunkt
erreicht, so gibt der Komparator 16 an seinem Ausgang ein Signal N ab, welches über
ein ODER-Gatter 22 zu einem Signalgenerator 23 gelangt, welcher intermittierend
in Form von kurzen Tönen erzeugt, welche über einen Verstärker 24 in ihrem Pegel
heraufgesetzt werden. Wann immer ein Signalton erscheint, wird von einem weiteren
(digitalen) Ausgang des Signalgenerators der Umschalter 19 umgeschaltet, so daß
der Piezowandler 11 mit dem Ausgang des Verstärkers 24 verbunden ist und somit das
erzeugte intermittierende Signal als Schallsignal abstrahlt. Die Signaldauer der
Impulse ist relativ kurz, so daß mit dem Rücksetzen des Schalters 19 in den entstehenden
Pausen der Wandler 11 jeweils als Druckempfänger abfragbar und ein öffnen des Medikamentenbehälters
sicher erfaßt ist.
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Der Signalgeber 23 wird weiterhin über den weiteren Eingang des ODER-Gatters
22 und ein UND-Gatter 25 mit zwei invertierenden Eingängen angesteuert, wenn ein
Öffnen des Tablettenröhrchens außerhalb der angegebenen Zeitbereiche um den Eingabezeitpunkt
herum geöffnet wird, so daß ein versehentliches Öffnen zu einer falschen Zeit dem
Benutzer deutlich signalisiert wird und er entsprechend gewarnt ist.
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Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend
angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten
denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten
Ausführungen Gebrauch machen. Insbesondere
beschränkt sich die
Ausführung nicht auf die Realisierung mit Tablettenröhrchen, sondern ist insbesondere
auch für flache Schachteln, Flaschen etc. vorteilhaft.
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