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Verwandelbare Tastatur für Rechenmaschinen. Es sind bisher zwei Arten
von Rechenmaschinen bekannt .geworden, die sich voneinander in der Art :der Betätigung
und Wirkung der Tastatur unterscheiden.
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Die eine Art der Tastaturen ist derart eingerichtet, daß eine Taste
nach dem Herunterdrücken gesperrt und durch Herunterdrücken einer Taste aus derselben
Tastenreihe wieder zum Hochgang freigegeben wird. Diese Art ,der Tastaturen bezeichnet
man als die nachgiebige.
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Im Gegensatz hierzu steht die sogenannte Verriegelungstastatur. Diese
ist -so eingerichtet, daß nach dem Herunterdrücken einer Taste nicht nur diese in
der Tiefstellung gesperrt wird, sondern -auch sämtliche übrigen Tästen aus derselben
Tastenreihe gegen Herunterdrücken verriegelt werden, so daß es der Betätigung einer
besonderen Taste, eines Hebels oder sonstigen Handhabe bedarf, um ,die niedergedrückte
Taste für .den Hochgang auszulösen und so die übrigen Tasten für die Betätigung
freizumachen.
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Entsprechend der verschiedenen Einrichtung der gebräuchlichen Tastaturenarten
sind auch die Arbeiter, die solche Maschinen benutzen,, für die eine oder die andere
Art besonders eingeübt. Infolgedessen ergeben sich Schwierigkeiten .beim Stellungswechsel
von Personal, da nicht immer die passende Maschine für den Arbeiter vorhanden .ist.
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Hiernach erscheint es als ein bedeutender technischer Fortschritt,
daß gemäß der Erfindung eine Maschine geschaffen wurde, deren Tastatur so eingerichtet
ist, @daß sie ganz nach Belieben als nachgiebige oder Verriegelungstastaturbenutzt
werden kann. Der Erfindungsgegenstand dient so allen Anforderungen, die vom dem
gesamten Interessentenpublikum gestellt werden können, gleichviel, ob dieses bisher
der einen oder anderen Art der Tastaturen den Vorzug gab und für die Betätigung
der einen oder anderen besonders eingeübt war.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand durch fünf Abbildungen
dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch den die Tästatur enthaltenden
Teil der Rechenmaschine in der Richtung der Tastenreihen, und zwar befinden sich
sämtliche Teile in Ruhestellung.
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Abb. a zeigt den gleichen Schnitt, wobei eine Taste heruntergedrückt
ist und .die Teile für die Verriegelungsart eingestellt sind.
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Abb. 3 zeigt einen gleichen Schnitt, .wobei ebenfalls eine Taste heruntergedrückt
ist, die Teile aber für die nachgiebige Art eingestellt sind.
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Abb. q. ist ein Querschnitt eines Teiles der Tastatur nach der Linie
r-z der Abb. 3.
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Abb. 5 zeigt eine Einzelheit.
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Von zwei Seitenwangen, von denen die eine in der Zeichnung ersichtlich
und seit i bezeichnet isst, wird die Kopfplatte 2 getragen, durch deren Öffnungen
die Tastenschäfte 3 hindurchgeführt sind. Die Seitenwangen i sind ferner durch Querstangen
4 und Quer-
Winkelschienen 5 verbunden. In Öffnungen ,der Winkelschienen
5 werden die unteren Enden der Tastenschäfte 3 geführt. An Aden unteren Enden der
Tastenschäfte sind Nasen 6 angebracht, die den Hub der Tastenschäfte :durch Anschlag
.gegen die Winkelschienen 5 begrenzen. Für den selbsttätigen Hochgang der Tastenschäfte
sind um die unteren abgesetzten Enden derselben Schraubenfedern 7 gewunden. An den
unteren Endemder Tastenschäfte erhalten in Bohrungen die schräg abwärts gebogenen
Enden 8 .der wagerecht gelagerten und auf die Schaltvorrichtung- bzw: auf das Zählwerk
einwirkenden Drähte g Führung.
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Ein besonderer Tastenschaft 3' hat keine Verbindung mit den Schaltdrähten.
Dieser Tastenschaft erhält Führung an seinem unteren Teil in einer besonderen Ouerwinkelschiene
5'. Wie :bei den Übrigen Tastenschäften ist auch am Schaft 3' eine Feder 7 'für
das Hochdrücken und eine Nase 6 für die Begrenzung der Aufwärtsbewegung vorgesehen.
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Jeder der Schäfte 3,der Zahlentasten ist an der linken Seite mit einem
kurzen Zapfen io versehen. An derselben Seite der Tastenschäfte ist eine Sperrschiene
i i von winkelförmigem Querschnitt für jede- Tastenreihe angeordnet. Diese Sperrschiene
erhält in Öffnungen i2, 12' der abwärts gebogenen Ränder der Kopfplatte 2 mittels
Rundzapfen Lagerung derart, daß jede Schiene seitwärts geschwenkt werden kann. Wie
Abb. 5 zeigt, sind an den Sperrschienen i i kurze Arme 13 angeordnet, die durch
eine Schraubenfeder 14 mit -einer in d en Seitenwangen i festsitzenden Querschiene
verbunden sind. Die Feder rd. erteilt den Sperrschienen das Bestreben, sich mit
ihren unteren Rändern gegen die Tastenschäfte 3 zu legen und die in den Abb. 4 und
5 ersichtliche Stellung einzunehmen.' -Bei Ruhestellung der Tasten befinden sich
die linksseitigen Zapfen io der Tastenschäfte 3 indem Winkelraum der Sperrschienen
i i, wie es in Abb. 4 bei den beiden äußeren Tastenreihen ersichtlich ist. Wird
nun eine Taste heruntergedrückt, dann verdrängt ,der Zapfen io dieser Taste die
Sperrschiene i r entgegen dem Zug der Feder 14. zur Seite, und, sobald der Zapfen
io die tiefste Stellung eingenommen hat, zieht die Feder 14 die Sperrschiene i i
wieder in die vorige Stellung zurück, wobei sich die untere Kante der Sperrschiene
vor den Zapfen io legt und den Hochgang der heruntergeldrückten Taste ver-,hindert,
wie es bei der vorderen Taste der mittleren Tastenreihe in Abb. 4 der Zeichnung
ersichtlich ist. Die Auslösung der gesperrten Taste erfolgt aber sofort, wenn eine
Taste aus der gleichen Tastenreihe herabgedrückt, wird, :denn in dem Augenblick,
in welchem -der Zapfen io der neu heruntergedrückten Taste die Sperrschiene i i
zur Seite drückt, findet auch der Zapfen i o der vorher gesperrt gewesenen Taste
freien Durchgang an der unteren Kante der Sperrschiene i i vorbei nach dem Winkelraum.
So kann jede heruntergedrückte Taste nach erfolgter Sperrung durch Herunterdrücken
einer weiteren Taste aus derselben Reihe ausgelöst werden, so daß sie in die Ruhestellung
zurückspringt.
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Die ;bisher beschriebene nachgiebige Tastatur wird- nun gemäß der
Erfindung auf einfache Weise in eine Verriegelungstastatur umgewandelt. Zu :diesem
Zweck ist für jette Tastenreihe an der rechten Seite der Tastenschäfte ein Verriegelungsschieber
15 argeordnet worden. Die Verriegelungsschieber i5 haben an ihren Enden flache
Zapfen 16 und 7' <die in entsprechenden Öffnungen der nach unten gebogenen Ränder
der Kopfplatte 3 Führung erhalten. Eine um den unteren Zafen 16 ,gewundene Feder
18 hat das Bestreben, den Veriegelungsschieber 15 aufwärts zu drücken. Jeder Verriegelungsschieber
ist entsprechend der Anzahl der Tastenschäfte einer Reihe mit besonders gestalteten
Öffnungen ig versehen, die etwa einer umgekehrten [J-Jorm ähneln. Die Richtung der
Vorderkante der Öffnungen ig läuft schräg in Beziehung zur Achserrichtung der Tastenschäfte
und . @bildet eine Auflaufbahn für rechtsseitig am den Tastenschäften 3 angebrachte
Vierkantzapfen 2o, so daß, wenn eine Taste nach unten gedrückt wird, der Zapfen
2o dieser Taste durch Auflauf auf die schräge Ausschniitkante den Verriegelungss-chieber
nach vorn -treibt, wobei die in die Ausschnitte ig hineinragenden Zapfen 21 :des
Verriegelungsschiebers 15 unter die Vierkantzapfen 2o sämtlicher übrigen
Tasten @derselben Tastenreihe treten, also in die-' in Abb. 2 gezeigte Stellung
.gelangen, um sämtliche Tasten dieser Reihe am. Heruntdrdrücken zu verhindern.
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Um nun die jeweils gesperrten Tasten wieder auszulösen; ist folgende-
Einrichtung getroffen. Durch die Seitenwangen i ist ein Querriegel 28 gelegt. Dieser
Querriegel _ hat einen schrägen Schlitz 29 (#bb.4), .im den mittels einer Gleitrolle
30 der eine Arm eines zweiarmigen Hebels 31 eingreift, -der -um einen Zapfen 32
drehbar ist. Die Bewegung des Hebels 31 kann auf irgendeine geeignete Weise, sei
es durch Tastendruck, Daumen oder Hebelwbersetzung,erzeugt werden. Wird der Hebel
31 so !bewegt, _daß die Rolle 3o (Abt. q.) in den Schlitz 2g nach unten gleitet,
dann bewegt sich der Querriegel 28 nach links und die rechtsliegendep-Ränder von
ander Oberkante des Querriegels 28 vorgesehenen Einschnitten 33, -die' von --den
unteren
Kanten der Sperrschienen i i berührt werden, drücken die
letzteren nach links. Dadurch werden aber auch die beim Herunterdrücken der Tasten
und Abwärtsgleiten der Vierkantzapfen 2ö unter die Sperrschienen i i geratenen linksseitigen
Sperrzapfen io entlastet, so ,daß :die Federn 7 die sämtlichen gesperrt gewesener,
heruntergedrückten Tasten wieder hochdrücken können, da hierfür die Vierkantzapfen
2o in den vorderen Teilen der Ausschnitte ig der Verriegelungsschieber freien Weg
finden. Auf diese Weise gelangen die Verriegelungsschieber 15 nach Betätigung des
Hebels 31 sowie sämtliche Tasten wieder in die in Abb. i gezeigte Ruhestellung zurück.
Wenn nun (die Tastatur als eine nachgiebige benutzt werden soll, dann darf die Bewegung
der Vierkantzapfen 2o auf die Verriegelungsschieber 15 keinerlei Einfluß ausüben.
Die Verriegelungsschieber müssen also gänzlich ausgeschaltet werden. Dies geschieht
durch Vorschieben sämtlicher Verriegelungsschieber 15 um so viel, daß die in die
Ausschnitte i9 hineinragenden Zapfen 21 vor die Vierkantzapfen 2o gelangen, wie
es in Abb. 3 ersichtlich ist. Bei dieser Stellung -der Verriegelungsschieber finden
die Vierkantzapfen in dem hinteren Teil der Ausschnitte ig beim Herunterdrücken
der Tasten freien Weg. Das Vorschieben der Verriegelungsschieber 15 wird bewirkt
.durch Herunterdrücken einer besonderen Taste 22 (Abb. 3). Der Tastenschaft ist
nahe unter dem Kopf mit einer Einkerbung 23 versehen, mittels welcher ein Einschnappen
am Rand der Führungsöffnung der Kopfplatte 2 ermöglicht wird, um die niedergedrückte
Taste 22 in der Tiefstellung zu sichern.. Der Schaft der Taste 22 ist durch einen
seitlichen Zapfen mit einem Hebel 24 gelenkig verbunden, der auf einer in den Seitenwangen
i gelagerten Querwelle 25 festsitzt. Auf dieser Welle sitzen so viel andere Hebelarme
26, als Tastenreihen bzw. V erriegelungsschieber 15 vorhanden sind. Vor diesen Hebeln
26 sitzt an jedem Verriegelungsschieber 15 ein Zapfen 27. Wird die Taste 22 heruntergedrückt,
dann drücken die Hebel-26 gegen die Zapfen 27 und schieben dabei die Verriegelungsschieber
aus der in Abb. i dargestellten in die in Abb. 3 gezeigte Stellung, .und da nach
Niederdrücken :der Taste 22 durch Einschnappen der Kerbe 23 eine Sperrung stattfindet,
so bleiben auch sämtliche Verriegelungsschieber im der Stellung der Abb. 3, so daß
die Tastatur lediglich nach einfachem Niederdrücken der Taste 22 als eine nachgiebige
:benutzt werden kann. Soll die Tastatur aus einer nachgiebigen wieder in eine Verriegelungstastatur
umgewandelt werden, dann hat man nur nötig, durch Zurückdrücken der Taste 22 in
der Richtung nach vorn die Kerbe 23 auszuheben. Eine Feder 22' (Abb. 4) drückt dann
die Taste 22 wieder in die Hochstellung zurück, während gleichzeitig die Federn
18 die sämtlichen Verriegelungsschieber in die in Abb. i ersichtliche Stellung zurückbewegen.