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Vorrichtung für Müllbeseitigung. Während bislang das Müll eines größeren
Hauses aus Sauberkeitsrücksichten in bereitgestellte Blechbehälter größerer Abmessungen
hineingeschüttet wurde, die dann in bestimmten Zeitabschnitten durch Wagen, abgeholt
wurden, bevor ihre Überfüllung eintrat, kommt es in der letzten Zeit sehr oft vor,
daß infolge unpünktlicher Abholung nach Ü'aerfüllung der Behälter das Müll im Hofe
verschÜttet wird und so jede Sauberhaltung unniöglich ist. Dazu kommt, daß das Wegbringen
der eine gewisse Höhe besitzenden Behälter mitsamt Inhalt wegen Behinderung des
Ganges der Transportarbeiter sehr umständlich ist wie auch das Hinaufheben auf den
Transportwagen, und daß demgemäß die Löhne der in Frage kommenden Arbeiter eine
große Höhe erlangt haben.
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Zwecks Verbilligung des Abtransportes sowie im Interesse der Sauberhaltung
der Höfe soll, nachdem, insbesondere auch wegen der Materialteuerung, die Bereitstellung
mehrerer Behälter bei deren großen räumlichen Abmessungen -für ein Haus sich zu
kostspielig stellt, gemäß der Erfindung das Müll nicht in demselben Behälter, in
welchen es hineingeschüttet wird, und auch.nicht in Schüttiger Form, sondern in
besonderen flachen Transportbehältern in verdichteter Form abgefahren weiden, während
der Einschüttbehälter als ortsfeste Anlage gleichzeitig mit mechanischer Einrichtung
für das Zusammenpressen des Mülls versehen ist.
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Die Zeichnung zeigt beispielsweise Darstellungen der Schachtanlagen
für die erfindungsgemäße Müllbeseitigung, und zwar in Abb. i eine Ausführungsform
im senkrechten Schnitt und in Abb. 2 in Draufsicht und daneben in Abb.3 eine andere
Ausführungsform im Längsschnitt und in Abb. q. in Draufsicht, während durch Abb.
5 der Transportbehälter in Draufsicht dargestellt ist.
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Hierin bedeutet a den in Mauerwerk: (Beton) aufgeführten Einschüttschacht
mit der Einschüttrinne b und. einer Bodenöffnung c, in welcher der Transportbehälter
e von dem gleichen lichten Ausmaß wie der Schacht eingeschoben wird. In dem Schacht
ist, durch Winkeleisen f, f i, f2, f11 geführt, die Pregplatte
g angeordnet, und zwar in der Stellung veranschaulicht, wo das Transportgefäß bis
auf den zulässigen Höchstinhalt gefüllt ist. Von der Preßplatte g führt gemäß den
Abb. i und 2 durch den Schacht aufwärts die Zahnstange d, welche in allen Stellungen
durch einen auf Schienen h, lz aufgestützten Räderlasten i hindurchfährt. Der Räderkasten
enthält beispielsweise ein mittels der Kurbelhelle j in Drehung versetzbares Ritzel
n, welches mit einem Zahnrad m kämmt. Mit diesem Zahnrad läuft zwangläufig um ein
Ritzel 1, das mit dem Zahnrad k kämmt, mit dem ein mit der Zahnstange d in @ Eingriff
stehendes Ritzel k' auf einer Welle sitzt, welches die Stange in der einen oder
andern Richtung bewegt. Die Führung der Zahnstange d wird gewährleistet durch ein
an dem U-Eisen h, li befestigtes Stützblech o sowie durch den Schlitz in
der oberen Abschlußwand des Gehäusekastens i.
Bei der soeben beschriebenen
Anordnung kann die ausschließlich durch das Zahnstangenwindwerk bewegte Preßplatte
auch dann nur langsam fortbewegt werden, wenn sie keine Preßarbeit leistet, also
den Raum zwischen Oberfläche des Schüttgutes und der Plattenhöchststellung bestreicht,
wobei die Höchststellung (durch strichpunktierte Linien angedeutet) durch den Schlitz
der Schüttrinne b vorgeschrieben ist. Zwecks Ersparnis an Arbeit und Zeit ist daher
in den Abb. 3 und 4 eine abgeänderte Bauart zur Darstellung gebracht, wobei die
Höhenverstellung der Platte zwischen Höchst- und Preßstellung durch ein besonderes
Seilwindwerk, dagegen die Zusammenpreßarbeit mittels Hebelwerks bewirkt wird. Hierbei
besteht die an der Preßplatte g angreifende Stange aus einem U-Eisen p und einer
daran entlang befestigten, sägeartig gezahnten Stange q. Innerhalb der U-Eisenzinken
verläuft von der Platte aus nach oben ein Drahtseil oder eine Kette r und wird durch
eine auf die Quereisen h, 1i aufgesetzte Rolle s zu einer Seilwindtrommel
t abgeleitet, bei deren Drehung mittels Kurbel und Welle das Seil oder die Kette
aufgewickelt und damit die Preßplatte gehoben wird. Auf der Seiltrommelwelle zwischen
der Seiltrommel und deren Lagern ti, -ir' sind schwenkbar gelagert zwei Hebelarme
v, v; an welchen in -der Nähe der Zahnstange ein unter dem Einfluß eines Gewichts
gegen die Zahnstange sich anpressender Zahn u, sitzt. Wird bei der in Abb. 3 dargestellten
Stellung der Griff x am Ende der beiden Hebel v, v' evtl. unter Ausnutzung des Körpergewichts
heruntergezogen, so wird auf die Platte ein Preßdruck ausgeübt. Durch erneutes Anheben
des Griffes erfolgt dann, falls der Hebel auf dem Mauerwerk zur Anlage kommt, eine
neue Winkeleinstellung zur Druckausübung auf die Preßplätte. Jedenfalls kann in
den Grenzen zwischen Höchst- und Preßstellung der Platte mittels der Seiltrommel
t die Preßplatte schnell auf- und abwärts bewegt werden, wie sie auch durch Sperrung
der Trommeldrehbarkeit in der Höchstlage gehalten wird.
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Da nun die Transportbehälter einerseits für das Wegbringen mit Traggriffen
versehen sein müssen, anderseits aber im Schacht während des Zusammenpressens des
Mülls die Wände des Behälters den Druckkräften standhalten müssen, dabei aber nur
von zwei in die Richtung der Ein- und Ausschiebearbeit fallenden \Vänden fest gestützt
werden, sind die aus Blech herstellbaren Behälter mit Bändern von einer derartigen
Ausgestaltung versehen, daß die nicht vom Mauerwerk umfaßten Seitenwände dadurch
abgestützt werden. So sind durch die Bänder an die Kästen Dreiecke angesetzt, welche,
gegen das Mauerwerk gestützt, dein Preßdruck, welcher insbesondere oben an der Öffnung
die Wände auseinandertreiben will, Stützkräfte entgegenstellen. An diesen Bändern
y, y' sind dann querverlaufende Traggriffe z, z' angebracht.
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Da erfahrungsgemäß das Müll auf ein Drittel bis ein Viertel seines
Inhalts zusammendrückbar ist, so liegen die Vorzüge der neuen 1\#Iüllbeseitigung
darin, daß bei demselben Fassungsvermögen für den Transport die Transportbehälter
billiger werden bzw. daß bei gleichen Anschaffungskosten mehrere der lachen Transportbehälter
in einem Hause bereitgestellt werden können, um durch Aus-;tauch nach Auffüllung
eines Kastens der Verschüttung von Müll im Hofe vorzubeugen. Durch die Verdichtungsarbeit
werden insbesondere Blechbüchsen, Papier, Pappkartons, die durch ihren Raumbedarf
die überfüllung :ler bekannten Schütt- und Transportbehälter beschleunigen, zusammengepreßt.
Fassen nun die neuen flachen Transportkästen bezüglich der Füllung dasselbe Gewicht
wie die früher verwandten; so sind sie immerhin infolge Verringerung des zu ihrem
Aufbau erforderlichen Eisenmaterials transportfähiger. In dieser Hinsicht kommt
vor allem zustatten, daß sie, a.n den Griffen angefaßt, den Gang der Transportarbeiter
nicht behindern und, in entsprechender Höhe von vornherein gehalten, auch bequem
auf den Wagen heraufgehoben werden können, und zwar vornehmlich auf einen Plattenwagen;
denn infolgeVerdichtung desMülls ist die Staubgefahr beseitigt, wie auch schon heim
Einschütten in den Schacht und bei der Zusammenpreßarbeit die Staubentwicklung vermieden
wird. Die einfache Transportweise ermöglicht es, für die Fortschaffung des Mülls
nicht auf besondere, entsprechend hoch bezahlte Kräfte zurückzugreifen und auch
das Preßgut evtl. für eigenen weiteren Bedarf (Düngung) auf einfachem Wege fortzu=
schaffen.