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Die vorliegende Erfindung betrifft
immunologische diagnostische Produkte, die aus rekombinanter DNA-Technologie
hervorgegangen sind, und die Methoden zu deren Verwendung.
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Die Analyse der Immunreaktion auf
eine Vielzahl von infektiösen
Agenzien ist durch die Tatsache beschränkt gewesen, daß es sich
oft als schwierig erwiesen hat, Pathogene in Mengen zu kultivieren,
die ausreichen, um die Isolierung wichtiger Zelloberflächenantigene
zu ermöglichen.
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Der Nachweis von HSV-1 IgG und IgM
Antikörpern
ist mit enzymgekoppeltem Immunsorptions-Assay (ELISA) (A, B) durchgeführt worden.
Bei beiden dieser Techniken werden Extrakte von HSV-infizierten
Zellen zur Verwendung als Antigene geoffenbart. Die Nachteile der
Verwendung lebenden Antigens in einer Laborumgebung sind wohlbekannt, einschließlich der
Notwendigkeit, die infektiösen Agenzien
zu kultivieren und einzuschließen.
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Durch die Einführung des molekularen Klonens
sind einige dieser Einschränkungen überwunden
worden, indem eine Einrichtung geschaffen wurde, mit der Genprodukte
von pathogenen Agenzien in praktisch unbegrenzten Mengen in einer
nicht-pathogenen Form exprimiert werden können. Oberflächenantigene
von derartigen Viren wie Influenza (1), Maul- und Klauenseuche (2),
Hepatitis (3), Bläschenstomatitisvirus
(4), Tollwut- (5) und Herpessimplexviren (6) sind nun in E. coli
und S.cerevisiae exprimiert worden und versprechen, in der Zukunft
verbesserte Subeinheitsimpfstoffe zu schaffen. Die Expression von
Oberflächenantigenen
in niederen Organismen ist insofern nicht vollkommen zufriedenstellend,
als potentiell bedeutsame antigene Determinanten aufgrund unvollständiger Verarbeitung
(z.B. Proteolyse, Glykosylierung) oder durch Denaturierung während der
Reinigung des geklonten Genprodukts verloren gehen können.
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Das trifft insbesondere im Fall von
Membranproteinen zu, die aufgrund hydrophober Transmembranbereiche
zum Aggregieren neigen und unlöslich werden,
wenn sie in E.coli exprimiert werden. Geklonte Gene, die für Membranproteine
kodieren, sind bei Säugetierzellen
bekannt, wo die Wirtszelle die Faktoren schafft, die für richtige
Verarbeitung, Polypeptidfaltung und Einbindung in die Zellmembran (7,8)
notwendig sind. Während
diese Untersuchungen zeigen, daß Membranproteine
auf der Oberfläche
einer rekombinanten Wirtszelle exprimiert werden können, und
zum Beispiel (8), daß ein
abgestumpftes Membranprotein, dem der hydrophobe carboxyterminale
Bereich fehlt, langsam von der Wirtszelle ausgeschieden werden kann,
statt daran gebunden zu sein, beschreiben sie die vorübergehende
Expression des geklonten Gens für
membrangebundene Proteine und den Nachweis eines derartigen Proteins
durch Färben
mit seinem komplementären
markierten Antikörper.
Es gibt in diesen Veröffentlichungen
keinen Hinweis darauf, daß das
membrangebundene Protein als ein immunologisches diagnostisches
Reagens verwendet werden könnte. Des
weiteren macht die Instabilität
der Zellinien, auch wenn es einen derartigen Hinweis gäbe, die
beschriebenen membrangebundenen Proteine zu einer wissenschaftlichen
Kuriosität
und nicht zu einem nützlichen,
praktisch anwendbaren diagnostischen Produkt.
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Herpes Simplex Virus (HSV) ist ein
großes DNA-Virus,
das in zwei verwandten, aber unterscheidbaren Formen bei Infektionen
beim Menschen auftritt. Bei zumindest vier der großen Anzahl
an Virus-kodierten Proteinen ist festgestellt worden, daß sie glykosyliert
und auf der Oberfläche
sowohl des Virions als auch der infizierten Zellen (9) sind. Diese Glykoproteine,
die als gA/B, gC, gD und gE bezeichnet werden, sind sowohl in HSV
Typ 1 (HSV-1) als auch HSV Typ 2 (HSV-2) zu finden, während im
Fall von HSV-2 berichtet wurde, daß ein zusätzliches Glykoprotein (gF)
gefunden wurde. Obwohl ihre Funktionen nicht völlig erforscht sind, scheinen
diese Glykoproteine an der Virusanlagerung an Zellen, Zellfusion und
einer Vielzahl von immunologischen Wirtsreaktionen auf Virusinfektion
(11) beteiligt zu sein. Obwohl HSV-1 und HSV-2 nur etwa 50%ige DNA-Sequenzhomologie
aufweisen (12), scheinen die Glykoproteine größtenteils typengemeinsam zu
sein. So weisen gA/B, gD und gE eine große Anzahl an typengemeinsamen
antigenen Determinanten auf (13–16),
während
bei gC, von dem zuvor gedacht wurde, daß es vollständig typenspezifisch sei (17,18)
ebenfalls herausgefunden wurde, daß es einige typengemeinsame
Determinanten besitzt. Typenspezifische antigene Determinanten können jedoch
unter Verwendung monoklonaler Antikörper für einige der Glykoproteine (10,
19) nachgewiesen werden, was zeigt, daß seit dem Divergieren von
HSV-1 und HSV-2 einige Aminosäureveränderungen
aufgetreten sind.
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Eines der wichtigsten Glykoproteine
bezogen auf die Virusneutralisierung ist gD (11). Watson et al (Science
218, (1982), 381) und Weis et al (Nature, 302, (1983), 72) offenbaren
die Nukleotidsequenz und Expression des gD-Gens in E.coli und erbringen
den Nachweis des Expressionsprodukts durch Immunausfällung. Es
sind wesentliche Hinweise erbracht worden, die den Schluß nahelegen,
daß die
jeweiligen gD-Proteine von HSV-1 und HSV-2 verwandt sind. Zum Beispiel
sind durch Rekombinationsmapping die jeweiligen Gene auf kolineare
Bereiche in beiden Virusgenomen lokalisiert worden. Aminosäureanalyse
zeigte starke Homologie zwischen den beiden Proteinen. Die gD-Proteine
induzieren Neutralisierungsantikörper
sowohl zu Typ 1 als auch zu Typ 2 Viren in einer typengemeinsamen Weise
(19-21). Zusätzlich
sind die meisten zu diesen Glykoproteinen erzeugten monoklonalen
Antikörper typengemeinsam,
was auch ein hohes Maß an
struktureller Verwandtschaft zwischen den beiden Typen von Glykoproteinen
(20) nahelegt. Bei einigen monoklonalen Antikörpern jedoch wurde herausgefunden, daß sie typenspezifisch
reagieren, was auf beträchtliche
Unterschiede zwischen den Proteinen hindeutet (19). Peptidpläne der Proteine
zeigten ebenfalls unzweideutig derartige Unterschiede (22). Diese
Ergebnisse reichen, obwohl sie darauf hindeuten, daß diese
Polypeptide verwandt sind, nicht aus, um genau anzugeben, wie nah
die Verwandtschaft ist.
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Um das Wesen der Typengemeinsamkeit von
HSV-1 und HSV-2 gD-Proteinen zu untersuchen, wurden die DNA-Sequenzen
der gD-Gene von HSV1 und HSV2 bestimmt. Die abgeleiteten Aminosäuresequenzen
zeigten Ähnlichkeit.
Die resultierenden abgeleiteten Proteinsequenzen wurden ebenfalls
unter Verwendung eines Programms, das zum Bestimmen der hydrophoben
und hydrophilen Bereiche des Proteins entworfen worden war, auf
strukturelle Unterschiede analysiert. Diese Analyse zeigte ein hohes
Maß an
Konservierung auf einem umfassenden strukturellen Niveau. Obwohl
zwischen den beiden Glykoproteinen einige Aminosäuresubstitutionen gefunden
wurden, war die große
Mehrzahl dieser Substitutionen konservierend, was darauf hindeutet,
daß diese
Glykoproteine für
das Virus ein wichtiges strukturelles Erfordernis darstellen.
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Im Lichte dieser Information über die
Struktur des gD-Proteins, wie hierin detaillierter beschrieben, wurde
beschlossen, die gD-Protein-DNA
in Säugetierzellen
zu exprimieren, um herauszufinden, ob derartiges möglich ist,
und, wenn es möglich
ist, ob sich das exprimierte Protein an die Wirtszellenmembran binden
würde und
ob eine abgestumpfte Proteinform, der der membranbindende Bereich
fehlt, von der Wirtszelle ausgeschieden würde, und, in beiden der letzteren
Fälle,
ob die Expressionsproduktproteine sich mit Antikörpern verbinden könnten, die
gegen HSV-1 und/oder HSV-2 wirksam sind. Dieser Vorgang ist im Europapatent
Nr. 139417 vollständig
beschrieben.
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Wie in dieser Anmeldung gezeigt,
sind derartige Expressionsproduktproteine fähig, Antikörper zu ziehen, die gegen HSV-1
und/oder HSV-2 wirksam und daher als ein Impfstoff nützlich sind.
Wie die Ergebnisse gemäß vorliegender
Erfindung zeigen werden, sind derartige exprimierte Proteine, die
durch rekombinante DNA-Prozesse erhalten werden und zur Erkennung
durch Antikörper
gegen HSV-1 und/oder HSV-2 fähig
sind, auch nützliche
diagnostische Produkte zum Nachweisen und/oder Messen der Gegenwart
von Antikörpern,
die für
diese Viren charakteristisch sind. Mappinguntersuchungen (22a) deuten
darauf hin, dass die Proteinsequenz, die vom HSV-2-Genom abgeleitet
ist, gF, dem HSV-2-Homolog von HSV-1 gC, entspricht.
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HSV-1 gC ist ohne Homologie in HSV-2
als typenspezifisch betrachtet worden, da herausgefunden wurde,
daß Antikörper gegen
dieses Glykoprotein fast ausschließlich mit HSV-1 gC reagieren
(17). Zusätzlich
konnten keine nachweisbaren immunologischen Reaktionen zwischen
HSV-1 gC und Antiseren, die gegen HSV-2 Virus hergestellt wurden,
gezeigt werden (18). Ein Protein mit der gleichen elektrophoretischen
Mobilität
wie HSV-1 gC wurde in HSV-2 nachgewiesen, jedoch wies es keine kolineare
Mapping mit HSV-1 gC auf (35).
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Im Gegensatz zu HSV-1 scheint HSV-2
für wieder
ein anderes Glykoprotein zu kodieren, das als gF bezeichnet wird
(22b, 10, 22c, 22d). Obwohl das HSV-2 gF eine elektrophoretische
Mobilität
aufwies, die viel schneller war als die von HSV-1 gC, zeigten Mappinguntersuchungen
mit rekombinanten Viren, daß für dieses
Protein ein Bereich des HSV-2-Genoms
kodierte, der in etwa kolinear mit dem Gen für HSV-1 gC war (22c, 22d).
Zusätzlich
ist vor kurzem gezeigt worden, daß ein monoklonaler Antikörper gegen
HSV-2 gF schwach mit HSV-1 gC kreuzreagiert (22f) und daß ein gegen
HSV-1 Virion-Hüllproteine erzeugtes
polyklonales Antiserum gF ausfällte
(22d), was auf eine mögliche
strukturelle Homologie zwischen den beiden Glykoproteinen hindeutet.
So schien es, daß ein
mögliches
Homolog zu HSV-1 gC das HSV-2 gF-Protein war. Diese Beziehung wurde gemäß vorliegender
Erfindung untersucht.
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Norrild et al. (J.Virol. 1982, 43(2),
395–402) meinen,
daß bei
einigen der HSV-Glykoproteine die Epitope hauptsächlich im Polypeptidkern vorliegen und
nicht im Kohlenhydratanteil. Glorioso et al. (Virology; 1983, 126(1),
1–18)
zeigt, daß die
teilweise glykosylierten Proteine (in Gegenwart von Glykosylierungshemmer
erzeugt) antigenisch mit den entsprechenden reifen Formen verwandt
sind. EP 1365A offenbart die Trennung der natürlich erzeugten HSV-Glykoproteine
von den virusinfizierten Zellen mit Hilfe eines grenzflächenaktiven
Stoffes, mit dem Ziel einen Impfstoff zu erzeugen. Middleton et
al. (J.Virol. 1982, 43(3), 1091–101)
offenbart die rekombinante Expression von HSV-DNA-Segmenten in Maulzellen,
die früh
und unmittelbar früh
infizierte Zellpolypeptide erzeugen, die den HSV-Kernproteinen entsprechen.
Goodenow et al. (Science, 1982, 215, 677–679) gibt an, daß das HSV-TK8-Gen
funktionell in einer rekombinanten Mauszellinie exprimiert werden
kann.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt, das das Erzeugen eines
Typ-spezifischen Fragments eines gC-Glykoprotein-Polypeptids eines
Herpes-simpulex-Virus vom Typ 2 in einer rekombinanten, stabilen, kontinuierlichen
Säugetier-Zellinie
umfaßt,
wodurch das Glykoprotein freiliegende Antigen-Determinanten aufweist, so daß das Fragment
fähig ist,
komplementäre
Antikörper
eines Herpes-simplex-Virus vom Typ 2, nicht aber Herpes-simplex-Virus
vom Typ 1, spezifisch zu binden, und dadurch fähig ist, zwischen HSV-1 und
HSV-2 zu unterscheiden.
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Gemäß einer Ausführungsform
wird zu Beginn ein trunkiertes Derivat eines membrangebundenen gC-Glykoprotein-Polypeptids
ohne die membranbindende Domäne
produziert, wodurch das Polypeptid-Derivat frei von der Membran
ist und die freiliegenden Antigen-Determinanten aufweist.
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Die Erfindung stellt auch ein Diagnose-Testset
bereit, umfassend:
- (a) trunkiertes, membranfreies
Polypeptid, das nach dem obigen Verfahren erhältlich ist; und
- (b) einen zweiten Bestandteil, der entweder komplementären Antikörper des
Herpes-simplex-Virus
vom Typ 2 oder Anti-Antikörper
umfasst, der fähig
ist, den komplementären
Antikörper
spezifisch zu binden.
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Die Erfindung stellt weiters ein
Verfahren zum Nachweis von Antikörper
bereit, der in einer biologisch erhaltenen Fluid-Probe enthalten
ist, folgende Schritte umfassend:
- (a) In-Kontakt-Bringen
der Fluid-Probe mit einem trunkierten Polypeptid-Derivat, wie nach
dem obigen Verfahren erhalten, um das Polypeptid mit komplementärem Antikörper in
der Fluid-Probe zu binden; sowie
- (b) den Nachweis der Bindung von Schritt (a).
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Gemäß wieder einem anderen Aspekt
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Nachweis von Antigen bereit,
das in einer biologisch erhaltenen Fluid-Probe enthalten ist, folgende
Schritte umfassend:
- (a) das In-Kontakt-Bringen
der Fluid-Probe mit einem trunkierten Polypeptid-Derivat, wie nach
dem obigen Verfahren erhalten, wobei das Polypeptid Antigen-Determinanten
mit dem Probenantigen gemeinsam hat; und
- (b) das Nachweisen des Probenantigens unter Anwendung eines
kompetitiven Tests.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die 1A und 1B zeigen die DNA und abgeleitete
Aminosäurensequenzen
der HSV-1 und HSV-2 gD-Gene und umgebene Flankierungsbereiche;
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2 zeigt
eine Hydropathieanalyse der gD-Proteine von HSV-1- und HSV-2-Proteinen;
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3 ist
ein Diagramm des Plasmids pgD-dhfr, das zur Expression einer membrangebundenen
Form von HSV-1-Glykoprotein D konstruiert ist;
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4 zeigt
das Ergebnis des Markierens von gD12-Zellen mit humanen Antikörpern gegen HSV,
wobei (A) eine Sichtbarmachung mit Phasenkontrastoptik und (B) ein
Fluoreszenzbild derselben Zellen ist;
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5 zeigt
Radioimmunausfällung
von geklontem gD von der gD12-Zellinie hievon und natives gD von
HSV-1-infizierten menschlichen Zellen;
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6 zeigt
die Bindung von humanen anti-HSV-Antikörpern an gD12-Zellen und die parentale CHO-Zellinie.
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7 ist
eine schematische Darstellung von HSV-1-gD-Protein und veranschaulicht
die Positionen von Signalsequenz und membranbindendem Bereich.
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8 ist
ein Diagramm des Expressionsplasmids pgDtrunc-dhfr für eine ausgeschiedene Form
von HSV-1 gD-Protein.
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9 zeigt
Radioimmunausfällungen
von der gD10.2-Zellinie hievon.
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10 zeigt
Radioimmunausfällungen
von vorverstärkten
und verstärkten
gD10.2-Zellinien.
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11 zeigt
das Maß an
Verstärkung,
das mit der MTx-verstärkten
gD10.2-Zellinie erzielt wurde.
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12 zeigt
die Fragmente von pgC2Sa12.9, die der DNA-Sequenzanalyse
unterworfen wurden.
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13 zeigt
die DNA-Sequenz, die von pgC2SA12.9 abgeleitet
wurde, verglichen mit der DNA-Sequenz des HSV-1 gC-Bereiches.
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14 veranschaulicht
die Southernblot-Analyse von HSV-2 genomer DNA und pgC2Sa12.9
DNA.
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15 veranschaulicht
die Translation des HSV-2 großen
offenen Leserasters und Vergleich mit der HSV-1 gC-Aminosäuresequenz.
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16 veranschaulicht
die Hydropathieanalyse des HSV-1 gC-Proteins und des HSV-2 offenen Leseraster-Hauptproteins.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß vorliegender Erfindung wird
rekombinante DNA-Technologie eingesetzt, um Genprodukte in großen Mengen
in einer nicht-pathogenen Form zur Verwendung als Diagnosemittel
zu schaffen. Die Vorteile derartiger Genprodukte werden unter Bezugnahme
auf die Diagnose bestimmter Infektionen wie HSV veranschaulicht.
Zur Zeit verwendete Verfahren zur Diagnose von HSV umfassen (c)
die Kultivierung klinischer Isolate, (b) die Verwendung von Reagenzien,
die aus lebenden Viren hergestellt werden, oder (c) die Verwendung
monoklonaler Antikörper,
die an eine Markierung wie Fluoreszenz oder Enzym gekoppelt sind.
Das erste Verfahren ist arbeitsaufwendig und erfordert typischerweise
mehrere Tage, um ein Ergebnis zu erzielen. Der zweite Ansatz ist
oft nicht durchführbar,
weil er biochemische Verfahren erforderlich macht, die über den
Rahmen der meisten klinischen Laboratorien hinausgehen. Das dritte
Verfahren hängt
vom Nachweis einer offenen Läsion
und der Verfügbarkeit
von Nachweiseinrichtungen, z.B. einem Fluoreszenzmikroskop oder
einer Fluoreszenzmarkierung ab. Aus diesen Gründen kommt die Laborbestätigung klinischer
Diagnose üblicherweise
nicht zum Einsatz.
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Das vorliegende System verwendet
ein diagnostisches Produkt (wie unten definiert), das ein Polypeptid
mit antigenen Determinanten umfaßt, die fähig sind, komplementären Antikörper spezifisch
zu binden. In einer Ausführungsform
ist das Polypeptid funktionell mit der Oberflächenmembran einer rekombinanten
Wirtszelle assoziiert, die zu seiner Produktion fähig ist.
In einem typischen Fall umfaßt
eine derartige funktionelle Assoziation eine Bindung des Polypeptids
an die Oberflächenmembran,
sodaß das Polypeptid
durch die Membran ragt. Die rekombinante Zellinie ist von einer
stabilen kontinuierlichen Linie abgeleitet, damit das diagnostische
Produkt in einer kommerziell verwertbaren Menge geliefert wird.
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In einer anderen Ausführungsform
umfaßt das
diagnostische Produkt ein Polypeptid mit den gleichen antigenen
Determinanten, das aber nicht mit der Oberflächenmembran funktionell assoziiert ist.
Wie unten detaillierter beschrieben, ist ein derartiges Polypeptid
ein abgestumpftes, membranfreies Derivat eines membrangebundenen
Polypeptids. Das Derivat wird durch Auslassung eines membranbindenden
Bereichs vom Polypeptid gebildet, was. es möglich macht, daß es vom
rekombinanten Wirtszellsystem ausgeschieden wird, in dem es erzeugt worden
ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
wird das Polypeptid zunächst
in funktioneller Assoziation mit einer Oberflächenmembran gebildet, und dann wird
das Polypeptid vorzugsweise in einem nicht-ionischen Tensid gelöst, um das
Polypeptid von der Membran zu befreien.
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Das diagnostische Produkt gemäß vorliegender
Erfindung wird anstelle des Gegenstücks verwendet, das von einem
lebenden Pathogen in analogen Immunbestimmungen abgeleitet ist.
In diesem Zusammenhang umfaßt
ein im Handel erhältlicher Diagnose-Testset
die obigen diagnostischen Produkte mit einer Vielzahl anderer immunologischer
Produkte, von denen zumindest eines markiert ist, für den Nachweis
seines komplementären
Antikörpers oder
anderen Antigens. Das System ist unter Bezugnahme auf das Molekülklonieren
der gD-Proteine von HSV-1 und HSV-2 beschrieben worden, das ausreichend
antigene Determinanten besitzt, um es zu befähigen, sich spezifisch an komplementären Antikörper zu
binden, nämlich
Antikörper
zu HSV-1 und HSV-2. Wie oben angeführt, betrifft die Erfindung
wie beansprucht jedoch die Expression und Verwendung typspezifischer
Fragmente von HSV gC-2. Die spezifischen Techniken zum Klonieren,
Sequenzieren und Exprimieren des HSV-1-gD-Proteins sind im nachstehenden
Beispiel 1 dargelegt. Wie darin dargelegt, zeigte der Hydropathieplot
von 2 einen hydrophilen
carboxyterminalen Bereich, dem ein hydrophober Bereich vorangeht.
Diese Struktur ist für
ein membrangebundenes Glykoprotein charakteristisch. Ihre Funktion
besteht darin, das Protein in den Zell- und Virusmembranen zu verankern.
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Um die Verwandtschaft zwischen HSV-1
und HSV-2 zu untersuchen, ist bestimmt worden, daß eine DNA-Sequenz
eines 2,29 kb Bereiches des HSV-2-Genoms mit dem HSV-1 gC-Gen kolinear
ist. Translation eines großen
offenen Leserasters in diesem Bereich zeigt, daß ein Protein, das beträchtliche Homologie
zu HSV-1 gC aufweist, in diesem Bereich kodiert wird. Es wird vermutet,
daß dieser
Bereich für das
HSV-2 gF-Gen kodiert und daß das
gF-Protein das HSV-2 Homolog von HSV-1 Glykoprotein C ist.
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Wie hierin dargelegt, wird ein Glykoprotein
in HSV-2, das früher
als gF bezeichnet wurde, besser ein gC genannt. (Die Begriffe "HSV-2 gF", "HSV-2 gC" und "gC-2" werden für dieses
Produkt alternativ verwendet.) Es ist herausgefunden worden, daß ein Segment
von gC-2 typengemeinsam für
HSV-1 gC (oder gC-1) ist, während
ein anderes Segment typenspezifisch ist.
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Ein diagnostisches Produkt, das aus
einem Fragment von gC-2 gebildet ist, das das typenspezifische Segment
enthält
aber das typengemeinsame. Segment ausschließt, ermöglicht den Nachweis von HSV-2
im Gegensatz zu HSV-1. Wenn der Diagnosetest positiv ist, weist
der Proband HSV-2 auf. Die Verwendung dieses Tests in Kombination
mit einem anderen Test, der HSV-1 und HSV-2 gemeinsam ist, würde die
Diagnose von HSV-1 erlauben. Zum Beispiel entspricht eine positive
Ablesung unter Verwendung von gD in einem Diagnosetest der Gegenwart von
HSV-1 und/oder HSV-2-Virus. Wenn typenspezifischer gC-2-Test ebenfalls
positiv ist, zeigt der Proband HSV-1 und HSV-2; wenn negativ, hat
der Proband nur HSV-2. So ist zum ersten Mal ein Diagnosetest entwickelt
worden, der fähig
ist, HSV-1 von HSV-2 zu unterscheiden.
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Obwohl nicht spezifisch hierin beansprucht, können andere
bekannte Glykoproteine von HSV-1 oder HSV-2, z.B. gA, gB oder gE,
oder andere noch nicht identifizierte, für diagnostische Produkte für HSV-1
oder HSV-2 verwendet werden. Wenn derartige Glykoproteine typenspezifische
Determinanten für HSV-1
oder HSV-2 umfassen, können
analoge rekombinante Techniken zu den hierin unter Bezugnahme auf
gC und gD dargelegten verwendet werden, um derartige Glykoproteine
in diagnostische Produkte zu formen, die fähig sind, HSV-1 von HSV-2 zu
unterscheiden. Wenn die Glykoproteine auch typengemeinsame Determinanten
umfassen, können
die gleichen hierin unter Bezugnahme auf gC-2 Produktion dargelegten
rekombinanten Techniken verwendet werden, um die typenspezifische
Fraktion zu isolieren, die von der typengemeinsamen Fraktion für die spezifische
Diagnose von HSV-1 und HSV-2 isoliert ist. Wenn das Glykoprotein
nur typengemeinsame Fraktionen einschließt, kann es mit rekombinanten
Techniken auf eine zu gC analoge Weise produziert werden.
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Es wird angenommen, daß nur bestimmte Techniken
des Molekularklonens ein Polypeptid mit geeigneten spezifischen
antigenen Determinanten zum Nachweis durch seinen komplementären Antikörper erzeugen.
Deshalb muß das
Polypeptid während
der Bildung auf eine solche Weise gebildet werden, daß es richtig
faltet, glykosyliert wird und korrekt verarbeitet wird. Wie in Beispiel
1 veranschaulicht, besteht eine Technik zum Erreichen der Produktion einer
Zelle mit diesen gewünschten
Eigenschaften darin, daß das
Polypeptid auf eine Art molekular geklont wird, daß es funktionell
mit der Oberflächenmembran
einer rekombinanten Wirtszelle assoziiert ist. Zu diesem Zweck wird
es für
notwendig befunden, ein eukaryotisches Wirtszellensystem und vorzugsweise
ein Säugetierwirtszellensystem
zu verwenden. So erzeugt zum Beispiel das in Chinese Hamster Ovary-Zellen
(CHO) exprimierte HSV-1 Glykoprotein D ein membrangebundenes gD-Protein
mit geeigneten Antigeneigenschaften. Andere geeignete rekombinante
Wirtszellsysteme umfassen Maus-L-Zellen etc.
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Wie hierin verwendet, bezieht sich
der Begriff "rekombinant" auf Zellen, die
mit Vektoren transfiziert worden sind, die unter Verwendung rekombinanter DNA-Technologie
konstruiert wurden und daher mit der Fähigkeit zum Produzieren des
Polypeptids davon transformiert wurden. Mit "funktionelle Assoziation" ist das Gebundensein
an die Membran gemeint, typischerweise durch Hinausragen an beiden
Seiten der Membran, auf ein solche Art, daß antigene Determinanten exponiert
werden, die in einer nativen Konformation gefaltet sind, die durch
Antikörper erkennbar
ist, der gegen das native Pathogen aufgetreten ist. "Membrangebunden" unter Bezugnahme
auf Polypeptide hievon bezieht sich auf eine Klasse von Polypeptiden,
die üblicherweise
in eukaryotischen Zellen erzeugt werden und dadurch gekennzeichnet sind,
daß sie
eine Signalsequenz aufweisen, von der angenommen wird, daß sie zu
ihrer Ausscheidung durch verschiedene Zellmembranen beiträgt, sowie einen
membranbindenden Bereich (üblicherweise von
hydrophober Beschaffenheit und am C-terminalen Ende auftretend),
von dem angenommen wird, daß er
seine vollständige
Sekretion durch die Zellmembran verhindert. Als solcher bleibt er
mit der Membran funktionell assoziiert oder an die Membran gebunden.
Diese Erfindung richtet sich insbesondere auf die Ausnutzung derjenigen
membrangebundenen Polypeptide, die mit pathogenen Organismen, z.B.
Herpesvirus, assoziiert sind.
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Sobald die antigenen Determinanten
der Polypeptide gemäß vorliegender
Erfindung durch funktionelle Assoziation mit der Oberflächenmembran
geschaffen sind, kann die Membran danach von den Polypeptiden entfernt
werden, ohne die antigenischen Eigenschaften zu zerstören. So
kann das membrangebundene Polypeptid von der Membran entfernt werden,
zum Beispiel durch Solubilisierung mit einer geeigneten Lösung, vorzugsweise
einer, die einen nicht-ionischen grenzflächenaktiven Stoff enthält, um das
Polypeptid von der Membran zu entfernen. Ein Vorteil einer derartigen
Vorgangsweise besteht darin, daß das
Polypeptid von äußerem zellularen
Material isoliert wird, was die potentielle Wirkung bei seiner Verwendung
als Impfstoff erhöht.
Eine Technik zum Entfernen der Membran vom Polypeptid wird unten
beschrieben.
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In einer anderen Ausführungsform
können membranfreie
Präparate
durch Schaffung eines Ausscheidungssystems erhalten werden. Wie
unten detaillierter beschrieben, besitzt ein derartiges ausgeschiedenes
Polypeptid zumindest einige der antigenen Stellen, die zur Antikörperstimulierung
notwendig sind.
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In einer anderen Ausführungsform
kann die Membran durch Ausscheiden der Polypeptide von ihrer membrangebundenen
Umgebung entfernt werden.
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Es ist herausgefunden worden, daß derartiges
ausgeschiedenes Polypeptid zumindest einige der antigenen Stellen
besitzt, die für
antigenen Nachweis notwendig sind. Eine geeignete Technik, um das zu
erreichen, wird in Beispiel 3 unten beschrieben.
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Es gibt eine Anzahl bekannter Techniken zum
Bestimmen unbekannter Mengen an Antigen oder Antikörper im
biologischen Fluid wie Serum, Urin, oder von Hautproben oder ähnlichem.
Im Prinzip verwendet die vorliegende Erfindung derartige bekannte
Techniken, ersetzt aber bestimmte molekular geklonte diagnostische
Reagenzien eines oben dargelegten Typs in den ansonsten bekannten
Verfahren. Demgemäß werden
die Verfahren selbst nur allgemein unter Bezugnahme auf herkömmliche
Publikationen auf dem Gebiet der Immunologie für Details der Verfahren beschrieben.
Fachleute werden damit vertraut sein, wie die neuen diagnostischen Produkte
gemäß vorliegender
Erfindung für
herkömmliche
immunologische Techniken einzusetzen sind.
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Zwecks Einfachheit der Beschreibung
wird der allgemeine Ausdruck "diagnostisches
Produkt" verwendet,
um das antigenfunktionelle Produkt gemäß vorliegender Erfindung zu
beschreiben. Der Ausdruck "diagnostisches
Produkt" ist als
ein Polypeptid mit antigenen Determinanten definiert, die fähig sind,
entsprechenden Antikörper
spezifisch zu binden, der durch den pathogenen Organismus induziert
wird, und in einer rekombinanten Wirtszelle gebildet wird, die zu
seiner Produktion fähig
ist und von einer stabilen, kontinuierlichen rekombinanten Zellinie
abgeleitet ist. Das Polypeptid kann entweder mit einer Oberflächenmembran
der rekombinanten Wirtszelle funktionell assoziiert sein oder nicht.
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Im letzteren Fall liegt das Polypeptid
typischerweise in abgestumpfter Form vor und wird durch eine Sekretion
vom rekombinanten Wirtszellsystem gebildet, oder wird durch Auflösen der
Membran in einer Lösung
wie einem nichtionischen, grenzflächenaktiven Stoff oder einer
Lösung
davon von der Membran befreit.
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Im allgemeinen können die diagnostischen Produkte
zum Nachweis entweder von Antikörper oder
Antigen in einer biologisch abgeleiteten Fluidprobe verwendet werden.
Zum Nachweis von Antikörper
wird die Fluidprobe mit dem diagnostischen Produkt in Kontakt gebracht,
um das diagnostische Produkt mit komplementärem Antikörper in der Fluidprobe zu binden,
und eine derartige Bindung wird nachgewiesen und, vorzugsweise,
auch gemessen. Zum Nachweis des Antigens wird die Fluidprobe mit dem
diagnostischen Produkt in Kontakt gebracht, das die gleichen antigenen
Determinanten wie das Probenantigen aufweist. Dann wird das Probenantigen
nachgewiesen und, vorzugsweise, gemessen, wobei ein Kompetitivassay
eingesetzt wird.
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Wie oben dargelegt, werden bei einer
bekannten Vorgangsweise Extrakte von HSV-infizierten Zellen als
Antigen in einer ELISA-Sandwichtyp-Technik eingesetzt. Das allgemeine
Verfahren derartiger Techniken kann für die vorliegende Erfindung
verwendet werden.
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Auf das System zum Nachweis von Antikörper bezugnehmend,
wird ein diagnostisches Reagens typischerweise dadurch gebildet,
daß es
an eine feste Oberfläche
gebunden wird (z.B. durch Adsorption oder kovalente Bindung), typischerweise
an die Oberfläche
eines Näpfchens
oder Teströhrchens.
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Andere geeignete feste Oberflächen können eine
Oberfläche
umfassen, die fähig
ist, das diagnostische Reagens zu immobilisieren, wie ein körniges Material.
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Die mit dem diagnostischen Produkt
zu beschichtende feste Oberfläche
sollte für
Flüssigkeit hinreichend
undurchlässig
sein, damit wirksames Entfernen von ungebundenem Reagens durch Waschen
ermöglicht
wird. Sie sollte auch das Binden des diagnostischen Reagens zulassen.
Wenn kovalente Bindung gewünscht
wird, umfassen geeignete Oberflächen
Kunststoff wie Polystyrol. Geeignete Kopplungstechniken zwischen
der Oberfläche
und diagnostischen Bereich werden in Bennich et al.,
US-PS 3,720,760 dargelegt.
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Bei der Sandwichtechnik zur Bestimmung
eines unbekannten Antikörpers
in einer Probe wird das gebundene diagnostische Produkt mit dem Antikörper und
mit löslichem
markiertem anti-Antikörper
umgesetzt, der fähig
ist, den komplementären
Antikörper
in der Probe spezifisch zu binden. Auf diese Weise wird der Proben-Antikörper an
der festen Oberfläche
sowohl an das diagnostische Produkt als auch an den markierten anti-Antikörper in
Sandwichweise gebunden. Dann wird die feste Oberfläche gewaschen, um
nicht umgesetzten markierten anti-Antikörper zu entfernen. Danach wird
der markierte anti-Antikörper auf
der festen Oberfläche
oder in der Waschlösung als
Indikator für
die Antikörpermenge
in der Probe nachgewiesen. Die Reaktion an der festen Oberfläche bildet
ein Reaktionsprodukt, das der Reihe nach umfaßt: feste Oberfläche*diagnostische
Produkte*Proben-Antikörper*markierten
anti-Antikörper. Das "*" steht für eine Bindung. Zum Beispiel
kann die Bindung zwischen der Oberfläche und dem diagnostischen
Produkt eine kovalente Bindung oder eine adsorptive Bindung sein.
Bindungen zwischen dem diagnostischen Produkt und dem Proben-Antikörper und zwischen
dem Proben-Antikörper
und dem markierten anti-Antikörper
umfassen immunologische Bindungen.
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Wie wohlbekannt ist, ist die Markierung
beim ELISA-Verfahren ein Enzym, das nach der Umsetzung mit seinem
komplementären
Substrat zu einer farbigen Form kolorimetrisch nachgewiesen wird.
Ein derartiger kolorimetrischer Nachweis hat den Vorteil, daß keine
Instrumente erforderlich sind. Andere bekannte Markierungen umfassen
radioaktive oder fluorimetrische Markierungen, die mit Instrumenten nachgewiesen
werden.
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Das Markieren des anti-Antikörpers mit
Enzym wird vorzugsweise mit herkömmlichen
Bindungstechniken mit einer oder mehreren kovalenten Bindungen durchgeführt. Derartige
kovalente Bindungen können
durch das Hinzufügen
externer Kupplungs- oder Überbrückungsmoleküle erreicht werden,
oder durch direkte Kondensation vorhandener Seitenketten. Funktionelle Überbrückungsagenzien
zum Erreichen dieses Zwecks sind aus dem Stand der Technik wohlbekannt.
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Das System der vorliegenden Erfindung
ist auch auf die sogenannte kompetitive Bindungstechnik für das Immunassay
von Antikörpern
anwendbar, die in einem biologisch abgeleiteten Fluid nachzuweisen sind.
In diesem Fall ist das diagnostische Produkt auch in einer Schicht
an eine feste Oberfläche
wie oben dargelegt gebunden. Diese Festphase wird mit dem biologisch
abgeleiteten Fluid in Kontakt gebracht, das den nachzuweisenden
Antikörper
enthält, sowie
mit freiem löslichen
markierten Antikörper
des gleichen immunologischen Typs wie der nachzuweisende Antikörper. Das
Auftreten kompetitiver immunologischer Reaktion zwischen dem gebundenen
diagnostischen Produkt und sowohl (a) dem Antikörper in der zu bestimmenden
Probe und (b) dem enzymmarkierten Antikörper wird veranlaßt. Somit
ist die Konzentration von nachzuweisendem Antikörper im biologisch abgeleiteten
Fluid umgekehrt proportional zum enzymmarkierten Antikörper, der
an die feste Oberfläche
gebunden ist.
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Nach der obigen kompetitiven Reaktion
wird die feste Oberfläche
von der Flüssigphase
entfernt. Wenn ein Teströhrchen
oder Näpfchen
verwendet wird, besteht das im Waschen des Teströhrchens oder Näpfchens.
Dieses Waschen entfernt ungebundenen markierten Antikörper von
der Oberfläche.
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Dann wird der markierte Antikörper in
der Fest- oder Flüssigphase
als ein Maß für den Proben-Antikörper nachgewiesen.
Geeigneterweise wird das durch In-Kontakt-bringen der abgetrennten
Festphase mit einer Lösung
erreicht, die lösliches
Substrat für
das Enzym enthält,
um das Umwandeln des Substrats in eine farbige Form zu verursachen.
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Die obigen Sandwich- oder kompetitiven Techniken
sind besonders wirksam zum Messen von Antikörpern zu Pathogen in einer
biologisch abgeleiteten Probe bei Diagnosen, worin die Gegenwart
der Antikörper
in der Probe ein Hinweis dafür
ist, daß der Patient
mit dem Pathogen infiziert wurde. So ist zum Beispiel ein Nachweis
von Antikörper
gegen HSV eine Indikation dafür,
daß der
Patient infiziert worden ist.
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Andere pathogene Antikörper, auf
die die Erfindung nach einer Virusinfektion anwendbar ist, sind Adenovirus,
Coxsackie, Cytomegalovirus, Epsteiin-Barr, Katzenleukämievirus,
Hepatitis, Schweinepest, Influenza, Masern, Newcastle-Krankheit-Virus, Parainfluenza,
Tollwut, Atemwegs-Synzytialvirus, Rotavirus, Röteln, Sendai, Varicella. Parasitische
Infektionen umfassen Amebiase, Babesie, Cysticercose, Echinococcose,
Leishmaniase, Onchocerciase, Malaria, Vicerallarvenwanderung, Toxoplasmose, Trypanosomiase,
Trichinose und Schistosomiase. Andere Anwendungen der vorliegenden
Erfindung erstrecken sich auf das Gebiet der Autoimmunerkrankungen,
bei denen das Produkt ein membrangebundenes Protein vom Wirt umfaßt und verwendet wird,
um Antikörper
zu messen, die gegen das Protein gerichtet sind, z.B. das Acetylcholinrezeptorprotein.
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Die diagnostischen Produkte gemäß vorliegender
Erfindung sind auch auf die Bestimmung irgendeines Polypeptids oder
Proteins, pathogen oder nicht, in der biologisch abgeleiteten Probe
mit den gleichen antigenen Determinanten wie das molekular geklonte
diagnostische Produkt anwendbar. Zum Beispiel ist das System für die Bestimmung
von menschlichen Hormonen in einer Serumprobe einsetzbar, wie zum
Beispiel humanes Wachstumshormon und insulinähnliche Wachstumsfaktoren,
Blutprotein wie humaner Gewebsplasminogenaktivator (tPA); Interferone
und ähnliche.
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Eine Technik, die zum Nachweis derartiger Proteine,
die als Antigene bezeichnet werden, verwendet werden kann, ist zur
oben beschriebenen kompetitiven Technik direkt analog. Anstelle
des diagnostischen Produkts gemäß vorliegender
Erfindung werden Antikörper
an die feste Oberfläche
gebunden. Bei der kompetitiven Technik wird das diagnostische Produkt
wie oben beschrieben markiert, wie etwa mit Enzym, und mit dem feststoffgebundenen Antikörper und
der Serumprobe, die das Protein mit zu messenden antigenen Determinanten
enthält,
gemischt. Eine kompetitive immunologische Reaktion tritt zwischen
dem immobilisierten Antikörper
und sowohl dem nachzuweisenden Antigen als auch dem enzym-markierten
diagnostischen Produkt auf. Die Konzentration des nachzuweisenden
Antigens ist umgekehrt proportional zum enzymmarkierten diagnostischen
Produkt, das an eine feste Oberfläche gebunden ist.
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Nach der kompetitiven Reaktion wird
die Festphase von der Flüssigphase
abgetrennt, und das markierte diagnostische Produkt gemessen.
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Die Bindung der Markierung an das
diagnostische Produkt kann mit den zuvor genannten herkömmlichen
Techniken erreicht werden. Zum Beispiel kann eine Enzymmarkierung
an das gD-Protein gebunden werden, indem Glutaraldehyd-Vernetzungsagens
verwendet wird.
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Bei einer anderen Technik zum Messen
von Antigen in einer Probe folgt einem ersten Bindungsschritt vom
kompetitiven Typ ein zweiter Bindungsschritt vom Sandwichtyp. Beim
ersten Schritt wird das diagnostische Produkt wie oben dargelegt
an eine feste Oberfläche
gebunden. Es wird mit einer flüssigen
Probe gemischt, die das zu bestimmende unbekannte Antigen enthält, sowie
mit einer bekannten Menge ein es komplementären Antikörpers. Eine kompetitive Reaktion
wird zwischen dem freien Proben-Antigen und dem diagnostischen Produkt
auf der Oberfläche
durchgeführt.
Dann wird die feste Oberfläche
gewaschen, und markierter anti-Antikörper, der mit dem Antikörper auf
der festen Oberfläche
reaktionsfähig
ist, wird dem System hinzugefügt.
Dieser Schritt umfaßt
eine Sandwichtechnik, bei der ein Reaktionsprodukt gebildet wird,
das in folgender Anordnung umfaßt:
Feste
Oberfläche*diagnostische
Produkte*Antikörper*markierter
anti-Antikörper. Die
Menge an markiertem anti-Antikörper,
der an den Antikörper
gebunden ist, ist ein Maß für das unbekannte
Antigen in der flüssigen
Probe.
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Testsätze, bei denen das obengenannte
diagnostische Produkt eingesetzt wird, sind nützlich für die Diagnose von Antigenen
oder Antikörpern
durch die obigen Techniken. Ein derartiger Satz umfaßt das diagnostische
Produkt und markierten anti-Antikörper, der fähig ist, Antikörper spezifisch
zu binden, der zu den antigenen Determinanten des Polypeptids des
diagnostischen Produkts komplementär ist. Dieser Testsatz ist
für eine
Sandwichtyp-ELISA für
Proben-Antikörper
geeignet.
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Ein anderer Testsatz kann das diagnostische Produkt,
markierten anti-Antikörper und
unmarkierten Antikörper
einschließen,
der zu den antigenischen Determinanten des Polypeptids komplementär ist. Dieser
Testsatz ist wirksam für
die sogenannte kompetitive Sandwichtechnik zur Bestimmung von Proben-Antigen.
Ein weiterer Testsatz umfaßt
das diagnostische Produkt gemeinsam mit markiertem Antikörper, der
zu den antigenen Determinanten des Polypeptids des diagnostischen
Produkts komplementär
ist. Dieser Testsatz ist für
die Bestimmung von Antikörper
in der Probe durch eine kompetitive Technik geeignet.
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Das diagnostische Produkt im Testsatz
kann in Lösung
oder an die feste Oberfläche
gebunden in der Form vorliegen, in der er zu verwenden ist. Zum Beispiel
kann das diagnostische Produkt auf die innere Oberfläche eines
Teströhrchens
oder Näpfchens einer
Platte mit mehreren Näpfchen
zur direkten Verwendung im letztendlichen Immunassay geschichtet werden.
Diese Form zeigt besonders gut die Vorteile der Stabilität des molekular
geklonten diagnostischen Produkts im Vergleich zur Verwendung des
lebenden Virus. Natürlich
erleichtert es das Testen in einem Labor oder einer Arztpraxis wesentlich,
weil das molekular geklonte Produkt nicht infektiös ist, wie es
das lebende Pathogen wäre,
das bei Immunoassays nach dem Stand der Technik verwendet wird.
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Die folgenden Beispiele liefern Informationen und
veranschaulichen Techniken, die für die vorliegende Erfindung
nützlich
sind.
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Beispiel 1
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Dieses Beispiel veranschaulicht das
Verfahren zur Bildung und Charakterisierung der gD-Proteine von
HSV-1 und HSV-2-Proteinen.
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Detaillierte Beschreibung
(Beispiele)
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Viruswachstum
und virale DNA-Isolierung
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HSV1 (Stamm Hzt) und HSV2 (Stamm
G) wurden in Hep 2-Zellen bei 37°C
bzw. 33°C
gezogen. Die virale DNA wurde von infizierten Zellkulturen durch
Proteinase-K-Digestion und CsCl-Banding isoliert (23).
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Klonen der gD-Gene von
HSV1 und HSV2
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Vorherige Mapping- und Klonungsuntersuchungen
hatten das HSV1 gD-Gen bei –6,6
kb BamHI-Fragment lokalisiert (6,24). HSV1-DNA wurde mit BamHI gespalten,
und der 6–7
kb-Bereich wurde durch Agarosegelelektrophorese isoliert. Dieses Fragment
wurde in BamHI-digeriertes
pBR322 ligiert, und die resultierende Mischung wurde verwendet, um
E.coli Stamm 294 (ATCC Nr. 31446) zu transformieren. Die ampicillinresistenten,
tetrazyklinempfindlichen Plasmide wurden durch Restriktionsenzymdigestion
auf das richtige HSV1-Fragment gescreent. Das richtige gD-hältige Sst1-Fragment
wurde in Sst1-digeriertes Plasmid pFM3 subgeklont (EP-A Veröffentlichungsnummer
0068693; 5. Januar 1983).
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Obwohl das gD-Gen von HSV2 zuvor
durch Rekombination mit HSV1 gemappt wurde, war die genau Position
dieses Gens unbekannt. Deshalb wurde ein ∼ 10 kb HindIII-Fragment vom
kleinen einzelnen Bereich des HSV2-Genoms (4) in die HindIII-Stelle
des Bakteriophag-Lambda-Klonungsvektors 590 (25) ligiert. In vitro-bepackte
Phagen wurden bei geringer Dichte plattiert und mit dem Benton-Davis-Verfahren mit einem 32P-markierten Subklon des gD-Gens von HSV1
gescreent (26). Positiv hybridisierende Plaques wurden gezogen,
die DNA isoliert und das gD-Gen durch Southern-blotting und Hybridisierung
mit dem 32P-markierten HSV1-gD-Gen lokalisiert
(27). Die positiv hybridisierenden, HSV2-gD-hältigen Fragmente wurden in
das Plasmid pUC9 subgeklont (28).
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DNA-Sequenzbestimmung
und Computeranalyse
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Verschiedene Fragmente von den HSV1
und HSV2 gD-Genen wurden in den m13 Phagevektor mp 9 subgeklont(29)
und wurden nach dem Didesoxynukleotidverfahren von Sanger (30) sequenziert.
-
Die Nukleotidsequenzen wurden unter
Verwendung des HOM-Programms analysiert (31). Die Hydropathie der
abgeleiteten Proteinsequenz wurde analysiert, wobei eine Breite
von 12 und ein Sprung von 1 verwendet wurde (31a).
-
Klonen der gD-Bereiche
von HSV1 und HSV2
-
Andere Untersuchungen hatten das HSV1-gD-Gen
zum 6,6 kb BamHI J-Fragment nach der Nomenklatur von Roizman lokalisiert
(6, 12, 24). Isolierung und Sequenzieren von Teil dieses Fragments
zeigte, daß dieses
Fragment das HSV1-gD-Gen enthielt. Da erwartet werden kann, daß die DNA-Sequenzen
des HSV1-gD-Gens relativ homolog zum HSV2-gD-Gen sein würden, wurde
dieses Fragment als eine Sonde für
die Isolierung des gD-Gens vom HSV2-Genom verwendet.
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Da die meisten der Gene von den HSV1
und HSV2-Genomen kolinear zu mappen scheinen (35), wurde der Bereich
vom kleinen einzelnen Bereich des HSV2-Genoms, der dem HSV1-gD-Bereich
entspricht (dem HindIII L Fragment (12)), in einem Lambdaphagevektor
geklont. Screenen der resultierenden Plaques mit einem 32P-markierten HSV1-gD-Gensubklon
zeigte positiv hybridisierende Plaques, was darauf hindeutet, daß es tatsächlich Nukleinsäuresequenzhomologie
zwischen den beiden Virusgenomen in diesem Bereich gab. Isolierung der
Phage-DNA und darauffolgende Southernblotanalyse zeigten den Bereich
dieses Fragments auf, der dem gD-Gen entspricht. Dieser Bereich
wurde für DNA-Sequenzanalyse
subgeklont.
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Die Kodierungsbereiche
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1 veranschaulicht
die beiden mit dem HOM-Programm (31) verglichenen gD-DNA-Sequenzen.
Nukleotid Nummer 1 wird als das A des ATG-Initiatormethionins ausgewählt. Vom
HOM-Computerprogramm wurden Zwischenräume eingefügt, um die Sequenzhomologien
zu maximieren (31). Nukleotidunterschiede werden durch das Symbol
(*) angezeigt, während
Aminosäureunterschiede
umrandet gezeigt werden. Aminosäureunterschiede
zwischen der hierin berichteten HSV1-gD-Sequenz, die für den Hzt-Stamm
von HSV1 bestimmt wurden, und der von Watson et al. (6) für den Patton-Stamm berichteten werden
durch das Symbol (+) angezeigt. Der Beginn der HSV1-gD-Gentranskription,
der durch einen Pfeil markiert ist, stammt von Watson et al. (32).
Mögliche N-verbundene
Glykosylierungsstellen werden schraffiert gezeigt. Zwei mögliche "TATA"Sequenzen werden
5' zum Beginn von
gD-Transkription gezeigt, während
eine dritte mögliche "TATA"-Sequenz 5' bis zu einem zweiten
offenen Leseraster am 3'-Ende
der HSV2-Sequenz gezeigt wird. Zwei Bereiche von nicht-Kodierungssequenzhomologie
sollten 5' zu den gD-Genen
und 5' zum zweiten
offenen Leseraster von der HSV2-Sequenz beachtet werden.
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Die Hydropathie von gD-Proteinen
-
Die Hydropathie eines jeden Glykoproteins wurde
unter Verwendung eines von Hopp et al (31a) entwickelten Programms
analysiert. Wie in 2 gezeigt,
ist ein hydrophober Transmembranbereich am 3'-Ende des Gens vorhanden. Zwölf Aminosäuren lange
Abschnitte wurden analysiert, und die durchschnittliche Hydrophatie
wurde berechnet. Unterschiede in den Resten zwischen den beiden
Glykoproteinen werden gezeigt, wobei konservierende Veränderungen
mit (*) und nicht konservierende Veränderungen mit (+) markiert
sind. A) HSV1 gD-Proteinhydropathie, B) HSV2 gD-Proteinhydropathie.
-
Die DNA-Sequenzanalyse zeigt, daß die HSV1
und HSV2 gD-Proteine zu 80 % homolog sind. Die Mehrzahl der Unterschiede,
die zwischen diesen beiden Proteinen festgestellt wurden, lagen
in den Amino- und Carboxy-terminalen
Bereichen. Der aminoterminale Bereich dieser Proteine enthält einen
im hohen Maße
hydrophoben Bereich, der einen Argininrest nahe zum aminoterminalen
Methionin enthält.
Dieser hydrophobe Bereich ist die Signalsequenz, die für ausgeschiedene
und membrangebundene Proteine charakteristisch ist und die vermutlich so
funktioniert, daß sie
zumindest einen Teil des Proteins in das Lumen des endoplasmatischen
Retikulums leitet (33). Ein Vergleich der ersten zwanzig aminoterminalen
Aminosäuren
zeigte, daß es
insgesamt 12 Unterschiede zwischen den Typ 1 und Typ 2 Genen gab.
Praktisch alle der Unterschiede sind jedoch konservierend, da sie
für andere
hydrophobe Aminosäuren
kodieren. Die Ausnahmen sind der gly-arg Ersatz an Rest 3 und der
arg-gly Ersatz bei Rest 7. Obwohl diese Ersätze nicht konservierend sind,
verändern
sie die Reinstruktur des Signalbereichs nicht. Beide Gene behalten
einen positiv geladenen Rest innerhalb der ersten 10 Aminosäuren bei.
-
Das Hydropathieplot in 2 zeigte einen hydrophilen
carboxyterminalen Bereich, dem ein hydrophober Bereich voranging.
Diese Struktur ist für membrangebundene
Glykoproteine charakteristisch und ist zuvor in anderen viralen
Oberflächenantigenen
festgestellt worden (5, 34). Ihre Funktion besteht darin, das Protein
in den zellularen und viralen Membranen zu verankern und als solche
spielt sie eine wichtige Rolle bei der Virusinfektion. Zwölf Aminosäureveränderungen
in diesem Bereich der gD-Proteine wurden von den Resten 333 bis
362 gefunden, von denen die meisten konservierend waren. Das deutet
darauf hin, daß das
einzige Kriterium für
die Aminosäuren
in diesem Bereich darin besteht, daß sie überwiegend apolar sind, um
die Lipiddoppelschicht zu überspannen.
Zusätzlich
zeigt der Bereich nach dem Membranbereich (Reste 363–375), der vermutlich
dazu dient, das Protein in der Membran zu verankern (33), 5 Veränderungen
in seinen ersten 13 Resten gefolgt von einem langen homologen Abschnitt.
Dieses Ergebnis deutet darauf hin, daß die anfänglichen 10–15 Reste im carboxyterminalen
hydrophilen Bereich nur einer Verankerungsfunktion dienen und deshalb
nur geladen werden müssen, während die
darauffolgenden 23 Reste einigen anderen Funktionen dienen können, die
für das
gD-Protein im speziellen wichtig sind.
-
Obwohl in diesen beiden ganzen Proteinen viele
Aminosäureveränderungen
zu finden sind, ist die überwiegende
Mehrheit dieser Veränderungen konservierend.
Diese Tatsache wird von der Struktur unterstrichen, die durch das
Hydropathieprogramm wie in 2 gezeigt
aufgedeckt wird. Wie aus diesem Vergleich zu erkennen ist, zeigen
die beiden Glykoproteine sehr ähnliche
Plots. Die Aminosäureveränderungen,
die nicht konservierend sind, scheinen die Hydropathie des Proteins
nicht zu verändern.
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Expression des HSV-1 gD
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Um eine permanente membrangebundene gD-erzeugende
Zellinie zu erreichen, wurde das gD-hältige Fragment in einen Säugetierexpressionsvektor
(36) ligiert (3), der
den wählbaren
Marker, Dihydrofolatreduktase (dhfr) enthielt. 3 zeigt ein Diagramm des Plasmids, pgD-dhfr,
das zur Expression von HSV-1 Glykoprotein D konstruiert ist. Das
Expressionsplasmid bestand aus dem Replikationsursprung und dem β-Laktamasegen
(ampr), das vom E.coli Plasmid pBR322 abgeleitet
war (31), einer cDNA-Einfügung,
die für
Maus dhfr kodierte unter der Steuerung des SV-40 Frühpromotors
und einem 4,6 kb HindIII bis BamHI-Fragment, das das gD-Gen enthielt,
ebenfalls unter der Steuerung des SV-40 Frühpromotors. Das HindIII-Ende
dieses Fragments liegt 74 by zur 5'-Seite des Einleitungsmethioninkodons und
umfaßt
die mRNA-Kappenstelle. Die HindIII-Stelle liegt 250 by zur 3'-Seite der Goldberg-Hogness-Box
des SV-40 Promotors. Der Kodierungsbereich des gD-hältigen Fragments
ist 1179 by lang und grenzt an einen großen (1,9 kb) 3'-Bereich an, der
zumindest einen Teil des Glykoprotein-E-Gens (24, 32), ein Translations-Stopkodon
und eine Polyadenylierungsstelle enthält.
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Das Plasmid pgD.dhfr wurde folgendermaßen konstruiert:
Das 4,6 kb HindIII-BamHI-Fragment, das die gesamte gD-Kodierungssequenz
enthielt, wurde vom BamHI-Fragment isoliert, das vom HSV1-Genom
geklont wurde (siehe oben). Das 2,8 kb HindIII-Sal 1-Fragment, das
einen SV40 Ursprungs-Frühpromotor
enthielt, und das pBR322 Ampicillinresistenzgen und Ursprung der
DNA-Replikation wurden vom Plasmid pEHBaI 14 isoliert. Das 2.1 kb
Sal 1-Bam H1 Fragment, das ein Mäuse-Dihydrofolat-Reduktase
cDNA-Klon unter der Steuerung eines zweiten SV40 Ursprungs-Frühpromotors
enthielt, wurde aus dem Plasmid pE348NBV E400D22 isoliert (36).
Diese drei Fragmente wurden in einer Dreifachligierung unter Verwendung
von T4 DNA-Ligase aneinanderligiert, und die resultierende Mischung
wurde verwendet, um E.coli Stamm 294 umzuwandeln. Die resultierenden
Kolonien wurden gezogen und die Plasmid-DNA durch Digestion mit
Sac 2 gescreent. Die korrekte DNA-Konstruktion pgd-dhfr (3) wurde für weitere
Transfizierungsuntersuchungen verwendet.
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Das Plasmid wurde in Chinese Hamster Ovary
Zellen (CHO) eingebracht, die einen Mangel an Produktion von dhfr
aufwiesen (39), wobei ein Kalziumphosphatausfällungsverfahren verwendet wurde
(40). Kolonien, die zum Wachstum in Medium, das einen Mangel an
Hypoxanthin, Glyzin und Thymidin aufweist, fähig waren, wurden erhalten,
und neun dhfr+ Klone wurden analysiert.
Von diesen konnte in fünf
Kolonien unter Verwendung von anti-HSV-1-Antikörpern in Radioimmunoausfällung und
indirekten Immunofluoreszenzassays gD nachgewiesen werden. Eine
der fünf
Linien (gD12) wurde zur weiteren Untersuchung bestimmt. Um das geklonte
gD-Genprodukt zu charakterisieren, wurden gD12-Zellen mit 35S-Methionin oder 3H-Glukosamin
metabolisch markiert und durch Radioimmunausfällung analysiert. Das verwendete
Verfahren war folgendermaßen:
Zellen wurden in Ham's
F12-Medium (Gibco) gezogen, dem 7% handelsüblich dialysiertes fötales Rinderserum
(Gibco), Penicillin (10 E/ml) und Streptomycin (100 E/ml) zugesetzt
worden war. Wenn die Kulturen zu etwa 80 % konfluent waren, wurde
das Medium entfernt, die Zellen wurden zweimal mit phosphatgepufferter
Salzlösung (PBS)
gewaschen, und Markierungsmedium (Dulbecco's modifiziertes Eagle's Medium, das ein
Zehntel der normalen Konzentration entweder an Methionin oder Glukose
enthielt) wurde bis zu einer Endkonzentration von 0,064 ml/cm2 hinzugefügt. Entweder 35S-Methionin
(SJ.204, Amersham Int.) (50–75 μCi/ml) oder 3H-Glukosamin (100 μCi/ml) wurde hinzugefügt, und
die Zellen wurden für
weitere 18–20
Stunden gezogen. Nach dem Markieren wurde das Medium geerntet und
die Zellen wurden zweimal in PBS gewaschen und durch Behandlung
mit PBS, das 0,02 EDTA enthielt, von der Kulturplatte entfernt.
Die Zellen wurden dann in Lyse-Puffer solubilisiert, bestehend aus:
PBS, 3 % NP-40, 0,1 Rinderserumalbumin, 5 × 10–5 M
Phenylmethylsulfonylfluorid und 0,017 TIU/ml Apoprotinin, und das
resultierende Lysat wurde durch Zentrifugation mit 12.000 × g geklärt. Für Immunausfällungsreaktionen
wurden Zell-Lysate 3fach mit PBS verdünnt, und Aliquote (typischerweise
180 μl)
wurden mit 2–5 μl Antiseren
gemischt und bei 4°C
30 min lang inkubiert. Immunkomplexe wurden dann nach dem Verfahren
von Kessler (40a) an fixierte S.aureus-Zellen adsorbiert und durch
Zentrifugation mit 12000 × g
30 Sekunden lang ausgefällt.
Die S.aureus-Zellen wurden dann dreimal mit Waschpuffer (PBS, 1
% NP-40, 0,3 % Natriumdodecylsulfat) gewaschen, und die Immunkomplexe
wurden mit 20 μl
Polyacrylamidgelprobepuffer (62,5 mM Tris-HCl-Puffer, pH 6,8, der
10 % Glycerin, 5 % 2-Mercaptoäthanol,
0,01 % Bromphenolblau enthielt) bei 90°C 3 Minuten lang eluiert. Nach
30 Sekunden Zentrifugation wurden die Überstände auf 10% Polyacrylamidplattengels
gemäß dem Verfahren
von Laemmli (45) aufgebracht.
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5A vergleicht
Autoradiographe, die mit der gD12-Zell-Linie erhalten wurden, und
HSV-1 infizierte Zellen: Kontrollimmunausfällung vom gD12-Zell-Lysat mit
normalem Kaninchenserum (Bahn 1); Immunausfällung von in HEL-Zellen (Bahn 2)
und A549-Zellen (Bahn 3) gezogenem nativen gD mit dem monoklonalen
anti-gD-Antikörper,
55S (41); Immunausfällung
von geklontem gD vom gD12-Zell-Lysat mit polyklonalen Kaninchenantikörpern (Dako
Corp.) gegen HSV-1 (Bahn 4), und dem monoklonalen Antikörper, 55-S
(Bahn 5); Immunausfällung
von geklontem gD von den mit 3H-Glukosamin metabolisch
markierten gD12-Zellen mit polyklonalen Kaninchen anti-HSV-1 Antikörpern (Bahn
6).
-
Es ist zu erkennen (Bahnen 4 und
5), daß ein diffuses
Band mit 59–60
kd speziell von der gD12-Zellinie ausgefällt wurde, wobei entweder Kaninchen
anti-HSV-1 Antikörper
oder der monoklonale anti-gD Antikörper 55-5 verwendet wurde,
der für
das HSV-1 Protein spezifisch ist (41). Dieses Molekulargewicht ist
in guter Übereinstimmung
mit dem, das für
von HSV-1 infizierten KB-Zellen isoliertes gD berichtet wurde (42).
Es ist zu erkennen, daß der
gleiche monoklonale Antikörper
Proteine mit ähnlichen, aber
verschiedenen Molekulargewichten von HSV1 infizierten Zellinien
vom Menschen ausfällte.
Das von der A549 humanen Lungenkarzinom-Zellinie (Bahn 2) ausgefällte Hauptprodukt
betrug 53 kd, und das von der humanen Embryonal-Lungenzellinie (HEL) ausgefällte betrug
56 kd (Bahn 3). Vorherige Untersuchungen (43) haben gezeigt, daß das Molekulargewicht
von HSV-Glykoproteinen in Abhängigkeit
von der Wirtszelle variiert und daß dieser Unterschied auf Unterschiede
in der Glykosylierung zurückzuführen ist.
Um zu bestimmen, ob das in CHO-Zellen erzeugte gD-Protein tatsächlich glykosyliert
war, wurden die Zellen mit 3H-Glukosamin
metabolisch markiert. Weil Bänder
mit identem Molekulargewicht (Bahnen 5 und 6) nach dem metabolischen
Markieren mit 35S-Methionin oder 3H-Glukosamin ausgefällt wurden, wurde daraus geschlossen,
daß das
in CHO-Zellen erzeugte gD-Protein glykosyliert ist.
-
Die humanen Zellinien A549 (ATCC
CCL 185) und HEL 299 (ATCC CCL 137) wurden zu Konfluenz in 3,5 cm
Gewebskulturplatten gezogen und mit HSV-1 bei einer Multiplizität von 10
pfu pro Zelle infiziert. Virusinfizierte Zellen wurden nach einem Verfahren
markiert, das dem von Cohen et al. (44) beschriebenen ähnlich ist.
4 Stunden nach der Infektion wurde das Medium entfernt, und die
Zellen wurden einmal mit frischem Medium (Dulbecco's modifiziertes Eagle's Medium) und einmal
mit phosphatgepufferter Salzlösung
(PBS) gewaschen. Frisches Medium, das ein Zehntel der normalen Konzentration
an Methionin enthielt, wurde dann den Zellen gemeinsam mit 35S-Methionin (Amersham, International) bis zu
einer Endkonzentration von 75 μCi
pro ml Medium hinzugefügt.
Die Zellen wurden weitere 20 Stunden gezogen und dann durch Behandlung
gewaschener Zellen mit PBS, das EDTA enthielt (0,02 %) geerntet. Virale
Proteine wurden in Lysepuffer solubilisiert, der aus PBS, 3 % NP-40,
1 % Rinderserumalbumin, 5 × 10–5 M
Phenylmethylsulfonylfluorid und 0,017 TIU/ml Apoprotinin bestand.
Das resultierende Lysat wurde durch Zentrifugation bei 12 000 × g in einer
Mikrozentrifuge geklärt.
Für Immunausfällungsreaktionen
wurden die Zell- oder Viruslysate 3-fach mit phosphatgepufferter
Salzlösung
verdünnt,
mit 2–5 μl des passenden
Antiserums gemischt und 30 min lang bei 4°C inkubiert. Antikörper-Antigen-Komplexe
wurden vom Reaktionsmedium durch Hinzufügen von 25 μl einer 10-%igen Lösung fixierten
S.aureus (Kessler (40a)) entfernt und wurden durch Zentrifugation
mit 12000 × g
30 Sekunden lang ausgefällt.
Die S.aureus-Zellen wurden
dann 3mal mit Waschpuffer (PBS, 1 % NP-40, 0,3 Natriumdodecylsulfat)
gewaschen, und die Zellen wurden in 20 μl Polyacrylamidgelprobepuffer
(10 % Glycerin, 5 % 2-Merkaptoäthanol,
0,0625 M in pH 6,8 Tris-Puffer, 0,01 % Bromphenolblau) suspendiert
und 3 Minuten lang bei 90°C
inkubiert. Nach der Zentrifugation (12000 × g) 30 Sekunden lang wurden
die Überstände auf
10% Polyacrylamidplattengels aufgebracht (45).
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Um die posttranslationale Verarbeitung
von geklonten gD weiter zu erforschen, wurden Impuls-Chase-Untersuchungen
durchgeführt. 5B zeigt Immunausfällung von
geklontem gD von gD-12-Zellen mit Kaninchen anti-HSV-1 Antikörpern (Dako,
Corp.) zu verschiedenen Zeiten nach Impulsmarkierung mit 35S-Methionin. 5B zeigt
ein Impulsmarkieren der gD12-Zellen. In diesen Untersuchungen wurden
Zeilen zu Konfluenz in 10 cm Gewebskulturplatten gezogen und mit 35S-Methionin wie oben beschrieben markiert,
mit der Ausnahme, daß die
Markierungsreaktion 15 min lang auf Eis durchgeführt wurde, die Zellen 3mal
mit frischem Medium gewaschen und dann zum Inkubator zurückgeführt und bei
37°C für unterschiedliche
Zeiträume
inkubiert wurden. Die Reaktionen wurden durch Waschen der Zellen
in kalter phosphatgepufferter Salzlösung und Solubilisieren der
Zellen wie oben beschrieben beendet. Proteine wurden über die
folgenden Zeiten nach dem Impulsmarkieren immunausgefällt: Bahn
1, 5 min; Bahn 2, 15 min; Bahn 3, 30 min; Bahn 4, 60 min; Bahn 5,
120 min. Die Vorläuferform
von gD mit einem Molekulargewicht von 51 kd wurde im speziellen
von der gD12 Zellinie 5 Minuten nach einem Impuls mit 35S-Methionin
ausgefällt,
und dieser Vorläufer
nach etwa 60 Minuten in die höhere Molekulargewichtsform
(59 kd) getrieben. Aufgrund dieser Untersuchungen wird geschätzt, daß die Halbwertszeit
dieses posttranslationalen Vorgangs etwa 45 min beträgt. Die
Vorläufer-Produkt-Beziehung
zwischen dem 51 kd-Band und dem 59 kd-Band ähnelt stark der für viruserzeugtes
gD berichteten (14, 42, 46, 47), und die Kinetik dieses Verfahrens
ist ähnlich
der von Cohen et al. (42) beschriebenen. In virusinfizierten Zellen
ist der Unterschied im Molekulargewicht zwischen dem Vorläufer und
dem Produkt sowohl N-verbundenen als auch O-verbundenen Oligosacchariden
zugeschrieben worden (48).
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Um zu bestimmen, ob gD an die Zelloberfläche transportiert
wurde, wurden indirekte Immunofluoreszenzuntersuchungen durchgeführt. Bei
diesen Untersuchungen wurden Kaninchen-, Maus-, und humane anti-HSV-Antikörper mit
nichtfixierten Zellen unter Bedingungen umgesetzt, welche die Zellmembran
nicht durchlässig
machen (49). gD12-Zellen und parentale CHO-Zellen (1:1-Verhältnis) wurden
auf Deckgläser
(2,2 × 2,2
cm) plattiert und gezogen, bis die Zellen zu etwa 60 % konfluent
waren. Humanes Serum, von dem bekannt war, daß es Antikörper gegen HSV-1 enthielt (50),
wurde vierzigfach mit phosphatgepufferter Salzlösung (PBS) verdünnt, und
100 μl wurden
mittels Pipette auf gewaschene Zellen aufgebracht und 30 min lang
bei Raumtemperatur in einer befeuchteten Kammer inkubiert. Die Zellen
wurden dreimal in PBS getaucht, um ungebundenen Antikörper wegzuwaschen,
und wurden dann mit 100 μl 20fach
verdünnten
Tetramethylrhodaminisothiocyanat-markierten Ziegen-antihuman-IgG-Antikörpern (Cappel
Laboratories) für
weitere 30 Minuten inkubiert. Der ungebundene markierte Antikörper wurde mit
PBS weggewaschen, und die Zellen wurden in eiskaltem 50%igem Äthanol und
100%igem Äthanol dehydratisiert
und mit Glycerin auf einem Mikroskop-Plättchen rehydratisiert (49).
Die Zellen wurden dann unter Phasenkontrast- und Fluoreszenzoptik im Fluoreszenzmikroskop
(Zeiss) betrachtet. 4 zeigt:
A, gD12 und CHO Zellen, mit Phasenkontrastoptik sichtbar gemacht
betrachtet; B, Fluoreszenzbild derselben Zellen wie in A. Vergleich
der Phasenkontrastbilder mit den Fluoreszenzbildern (4) zeigte, daß die gD12-Zellen
stark markiert waren, während
die parentalen CHO-Zellen wenig oder keinen markierten Antikörper banden.
In Kontrollversuchen mit normalen Maus-Seren, normalen Kaninchen-Seren oder
humanen Seren, von denen bekannt war, daß sie bezüglich HSV-Antikörpern negativ
waren, konnte kein spezifisches Markieren der Zellen nachgewiesen
werden. Diese Untersuchungen deuteten darauf hin, daß das gD
zur Zelloberfläche
transportiert wurde. Versuche mit CHO- und gD12-Zellen, die vor
dem Markieren mit Agenzien fixiert wurden, von denen bekannt ist,
daß sie
die Zellmembran durchlässig
machen (Methanol oder Aceton) ergaben ein unterschiedliches Markierungsmuster.
In diesen Untersuchungen wurde starkes perinukleares Markieren der
gD12-Zellen mit anti-HSV-1 Antikörpern
und kein spezifisches Markieren der CHO-Zellen beobachtet.
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Um zu bestimmen, ob gD12-Zellen antigene Determinanten
exprimierten, die für
HSV-1 und HSV-2 Infektionen beim Menschen relevant sind, wurde die
Bindung von Antikörpern
von Individuen, von denen bekannt war, daß sie anti-HSV-1 oder anti-HSV-2
Antikörper
besaßen
(50), untersucht. Radioimmunausfällung
von Lysaten von metabolisch markierten gD12-Zellen ergab Ergebnisse,
die mit denen vergleichbar waren, die mit Nagetier anti-HSV Seren erhalten
wurden (5). Auf ähnliche
Weise ergaben humane anti-HSV-1-Seren spezifische Markierung von
gD12-Zellen in einem indirekten Immunfluoreszenzassay (4) und markierten die parentale CHO-Zellinie
nicht. Zusammengenommen bieten die mit verschiedenen Nagetier-anti-HSV-1
und HSV-2-Antiseren, monoklonalen anti-gD-Antikörpern und humanen anti-HSV-Antiseren
erzielten Ergebnisse Beweis dafür,
daß auf
der Oberfläche
von gD12Zellen exprimiertes gD eine Anzahl von antigenen Determinanten
besitzt, die es mit dem nativen Virus gemeinsam hat, und daß die Struktur
dieser Determinanten nicht von Wechselwirkungen mit anderen HSV-1-Proteinen
abhängt.
Die Tatsache, daß von einem
der getesteten monoklonalen Antikörper (1-S) bekannt ist, daß er HSV-1
in vitro (41) und in vivo (51) neutralisiert, zeigt, daß das in
CHO-Zellen erzeugte gD zumindest eine der neutralisierenden antigenen Determinanten
gemeinsam mit dem nativen Virus besitzt.
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Beispiel 2
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
Verwendung von in Beispiel 1 gebildeten gD12-Zellen in einem Immunoassay
vom Sandwichtyp zum quantitativen Messen der Bindung von anti-HSV-Antikörpern an gD12-Zellen
in einem enzymgekoppelten Immunosorptionsassay (ELISA) (52). Bei
diesen Untersuchungen wurden gD12-Zellen und CHO-Zellen abwechselnd
in Näpfchen
von Mikrotitergewebskulturplatten mit 96 Näpfchen plattiert und chemisch
fixiert. Verschiedene Antiseren, von denen bekannt war, daß sie Antikörper zu
HSV enthielten, wurden dann reihenverdünnt und mit den fixierten Zellen
umsetzen gelassen (siehe Verweis 52). Am Ende des Assays wurde die
dekadische Extinktion in jedem Näpfchen gemessen
und normale Bindungskurven wurden konstruiert. Die spezifische Bindung
von Antikörpern an
die gD12-Zellen wurde durch Subtrahieren der mit den parentalen
CHO-Zellen erhaltenen Werte von den von den gD12Zellen erhaltenen
bestimmt. Spezifische Bindung durch Hochtiterseren konnte bei Verdünnungen
von 1:10.000 nachgewiesen werden.
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Serumtiter, die unter Verwendung
des gD12-Zell-ELISA-Assays bestimmt wurden, wurden mit anti-HSV-1
und anti-HSV-2 Titern verglichen, die nach herkömmlichen Verfahren bestimmt
wurden. Humane Seren, die zuvor durch herkömmliche Assays, z.B. Hemmung
von Hämagglutination
(IHA) oder Komplementfixierung (CF) gegen HSV titriert worden waren
(50), wurden in Näpfchen
von Mikrotiterplatten reihenverdünnt,
die entweder gD12-Zellen oder die parentale CHO-Zellinie enthielten,
und die Bindung von anti-gD-Antikörpern wurde in einem ELISA-Assay überwacht.
gD12-Zellen und die parentalen CHO-Zellen wurden abwechselnd in
Näpfchen von
Mikrotiter-Gewebskulturplatten mit 96 Näpfchen (Falcon Labware) eingepflanzt
und wurden zu Konfluenz in F12-Medium (GIBCO) gezogen, das 10 % fötales Rinderserum
enthielt. Die Zellen wurden dreimal mit phosphatgepufferter Salzlösung (PBS)
gewaschen und wurden dann mit 0,0625 % Glutaraldehyd in PBS chemisch
fixiert. Die Zellen wurden wieder dreimal mit PBS gewaschen und,
bis sie gebraucht wurden, bei 4° in
PBS gelagert, das 1 % Rinderserumalbumin, 100 mM Glycin 1 mM NaN3 enthielt. Um anti-gD-Antikörper-Titer
zu messen, wurden die Zellen mit PBS gewaschen, und reihenverdünnte Antiseren
ließ man
mit den fixierten Zellen (50 μl
Endvolumen) 1 Stunde lang bei Raumtemperatur reagieren. Ungebundener
Antikörper
wurde weggewaschen und die Zellen wurden mit 50 μl 1:2000 verdünntem Ziegen
anti-human IgG gekoppelt mit Meerrettichperoxidase (Tago, Inc.)
inkubiert. Der enzymgekoppelte Antikörper wurde eine Stunde lang
bei Raumtemperatur reagieren gelassen, und die Zellen wurden dann
dreimal mit PBS gewaschen. Nach der Inkubation wurde das Peroxidasesubstrat,
o-Phenylendiamin, hinzugefügt
(200 μl),
und man ließ die
Reaktion 10 Minuten lang weiter andauern. Die Reaktion
wurde durch Hinzufügen
von 2,5 M H2SO4 (50 μl) beendet,
und die dekadische Extinktion des Reaktionsmediums von jedem Näpfchen wurde
mit einem automatisierten Plattenlese-Spektralphotometer (Titertek)
bestimmt. In 6 wies
das durch die offenen und geschlossenen Kreise dargestellte Serum
einen HSV-1 CF Titer von 128 und HSV-1 und HSV-2 IHA Titer von 4096
auf. Das durch offene und geschlossene Quadrate dargestellte Serum
wies einen HSV-1 CF-Titer von < 8
und HSV-1 und HSV-2 IHA Titer von < 8
auf. A, geschlossener Kreis und geschlossenes Quadrat zeigen Bindung
an gD12-Zellen an; offener Kreis und offenes Quadrat zeigt Bindung
an CHO-Zellen an. B, geschlossener Kreis und geschlossenes Quadrat
stellt die spezifische Bindung an gD12-Zellen, berechnet durch Subtraktion
der Werte in A, dar. In 6 ist
zu sehen, daß ein
Serum mit hohem anti-HSV-Titer, bestimmt durch herkömmliche
Assays, einen hohen ELISA-Titer ergab, während ein anderes Serum mit
niedrigen anti-HSV-Titern
keine nachweisbare Bindung in der gD12 ELISA ergab.
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Die beschriebenen Untersuchungen
zeigen, daß stabile
Zellinien an ihrer Oberfläche
ein transfiziertes Genprodukt konstitutiv exprimieren, das sich an
Antikörper
bindet, die durch Herpesvirusinfektion erzeugt wurden.
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Eine Vielzahl von Transfektionsschemata
ist selbstverständlich
möglich,
wobei eine Vielzahl auswählbarer
Marker verwendet wird. Zum Beispiel können Maus-L-Zellen nützlich unter
Verwendung eines mutanten dhfr-Gens als ein auswählbarer Marker transfiziert
werden. Das gDGen wurde in derartige Zellen über einen Vektor transfiziert,
dem ein derartiger Marker innewohnte.
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Eine Zellinie wie gD12 kann inter
alia bei der klinischen Diagnose von HSV-1 und HSV-2-Infektionen
verwendet werden. Die Möglichkeit
der Entwicklung diagnostischer Reagenzien auf der Basis von klonalen
Zellinien ist attraktiv, weil sie die Notwendigkeit zur Kultivierung
und dem Unter-Verschluß-halten infektiöser Agenzien
beseitigt und gleichzeitig eine stabile, gut definierte reproduzierbare
Quelle für
Antigen schafft. Wenn ein Diagnosesystem auf Zellbasis in Form einer
ELISA aufgebaut ist, kann die Antikörper-Bestimmung in 2 Stunden
oder weniger durchgeführt
werden und erfordert weniger als 50 μl Serum.
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Beispiel 3
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
Entfernung der Membran vom exprimierten membrangebundenen Protein.
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Die vorangehende Beschreibung betrifft
die Herstellung von membrangebundenem gD-Protein. Jedoch identifizierte,
wie oben in Zusammenhang mit 2 besprochen,
die Analyse der Aminosäuresequenzen
des gD Proteins von HSV-1 und HSV-2 in jedem Fall einen hydrophoben/hydrophilen
carboxyterminalen Membranbindungsbereich.
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Ein schematisches Diagramm des HSV
1 Glykoproteins D (gD) (7)
Hydrophobe (schraffierte) und hydrophile (mit + markierte) Bereiche
des Proteins wurden von der Hydropathieanalyse (31a) der von der
Gensequenz abgeleiteten gD-Proteinsequenz bestimmt. Nur die für Membranlokalisierung und
-bindung für
wichtig gehaltenen Bereiche werden gezeigt. Die funktionellen Bereiche
sind: a) die Signalsequenz (33), b) der hydrophobe Transmembranbereich
und c) der geladene Membrananker. Die drei mutmaßlichen N-gebundenen Glykosylierungsstellen
werden durch den Buchstaben G angezeigt. Das Expressionsplasmid
besteht aus dem pBR322 bakteriellen Replikationsursprung und Ampicillinresistenzgen,
einer cDNA-Einfügung,
die für
Maus-Dihydrofolatreduktasegen unter der transkriptionellen Steuerung
des SV40 Frühpromotors
kodiert (53), und einem HindIII-Hinfl-Fragment, das für die ersten
300 Aminosäuren
von gD unter der transkriptionellen Steuerung eines zweiten SV40
Frühpromotors
kodiert. Die HindIII-Stelle dieses Fragments liegt 74 by zur 5'Seite des Einleitungs-Methionins
des gD-Gens. Die HindIII-Stelle des SV40 Frühbereichsvektors (36) liegt
250 by zur 3'-Seite
der Goldberg-Hogness-Box des SV40-Promotors. Die Hinfl-Stelle (abgestumpft mit
Klenow DNA-Polymerase und 4-Desoxynukleotidtriphosphaten) ist an
die Hpal-Stelle des 3'-nichttranslatierten
Bereichs des Hepatitis-BVirusoberflächenantigengens ligiert (36).
Dieses Verfahren ist auch für
die Herstellung eines abgestumpften HSV-2-Gens nützlich.
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Das Plasmid pgD-Stumpf.dhfr wurde
folgendermaßen
konstruiert: Das 2,9 kb gD-hältige
Sac 1-Fragment wurde vom Bam H1-Fragment isoliert, das vom HSV 1-Genom
(siehe oben) im Plasmid pFM3 (siehe oben), geschnitten mit Sac 1,
geklont war. Ein 1,6 kb HindIII-Bst N1-Fragment, das das gesamte
gD-Gen enthielt, wurde in HindIII-Bst N1 digeriertes pFM42 (EP-A-68693)
subgeklont. Dieses Plasmid wurde dann mit Hinf 1 geschnitten, mit
Klenow DNA-Polymerase und vier Desoxynukleotidtriphosphaten abgestumpft
und daraufhin mit HindIII geschnitten. Das 960 Basenpaar HindIII-Stumpf
Hinf 1-Fragment, das das abgestumpfte gD-Gen enthielt, wurde isoliert
und zu HindIII-Hpal digeriertem pEHBal14 ligiert. Die resultierende
Konstruktion (pgDCos-Stumpf)
enthielt das abgestumpfte gD-Gen mit dem Hepatitis-B-Oberflächenantigengen
an seinem 3-Primeende. Ein 2,3 kb HindIII-BamHI-Fragment, das das
abgestumpfte gD-Gen enthielt, wurde vom pgDCos-Stumpf isoliert.
Das 2,8 kb-Fragment, welches den SV 40 Ursprungs-Frühpromotor
und das pBR322 Ampicillinresistenzgen und bakteriellen Replikationsursprung
enthielt, wurde vom Plasmid pEHBal 14 isoliert. Das 2,1 kb Fragment,
welches den Maus Dihydrofolatreduktase cDNA-Klon unter der transkriptionellen
Steuerung eines zweiten SV 40 Frühpromotors
enthielt, wurde vom Plasmid pE348HBVE400D22 isoliert (36). Diese
drei Fragmente wurden mit T4 DNA-Ligase zusammenligiert, und die
resultierende Mischung wurde verwendet, um E.coli Stamm 294 zu transformieren.
Plasmid-DNA von den resultierenden Kolonien wurde mit Sac 2 gescreent,
und die korrekte Konstruktion pgD-Stumpf.dhfr (8) wurde für weitere Transfektionsuntersuchungen
verwendet.
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Plasmid.pEHBal 14 wurde durch Spalten
von pE342 Δ R1
(unten beschrieben), einer SV40-Hepatitis-Chimäre, mit XbaI, das einmal im
Kodierungsbereich des HBV-Oberflächenantigens
spaltet, und sequentielles Entfernen von Sequenzen, die diese Xba I
Stelle umgeben, unter Verwendung von Nuklease Bal31 konstruiert.
Das Plasmid wurde in Gegenwart des synthetischen Oligonukleotids
5'-AGCTGAATTC ligiert,
das sich der HBV-DNA mit einer HindIII Restriktionsstelle anschließt.
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Resultierende Plasmide wurden nach
einem Eco RI-Hind III Fragment mit ∼ 150 b.p. gescreent. pEHBal
14 wurde sequenziert, was die Richtigkeit nachwies, daß eine HindIII-Stelle
an einem Punkt gerade stromaufwärts
von der Stelle, an der das HBsAg-Einleitungskodon normalerweise
zu finden ist, plaziert worden war. Diese Konstruktion plaziert somit
eine einzelne HindIII-Stelle, die zum Klonen geeignet ist, an eine
Position, wo ein in hohem Maße exprimiertes
Protein (HBsAg) Translation einleitet. Jegliche mutmaßlichen
Signale, die für
starke Expression eines Proteins notwendig sind, sollten an dieser
5'-Leadersequenz
vorhanden sein.
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Plasmid pE342, das HBV-Oberflächenantigen
exprimiert (auch als pHBs348-E
bezeichnet) ist von Levinson et al., EPO Veröffentlichung Nr. 0073656, 9.
März, 1983,
beschrieben worden. (Kurz gesagt wurde der Ursprung des Affen Virus
SV40 durch Digerieren von SV40-DNA mit HindIII und Umwandeln der
HindIII-Enden zu EcoRI-Enden durch das Hinzufügen eines Umwandlers/Konverters
(AGCTGAATTC) isoliert). Diese DNA wurde mit PvuII geschnitten und
RI-Linker wurden hinzugefügt.
Nach der Digestion mit EcoRI wurde das 348 Basenpaarfragment, das
den Ursprung überspannte,
durch Polyacrylamidgelelektrophorese und Elektroeluierung isoliert
und in pBR322 geklont. Expressionsplasmid pHBs348-E wurde durch
Klonen des 1986 Basenpaarfragments konstruiert, das aus EcoRIund BglII-Digestion
von HBV (Animal Virus Genetics, (Ch.5) Acad.Press, N.Y. (1980))
(welches das für HBsAg
kodierende Gen umspannt) in das Plasmid pML (Lusky et al., Nature,
293: 79 (1981)) an den EcoRI und BamHI-Stellen resultierte. (pML
ist ein Derivat von pBR322, das eine löschungseliminierende Sequenz
aufweist, die in Affenzellen für
Plasmidreplikation hemmend ist). Das resultierende Plasmid (pRI-Bgl)
wurde dann mit EcoRI linearisiert, und das den SV40 Ursprungsbereich
darstellende 348 Basenpaarfragment wurde in die EcoRI-Stelle von pRI-Bgl
eingebracht. Das Ursprungsfragment kann in jeder Ausrichtung eingefügt werden.
Da dieses Fragment sowohl für
die Früh-
als auch die Spät-SV40-Promotoren
zusätzlich
zum Replikationsursprung kodiert, könnten HBV-Gene gesteuert von
jedem Promotor je nach seiner Ausrichtung exprimiert werden (pHBS348-E,
das HBs darstellte, exprimiert unter Steuerung des Frühpromotors).
pE342 wird durch teilweises Digerieren mit EcoRI, Einfüllen in
die gespaltene Stelle unter Verwendung von Klenow DNA-Polymerase
I und Zurückzusammenligieren
des Plasmids modifiziert, wodurch die EcoRI-Stelle entfernt wird,
die dem SV40-Ursprung in pE342 vorangeht. Das resultierende Plasmid
wird als pE342ΔR1
bezeichnet.
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Die resultierende Sequenz schafft
ein Stopcodon (TAA) unmittelbar nach Aminosäure 300 des gD-Gens. Für die Transkriptionsterminations- und Polyadenylierungsstellen
für das
abgestumpfte gD-Gen-Transkript kodiert der 3' nicht-translatierte Bereich des Hepatitis
B Oberflächenantigengens (36).
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Der resultierende Vektor wurde in
eine dhfr CHO-Zellinie (39) transfiziert (40), und ein geeigneter Klon
gG10.2 ausgewählt,
der das abgestumpfte gD-Protein erzeugte und es in das umgebende
Medium ausschied. Das Protein wurde aus dem Medium extrahiert, und
die Zellen wurden auf immunogene Aktivität getestet. 9 zeigt die Ergebnisse von Immunausfällungen
von intra- und extrazellularen 35S-Methioninmarkierten
Extrakten.
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Radioimmunausfällung von zellassoziierten und
-ausgeschiedenen Formen von gD:
Zellen wurden in Ham's F12 Medium (Gibco)
gezogen, das mit 7 % handelsüblich
dialysiertem fötalem Rinderserum
(Gibco), Penicillin (100 E/ml) und Streptomycin (100 E/ml) ergänzt war.
Als die Kulturen zu etwa 80 % konfluent waren, wurde das Medium
entfernt, die Zellen wurden zweimal mit phosphatgepufferter Salzlösung (PBS)
gewaschen und Markierungsmedium (Dulbecco's modifiziertes Eagle's Medium, das ein
Zehntel der normalen Konzentration an Methionin enthielt) wurde
bis zu einer Endkonzentration von 0,05 ml/cm2 hinzugefügt. 35S-Methionin (SJ.204, Amersham Int.) wurde
bis zu einer Endkonzentration von 50–75 ECi/ml hinzugefügt, und
die Zellen wurden weitere 18–20
h gezogen. Nach dem Markieren wurde das Medium geerntet, und die
Zellen wurden zweimal in PBS gewaschen und durch Behandlung mit
PBS, das 0,02 % EDTA enthielt, von der Kulturplatte entfernt. Die
Zellen wurden dann in Lysepuffer solubilisiert, der bestand aus:
PBS, 3% NP-40, 0,1 % Rinderserumalbumin, 5 × 10–5 M Phenylmethylsulfonylfluorid
und 0,017 TIU/ml Apoprotinin, und das resultierende Lysat wurde
durch Zentrifugation mit 12000 × g
geklärt.
Für Immunausfällungsreaktionen
wurden ZellLysate 3-fach mit PBS verdünnt, und Aliquote (typischerweise
180 μl)
wurden mit 2–5 μl Antiseren
gemischt und bei 4°C
30 min lang inkubiert. Um die ausgeschiedene Form von gD immunauszufällen, wurden
500 μl konditioniertes Medium
mit 2 μl
Antiseren 30 min lang bei 4°C
inkubiert. Immunkomplexe wurden dann nach dem Verfahren von Kessler
(40a) an fixierte S.aureus-Zellen adsorbiert und durch Zentrifugation
mit 12000 × g
30 s lang ausgefällt.
Die S.aureus-Zellen wurden dann dreimal mit Waschpuffer (PBS, 1%
NP-40, 0,3 % Natriumdodecylsulfat) gewaschen, und die Immunkomplexe
wurden mit 20 μl
Polyacrylamidgelprobepuffer (62,5 mM Tris-HCl-Puffer, pH 6,8, der
10 % Glycerin, 5 % 2-Mercaptoäthanol,
0,01 % Bromphenolblau enthielt) bei 90°C 3 Minuten lang eluiert. Nach
dem Zentrifugieren für
30 Sekunden wurden die Überstände nach
dem Verfahren von Laemmli (45) auf 10% Polyacrylamidplattengels
aufgebracht. A, Immunausfällung
von über
die gesamte Länge
membrangebundenem gD von der gD12-Zellinie. B, Immunausfällung der
zellassoziierten Form des abgestumpften gD von Lysaten zweier unabhängig abgeleiteter
Zellinien (1 und 2). C, Immunausfällung des abgestumpften gD von
den Kulturüberständen der
beiden in B gezeigten Zellinien. (–) zeigt Kontroll-Kaninchenantiserum
an; (+) zeigt Kaninchen-anti-HSV-1-Antiserum (Dako Corp.) an.
-
Wie zu sehen ist, sind eine intrazellulare Form
mit 35000 Dalton und ein ausgeschiedenes und offensichtlich glykosyliertes
extrazellulares gD-Protein evident.
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Herstellung von für Immunisierung verwendetes
abgestumpftes gD:
gD10.2-Zellen wurden zu Konfluenz in Polystyrolgewebe-Kulturrollenflaschen
(Corning 25140) in F12-Medium gezogen, das mit 71 handelsüblich dialysiertem
fötalem
Kalbserum, 50 μg/ml
Streptomycin und 0,3 μg
Glutamin ergänzt
war. Nach dem Erreichen von Konfluenz wurde das Medium entfernt,
und die Zellen wurden dreimal im gleichen Medium gewaschen, das
kein fötales
Kalbserum aufwies und mit 2 mg/ml Hepespuffer (serumfreies Medium)
ergänzt war.
Die Zellen wurden dann 3–4
Tage in serumfreiem Medium gezogen, und das konditionierte Medium wurde
dann geerntet und bei –20°C gelagert.
Das Medium wurde bei 37°C
aufgetaut und mit 5000 UpM 20 min lang in einem Sorvall GS-3-Rotor
zentrifugiert. Nach dem Zentrifugieren wurde das Pellet verworfen, und
der überstand
wurde in einer Ultrafiltrationsvorrichtung (Amicon) eingeengt, die
mit einer YM-5-Ultrafiltrationsmembran
ausgestattet war. Das resultierende Präparat wurde etwa 150-fach bezogen
auf das Ausgangsmaterial eingeengt und enthielt etwa 8 mg Protein
pro Liter. Das Präparat
wurde dann umfassend gegen phosphatgepufferte Salzlösung (PBS)
dialysiert und ohne weitere Reinigung zur Immunisierung verwendet.
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Die Vorteile der Verwendung des abgestumpften
Proteins für
diagnostische Anwendungen liegen darin, daß es, weil es in das extrazellulare
Medium ausgeschieden wird, mit weitaus weniger Proteinen verunreinigt
ist, als sie in einem Ganzzellenpräparat zu finden wären.
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Wie zu sehen ist, wird gemäß vorliegender Erfindung
eine permanente Zellinie verwendet, um das Protein zu erzeugen.
Nach der Transfektion wird der Vektor in das Genom der Zellinie
eingebunden und kann das Protein ohne Zell-Lyse erzeugen. Die Zellinie
kann so zur kontinuierlichen Erzeugung des Proteins verwendet werden,
besonders in der abgestumpften Form, die von der Zelle ausgeschieden wird.
Zum Beispiel können
die Zellen, die abgestumpftes Protein exprimieren, kontinuierlich
in einem Perfusionssystem verwendet werden, indem ständig Antigen-reiches
Medium von den Zellen entfernt und durch frisches Medium ersetzt
wird.
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Die spezielle hierin verwendete Zellinie
war eine CHO-Linie, die einen Mangel an dhfr-Produktion aufwies,
transfiziert mit einem Vektor,, der einen dhfr-Marker enthielt.
Indem man die Zellinie unter geeigneten Bedingungen Methotrexat
(Mtx) aussetzt (54), kann die dhfr-Produktion und somit die gekoppelte
gD-Proteinproduktion verstärkt
werden. Drei durch Transfektion des abgestumpften gD-Gens in dhfr
-CHO-Zellen abgeleitete Zellinien wurden parallel plattiert, mit 35S-Methionin markiert und wie in 10 beschrieben immunausgefällt. Die
Bahnen 1 und 2 geben die Menge an ausgeschiedenem gD an, das von
500 μl Kulturmedium
immunausgefällt
ist, das durch zwei unabhängig
isolierte Zellinien vor der Selektion mit Methotrexat konditioniert
ist. Bahn 3 gibt die Menge an abgestumpften gD an, das von einem
gleichen Volumen an Kulturmedium von einer Zellinie (gD10.2.2) immun
ausgefällt
ist, die zum Wachstum in 250 mM Methotrexat ausgewählt wurde.
Kaninchen-anti-HSV1-Antikörper
(Dako Corp.) wurden für
die in Bahnen 1–3
gezeigten Immunausfällungen
verwendet. Bahn 4 stellt eine Kontrollimmunausfällung von 500 μl Medium
dar, das durch die gD10.2.2 Zellinie mit normalem Kaninchenserum konditioniert
ist.
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Um die relativen Mengen an abgestumpften gD
zu quantifizieren, die durch Zellinien vor und nach der Selektion
in Methotrexat in Kulturmedium ausgeschieden werden, wurde ein kompetitiver
ELISA-Assay durchgeführt.
gD12-Zellen, die eine membrangebundene Form von gD exprimieren,
wurden ausplattiert und mit Glutaraldehyd an der Oberfläche von
Mikrotiterplatten mit 96 Näpfchen
wie zuvor beschrieben fixiert. Konditioniertes Medium von verschiedenen
Zellinien, von denen bekannt war, daß sie abgestumpftes gD produzieren,
wurde über
die Mikrotiterplatten reihenverdünnt
und wurde mit einer festgelegten Menge (2 μl) Kaninchen-anti-HSV-1-Antikörper (Dako
Corp) 1 Stunde lang bei 20°C
inkubiert. Ungebundener Antikörper
und lösliche
abgestumpfte gD-Antikörperkomplexe
wurden durch dreimaliges Waschen eines jeden Näpfchens mit PBS entfernt. An
Ziegen-anti-Kaninchen-IgG gekoppelte Meerrettichperoxidase wurde
dann mit den fixierten Zellen 1 Stunde lang bei 20°C umgesetzt,
und ungebundener Antikörper
wurde durch dreimaliges Waschen mit PBS entfernt. Das kolorimetrische
Substrat, OPD (o-Phenylendiamin) wurde dann einem jeden Näpfchen hinzugefügt und mit
den gebundenen Meerrettichperoxidase-Antikörperkomplexen 15 min lang reagieren
gelassen. Die Reaktion wurde durch Hinzufügen von Schwefelsäure bis
zu einer Endkonzentration von 0,25 N beendet. Die dekadische Extinktion des
OPD in jedem Näpfchen
wurde unter Verwendung eines automatischen Mikrotiterplatten-Scanners
(Titertek multiskan) bestimmt, und Verdünnungskurven wurden gezeichnet.
Die Bindung von anti-HSV1-Antikörpern
an die parentale CHO-Zelllinie wurde verwendet, um das Ausmaß der nichtspezifischen
Bindung bei jeder Verdünnung
zu messen. Die Menge an abgestumpften gD in jedem Kulturüberstand
war umgekehrt proportional zum Wert an dekadischer Extinktion in
jedem Näpfchen.
Offener Kreis, Bindung von anti-HSV-1-Antikörpern an gD12-Zellen in Gegenwart
von Medium, das durch Zellen konditioniert ist, die vor dem Verstärken mit Methotrexat
abgestumpftes gD ausscheiden. Geschlossener Kreis, Bindung von anti-HSV-1-Antikörpern an
gD12-Zellen in der Gegenwart von Medium von gD10.2.2 Zellen, die
zum Wachstum in 250 nM Methotrexat ausgewählt wurden. Offenes Quadrat, Bindung
von anti-HSV-1-Antikörpern
an gD12-Zellen in der Gegenwart von 100-fach konzentriertem Medium
von unverstärkten
Zellen, die abgestumpftes gD ausscheiden. Dieses Verfahren wurde
an der gD10.2 Zellinie durchgeführt,
um eine verstärkte
Zellinie gD10.2.2 zu erzeugen, die zum Wachstum in 250 nM Mtx fähig war
und die etwa 20mal mehr abgestumpftes gD in das Kulturmedium ausschied,
als die parentale gD10.2 Zellinie (siehe 10 und 11).
-
Das dhfr-Marker/Verstärkungssystem
kann mit anderen Zellen verwendet werden, die fähig sind, sich fremde DNA anzueignen
und stabil einzubinden.
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Der Erfolg dieser Arbeit, wenn es
darum geht, zu zeigen, daß eine
abgestumpfte Form eines membrangebundenen Proteins, welcher der
Teil des hydrophoben-hydrophilen carboxyterminalen Bereichs fehlt,
der für
sein Binden an die Membran verantwortlich ist, dennoch immunogen
sein kann, läßt erkennen,
daß ähnliche
Ergebnisse mit anderen immunogenen membrangebundenen Proteinen erwartet
werden können,
wodurch eine verbesserte Quelle für Impfstoff gegen Viren, Parasiten
und andere pathogene Organismen geschaffen wird.
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Im vorangehenden Beispiel wurde die
DNA von gD-Protein an Rest 300 abgestumpft, weil es dort eine zweckmäßige Restriktionsstelle
gab. Das führte zu
dem Ergebnis, daß der
carboxyterminale hydrophobe/hydrophile Bereich vollständig entfernt
wurde, wie aus dem Hydropathieplot von 2 zu ersehen ist; tatsächlich wurde
ein zusätzlicher
vorhergehender Bereich von Rest 301 bis 332 entfernt, offensichtlich
ohne daß der
immunogene Charakter des Proteins zerstört wurde. Daraus scheint deshalb
zu folgen, daß bei
diesem Protein, und wahrscheinlich bei anderen immunogenen membrangebundenen
Proteinen, das Ausmaß an
Abstumpfung gewünschtenfalls beträchtlich
geringer sein könnte,
solange es die Wirkung hat, den Membranbindungscharakter zu entfernen,
sodaß das
Protein in das umgebende Medium ausgeschieden wird.
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Beispiel 4
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Beispiel 4 betrifft ein HSV-2 gC
Protein (zuvor als ein gF-Protein bezeichnet).
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Zellen, Virus und DNA-Isolierung:
HSV-2
(Stamm G) wurde auf HEp 2-Zellen nach Infizieren der Zellkultur
mit einer Input-Multiplizität
von 0,1 3 Tage lang bei 33°C
in Dulbecco's Modified
Eagles Medium gezogen, das 10 % fötales Rinderserum und Antibiotika
enthielt. HSV-2 DNA wurde durch Proteinase K-Digestion, gefolgt
von CsCl-Ultrazentrifugation wie beschrieben (23) isoliert.
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DNA-Manipulationen:
Restriktionsenzyme,
DNA-Polymerase-Klenow-Fragment, T4-DNA-Ligase und T4-Polynukleotidkinase
wurden von Bethesda Research Labs gekauft und nach den Anweisungen
des Lieferanten verwendet.
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Molekulares Klonen von HSV-2 DNA-Restriktionsfragmenten:
Das
EcoRI "P"-Fragment, das der
ungefähren
Planposition ∼ 0,650
des HSV-2-Genoms entspricht, wurde von EcoRI-digerierter HSV-2 DNA
auf 5 % Acrylamidgels isoliert. Das isolierte Fragment wurde in
EcoRIdigeriertes pUC9 geklont (28). Dieses Plasmid wurde pUC-R1P
genannt.
-
Das pUC-R1P-Subklon wurde dann verwendet,
um ein Sac1-Fragment des HSV-2-Genoms zu lokalisieren, welches das
EcoR1 "P" Fragment enthielt.
Southernblot-Versuche (27) zeigten, daß ein 4,9 kb Sac1-Fragment
von HSV-2 das EcoR1 "P"-Fragment enthielt.
Dieses Fragment wurde auf 0,7 Agarosegels isoliert und in ein pBR322-abgeleitetes
Plasmid geklont, das eine einzelne Sac1-Stelle enthielt (55). Dieses
Plasmid wurde pBRSac1-"E" genannt. Weitere
Restriktionsenzymanalyse von pBRSac1-"E" zeigte ein 2,9 kb
Sal1-Fragment mit Sequenzen, die zum EcoR1 "P" Fragment
homolog waren, das in Sal1-digeriertes pUC9 wie oben beschrieben
subgeklont wurde. Dieses Plasmid wurde pgC2Sa12.9
genannt.
-
DNA-Sequenzanalyse von geklonter
HSV-2 DNA:
Die Mehrzahl der DNA-Sequenzen wurde unter Verwendung
der Didesoxynukleotidkettenterminationstechnik bestimmt. Verschiedene
Fragmente wurden in die replikative Form der m13-Phagenvektoren mp7,
mp8 und mp9 subgeklont, und die DNA-Sequenz wurde wie zuvor beschrieben
bestimmt (29). In einigen Fällen
wurden Fragmente an ihren 5'-Enden mit γ32P-ATP
und T4-Polynukleotidkinase 32P-markiert,
und die DNA-Sequenz
des Fragments wurde unter Verwendung des chemischen Degradationsverfahrens
(56) bestimmt. Computerunterstützte Analyse
der DNA und Proteinsequenzdaten wurden unter Verwendung des HOM-Programms
(57) erbracht. Die Hydropathie der abgeleiteten Aminosäuresequenzen
wurde unter Verwendung einer Breite von 12 Aminosäuren und
eines Sprungs von 1 analysiert (31a).
-
Southernblot-Analyse von HSV-2 DNA:
Restriktionsendonuklease-digerierte
HSV-2 DNA und Plasmid-DNA wurden auf 1,5 % Agarosegels fraktioniert
und auf Nitrozellulose geblottet, wobei herkömmliche Verfahren angewendet
wurden. Die einstrangigen Enden des Sac2-Fragments, mit einem Stern
in 12 markiert, wurden
mit dem Klenowfragment von DNA-Polymerase 1 aufgefüllt, und das
resultierende Fragment mit stumpfen Enden wurde an Sma1-digeriertes
m13mp7 replikative Form (29) mit T4 DNA-Ligase ligiert. Die aus
dieser Ligierung und Transfektion hergestellte einstrangige DNA wurde
als eine Schablone für
die Synthese von 32P-markierter einstrangiger
SondenDNA mit hoher spezifischer Aktivität (1 × 109 cpm/μg) hergestellt, wobei
das Klenow-Fragment von DNA Polymerase 1 verwendet wurde. Hybridisierungen
wurden unter Anwendung herkömmlicher
Verfahren durchgeführt (27).
-
Ergebnisse
-
Molekularklonen des gF-Kodierungsbereiches
des HSV-2-Genoms: Die zur Isolierung des gF-Gens von HSV-2 gewählte Strategie
basierte auf der Annahme, daß dieses
Gen mit dem HSV-1 gC Gen kolinear ist. Diese Annahme wurde durch
die kürzlich
gemachte Entdeckung unterstützt,
daß ein 75.000
Dalton Glykoprotein, gF, mit antigener Verwandtschaft zu HSV-1 Glykoprotein
C in HSV-2 zu finden ist und daß das
Gen für
dieses Protein in etwa kolinear mit dem HSV-1 gC-Gen ist (22d, 59).
Zusätzlich
ließ die
Isolierung eines monoklonalen Antikörpers, der sich sowohl an HSV-1
gC als auch an HSV-2 gF bindet, des weiteren darauf schließen, daß diese
beiden Proteine zueinander homolog sein können (22f). So wurde gefolgert,
daß DNA-Sequenzanalyse
des HSV-2 genomen Bereiches, der mit dem HSV-1 gC-Gen kolinear ist,
zur Ableitung von Proteinsequenzinformation führen würde, die das HSV2 gF-Gen lokalisieren
würde.
-
Es ist gezeigt worden, daß das 600
Basenpaar EcoR1 "P"-Fragment des HSV-2
Genoms an Position ∼ 0,650
mappt (12). Dieser Bereich ist in etwa kolinear mit dem bekannten
Kodierungsbereich des HSV-1 gC-Gens, das zwischen etwa 0,630 und 0,640
des HSV-1 Genoms mappt (59). Dieses Fragment wurde von einem EcoR1-Digest
von HSV-2 DNA isoliert, in das Plasmid pUC9 geklont (28), und seine
DNA-Sequenz wurde bestimmt (29,56). Vergleich der resultierenden
Sequenz mit der HSV-1 gC Sequenz (59) zeigte ein bemerkenswertes
Maß an Sequenzhomologie
zwischen dem EcoR1 "P"-Fragment und dem
3'-Ende des HSV-1
gC Kodierungsbereiches. So wurde das EcoR1 "P" Fragment
in der Folge als eine Sonde zum Isolieren eines Sac1 Restriktionsendonukleasefragments
von HSV-2 genomer DNA verwendet, die mit dem EcoR1 "P" Fragment hinreichend überlappte,
um den verbleibenden Teil des HSV-2 Gens einzuschließen, der
mit dem HSV-1 gC Gen homolog war. 12 veranschaulicht
die Schritte, die durchgeführt
wurden, um ein 2,9 kb Sal1-Fragment vom HSV-2 Genom zu isolieren,
das das EcoR1 "P" Fragment enthielt
und das zur folgenden DNA-Sequenzanalyse verwendet wurde.
-
DNA-Sequenzanalyse des EcoR1 "P" Bereiches des HSV-2 Genoms:
Das
4,3 kb Sac1 "E" Fragment, das vom
HSV-2 Genom auf Basis seiner Sequenzhomologie zum EcoR1 "P" Fragment isoliert wurde, wurde weiter
digeriert, um ein 2,9 kb Sal1 Fragment zu ergeben, das pgC2Sal2.9 genannt wurde. 12 veranschaulicht die Fragmente von
pgC2Sal2.9, die der DNA Sequenzanalyse unterworfen
wurden, wobei entweder das Didesoxynukleotidsequenzierungsverfahren
(29) oder das chemische Degradationsverfahren (56) verwendet wurde.
Zusätzlich
zeigt diese Figur die Position des EcoR1 "P" Fragments
innerhalb von pgC2Sal2.9 sowie die Position
einer BglII-Stelle, die dem Ende von BglII "N" Fragment
zu rechter Hand an Position ∼ 0,628
des HSV-2 Genoms (12) entspricht.
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Im speziellen zeigt 12 das Klonen von pgC2Sal2.9,
des HSV-2 Bereiches, der kolinear mit HSV-1 gC mappt. Der Bereich
des HSV-2 Genoms, der von ∼ 0,61–0,66 mappt,
wurde als ein Sac1 Fragment (pBRSac "E")
geklont, wobei das 600 Basenpaar EcoR1 "P" Fragment
als eine Sonde verwendet wurde. Ein Sal1 Subklon von pBRSac "E", pgC2sal2.9,
wurde zur DNA-Sequenzanalyse verwendet. Pfeile bezeichnen die sequenzierten
Bereiche, und die Position eines von der Sequenz abgeleiteten 479-Aminosäure offenen
Hauptleserasters ist dargestellt. Verschiedene Restriktionsstellen
sind veranschaulicht, einschließlich
der EcoR1Stellen, die das EcoR1 "P" Fragment skizzieren,
und der Bgl 2-Stelle, die am rechten Ende des Bgl2 "N" Fragments zu finden ist (Planposition ∼ 0,628) (26).
Das mit einem Stern (*) markierte Sac2-Fragment wurde in Southernblotting-Versuchen
verwendet, um die Löschung
zu untersuchen, die in diesem Bereich auftritt (siehe Ergebnisse).
Andere Stellen wurden für DNA-Sequenzierungsversuche
verwendet. Sm, Smal, Sa; Sac2, Rs: Rsa1, Bg; Bgl2, Pv; Pvu2, R1; EcoR1.
-
13 veranschaulicht
die DNA-Sequenz, die von pgC2Sal2.9 erhalten
wurde, im Vergleich zur DNA-Sequenz des HSV-1 gC-Bereiches (59).
Der HSV-1 gC-Bereich (HSV-1) und die von pgC2Sal2.9 (HSV-2)
erhaltene Sequenz, wurden unter Verwendung des HOM-Programms verglichen
(57). Da verschiedene Löschungen
verwendet wurden, um Sequenzüberlappung
zu maximieren, sind alle Positionen, einschließlich der Zwischenräume, zwecks
Klarheit numeriert worden. Sterne stehen über nicht-passenden Nukleotiden.
Der unterstrichene "A" Rest an Position
43 der HSV-1 Sequenz ist die ungefähre transkriptionelle Startstelle
der gC mRNA (59). "TATA" 1 und "TATA" 2 sind die wahrscheinlichen
transkriptionellen Steuerungsbereiche für die HSV-1 gC mRNA bzw. die
730 Basen m RNA (59,60). Der eingefügte T-Rest an Position 1728
der HSV-1-Sequenz wurde durch Resequenzieren dieses Bereiches entdeckt,
und es wurde festgestellt, daß er
ein in-Phasen-Stopcodon an den Positionen 1735-1737 einbrachte, das mit dem Stopcodon
für den
HSV-2 offenen Hauptleseraster homolog war. Die Position des 130
Basen mRNA Einleitungscodons von HSV-1 wird an Position 2032–2034 gezeigt,
ebenso wie die Position eines zweiten HSV-2 Einleitungscodons an
Position 1975–1977.
-
Wieder auf 13 bezugnehmend wurde die abgeleitete
Sequenz von HSV-2 mit der DNA-Sequenz des gC-Gen-Bereiches von HSV-1
verglichen (59), die zeigte, daß eine
Gesamtsequenzhomologie zwischen diesen beiden Fragmenten etwa 68
% betrug. Jedoch zeigten bestimmte Bereiche der Sequenz entweder
ein viel höheres
oder ein viel geringeres Maß an
Sequenzhomologie als andere. Zum Beispiel zeigten die Sequenzen
zwischen den Positionen 0 und 570 der HSV-1 und HSV-2 Sequenzen nur
51 % Homologie, während
der Bereich zwischen Position 570 und 1740 ein viel höheres Maß an Sequenzhomologie
aufwies (80 Prozent). Ein zusätzlicher
in hohem Maße
homologer Bereich (70 Prozent) wurde auch am Ende der beiden Sequenzen
von Position 1975 zu Position 2419 gefunden. Zusätzlich zu den Nukleotidsequenzveränderungen
zeigten die beiden Genome verschiedene Löschungen oder Einfügungen,
wenn sie miteinander verglichen wurden. Am bemerkenswertesten war
ein 81 Basenpaar-Bereich, der an Position 346–426 der HSV-1 gC Sequenz festgestellt
wurde und der im HSV2 Genom fehlte. Von diesem Gesamtsequenzvergleich
schien es, daß es
ein hohes Maß an
Sequenzhomologie zwischen dem HSV-1 gC-Bereich und dem HSV-2 Bereich,
der hier sequenziert wurde, gab.
-
Frink et al. (59) haben herausgefunden,
daß das
5'-Ende der 2.520
Basen-mRNA, die für
HSV-1 gC kodiert, zum unterstrichenen A-Rest an Position 43 von 13 mappt. Zusätzlich wiesen
sie auf eine AT-reiche "TATA"-Box (60) Sequenz
etwa 22 Basenpaare 5' zu
diesem Rest hin. Vergleich der beiden Sequenzen dargestellt in 13 zeigt, daß sowohl
die HSV-1- als auch die HSV-2-Sequenz die identische Sequenz, CGGGTATAAA,
in diesem Bereich enthielten. Diese Sequenz ist identisch mit der
zuvor von Whitton et al (61) berichteten, von der festgestellt wird,
daß sie
an den "TATA"-Boxbereichen in
vielen der bisher bestimmten HSV-1 und HSV-2 Sequenzen auftritt.
Dieser konservierten Sequenz folgt auch ein G-reicher Bereich in
beiden Virusgenomen. Zusätzlich
zu diesem mutmaßlichen
Transkriptionssteuerungs-Bereich wurde eine zweite "TATA"Box in beiden Sequenzen
an Position 1845–1849 von 13 festgestellt. Was diese
zweite "TATA"-Box betrifft, gibt es
die Hypothese, daß sie
die Transkription einer 730 Basen mRNA im HSV-1 Genom steuert (59).
Sowohl HSV-1 als auch HSV-2 enthalten diese Sequenz umgeben von
GCreichen Flankierungssequenzen, einschließlich einer CGGGCG-Sequenz,
die der CGGG-Sequenz ähnlich
ist, die der ersten "TATA"-Box vorangeht. Zusätzlich kodieren
beide Genome für
offene Leseraster 3' von
diesen zweiten "TATA"-Boxen, was unten
besprochen werden wird.
-
Um zu bestimmen, ob die oben beschriebene
81 Basenpaar-Löschung
im HSV-2 Genom tatsächlich
festgestellt wurde, oder ob sie ein Artefakt des Klonens oder Sequenzierens
war, wurde eine Southernblot-Analyse der HSV-2 genomen DNA und der
geklonten HSV-2 DNA durchgeführt.
Eine 32P-markierte Sonde wurde aus einem
Sac2-Fragment (siehe Fragment in 12)
hergestellt, das den Bereich umspannt, dem die 81 Nukleotide fehlen. Wenn
der HSV-2 genomen DNA der 81 Basenpaarbereich fehlt, dann wird ein
Smal-BglII-Fragment, das diesen Bereich umspannt, 576 Basenpaare
sein, ein Smal-Fragment wird 662 Basenpaare sein und ein Sac2-Fragment
wird 195 Basenpaare sein.
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14 veranschaulicht
die Southernblot-Analyse von HSV-2 genomer DNA und pgC2Sal2.9
DNA. Der Bereich, welcher den 81 Basenpaar-Bereich umspannt, der
in der in 13 gezeigten
HSV-2 Sequenz fehlt (HSV-2-Positionen 346–426), wurde
unter Verwendung des Sac2-Fragments analysiert, das in 12 mit einem Stern markiert
ist und den gelöschten
Bereich überlappt.
Bahnen 1–3
sind Restriktionsdigeste von HSV-2 genomer DNA, und Bahnen 4–6 sind
Restriktionsenzymdigeste von pgC2Sal2.9.
Die digerierten DNAs wurden der Elektrophorese auf 1,5 % Agarosegels
unterzogen, denaturiert, auf Nitrozellulose geblottet und mit dem 32P-markierten Sac2-Fragment sondiert. (Der Pfeil
zeigt die Position des 564 Basenpaar HindIII-Fragments von Phage λ DNA.) Bahnen
1,6; Smal + Bgl2: Bahnen 2,5; Smal: Bahnen 3,4; Sac2.
-
Die in 14 dargestellten
Ergebnisse zeigen, daß die
vorausgesagten Restriktionsstellen den Bereich, dem die 81 Basenpaare
fehlten, sowohl in der HSV-2 genomen DNA als auch in der geklonten HSV-2
DNA umgaben. Zusätzlich
komigrierten die HSV-2 genomen Fragmente und die geklonten Fragmente
genau, was zeigt, daß die
Löschung
kein Artefakt des Klonens oder Sequenzierens ist.
-
Analyse des Haupt-offenen Leserasters
innerhalb des HSV-2 2,9 kb Sal1-Fragments:
Analyse
der potentiellen Kodierungssequenzen innerhalb des 2,9 kb Sal1-DNA-Fragments
von HSV-2 zeigte einen offenen Leseraster von 419 Aminosäuren, der
mit dem Methionin-kodierten an Position 199–201 der HSV-2-Sequenz wie
in 13 gezeigt begann,
und am TAA-Terminationskodon an Position 1735–1731 der HSV-2-Sequenz in
dieser Figur endete. Wie aus 13 ersichtlich,
initiieren sowohl das HSV-1
gC-Protein und der HSV-2 offene Leseraster an etwa der gleichen
Position in den beiden Sequenzen, bezogen auf die "TATA"-Box Homologien.
Zusätzlich
zeigte, während
es anfänglich
schien, daß der
in diesem Bereich festgestellte offene Leseraster 12 Kodone vor
dem HSV-1 gC-Gen endet, das Resequenzieren des carboxyterminalen
Bereiches der gC-Gensequenz von HSV-1 Stamm F, daß der von Frink
et al. (59) berichteten Sequenz ein Thymidinnukleotid nach Position
1727 fehlte und daß die
Einfügung
dieses Rests zu einem translatierten HSV-1 gC-Protein führte, das
an derselben Stelle wie der HSV-2 offene Leseraster endete (17351737
von 13). Somit zeigen,
wenn die verschiedenen Löschungen
und Einfügungen
berücksichtigt
werden, wie in 13 veranschaulicht,
das HSV-1 gC-Gen und der HSV-2 offene Leseraster ein sehr hohes
Maß an Überlappung.
-
15 veranschaulicht
die Translation von HSV-2 großem
offenem Leseraster und den Vergleich mit der HSV-1 gC-Aminosäuresequenz.
Die Einzelbuchstaben-Aminosäurensymbole
wurden verwendet. HSV-1 gC bezieht sich auf die HSV-1 gC-Sequenz,
und HSV-2 gF bezieht sich auf die HSV-2 offene Leserastersequenz. Die Proteine
wurden unter Verwendung des HOM-Programms verglichen, das wo notwendig
Homologien durch Einfügen von
Zwischenräumen
maximierte (57). über
nicht-homologen Aminosäuren
stehen Sterne. Vermutliche N-gebundene Glykosylierungsstellen (NXS
oder NXT (62)) sind schraffiert, und Cysteinreste (C) sind umrandet.
Nur Aminosäuren
und keine Zwischenräume sind
numeriert. Auch gezeigt werden die Translation des zweiten HSV-2
offenen Leserasters und der Vergleich mit dem HSV-1 730 Basen mRNA-Protein.
730 ORF HSV-2 ist die unvollständige
Aminosäuresequenz
des zweiten HSV-2 offenen Leserasters von Positionen 1975–2406 der
HSV-2 Sequenz, wie in 13 gezeigt.
730 ORF HSV-1 ist die Aminosäuresequenz,
die für
das Protein abgeleitet ist, für
das die 730 Basen mRNA von HSV-1 kodiert (59). In 15 sind konservierte Aminosäureveränderungen,
bezogen auf die Ladung, mit (C) gekennzeichnet, und nichtkonservierte
Veränderungen,
was die Ladung betrifft, sind mit (N) gekennzeichnet.
-
15 veranschaulicht
das hohe Maß an Sequenzhomologie
zwischen dem HSV-1 gC-Gen und dem 479 Aminosäure HSV-2 offenen Leseraster. Die
ersten 19 Aminosäuren
enthalten etwa 80 % Sequenzhomologie, wobei die Veränderungen
in den ersten 25 Aminosäuren,
was die Ladung betrifft, alle konservierend sind. Von Rest 124 von
HSV-1 gC (Rest 90 der HSV-2 Sequenz) bis zum Ende beider Proteine
gibt es etwa 74 % Sequenzhomologie, wobei 75 % der Aminosäureveränderungen,
was die Ladung betrifft konservierend sind. Fünf vermutliche N-gebundene
Glykosylierungsstellen (NXS oder NXT (62)) sind zwischen den beiden
Proteinen konserviert, und alle 7 Zysteinreste sind in homologen
Positionen bezogen auf den C-Terminus positioniert. Zusätzlich zur
Gesamtkounservierung von Sequenzen in den carboxyterminalen drei
Vierteln der Proteine gibt es auch große Bereiche mit zusammenhängender
Aminosäuresequenzhomologie
mit einer Länge von
bis zu 20 Resten (d.h. Position 385–405 der HSV-1 Sequenz und
352–372
der HSV-2 Sequenz). Aus diesem Sequenzvergleich kann geschlossen werden,
daß der
offene Leseraster in diesem Bereich des HSV-2 Genoms für ein Protein
kodiert, das zu HSV-1 gC homolog ist.
-
Während
das HSV-2 Protein, für
das dieser Bereich kodiert, ein bemerkenswertes Maß an Sequenzhomologie
zur HSV-1 gC-Sequenz zeigt, gibt es einige beachtenswerte Unterschiede
zwischen den beiden Sequenzen. Der auffallendste Unterschied ist
eine Löschung
von 27 Aminosäuren
in der HSV-2 Sequenz, die in der HSV-1 gC-Sequenz von den Resten
50–76
(15) zu finden ist,
und die der oben beschriebenen 81 Basenpaar-Löschung entspricht. Zusätzlich zu
dieser großen
Löschung
zeigen beide Sequenzen kleinere Löschungen von einer oder zwei
Aminosäuren.
Alle diese Löschungen
werden in den aminoterminalen Bereichen der Proteine festgestellt.
Zusätzlich
zu diesen Löschungen
gibt es eine große
Anzahl an Aminosäureänderungen
im aminoterminalen Bereich der Proteine, die sich zwischen den Resten
29–123
der HSV-1 gC Sequenz (Reste 31–90
der HSV-2-Sequenz) anhäufen.
Nur 30 Prozent der Aminosäuren
in diesem Bereich sind homolog, wobei ein Großteil dieser Homologie auf
konservierte Prolinreste zurückzuführen ist.
43 Prozent der Aminosäuresubstitutionen,
die in diesem Bereich zu finden sind, sind, was die Ladung betrifft nicht-konservierend.
Die einzigen anderen Bereiche, die keine große Zahl an Veränderungen
aufwiesen, sind ein carboxyterminaler hydrophober Bereich (Reste
476–496
der HSV-1-Sequenz und 443–463 der
HSV-2 Sequenz), wo die Proteine zu 55 % homolog sind, wo aber alle
Veränderungen
konservierte, ungeladene hydrophobe Aminosäuren sind, und die Carboxytermini
der Proteine, wo die Sequenzen zu nur 25 % homolog sind, wo aber
die Aminosäurezusammensetzung
insgesamt ähnlich
ist (Reste 500–512
der HSV-1 Sequenz und 467–479
der HSV-2 Sequenz). Während
fünf der
vermutlichen N-gebundenen Glykosylierungsstellen zwischen den beiden
Proteinen konserviert sind, enthält
die HSV-1 gC Sequenz zwei Stellen mehr als die HSV-2 Sequenz (9
gegenüber
7 insgesamt). Die HSV-1 gC Sequenz enthält 2 N-gebundene Glykosylierungsstellen in
den 27 Aminosäuren,
die von der HSV-2 Sequenz gelöscht
sind, und ein überlappendes
Paar von Stellen zwischen den Resten 109 und 112 von 15. Die HSV-2 Sequenz enthält zwei
N-gebundene Glykosylierungsstellen, die in der HSV-1 Sequenz nicht zu
finden sind, von denen eine zum Aminoterminus proximal ist.
-
Um die möglichen strukturellen Homologien zwischen
den HSV-1 und HSV-2
Sequenzen genauer zu untersuchen, wurde eine Hydropathieanalyse durchgeführt (31a). 16 veranschaulicht die Hydropathieanalyse
des HSV-1 gC-Proteins und des HSV-2 Haupt-offenen Leseraster-Proteins.
Die Hydropathie eines jeden Proteins wurde unter Verwendung des
Programms von Hopp und Woods (31a) bestimmt. Hydrophobe Bereiche
liegen oberhalb der Mittellinie und hydrophile Bereiche unterhalb
der Mittellinie. Abschnitte von 12 Aminosäuren wurden analysiert, und
die durchschnittliche Hydropathie wurde berechnet. Vermutliche asparagingebundene
Glykosylierungsstellen (62) sind markiert (0). gC1:HSV-1 gC Proteinhydropathie.
gC-2 (gF): HSV-2 Haupt-offener Leseraster-Proteinhydropathie.
-
16 zeigt,
daß beide
Proteine ein außergewöhnliches
Maß an
struktureller Homologie basierend auf den hydrophilen und hydrophoben
Eigenschaften der Aminosäuresequenzen
aufwiesen. Jedes zeigt einen N-terminalen hydrophoben Bereich gefolgt
von einem Abschnitt aus hydrophilen Aminosäuren, die entweder 6 von insgesamt
9 (HSV-1) oder 3 von insgesamt 7 (HSV-2) vermutlichen N-gebundenen
Glykosylierungsstellen enthalten. Die Peaks und Täler, die
diesem hydrophilen Bereich folgen, sind in beiden Proteinen sehr ähnlich,
einschließlich
des hydrophilen Bereichs, der die letzte N-gebundene Glykosylierungsstelle
enthält.
Die Carboxytermini beider Proteine zeigen einen sehr hydrophoben
20 Reste Bereich gefolgt von einem hydrophilen Carboxyterminus.
Die 27 anschließenden Aminosäuren, die
ausschließlich
im HSV-1 gC-Protein zu finden sind, scheinen für einen relativ hydrophilen
Bereich zwischen den Resten 50–76
(16) zu kodieren. Als
Schlußfolgerung
kann gesagt werden, daß diese
Analyse zeigt, daß die
hydropathischen Merkmale sowohl des HSV-1 gC als auch des HSV-2 Proteins
sehr ähnlich
sind und daß die
am wenigsten konservierten aminoterminalen Bereiche der Proteine
in hydrophilen Bereichen zu finden sind, die das Potential haben,
in hohem Maße
glykosyliert zu werden.
-
Analyse des zweiten HSV-2 offenen
Leserasters:
Translation der letzten 431 Basenpaare der HSV-2 Sequenz
wie in 13 gezeigt (Reste
1975–2406) zeigten
einen zweiten offenen Leseraster von 105 Aminosäuren. Obwohl die hier berichtete
Sequenzinformation unzureichend ist, um den gesamten HSV-2 zweiten
offenen Leseraster zu enthalten, zeigte ein von Frink et al. (10)
berichteter Vergleich dieser Sequenz mit dem offenen Leseraster,
für den
die 730 Basen mRNA von HSV-1 kodiert, auch ein hohes Maß an Sequenzhomologie.
Wie in 15 zu sehen, zeigten
die beiden Sequenzen 75% Sequenzhomologie in den Überlappungsbereichen,
wobei etwa 90% der Aminosäureveränderungen
konservativ in bezug auf die Ladung waren. Der Hauptunterschied
zwischen den beiden Sequenzen war ein 19 Aminosäuren N-terminaler Bereich,
der in der HSV-2-, nicht aber in der HSV-1-Sequenz zu finden war.
Somit zeigen die Proteine von HSV-1 und HSV-2, obwohl die Funktion
des Proteins, für
das dieser Bereich kodiert, unbekannt ist, ein beträchtliches
Maß an
Sequenzhomologie.
-
Diskussion
-
Die obigen Ergebnisse zeigen, daß das HSV-2
Genom für
ein kolinear mappendes Homolog des HSV-1 Glykoproteins C kodiert.
Die hier zu findende Kolinearität
der Sequenzen wird durch das Auffinden einer Sequenz 3' vom HSV-2 Haupt-offenen
Leseraster verstärkt,
der offensichtlich für
ein Homolog der HSV-1 730 Basenpaar mRNA kodiert (10). Vorhergehendes
Mapping des HSV-2 gF-Gens (33) gemeinsam mit den hier beschriebenen
Eigenschaften für
den Haupt-offenen Leseraster in diesem Bereich des HSV-2 Genoms
einschließlich
mehrerer potentieller N-gebundener Glykosylierungsstellen und einer
offenbaren aminoterminalen Signalsequenz (5) sowie ein vermutlicher
carboxyterminaler Transmembranbereich (28) erlauben den Schluß, daß das hier
beschriebene HSV-2 Protein das Glykoprotein gF ist. Außerdem ist
die Größe des translatierten
HSV-2 Proteins (∼ 52000
Dalton) ähnlich
der für
die Endoglycosidase N-behandelten, nativen Größe für HSV-2 gF (54.000 Dalton)
(22d). Schließlich deuten
sowohl das große
Ausmaß an
Aminosäuresequenzhomologie
als auch die Konservierung mehrerer potentieller N-gebundener Glykosylierungsstellen und
alle 7 Cysteinreste auf strukturelle Homologie zwischen HSV-1 gC
und HSV-2 gF hin.
Diese Ergebnisse sind somit ein deutliches Anzeichen dafür, daß das HSV-1
gC-Protein und das HSV-2 gF-Protein zueinander homolog sind.
-
Diese Ergebnisse helfen beim Erklären der vorherigen
Ergebnisse, die zeigten, daß die
HSV-2 gF und HSV-1 gC-Proteine hauptsächlich typenspezifisch waren,
jedoch typengemeinsame Determinanten aufwiesen (17, 22d, 22f, 43).
Da mehrere vorhergehende Untersuchungen (17, 18, 43) zeigten, dass diese
Proteine vorwiegend typenspezifische Antikörper induzierten, ist es vernünftig, dass
die am meisten antigenen Bereiche der Proteine innerhalb der divergierenden
N-terminalen Sequenzen zu finden sind, die den vermutlichen hydrophoben
Signalsequenzen folgen. Die hydrophile Natur der divergierenden
Bereiche, gemeinsam mit ihrem hohen Gehalt an potentiellen N-gebundenen
Glykosylierungsstellen (62), deutet darauf hin, daß diese
Bereiche auf der Oberfläche
des Proteins positioniert wären. Ein
Aussetzen dieser divergierenden Sequenzen der Außenseite der Proteine kann
für die
Erzeugung typenspezifischer Antikörper verantwortlich sein, die gegen
diese divergierenden Epitope gerichtet sind. Jedoch können typengemeinsame
Antikörper
wahrscheinlich auch von den in höherem
Maße konservierten
carboxyterminalen drei Viertel der Proteine erzeugt werden, da zwischen
gC und gF konservierte hydrophile Bereiche der Außenseite
der Proteine ausgesetzt sein könnten
und, in einem Fall, glykosyliert sein könnten (Reste 363–366 von
HSV-1 gC und 330–332
von HSV-2 gF). So haben HSV-1 gC und HSV-2 gF sowohl typenspezifische
als auch typengemeinsame Determinanten gemeinsam, es scheint aber,
daß die
typenspezifischen Determinanten in stärkerem Maße antigen sind.
-
Obwohl eine Erklärung für die typenspezifischen und
typengemeinsamen Determinanten von gC und gF nicht bekannt ist,
ist es möglich,
daß die Proteine
zumindest zwei Funktionen haben, von denen eine für die Lebensfähigkeit
von beiden Viren wichtig ist, der typengemeinsame Bereich, und eine für jeden
Virustyp spezifisch ist, der typenspezifische Bereich. Während die
Funktion(en) von gC und gF zur Zeit nicht bekannt ist/sind, und
während
lebensfähige
gC Minusmutanten von HSV-1 in vitro isoliert worden sind (65), ist
es nicht klar, daß entweder
gC oder gF für
die Viren während
der in vivo Infektion des menschlichen Wirts und der Erzielung von
Latenz unabdingbar ist. Es ist möglich,
daß zumindest einige
der biologischen Unterschiede zwischen HSV-1 und HSV-2, einschließlich der
Predilection für die
Stelle der Infektion und Virulenz, auf die ausgeprägten strukturellen
Unterschiede zwischen den aminoterminalen Bereichen von gC und gF
zurückzuführen sind.
Auch ohne jedes Wissen über
die Funktion dieser Proteine kann geschlossen werden, daß unterschiedlicher
selektiver Druck auf die divergierenden und konservierten Bereiche
von gC und gF wirken muß.
-
Vorheriger Sequenzvergleich der gD-Gene von
HSV-1 und HSV-2 (58) zeigte, daß die
aminoterminale Signalsequenz (63) und der carboxyterminale Transmembranbereich
(64) fähig
waren, eine große Anzahl
an Mutationen zu tolerieren, solange die substituierten Aminosäuren hydrophob
waren. Der gC und gF Sequenzvergleich zeigt ein ähnliches Ergebnis im carboxyterminalen,
vermutlichen Transmembranbereich (64) von den Resten 476–496 von
gC und 443–463
von gF. Die große
Anzahl an heterologen hydrophoben Substitutionen in diesem Bereich
deutet darauf hin, daß,
wie bei gD, jegliche Aminosäure, die
lipidlöslich
ist, in diesem Bereich toleriert werden kann. Im Gegensatz zu gD
jedoch sind die aminoterminalen Signalsequenzen von gC und gF in
den ersten 19 Resten in hohem Maße homolog. Somit hat entweder
dieser Bereich eine andere wichtige konservierte Funktion als die
Lenkung der Glykoproteine in das rohe endoplasmatische Retikulum
(5), oder es kann ein überlappendes
Gen oder andere funktionelle Sequenz in diesem Bereich des Genoms
geben, das konserviert werden muß. (66).
-
Obwohl hier eine für einen
vollständigen
Vergleich unzureichende HSV2 Sequenz präsentiert wird, zeigt der Bereich
5' zum Beginn von
HSV1 gC mRNA-Transkription eine identische CGGGTATAA-Sequenz sowohl
im HSV-1 als auch im HSV-2 Genom. Zusätzlich folgt beiden Sequenzen
ein G-reicher Bereich, der dem Beginn der Transkription unmittelbar
vorangeht. Somit gibt es, wie zuvor für die gD-Gene von HSV-1 und
HSV2 festgestellt, Sequenzhomologien stromaufwärts zwischen den beiden Virustypen,
die auf die Möglichkeit
hindeuten, daß diese
Bereiche an transkriptioneller Regulierung dieser Gene beteiligt
sind. Interessanterweise zeigt die zweite "TATA"-Box-Homologie,
die in beiden Virusgenomen gefunden wurde und die wahrscheinlich die
Transkription der 730 Basen mRNA steuert (59, 60) auch ein relativ
hohes Maß an
Sequenzhomologie in HSV-1 und HSV-2. Diesen "TATA"-Boxen
gehen CG-reiche
Sequenzen voraus, die ähnlich,
aber nicht identisch mit denen sind, die den ersten "TATA" Bereichen, die in 13 gezeigt werden, vorangehen,
und beiden folgt ein 14 Basenpaar Bereich, der ∼ 80 % Sequenzhomologie aufweist.
Der gesamte Homologiebereich, der diesen Bereich umgibt, ist nur 33
Basenpaare mit einer Gesamtsequenzhomologie von ∼ 75 Prozent. Wenn dieser Bereich
an der transkriptionellen Regulierung der 730 Basen mRNA beteiligt
ist, dann scheint es, daß eine
relativ kurze Sequenz für
die Erkennung durch transkriptionelle regulatorische Elemente ausreichend
sein kann.
-
Abschließend kann gesagt werden, daß die Ergebnisse
zeigen, daß die
HSV-1 gC und HSV-2 gF-Glykoproteine in hohem Maß homolog sind, und daß sie für typengemeinsame
und typenspezifische Bereiche kodieren. Da die beiden Proteine beträchtliche
Sequenzhomologie aufweisen, und da sie offensichtlich kolinear mappen,
treten wir für
den Vorschlag von Zezulak und Spear (22d) ein, HSV-2 gF auf HSV-2
gC oder gC-2 umzubenennen. Außerdem öffnen die
hier berichteten Sequenzierungsdaten den Weg für eine funktionelle Analyse
der gC-1 und gC-2 Proteine durch den Austausch verschiedener typenspezifischer
Bereiche zwischen den beiden Proteinen in vitro und Expression der
chimärischen
Sequenzen in Säugetierzellen
(67) oder durch Wiedereinfügen
dieser Bereiche zurück
in das Virus (68).
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Die geklonten gC-2 Glykoproteine
können auf
eine zur Expression von gD, wie in Beispiel 1 dargelegt, analoge
Art exprimiert werden. Ein Fragment von gC-2, das eine Sequenz einschließt, die
für gC-1 typenspezifisch
ist, aber die Sequenz ausschließt, die
typengemeinsam für
gC-1 und gC-2 ist, ist als Diagnosemittel, das HSV-1 von HSV-2 unterscheidet, in
hohem Maße
nützlich.
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