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Gegenstand: Schutzvorrichtung für Schneid-
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maschinen Druckschriften, die als Stand der Technik berücksichtigt
wurden: Cli-PS 621 464
Die Erfindung bezieht sich nuf' eine Schutzvorrichtung
für Schneidmaschinen, insbesondere Jür E;ntschwartungs- und Enthäutungsmaschinen
fiiy die Fleischerei, bei welchen wesljers. ein Messer und ein angetriebebenes Tlnrl¢;poi
(3n sowie eine auf den Antrieb der angetriebenen Teile der Schneidmaschine wirkende
Sicherheits-Schaltvorrichtung.
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Es sind für solche Schneidmaschinen Schutzvorrichtungen bekannt, welche
durch Klappen, Deckel usw. ein Aufgreifen auf ein Transportorgan, z.B. eine Transportwalze
od. dgl., beispielsweise bei einer Entschwartungsmaschine, im Stillstand verhindern.
Wird diese Maschine in Betrieb gesetzt, öffnet sich der Schutz automatisch und die
Gefahr ist wieder gegeben.
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Bei anderen Schneidmaschinen wird der Einlaufspalt so klein gehalten,
daß man zwar mit; flacher Hand auf die laufende Maschine gefahrlos aufgreifen kann,
aber trotzdem die Fingerspitzen verletzen kann, wenn man diese in den Einlaufspalt
drückt. In beiden Fällen ist auch die Verwendung von Schutzhandschuhen, z.B. Kettenhandschuhen,
keine befriedigende Lösung, denn auch diese werden von der Walze erfaßt und zusammen
mit den Fingern bzw. der Hand unter das Messer, in die Transportorgane usw. eingezogen.
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Bei einer weiteren bekannten Anordnung liegen die Transportwalze und
das Messer -tiefer als der Auflagetisch. Ein arbeiten mit dieser Anordnung ist aber
in der Praxis nicht denkbar. Bei einer solchen Ausführung wird es schon schwierig
sein, eine relativ dicke Schwarte vom Fleisch abzutrennen, da ja dieses i'leisPhstück
über eine Kante schräg nach unten geführt werden muß. Nach dem Einführen der Schwarte
ist es dann an sich kein Problem mehr, da ja durch das Transportorgan das Fleischstück
von selbst weitergezogen wird. Wenn aber Fleischstücke mit dünnen
Schwarten
entschwartet werden sollen oder Fleischstücke zu enthäuten sind, liegen die Probleme
ganz anders. Dann muß nämlich die Bedienungsperson dieses kleischstück direkt im
Bereich des Messers und der Transportwalze andrücken, da ansonsten eine ordnungsgemäße
Entschwartung bzw. Enthäutung gar nicht möglich ist. Wenn aber mit einer solchen
Einrichtung die Bedienungsperson direkt im Bereich der Transportwalze bzw. des Messers
aufdrücken muß, dann wird sich eine entsprechende unkontrollierte Bewegung oder
ein Ruck der Bedienungsperson erst dann ergeben, wenn diese die Finger bereits zwischen
Messer und Walze hineingebracht hat. Dann ist aber der Einsatz einer solchen Sicherheitsvorrichtung
bereits sinnlos oder zumindest zu spät.
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Bei dieser bekannten Anordnung wird praktisch ein Unfall vorausgesetzt,
bevor es dann zu einem Abschalten des Antriebes kommt. Es muß also eine ungewöhnliche
Bewegung der Bedienungsperson vorausgesetzt werden, um dadurch ein selbsttätiges
Abschalten zu bewirken, wobei dies außerdem noch mit einer entsprechenden Verzögerung
zustandekommt.
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Die vorliegende Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, eine
wirksame Schutzvorrichtung zu schaffen, mit der Verletzungen bei Arbeiten an solchen
Schneidmaschinen praktisch ausgeschlossen werden können.
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Diese Schutzvorrichtung ist gemäß der vorliegenden Erfindung gekennzeichnet
durch eine auf eine Berührung der Transportorgane und/oder des Messers und/oder
des das Messer bzw. die Transportorgane umgebenden Bereiches eines Auflagetisches
durch elektrisch leitende Handschuhe der Bedienungsperson ansprechende Scbaltvorrichtung,
welche in einem vom Stromkreis des Antriebes der angetriebenen Teile der Schneidmaschine
getrennten Schwachstromkreis liegt, wobei das Messer und/oder die Transportorgane
den einen und die elektrisch leitenden Handschuhe den anderen Kontaktteil bilden,
und/oder das Messer den einen und die Transportorgane
den anderen
Kontaktteil bilden und die elektrisch leitenden Handschuhe eine Verbindungsbrücke
sind.
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Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen wird erreicht, daß bei einer
Kontaktgabe zwischen den Kontaktteilen die angetriebenen Teile der Schneidmaschine
sofort zum Stillstand kommen. Dieser Stillstand wird aber erst dann hervorgerufen,
wenn die beiden Kontaktteile kurzgeschlossen sind, also bei direkter Berührung der
Transportorgane und/oder des Messers durch den elektrisch leitenden Handschuh der
Bedienungaperson. Solange noch E'leisch, Fett, Schwarte usw. zwischen dem Handschutz
und der Schneidmaschine liegt, also noch entsprechender Widerstand vorhanden ist,
arbeitet die Schneidvorrichtung. Erst bei Kurzschluß wird abgeschaltet, dann jedoch
sofort. Durch das unmittelbare Abschalten ohne Einbeziehung der menschlichen Reaktion
ist es möglich, beiden Unfall auszuschließen, solange die Bedienungsperson die elektrisch
leitenden Handschuhe trägt.
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Erst mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht die Möglichkeit,
daß die Bedienungsperson unmittelbar im Bereich der Transportwalze und des Messers
das Fleischstück, sei es noch so dünn, anpressen kann. Sobald ein entsprechender
Kontakt zwischen dem Messer und dem Transportorgan und/oder dem elektrisch leitenden
Handschuh hergestellt wird, wird unmittelbar der Antrieb der angetriebenen Teile
abgestellt, so daß es nicht einmal zu einem Einziehen eines Handschuhes zwischen
das Messer und die Transportorgane kommen kann. Ein solches Einziehen muß ja auch
von vorneherein verhindert werden, da durch den elektrisch leitenden Handschuh unter
Umständen das Messer beschädigt'werden könnte.
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Selbstverständlich kann hier nur mit Schwachstrom gearbeitet werden,
wobei außerdem zu bedenken ist, daß der Widerstand zwischen den einzelnen Kontaktteilen
durch das aufgelegte (nasse) fleisch sehr gering ist. Es darf also nur zu einer
Schaltung
kommen, wenn unmittelbar durch die elektrisch leitenden Handschuhe die Kontaktteile
berührt werden.
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Durch die Anwendung der vorliegenden Erfindung sind also nicht umfangreiche
und komplizierte mechanische Teile erforderlich, die verschoben werden müssen und
die schlußendlich nur dann eine Sicherheit mit sich bringen, wenn die Bedienungsperson
jgar nicht unmittelbar im Bereich des Messers bzw. der Transportorgane mit den Händen
arbeitet.
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Durch die erfirldungsgemäße Schutzvorrichtung ist die Arbeit an einem
Entschwarter bzw Enthäuter völlig ungefährlich geworden, da es ohne weiteres möglich
ist, was ja bei einer Unachtsamkeit auch vorkommen kann, direkt auf die Walze bzw.
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das Messer zu greifen. Der Antrieb bleibt unverzüglich stehen, bevor
noch Teile des Handschuhes von den Transportorganen eingezogen werden können.
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Auch durch Anwendung von Kettenhandschuhen, wie sie als Arbeitshandschuhe
für Schlächter bekannt sind, können die erfindungsgemäßen Ziele nicht erreicht werden.
Wenn ein solcher Kettenhandschuh ohne die erfindungsgemäße Schaltvorrichtung verwendet
würde, dann wird ein solcher Handschuh ohne weiteres zwischen das Transportorgan
und das Messer hineingezogen, bis eventuell ein Steckenbleiben der Transportorgane
bewirkt wird. Bei einem solchen Vorgang ist dann aber auch das Messer stark beschädigt.
Außerdem können nicht einfach solche Kettenhandschuhe mit einem elektrischen Anschluß
versehen werden, da die Glieder dieser Kettenhandschuhe aus einem rostfreien Stahl
bestehen, der einen hohen Innenwiderstand aufweist. Es könnte daher mit solchen
Kettenhandschuhen ger nicht mit entsprechend niedriger Spannung und niederohmig
gearbeitet werden. Außerdem ist eine leitende Verbindung innerhalb des ettenhandschuhes
nur dann gegeben, wenn die Glieder gegenseitig gespannt sind. Wenn sie nur lose
aneinander anliegen, wie dies eben in der Regel
der Fall ist, kann
kaum eine ordnungsgemäße tbertragung einer so niedrigen Spannung erzielt werden.
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Durch die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung ist ein Schutz unabhängig
vom Reaktionsvermögen der Bedienungsperson gegeben. Es wird einfach bei Berührung
des Messers oder der Transportorgane bzw. des das Messer und die Transportorgane
umgebenden Bereiches des Auflagetisches der Antrieb der angetriebenen Teile abgeschaltet.
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Weitere erfindungsgemäße Merkmale und besondere Vorteile werden in
der nachstehenden Beschreibung anhand der Zeichnung noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in Schrägsicht schematisch dargestellt eine Schneidmaschine mit einer Bedienungsperson;
die Fig. 2 und 3 schematisch Seitenansichten der Schneidmaschinen, wobei bei der
Darstellung in Fig. 2 eine genügende Zwischenlage durch den zugeführten Speck, das
Fleisch od. dgl. gegeben ist und bei der Darstellung in Fig. 3 eine direkte Berührung
des Messers und/oder des Transportorganes durch den elektrisch leitenden Handschuh
erfolgt.
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Durch solche Schneidinaschinen 1 wird von einem Fleisch-oder Speckstück
2 die einseitige Schwarte 3 abgetrennt. Zu diesem Zweck ist ein bei der gezeigten
Ausführung horizontal verlaufendes Messer 4 vorgesehen, wobei knapp unterhalb der
Schneide des Messers Transportorgane, beim gezeigten Beispiel eine Transportwalze
5, vorgesehen sind.
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Das Wesentliche der vorliegenden Erfindung liegt nun darin, daß die
Bedienungsperson elektrisch leitende Handschuhe 6 (Kettenhandschuhe oder ein sonstiger
elektrisch leitend gemachter Handschutz) trägt, welche beim gezeigten Beispiel über
ein elektrisches Kabel 7 mit einer speziellen elektrischen Schaltvorrichtung verbunden
sind. Die Handschuhe 6
biidu dIbLi don oint Kontaktteil und die
ebenfalls lit;enden Maschinenteile, wie der Tisch 8, die Walze 5 und das Messer
4 den anderen Kontaktteil. Werden nun diese beiden Pole kurzgeschlossen, wenn also
die Bedienungsperson mit den lIandschuhen 6 die entsprechenden Kontaktteile berührt,
wird die Schneidmaschine stillgesetzt uns sofort abgebremst.
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Dieses Stillsetzen und Abbremsen erfolgt aber erst bei einem Kurzschluß.
Solange noch Fleisch, Fett, Schwarte usw.
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zwischen dem Handschuh 6 und der Schneidmaschine 1 liegt, also noch
ein eintsprechender Widerstand vorhanden ist, arbeitet die Sclmeidmaschine ohne
Unterbrechung.
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Als Handschutz können jede Art von in Fleischereibetrieben gebräuchlichen
Kettenhandschuhen dienen sowie jede Art von elektrisch metallisch leitenden oder
leitend gemachten (z.B. durch galvanische Behandlung) handschuhähnlichen Schutzhüllen
für die Hände der Bedienungsperson. Diese Handschuhe 6 sind dann elektrisch leitend
über isolierte Kabel usw. mit der Schaltvorrichtung verbunden. Die Schaltvorrichtung
wirkt auf den Antrieb der angetriebenen Teile der Schneidmaschine, so daß also ein
Abschalten der Schneidmaschiene ohne Ein'beziehung der menschlichen Reaktion möglich
ist.
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Um das Sicherheitsfeld auf die Gefahrenquelle selbst (Messer 4, Walze
5 sowie Einlaufspalt) zu konzentrieren, kann der schneidmaschinenseitige Kontaktteil
auf den diese gefahrenbringenden Teile umgebenden Bereich konzentriert werden. Dies
kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß die restlichen Abschnitte des Auflagetisches
mit isolierenden Stoffen behandelt bzw. überzogen sind oder aus solchen isolierenden
Stoffen gefertigt werden. Es wird also praktisch eine Maske im Bereich der Gefahrenzone
gebildet, wobei nur in diesem Bereich bei einer Berührung mit dem elektrisch leitenden
Handschuh 6 die Schneidmaschine abschaltet.
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Die elektrische Versorgungsspannung für den "sensiblen" Handschutz
ist aus Sicherheitsgründen Kleinspannung. Die Schaltung selbst erfolgt naturgemäß
als Unterbrechung der Stromversorgung des Antriebsmotors. Dies kann beispielsweise
durch Unterbrechung des Steuerstromkreises des Motorschütz erfolgen, wobei dies
über ein Niederspannungsrelais (mit vorgeschaltenem Transformator) bewirkt werden
kann.
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Es bieten sich auch elektronische Steuerungen an, z.B. über eine wechselstromgespeiste
Brücke. Diese Schaltungen haben den Zweck und die Aufgabe, die Schneidmaschine so
lange in Betrieb zu lassen, bis entweder über den normalen Bedienungsschalter oder
aber bei Gefahr über die Berührung mit dem Handschuh 6 den elektrischen Antrieb
abgeschaltet wird.
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Dabei ist es wichtig, daß diese Abschaltung ohne menschliches Zutun,
also ohne Reaktionsverzögerung unmittelbar bei Gefahr automatisch erfolgt.
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Die Zuleitungen 7 zu den Handschuhen 6 sind zweckmäßig durch Stecker
mit der Schaltvorrichtung der Schneidmeschine lösbar verbunden, wobei der Stecker
10 derart ausgebildet ist, daß bei gezogenem Stecker 10, also bei Arbeiten ohne
wirksamen Handschuhen 6, der Antriebsmotor gar nicht in Bewegung gesetzt werden
kann.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführung bilden jeweils die
Handschuhe 6 den einen Kontaktteil und die Transportorgane, also die Walze 5, und
das Messer 4 den anderen Kontaktteil, wobei diese beiden Eontaktteile bei Berührung
eine Betätigung der Schaltvorrichtung bewirken. Im Rahmen der Erfindung ist es selbstverständlich
auch möglich, daß der eine Kontaktteil von den Transportorganen, also beispielsweise
der Walze 5, und von dem Messer 4 gebildet werden. Es sind dadurch zwei mit geringem
Abstand nebeneinander angeordnete Kontaktteile an der Schneidmaschine vorgesehen.
Bei einer solchen Ausführung müssen an
die Handschuhe 6 keine elektrischen
Verbindungsleitungen 7 angeschlossen sein, da es durch die beiden direkt an der
Schneidmaschine vorgesehenen Kontaktteile bei Berührung der beiden Kontaktteile
durch den elektrisch leitenden Handschuh zu einem Kurzschluß und somit zum Auslösen
der Schaltvorrichtung kommt.
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Wie schon ausgeführt, können derartige Handschuhe 6 zur Gänze aus
elektrisch leitendem Material gefertigt sein, aslo sus sogenannten Kettenhandschuhen
bestehen. Auch ist es denkbar, in das Material der Handschuhe 6 entsprechende leitende
Materialien einzubringen, wobei es jedoch notwendig ist, daß diese elektrische Leitfähigkeit
zumindest an der Oberfläche des Handschuhes gegeben sein muß. Es wäre auch möglich,
lediglich die handinnenseitige Außenfläche der Handschuhe 6 aus einem elektrisch
leitendem Material zu fertigen oder mit einem solchen Material zu beschichb ten.
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Bei solchen Schneidmaschinen 1 ist in der Regel ein Hüftschalter 11
vorgesehen, der von der Bedienungsperson durch den Körper betätigt werden kann.
Bei einer solchen Betätigung ist aber stets die menschliche Reaktion miteinzurechnen,
so daß es bei einer drohenden Verletzung kaum zu einem schnellen Abschalten des
Antriebes der Schneidmeschine kommen. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist
es jedoch ermöglicht worden, einen optimalen Schutz für die Bedienungsperson zu
erreichen.
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Die Schaltvorrichtung mit den entsprechenden Anschlußmöglichkeiten
konn in einem geschl'ossenen Gehäuse untergebracht werden, so daß auch eine Verwendung
bei bereits bestehenden Schneidmaschinen möglich ist. Es sind dann nur noch die
Verbindungsleitungen zum Antrieb bzw. zur Antriebssteuerung der Schneidmaschine
zu den entsprechenden Kontaktteilen (Messer, Transportorgan, Arbeitstisch usw.)
herzustellen.
Eine Steckvorrichtung zum Anschluß der elektrisch leitenden Handschuhe kann am geschlossenen
Gehäuse vorgesehen werden.
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