DE3500637C2 - - Google Patents
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- C07D311/58—Benzo[b]pyrans, not hydrogenated in the carbocyclic ring other than with oxygen or sulphur atoms in position 2 or 4
- C07D311/70—Benzo[b]pyrans, not hydrogenated in the carbocyclic ring other than with oxygen or sulphur atoms in position 2 or 4 with two hydrocarbon radicals attached in position 2 and elements other than carbon and hydrogen in position 6
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her
stellung von Tocopherolen durch Gewebekultur von
Carthamus tinctorius.
Tocopherole kommen in der Natur in zahlreichen Arten
von Pflanzenölen vor und umfassen analoge Verbindungen,
wie α-, β-, γ- und δ-Tocopherole, denen die gleiche
Chromanstruktur gemeinsam ist. Wenn auch diese analogen
Verbindungen verschiedene Einzelwirkungen und Aktivi
täten besitzen, haben alle Verbindungen gemeinsam die
physiologische Wirkung als Vitamin E und eine Anti
oxidationswirkung. Tocopherole werden daher als Bestand
teile von Arzneimitteln und als Antioxidationsmittel für
Nahrungsmittel eingesetzt. Kürzlich wurde jedoch gefunden,
daß Tocopherole die physiologische Wirkung besitzen,
die Verschlechterung des Körperzustands zu verhindern
oder eine vorbeugende Wirkung gegen Alterskrankheiten
zeigen. Aus diesem Grund steigt die Nachfrage nach
Tocopherolen, die aus Pflanzen erhalten werden, rasch an.
Tocopherole werden normalerweise mit Hilfe eines Synthese
verfahrens oder durch Extraktion aus pflanzlichen Ma
terialien hergestellt. Wie vorstehend erläutert wurde,
kommen Tocopherole in Pflanzenölen vor, wie in Soja
bohnenöl, Weizenkeimöl, Baumwollsamenöl, Palmöl, Mais
öl und dergleichen. Diese Pflanzenöle haben jedoch
im allgemeinen einen niederen Gehalt an Tocopherolen.
Aus diesem Grund werden Tocopherole mit pflanzlichem
Ursprung normalerweise aus dem Schaum erhalten, der
bei dem Verfahren Desodorierung bei der Ölproduktion
gebildet wird, da dieser Schaum einen relativ hohen
Tocopherolgehalt hat.
Das Verfahren zur Herstellung von Tocopherolen aus die
sem Schaum ist jedoch mit Problemen behaftet, die darauf
beruhen, daß dieser Schaum ein Nebenprodukt des Ölher
stellungsverfahrens ist und daher die Menge des erhält
lichen Schaums von der Menge des gebildeten Öls abhängt.
Diese Menge reicht jedoch kaum aus, um die steigende
Nachfrage nach Tocopherolen zu befriedigen. Diese
Tatsache ist der Grund für die vielen Schwankungen des
Preises für Tocopherole. Außerdem enthalten aus diesem
Schaum hergestellte Tocopherole neben α-Tocopherol auch
die anderen analogen Verbindungen, wie β-, γ- und w-Toco
pherol, während jedoch α-Tocopherol physiologisch am
wirksamsten ist.
Im Hinblick auf die vorstehenden Schwierigkeiten besteht
ein starkes Bedürfnis nach einem neuen Verfahren zur
Herstellung von Tocopherolen mit pflanzlichem Ursprung,
mit dessen Hilfe Tocopherole mit hohem Gehalt an α-Toco
pherol in großen Mengen und in wirtschaftlicher Weise
gebildet werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit Hilfe eines neuen
Verfahrens zur Herstellung von Tocopherolen durch Gewebe
kultur gelöst. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeich
net, daß 1) Callus aus der Pflanze Carthamus tinctorius
gewonnen wird, 2) das Callusgewebe in ein synthetisches
Nährmedium eingeimpft und in diesem Medium unter Bildung
von Tocopherolen gezüchtet wird und 3) die gebildeten
Tocopherole gewonnen werden.
Gemäß der Erfindung wird zunächst Callusgewebe aus der
Pflanze Carthamus tinctorius zubereitet, die zu den
Compositae gehört und einjährig ist. Zur Zubereitung des
Callusgewebes können die Wurzeln, Blätter, Stengel,
Keimlinge, Schößlingsspitzen, Knospen, Blüten, Samen,
einzelne Zellen oder gezüchtete Zellen oder gezüchtetes
Gewebe als Ausgangsmaterialien verwendet werden. Bei
der praktischen Anwendung werden jedoch vorzugsweise
die Blütenknospen, Samen oder Sämlinge oder gezüchtete
Zellen oder differenzierte gezüchtete Gewebe einge
setzt, da diese Ausgangsmaterialien Tocopherole in
relativ hohen Mengen enthalten, in synthetischen Medien
kräftig wachsen und leicht sterilisiert werden können.
Zur Herstellung des Callusgewebes wird eines der
vorstehend beschriebenen Ausgangsmaterialien in ein synthe
tisches Nährmedium eingeimpft, welches identisch mit
einem der später ausführlicher beschriebenen Medien zur
Herstellung von Tocopherolen sein kann. Die Kulturbedingungen
zur Herstellung des Callusgewebes können ebenfalls die
gleichen wie die der Züchtung zur Herstellung sein,
wie sie nachstehend ausführlicher beschrieben werden.
Das Callusgewebe kann im wesentlichen unbegrenzt durch
Subkultur in beispielsweise dreiwöchigen Intervallen
aufrechterhalten werden. Für diese Subkultur werden das
gleiche Kulturmedium und die gleichen Kulturbedingungen
wie für die Callus-Herstellung angewendet.
Zur Herstellung der Tocopherole wird dann das Callus
gewebe in ein Produktionsmedium eingeimpt.
Gemäß der Erfindung kann als Medium zur Herstellung und
Aufrechterhaltung des eingeimpften Callus und für die
Herstellung der Tocopherole ein übliches synthetisches
Medium für eine Pflanzengewebekultur eingesetzt werden.
Das vorstehend angegebene Medium enthält eine Stickstoff
quelle, Kohlenstoffquelle, anorganische Salze, Vitamine
und Pflanzenwachstums-Regler und gegebenenfalls das
Wachstum stimulierende Substanzen und andere organische
Substanzen. Die Stickstoffquelle ist vorzugsweise ein
Nitrat, wie Ammoniumnitrat oder Kaliumnitrat. Die Kohlen
stoffquelle ist vorzugsweise Saccharose oder Glucose.
Zu geeigneten anorganischen Salzen gehören beispielsweise
Calciumchlorid, Magnesiumsulfat, Kaliumdiphosphat, Ferro
sulfat, Mangansulfat, Zinksulfat, Kobaltchlorid, Kupfer
sulfat, Natriummolybdat, Kaliumiodid, Borsäure und das
Natriumsalz von Ethylendiamintetraessigsäure.
Zu geeigneten Vitaminen gehören beispielsweise Nicotin
säure, Nicotinsäureamid, Pyridoxin (Hydrochlorid), Thiamin
(Hydrochlorid), Pantothenat, Biotin, Folsäure, Vitamin
B₁₂, Riboflavin, Cholin und Myoinositol. Zu geeigneten
Pflanzenwachstumsregulatoren gehören Auxine, wie 2,4-
Dichlorphenoxyessigsäure, Indolbuttersäure, Naphthalin
essigsäure; Cytokinine, wie Adenin, Kinetin, Benzyl
adenin, Zeatin und Zeatinribosid; sowie Gibberelin.
Zu wachstumsstimulierenden Substanzen gehören beispiels
weise Hefeextrakt, Malzextrakt, Kokosnußmilch und Casein
hydrolysat. Beispiele für die vorstehend erläuterten
organischen Substanzen sind Aminosäuren, wie Glycin und
Glutaminsäure.
Das Medium enthält einige der vorstehend angegebenen
Materialien. Repräsentative Medien sind beispielsweise
Murashige und Skoog-Medium, White-Medium, Heller-Medium,
Linsmaier und Skoog-Medium, Nitsch-Medium, Gamborg-
Medium und auf den vorstehenden Medien basierende modi
fizierte Medien. Ein modifiziertes Medium nach
Murashige und Skoog (B2KC-Medium), das nachstehend aus
führlich erläutert wird, wird für die Herstellung von
Tocopherolen bevorzugt.
Für die Züchtung können übliche Bedingungen für Pflanzen
gewebekulturen angewendet werden. Die Züchtungstemperatur
beträgt 15 bis 35°C, vorzugsweise 20 bis 30°C. Der pH-
Wert des Mediums ist 4 bis 8, vorzugsweise 5 bis 6.
Das Callusgewebe kann auf einem festen Medium oder in einem
flüssigen Medium unter aeroben Bedingungen gezüchtet werden.
Zu bevorzugen ist eine Suspensionskultur in einem
flüssigen Medium. Im Fall einer flüssigen Kultur wird
das Kulturgefäß geschütttelt oder unter mechanischem
Rühren belüftet. Die Züchtung bzw. Kultur kann im
Dunkeln oder unter Bestrahlung mit Licht einer geeigneten
Wellenlänge und Intensität durchgeführt werden.
Die Züchtung wird fortgesetzt, bis die Menge der gebil
deten Tocopherole den Maximalwert erreicht, beispiels
weise während 3 bis 40 Tagen, vorzugsweise 10 bis 20
Tagen.
Die in den gezüchteten Zellen gebildeten Tocopherole
können mit Hilfe von üblichen Methoden gewonnen und ge
reinigt werden. So werden beispielsweise die Tocopherole
mit Hilfe eines geeigneten Lösungsmittels, welches Toco
pherole löst, wie n-Hexan, oder eines Gemisches aus
Chloroform und Methanol, aus den Zellen extrahiert. Der
Extrakt wird dann von dem Callusgewebe und einer gege
benenfalls vorliegenden wäßrigen Phase abgetrennt.
Anschließend werden die Tocopherole von dem Lösungsmittel
abgetrennt und mit Hilfe einer üblichen Methode gereinigt,
wie durch Adsorptionschromatographie oder Molekulardestillation.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der folgenden Bei
spiele erläutert.
Blütenknospen von Carthamus tinctorius wurden sterilisiert,
indem sie während 5 Minuten mit 70%igem Ethanol und
während 5 bis 10 Minuten mit einer 10%igen Lösung von
Chlorkalk (der unlösliche Anteil wurde durch Filtration
entfernt) behandelt wurden. Die äußeren Hüllen wurden von
den sterilisierten Knospen entfernt, wobei die unreifen
Blütenblätter erhalten wurden. Die Blütenblätter wurden
in kleine Stücke geschnitten, welche mit sterilisiertem
Wasser gewaschen wurden. Die gewaschenen Stücke wurden
zur Callusbildung auf Basal-Agarmedium nach Murashige und
Skoog (abgekürzt DK-Medium) in einen 100-ml-Erlenmeyer-
Kolben gegeben. Der Kolben wurde dann bei einer Tempera
tur von 26°C drei Wochen lang in einer dunklen Umgebung
stehengelassen. Die Blütenblätterstücke bildeten in einer
Rate von etwa 95% Callus. Das Callusgewebe wurde durch
Subkultur in dreiwöchigen Intervallen aufrechterhalten.
Die Zusammensetzung des DK-Mediums ist in Tabelle 1 an
gegeben.
organische Bestandteile | |
Nicontinsäure | |
0,5 | |
Pyridoxin·HCl | 0,5 |
Thiamin·HCl | 0,1 |
Myoinositol | 100 |
Kinetin | 0,1 |
2,4-Dichlorphenoxyessigsäure | 1,0 |
Die in Tabelle 1 angegebenen Bestandteile wurden in
gereinigtem Wasser gelöst und die Lösung wurde durch
Zugabe einer 5%igen Kaliumhydroxidlösung auf einen
pH-Wert von 5,6 bis 5,7 eingestellt. Dann wurden
3% Saccharose und gegebenenfalls 0,9% Agar zur
Bildung eines festen Mediums zugefügt. 40 ml des Mediums
wurden dann in einen 100-ml-Erlenmeyer-Kolben gegeben.
Ein Teil des in dem Kolben aufrechterhaltenen Callus
gewebes wurde entfernt und in frisches PDK-Medium und
in B2KC-Medium eingeimpft. Die Subkultur für das Callus
gewebe in jedem Medium wurde mit einem 3 Wochen-Intervall
durchgeführt.
Das PDK-Medium ist das gleiche wie das DK-Medium mit der
Abänderung, daß 1 ppm N-Phenyl-N′-(4-Pyridyl)-harnstoff
zugesetzt ist.
Das B2KC-Medium ist das gleiche wie das DK-Medium, mit
der Abänderung, daß die organischen Bestandteile des
DK-Mediums durch die in Tabelle 2 aufgeführten organischen
Bestandteile ersetzt sind.
Organische Bestandteile des B2KC-Mediums | |
(mg/l) | |
Nicotinsäureamid | |
2,0 | |
Pyridoxinphosphat | 1,0 |
Thiamin·HCl | 1,0 |
Calciumpantothenat | 1,0 |
Biotin | 1,0 |
Riboflavin | 0,5 |
Folsäure | 0,5 |
Cholin·HCl | 1,0 |
Vitamin B₁₂ | 0,0015 |
Inositol | 5500 |
Casaminosäure | 1000 |
Indolbuttersäure | 2 |
Kinetin | 0,1 |
Die Ergebnisse der Gewebekultur von Carthamus tinctorius,
die auf den vorstehend erwähnten Medien, dem DK-, PDK-
und B2KC-Festmedium (Agarmedium) durch statische Kultur
erhalten wurden, sind in Tabelle 3 angegeben.
Außerdem wurde eine Schüttelkultur unter Verwendung der
flüssigen B2KC- und DK-Medien durchgeführt. Die Zusammen
setzung des flüssigen B2KC-Mediums und des flüssigen
DK-Mediums ist die gleiche wie für das entsprechende feste
B2KC-Medium und DK-Medium, mit der Äbänderung, daß die
flüssigen Medien keinen Agar enthalten.
Die Schüttelkultur wurde unter Schütteln der verwendeten
500-ml- oder 1000-ml-Kolben durchgeführt, die jeweils
250 ml des flüssigen Mediums enthielten und mit einem
Stück des Callus angeimpft waren. Das Schütteln erfolgte
auf einer rotierenden Schüttelvorrichtung mit 140 Upm
oder einer Linearschüttelvorrichtung (mit hin- und her
gehender Schüttelbewegung) mit 80 Spm. Die anderen Be
dingungen waren die gleichen wie für die statische
Kultur auf dem festen Medium.
Die Ergebnisse der Schüttelkultur sind in Tabelle 4 auf
geführt.
Das gebildete Callusgewebe wurde filtriert, getrocknet
und zerkleinert. Das erhaltene Callusgewebepulver wurde
mit n-Hexan extrahiert und der Extrakt wurde von dem
Rückstand durch Filtration abgetrennt. Das Filtrat
wurde dann der Hochleistung-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC) unterworfen. Bei der HPLC-Analyse wurden folgende
Bedingungen eingehalten:
Kolonne: | |
ZORBAX SIL (Shimadzu und Co.) Durchmesser 4,6 mm×25 cm | |
Temperatur: | Raumtemperatur (etwa 25°C) |
Lösungsmittel: | n-Hexan/Dioxan/Ethanol (97,6 : 2,0 : 0,4) |
Nachweis: | Fluoreszenz EX 289 nm, EM 325 nm |
Fließrate: | 1,5 ml/min |
Das Ergebnis ist in Tabelle 5 angegeben.
Aus Tabelle 5 geht hervor, daß zur Herstellung von Toco
pherolen B2KC-Medium zu bevorzugen ist, und daß der größte
Anteil der im Callus von Carthamus tinctorius gebildeten
Tocopherole aus α-Tocopherol besteht, welches unter den
Tocopherol-Analogen die wirksamste Verbindung als Vitamin E
ist. Das bedeutet, daß das erfindungsgemäße Verfahren
vorteilhafter als die üblichen Verfahren ist.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung von Tocopherolen durch Gewebe kultur, dadurch gekennzeichnet, daß man
- 1) Callusgewebe der Pflanze Carthamus tinctorius herstellt,
- 2) das Callusgewebe in ein synthetisches Nährmedium einimpft und in dem Medium züchtet und
- 3) die gebildeten Tocopherole gewinnt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP59003651A JPS60149393A (ja) | 1984-01-13 | 1984-01-13 | トコフエロ−ルの製造法 |
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Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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1984
- 1984-01-13 JP JP59003651A patent/JPS60149393A/ja active Granted
-
1985
- 1985-01-10 DE DE19853500637 patent/DE3500637A1/de active Granted
- 1985-01-14 US US06/690,906 patent/US4978617A/en not_active Expired - Fee Related
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