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Anordnung zum Schleifen und Polieren von Glas Die Erfindung bezieht
sich auf eine Anordnung zum Schleifen und Polieren von Glas, bei der ein zusammenhängendes
Glasband zwischen einer Reihe von sich drehenden Werkzeugpaaren hindurchgleitet,
die gleichzeitig beide Glasflächen bearbeiten. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, Vorkehrungen
dafür zu treffen, daß, wenn das Glasband beim Hindurchlaufen zwischen den Werkzeugpaaren
brechen sollte, ein Steuervorgang ausgelöst wird, der einen größeren Schaden verhindert.
Insbesondere muß verhindert werden, daß sich die Glassplitter in den Filz der Polierwerkzeuge
einbohren.. Denn sonst muß man vor Wiederingangsetzen des Polierwerkzeugs die Glassplitter
erst entfernen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind erfindungsgemäß eine Reihe längs des
Randes des Glasbandes verteilter elektrischer Kontaktstücke als Tastorgane vorgesehen,
die in Verbindung mit einem auf dem Glasband angebrachten elektrisch leitenden Streifen
Teile eines Überwachungsstromkreises bilden, der bei Auftreten einer Unterbrechung
im Leiterabschnitt zwischen irgendwelchen zwei benachbarten Kontaktstücken unterbrochen
wird.
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Welche Steuerung nun durch den Überwachungsstromkreis ausgelöst wird,
es kann z. B. eine Signallampe zur Anzeige des Bruches zum Aufleuchten gebracht
werden, hängt von verschiedenen Umständen ab. Sehr bewährt hat es sich jedoch, die
Unterbrechung des Überwachungsstromkreises mit Vorrichtungen zu verbinden, die in
der Nähe der Bruchstelle das das Glas von oben bearbeitende Werkzeug abheben können.
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An sich ist es bereits bekannt, auf dem Glasband einen Streifen anzubringen,
der als Steuerorgan
dient. jedoch spricht bei dieser bekannten
Anordnung die Steuerung nicht auf einen Bruch des Glasbandes an, sondern sie dient
dem Zweck, den Geradlauf des Glasbandes zu sichern. Der Streifen besteht dabei aus
Farbe. Auch ist es an sich bekannt, beim Führen langer Werkstoffbahnen durch Walzen
Steuereinrichtungen vorzusehen, die beim Reißen der Stoffbahn auf elektrischem Wege
einen Schfaltvorgang zum Stillsetzen der Maschine auslösen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Erläuterung zweier
in der Zeichnung dargestellter Ausführungsformen der Erfindung.
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Fig.I zeigt im Grundriß eine Poliereinrichtung, Fig.2 im vergrößerten
Seitenriß ein Werkzeugpaar und seinen Antrieb, Fig.3 die Schaltung des elektrischen
Steuerkreises für die Einrichtung nach Fig. I, Fig.4 wiederum im Grundriß eine Einrichtung
ähnlich der von Fig.I, jedoch mit anderer Steuerung, Fig.5 das Schaltbild des Steuerkreises
für diese abgewandelte Ausführung.
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Fig. 6 und 7 eine Vorrichtung zum elektrolytischen Niederschlagen
einer leitenden Schicht auf dem Glasrand, wobei Fig.7 einen Schnitt längs der Linie
VII-VII in Fig. 6 darstellt.
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In allen Zeichnungen bedeuten gleiche Bezugsziffern gleiche oder entsprechende
Teile.
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In der Ausführung nach Fig.I bis 3 weist die Maschine eine Reihe von
paarweise koaxial angebrachten und äquidistant angeordneten Polierwerkzeugen I bekannter
Form auf. In Fig.I sind drei solcher Paare dargestellt, in Fig. 2 nur ein einziges.
Die waagerechte Glasbahn 2 wird von Leitrollen 3 (Fig. 2) in waagerechter Richtung
zwischen diesen Werkzeugpaaren hindurchgezogen. Nur das obere Werkzeug jedes Paares
ist in Fig.I sichtbar, weil sich das untere genau unter dem oberen auf der Unterseite
der Bahn 2 befindet.
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Jedes der Werkzeuge I wird gedreht durch eine senkrechte Welle 4.
Die Achsen der beiden Werkzeuge eines Paares liegen in einer Geraden.
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Längs des Weges der Glasbahn 2 ist beiderseits in geeignetem Abstand.
zwischen je zwei benachbarten Werkzeugen I eine Reihe von elektrischen Bürsten 5
angeordnet, die auf dem beide Glasränder bedeckenden Streifen 6 schleifen (Fig.I).
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In Serie mit zwei aufeinanderfolgendenBürsten 5 liegen die Sekundärwicklung
7 eines Transformators (Fig. 3) und ein Relais 8, das den Stromzuluß zu einem Klemmenpaar
9,9a steuert. Zwischen die beiden Klemmen kann eine Vorrichtung geschaltet werden,
die einen etwa in der Glasbahn 2 vorkommenden Bruch anzeigt.
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Die beiden Bürsten 5 bilden mit der Wicklung und dem Relais 8 ein
Tastorgan zur Feststellung einer Unterbrechung des leitenden Streifens 6 zwischen
den beiden Bürsten.
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Sind, wie in Fig.I gezeigt, Bürsten 5 zur Abtastung beider Ränder
der Glasbahn 2 vorgesehen, so befindet sich beiderseits dieser Bahn je ein besonderer
Stromkreis für jedes Paar benachbarter Bürsten.
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Die Klemme 9 ((Fig.3) ist mit einem der Speisungsdrähte Io verbunden,
die andere, 9a, mit den beweglichen Kontakten II der beiden Relais 8, deren feste
Kontakte I2 beide an dem anderen Speisungsdraht I3 liegen. Eine Feder I4 sucht die
Kontakte II und I2 der Relais zu schließen; solange aber der leitende Streifen 6
ohne Unterbrecheng ist, bleibt der durch die Sekundärwicklung 7 des Transformators,
das Relais 8, die Bürsten 5 und den leitenden Streifen 6 gebildete Stromkreis geschlossen.
Er hält das Relais 8 in Betrieb und dadurch die Kontakte II, I2 offen. Im Augenblick
eines Bruches auf einem Rande der Glasbahn wird auch der leitende Streifen unterbrochen,
wodurch der oben angegebene Stromkreis durchschnitten wird und das zugehörige Relais
8 in Schließstellung fällt. Die Feder I4 bringt jetzt die Kontakte II, I2 zur Berührung
und stellt dadurch den Kreis zwischen den Klemmen 9, 9a unter Spannung.
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Bei der an die Klemmen 9, 9a angeschlossenen elektrischen Vorrichtung
kann es sich, wie in Fig.I angedeutet, um eine Lampe I5 handeln, die das Auftreten
eines Bruches sichtbar macht, oder auch um eine hörbare Anzeige. Der Bedienende
entdeckt so die Lage der Bruchstelle sofort bei deren Entstehen und kann dann schnell
das obere der den Bahnabschnitt an der Bruchstelle bearbeitenden Werkzeuge abheben
und das untere stillsetzen. Ebenso kann er beim Hören oder Sehen des Signals den
von den oberen Leitrollen eines Antriebspaares zwischen den Arbeitswerkzeugen auf
das Glas ausgeübten Druck verringern.
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Vorzugsweise dienen aber die Relais 8 dazu, neben dem Signal, etwa
der Lampe I5, oder an seiner Stelle selbsttätig wirkende Mittel zu betätigen, die
das obere Werkzeug von der Glasbahn abheben, wie ebenfalls in Fig.I eingezeichnet.
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Jede der die oberen oder unteren Werkzeuge tragenden Wellen 4 wird
im dargestellten Beispiel in üblicher Weise von einem unabhängigen Motor I7 über
eine Schnecke I8,ein Ritzel I9 und ein auf der betreffenden Welle 4 befestigtes
Zahnrad 2o angetrieben (Fig. I und 2).
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Das obere Werkzeug ist in bekannter Weise mit selbsttätig wirkenden
Mitteln zu seiner Abhebung vom Glas und mit weiteren motorgetriebenen automatischen
Vorrichtungen ausgestattet, wie in Fig. I und 2 schematisch dargestellt. Hier ist
die Welle 4. des oberen Werkzeugs in einer senkrecht zu dem festen Rahmen F verschiebbaren
Muffe 21 gelagert, die seitlich einen Ansatz 22 mit Bohrung aufweist. In dieser
läuft eine Gewindestange 24., .die auf dem Rahmen. F steht und ein konisches Rad
25 trägt, das in ein anderes, auf der Welle eines Motors 27 befestigtes konisches
Rad 26 eingreift (Fig. i).
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Zwecks automatischer Ingangsetzung der Hebevorrichtung beim Auffinden
eines Bruches im Glas durch die Bürsten 5 liegt der Motor 27 in Reihe mit den Klemmen
9, 9a, so daß bei Schließung der Kontakte i i, 12 des einen oder des anderen Relais
8
als Folge des Bruches der Motor 27 anläuft, die Gewindestange
24 im gewünschten Sinne in Drehung versetzt, die Muffe 2I anhebt und damit das obere
Werkzeug I von der Glasbahn abhebt.
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Im Motorstromkreis ist der übliche Sicherheitsschalter vorgesehen,
der sich öffnet, wenn die Muffe 2I das Ende ihres Hubweges erreicht.
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Die Klemmen 9 und 9a können außerdem mit einem Automaten 28 verbunden
sein (Fig.2), der den Speisestrom des Antriebsmotors I7 für das untere Werkzeug
derart schaltet, daß die Drehung des unteren Werkzeugs infolge Unterbrechung des
Motorstromes abgebremst wird, sobald der an den Klemmen 9, 9a liegende Stromkreis
selbst unterbrochen wird.
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Fig.4 und 5 zeigen eine Abwandlung, bei der die Bürsten in getrennten
Paaren angeordnet sind, nämlich je zu einem Paar 5, 5a beiderseits der Glasbahn
für jedes Werkzeugpaar I.
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Jedes Bürstenpaar 5, 5a liegt in Reihe mit der Wicklung eines Relais
8 und mit der Sekundärwicklung 7 eines unabhängigen Transformators. Die Kontakte
II, I2 der beiden Relais 8 sind in Serie mit der Wicklung eines dritten Relais 30
geschaltet, dessen Kontakte wieder in Reihe mit den Klemmen 9, 9a liegen.
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Solange durch die beiden Relais 8 Strom fließt, bleiben deren Kontakte
gegen den Zug der Federn I4 geschlossen. Bricht dagegen das Glas zwischen den Bürsten
5 und 5a eines Paares, so wird der Strom des einen oder des anderen Relais 8 unterbrochen,
wodurch das nicht mehr erregte Relais unter dem Einfluß der zugehörigen Feder I4
die Kontakte II, I2 dieses Relais voneinander ablöst und so auch das Relais 30 stromlos
macht. Eine Feder 33 bringt nun die Kontakte 3I zur Berührung und schließt damit
den Strom durch die an die Klemmen 9, 9a angeschlossene Vorrichtung. Auf diese Weise
zündet die Signallampe I5, zugleich läuft der Motor 27 an und lüftet das obere Werkzeug,
während der Automat 28 den das untere Werkzeug betreibenden Motor I7 außer Betrieb
setzt, wie schon zu Fig.I bis 3 erläutert.
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Kommt nun bei der Fertigung der Glasbahn ein Bruch vor, so wird das
den vom Bruch betroffenen Bandabschnitt bearbeitende obere Werkzeug abgehoben, das
untere angehalten. Beide Stücke der Glasbahn setzen aber ihren Weg fort. Sobald
die Bruchstelle unter einer Bürste hindurchgleitet und in den nächsten Abschnitt
gelangt, wird dessen oberes Werkzeug gehoben und das untere gebremst, bevor noch
die Bruchstelle an die Werkzeuge herangekommen ist. Der Bedienende kann jetzt das
untere Werkzeug des vorangehenden Abschnittes wieder in Betrieb nehmen und das obere
mit der Glasbahn in Berührung bringen. So werden auch in den folgenden Abschnitten
selbsttätig die oberen Werkzeuge angehoben und die unteren abgebremst, bevor die
Bruchstelle sie erreicht, während die beiden durch den Bruch getrennten Stücke der
Glasbahn die ganze Maschine durchlaufern, ohne Schaden anzurichten oder die Fertigung
zu unterbrechen. Die leitenden Streifen 6 längs der Glasränder können aus Metall,
z. B. Aluminium, bestehen, das auf die Schmalseite der Glasbahn mittels Düsen 34
aufgebracht wird, wie in Fig. I angedeutet. Diese sind so angeordnet, daß sie den
Strahl auf den Glasrand leiten, bevor die Glasbahn die zur Oberflächenbehandlung
bestimmten Werkzeuge erreicht.
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Der Rand der Glasbahn kann aber auch auf andere Weise mit einem leitenden
Streifen versehen werden, wenn dieser nur gleichzeitig mit der Glasbahn bricht.
So kann der Streifen nach vorheriger Versilberung auf elektrischem Wege überzogen
werden. Es kann auch mit Hilfe eines geeigneten Klebemittels eine metallische Folie
am Glasrand angebracht werden. Schließlich kann man auch an der Glasbahn entlang
einen metallischen Draht ziehen, den man in Abständen am Glas befestigt, und zwar
unmittelbar nach Bildung der Glasbahn, wenn diese noch plastisch ist.
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Beispielsweise kann man, um auf das Glas eine elektrisch leitende
Schicht aufzubringen, unter dem Glasrand offene Wannen anordnen: einen Gummitrog
35 mit einer Versilberungslösung und einen zweiten 36 für eine Verkupferungslösung
(Fig. 6). Die Innenwände der Wannen enden oben in einem Flansch 37 (Fig.7), der
sich an die Unterfläche des Glases nach Art einer Kittfläche anlegt, während die
anderen Wände mindestens um den Betrag der Glasdicke höher emporragen, so daß das
Glas einen Teil der Innenwand der Wanne bildet und der Glasrand von der Deckschichtlösung
bespült wird.
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Bei solchem Vorgehen bildet die unter dem Bezugszeichen 6s in Fig.
6 angedeutete Silberschicht die negative Elektrode für das Kupferbad 36, während
die positive von einer in die Wanne 36 eintauchenden Kupferplatte 38 gebildet wird.
Mit 39 bezeichnete Stromkreise, die von einer Stromquelle 40 gespeist werden, versorgen
das Kupferbad 36 und liefern einen elektrolytischen Metallniederschlag 6c auf der
vorher gebildeten Silberschicht 6s. Auf diesem Wege erhält man auf dem Glasrand
einen leitenden Streifen, der sofort bei Bruch des Glasrandes zerreißt und die Steuerung
des Werkzeugs veranlaßt, unter dem die Beschädigung aufgetreten ist. Liegt die Bruchstelle
zwischen zwei Werkzeugpaaren, so wird das Steuerorgan des in Bewegungsrichtung der
Glasbahn nächsten Werkzeugpaares betätigt.
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Ein Versilberungslösung führendes Speiserohr 4I ist für die Wanne
35 vorgesehen; und jede der Wannen kann in einen Überlaufbehälter gesetzt werden,
wie er für das Silberbad unter dem Bezugszeichen 42 in Fig. 7 eingezeichnet ist.
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Statt den: Glasrand zu versilbern, kann man ihn vor dem elektrolytischen
Niederschlagen auch mit Graphit überziehen, wie es in der Technik der Elektrolyse
bekannt ist.
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Die beiden Ränder der Glasbahn sind so mit den elektrisch leitenden
Streifen überzogen, wenn, wie im behandelten Beispiel, die Bürsten auf sie aufgesetzt
werden, so daß -die Steuervorrichtung in Tätigkeit tritt, sobald ein Streifen oder
alle beide zerreißen. Dank dieser Vorkehrung sichert man die
Auslösung
der Steuerorgane in einem Abschnitt der Glasbahn auch für den Fall, das ein Sprung
nicht durchgeht, sondern nur den einen Rand erreicht.
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Die leitenden Streifen und die Bürsten können jedoch auch auf nur
einer Seite der Glasbahn vorgesehen sein, um lediglich den häufigsten Fall zu erfassen,
daß der Bruch sich von einem Rand der Glasbahn bis zum anderen erstreckt.
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Die Erfindung liefert einfache und wirksame Mittel, die vor allem
insofern nützlich sind, als sie das völlige Zerfallen einer angeschlagenen Glasplatte
in kleine Stücke beim Durchgang durch die Polierwerkzeuge verhindern. Nach der Erfindung
lassen sich infolgedessen Beschädigungen der Polierfilze verhindern, die Bedienenden
vor den von den Polierwerkzeugen nach allen Seiten geschleuderten Glassplittern
schützen und durch Eindringen von Glassplittern in die Filze sonst bedingte Fertigungsunterbrechungen
vermeiden.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt sich, daß das Auftreten eines
Sprunges oder Bruches an beliebiger Stelle längs der Glasbahn sofort die Anzeigevorrichtungen
und/oder die das der Bruchstelle benachbarte obere Werkzeug anhebenden Organe selbst
dann auslöst, wenn der Bruch sich unmittelbar unter einem Werkzeug ereignet, weil
nämlich jede Unterbrechung des am Glasrand entlang laufenden elektrischen Leiters
sofort die Steuerorgane der zugehörigen Werkzeuge an der Stelle des Leiters, wo
die Unterbrechung erfolgte, in Tätigkeit setzt.
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Andererseits wird in dem Tempo, wie sich die Bruchstelle beim Durchgang
durch die Maschine den verschiedenen Werkzeugpaaren nähert, jedes obere Werkzeug
angehoben, das zugeordnete untere angehalten, so daß die Bruchstelle störungsfrei
zwischen den Werkzeugen hindurchgleitet.