DE2949031A1 - Vakzine - Google Patents

Vakzine

Info

Publication number
DE2949031A1
DE2949031A1 DE19792949031 DE2949031A DE2949031A1 DE 2949031 A1 DE2949031 A1 DE 2949031A1 DE 19792949031 DE19792949031 DE 19792949031 DE 2949031 A DE2949031 A DE 2949031A DE 2949031 A1 DE2949031 A1 DE 2949031A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
virus
antigens
antibodies
hsv
immune complex
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19792949031
Other languages
English (en)
Inventor
Ekke Dr Liehl
Marianne Dr Scriba
Bent Faber Dr Vestergaard
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sandoz AG
Original Assignee
Sandoz AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Sandoz AG filed Critical Sandoz AG
Publication of DE2949031A1 publication Critical patent/DE2949031A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K16/00Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies
    • C07K16/08Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies against material from viruses
    • C07K16/081Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies against material from viruses from DNA viruses
    • C07K16/085Herpetoviridae, e.g. pseudorabies virus, Epstein-Barr virus
    • C07K16/087Herpes simplex virus
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/005Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from viruses
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K39/00Medicinal preparations containing antigens or antibodies
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N2710/00MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA dsDNA viruses
    • C12N2710/00011Details
    • C12N2710/16011Herpesviridae
    • C12N2710/16611Simplexvirus, e.g. human herpesvirus 1, 2
    • C12N2710/16622New viral proteins or individual genes, new structural or functional aspects of known viral proteins or genes

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Virology (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Tropical Medicine & Parasitology (AREA)
  • Gastroenterology & Hepatology (AREA)
  • Medicines Containing Antibodies Or Antigens For Use As Internal Diagnostic Agents (AREA)
  • Peptides Or Proteins (AREA)

Description

25:49031
- 4 - 9OO-9234
Vakzinen aus Immunkomplexen und deren Verwendung
Die Erfindung betrifft Vakzinen aus Iminunkorcplexen, die gegen Viruserkrankungen, insbesondere gegen durch Kerpes-, Myxo- oder Paramyxoviren verursachte Erkrankungen eingesetzt werden.
Immunkomplexe entstehen durch die Bindung eines Antikörpers an sein entsprechendes Antigen, wobei je nach der Konzentration der beiden Reaktanden lösliche oder hochmolekulare unlösliche Immunkomplexe erhalten werden. Vorzugsweise wird bei der Bildung dieser Immunkomplexe ein Ceberschuss an Antigen eingesetzt, insbesondere wird eine Antigenmenge eingesetzt, die kurz oberhalb des Aequivalenzbereiches der Präzipitationskurve liegt. Es ist bekannt, dass eine Immunisierung mit Immunkomplexen zur Bildung von Antikörpern gegen das in diesem Komplex enthaltene Antigen führt. Zur Bildung der Ircmunkoirplexe wird dabei ein Antiserum verwendet, das von der gleichen Tierspezies stammt, welche mit den Komplexen immunisiert werden soll. Diese Methode kann auch mit viralen Antigenen zur Erzeugung monospezifischer Antikörper verwendet werden.
030029/0552
- 5 - 900-9234
Die vorliegende Erfindung basiert auf der Entdeckung, dass eine Impfung mit Immunkomplexen gegen solche Viren, von denen der Immunkomplex hergeleitet worden ist, einen effektiven Schutz verleiht, auch gegen die Krankheiten, die durch diese Viren verursacht v/erden.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vakzine gegen Krankheiten, welche durch ein Virus verursacht werden, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Immunkomplex aus Antikörpern und löslichen Antigenen enthält, der von solchem Virus hergeleitet worden ist.
Zur Gewinnung der Immunkomplexe wird Material, welches die gelösten Virusantigene enthält, mit den entsprechenden Antikörpern zur Reaktion gebracht. Die benötigten Antikörper können aus Seren der Spezies, für welche die Vakzine verwendet werden sollen, nach durchgemachter natürlicher Infektion oder nach Immunisierung gewonnen werden. Im Falle einer Vakzine für Menschen können kommerzielle humane <f-Globuline
(S)
(z.B. Sandoglobulin ) als Antikörperquelle verwendet werden. Alternativ werden Spender mit hohen Antikörpertitern gegen das gewünschte Virus ausgesucht und deren Serum gepoolt. Im Falle einer Vakzine für eine tierische Spezies (z.B. Pseudorabies für Schweine), kann das benötigte Serum von Tieren gev/onnen werden, welche speziell für diesen Zweck mit dem entsprechenden Virus infiziert wurden oder mehrmals mit einem inaktivierten Virus oder auch mit einer Immunkomplexvakzine immunisiert worden sind.
030029/0552
- 6 - γ— ~ __ 900-9234
1Tj
Gegenstand der Erfindung ist insbesondere eine Vakzine gegen Krankheiten, die in einer Spezies durch ein Virus verursacht werden, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Immunkomplex enthält, der aus einem oder mehreren Antigenen eines solchen Virus und Antikörpern der Spezies gegen das Virus besteht.
Die Immunkomplexe der erfindungsgemässen Vakzine werden in bekannter Weise durch Kombination von Antikörpern, z.B. in Form des Antiserums oder von V—Globulin, mit dem löslichen Virusantigen enthaltenden Material gebildet.
Bei dem virusantigenhaltigen Material kann es sich um
a) virale Antigene, welche in das Kulturmedium sezerniert werden, oder
b) solubilisiertes ganz oder teilweise gereinigtes Virus, oder
c) solubilisierte Oberflächen-Antigene aus ganz oder teilweise gereinigtem Virus, oder
d) solubilisierte Membranen infizierter Zellen, oder e) solubilisierte infizierte Zellen
handeln.
Die Verfahren zur Herstellung der unter a) bis e) genannten Materialien sind alle bekannt. Beispielsweise kann folgendermassen beim Herpes simplex-Virus verfahren werden.
030029/0552
- 7 - 1 900-9234
zu a) Infizierte Zellen setzen eine Reihe von Virusproteinen in das Kulturmedium frei. Nach hochtouriger Zentrifugation des Kulturmediums zur Abtrennung von Viruspartikeln und Zelltrümmern können freigesetzte virusspezifische Proteine aus dem üeber-
stand durch bekannte biochemische Methoden ankonzentriert und isoliert werden.
zu b) Rohe Virussuspensionen können entweder aus infizier-" c) ten Zellen oder aus deren Kulturmedien gewonnen werden. Virus wird aus den infizierten Zellen durch
kurzfristiges Quellenlassen der Zellen in hypotonem Puffer mit nachfolgender Homogenisierung der Zellen im Dounce-Homogenisator freigesetzt und anschliessend durch niedertouriges Zentrifugieren von den partikularen Restbestandteilen der Zellen be
freit. Aus dem Kulturmedium wird Virus durch hochtouriges Zentrifugieren pelletiert. Die so gewonnenen Virussupensionen können anschliessend durch Zentrifugation im Sucrose- oder Dextran-Dichtegradienten gereinigt werden. Nach b) können die
gereinigten Viruspartikel durch Detergentien, wie z.B. Sodium-Dodecyl-Sulfat, Desoxycholat oder einer Kombination aus mehereren solcher Detergentien, solubilisiert werden. Nach c) können die Oberflächen-Antigene, insbesondere die Glycoproteine, durch
Detergentien solubilisiert und danach durch hochtourige Zentrifugation vom Restpartikel abgetrennt werden.
zu d) Membranen von infizierten Zellen können nach bekannten Methoden gewonnen werden. Beispielsweise
-3 werden infizierte Zellen mit 10 M Calciumacetat-
Puffer (pH = 7,0) in physiologischer Kochsalzlösung gewaschen und danach in 0,02 M Tris-HCl-Puffer (pH = 7,0) mit 0,01 H EDTA suspendiert. Die Zellen
030029/055?
- 8 - 900-9234
\l rs
werden in einem Dounce-Homogenisator aufgebrochen und die Kerne durch niedertouriges Zentrifugieren entfernt. Dem Ueberstand wird Sucrose bis zu einer Endkonzentration von 45% (w/w) zugesetzt. Diese Lösung wird als unterste Lage in einem diskontinuierlichen Sucrosegradienten eingesetzt und die Zellmembran-Vesikeln in diesem Gradienten durch 20-stündiges Zentrifugieren bei 26.000 g gebanded. Die Membranvesikeln enthaltende Bande wird abgehoben, 4-fach in Tris-Puffer verdünnt und das Material
durch hochtouriges Zentrifugieren pelletiert. Die gereinigten Zellmembranen können danach in geeigneten Detergentien oder chaotropen Ionen solubilisiert werden (z.B. 5% Triton X-100 oder 2,5 M Guanidin-HCl).
zu e) Infizierte Zellen werden in etwa gleichem Volumen eines Tris-Glycin-Puffers (pH = 8,4), enthaltend 5% Triton oder 2,5 M Guanidin-HCl, aufgenommen und durch Inkubation bei 37°C für 10 - 30 Minuten und nachfolgender Ultraschallbehandlung weitgehend solubilisiert. Das solubilisierte Material wird vom nicht-löslichen Rest durch niedertouriges und anschliessend hochtouriges (60 Minuten 100.000 g) Zentrifugieren abgetrennt.
Das solubilisierte antigenenthaltende Material kann in bekannter Weise mit Antikörpern kombiniert werden, wie durch Inkubation mit z.B. einem jf-Globulinpräparat, wonach der entstandene Immunkomplex zentrifugiert wird.
Die Immunkomplexe können jedoch auch durch gekreuzte Immunelektrophorese in Agarosegel gebildet werden.
Die zu verwendenden Mengen des Antikörpermaterials, z.B.
030029/0552
- 9 - 900-9234
Antisera, und des antigenenthaltenden Materials, hängen von den gewünschten Eigenschaften des Immunkomplexes ab, den man herstellen will.
Im allgemeinen werden in erfindungsgemässen Vakzinen solche Immunkomplexe bevorzugt, die unlöslich sind. Im allgemeinen werden ebenfalls solche Komplexe bevorzugt, in denen das Antigen in äquivalenter Menge oder in Ueberschussmenge vorliegt. Es werden besonders solche Komplexe bevorzugt, in denen die Antigenmengen etwas grosser sind, als die, welche durch den Aequivalenzbereich der Prazipitationskurve bestimmt werden.
Die entstehenden Immunkomplexe können anschliessend durch an sich bekannte Methoden, z.B. Zentrifugieren, leicht von unerwünschtem Restmaterial abgetrennt werden. Auf diese Weise ist es möglich, die gewünschten viralen Antigene selektiv von Wirtszellmaterial und viraler DNA und RNA abzutrennen.
Die Verwendung von Immunkomplexen ist damit ein neuer Weg, Vakzinen herzustellen, welche nur die Antigene enthalten, die für eine Schutzwirkung notwendig sind. Solche Vakzinen sind praktisch frei von Wirtszellmaterial, welches Anlass für Nebenreaktionen und unerwünschte Sensibilisierung sein kann. Sie sind zudem praktisch frei von viralen Nukleinsäuren und somit auch für potentiell onkogene Virusarten geeignet.
Die Vakzinen der Erfindung können in bekannter Weise zubereitet werden und können z.B. konventionelle immunologische Zusatzmittel, wie Aluminiumhydroxid, enthalten.
030029/0552
- 10 -. 900-9234
Die Dosis der Vakzinen oder besonders des Immunkomplexes, die verabreicht wird, hängt von verschiedenen wohl bekannten Faktoren ab, wie von der Art des Virus, wogegen Schutz verlangt wird, von der Spezies, das geschützt werden soll, und vom Grad der gewünschten immunologischen Reaktion.
Im allgemeinen jedoch kann die geeignete Dosis für jede besondere Vakzine durch bekannte Versuche ermittelt werden. Die Standarddosen der bekannten, für das gleiche Virus bestimmten Vakzinen können, soweit bekannt, als Basis für die Bestimmung der geeigneten korrespondierenden Dosen der erfindungsgemässen Vakzinen genommen werden.
Jedoch können die Vakzinen der Erfindung
manchmal eine grössere Immunität als die bekannten Vakzinen verleihen, wodurch für den gleichen Effekt geringere Dosen bei der Verabreichung genügen.
Die Vakzinen der Erfindung sind besonders geeignet für den Schutz gegen Krankheiten, die durch Herpes, Myxo- oder Paramyyoviren, besonders Kerpesviren, verursacht v/erden. Die entsprechenden dafür bevorzugten Vakzinen enthalten Immunkonplexe, die von diesen Viren hergeleitet worden sind. Die Kerpesvakzinen werden
030029/0552
- 11 - 9OO-9234
besonders bevorzugt, und zwar aus dem Grund, dass die Reinigung der Herpesviren
ausserordentlich mühsam und schwierig verläuft.
Zur Trennung der essentiellen Antigene von den ungewünschten Komponenten und zu deren Reinigung genügen ziemlich einfache Methoden, wenn Herpes-Immunkomplexe verwendet werden.
Eine solche Immunkomplexvakzine kann z. B. gegen Herpes simplex Virus Typ 2 folgende Zusammensetzung aufweisen:
1. Nicht lösliche Immunkomplexe, enthaltend:
HSV-spezifische Proteine 100 nq, darin sind im Falle von HSV 2 hauptsächlich 3 Gruppen von Glycoproteinen im Mol.Gew.Bereich von 120.000 - 130.000, 80.000 - 90.000, 55.000 - 65.000 und im Falle von HSV 1 hauptsächlich 2 Gruppen von Glycoproteinen im Mol.Gew.Bereich von 120.000 - 130.000 und 55.000 65.000.
Humanes j— Globulin: etwa 300 μ</
2. Triton X-100: maximal 1 μg
3. Physiologische Kochsalzlösung 1 ml
4. Al(OH)3 0,1 % (gegebenenfalls)
Vorzugsweise wird die erfindungsgemässc Vakzine s.c. appliziert.
030029/0552
- 12 - 900-9234
Beispiel 1:
In diesem Versuch wird die Wirksamkeit einer Vakzinierung mit herpesinfizierten solubilisierten Zellen verglichen mit der Wirksamkeit eines Immunpräzipitates aus solchen Zellen.
a) Gewinnung eines ^-Globulins aus Antiserum gegen Herpes
4 Weisse Auszucht Meerschweinchen werden mit 10 plaquebildenden Einheiten (pfu) Herpes simplex Virus Typ (HSV 2) in beide Hinterpfoten infiziert. 6 Wochen später erhalten die Tiere 10 pfu s.c. in den Nacken. 10 Tage nach der 2. Immunisierung werden die Tiere durch Herzpunktion entblutet und das Serum durch niedertouriges Zentrifugieren von den festen Blutbestandteilen abgetrennt. Das Serum wird durch Inkubation bei 56°C für 60 Minuten inaktiviert. Die f Globuline werden aus diesem Serum durch Zusatz von gesättigtem Ammonsulfat [20 ml Serum + 10 ml gesättigtes (NH.)2SO ] ausgefällt. Nach Zentrifugation wird das Präzipitat in 10 ml physiologischer Kochsalzlösung (0,9% NaCl) aufgenommen und das restliche (NH.)-SO. durch Dialyse für 48 Stunden gegen NaCl-Lösung entfernt.
Embryonale Meerschweinchenfibroblasten (GPF) werden mit HSV 2 infiziert in einer Multiplizität von 0,04 pfu pro Zelle. Die Kulturen werden 4 8 Stunden bei 36°C inkubiert. Danach werden die Zellen durch niedertouriges Zentrifugieren vom Kulturmedium getrennt
030029/0552
- 13 - 900-9234
Etwa 7.10 Zellen werden in 35 ml eines 0,02 M Tri-Glycin-Puffers (pH = 8,4), der 5% Triton X-100 enthält, suspendiert und durch Inkubation bei 37°C für 10 Minuten und anschliessende Ultraschallbehandlung■(3 χ 15 Sekunden) solubilisiert. Die nicht gelösten Zellbestandteile (in erster Linie die Kerne) werden anschliessend durch Zentrifugation bei 9.000 g vom gelösten Ueberstand abgetrennt. Dieses Material wird als "Lysat" bezeichnet. 10 ml dieses Lysates werden mit 20 ml des y-Globulin-Präparates aus Meerschweinchen-Anti-HSV-Serum versetzt. Die Mischung wird 2 Stunden bei 37°C, danach für 48 Stunden bei 4°C inkubiert. Die entstandenen Immunkomplexe werden bei 50.000 g für 30 Minuten abzentrifugiert und dieses Präzipitat in 10 ml physiologischer Kochsalzlösung suspendiert.
Dieses Material wird als IK bezeichnet.
c) Tierversuch
Das Lysat wir die IK werden jeweils mit gleichem Volumen inkompletten Freund1sehen Adjuvans vermischt, und jeweils 0,2 ml der Mischung werden pro Dosis appliziert. 20 Meerschweinchen pro Gruppe werden zweimal in 3-wöchigem Abstand s.c. vakziniert. Eine Woche nach der Boosterinjektion wird den Tieren eine Blutprobe zur Antikörper-
4 Bestimmung entnommen. Danach werden die Tiere mit 10 pfu HSV 2 intravaginal infiziert. 20 nicht-immunisierte Tiere werden als Kontrollgruppe ebenfalls infiziert. Die klinische Beobachtung der Tiere erfolgt über 62 Tage p.i.
Beide Vakzinen, das Lysat wie die IK-Vakzine, induzieren etwa gleiche Titer an neutralisierenden Antikörpern und etwa gleich gute Schutzwirkung gegen die genitale Belastungsinfektion, d.h. die Primärerkrankung wird abge-
030029/0552
- 14 - 900-9234
schwächt und die rekurrierenden Infektionen sind ebenfalls reduziert.
Beispiel 2:
In diesem Versuch wird die protektive Wirksamkeit von Immunkomplexen, welche 1 bis 3 definierte HSV 2-Antigene enthalten, untersucht.
Ein Lysat aus mit HSV 2 infizierten GPF und y-Globulin aus einem Anti-HSV-Serum von Meerschweinchen wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt.
Gewinnung der Inununkomplexe mittels Crossed Immunelektrophorese im Agarose-Gel:
10 χ 10 cm grosse Glasplatten werden mit 15 ml Agaros*e-Lösung von 48°C beschichtet. Diese Lösung enthält 1,5% Indubiose A 37 (L'Industrie Biologique Francaise, Clichy), Elektrophoresepuffer und 0,5 ml anti-HSV- ^-Globulin. Der Elektrophoresepuffer (pH =8,4) enthält in 100 ml:
0,224 g Diäthylbarbitursaure 0,44 g Tris
0,01 g Ca-Lactat 0,02 g NaN-
1,0 ml Triton X-100
Nach Erstarren der Agarose werden in der rechten unteren Ecke der Platten, 1 cm vom Plattenrand entfernt, Löcher von 4 nun Durchmesser gestanzt und mit jeweils 15 jjI des Lysates gefüllt. Die Antigene werden in zwei Dimensionen elektrophoretisch aufgetrennt und präzipitiert (1. Dimension 200 V, 2 Stunden, 2. Dimension 100 V, 12 Stunden).
030029/0552
- 15 - 900-9234
4 verschiedene Präzipitate werden aus den Platten ausgeschnitten, das entsprechende Material von 16 Platten gepoolt und das Gel in gefrorenem Zustand pulverisiert. Jede Probe wird danach in 2 ml phosphatgepufferter NaCl-Lösung (PBS) aufgenommen.
In einem Parallelansatz wird radioaktiv markiertes Lysat als Antigen eingesetzt, die entstandenen Immunpräζitate anschliessend gelöst und in der SDS-Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese analysiert (Methode nach Norrild und Vestergaard, J. Virol. 1977, 2_2, 113).
Aus diesen "Analysen ergibt sich, dass die aus den Platten ausgeschnittenen Immunkomplexe folgende HSV 2-Proteine enthalten:
Probe 1: Glycoprotein von MW 80.000 - 85.000
Probe 2: Glycoprotein von MW 78.000 - 80.000
Probe 3: nichtglycosiliertes Protein, MW 131.000
Probe 4: 3 Glycoproteine, MW 57.000, 115.000 -126.000
Die Immunkomplex-Gel-Suspensionen werden zu gleichen Teilen mit inkompletten Freund'sehen Adjuvans vermischt. Je 0,2 ml dieser Mischung wird jeweils zweimal in 3-wochigem Abstand s.c. den Meerschweinchen appliziert (10 Tieren pro Gruppe). Eine Woche nach der Boosterinjek-
4 tion werden die Meerschweinchen mit 10 pfu HSV 2 s.c.
in die linke Fussohle infiziert und die klinischen Symptome 100 Tage p.i. beobachtet.
Die Tiere, welche mit der Probe 2 bzw. Probe 4 immunisiert worden sind, erwiesen sich als geschützt gegen das Auftreten rekurrierender Herpesläsionen.
030029/0552
29A9031
- 16 - .... 900-9234
Beispiel 3:
In diesem Versuch werden die Antikörper zunächst an Al(OH), absorbiert und danach die viralen Antigene an die absorbierten Antikörper gebunden. A^- Globuline aus Meerschweinschen-Anti-HSV-Serum werden, wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt.
Antigen:
Verozellen werden mit HSV 2 in einer Multiplizität von 0,01 pfu/Zelle infiziert und 96 Stunden bei 34° C inkubiert. Die Zellen werden danach durch niedertourige Sentrifugation vom Kulturmedium abgetrennt und ein Lysat, wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt.
9 ml Anti-HSV- Is4"-Globuline werden mit 1 ml Alu Gel S (Serva) vermischt und für 18 Stunden bei 4 C absorbiert. Nicht absorbiertes Protein v/ird danach durch sechsmaliges Waschen des Alu Gels in PBS entfernt. Das Gel wird in 10 ml PBS suspendiert und mit 10 ml Lysat versetzt. Die Mischung wird wiederum 18 Stunden bei 4 C inkubiert. Danach wird alles nicht gebundene Material durch sechsmaliges Waschen des Alu Gels in PBS entfernt. Das Gel wird in 10 ml PBS suspendiert. Dieses Material wird als "Ag-Ak-Alu-Vakzine bezeichnet.
Als Kontrolle dient ein direkt an Alu Gel absorbiertes Lysat als "Ag-Alu-Vakzine" bezeichnet. Hiefür wird 1 ml Alu Gel S mit 9 ml PBS verdünnt und mit 10 ml Lysat versetzt. Nach 18 Stunden Inkubation bei 4° C wird das nicht gebundene Material durch sechsmaliges Waschen des Gels in PBS entfernt und das Gel in 10 ml PBS suspen-
diert· 030029/0552
- 17 - 9DO-923.1
Je 5 Meerschweinchen werden zweimal in 3-wöchiyem Abstand mit 0,5 ir.l der Vakzinen s.c. immunisiert. 5 Kontrolltiere erhalten 0,2 Ssiges Alu Gel in PBS. Line Woche nacn der 2. Immunisierung wird den Tieren eine Blutprobe zur Antikörperbestimmung entnommen.
Anschliessenci werden die Tiere mit HSV 2 intradermal in die Flanke infiziert.
Beide Vakzinen induzieren hohe Titer an neutralisierenden Antikörpern und einen guten Schutz gegen die cutanen Iierpesläsionen. Die Ag-Alu-Vakzine induziert daneben hohe Titer an Antikörpern gegen die Wirtszellen, welche sowohl als Komplement-abhängige cytotoxische Antikörper wie auch mittels passiver cutaner Anaphylaxie nachweisbar sind. Die Ag-Ak-Alu-Vakzine induziert dagegen keine Antikörper gegen Wirtszellmaterial.
030029/0552

Claims (10)

29A9031 SANDOZ-PATENT-GMBH. Case 900-9234 Lörrach Patentansprüche:
1. Vakzine gegen Krankheiten, welche durch ein Virus verursacht werden, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Immunkomplex aus Antikörpern und löslichen Antigenen enthält, der von solchem Virus hergeleitet ist.
2. Vakzine gegen Krankheiten, welche durch ein Virus in einer bestimmten Spezies verursacht werden, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Immunkomplex aus einem oder mehreren löslichen spezifischen Antigenen eines solchen Virus und Antikörpern der Spezies gegen das Virus enthält.
3. Vakzine gegen Krankheiten, welche durch ein Virus verursacht werden, dadurch gekennzeichnet, dass sie alle essentiellen spezifischen löslichen Antigene gegen ein solches Virus enthält, ohne wesentliche Anteile dessen nicht essentiellen Komponenten, und diese Antigene als deren Immunkomplex mit Antikörpern einer solchen Spezies gegen das Virus vorhanden sind.
030029/0552
900-9234
4. Vakzine gemäss Ansprüchen 1-3 gegen Krankheiten, welche durch ein Herpesvirus verursacht werden, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Immunkomplex aus Antikörpern und löslichen Antigenen enthält, der von solchem Virus hergeleitet worden ist.
5. Vakzine gemäss Ansprüchen 1-4 gegen Krankheiten durch ein Myxo- oder Paramyxovirus verursacht, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Immunkomplex aus Antikörpern und löslichen Antigenen enthält, der von solchem Virus hergeleitet worden ist.
6. Vakzine gegen Krankheiten durch das Herpes
simplex-Virus (HSV) verursacht, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Immunkomplex aus KSV-Antikörpern und löslichen Antigenen enthält, mit löslichen HSV-spezifischen Antigenen, die mit menschlichem Anti-HSV- £-Globulin komplexiert sind und welche HSV-spezifischen Antigene, im Falle von HSV 2, mindestens drei Gruppen von Glykoproteinen mit Molekulargewichten von 120.000 bis 130.000, 80.000 bis 90.000 und 55.000 bis 60.000 und, im Falle von HSV 1, mindestens zwei Gruppen von Glykoproteinen mit Molekulargewichten von 120.000 bis 130.000 und 55.000 bis 60.000 aufweisen.
7. Vakzine gemäss Ansprüchen 1-6, deren Immunkomplex unlöslich ist.
8. Vakzine gemäss Ansprüchen 1-7, in deren Immunkomplex das Antigen in äquivalenter Menge oder im Ueberschuss vorliegt.
030029/0652
900-9234
9. Vakzine gemäss Ansprüchen 1-8, ein immunologisches Zusatzmittel enthaltend.
10. Iinmunkomplexe aus Virusantikörpern und löslichen Virusantigenen, als Wirkstoffe zum Schutz gegen Viruskrankheiten.
./ 11. —»um Schutz—ee
wobei einem Subjekt, das diesenScJiut«-i3faucht, eine wirksame Menge__äex-Vektrlnegemäss Ansprüchen 1-10
——-■■hf
030029/0552
DE19792949031 1978-12-15 1979-12-06 Vakzine Withdrawn DE2949031A1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH1278878 1978-12-15

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE2949031A1 true DE2949031A1 (de) 1980-07-17

Family

ID=4386405

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19792949031 Withdrawn DE2949031A1 (de) 1978-12-15 1979-12-06 Vakzine

Country Status (13)

Country Link
JP (1) JPS5589231A (de)
AU (1) AU5379079A (de)
BE (1) BE880620A (de)
CA (1) CA1153309A (de)
DE (1) DE2949031A1 (de)
FR (1) FR2443839A1 (de)
GB (1) GB2037165A (de)
IL (1) IL58947A (de)
IT (1) IT7951051A0 (de)
NL (1) NL7908936A (de)
PH (1) PH15412A (de)
SE (1) SE7910089L (de)
ZA (1) ZA796820B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0139417A1 (de) * 1983-08-30 1985-05-02 Genentech, Inc. Vakzine auf Basis membrangebundener Proteine und Verfahren zu ihrer Herstellung

Families Citing this family (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5219567A (en) * 1982-03-24 1993-06-15 The University Of Birmingham Vaccine against herpes viruses
CA1201987A (en) * 1982-03-24 1986-03-18 Gordon R.B. Skinner Vaccine against dna viruses
GR77981B (de) * 1982-03-24 1984-09-25 Univ Birmingham
NZ209307A (en) * 1983-08-30 1990-07-26 Genentech Inc Diagnostic product: antigenic peptide produced by recombinant dna techniques
EP0973546B1 (de) * 1997-04-08 2004-03-17 Merck & Co., Inc. Stabilisierte humane papillomaviruszusammensetzungen

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
LU56161A1 (de) * 1968-05-28 1970-01-14
US3652761A (en) * 1969-09-04 1972-03-28 Corning Glass Works Immunochemical composites and antigen or antibody purification therewith
FR2222084B1 (de) * 1973-03-22 1976-05-14 Fontaine Michel
US3873690A (en) * 1974-01-23 1975-03-25 Iii James H Rand Equine infectious anemia vaccine

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0139417A1 (de) * 1983-08-30 1985-05-02 Genentech, Inc. Vakzine auf Basis membrangebundener Proteine und Verfahren zu ihrer Herstellung

Also Published As

Publication number Publication date
CA1153309A (en) 1983-09-06
NL7908936A (nl) 1980-06-17
JPS5589231A (en) 1980-07-05
IL58947A (en) 1983-10-31
IL58947A0 (en) 1980-03-31
IT7951051A0 (it) 1979-12-11
GB2037165A (en) 1980-07-09
AU5379079A (en) 1980-06-19
SE7910089L (sv) 1980-06-16
BE880620A (fr) 1980-06-16
PH15412A (en) 1983-01-07
FR2443839B1 (de) 1983-10-07
ZA796820B (en) 1981-07-29
FR2443839A1 (fr) 1980-07-11

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69605296T3 (de) Impfstoffe die ein saponin und ein sterol enthalten
Hoyle et al. Antigenic structure of influenza viruses; the preparation of elementary body suspensions and the nature of the complement-fixing antigen
EP0755684B1 (de) Impfstoffkonjugat
DE2516274C2 (de) Verfahren zum Herstellen eines abgeschwächten Zytomegalie-Virus-Impfstoffes
Moore Characteristics of certain viruses isolated from transplantable tumors
DE3636826A1 (de) Varicella-zoster-immunglobulin mit hohem titer fuer eine intravenoese verabreichung
DE2949031A1 (de) Vakzine
DE69633233T2 (de) Multivalenter impstoff gegen bovines coronavirus und methode zur behandlung einer infektion mit bovinem coronavirus
DE2616407A1 (de) Tollwut-vaccine und verfahren zu ihrer herstellung
DE3432714A1 (de) Tumortherapeutikum und verfahren zu seiner herstellung
DE2553998C2 (de) Mumpsvaccin und Verfahren zu seiner Herstellung
DE1924304C3 (de) Diäthylaminoäthyldextran (DEAE-D) als Adjuvans für Impfstoffe zur aktiven Immunisierung von Säugetieren
DE2610717B2 (de) Hepatitis-B-Impfstoff und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2945788C2 (de)
DE1617545C2 (de) Verwendung von informatorischer Ribonucleinsäure als Vaccine
CH616959A5 (de)
DE2829089A1 (de) Subunit-vakzine
JP3078013B2 (ja) ワクチン接合体の使用方法、ワクチン調整物および製造品
EP0491125B2 (de) Impfstoffe gegen equine Herpesviren
DE3539775A1 (de) Neues lymphokin, gegen dieses lymphokin spezifische antikoerper, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung
CH646875A5 (de) Verfahren zur gewinnung eines interferons und interferon hergestellt nach diesem verfahren.
DE2225548A1 (de) Intravenoes vertraegliche staupe- und hepatitisvaccine
DE2132911C2 (de) Verfahren zum Herstellen eines stark abgeschwächte Rötelviren enthaltenden Impfstoffs
DE1021128B (de) Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffes gegen die Rhinotracheitis der Rinder
DE3009064A1 (de) Verfahren zur herstellung eines tollwutimpfstoffes und danach erhaltener impfstoff

Legal Events

Date Code Title Description
8139 Disposal/non-payment of the annual fee