DE3500411C2 - Verfahren zum Lötverbinden der Leiterbahnen einer flexiblen gedruckten Leitung oder Schaltung mit den Anschlußflächen einer Leiterplatte - Google Patents
Verfahren zum Lötverbinden der Leiterbahnen einer flexiblen gedruckten Leitung oder Schaltung mit den Anschlußflächen einer LeiterplatteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Lötverbinden der
Leiterbahnen einer flexiblen gedruckten Leitung oder Schal
tung mit den zugeordneten Anschlußflächen einer Leiter
platte, bei welchem im Anschlußbereich die Anschlußenden der Leiterbahnen mit
Hilfe eines impulsbeheizten Lötwerkzeugs gegen die Anschluß
flächen gedrückt und durch Reflowlöten mit den Anschlußflä
chen verbunden werden.
Zum Lötverbinden der Leiterbahnen einer flexiblen gedruckten
Leitung oder Schaltung mit den Anschlußflächen einer Leiter
platte ist es üblich, zunächst im Bereich der Anschlußenden
der Leiterbahnen die aus einem isolierenden Kunststoff be
stehende Trägerfolie der flexiblen gedruckten Leitung oder
Schaltung partiell zu entfernen, worauf man die vorbeloteten
Anschlußenden gemeinsam auf die ebenfalls vorbeloteten An
schlußflächen legt und sodann mit Hilfe eines Lötbügels oder
Lötstempels die Verbindungen durch Reflowlöten herstellt.
Aufgrund der guten Wärmeisolation der Trägerfolie wäre es
nicht möglich, den Lötbügel oder Lötstempel auf die Träger
folie aufzusetzen und die für das Reflowlöten erforderliche
Wärme über die Trägerfolie auf die Lötstelle zu übertragen.
Andererseits ist die partielle Entfernung der Trägerfolie im
Bereich der Anschlußenden der Leiterbahnen mit einem gewissen
Aufwand verbunden, was zu einer entsprechenden Erhöhung der
Herstellungskosten der flexiblen gedruckten Leitung oder
Schaltung führt.
Aus der DD-A-1 22 760 ist ein Verfahren zum Lötverbinden der
Leiterbahnen einer flexiblen gedruckten Leitung oder
Schaltung mit den zugeordneten Anschlußflächen einer
Leiterplatte bekannt, bei welchem auf eine vorhergehende
partielle Entfernung der Trägerfolie im Bereich der
Anschlußenden der Leiterbahnen verzichtet wird. Das
impulsbeheizte Lötwerkzeug wird hier auf die Trägerfolie
aufgesetzt und durch einen hohen Strom mit kurzer
Impulsdauer derart beheizt, daß die aus einem schmelzbaren,
isolierenden Kunststoff, wie z. B. einem Polyester,
bestehende Trägerfolie schlagartig verdampft und die
Leiterbahnen mit den zugeordneten Anschlußflächen durch
Reflowlöten verbunden werden.
Bei einem weiteren aus der DE-B-20 25 112 bekannten
Verfahren zum Lötverbinden der Leiterbahnen einer flexiblen
gedruckten Leitung oder Schaltung mit den zugeordneten
Anschlußflächen einer Leiterplatte werden die über den
Anschlußbereich hinaus verlängerten Anschlußenden der
Leiterbahnen zusammen mit der Trägerfolie der flexiblen
gedruckten Leitung oder Schaltung um einen Winkel von 180°
zurückgebogen und dann an die zugeordneten Anschlußflächen
der Leiterplatte angelötet. Dieses Anlöten erfolgt im
Lötschwall einer Schwall-Lötmaschine, wobei das Lot zwischen
die leitfähigen Abschnitte der Leiterbahnen und
Anschlußflächen dringt und im Bereich der Umbiegung der
Leiterbahnen eine Lot-Kehlnaht bildet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Lötverbinden der Leiterbahnen einer flexiblen gedruckten
Leitung oder Schaltung mit den zugeordneten Anschlußflächen
einer Leiterplatte zu schaffen, bei welchem unter Verzicht
auf die partielle Entfernung der Trägerfolie im Bereich der
Anschlußenden der Leiterbahnen Lötverbindungen hoher Quali
tät erzielt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
über den Anschlußbereich hinaus verlängerten Anschlußenden
der Leiterbahnen zusammen mit der Trägerfolie der flexiblen
gedruckten Leitung oder Schaltung um einen Winkel von 180°
zurückgebogen werden und daß das Lötwerkzeug auf die zurück
gebogenen Anschlußenden der Leiterbahnen aufgesetzt wird.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß durch ein
Zurückbiegen bzw. Umfalten der flexiblen gedruckten Leitung
oder Schaltung das Lötwerkzeug unmittelbar auf die zurück
gebogenen Anschlußenden der Leiterbahnen aufgesetzt werden
kann. Die für das Reflowlöten erforderliche Wärme wird dann
in erster Linie über die Anschlußenden der Leiterbahnen und
nur zu einem geringen Teil über die Trägerfolie auf die Löt
stelle übertragen. Auf diese Weise können also ohne
partielle Entfernung der Trägerfolie im Anschlußbereich gute
und dauerhafte Lötverbindungen erzielt werden. Da die
Trägerfolie sich nunmehr über den gesamten Anschlußbereich
erstreckt, bietet das erfindungsgemäße Verfahren zusätzlich
auch noch den Vorteil, einer festeren mechanischen Anbindung
der flexiblen gedruckten Leitung oder Schaltung an die Lei
terplatte.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens können die zurückgebogenen Bereiche der Anschluß
enden der Leiterbahnen und der Trägerfolie nach dem Lötvor
gang abgetrennt werden. Durch dieses Abtrennen des durch den
Lötvorgang gegebenenfalls geschädigten Materials kann dann
auch das Lötwerkzeug auf eine die Anschlußenden der Leiter
bahnen in Querrichtung verbindende Brücke aufgesetzt werden.
Durch eine derartige nach dem Lötvorgang zu entfernende
Brücke kann die Wärmeeinbringung in die Leiterbahnen erheb
lich verbessert werden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden die Anschlußenden der Leiterbahnen zu
sammen mit der Trägerfolie um eine Beilage zurückgebogen.
Durch das Einfügen einer derartigen Beilage werden beim Um
biegen scharfe Knicke vermieden, die bei empfindlichem
Material ggf. zu einem Abreißen der Anschlußenden der
Leiterbahnen und damit zu einer Störung der Wärmeübertra
gung führen könnten.
Die Anschlußenden der Leiterbahnen und die Anschlußflächen
werden vorzugsweise verschieden breit ausgeführt. Dadurch
ergibt sich beim Justieren der flexiblen gedruckten Leitung
oder Schaltung relativ zu der Leiterplatte eine größere
Toleranz. Außerdem bilden beim Lötvorgang zwischen Anschluß
enden und Anschlußflächen ggf. herausgepreßte Lottropfen
durch die verschiedene Breite einen Meniskus. Demgegenüber
könnten bei gleich breiten Anschlußenden und Anschlußflächen
die seitlich herausgepreßten Lottropfen ggf. zu Kurzschlüssen
führen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Anschlußenden
der Leiterbahnen breiter ausgeführt werden als die Anschluß
flächen. In diesem Fall ergibt sich eine weiter verbesserte
Wärmeübertragung vom Lötwerkzeug zur Lötstelle und insbeson
dere zu den Anschlußflächen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen nach dem Stand der Technik ausgeführten
Anschluß einer flexiblen gedruckten Leitung an eine Leiter
platte,
Fig. 2 einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ausge
führten Anschluß einer flexiblen gedruckten Leitung an eine
Leiterplatte,
Fig. 3 eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß
welcher für das Zurückbiegen der flexiblen gedruckten
Leitung eine Beilage verwendet wird,
Fig. 4 einen Anschluß gemäß Fig. 2 nach dem Abtrennen der
zurückgebogenen Bereiche der flexiblen gedruckten Leitung,
Fig. 5 eine Ansicht von oben auf den Anschluß gemäß Fig. 2
und
Fig. 6 einen Querschnitt durch eine Lötverbindung zwischen
dem Anschlußende einer Leiterbahn und einer Anschlußfläche.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine flexible
gedruckte Leitung 1, welche in der Praxis häufig auch als
Folienleitung bezeichnet wird. Die flexible gedruckte Lei
tung 1 besteht aus mehreren im Abstand parallel zueinander
angeordneten Leiterbahnen 2, einer Trägerfolie 3 und einer
Deckfolie 4. Die Leiterbahnen 2 bestehen beispielsweise aus
Kupfer, während für die Trägerfolie 3 und die Deckfolie 4
vorzugsweise Polyimid verwendet wird. Derartige Isolier
folien auf Polyimidbasis zeichnen sich durch eine extreme
Temperaturbeständigkeit aus. Im Bereich der Anschlußenden 20
der Leiterbahnen 2 wurde die Trägerfolie 3 partiell entfernt,
während die Deckfolie 4 in diesem Bereich von vorneherein
gar nicht aufgebracht wurde. Die vorbeloteten Anschlußenden
20 der Leiterbahnen 2 sollen mit den ebenfalls vorbeloteten
Anschlußflächen 6 einer insgesamt mit 7 bezeichneten Leiter
platte durch Reflowlöten verbunden werden. Das isolierende
Basismaterial 8 der Leiterplatte 7 besteht beispielsweise
aus Epoxidharz. Zur Herstellung der Lötverbindungen werden
die Anschlußenden 20 der Leiterbahnen 2 gemeinsam auf die
Anschlußflächen 6 gelegt und mit Hilfe eines impulsbeheizten
Lötbügels 9 in Richtung des Pfeiles 10 gegen die Anschluß
flächen 6 gedrückt. Der Lötbügel 9 - welcher etwa die Breite
der flexiblen gedruckten Leitung 1 aufweist - wird dann durch
einen Stromimpuls erwärmt, welcher so bemessen ist, daß die
durch Leitung zur Verbindungsstelle hin übertragene Wärme
für ein Aufschmelzen des Lotes ausreicht und die Verbindung
somit durch Reflowlöten hergestellt werden kann.
Der nach dem Stand der Technik ausgeführte Anschluß der
flexiblen gedruckten Leitung 1 an die Leiterplatte 7 hat
insbesondere den Nachteil, daß die Trägerfolie 3 im Bereich
der Anschlußenden 20 partiell entfernt werden muß und da
durch die Herstellungskosten für die flexible gedruckte
Leitung 1 erhöht werden.
Fig. 2 zeigt einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
ausgeführten Anschluß der flexiblen gedruckten Leitung 1 an
die Leiterplatte 7. Der wesentliche Unterschied zu der bis
lang üblichen Vorgehensweise besteht darin, daß auf die
partielle Entfernung der Trägerfolie 3 im Bereich der An
schlußenden 20 verzichtet wird, d. h. die Anschlußenden 20
bleiben über ihre gesamte Länge mit der Trägerfolie 3 ver
bunden. Die Anschlußenden 20 der Leiterbahnen 2 sind über
dies über den Anschlußbereich hinaus so weit verlängert, daß
sie zusammen mit der Trägerfolie 3 der flexiblen gedruckten
Leitung 1 um einen Winkel von 180° zurückgebogen werden
können. Durch dieses Zurückbiegen bzw. Umfalten weisen die
verlängerten Anschlußenden 20 nach oben, so daß der impuls
beheizte Lötstempel 9 auf diese zurückgebogenen Anschluß
enden 20 aufgesetzt und in Richtung des Pfeiles 10 ange
drückt werden kann. Der Lötbügel 9 wird dann durch einen
Stromimpuls erwärmt, welcher so bemessen ist, daß die zum
überwiegenden Teil über die Anschlußenden 20 und zu einem
geringen Teil über die gefaltete Trägerfolie 3 zur Verbin
dungsstelle hin übertragene Wärme für ein Aufschmelzen des
Lotes ausreicht und die Verbindung somit durch Reflowlöten
hergestellt werden kann. Sind die Anschlußenden 20 und die
Anschlußflächen 6 beispielsweise mit einem Zinn-Blei-Lot
mit 60% Zinn und 40% Blei vorbelotet, so liegt die Arbeits
temperatur des Lotes etwa im Bereich zwischen 180°C und
220°C. Der Lötbügel 9 wird dann zum Ausgleich der Wärme
leitungsverluste auf eine Temperatur von etwa 300°C auf
geheizt.
Fig. 3 zeigt eine Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens, gemäß welcher die Anschlußenden 20 der Leiter
bahnen 2 zusammen mit der Trägerfolie 3 um eine Beilage B
zurückgebogen werden. Durch die im dargestellten Beispiel
flach ausgebildete und im Biegebereich abgerundete Beilage B
werden scharfe Knicke verhindert, die ggf. zu einem Ab
reißen der Anschlußenden 20 führen könnten. Die Beilage B
könnte auch andere Formen aufweisen, wie z. B. eine zylindri
sche Form oder die Form eines Stromlinienkörpers.
Fig. 4 zeigt einen gemäß Fig. 2 ausgeführten Anschluß, bei
welchem nach dem Herstellen der Lötverbindung die umgeboge
nen Bereiche der flexiblen gedruckten Leitung 1 mit Hilfe
eines Messers oder dgl. abgetrennt wurden.
Fig. 5 zeigt eine Ansicht von oben auf den Anschluß gemäß
Fig. 2. Es ist zu erkennen, daß die zurückgebogenen
Anschlußenden 20 der Leiterbahnen 2 durch eine in Querrich
tung verlaufende Brücke 200 miteinander verbunden sind. Auf
diese Brücke 200 wird dann der Lötbügel 9 (vgl. Fig. 2)
aufgesetzt, wodurch die Wärmeeinbringung in die Anschluß
enden 20 verbessert wird. Bei Verwendung einer derartigen
metallischen Brücke 200 müssen dann aber nach dem Lötvor
gang die zurückgebogenen Bereiche der flexiblen gedruckten
Leitung 1 unbedingt entfernt werden, so wie es in Fig. 4
aufgezeigt ist.
In Fig. 5 ist außerdem noch zu erkennen, daß die Breite b1
der Leiterbahnen 2 bzw. der Anschlußenden 20 größer ist als
die Breite b2 der Anschlußflächen 6. Hierdurch wird die
Justierung der Anschlußenden 20 erleichtert und außerdem die
Wärmeeinbringung in die Anschlußflächen 6 verbessert. Gemäß
Fig. 6 hat die geringere Breite b2 der Anschlußflächen 6
zusätzlich auch noch den Vorteil, daß das beim Lötvorgang
aus dem Lötspalt herausgepreßte Lot L einen Meniskus bildet
und somit Kurzschlußbrücken zwischen benachbarten Anschluß
flächen 6 sicher vermieden werden.
Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen wurde
der Anschluß einer gedruckten flexiblen Leitung 1 an die
Leiterplatte 7 aufgezeigt. In gleicher Weise kann jedoch
auch eine gedruckte flexible Schaltung angeschlossen werden,
welche zusätzlich noch Bauelemente trägt und diese Bauele
mente verbindende Leiterbahnen besitzt.
Claims (6)
1. Verfahren zum Lötverbinden der Leiterbahnen einer flexib
len gedruckten Leitung oder Schaltung mit den zugeordneten
Anschlußflächen einer Leiterplatte, bei welchem im Anschlußbereich die Anschluß
enden der Leiterbahnen mit Hilfe eines impulsbeheizten Löt
werkzeugs gegen die Anschlußflächen gedrückt und durch
Reflowlöten mit den Anschlußflächen verbunden werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die über den Anschlußbereich hinaus verlängerten Anschluß
enden (20) der Leiterbahnen (2) zusammen mit der Trägerfolie
(3) der flexiblen gedruckten Leitung (1) oder Schaltung um
einen Winkel von 180° zurückgebogen werden und daß das Löt
werkzeug (9) auf die zurückgebogenen Anschlußenden (20) der
Leiterbahnen (2) aufgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zurückgebogenen Bereiche der
Anschlußenden (20) der Leiterbahnen (2) und der Träger
folie (3) nach dem Lötvorgang abgetrennt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Lötwerkzeug (9) auf eine die
Anschlußenden (20) der Leiterbahnen (2) in Querrichtung ver
bindende Brücke (200) aufgesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die An
schlußenden (20) der Leiterbahnen (2) zusammen mit der Trä
gerfolie (3) um eine Beilage (B) zurückgebogen werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die An
schlußenden (20) der Leiterbahnen (2) und die Anschluß
flächen (6) verschieden breit ausgeführt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Anschlußenden (20) der Leiter
bahnen (2) breiter ausgeführt werden als die Anschlußflä
chen (6).
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