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Titel
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Schaltvorrichtung für ein kombiniertes Feucht- und Lackierwerk Anwendungsgebiet
Die Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung fur ein kombiniertes Feucht- und Lackierwerk
in Bogenoffsetdruckmaschinen.
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Charakteristik der bekannten technischen Lösungen In den letzten Jahren
wurde die Nachfrage nach hochveredelten Druckprodukten immer größer, d. h. die Druckindustrie
stand vor der Aufgabe, die Druckprodukte mit einem glänzenden, scheuerfesten Überzug
zu versehen. Aus Effektivitätsgründen wird aus diesem Grund in der DE-PS 2020854
vorgeschlagen, das Feuohtwerk des letzten Druckwerkes als Lackierwerk einsusetzen.
Dadurch kann in einem Druckdurohgang der Druokbogen mit; Farbe bedruckt und lackiert
werden.
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Da ein Lackieren nicht für jeden Druckauftrag notwendig ist, besteht
das Erfordernis, daß Feuchtwerke der letzten Druckwerke entweder als Lackierwerk
oder Feuchtwerk einzusetzen sind. Dem jeweiligen Betriebszustand entsprechend müssen
verschiedene Schaltvarianten der Auftragswalze speziell bei Druckunterbrechungen
(z. B. Haltstoppern) realisiert werden.
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Im Feucht- wie im Lackierbetrieb ist eine Walzentrennung zwischen
der Auftragwalze und dem Plattenzylinder vorzunehmen, um einmal die Feuchtmittelzufuhr
bzw. Laokzufuhr zu unterbinden und zum anderen der Walzenabplattung wodurch die
Pressung vorzubeugen. Von der letzten Erscheinung wäre insbesondere die uftragwalze
betroffen, da diese mit einem elastischen Material ummantelt ist.
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Aus diesen Gründen erfolgt im Feuchtbetrieb bei Druckunterbrechung
die Walzentrennung derart, daß die Auftragwalze vom Plattenzylinder als auch von
der Übertragungswalze getrennt wird.
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Bei Druckfortsetzung erfolgt die Auftragwalzenanstellung gemäß der
DE-AS 1611263 derart, daß die Auftragwalze zuerst mit der Übertragungswalze, um
das für den Fortdruokprozeß günstige Vorfeuchten der Auftragwalze zu erreichen und
dann mit dem Plattenzylinder in Berührung gebracht wird. Diese Zustellbewegung erfolgt
über ein kompliziertes Getriebe mit hohem manuellem Aufwand bei der Justage der
Austragwalze gegenüber der Übertragungswalze und dem Plattenzylinder.
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Für aen Lackierbetrieb ist diese Schaltmöglichkeit der Auftragwalze
bei Druckunterbrechung ungünstig, da ein Verkleben der Lackauftragwalze mit der
auf ihr angeordneten Verreibwalze durch die Restlackechicht auftreten würde.
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Aus diesem Grund wird in den M..N. Roland Nachrichten 44 bei einem
Laokierwerk vorgeschlagen, die Luftragwalze während Druckunterbrechungen nur von
dem Plattenzylinder abzustellen.
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Der Körperkontakt Auftragwalze - Übertragungswalze bleibt erhalten,
wobei die Übertragungswalze von der Tauchwalze und somit auch die Auftragwalze mit
Hilfsdrehzahl angetrieben wird. Sin Antrocknen der Restlacksohioht wird somit vermieden,
da eine Walzenverbindung zum Lackevorratsbehälter aufrechterhalten
wird.
Mit welchen Mitteln diese Schaltmöglichkeit zu realisieren ist, wird in dem Prospekt
von der M.A.N. Roland nicht aufgezeigt.
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Ziel der Erfindung Ziel der Erfindung ist es, eine Schaltvorrichtung
für ein kombiniertes Feucht- und Lackierwerk zu schaffen, wobei die Umstellung von
Feuchten auf Lackieren mit den dazu erforderlichten Schaltmöglichkeiten der Auftragwalze
mit einfachen Mitteln erfolgt.
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Aufgabe der Erfindung Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung
einer Schaltvorrichtung für ein kombiniertes Feucht- und Lackierwerk, die sowohl
im Feuchtbetrieb, die sich günstig auf den Druckprozeß auswirkende Vorfeuchtung
der Feuchtauftragwalze beibehält, als auch im Lackierbetrieb ein Verkleben der Lackauftragwalze
verhindert.
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Ausführungsbeispiel Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungebeispiels
näher erläutert werden.
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Die zugehörige Zeichnung zeigt den prinzipiellen Aufbau der Schaltvorrichtung.
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Entsprechend den bekannten Feuchtwerkkonstruktionen ist eine Tauchwalze
1 so angeordnet, daß deren Oberfläche mit der im Feuchtmittelkasten 2 enthaltenen
Flüssigkeit in Körperberührung
steht. Nahezu senkrecht über der
Tauchwalze 1 ist eine tbertragungswalze 3, deren Oberfläche verchromt ist, angeordnet.
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Als Verbindungswalze zwischen der Übertragungswalze 3 und einem Plattenzylinder
4 dient eine elastisch ummantelte Auftragwalze 5.
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Die weitere Beschreibung ist auf ein Walzenende 6 beschränkt, da die
Ausführung des anderen Walzenendes in jeder Weise gleich ist.
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An dem Walzenende 6 ist ein Schwenkhebel 7 drehbar befestigt, welcher
mittels einer Druckfeder 8 und einer Federstange 9 mit einem am Wellenstumpf der
Übertragungswalze 3 gelagerten Doppelhebel 10 verbunden ist. Der Schwenkhebel 7
ist außerdem im Befestigungspunkt 11 beweglich am Doppelhebel 10 angeordnet. ebenfalls
am Schwenkhebel 7 ist ein tertragungselement 12, welches mit einem Arbeitszylinder
13, der als Zweistellungszylinder ausgebildet ist, befestigt.
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Im Doppelhebel 10 ist eine erste Sinstellachraube 14 und eine zweite
Einstellschraube 15 eingeschraubt. Beide Sohrauben sind mit nicht dargestellten
Skalierungen versehen.
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Die erste Einstellachraube 14 stützt sich gegen das Gestell und die
zweite Einstellschraube 15 gegen den Schwenkliebel 7 ab. Unterhalb des freien Endes
des Doppelhebels 10 ist ein Exzenter 16 drehbar im Maschinengestell gelagert. Über
ein Abtriebselement 17 und eine Koppelstange 18 ist der Exzenter 16 mit einem Hydraulikzylinder
19, welcher im Maschinengestell' gelagert ist, verbunden. Der Hydraulikzylinder
ist in den beiden Stellungen I und II bewegbar.
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Über der Auf tragwalze 5 befindet sich eine Farbauftragwalze 21, die
über eine schaltbare Zwischenwalze 22 mit der Auftragwalze 5 in Verbindung gebracht
werden kann.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Zuerst wird die Wirkungsweise der
Schalteinrichtung für den Feuchtprozeß bescrieben.
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Der Hydraulikzylinder 19 wird aus diesem Grund in die Stellung I bewegt,
wodurch der Exzenter 16 über die Koppelstange 18 und das Abtriebselement 17 in die
durchgezogene Stellung bewegt
wird.
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Durch die Drehbewegung der in den Feuchtmittelkasten 2 eintauchenden
Tauchwalze 1, die von einem nicht dargestellten regelbaren Elektromotor erfolgt,
wird die Feuohtflüssigkeit über die Übertragungswalze 3 und die Auftragwalze 5 auf
die auf den Plattenzylinder 4 aufgespannte Druokplatte übertragen.
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Um zu vermeiden, daß bei längerer Druckunterbrechung über die als
Zwischenwalze 22 zum Farbwerk geschaltene Verreibwalze Feuchtmittel in das Farbwerk
gelangt und zwischen Auftragwalze 5 und Übertragungswalze 3 eine Deformierung der
Walzenoberfläche entsteht, muß die Auftragwalze 5 vom Plattenzylinder 4 und der
Übertragungswalze 3 abgestellt werden. Dazu wird mittels Druckluft der Kolben des
Arbeitszylinders 13 in die Stellung b bewegt, wodurch die Feuchtauftragwalze 5 auf
der Übertragungswalze 3 verschwenkt wird. Dabei wird der Sohwenkhebel 7 und der
Doppelhebel 10 gemeinsam um den Drehpunkt der Übertragungswalze 3 bis zum gestellfesten
Sxzenter 16, welcher sich in der durchgezogenen Stellung befindet, bewegt.
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Dadurch wird die Feuchtauftragwalze 5 von der Übertragungswal ze 3
abgehoben. Der Doppelhebel 10 verbleibt däbei in seiner bereits eingenommenen Lage,
an dem Exzenter 16 anliegend.
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Lediglich der Schwenkhebel 7 wird im Befestigungspunkt 11 verdreht,
wobei die Wegdifferenz durch die Federtiberdrückung der Feder 8 aufgenommen wird.
Beim Anfahren der Maschine erfolgt der Bewegungsablauf der AuBtragwalze 5 in umgekehrter
Reihenfolge.
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Vor Schwenken des Arbeitszylinders 13 von b naoh a wird der Arbeitszylinder
19, von I nach II geschwenkt. Hierdurch wird der Exzenter 16 in die strichlicherte
Stellung gebracht und die Auftragwalze 5 an die tbertragungswalze 3 geschwenkt.
Hierdurch ist eine Vo,rfeuchtung der Auftragwalze 5 nach Erfordernis möglich. Nach
einer wählbaren Zeit einer nicht näher beschriebenen Zeitschaltung zwischen Arbeitszylinder
13 und 19 wird der Arbeitszylinder 13 von b nach a gebracht. Die vorgefeuchtete
Auftragwalze 5 erhält Körperkontakt mit dem Plattenzylinder 4.
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Mittels der ersten Einstellachraube 14 kann die Pressung der Auftragwalze
5 gegenüber dem Plattenzylinder 4 und mittels der zweiten Einstellschraube 15 die
Pressung gegenüber der Übertragungswalze 3 genau reproduzierbar eingestellt werden.
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Soll nun das Feuchtwerk als eines der letzten Druckwerk als Laokierwerk
eingesetzt werden, so erfolgt zuerst ein Abstellen der Farbauftragwalzen in bekannter
Art und Weise.
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Nun wird der Hydraulikzylinder 19 in die Stellung II bewegt, wodurch
der Exzenter 16 die getrichelte Stellung einnimmt.
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Jetzt kann der normale Laokierbetrieb aufgenommen werden.
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Kommt es zu einem normalen Maschinenhalt, z. B. durch einen Stopper,
so wird wie im Feuchtbetrieb der Arbeitszylinder 13 von Stellung a nach b gebracht,
Doppelhebel 10 und Schwenkhebel 7 schwenken gemeinsam um den Mittelpunkt der Übertragungswalze
3. Hierduroh hebt die Auftragwalze 5 vom Plattenzylinder 4 ab und bleibt im Kontakt
mit der Übertragungswalze 3.
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Die Tauchwalze 1 wird auf eine Hilfsdrehzahl (hier nicht näher beschrieben)
gebracht und bleibt im Kontakt mit der Übertragungswalze 3. Somit verbleiben über
die Dauer des Maschinenhaltes Tauchwalze 1, Übertragungswalze 3 und Auftragwalze
5 im Körperkontakt. Ein Eintrocknen der Lackschicht ist somit ausgeschlossen.
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Bei einem längeren Maschinenhalt wird der Arbeitszylinder 19 in die
Stellung I gebracht und somit der exzenter 16 gegen den Hebel 10 geschwenkt, was
ein Abheben in oben beschriebener Weise der Auftragwalze 5 von der Übertragungswalze
3 bewirkt. Hierdurch wird eine Abplattung der Auftragwalze 5 vermieden.
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Vollständigkeitshalber sei noch erwähnt, daß die Auftragwalze 5 in
abgestelltem Zustand nicht außer Zahneingriff mit dem Plattenzylinderantriebsrad
gebracht wird, so daß die Auftr walze 5 entsprechend der DE-OS 2822350 mit einem
Freilauf ausgerüstet sein muß, um die Umfangsgeschwindigkeit der Uauohwalze 1 annehmen
zu können.
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Bezugszeichenaufstellung 1 Tauchwalze 2 Feuchtmittelkasten 3 Übertragungswalze
4 Plattenzylinder 5 Auftragwalze 6 Walzenende 7 Sohwenkhebel 8 Druckfeder 9 Federstange
10 Doppelhebel 11 Befestigungspunkt 12 Übertragungselement 13 Arbeitszylinder 14
erste Einstellschraube 15 zweite Einstellschraube 16 Exzenter 17 Abtriebselement
18 Koppelstange 19 Hydraulikzylinder 20 Schaltvorrichtung 21 Farbauftragwalze 22
Zwischenwalze