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Auswechselvorrichtung für die Schußspulen für Webstühle mit Fadenhaltevorrichtung.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Führung der Fäden der Schußspule für
Webstühle mit Schußspulenauswechslung der durch die Patentschriften 257958 und 256333
bekannt gewordenen Art und bezweckt die Schaffung einer neuen Form der Haltevorrichtung
für die Magazinschußspulenfäden.
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Bei Webstühlen der erwähnten Art werden die Schußfäden der Spule in
dem Magazin in einer gewissen Entfernung von den Enden der Spulen gehalten, damit
beim Überführen der Spule in die Wechselstellung der Schußfaden nicht in einem'
so großen Winkel zu dem Schützen steht, daß das Einfädeln des Schützen gefährdet
wird. Der Abstand zwischen der Stelle, wo die Schußfäden gehalten werden, und der
Spitze des Schützens ist im allgemeinen annähernd gleich der Länge der Spule. Es
hat sich nun herausgestellt, daß sich die Schußfäden infolge eines Luftzuges leicht
-verwickeln und zwischen den Spitzen der Spulen und der Stelle, wo sie gehalten
werden, sich lockern, wenn sie nicht mit einer besonderen Form von Zwischenhaltern
versehen werden. Diese Zwischentragstücke bieten jedoch die Schwierigkeit, daß beim
Überführen einer Spule in die Wechselstellung die Tragstücke die Neigung zeigen,
den Faden zurückzuhalten und so das richtige Einfädeln des Schützens zu verhindern.
Die vorliegende Erfindung sieht eine wirksame Haltevorrichtung für die Schußfäden
vor, die ausreichend ist, um zu verhindern, daß sie durch eine Luftbewegung aus
ihrer Lage gebracht werden. Sie sieht ferner Mittel vor, um die erwähnten Schwierigkeiten
zu vermeiden, indem der Schußfaden im Augenblick des Umwechselns von seinem Halter
abgezogen wird. Die Verwendung von über Rollen laufenden Bändern ist für diesen
Zweck bekannt.
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Auf der Zeichnung ist Abb. i eine Hinteransicht der Schußspulenvorrichtung,
Abb. 2 eine Endansicht des Unterteils desselben von der rechten Seite gesehen und
in größerem Maßstabe gezeichnet, wobei ein Stück abgebrochen dargestellt ist, um
eine abgeänderte Ausführungsform eines Teils zu veranschaulichen.
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Die konstruktiven Einzelheiten sind in diesen Zeichnungen weggelassen,
da sie bereits bekannt sind und keinen Teil der Erfindung bilden.
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Mit i ist die untere und mit 2 die obere Welle der Schußträgervorrichtung
bezeichnet; die eine derselben oder jede von ihnen erfährt eine entsprechende Teildrehung
in Uhrzeigerrichtung (Abb.2) jedesmal dann, wenn eine Spule in die Auswechselstellung
gebracht wird.
An den beiden Wellen i und 2 sind ein Paar breiter
Rollen oder Walzen 3, 3 und ein Paar schmaler Rollen q., q. angebracht. Die untere
Welle i trägt außerdem zwischen Walze 3 und Rolle q. ein nach Art eines Zahnrades
mit langen Stiften 6 besetztes Rad 5. Um die Walzen 3 läuft ein darüber gespanntes
breites Band 7 aus Plüsch oder anderem langfaserigen Gewebe, und um die Enden spannt
sich ebenso ein schmaler Gurt 8 aus Kratzenleder, während andererseits über die
Rollen :4, d. ein solcher Gurt 9 herumführt. Die Rollenkörper 3, d. an der unteren
Welle i und das Rad 6 sind mit der Welle fest verbunden, so d aß sie an der Drehung
jedesmal teilnehmen, wenn eine Spule in Auswechselstellung gebracht wird.
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Die Schußfäden io, io, die von den in dem Magazin gehaltenen Spulen
i i, i i kommen, werden quer über die Fläche der Bänder 7, 8, 9 ausgezogen, so daß
sie leicht daran haften.
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- Das Vorschubmaß, um welches jedesmal bei einer Auswechslung einer
Spule die Wellen i und 2 gedreht werden, ist ein solches, daß jeder der Schußfäden
io, io so weit bewegt wird, um danach ungefähr die Stellung einzunehmen, die vorher
von dem nächstniederen Schußfaden eingenommen war.
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Das Rad 5 hat einen größeren Durchmesser als wie die Rollenkörper
3, 3 und q., q., so daß das Maß der Bewegung an seiner Peripherie bei jedem Vorrücken
einer Spule größer ist als das Bewegungsmaß der durch die Bänder 7, 8 und 9 mit
Oberflächenhalt geführten Schußfäden.
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Der Schußfaden der im Punkte des demnächstigen Auswechslungsvorganges
befindlichen Spule ist der unterste von den in der Zeichnung dargestellten Fäden,
und aus Abb. 2 ist ersichtlich, daß, wenn die Spule im Auswechslungsvorgange begriffen
ist, der Schußfaden, der dann niederwärts durch das Band 9 mitgenommen wird, durch
den besondersartigen, ihm dann zunächst stehenden Stift 5 gefaßt und rückwärts sowie
abwärts weitergezogen wird, mit Durchgang durch die Zwischenstellung iol, 61, die
in Abb. 2 mit punktierten Linien angedeutet ist, bis zu der Stellung, die der nächste
Stift 6 bestimmt.
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Die dem Schußfaden durch den Stift 6 mitgeteilte Rückwärtsbewegung,
welche ähnlich der Rückwärtsbewegung der Spule selbst während ihres Umwechslungsvorganges
ist, dient dazu, den Schußfaden von den Rändern 7, 8 und 9 wegzuziehen und ihn zugleich
näher in die richtige Lage zum Einfädeln am Schützen zu bringen.
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Die Vorrichtung hält daher die Schußfäden in richtiger Lage während
der Niederbewegung der Spulen im Magazin und macht, wenn der Zeitpunkt der Spulenauswechslung
gekommen ist, den Faden der im Auswechslungsübergange begriffenen Spule aus der
Festhaltlage frei.
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Das Band 7 ist mit Stiften 12" 12, besetzt, die einerseits
als Anzeigemarken für die richtigen Stellungen dienen, in denen die Schußfäden abgelegt
werden, und welche andererseits auch ein sicheres Aufhaltmittel sind, um das Niedersacken
der Schußfäden zu verhindern. In dem Falle, wo das Band 7 aus einem Material ist,
das an sich schon fähig wäre, die Schußfäden festzuhalten, können die Stifte 12,
12 durch Merkzeichen ersetzt werden, die lediglich zur Anzeige der richtigen Stellung
der Fäden dienen.
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Die Anordnung der Fadenhaltebänder und das Material, aus dem sie gefertigt
sind, läßt mancherlei Abänderung gegenüber dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
zu; jedenfalls muß dafür Sorge getragen werden, daß das am mittleren Gurtband angewendete
Material - zwischen den Enden der Spulen und dem Rade 5 - nicht die Fäden zu fest
hält, damit sie rechtzeitig zufolge der Rückwärtsbewegung der Spule abgezogen werden
können, wenn der Vorgang des Spulenauswechselns stattfindet. So kann z. B. das mittlere
Band 7 aus einem Material mit sehr geringer ' Fadenhaftekraft hergestellt sein,
weswegen es dann in der Hauptsache als ein Schirm dient, der die Fäden vor Luftzugeinwirkungen
schützt; auch können mehrere Reihen von Stiften 12, 12, angebracht oder die beiden
Bänder 7 und 8 durch zwei Bänder von mittlerer Breite und mäßiger Fadenhaftekraft
ersetzt sein, wobei eines sich nahe den Enden der Spulen und eines nahe dem Rade
5 befinden kann und ein mittlerer freier Zwischenraum verbleibt. Andernfalls wäre
ein einziges breites Band von mäßiger Fadenhaftekraft anwendbar, welches sich in
der Breite von einem Punkt nahe den Enden der Spulen bis zu einem Punkt nahe dem
Rade 5 erstreckt.
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i Auch der als aus dem Kratzenbesatzmaterial (künstlichem Kratzenleder)
bestehend angenommene Gurt g kann mit Stiften versehen oder durch sonstige bekannte
Vorrichtungen ersetzt werden, die befähigt sind, die äußersten Enden der Schußfäden
an Ort und Stelle zu halten; beispielsweise können auf einem Band Stifte angebracht
sein, an welchen die Enden der Fäden umgeschlungen sind.
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Ferner kann auch- das Rad 5 mit den Stiften 6 ersetzt werden durch
irgendeine gleichwertige Vorrichtung, wie durch ein Rad mit Zähnen oder Einschnitten,
oder die beiden unteren Rollenkörper 3 und q. können durch eine einfache Walzenrolle
mit daran befestigten Drähten von solcher Gestaltung ersetzt werden, daß sie in
derselben Weise wie die
Stifte 6 und das Rad 5 wirken. In Abb. a
ist ein dementsprechend geformter Draht bei 13 mitdargestellt.